Hab ich im Dokument schon ersetzt, liliancd Danke
Das mit den Namen finde ich btw sehr angenehm - hab mir sowas schon gedacht
Ja, ich hab einfach gemerkt, dass ich alt werde Wenn eine Fantasygeschichte ausschließlich aus sehr "schweren Namen" besteht, ist mein Hirn mehr damit beschäftigt, sich die zu merken, als dem Plot zu folgen. Vor allem, wenns dann nicht nur 2-3 Reiche oder Völker sind, sondern gleich gefühlt hunderte - und dann kommen die Namen der Protas und Nebenchars noch dazu. Ich habe nichts gegen solche Fantasybücher, finde manche Namen auch total schön, aber mein Hirn nennt sie dann alle irgendwann "bla bla", wenn es nicht weiß, wie es die aussprechen soll. "Dann kommt Blabla aus blablarien und muss nach blablasien."
Kann mein Jutzö-Fandom auch nicht ablegen bin gespannt, ob das noch herbe Enttäuschungen für uns bereithält
Den Tanz mit ihren Zofen habe ich gebraucht. Super schön und zeitgleich traurig... Vermittelt schon so ein "Abschieds-Gefühl"
Was Enttäuschungen angeht, muss ich wohl deine Meinung zu diesem Teil abwarten.
Und Ja, ich wollte sie jetzt nicht nur rumsitzen lassen.
So, ich hab doch noch was zustande gebracht, bevor mich das Wochenende einholt. Also, ihr habt Zeit.
Gab es schlechte Nachrichten? Warum verließ Uther seinen Platz?
Nathalie sah sich um. Sollte sie ihm folgen?
„Was ist?“, wollte Astrid wissen, nachdem Nathalie dastand wie eine Statue.
„Ich gehe schnell ... austreten ... Der Wein ...“, stammelte sich die Prinzessin zurecht und löste ihre Hand aus dem Griff von Astrid. „Ich bin gleich wieder da.“
Nathalie folgte den Herren, aber ehe sie hinter die Zelte gelangte, postierten sich zwei Wachen neben ihr.
„Hoheit?“, fragte einer von ihnen gedämpft unter seinem Helm. „Wohin soll es gehen?“
Es waren loyale Männer ihres Vaters. Männer, die wahrscheinlich einiges innerhalb des Schlosses mitbekommen hatten. „Der Prinz hat seinen Platz verlassen“, sagte sie deshalb ehrlich. „Ich möchte nach ihm sehen. Haltet bitte etwas Abstand.“
Die Wachen nickten zustimmend. Sie waren nicht da, um Ratschläge zu äußern oder Nathalie zu verbieten, ihrem zukünftigen Ehemann zu folgen. Sie sollten lediglich ihren Schutz gewährleisten. Daher setzte sie ihren Weg fort und sorgte dafür, dass die Wachen hinter ihr blieben.
Die Prinzessin musste nicht weit gehen, um laute Stimmen vernehmen zu können. Sie spähte um die Ecke eines Zeltes und erkannte Uther, der vor demjenigen stand, der ihn aufgesucht hatte. An dessen Kleidung war unschwer zu erkennen, dass er aus Bärenfels kommen musste. Einige von Uthers Männern standen hinter ihm, so auch der junge Mann, der Nathalie die Krone übergeben hatte.
„Mein Vater muss überaus überzeugt davon gewesen sein, dass ich gewinne“, presste Uther zwischen zusammengebissene Zähne empor.
„Er hegte daran keinen Zweifel“, antwortete der Bote und grinste auf eine Weise, die Nathalie nicht gefiel.
Uther ballte eine Faust und zerknäulte so einen augenscheinlichen Brief, der ihm vermutlich von dem Boten übergeben worden war. „Ihr könnt meinem Vater ausrichten, dass meine Königin zu tun hat, was ich ihr sage, nicht das, was mein Vater sagt!“, erwiderte der Prinz gereizt und warf dem Boten das Stück Papier ins Gesicht.
„Aber er ist der König!“, erwiderte dieser.
Uther packte den Boten am Kragen. „So die Götter wollen, nur noch bis zum nächsten Frühling.“
Nathalie schluckte. Es schien nicht, als waren sich König und Sohn einig. König Bram hatte Uther eine Nachricht geschickt, die sichtlich wenig Zustimmung bei dem Thronerben fand. Und es ging um sie. Hatten ihre Eltern vielleicht mit ihren Vorahnungen recht? Würde König Bram ihre Fähigkeiten für irgendetwas nutzen wollen? Zumindest war Uther mit den Worten seines Vaters nicht einverstanden, was sie etwas beruhigte. Ihre naive Hoffnung war dabei, dass es sich vielleicht nur um eine Kleinigkeit handelte. Niemand hatte gesagt, dass sie Unaussprechliches für den König tun sollte.
„Was ist, wenn Eure Königin nach ihrer Mutter schlägt?“, fragte der Bote. Und da war es wieder. Dieses Grinsen im Gesicht des Mannes. Er schien überaus mutig zu sein, wenn er so mit dem Prinzen sprach. Es verriet Nathalie, dass der Mann das Vertrauen und den Schutz des Königs genoss. Sie hatte bereits einige Male miterleben dürfen, wenn Boten sehr bestimmend mit ihrem Vater gesprochen hatten, wenn ihnen die Gunst ihres Königs sicher war.
Uther ließ den Boten los und schnaubte verächtlich. Er drehte sich herum und es sah aus, als wollte er es dabei belassen. Aber bevor er sich von dem Boten entfernte, drehte Uther sich auf seinen Fersen herum und schlug dem Boten ohne Vorwarnung ins Gesicht.
Nathalie zuckte bei diesem Schlag zusammen, während gleichzeitig einige Männer aus Uthers Gefolge dessen Arme ergriffen und ihn zurückzogen.
„Er ist nur eine Ratte!“, meinte eine Wache an Uther gewandt. „Lasst ihn zurück zu Eurem Vater kriechen!“
Der Bote stolperte ob des Schlages zu Boden und hielt sich zunächst das getroffene Kinn.
Uther versuchte, sich loszureißen, aber seine Männer hielten ihn weiterhin fest. „Mir ist egal, wer er ist!“, brüllte Uther. „Ich schlag ihn dermaßen zu Mus, dass ihn seine eigene Mutter nicht mehr erkennt.“
„Zügelt Euch!“, befahl ihm ein anderer. „Ihr tut Euch damit keinen Gefallen. Bändigt Euren Zorn!“
„Hoheit ...?“, wandte der junge Diener ein und zeigte auf Nathalie, die mitten im Flur der Zelte stand.
Erst, nachdem der Diener auf sie gezeigt hatte, wurde ihr bewusst, dass sie ihre sichere Ecke verlassen hatte. Geistesabwesend musste sie näher an das Geschehen herangerückt sein. Ihre Wachen standen noch hinter ihr, aber bemühten sich nicht, einzugreifen. Immerhin hatte niemand Nathalie geschlagen.
Uther schaute hinter sich und entdeckte Nathalie. „Prinzessin?“, fragte er gemäßigter.
„I... Ich wollte nach Euch sehen ...“, erklärte sie.
Uther ließ vom Boten ab, der die Gelegenheit nutzte, um mit schnellen Schritten zu entkommen.
Die Wachen des Prinzen ließen ihn daraufhin los, und Uther richtete sich seine Garderobe. „Schleicht Ihr Eurem Vater auch nach?“, verlangte er in einem rauen Ton zu wissen.
Nathalie überraschte die neue Tonart und zog ihre Brauen nach oben.
„Hoheit ...“, nuschelte ein Mann, der Prinz Iven in seiner Größe und Statur in nichts nachstand. „Sie wollte nach Euch sehen und Euch nicht auskundschaften.“
„Ich denke, das eine ist dem anderen recht ähnlich“, gestand Nathalie beschwichtigend und sah Uther an. „Entschuldigt, ich werde Euch dann jetzt ... alleine lassen.“
Die Prinzessin hatte kein Interesse daran, durch Widerworte einen Streit loszubrechen. Nicht an einem Abend, der bis dahin nicht hätte schöner sein können. Vielleicht war Uthers Tonlage auch nur der Aufregung von zuvor geschuldet. Außerdem hatte er sie verteidigt, nachdem der Bote auf die Kinderzahl ihrer Mutter angespielt hatte. Nathalie besaß keinen Grund, jetzt die verletzte Prinzessin zu spielen.
Uther atmete tief durch. „Es ist wohl besser, wenn ich mich schlafen lege. Wir haben eine lange Reise vor uns“, sagte er und bat seinen Diener, ihn beim König und der Königin zu entschuldigen. Der junge Mann eilte umgehend los. Danach drehte Uther sich ohne ein weiteres Wort herum und verschwand in seinem Zelt. Die meisten seiner Leute folgten ihm.
Perplex blieb Nathalie zurück. Er hatte nicht einmal ihr eine gute Nacht gewünscht.
„Entschuldigt den Prinzen“, sprach die große Wache an Nathalie gerichtet, die zurückgeblieben war. „Das alles ist noch ungewohnt für die Hoheit.“
„Und Ihr seid?“, wollte sie wissen.
„Ritter Elfret“, antwortete er und verneigte sich. „Ich sorge dafür, dass der Prinz nicht verletzt wird oder er sich im Übereifer selbst verletzt.“
„Gut zu wissen, Ritter Elfret“, erwiderte Nathalie und fand ihr Lächeln wieder.
Tatsächlich wirkte der Mann vor ihr alt und weise genug, um den Prinzen gebührend vor allem beschützen zu können. Die vielen weißen Haare, die sich durch das sonst schwarze, lange Haar zogen, zeugten von einer gewissen Betagtheit, die aber seiner Statur nicht zu entnehmen war.
Nathalie knickste und entfernte sich. Sie versuchte, das Gesehene und das Erlebte einzuschätzen. Wer war Prinz Uther? Wie war er und wie passte das alles zusammen? Welche Differenzen gab es zwischen Vater und Sohn? Sollte sie das alles ihren Eltern mitteilen? Nathalie hatte aber nichts, was sie sagen konnte ... Oder doch?
Nathalie drehte sich noch einmal herum und kehrte zurück. Prinz Uther hatte das Schreiben dem Boten entgegengeworfen. Es musste noch irgendwo herumliegen.
Als sie es neben einem Zelt entdeckte, hob sie es auf. „Jetzt können wir gehen!“, sagte sie zu ihren Wachen, die stille Beobachter des ganzen Szenarios waren.
Nathalie huschte um ein paar Ecken und glättete den Brief, bevor sie ihn las.
„Denkt an die Grenzerweiterung, mein Sohn“, stand darin geschrieben. „Wenn Ihr mit Eurer Königin heimgekehrt seid, werde ich König Friedrich erneut ein Angebot zukommen lassen.“