HEAVEN (Band III)

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 9.692 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sensenbach.

  • Hallo Zusammen,


    nach reichlichem Hin- und Herüberlegen möchte ich euch nun gerne schon mal an dem groben Konzept von HEAVEN Band III teilhaben lassen. :)


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wo uns das hier hinführen wird und ob ich es schaffen werde, diesen Thread immer regelmäßig zu bedienen. Es war in der Vergangenheit ein großer Luxus, dass der Text schon mehr oder weniger fertig in meiner Schublade lag, und ich ihn nach Belieben raushauen konnte. Jetzt muss die Geschichte erst noch geschrieben werden, und es gibt im Moment nur eine grobe Idee in meinem Kopf, die sich aber sicher hier und dort noch verändern wird.


    Das hier ist deshalb alles nicht in Stein gemeißelt. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass vor allem die Kapitelabfolge später ein bisschen variieren kann oder einem nachträglich eine tolle Idee für ein Zusatzkapitel kommt, das dann noch wo eingepflegt werden muss.
    Auch könnte es sein, dass sich im weiteren Verlauf eine Entwicklung auftut, die ich eigentlich schon zu einem früheren Zeitpunkt hätte anmerken müssen, sodass hier bestimmt noch was angepasst oder ergänzt werden muss.


    Aber vielleicht habt ihr ja Lust, euch mit mir gemeinsam auf dieses Abenteuer einzulassen. :)



    Für Neueinsteiger:

    Allen, die hier an der Stelle neu einsteigen möchten, kann ich nur sagen: Probiert es aus und schaut, ob ihr einen Kopf dran bekommt. Ich habe mich bemüht, hier und dort ein paar Erklärungen einzustreuen, bin mir aber nicht sicher, ob es reicht, um das große Ganze zu durchblicken. Falls euch die Geschichte anspricht, könnt ihr natürlich auch von vorne beginnen. Einfach den Links folgen. ^^



    Link zu HEAVEN Band I

    Link zu HEAVEN Band II


    und jetzt geht`s los:


    ∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞



    “Fléctere si néqueo súperos Acheronta movebo“


    “Wenn ich die Götter nicht bewegen kann, so leg ich es auf die Macht der Hölle an“


    ― Virgil, The Aeneid ―


    ∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞∞


    Prolog

    Von einer nahezu schwerelosen Leichtigkeit erfüllt, blickte Emilia sich um. Das wenige Licht, das von außen durch das Zimmerfenster fiel, sorgte dafür, dass die Schatten des Bettes und des Kleiderschranks mit der Dunkelheit verschmolzen.
    Langsam stand sie auf und näherte sich der Tür, um die Hand nach der Klinke auszustrecken. Stille hüllte sie ein, als sie hinaus in den Flur trat. Schritt für Schritt näherte sie sich dem hellen Umriss, der sich im fahlen Mondlicht abzeichnete. Eine sonderbare Anziehung ging davon aus, die sie zu sich rief. Verlockend und sehnsuchtsvoll, doch zugleich von einer quälenden Ruhelosigkeit erfüllt.
    Einen Moment stand sie reglos da, während das monotone Ticken der Küchenuhr die Stille in Sekunden zerteilte.
    Der lauter werdende Takt dröhnte in ihren Ohren, als wolle er ihr zurufen, dass die Zeit unaufhörlich verrann. Dass sie sich beeilen musste. Als habe sie etwas unsagbar Bedeutsames verloren, das sie wiederfinden musste.
    Ihrer inneren Unruhe folgend, trat sie an das weiß schimmernde Laken heran, welches das darunterliegende Möbelstück verbarg. Kaum hatte sie das Tuch mit einem Ruck beiseite gezogen, kam in dem bodentiefen Spiegel ihr eigener konturloser Schatten zum Vorschein.
    Mit schief gelegtem Kopf betrachtete Emilia sich einen Moment, bevor sie ihre Finger über die Oberfläche gleiten ließ, die sich unter ihrer Berührung verflüssigte. Kleine zarte Wellen verteilten sich von der Stelle aus, an der ihre Hand über das Glas strich, so, als würde ein Blatt auf einen spiegelglatten See treffen.
    Das Bild vor ihren Augen veränderte sich und setzte sich neu zusammen. Ihre Reflektion mitsamt den vertrauten Umrissen der kleinen Diele verschwammen. Stattdessen zeichnete sich ein undurchdringliches Dicksicht vor ihr ab. Ineinander verwachsene Äste, knorrige und seltsam verformte Baumstämme, die sich aus dem Dämmerlicht abhoben wie verkrüppelte Leiber.
    Der Wind, der ihr in kühlen Böen entgegenwehte, trug ihren Namen mit sich. Leise. Flüsternd. Nicht viel lauter, als das Rauschen der Baumkronen, die über ihr hin- und herwogen.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, überwand Emilia die Schwelle und tauchte in die Schwärze des Waldes ein, der wie aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht war. Umgehend versank sie in dem von feuchtem Laub bedeckten Boden und tastete sich vorsichtig voran. Die Luft war klar und beinahe glaubte sie, mit jedem Atemzug die Finsternis in sich aufzunehmen. Es war, als verschmelze sie mit ihr und als würde sie eins mit den Schatten. Nur am Rande registrierte sie den aufsteigenden Nebel, der aus dem Erdreich quoll, um sich wie ein wabernder Schleier emporzuheben.
    Langsam und mit majestätischer Leichtigkeit, kroch er auf sie zu. Überall dort, wo der sonderbare Dunst mit dem Unterholz in Berührung kam, schossen Eiskristalle empor, die sich wie ein weißer Teppich ausbreitete. Raureif zog sich über Wurzeln, Äste und Stämme, während der Frost die Oberflächen in ein Meer aus glitzerndem Weiß verwandelte.
    Emilias Atem verflüchtigte sich in dampfenden Wolken und der eisige Wind kroch in jede Ritze ihres dünnen Schlafanzugs. Hastig wandte sie sich um. Die Stimmen in ihrem Kopf drängten sie, sich zu beeilen.
    Sie hatte nicht viel Zeit. Sie musste finden, weshalb sie hier war.
    Schnell setzte sie sich wieder in Bewegung. Darum bemüht, auf dem unebenen Boden den Halt nicht zu verlieren, zog sie sich von Ast zu Ast, kam ins Straucheln und griff ins Leere. Ungelenk stolperte sie über eine Wurzel. Wieder und wieder gab der rutschige Untergrund nach und sorgte dafür, dass sie unzählige Anläufe brauchte, um sich in die Höhe zu stemmen.
    Plötzlich verlor die Landschaft jegliche Farbe, als würde sie regelrecht herausgesogen und die Finsternis breitete sich erneut aus, wie ein Tropfen schwarzer Tinte, der auf Papier trifft. Binnen weniger Augenblicke schien der Wald zu verkohlen und war kurz darauf von einer grauen Ascheschicht überzogen. Erkalteter Rauch lag in der Luft, während das schaurige Blubbern brodelnder Quellen die nächtliche Stille durchbrach. Übelriechende Gase stiegen aus den sumpfartigen Wasserstellen auf. Hier und da züngelten kleine lodernde Flammen daraus empor, die sich wie zuckende Schlangen an der Oberfläche wanden und die Umgebung in ein unnatürliches orange-rotes Licht tauchten.
    Emilia fuhr herum, als sie das unheilvolle Knacken brechender Äste vernahm. Ihr Herz machte einen Satz. Sie sollte fortlaufen! Finden, was sie suchte und dann schnellstens hier verschwinden. Doch sie stand da wie festgewachsen, den starren Blick in die Finsternis gerichtet, während ihr Puls zu rasen begann.
    Ein Fauchen, kurz und eindringlich durchbrach die Stille. Hechelnde Laute kamen näher, wurden zu einem leidgeplagten Knurren. Zweige schoben sich zur Seite und die noch schwelenden Überreste eines Baumes kippten zur Seite, als die Kreatur die Lichtung betrat.
    Der Wind frischte auf, ließ die Ascheflocken durch die Luft tanzen. Bedächtig rieselten sie herab, verfingen sich in dem schwarzen Fell, welches sich kaum von der nachtfarbenen Umgebung abhob. Nur die lodernden Augen stachen aus dem übergroßen Schatten mit den Umrissen einer Raubkatze hervor, fixierten sie auf eine beinahe vertraute Weise.
    Wärme flutete ihre vor Kälte erstarrten Glieder, als sei sie aus einem Eissee gezogen und in eine schützende Decke gehüllt worden.
    Im selben Moment, da sie ihre Hand ausstrecken wollte, begann der Boden unter ihren Füßen zu beben. Sie versuchte etwas zu rufen, doch es war bereits zu spät. Das Bild vor ihren Augen zersprang in tausend Teile. Wie von einem kräftigen Sog erfasst, wurden die Splitter davongetragen, hinterließen nichts als Kälte und Leere. Ihr verzweifelter Schrei hallte durch die Stille, bevor sie in den alles verschlingenden Abgrund fiel und von der Finsternis verschluckt wurde.


    Hier geht`s weiter

    Kapitel 1

  • Liebe Rainbow

    Ein sehr stimmungsvoller Anfang, gefällt mir gut. Ich mag auch den Spiegel.





  • Endlich! :party:

    Darauf warte ich ja schon seit Ewigkeiten!


    Den Anfang hast du offenbar nochmal komplett umgeschrieben? Oder habe ich so viel vergessen?

    Wie immer erzeugst du sofort eine enorme Spannung. Gleichzeitig bleibt das Geschehen rätselhaft und verspricht eine enorme Gefahr. Also alles, was das Herz begehrt!


    Eine unsichtbare Anziehung ging davon aus, die sie zu sich rief.

    du meinst vermutlich eine unerklärliche/rätselhafte Anziehungskraft?


    Mit schief gelegtem Kopf betrachtete Emilia sich einen Moment, bevor sie ihre Finger über die Oberfläche gleiten ließ, die sich unter ihrer Berührung verflüssigte. Kleine zarte Wellen verteilten sich von der Stelle aus, an der ihre Hand über das Glas strich, so, als würde ein Blatt auf einen spiegelglatten See treffen.

    Das Bild hier finde ich absolut faszinierend. Die ganze Situation ähnelt einem Schlafwandeln.

    Es fehlen hier Emilias Gefühle, trabt sie da herum wie ein Roboter, ferngesteuert (=schlafwandeln) oder warum hat sie keine Angst oder fragt sich nicht, was los ist? Vielleicht ist es ein Traum.


    Baumkronen, die über ihr hin- und herwogen.

    die über ihr hin- und herwogten.



    Langsam und mit majestätischer Leichtigkeit, kroch er auf sie zu. Überall dort, wo der sonderbare Dunst mit dem Unterholz in Berührung kam, schossen Eiskristalle empor, die sich wie ein weißer Teppich ausbreitete. Raureif zog sich über Wurzeln, Äste und Stämme, während der Frost die Oberflächen in ein Meer aus glitzerndem Weiß verwandelte.
    Emilias Atem verflüchtigte sich in dampfenden Wolken und der eisige Wind kroch in jede Ritze ihres dünnen Schlafanzugs. Hastig wandte sie sich um. Die Stimmen in ihrem Kopf drängten sie, sich zu beeilen.
    Sie hatte nicht viel Zeit. Sie musste finden, weshalb sie hier war.

    Einfach toll. Diese Bilder gefallen mir sehr.

    Natürlich bin ich sehr gespannt, was sie denn eigentlich sucht und welche Stimme sie dirigiert. (Hab da allerdings zu Letzterem so eine dunkle Ahnung).


    Auch der weitere Verlauf der Handlung ist atemberaubend spannend. Klare Bilder und eine gewisse Beklemmung - noch dazu dieser Schluss!

    Ein perfekter Einstieg!


    Zu dem Cover: Sieht meiner Meinung nach noch zu unprofessionell aus. Für die Geschichte brauchst du mehr!

    Der Titel "Revenge" passt aber sehr gut und weckt bestimmte Erwartungen, die mich auf allergrößte Spannung hoffen lassen. (Wer rächt sich? Emilia an Dagon? Oder geht es um noch Größeres?)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Danke, Kirisha und Sensenbach für eure Rückmeldungen :) Und auch danke an dich, Novize fürs Lesen.




    LG,

    Rainbow

  • Hey Rainbow


    Schön, dass es mit der Geschichte um Emilia und Elias weiter geht. Selbstverständlich bin ich auch wieder dabei und ich bin schon gespannt, was du dir überlegt hast :)


    Der Prolog liest sich sehr angenehm. Du erschaffst mit deinen Worten ein wunderbares Bild. Ein bisschen erinnert mich der Prolog an eine Traumsequenz - ich bin gespannt, was es damit auf sich hat. Und vor allem, was es an und für sich bedeutet.


    Schön, schön!

    Für mich funktioniert der Prolog sehr gut!


    Am Rande noch:

    Also, manchmal hasse ich ja die deutsche Sprache, ganz ehrlich. Im Präsenz würde ich sagen: Die Bäume "wiegen" sich hin und her. Vergangenheit wäre für mich dann : Sie "wogen" sich hin und her :hmm: "Wogten" klingt für mich nach doppelter Vergangenheit :rofl: Aber ich werde das noch mal nachschauen. Wenn du das mit solcher Bestimmtheit sagst, wirst du dir aber wahrscheinlich sicher sein.

    Dem würde ich mich anschließen. :D


    Zum Cover: Das spricht mich persönlich nicht so sehr an. Aber, da es sich um einen Entwurf handelt, ist es ja vollkommen in Ordnung. Außerdem kann man ja auch nicht den Geschmack eines jeden treffen. Das ist halt so :pardon:


    LG und schön weiter schreiben :)

  • Im Präsenz würde ich sagen: Die Bäume "wiegen" sich hin und her. Vergangenheit wäre für mich dann : Sie "wogen" sich hin und her

    Okay. Jetzt bin ich bei dir.

    Ich glaube, ich bin aus irgendeinem Grund davon ausgegangen, dass die Bäume "wogen" (wie Wellen). Dann hätte es in der Vergangenheit tatsächlich "wogten" sein müssen.

    Wiegen passt natürlich viel besser ... weiß auch nicht, warum ich das da nicht reingelesen habe. Also lass es mal so stehen! Du hast sicher auch intelligente Leser, die dabei keine Hilfestellung brauchen!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Lieben Dank LadyK für deine Rückmeldung und schön, dass du wieder dabei bist :)



  • Ja, es sollte in der Tat sowas wie ein Traum sein. Neulich, nachdem ich diesen Anfang geschrieben hatte, habe ich wo gelesen, dass die meisten Prologe offenbar mit einem Rückblick oder einem Traum beginnen. Da dachte ich mir : Na toll! :rofl:

    Japp. Das war ich, die das gesagt hat :)

    Das war bei Kirisha "Dark Prince"


    Aber da habe ich auch gesagt, dass das nicht schlimm ist. Es überrascht mich persönlich nur nicht (mehr). Allerdings liest sich das doch gut und macht neugierig auf mehr - das ist doch dann die Hauptsache :)


    btw. hatte ich auch schon einige Geschichten in der Hand, die mit einer Vergangenheitshandlung beginnen ... Und genau so einen Einstieg habe ich für meine Geschichte gewählt. Auch nicht originell :rofl:


    LG :)


  • So, dann starte ich mal mit dem ersten Kapitel :)

    Mich würde interessieren, ob es mir gelungen ist, das bisher Geschehene gut zusammenzufassen und es sinnvoll in die Handlung einzubauen, oder ob sich das zu sehr drangebastelt liest. Meine Befürchtung ist ja immer, dass man gerade beim Wiedereinstieg in die Geschichte zu einer Art "Erzählbär" wird, der nochmal resümiert, was vorher passiert ist. Im Grunde ist das ja auch wichtig, aber sicher kann man das elegant oder weniger elegant lösen. Also, lasst mich gerne mal an euren Gedanken teilhaben.



    Kapitel 1


    War es möglich, Furchen in den Boden zu laufen?
    Emilia fragte sich das inzwischen wirklich, da sie bereits seit einer gefühlten Ewigkeit in ihrer Wohnung auf und ab lief. Jeder Versuch, sich hinzusetzen, um zur Ruhe zu kommen, war bisher kläglich gescheitert. Denn kaum, dass sie saß, fingen auch schon ihre Knie an zu zittern und etwas trieb sie an, wieder aufzustehen.
    Unweigerlich dachte sie an jenen Abend im November zurück, als sie ähnlich aufgeregt umhergelaufen war, um auf Freddy zu warten, der ihr seinen Wagen leihen wollte. Die Vorstellung, dass sie es damals als ihr größtes Problem eingestuft hatte, mit ihrer geringen Fahrpraxis die wenigen Kilometer bis zu ihrer Freundin zurückzulegen, entlockte ihr heute nur noch ein müdes Schnaufen.
    Liebend gern wäre sie jetzt auf der Stelle bis ans Ende der Welt gefahren, -sogar in einer verkehrsuntauglichen Klapperkiste, die sie über unwegsame Serpentinen lenken musste-, wenn ihr dafür erspart bliebe, was sie in den nächsten Stunden erwartete: Die Anhörung vor dem Rat.
    Hörbar ließ sie die Luft ausströmen und hielt in Höhe der Balkontür inne, während sie die Arme um den Oberkörper schlang, um ihre Finger zu wärmen. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, dass sie ständig fror, und langsam kam es ihr so vor, als spiegele sich ihre emotionale Verfassung in der eisigen Kälte wider, die sie fest in ihren Klauen hielt, egal, wie hoch sie die Heizung drehte und ganz gleich, wie viele Pullover sie überzog.
    Zum wiederholten Mal an diesem Nachmittag holte sie das Handy aus ihrer Hosentasche. Der flüchtige Blick auf das Display verriet ihr, dass es jeden Augenblick an der Tür schellen und sie abgeholt würde. Pünktlichkeit war eine Tugend! – Und Engel waren, wie sie inzwischen wusste, in den meisten Fällen sehr tugendhaft.
    Dass sie an einen gebunden war, machte die Sache nicht wesentlich leichter.
    Gebunden ... das Wort, klang auf groteske Weise in ihr nach. Man band sich die Haare zusammen oder die Schnürsenkel zu und gelegentlich gingen Leute den Bund der Ehe miteinander ein. Aber das, was sie mit Elias verband, war etwas gänzlich anderes.
    Er war ein Teil von ihr. Ein Teil, von dem sie lange Zeit nicht einmal geahnt hatte, dass er überhaupt existierte. Nie im Leben hätte sie für möglich gehalten, dass ausgerechnet SIE sich in der Art und Weise auf jemanden würde einlassen können. Und noch viel weniger hätte sie geglaubt, dass seine Abwesenheit ihr so sehr zusetzen könnte.
    Seit er vor Wochen schwer verletzt ins Lazarett gebracht worden war, quälte Emilia sich mit der Frage, ob er es schaffen würde und die Sorge um ihn trieb sie halb in den Wahnsinn.
    Es war, als riefe ununterbrochen eine Stimme nach ihr. Manchmal so leise, dass es nicht mehr als ein weit entferntes Flüstern war, nur um dann anzuschwellen und wie ein eindringliches Echo in ihr nachzuklingen. Dieses Gefühl, es zog an ihr und war stellenweise von solcher Intensität, dass es unmöglich war, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Doch das Schlimmste von allem waren die abgrundtiefe Leere und die beinahe schmerzhafte Sehnsucht, welche mit jedem Tag, den sie von ihm getrennt war, weiter zunahmen. Emilia konnte nicht anders, als über sich selbst und ihre grenzenlose Naivität den Kopf zu schütteln.
    Anfangs war die sonderbare Wirkung, welche Elias auf sie ausgeübt hatte von ihr auf die banale Erklärung zurückgeführt worden, dass sie sich ganz einfach Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Doch inzwischen war sie sich da nicht mehr so sicher.
    Wenn es zutraf, was die Engel behaupteten, beruhte die außergewöhnliche Verbindung zu Elias, auf einer uralten himmlischen Prophezeiung. Einer, die sie beide dazu bestimmt hatte, den mächtigen Dämonenfürst ´Dagon` aus dieser Welt zu verbannen und das Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde wieder herzustellen.
    Mit einem zischenden Geräusch stieß sie hörbar die Luft aus und schüttelte den Kopf.
    Das alles klang für sie noch immer derart verrückt, dass es ihr schwerfiel, es tatsächlich glauben zu können. Doch wenn die letzten Wochen sie eines gelehrt hatten, dann, dass es vieles gab, was man sich nicht vorstellen konnte- Und plötzlich geschah es trotzdem. Ohne Rücksicht darauf, dass es das eigene Weltbild in Trümmern legte oder es einen den Verstand kostete.
    Ein eisiger Schauer lief ihr den Rücken herunter, wie jedes Mal, wenn sie die Geschehnisse von vor anderthalb Monaten Revue passieren ließ.
    Dabei wusste sie nicht mal, was ihr mehr zusetzte: Dass sie ihren eigenen Gefühlen nicht mehr trauen konnte, weil sie womöglich gar nicht echt waren, oder dass sie sich derart von der Begegnung mit Dagon hatte aus der Bahn werfen lassen.
    Einem Dämon, der sich mit Vorliebe in auffallend charismatischer Menschengestalt zeigte, um mit seinen engelsgleichen Zügen über die skrupellose Bestie hinwegzutäuschen, die in ihm schlummerte.
    Du bist auch an IHN gebunden, vergiss das nicht!, vernahm sie umgehend ihre eigene höhnische Gedankenstimme, die sie hiermit an einen Umstand erinnerte, den sie nur allzu gerne ausgeblendet hätte.
    Doch immerhin war sie nicht die Einzige, der man Naivität nachsagen konnte. Denn letztlich waren die Engelsfürsten genauso hinters Licht geführt worden, wie sie selbst.
    Aber wie hatten sie auch annehmen können, dass der ursprüngliche Auserwählte sich gegen sein Reich auflehnen würde, um zu einem Gefallenen zu werden? Dass die ´Nachbesetzung` gelinde gesagt, Komplikationen hervorrief, da man hierdurch ungewollt eine Dreiecks-Konstellation geschaffen hatte, war von den Fürsten ebenso wenig in Betracht gezogen worden, wie die unvorhergesehene Wendung, dass SIE es am Ende gewesen war, die das Schwert gegen Dagon gerichtet hatte.
    Nur, dass sie Letzteres niemals erfahren dürfen!, rekapitulierte die Stimme in ihrem Geist, woraufhin sich ihr Magen augenblicklich wieder verkrampfte.
    Nach allem, was sie von Freddy gehört hatte, würden die Fürsten sie keinen Schritt mehr alleine tun lassen, aus Angst, sie könne mit ´Mächten` in Berührung gekommen sein, die gelinde gesagt nicht gut für sie waren.
    Ein Schnaufen entfuhr ihr, als sie ihre zitternden Hände betrachtete. Anfangs hatte sie dem sonderbaren Kribbeln auf ihrer Haut keine große Beachtung geschenkt. Doch dann war die Kälte hinzugekommen, die von ihr Besitz ergriffen hatte. Und inzwischen war es ihr kaum noch möglich, das haltlose Zittern zu kontrollieren, welches sich in ihr eingenistet hatte wie ein Parasit.
    Dabei war heute definitiv einer der guten Tage. An manch anderem konnte sie nicht mal mehr eine Kaffeetasse halten, ohne, dass der Inhalt überschwappte. Seufzend wandte sie den Blick ab und ließ das Handy zurück in ihre Gesäßtasche wandern. Dann sah sie hinaus in den wolkenverhangenen Januarhimmel.
    Sie war nicht dumm. Sie wusste, dass etwas mit ihr nicht stimmte und dass es mit jener Nacht zusammenhing. All diese Veränderungen, die sie an sich bemerkte. Die Flashbacks, die Visionen. Die Albträume, welche sie Nacht für Nacht heimsuchten, in denen sie ruhelos umherstreifte, von dem unbändigen Drang angetrieben etwas zu suchen. Oder jemanden.
    IHN, Lia! Du suchst IHN!
    Ihr Herz zog sich zusammen, als lege sich eine eiskalte Hand darum, die unerbittlich zudrückte. Der Gedanke, mit Dagon in irgendeiner Weise verbunden zu sein, war ihr zuwider. Doch selbst, wenn sie sich mit aller Macht dagegen wehrte, lauerte irgendwo tief in ihrem Inneren die Angst, dass es stimmte.
    Früher oder später würde sie sich der Wahrheit stellen müssen, das war ihr klar.
    Doch was verdammt nochmal war die Wahrheit? Dass sie sich in ein Monster verwandeln würde? Weil Dagons dämonische Energie während seiner Verbannung auf sie übertragen worden war? Oder dass sie die göttliche Macht, welche in dieser himmlischen Superwaffe geschlummert hatte, nicht verkraftete, weshalb sie nun Gefahr lief, daran elendig zugrunde zu gehen?
    Es war ganz egal, wie sie es drehte. Beides waren keine besonders erfreulichen Aussichten. Aber unter der strengen Beobachtung der Fürsten zu stehen, die sie wie ein fehlgeschlagenes Experiment studieren und im Auge behalten würden, um zu verhindern, dass sie früher oder später für sich oder andere zur Gefahr wurde, war nicht unbedingt, was sie als annehmbare Alternative ansah.
    Das allein war der Grund, weshalb sie schwieg. Warum sie nach wie vor behauptete, sich an den Ausgang der Schlacht nicht erinnern zu können.
    Die Sache hatte nur einen einzigen Haken: Spätestens, wenn Elias wieder zu sich kommen würde, -was sie sich wohlgemerkt mehr als alles andere wünschte-, und er den Fürsten Rede und Antwort stehen müsste, hätte das Versteckspiel ohnehin ein Ende. Denn seine Aussage war der Schlüssel zur Wahrheit.
    Seufzend versenkte Emilia ihr Gesicht in den Händen und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen.
    Während der letzten Nächte, in denen sie schlaflos umhergelaufen war, hatte sie sich auszumalen versucht, welche ´Verhörmethoden` der Rat wohl anwenden würde, um ihre ´verloren gegangenen Erinnerungen` zurückzuholen. Was, wenn die Fürsten nicht vorhatten zu warten, bis Elias wieder ansprechbar war? Wenn sie die Möglichkeit hätten, in ihren Kopf einzudringen.
    Wie die Seelenfresser...
    Die Bilder der abscheulichen Wesen mit ihren flatternden schwarzen Umhängen tauchten vor ihr auf, ohne, dass sie es hätte verhindern können. Krampfhaft versuchte sie, gegen die aufkommende Enge in ihrer Kehle anzuatmen, die sie immer dann heimsuchte, wenn sie an ihre erste Begegnung mit einem dieser Dämonen zurückdachte. Unsagbare Schmerzen und das grausame Gefühl sich selbst zu verlieren, waren die Andenken, welche sie dem von Dagon angeordneten Eingriff des Seelenfressers zu verdanken hatte.
    Nie im Leben würde sie die klirrende Stimme vergessen, die in ihren Geist eingedrungen war, um ihn Stück für Stück zu zerlegen, wie eine scharf geschliffene Klinge, die sich ohne jeden Widerstand durch geschmolzene Butter glitt.
    Würden die Engel letztendlich ebenso brutal vorgehen, wenn sie sich davon Informationen erhofften? Wenn sie davon ausgingen, dass sie es zum Schutz der Menschen oder ihres eigenen Reiches täten. - Heiligte am Ende der Zweck nicht jedes Mittel?
    Schluss jetzt!, rief sie sich selbst zur Ordnung und nahm einen tiefen Atemzug. Es nützte nichts, sich weiter verrückt zu machen. Die nächsten Stunden würden Gewissheit verschaffen, und nach all der Zeit des Zermürbens war sie inzwischen an einem Punkt angelangt, wo sie sich nur noch wünschte, dass es vorbei wäre.
    In einem Anflug von Entschlossenheit machte sie sich auf den Weg zur Garderobe, um ihre Jacke überzuwerfen. Dabei blieb ihr Blick an dem Standspiegel im Flur hängen, der mit einem weißen Leinentuch verhangen war und wie eine unförmige Gestalt vor ihr aufragte. Darum bemüht, gegen das ungute Gefühl anzukämpfen, welches sie in der Nähe des verdeckten Möbelstücks überkam, zog sie vorsichtig den Stoff zurecht. Sie hatte ihrem Spiegelbild nie viel abgewinnen können, doch neuerdings bargen reflektierende Oberflächen eindeutig zu viele Schlupflöcher für ihren wirren Verstand und öffneten dem Wahnsinn die Türen, weshalb sie es für das Beste hielt, nicht allzu genau hinzusehen.
    Das laute Klingeln durchbrach die Stille und ließ sie zusammenfahren.
    Meine Güte!
    Warum mussten Engel überhaupt die Türschelle benutzen? Schließlich konnten sie sich an jedem beliebigen Ort dieser Welt materialisieren, oder etwa nicht?
    Sie beschloss, den Gedanken beiseitezuschieben und Micah stattdessen dafür zu danken, dass er ihre Privatsphäre respektierte.
    Mit einem tiefen Atemzug öffnete sie die Tür und machte sich innerlich darauf gefasst, ihm gegenüberzutreten. Seine gesamte Erscheinung ähnelte der von Elias derart, dass es ihr jedes Mal einen schmerzhaften Strich versetzte, wenn sie ihn sah.
    „Na, bereit?“, fragte er an der Wand im Treppenhaus lehnend, während Emilia damit beschäftigt war, ihre Eindrücke zu verarbeiten. Seine strahlenden Augen, welche im trüben Licht der Flurlampe in einem tiefen Sturmgrau leuchteten, fixierten sie erwartungsvoll, während er sich die Haare aus dem Gesicht kämmte, die in einem unnatürlichen Goldton schimmerten und ihm bis über die Schultern fielen. Dabei trug er sein übliches Micah-Outfit: Zerschlissene Jeans, Schnürstiefel, weißes T-Shirt und Lederjacke. Emilia konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen bei dem Gedanken daran, dass sich Micah bei der Wahl seiner Garderobe offenbar an einem rebellischen Leinwandhelden aus den Fünfzigern orientiert hatte.
    „Nicht wirklich“, antwortete sie wahrheitsgemäß und atmete hörbar aus, während sie nach dem Schlüsselbund griff, der neben ihr am Haken hing.
    Nur aus dem Augenwinkel vernahm sie Micahs Blick und die hochgezogene Braue, als er den verhangenen Spiegel sah.
    Bevor er jedoch etwas sagen konnte, schob sie sich an ihm vorbei und zog die Tür hinter sich zu.


    Hier geht es weiter:

    Kapitel 1.1

  • Es geht weiter. Super! Bin schon gespannt, wie es mit meinem Lieblingsengel weitergeht. (und sie nannten ihn Dagon... :evil: )

    Der Einstieg ist doch gleich mal atmosphärisch gut und erzeugt gleich die erste Spannung. Interessant ist, dass es ja wie eine Traumsequenz wirkt, dadurch erzeilst du einen guten Wirkungstreffer, mit der Erwähnung am Ende des 1. Kapitels, sehr gut.

    Überhaupt ist der Einstieg wunderbar gelungen, Ich kenne ja nun die anderen Teile und für mich passt das 1. Kapitel. Zwar wird der Hintergund erläutert, aber so gut mit ihrem Gefühl und ihrer Furcht verknüpft, dass es gerade nichts von "Erklärbär" hat. Wie immer bei dir ist man ganz nah, an den Gefühlen und Emotionen von Emilia. Man ist sofort in der Geschichte und fiebert jetzt schon mit ihr mit. Man merkt ja, wie angeschlagen Sie ist und wie stellt man sich einer Gefahr die scheinbar in einem selber lauert? Die Kälte, die sie nie wirklich verlässt ist schon schaurig. Doch auch sonst potentielle Gefahren auf allen Seiten, egal ob Engelsrat, Dämonen oder dem sicher wieder auftuchenden Dagon. Das wird sicher spannend.


    "Wenn sie davon ausgingen, dass sie es zum Schutz der Menschen oder ihres eigenen Reiches täten Heiligte am Ende der Zweck nicht jedes Mittel?" Vor "Heiligte" bitte ein Trennungszeichen.


    "Warum mussten Engel überhaupt die Türschelle benutzen?" So wunderschön altmodisch der Begriff Türschelle. :thumbsup:  


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Ein wundervoller Einstieg.


    Obwohl dieses Kapitel Emilia ja tatsächlich lediglich in der "Start"-Position zeigt, nichts passiert außer einer Rekapitulation der Vorgeschichte (und ich dieses ewige Widerkäuen der schon längst bekannten Vorgeschichte bei Harry Potter zum Beispiel gehasst habe) - machst du das sehr geschickt, indem du Vergangenes mit Emilias aktuellen Gefühlen und Gedanken und dunklen Ahnungen einer ziemlich widrigen und gefährlichen Zukunft verknüpfst. Das macht es ungeheuer spannend und ergibt einen tollen Lesegenuss.


    Insbesondere die Erinnerung an die Anfangsszene aus dem ersten Kapitel des ersten Buches, als sie an ihre damalige Panik vor dem Autofahren denkt und das in Relation zu alldem setzt, was ihr seitdem widerfahren ist, fand ich sehr gelungen. Dadurch, dass der Leser diese Erinnerung mit Emilia teilt, kommt sie einem sehr nahe (mir ist die Szene ziemlich stark im Kopf geblieben, vermutlich weil ich sie dumm, übertrieben, peinlich und was noch alles fand - und weil ich selbst auch mal so eine dämliche Anfänger-Autofahrerin war mit all diesen Peinlichkeiten, die ich lieber vergessen würde als sie noch zu rekapitulieren).

    Das schlingt auch einen Bogen um all die Geschehnisse, was in einer Geschichte immer gut wirkt (verbindet den alten Anfang mit der Jetzt-Zeit).

    Emilia sucht also zwanghaft nach Dagon und ist in der Gefahr, auf die böse Seite gezogen zu werden. (Sowas liebe ich!)

    Dann die Erwartung des Rates, der sie garantiert in eine unangenehme Lage versetzen wird (super), die nicht richtig geklärte Beziehung zu Elias (super), der Auftritt von Micah (hach - nach all den dunklen Gedanken kreuzt da so eine absolute Lichtgestalt auf - UND trägt noch dazu so coole Klamotten <3 ) - ja, diese Türschelle verdient ein extra <3 , also es ist einfach ein Feuerwerk von Motiven, die mich alle sehr neugierig auf die Geschichte machen.



    Das alles klang für sie noch immer derart verrückt, dass es ihr schwerfiel, es tatsächlich glauben zu können. Doch wenn die letzten Wochen sie eines gelehrt hatten, dann, dass es vieles gab, was man sich nicht vorstellen konnte- Und plötzlich geschah es trotzdem. Ohne Rücksicht darauf, dass es das eigene Weltbild in Trümmern legte oder es einen den Verstand kostete.

    Okay, hier hast du ein paar grammatikalisch gleichförmige Sätze, wo man eventuell mal den Kampf gegen ein paar "dasse" aufnehmen könnte ... Außerdem sind die Sätze auch etwas verschachtelt, daher würde ich das mit einer Entschachtelung verknüpfen?


    Ich liebe diese Geschichte! :love:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Lieben Dank, Alexander2213 und Kirisha für eure Rückmeldungen :danke:




    LG,

    Rainbow

  • Liebe Rainbow

    Das erste Kapitel knüpft reibungslos an das Ende des zweiten Buches an. Mir gefällt es sehr gut, wie du uns an Emilias Gedanken teilhaben lässt und nebenbei Informationen einfliessen lässt, sodass wir uns gleich wieder zurechtfinden. Du deutest auch an, wie sehr sie an den Erfahrungen gewachsen ist (der Gedanke mit dem Autofahren), ich bin gespannt ob wir davon noch mehr sehen. Also ein aktive Emilia, die das Heft selbst ein die Hand nimmt. Hab nichts zum Meckern gefunden …


  • Okay, ich mach mal weiter... :)


    Kapitel 1.1


    Dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die halbe Stadt gondeln mussten, um zu dem Treffen der göttlichen Abgesandten zu gelangen, war so absurd, dass es schon fast wieder komisch war. Micah hier inmitten der mit Graffiti besprayten Wände der U-Bahn-Station zu sehen, wie er an bunten Reklametafeln vorbeimarschierte, und seinen erhabenen Blick über die grölenden Halbstarken wandern ließ, die sich in der hinteren Ecke um eine Bank tummelten, kam ihr dermaßen surreal vor, dass sie nicht anders konnte, als ihre Gedanken schließlich laut auszusprechen.
    „Konnten wir nicht einfach ein Portal benutzen?“, fragte sie, als sie die Treppen heraufstiegen, woraufhin sie umgehend von einer eiskalten Windböe in Empfang genommen wurden.
    „Und den ganzen Spaß verpassen?“, entgegnete Micah, während er auf sie herabblickte und dabei sichtlich genoss, dass der Wind seine langen Haare zerzauste.
    „Ich meine ja nur. Irgendwie hätte ich es mir dem Anlass entsprechend... na ja, angemessener vorgestellt“, gab Emilia zurück, und wich einem Mann aus, der seinen Hund an der Leine spazieren führte.
    „Es mag ja sein, dass du besonders bist, Emilia“, sagte Micah, während er ihr einen Blick zuwarf, den sie nicht zu deuten vermochte. „Aber selbst du kannst nicht beliebig oft ein Portal nutzen. Die Kräfte, die dort auf dich wirken, sind nicht zu unterschätzen und ich würde dich gerne in einem Stück zu den Fürsten bringen.“
    „Ja, ... natürlich“, murmelte sie in ihren Schal und konnte nicht umhin die Augen zu verdrehen. Das mulmige Gefühl, dass Micah nicht bloß ihre Begleitung darstellte, sondern auf Befehl der Fürsten handelte und sicherzustellen hatte, dass sie vor dem Rat erschien, trug nicht zu ihrer Beruhigung bei.
    „Obwohl...“, setzte er an, während sich ein schalkhafter Ausdruck auf seine Züge legte, „es schon ziemlich interessant wäre zu sehen, zu was du fähig bist und ... was du so aushalten kannst.“ Sein Grinsen wurde breiter und erinnerte Emilia wieder daran, was Freddy neulich zu ihr gesagt hatte.
    Micah war für den Dienst auf der Erde niemals ausgebildet worden. Er war ein Krieger des himmlischen Heeres-genau, wie Elias-, nur mit dem feinen Unterschied, dass Micah mit dem emotionalen Feingefühl einer Dampfwalze gesegnet war. Allerdings gehörte er damit auch zu den Wenigen, die sie nicht in Watte packten. Und dafür war Emilia gerade unendlich dankbar.
    „Sehr witzig“, entgegnete sie deshalb gespielt gleichgültig und pustete ihren warmen Atem in die Hände. Wenn sie nicht bald da waren, hätte sich die Sache mit der Anhörung ohnehin erledigt, da sie zu einem Eisklumpen erstarrt wäre.
    Gerade bogen sie in die kleine Gasse hinterm Marktplatz ein, als die letzten Strahlen der tiefstehenden Nachmittagssonne hinter den Hausdächern verschwanden. Von Jetzt auf Gleich wich das warme orange-gelbe Licht dem dämmrigen Schein winterlicher Trostlosigkeit und die Temperaturen sanken um gefühlte weitere fünf Grad. Nach zwei Abbiegungen, ragte endlich der kleine Kirchhof vor ihnen auf, der mit seinen von Kopfsteinpflaster umrahmten Beeten und den nostalgischen Parkbänken wie ein idyllischer Ort friedlicher Ruhe wirkte. Ungewollt stiegen die Erinnerungen in Emilia hoch und sie sah sich wieder im Schein der Straßenlaternen auf den eisigen Stufen sitzen, die zu dem Eingang mit der schweren Eichentür hinaufführten.
    Hier war sie Elias begegnet in jener Nacht nach dem Weihnachtsmarktbesuch und er hatte ihr erzählt, dass er ein Engel ist und dass die Welt in Gefahr schwebt, weil der mächtige Dämonenfürst Dagon einen Weg aus der ewigen Verdammnis gefunden hatte.
    Nie im Leben war sie davon ausgegangen, dass sich Elias` Hiobsbotschaft bewahrheiten würde und ein Krieg zwischen Himmel und Hölle entfacht werden könnte. Ein Krieg bei dem die Menschen zwischen die Fronten geraten sollten. Doch er hatte Recht behalten.
    Mit einem Anflug von Wehmut ließ sie ihren Blick über die Kapelle wandern. Dieses kleine Gotteshaus war zum Symbol für den Widerstand geworden und letztlich hatte die entscheidende Schlacht hier ein Ende gefunden.
    Es fühlte sich seltsam an, nun hier zu stehen. Wenn man es nicht besser wusste, hätte man meinen können, das alles sei nicht geschehen, da nichts, aber auch gar nichts mehr auf die Zerstörung hinwies, welche der grausame Dämonenangriff nach sich gezogen hatte.
    Emilia zog die Stirn kraus, als sie die dunklen Mauern empor sah, hinauf zum Kuppeldach und weiter zu den bunten Mosaikfenstern. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie die Wände weggesprengt und die wunderschönen Glasmalereien unter den heftigen Detonationen zersplittert worden waren. Das gesamte Dachgestühl war zusammengebrochen und hatte den Blick auf den nachtschwarzen Himmel freigegeben. Sie musste gegen die plötzliche Enge in ihrem Hals an schlucken und spürte, wie der Zorn und die Verzweiflung jener Nacht sie erneut zu übermannen drohte.
    „Na, dann wollen wir mal...“, riss Micah sie aus ihren trüben Gedanken. Emilia hatte nicht mitbekommen, dass sie unten an der Treppe stehengeblieben war, während er oben an der Tür bereits auf sie wartete.
    „Wird uns denn niemand folgen?“, fragte sie und deutete um sich. „Was ... was ist mit den Menschen? Bemerken sie nicht, was sich hier direkt vor ihren Augen abspielt?“
    Micah schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf, als habe sie eine selten dämliche Frage gestellt. „Die Menschen bemerken rein gar nichts“, antwortete er und streckte die Hand nach der Klinke aus. Kurz fragte Emilia sich, ob die Tür wohl verschlossen war und durch einen Zauber geöffnet werden musste, doch wenn es so war, ließ es sich zumindest nicht erkennen. Kaum hatte Micah den messingbeschlagenen Griff heruntergedrückt, schwang die massive Pforte auch schon auf. „Für die Menschen bleibt es eine Kapelle, wie jede andere und während unseres Treffens werden sie kein Bedürfnis verspüren sie zu betreten“, erklärte Micah weiter, als er sich zu Emilia umwandte. Die Selbstverständlichkeit, die in seiner Stimme mitschwang, ließ sie zu dem Schluss kommen, dass hier sehr wahrscheinlich höhere Mächte am Werk waren, welche die Menschen davon abhalten würden, mehr zu sehen, als gut für sie war.
    „Können wir?“, fragte Micah nun, während er einen Schritt zu Seite machte, um ihr den Vortritt zu gewähren.
    „Nützt es was, wenn ich ´nein` sage?“, fragte sie missmutig, als sie sich in Bewegung setzte, um die Stufen hinaufzusteigen. Oben angekommen, schob sie sich mit einem Seufzen an Micah vorbei und betrat schließlich den kleinen Vorraum, der durch das flackernde Licht der Opferkerzen in den schweren Metallständern erhellt wurde. Umgehend legte sich eine wohlige Wärme auf ihre Wangen und auch ihre eingefrorenen Finger begrüßten dankbar den Temperaturanstieg, indem sich ein kribbelndes Gefühl in ihnen ausbreitete.
    „Es wird schon nicht so schlimm werden“, hallte Micahs Stimme hinter ihr, als die schwere Tür mit einem Krachen ins Schloss fiel. Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie irritierender fand. Den Anflug von Mitgefühl in seiner Stimme oder die Tatsache, dass niemand außer ihnen hier war.
    Verwaist ragten die leeren Sitzbänke vor ihr auf, während das Geräusch des Windes sich mit dem leisen Knistern der vielen Kerzen verband. Im Schein der letzten Sonnenstrahlen, welche sich in den bunten Fenstern brachen, tanzten feine Staubpartikel anmutig durch die Luft. Die friedvolle Stille ließ ein seltsames Gefühl von Beklommenheit in Emilia aufsteigen.
    Kurz fragte sie sich, was sie geglaubt hatte, hier vorzufinden. War sie wirklich davon ausgegangen, das Treffen mit den Fürsten würde gleich hier an Ort und Stelle stattfinden? Was war sie nur für ein dummes Schaf!
    Mit Sicherheit gab es eine Art magische Schwelle die sie würden passieren müssen und die Kapelle stellte lediglich den gut getarnten Zugang hierfür dar.
    Sie widerstand dem Drang, Micah danach zu fragen und durchquerte stattdessen den kleinen Eingangsbereich, um vor dem Becken mit dem Weihwasser haltzumachen. Mehr aus Gewohnheit tauchte sie die Fingerspitzen hinein und bekreuzigte sich. Augenblicklich fuhr ihr ein stechender Schmerz in die Glieder und ließ sie hörbar die Luft einziehen. Schnell wischte sie die feuchten Finger an ihrer Hose ab, um die Überreste der brennenden Substanz auf ihrer Haut zu beseitigen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Micah plötzlich direkt neben ihr, wo er zum Stehen gekommen war.
    „Ja, alles okay“, gab Emilia zurück und bemühte sich, ihm dabei nicht in die Augen zu sehen. Das Feuer in ihrem Inneren bebte nur noch sachte nach, doch ließ es die qualvolle Erkenntnis zurück, welche sie schon länger befürchtet hatte: Ein Teil von ihr -und sie wusste nicht, wie groß er war- schien hier offensichtlich nicht mehr willkommen zu sein.
    „Hör zu“, setzte Micah an und legte eine bedeutungsschwere Miene auf, als er Emilia bei den Schultern fasste. „Begegne den Fürsten mit Respekt und bleib bei der Wahrheit. Dann sind wir hier schneller wieder raus, als du bis drei zählen kannst.“
    Ungläubig zog Emilia eine Braue hoch, während sie seinen Blick mit unverhohlener Skepsis erwiderte. Sie fragte sich, wie er es wohl fände, wenn sie ihm sagen würde, dass sie vorhatte gegen mindestens einen seiner glorreichen Leitsätze zu verstoßen.
    Doch ohne eine Antwort von ihr abzuwarten schob Micah sie bereits den schmalen Gang zwischen den Bänken entlang und mit jedem Schritt, den sich Emilia dem Holzkreuz am Ende des Altarbereichs näherte, spürte sie ihr Herz deutlicher in ihrer Brust schlagen.
    Sie erlaubte sich nicht, den Blick umherschweifen zu lassen, aus Angst, vor den Erinnerungen, die sie heimsuchen würden. Doch wem wollte sie etwas vormachen? Selbst, wenn sie nachts in ihrem Bett lag, die Augen fest zusammengepresst und die Decke über den Kopf gezogen, sah sie die von Angst gezeichneten Gesichter der Menschen vor sich, während die Dämonen in heillosem Chaos über sie herfielen. Verzweiflung. Leid. Tod. Das alles war mit diesem Ort verbunden, ganz gleich, wie normal und friedvoll jetzt alles wirkte.
    Einen tiefen Atemzug nehmend passierte sie die Stelle, an der Elias abgestürzt war. Augenblicklich zeichnete sich sein Bild vor ihr ab, wie er mit aschfahlem Gesicht und seltsam verrenktem Körper zwischen den Trümmern lag, aufgespießt von einem zersplitterten Holzbalken.
    Darum bemüht, gegen die Enge in ihrem Hals anzuatmen, presste Emilia die Augen zusammen, während sich Micahs Griff auf ihrer Schulter verstärkte, als ahne er, was sich in ihr abspielte.
    Bestimmt zog er sie mit sich und kam mit ihr vor einer der Heiligenstatuen zum Stehen, die sich am Ende der Sitzreihen in einer mit Kerzen erhellten Nische befand.
    St. Michael, las Emilia gedanklich den feinen Schriftzug auf dem Sockel und sah zu dem lebensgroß dargestellten Erzengel auf, welcher mit ausgebreiteten Flügeln und Lanze in der Hand, einen zu seinen Füßen liegenden Dämon zur Strecke brachte.
    Obwohl die Farbe bereits an einigen Stellen abgeblättert war, und der Zahn der Zeit deutliche Spuren an der Engelsskulptur hinterlassen hatte, ging eine sonderbare Faszination von ihr aus, die Emilia nicht in Worte zu fassen vermochte.
    St. Michael war der Namenspatron dieser Kapelle und obendrein, wie Emilias Halbwissen über christliche Historie hergab, der Anführer der himmlischen Heerscharen, welcher Luzifer in die abgrundtiefe Finsternis gestürzt hatte. Es musste eine heftige und bis heute noch immer sagenumwobene Schlacht gewesen sein, die sich Jahre später mit Dagons Sturz wiederholen sollte.
    Der furchtlose Blick des Erzengels und die Erhabenheit, mit der er die Lanze in dem Dämon versenkte, ließ keinen Zweifel an seiner göttlichen Überlegenheit zu, kam es Emilia in den Sinn. Kurz schloss sie die Augen und dachte darüber nach, welch erbärmliches Bild sie selbst abgegeben haben musste, als sie Dagon das Schwert in die Brust gerammt hatte.
    Tu es, Lia! ...
    Das krächzende Flüstern hallte von den nackten Kirchenwänden wider und jagte ihr prompt eine Gänsehaut über den Körper.
    Darum bemüht, das Zittern ihrer Hände unter Kontrolle zu bringen, schlang sie ihre Arme um sich. Die Kälte nahm zu, als Micah von ihrer Seite wich, um näher an die Statue heranzutreten. Er senkte den Blick und verbeugte sich, während leise geflüsterte Worte zu Emilia herüberwehten. Sie verstand keine Silbe dieser seltsam klingenden Sprache, welche sich anhörte wie ein Kauderwelsch aus Latein und noch irgendetwas anderem. Doch es schwang eine beinahe greifbare Magie darin mit, die auf etwas Großes, Geheimnisvolles schließen ließ und dafür sorgte, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten.
    Eine gefühlte Ewigkeit lang geschah gar nichts, bis sich der Erzengel plötzlich wie von Geisterhand in Bewegung setzte. Ein zufriedener Ausdruck legte sich auf Micahs Gesicht, als die Statue mit einer anmutigen Bewegung, die Arme ausbreitete, um einen Schritt zur Seite zu treten. An der Stelle, wo zuvor noch der erlegte Dämon gelegen hatte, begann die Luft zu flirren, wie heißer Asphalt, der von der Sonne zu sehr erhitzt wurde. Die Überreste des Sockels lösten sich auf und es trat eine Treppe hervor, die mit ihren gewundenen Steinstufen in dem Boden eingelassen war, um sich in der Finsternis zu verlieren.
    Gerade wollte Emilia protestieren und Micah fragen, ob er ernsthaft in Erwägung zog, mit ihr im Stockfinstern dort hinunterzusteigen, als er nach einem der Teelichter griff, welches in dem nahegelegenen Ständer vor sich hin flackerte.
    Kaum lag das kleine silberne Schälchen in seiner Hand schien sich die Flamme zu beruhigen. Vorsichtig hauchte er sie an, doch anstatt zu erzittern oder gar zu erlöschen, schien das Feuer seinen Atem aufzunehmen. Plötzlich erstrahlte es heller als zuvor und schwoll zu einem satten gelben Licht an, das Emilia und Micah komplett einhüllte.
    „Ich nehme an, du möchtest nicht vorangehen?“, fragte Micah und sein hochgezogener Mundwinkel, bestätigte sie in dem Verdacht, dass er offenbar zu scherzen versuchte.
    Heftiger als geplant schüttelte sie den Kopf, woraufhin er sich schmunzelnd abwandte und den Abstieg begann.


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    Kapitel 1.2

  • Mit der U-Bahn zum Engelsrat, da kann ja Emilia froh sein, dass sie leidlich pünktlich ist. Wenn ich da an meinen Lieblingsspruch denke, denn irgendwann mal die S-Bahn in einer ihrer Chaosphasen gebraucht hat "Wegen des überraschenden Wintereinbruchs kommt es zu Verzögerungen im Betriebsablauf". Bedeutete Mitte Januar eine mehrstündige Verspätung, weil der erste Schnee gefallen war und daraufhhin alles zusammengebrochen ist. Wäre Emilia aber sicher, trotz erwartbaren Kältetodes auf dem Bahnsteig sicher lieber gewesen, als die Konfrontation mit dem Engelsrat. :evil: Aber ich komme völlig ab, wollte eigentlich nur sagen, mir hat das Bild irgendwie gefallen, wie sie mit dem Engel an ihrer Seite mit der U-Bahn fährt.


    Die dämonische Kälte in ihr scheint ordentlich zu sein. Das Weihwasser und das Kreuz sprechen da eine eindeutige Sprache. Naja noch scheint sie keinen Schwanz und keine Hufe zu haben, dass wird schon noch. Emilia ist wahrlich gerade nicht zu beneiden, ihre Situation ist ja eine einzige Katastrophe. Da hat man gerade erst die Welt gerettet und steht beinahe schon auf der Abschußliste der Engel. Ich habe das Gefühl, sie wird die dämonische Fraktion in diesem Buch sehr viel näher kennenlernen und vielleicht sogar etwas Verständnis für sie entwickeln, aber mal sehen. Die Spannung ist da, die Atmosphäre stimmt und man ist schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Kurzes Fazit: weiter so!


    "Wenn sie nicht bald da waren, hätte sich die Sache mit der Anhörung ohnehin erledigt, da sie zu einem Eisklumpen erstarrt wäre." Ich mag einfach diesen trockenen Humor.


    "Die Kälte nahm zu, als Micah von ihrer Seite wich, um näher an die Statur heranzutreten." - Statue


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Danke, Alexander2213 für deine Rückmeldung :danke:


  • Liebe Rainbow

    Ein sehr schöner Abschnitt. Micah gewinnt noch mal an Statur und scheint sich auch weiter entwickelt zu haben. Lia ist zwar besorgt und etwas missmutig, aber kein verängstigtes Mädchen mehr.

    Die Sache mit dem Weihwasser gibt mir Hoffnung. Team Dagon!

  • Liebe Rainbow

    unglaublich gekonnt und atmosphärisch sehr dicht beschrieben. Dazu der schräge Kontrast zwischen dem Engel und den Hinterhof-Graffiti, vermischt mit den Erinnerungen an alles, was mal in dieser Kapelle passiert ist (Ich nehme an, dass die Kapelle wirklich existiert und du weißt, wo sie steht und wie es drinnen aussieht, oder?)

    Mir gefällt auch sehr gut das Dunkle, das in Emilia präsent ist. Das gibt dem Ganzen etwas sehr Schauriges, weil sie ja selbst nicht weiß was das, vermutlich zur Not auch gegen ihren Willen, mit ihr anstellen könnte.

    Toll! :love:

    Kann da nichts anmerken, mir gefällt einfach alles!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Vielen lieben Dank, Sensenbach und Kirisha für`s Lesen und eure Rückmeldungen :)