Beiträge von Thorsten im Thema „HEAVEN (Band III)“

    Also, mir gefaellt das sehr gut - da kannst Du wieder voll Deine Staerke beim Schreiben ausspielen - so die Zwischentoene und Untertoene bei scheinbar alltaeglichen Szenen einfangen, die wachsende Verzweiflung von Emilia (ich hatte gar nicht in Erinnerung dass sie Kent heisst...) und all das - sowas liegt Dir so richtig.

    Wir haben im Übrigen auch immer mal wieder Bedarf an Empfangsmitarbeitern, sollte das für Sie ebenfalls in Frage kommen.

    Das ist ja schon ein starkes Stueck- ist das hier eine gewollte Provokation? Wird ja auch so empfunden...

    Zu 10.3:

    Eine schoen ruhige Szene wo man die Spannung unter der Oberflaeche merkt....

    Hier bekomme ich allerdings zwei ueber Kreuz liegende Bilder von Engeln in den Kopf

    . Bedächtig ließ er den Atem ausströmen und gab seine menschliche Hülle auf. Erfasst von der Leichtigkeit seiner feinstofflichen Erscheinung genoss er die sanfte Berührung des Windes, der durch ihn hindurchfuhr und ihn in die Luft trug.

    Das fand ich richtig schoen - da kommt das Engelshafte mal wieder zum Tragen.


    und bemühte sich darum, den Blick von dem Narbengeflecht auf Aragels Flügel zu nehmen,

    Und diese Betrachtungen machen es dann wieder sehr konkret und koerperlich - ich frage mich ob man diese Narben nicht anders - feinstofflicher - sehen koennte, als einen Schatten der auf dem Licht der Fluegel an der Stelle liegt oder so?

    Bei dem Beschreibungen irrlichtert meine Vorstellung halt immer vom feinstofflichen, eher aetherischen zum konkret koerperlichen und wieder zurueck...

    Mir gefaellt der Abschnitt auch.

    Ihre Gedanken hier wirken nicht so recht wie eine Rueckblende, das finde ich sehr geschickt geloest, weil sie die Erinnerungen ja an konkreten Dingen die sie vor sich sieht aufhaengt:thumbup:

    ***

    oder ob sich gar ein Flashback ankündigte, weil sie durch eine Erinnerung getriggert wurde.

    Muss da so viel Anglizismus? Ein Erlebnis kann ja auch durch irgendwas ausgeloest oder eine Erinnerung wieder aktiviert werden... (Ich geb's zu, dieses dauernde Reden dass jemand durch irgendwas 'getriggert' wird geht mir auf den Keks, ich kann die Phrase nicht mehr hoeren... das Fraeulein Tochter faengt inzwischen ja auch schon an...)

    Das ist ueber weite Strecken ein sehr gelungenes und einfuehlsames Portrait von Emilias Gefuelswelt geworden:thumbsup: Man merkt ihr die Verletzungen an die sie erlitten hat, und kann mit ihr leiden.

    Du hast - grade am Anfang - sehr viel Rueckblende - kann man das eleganter loesen?

    Einmal hier:

    Nie im Leben war sie davon ausgegangen, dass Elias ihrer Bitte nachkommen würde, wieder arbeiten zu dürfen. Nachdem er sie in den vergangenen Wochen nicht mal einen Fuß vor die Tür hatte setzen lassen, glaubte sie den ellenlangen Vortrag bereits hören zu können, in dem er ihr erläutern würde, wie viele hunderttausend Gründe dagegensprachen. Doch statt der erwarteten Abfuhr hatte er sich zu ihr gebeugt, einen unendlich langen Moment verstreichen lassen und ihr dann mit einem ´Aber das Ganze läuft nach meinen Regeln!`, seine Bedingungen mitgeteilt.
    Der eindringliche Blick, mit dem er sie dabei bedachte, hatte sie kurz zweifeln lassen, ob sie bereit war, zu erfahren, wie genau ´seine Regeln` aussehen würden.
    Doch letztlich war die Freude über sein unerwartetes Zugeständnis so groß gewesen, dass sie nicht anders gekonnt hatte, als ihm in einem Anflug grenzenloser Erleichterung mit einem enthusiastischen Nicken zuzustimmen.
    Dass Elias ihre Begeisterung über das Vorstellungsgespräch, welches kurz darauf vereinbart worden war, nicht teilte, lag auf der Hand. Doch entgegen all seiner Befürchtungen schien er zu seinem Wort zu stehen. Und nur das war es, das zählte.

    Vieles davon wissen wir eigentlich schon (oder ahnen es, wir haben ja Elias' Gedanken verfolgt), so richtig viel unerwartetes bringt der Anschnitt nicht, aber es ist ein langer Block Plusquamperfekt - dem in kurzem Abstand noch einer folgt:

    Es war der Abend des Kollegentreffens gewesen, an dem sie Elias etwas mehr als nur angeheitert, in der Innenstadt begegnet war, und er sie nachhause gefahren hatte. Obwohl die anschließende Rückfahrt lediglich eine vage und ineinanderfließende Bildabfolge darstellte, gab es eine Sache, an die Emilia sich noch sehr gut erinnerte. Es war Elias Stimme, die so deutlich in ihr nachklang, als würde er hier und jetzt neben ihr sitzen: Ich bringe dich sicher nachhause, Emilia....Du wirst keine Albträume mehr haben...ich passe auf dich auf .... hatte er ihr damals versprochen.

    Hier verstehe ich den Wunsch an Band 1 anzuknuepfen, es ist halt ungluecklich dass das gleich nach einer langen Rueckblende weiter oben kommt. Beim Lesen hatte ich so das Gefuehl - es geht los - Bremse - okay es geht weiter - Vollbremsung - okay, jetzt geht's los.

    Da kannst Du vielleicht an der Struktur noch ein bisschen was machen:)

    ***

    Ich sehe Kirisha hat das auch zitiert

    Umgehend hatte Emilia das Gefühl, dass der Platz im Wagen nicht mehr ausreichte für sie beide. Als schoben sich mit einem Mal die Wände der Karosserie zusammen und pressten ihr die Luft aus den Lungen, glaubte sie zu spüren, wie Elias Nähe sie regelrecht erdrückte. Oder lag es vielmehr an der Distanz, die zwischen ihnen herrschte? Sie wusste es nicht.

    das finde ich auch eine sehr starke Formulierung und ein Bild das sofort zuendet :nummer1:

    ***

    Auch das

    Häuser, Grünflächen, Reklametafeln, flogen auf der anderen Seite der Scheibe an ihr vorbei, wie ein Film, der im Schnelldurchlauf abgespult wurde. Dabei kam es Emilia so vor, als würde sie nach einem langen Urlaub wieder heimkehren. Irgendwie wirkte das alles auf sie fremd und ohne jeden Bezug, als sei sie der Welt entrückt und inzwischen kein Teil mehr von ihr.

    ist sehr gelungen um dieses driften durch die Realitaet einzufangen.

    Ich finde das liest sich gut - ich wuerde mir etwas mehr Magie und etwas weniger Personenschuetzer-Team-Slang wuenschen, aber das sind Kleinigkeiten.

    ***

    Mir ist - vom Konzept her - nicht ganz klar wie Du Elias' Gefuehle in der Szene schildern willst. Du deutest im Text an dass sie eher noch unter einer Decke abgedaempft sind

    Beizeiten hatte er sich den schützenden Mantel, bestehend aus Unwissenheit und emotionaler Kühle zurückgewünscht, von dem in den letzten Wochen sein Denken und sein Handeln bestimmt worden war. Doch mit jedem Tag, der vergangen war, hatten die überwältigenden Empfindungen, welche die Menschen als ´Gefühle` bezeichneten, mehr und mehr einen Weg zurück in seinen Geist gefunden. Inzwischen spürte er den Schmerz des Verlustes wie einen pochenden Splitter unter der Haut

    was sich so liest als waere der Prozess der Wiederkehr noch nicht abgeschlossen - gleichzeitig zeigt uns der Text aber eigentlich einen sehr emotionalen Elias (was ihn, nebenbei bemerkt, auch sehr eindringlich macht).

    Einen tiefen Atemzug nehmend fuhr er sich durch das Gesicht.(...) und versuchte, damit das ungute Gefühl zu bekämpfen, welches sich nicht vollends ausblenden lassen wollte.(...) Und egal, wie laut die Stimmen auch waren, die ihm zuriefen, dass das, was er hier tat böse enden konnte. - das sind alles so Ausdruecke die man verwendet um eine sehr emotionale Situation zu schreiben.

    Auf der anderen Seite bringst Du dann sowas

    Das Risiko, dass die Seelenfresser sich ihrer ermächtigen würden, war existent. Noch dazu, wo er nur über eine Handvoll Engel verfügte, um ihren Schutz zu gewährleisten.

    (be-maechtigen meinst Du glaube ich)

    'das Risiko war existent' - da waere ich sonst versucht zu schreiben 'so denkt doch keiner', aber es ist ja ein Engel, vielleicht denkt der doch so bei Dir - nur steht das in Kontrast zu den emotionaleren Passagen.

    ***

    Also, wenn ich Du waere, dann wuerde ich den Engeln mehr Emotion mitgeben, denn auf dem Feld kannst Du punkten - Emotionen kannst Du richtig gut schreiben, sowohl Drama als auch feine Nuancen - Dagon der seine Faust in ohnmaechtigem Zorn ballt oder Elias der sich hier als Versager fuehlt - das sind Passagen die machen echt was her.

    Ich denke also dass Elias hier das Verderben noch provozieren wird. Daher finde ich die Szene so sehr spannend.

    Interessant...

    Ich hatte die damalige Szene auch nicht so dramatisch auf dem Schirm.. irgendwie gehoert es ja zum Konzept dass die Warnungen der <Voraussehenden Parteien> in den Wind Geschlagen werden...

    Trotzdem sterben Menschen...mal ganz abgesehen von dem einen oder anderen Statisten, der Dagon zum Opfer gefallen ist :rofl:

    Ich glaube wenn Elias nach Band 2 tot waere, koennten wir den Punkt ernsthaft beackern... Silas... ist nicht ganz das Kaliber das Du hier brauchst um diesen Ruf als Autor zu bekommen, sorry.:)

    Ich will die Engel hier nicht als "fies" darstellen, sondern ihre Beweggründe eigentlich plausibel machen. Unterm Strich entscheiden sie natürlich zum Wohle der Menschheit und des himmlischen Reiches, wobei das Einzelschicksal (Emilia) weniger zählt. Sie entscheiden rational, was ja irgendwie grundsätzlich nachvollziehbar sein sollte.

    Du kommst mit diesem Anliegen zu einem Problem das weniger mit dem Text selbst zu tun hat als vielmehr mit dem Wissen des Lesers dass es ein Text ist (und der Ahnung was es fuer ein Text ist).

    Elias ist einer der Helden der Geschichte - und bisher lag er mit seinen Entscheidungen eher richtig. Seine Abneigung gegen Maruf stellte sich als gut begruendet heraus, seine Zuneigung zu Emilia auch,...

    Die Engelsfuersten auf der anderen Seite sind bisher nicht durch besonders weise Entscheidungen aufgefallen. Noch haben sie bisher viel Sympathie des Lesers verdient. Noch traegt die unfreiwillige Untersuchung in der Szene dazu bei Sympathie zu empfinden.

    Wir wissen dass Emilia sich verwandelt, das hast Du schoen aufgebaut in den Szenen vorher, wir wissen also dass die Gefahr echt ist.

    Der voraussichtliche und erwartete Plot fuer die allermeisten Leser duerfte also sein dass Elias wieder Recht hat und Emilia frei sein muss und dass die Fuersten wieder danebenliegen. Es traut Dir aufgrund des bisherigen Textes vermutlich keiner zu dass Elias grotesk danebenliegt und deswegen Millionen von Menschen sterben (Du hast glaube ich bisher noch keine Hauptfigur sterben lassen ?) Wir erwarten irgendwie die Romanze zwischen Elias und Emilia - was bedeutet dass sie am Ende nicht zum Boesen ueberlaufen wird und er seine Gefuehlskaelte ablegen wird - und damit sind die Fuersten auf dem Abstellgleis, weil die das nicht erwarten (ich verwende jetzt hier keine Info ueber Plotplanung die ich anderweitig bekommen habe...)

    Dieser Kontrast zwischen Lesererwartung storyextern und Erwartung der Fuersten storyintern macht es sehr sehr schwierig, die Szene so aufzubauen dass man wirklich ernsthaft die Sorge der Fuersten nachvollziehen kann.

    Ich weiss (leider) jetzt keine gute Loesung dafuer. Manche Autoren kommen damit ueber die Runden dass sie fruehzeitig wichtige Figuren opfern so dass man ihnen ueble Wendungen zutraut - ist vermutlich nicht Dein Ding. Vielleicht wirkt der Konflikt besser wenn Elias den mit sich selbst ausmacht - er also eigentlich die Position der Fuersten vertreten will - aber es nicht schafft und es als Niederlage oder Schwaeche wertet, wenn er Emilia befreit? Immerhin glauben wir ihm eher als den Fuersten...

    Oder Du kannst natuerlich sagen - das ist ein story-externes Problem und muss deswegen nicht angegangen werden...

    Ich bleib' jedenfalls dran und ueberlege weiter... vielleicht kommt mir noch ein sinnvoller Gedanke.

    Und darum stößt es mir sehr auf sowas in unserer Religion zu finden.

    Findest Du nicht so recht - mit Abraham war der 'alte Bund' geschlossen, der wurde aber am Abendmahl mit Jesus durch den 'neuen (und ewigen) Bund' ersetzt'. Und Jesus' Thema ist 'Liebe deine Feinde'(nicht dass das die Kreuzritter von 'Gott will es!' abgehalten haette...)

    Aber jetzt finde ich: Die Forderung dass der Auserwählte Gottes bereit sein muss für Gott zu morden - und zwar egal wen - ist eine Aufforderung zu religiösem Fanatismus und könnte letztlich als Rechtfertigung auch für Terroranschläge funktionieren.

    Das ist so ein historischer Zugang zu Religion - man liest Offenbarungstexte als Brauchtum oder Moralvorstellung einer Gesellschaft (die Implikation ist dass sie von Menschen dieser Gesellschaft gemacht sind, die Moralvorstellung der Gesellschaft repraesentieren und daher kritisiert werden koennen).

    Wenn man's als Offenbarungstext liest, dann bekommt man eine Art widersinnigen Zen-Koan um den man seine Logik wickeln kann bis sie kapituliert - wieso ist das so passiert, was bedeutet das eigentlich, was fuer eine Erkenntnis lauert hier?

    (Vorschlag - bei Interesse an dem Thema gerne per Konversation weiter?)

    Vom Vater zu verlangen sein eigenes Kind zu opfern - um zu testen ob er gottesfürchtig genug wäre, um das zu tun. Gott ist dann zufrieden, als er merkt, dieser Vater hätte das wirklich getan. ECHT??? Was ist das für ein Vater?

    Das ist irgendwie der Punkt (vom Buch Hiob nochmal zugespitzt) - Gottes Ethik kann nicht mit menschlichen Massstaeben beurteilt werden (oder auch nur verstanden werden), das zieht sich so durch das AT durch. Ansonsten waere es menschliche Ethik.

    Abraham soll mehr sein als der Vater von Isaak - er soll der spirituelle Vater eines ganzen Volkes werden, und das kann er nicht wenn er seine Familie vorne anstellt.

    Aber Abraham wird im letzten Moment aufgehalten, und auch Hiob wird wieder geheilt und zurueck auf die Sonnenseite des Lebens gestellt, insofern...

    Ich nehme aber an, du beziehst dich mit deiner Frage hauptsächlich auf Jehoel und die Kalamatai?

    Ja - und auf das was sie fuer die himmlische Gesellschaft implizieren, allein dadurch dass sie noetig sind... ich denke das ist schon mehr 'menschlich' als es noch am Anfang war.

    Der himmlische Geheimdienst gibt sein Debut...

    Ich bin mir hier nicht so sicher ob Du nicht an Deinen eigenen Praemissen ruettelst - in Band 1 war es Elias der in Gesellschaft der anderen Engel die Ausnahme war weil er so menschlich in seinen Ueberlegungen und Leidenschaften wirkte. Jetzt liest sich das eher so als waeren sie alle sehr menschlich...

    Mir ist auch nicht ganz klar wieso die Engelsfuersten Elias hier diesen Arm zeigen - was wollen sie hier von ihm? Vielleicht rueckt der naechste Abschnitt damit raus, aber sie antworten schon sehr auffaellig lang eigentlich nicht auf die Frage was er hier tut.

    Selbst ohne weitreichende pathologische Kenntnisse hinterließ das zerfranste Gewebe mit den heraushängenden Sehnen und den zersplitterten Knochenteilen, die aus der Wunde ragten, ein deutliches Bild.

    Der Begriff 'pathologische Kenntnisse' ist etwas sehr wissenschaftliches - passt das so gut zu einem Engel? Und was ist das deutliche Bild das wir hier sehen sollen - Gewalt? Das waere erzaehltechnisch eher Holzhammer... dass einzelne Arme nicht so in der Kanalisation liegen ahnt der Leser vorher schon. Oder ist das Bild etwas anderes? Wenn ja, dann erfahren wir es aus dem nachfolgenden Text nicht.

    Ihrer Bestimmung folgend stand für die Kalamatei die Wahrheitsfindung über allem anderen, ganz gleich welcher Mittel sie sich hierfür bedienen mussten, weshalb ihre Methoden in der Vergangenheit schon oft kontrovers diskutiert worden waren.

    Der Satz scheint anzudeuten dass in der Gesellschaft der Engel Wahrheitsfindung ueberhaupt noetig ist - dass genug Engel in der Vergangenheit also gelogen oder Dinge verschwigen haben.

    'Ganz gleich welcher Mittel' laesst unwillkuerlich an Folter denken - was dann 'kontrovers diskutiert worden ist' - an diesem Punkt frage ich mich - sind die echt Engel oder irgend ein stalinistisches Regime im neuen Jerusalem? Was macht sie hier eigentlich von Menschen noch verschieden, wieso sind das keine 'gefallenen Engel'?

    Absolut linientreu, galten sie als die ´Vollstrecker des himmlischen Gesetzes`, von denen man weder Gnade, noch Güte erwarten konnte, wenn sie einen einmal ins Visier genommen hatten.

    Was fuer ein Gesetz denn? Wenn Jesus fuer die Geschichte relevant ist, dann ist Feindesliebe das Gebot, wenn nicht dann ist selbst der Gott des AT nicht so gnadenlos - David wird ein Mord verziehen weil er bereut und er darf Koenig bleiben. Die Vokabel 'linientreu' traegt eine ganze Menge dazu bei, dieses stalinistische neue Jerusalem in meinem Kopf zu verfestigen.

    Bist Du echt sicher, dass das das Bild ist was wir jetzt von den himmlischen Heerscharen bekommen sollen???

    Nah - ich bin lieber bei #TeamDagon ... mir gruselt vor diesem linientreuen Verein...

    Du nutzt oft "dieser, jener oder welcher", für mich liest sich das manchmal etwas gestelzt.

    Ja, ich mag diese Form der Relativpronomen auch nicht so...

    Also, der Text hat definitv Atmosphaere, die Seelenfresser kommen fies rueber, ausser...

    Wie ich sehe, habt ihr ohne Komplikationen hergefunden

    Wieso verwendet er fuer Sirius 'ihr' als Anrede? Du machst Dir viel Muehe die als von Dagon verschieden darzustellen - ihr Stil ist eher gotisch/verrottet, ihre Motivation ist gemeiner, unmenschlicher - aber am Ende reden sie genauso geschliffen wie Dagon.

    Gib' denen doch eine eigene Art zu sprechen - insbesondere da Sirius nur ihr Handlanger ist, koennen sie viel groeber mit ihm umspringen.

    Fragend sah Sirius ihn an. Er verstand noch immer nicht.
    „Als Dagon aus dieser Welt verbannt wurde, nahm sie seine Kräfte in sich auf“, half der Seelenfresser ihm auf die Sprünge. „

    Das hier ist eigentlich noch schlimmer. Der Seelenfresser macht sich hier die Muehe, seinem Handlanger was zu erklaeren. Und weil der nicht versteht, erklaert er nochmal in Detail (statt sich aufzuregen wie unfaehig Sirius ist).

    Das Setting wirkt fast als waere er Sirius Rechenschaft schuldig - was nun absolut nicht der Fall ist.

    Insgesamt agieren und benehmen sich diese Seelenfresser fuer meinen Geschmack viel zu sehr wie kleine Kopien von Dagon,

    Moooment

    Die letzten jahre hier im Forum haben es mich eigentlich gelehrt (um nicht zu sagen, es wurde mir eingetrichtert :rofl: ), dass eine gewisse Vielschichtigkeit der Charaktere gewünscht wird.

    Meine Bemerkung bezog sich aber speziell auf 'relativ zu den anderen'

    Elias ist ein recht einfacher Charakter - wie man halt als Engel so ist - fiese Anwandlungen hat er nicht, selbst in der Rebellion versucht er, noch besser als die anderen Engel zu sein, und generell ist er ziemlich vorhersehbar.

    Der ist aber einer Deiner Hauptcharaktere, wir sollen ja als Leser die Beziehung zwischen Emilia und Elias nachvollziehen und uns daran freuen.

    Wie Du vielleicht schon an dem einen oder anderen Kommentar gemerkt hast, besteht eine gewisse Gefahr daran dass ihm von Dagon der Rang abgelaufen wird - der ist naemlich - als Boeser mit Stil - richtig interessant und macht Spass zu lesen - auch weil er weniger vorhersehbar ist.

    Wenn Du aber jetzt auch Sirius noch als Charakter aufbaust der interessanter (weil komplexer und ambivalenter) als Elias ist, dann torpedierst Du Deine Geschichte zwischen Elias und Emilia irgendwann wirklich.

    DAS ist der Punkt den ich anmerken will - NICHT dass komplexe Charaktere schlecht sind oder dass mir Sirius nicht gefallen wuerde. Im Gegenteil, Deine Probleme fangen an wenn mir Sirius richtig zu gefallen beginnt...

    Du koenntest die Sache auch angehen indem Du Elias vielschichtiger und widerspruechlicher gestaltest - nur wuerde das an dieser Stelle der Geschichte richtig viel Arbeit machen...

    Hier hatte ich genau das herausgelesen, was du bemängelst. Er rennt zum nächsten, dem er nützlich sein könnte. In der Hoffnung hervortreten zu können, jemand sein zu können und nicht

    Ja, das ist schon drin - nur die Zeilen vorher finde ich da verwirrender.

    Natuerlich kann man auch jemanden wie Sirius als zerrissenen, richtig komplizierten Charakter anlegen der unbewusste Entscheidungen faellt und sein schlechtes Gewissen dass dann aufkeimt mit philosophischen Ueberlegungen verbraemt.

    Aber meiner Meinung nach passt so ein Sirius nicht in die Geschichte, denn er konkurriert mit Elias (gut) und Dagon (nicht so gut, aber cool) - und letzlich ist Sirius nur ein Handlanger der an Komplexitaet den Hauptpersonen nicht den Rang ablaufen sollte, deshalb... wuerde ich es fuer sinnvoller halten wenn er klar als Opportunist markiert wird und die Philosophie des Boesen eher Dagon ueberlassen wird.

    Ich weiß nicht, ob ihr euch noch an Sirius erinnert.

    Ja, doch,

    Kindergeschrei drang aus einer der vielen Nachbarwohnungen. Ansonsten war es still wie in einem Grab.

    Passt nicht... Kindergeschrei ist eher laut - dahinter zu hoeren was alles leise ist ist doch schwierig, und der Gedanke 'ausser dem was grade laut ist, ist es eigentlich sehr leise' ist doch... seltsam. :alien:

    Wenn er noch einen guten Grund gebraucht hatte, um sich für eine Seite zu entscheiden- jener der himmlischen Mächte oder jener der Dämonen- dann war ihm die Wahl an diesem Tag abgenommen worden.

    Das hatte ich beim Lesen als stark empfunden (obwohl das auch so ein Gedanke waere der zu Dagon passen koennte...)

    ieber war er bereit, sich auf die Herrschaft der Finsternis einzulassen, der vagen Wunschvorstellung folgend, eines Tages den gerechten Lohn für seine treue Gefolgschaft zu ernten, statt weiterhin wie ein Wurm am Haken zu zappeln. In der unwiderruflichen Gewissheit, bis in alle Ewigkeit im Schatten des erhabenen, göttlichen Lichts zu baumeln.

    .. aber hier wird das wieder zunichte gemacht. Hier wird Sirius vom Philosophen der eine Rechtfertigung fuer seine Taten sieht zum erbaermlichen Handlanger der selbst seine Belohnung nur als vage Wunschvorstellung (also unrealistisch) empfindet und eigentlich ohne jede sinnvolle Idee trotzdem boeses tut.

    Also, nee, verstehe ich nicht was ihn hier motiviert.

    Ich hatte ihn als einen Opportunisten auf dem Schirm, jemanden der halt dem Meistbietenden folgt und der sich philosophisch als Darwinisten verordnen wuerde ('die Starken setzen sich halt durch, so ist die Welt nunmal, und ich gehoere lieber zu denen') - der durch den Sturz von Dagon eher aus dem Tritt kommt, aber eben sofort bereit ist dem naechsten seine Dienste anzubieten.

    und folgte dem Weg, der nur sporadisch durch eine Art Notbeleuchtung erhellt wurde.

    In der Kanalisation? Notbeleuchtung? Ich dachte er hat eine Taschenlampe dabei...

    Generell schilderst du in diesem Abschnitt sehr ausfuehrlich - es geht damit los dass er erst seine Jacke nimmt und dann eine Taschenlampe, wir lesen von Kartons etc.

    Soll wohl irgendwie eine desolate Horrorstimmung einfangen, aber wir bekommen das ja direkt nach Dagons magischer Tour de Force serviert, und im Kontrast wirkt es dann sehr banal.

    Also, ist hier nicht langweilig oder so, es ist mir halt aufgefallen und ich frage mich welchen Zweck du damit verfolgst. ?(

    Okay, jetzt bin ich auch durch den langen Teil durch - geil! So richtig viel Stimmung und Action, das magische dieses Platzes ganz beilaeufig erzaehlt, Rueckblenden, Dramatik in Dagons Anklage...

    Das hat sich mal richtig gelohnt das neu zu schreiben!

    ***

    Ein Punkt der mir aufgefallen ist - die Schwingen. Am Anfang hatte ich den Eindruck die sind komplett kaputt und er kann sie gar nicht mehr bewegen

    Von verbrannten Stellen gezeichnet, hingen sie wie ein löchriger Lederumhang an ihm herab. Der Versuch sie zu bewegen, ließ ihn gequält aufstöhnen.

    aber am Ende geht's irgendwie doch - heilt er unnatuerlich schnell? Waren sie nicht so kaputt wie gedacht? Ich kann mir verschiedenes vorstellen, aber eine Klarstellung in seinen Gedanken was nun ist waere nett...

    Ah, es geht weiter - das haette ich ja fast verpasst...

    Der erste kurze Abschnitt gefaellt mir gut, das hat viel Stimmung. Auch der magische Charakter der Landschaft wird recht schnell klar und der gefallene Engel/Daemon/Dagon (#TeamDagon) ist sehr gut beschrieben.

    Vielversprechend... macht Lust auf mehr, aber den langen Abschnitt lese ich trotzdem spaeter :)

    Dunkle Adern wanderten von den Schläfen den Hals entlang und verschwanden unter dem zerrissenen weißen Hemd, welches den Blick auf den entblößten Oberkörper freigab. Ein sonderbares Glühen ging von dem zart schimmernden Narbengeflecht aus, welches sich oberhalb der linken Brust abzeichnete.

    Hier zwei sehr aehnliche Relativsaetze die jeweils 'welches' als Pronomen verwenden (mag ich persoenlich ja nicht :) ...) - zumindest einmal koennte man 'das' verwenden.

    Getrieben von einer unbändigen Unruhe lief Dagon die Barriere ab, welche ihn in dieser verfluchten Dimension gefangen hielt. Anfangs hatten seine trabenden Schritte auf dem unebenen Grund noch Halt gefunden, doch mehr und mehr versank er in dem sumpfigen Boden, weshalb ihm der Morast bereits das dichte Fell verklebte. Eiskristalle wehten ihm entgegen und nahmen ihm die Sicht, woraufhin er sein Tempo drosseln und immer wieder anhalten musste.

    Also, das ist als Einstieg nicht wirklich schlecht, aber doch ein bisschen... unambitioniert. Wir erfahren sofort dass es um Dagon geht, dass er unruhig und gefangen ist, das wird routiniert erzaehlt, aber es fehlt das besondere.

    Spontan koennte ich mir hier eher einen geheimnisvollen Einstieg vorstellen wo man einen Eindruck fuer diese Dimension bekommt - und als Leser ein bisschen raetselt - was sehen wir da? Dann einen Blick von Aussen auf etwas bekommt - und dann erst von Dagon erfaehrt.

    Oder auch anders - aber ich denke da wuerde mehr aus der Situation rauszuholen sein - Dagon hat den besten Text verdient den Du hinbekommst.

    #TeamDagon

    . Doch die Quelle der schützenden Aura, aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schöpfte, würde hier an diesem Ort früher oder später versiegen.

    Den Satz verstehe ich nicht (oder ist es einfach die Referenz die zweideutig ist)?

    Bezieht sich 'aus welcher das Lichtwesen seine Kraft schoepfte' aus 'Quelle' oder 'Aura' - beim spontanen Lesen beziehe ich auf 'Aura', aber inhaltlich scheint mir 'Quelle' eher zu stimmen.

    Vielleicht irgendwie umformulieren dass klar ist was gemeint ist.

    Ich bin als alter Hebraeisch-leser auch mit 'Elohim' nicht gluecklich - das bedeutet schlicht und einfach 'Gott' :(

    In seiner blinden Gier Rache zu nehmen, hatte er das Übel in Kauf genommen, sich mit diesen Kreaturen einzulassen – dem Schrecken der Unterwelt, um den jeder der bei halbwegs klarem Verstand war, einen riesengroßen Bogen machte.

    Sehr... selbstkritisch fuer ihn. Scheint mir nicht so recht zu ihm zu passen... kaum ein paar Tage in Gefangenschaft, und schon wird er hier weich?

    Du merkst, ich vermisse in dem Abschnitt was - die Faszination die Dagon bisher ausgemacht hat. Er ist hier unruhig, sieht seine Fehler ein,... alles was ein Mensch vielleicht machen wuerde, aber das ist er ja nicht. ich haette mir hier eher eine gewisse Groesse im Fall gewuenscht - immerhin hat er sich schon seit geraumer Zeit auf die Seite der Dunkelheit geschlagen - statt Dankbarkeit dass der Schoepfer ihm seinen Elohim noch ein bisschen laesst...

    Ich schliess mich' den Vorrednern an, das ist sehr schoen geworden - solche Szenen liegen Dir einfach, da sind alle Zwischentoene und unausgesprochenen Dinge in der Konversation trotzdem zu erahnen, Emilia mit ihrem ganzen Plan der vor ihren Augen zerbroeselt ist sehr plausibel eingefangen und auch Elias wirkt hier schluessig - man merkt ihm die Sorge an, wie auch die ploetzliche Distanz, und hat das Gefuehl dass beide einfach nicht mehr die selbe Sprache sprechen.

    :nummer1: