Beiträge von Novize im Thema „HEAVEN (Band III)“

    Hi Rainbow,

    bin jetzt beim dritten Band auf dem neusten Stand. Nachdem ich jetzt ein bisschen mehr gelesen habe, kann ich sagen, dass ich nicht nur den Plot und die Charaktere sehr faszinierend finde, sondern dass ich auch die Beschreibung der Stimmung sehr genieße.

    Plot:

    Auch wenn ich die ersten beiden Bände nicht gelesen habe, kann ich der Handlung weiter gut folgen. Die wichtigsten Dinge werden erklärt, ich verstehe nicht jedes Detail, es hindert mich aber aktuell nicht daran dem Geschehen zu folgen. Als Quereinsteiger-Leser interessiert mich natürlich, was es mit Emilias versteckten Fähigkeiten auf sich hat, aber die konkurrierenden Interessen von Dagon und den Seelenfressern sind spannend dargestellt. Gut ist auch, dass sich für mich noch nicht wirklich abzeichnet, in welche Richtung sich das entwickeln wird.

    Charaktere:

    Ein bunter Blumenstrauß, was mir gut gefällt. Einige scheinen auf den ersten Blick simpel, wie der ein oder andere Engel oder Seelenfresser, andere scheinen sehr komplex. Besonders Dagon und Sirius finde ich auf den ersten Blick gelungen in ihrer Vielschichtigkeit – soweit ich das bisher beurteilen kann. Die Unvorhersehbarkeit dieser Charaktere macht auch viele Optionen für den Verlauf des Plots auf.

    Welt:

    Hier ist man ohne die ersten zwei Bände zu kennen vielleicht noch am ehesten etwas im Nachteil. Ich denke im groben kommt man schon ganz gut mit, wie sich z.B. die Welt der Engel von der der Menschen unterscheidet. Schwieriger wird es schon wenn es um die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere einschätzen will. Da habe ich mich z.B. zwischendurch gefragt, als Emilia ein paar Engel durch einen Türspalt belauscht hat: was sind das denn bitte für Engel, die sich von Menschen bei einem vertraulichen Gespräch belauschen lassen? Aber um das in seiner Sinnhaftigkeit beurteilen zu können müsste ich tatsächlich wissen, welche Fähigkeiten Engel im Vergleich zu Menschen haben oder wo sie vielleicht auch im Nachteile gegenüber den Menschen sind.

    Das musst du natürlich für Band 3 jetzt nicht nochmal alles aufrollen, aber vielleicht kannst du mir bei Gelegenheit das ein oder andere Kapitel aus den vorherigen Bänden empfehlen, wo ich vielleicht mehr Infos dazu finde.

    Erzählstil:

    Der ist wirklich toll. Die Sprache ist reich gefüllt mit Bildern und Metaphern und die Gefühlswelt der Charaktere wird eindrucksvoll beschrieben. Was ich mich da einzig frage ist, ob du da noch genug Luft nach oben für die großen Höhepunkte der Geschichte hast. Aber da lasse ich mich mal überraschen J.

    Rainbow

    Also, was für dich in aller Kürze ist, ist für andere ein ausgewachsener Kommentar

    Ja, da gab es einen gewissen Zeitverzug. Während ich geschrieben habe, ist mir das meiste erst aufgefallen.

    Wahrscheinlich hast du recht. ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt. Ich dachte, sie sieht über die Brüstung und geht davon aus, dass gerade aus Norden ist, rechts ist Osten und links ist Westen. Quasi ohne sich dabei 100%ig an den korrekten Himmelsrichtungen zu orientieren.

    Das funktioniert aus folgendem Grund nicht (vorausgesetzt, ich habe deine Idee richtig verstanden): Rechts / links sind relative Richtungsangaben (relativ zu der Richtung in die du guckst). Norden, Osten, Süden, Westen sind dagegen absolute Richtungsangaben (auf dem Globus).

    Das hat folgende Konsequenzen:

    1. Die Übersetzung von relativen in absolute Richtungen ist abhängig von meiner Blickrichtung. Gucke ich nach Norden, dann ist Westen links und Osten rechts. Gucke ich nach Süden, dann ist Osten links und Westen rechts.

    2. Um eine absolute Richtung zu identifizieren, brauche ich eine absolute Referenz. Um also zu sagen, wo Süden ist, oder in welcher Richtung Osten liegt, brauche ich etwas, von dem ich weiß, in welcher Himmelsrichtung es liegt. Z.B. die Sonne, Sterne, ein Magnetfeld etc.

    3. Emilia hat keine Chance rauszufinden, wo Osten oder Norden liegt, wenn es keine Sonne oder Sterne gibt, sie keinen Kompass hat o.ä.

    Ist für diese Szene natürlich nur am Rande relevant bzw. einfach zu fixen, indem ich einfach auf relative Richtungsangaben (rechts / links) wechsle. Es hat aber ganz interessante Konsequenzen - z.B., dass es ganz schön schwierig werden kann, wieder zurück zu finden, wenn man sich mal in Coderian verlaufen hat :)

    Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist

    Ist es :)

    Hi Rainbow,

    in aller Kürze ein paar Kommentare:

    Spoiler anzeigen

    Ich habe mich zwischenzeitlich gefragt, ob sich das alles zu sehr zieht und ob ich irgendwie schneller vorankommen müsste

    Für mich als Neueinsteiger ist das Tempo gut so - insbesondere die Rückblenden. Vielleicht sieht das jemand anders, der schon im Thema drin ist - allerdings hat man ja auch häufig die Hälfte wieder vergessen, wenn der letzte Band einige Zeit her war.

    bevor sich an dem Ende des Ganges schließlich eine Lichtquelle abzeichnete, die größer wurde, je näher sie ihr kamen

    Schönes Bild für das Betreten einer Dimension, die (zumindest im Auge einiger Betrachter) sowas wie das Jenseits ein könnte

    schwerelose Leichtigkeit

    Hört sich für mich (subjektiv) irgendwie etwas nach weißem Schimmel an

    „Wir müssen hier entlang“, wies Micah sie an und deutete ihr den Weg, wobei er davon absah, ihr den Vortritt zu gewährend, sondern schnurstracks an ihr vorbeimarschierte. Emilia konnte sich nicht helfen, aber das Ablegen seiner irdischen Fassade hatte ihn offenbar auch noch das letzte Bisschen Menschlichkeit gekostet.

    Naja, vielleicht ist das von Micah unhöflich, aber jetzt nicht unbedingt "unmenschlich" :)

    Plötzlich fiel ihr auf, dass es gar keine Sonne gab

    etwas weiter östlich befanden sich Wälder

    Ich habe mich gefragt, woran man Himmelrichtungen festmacht, wenn es keine Sonne gibt. Ggf. ist es einfacher hier mit rechts / links o.ä. zu arbeiten (auch wenn das im geografischen Kontext unüblich ist).

    Sie wirkten zerbrechlich, als fließe die Endlichkeit ihres Seins förmlich aus ihnen heraus und als könne man ihren Zerfall beobachten

    Sehr schöne Formulierung!

    Trotz der vielen Reize, die sich ihr boten, stellte Emilia mit einem Anflug bitterer Ernüchterung fest, dass sie offenbar das einzige menschliche Wesen war, welches der Kleiderordnung nicht entsprach

    Wer kennt das nicht: da kommt man das erste mal in eine fremde Dimension und niemand hat einem den Dresscode mitgeteilt :). Aber vielleicht auch irgendwie menschlich / sympathisch, dass sie sich Gedanken darüber macht.

    Da standen diese Wesen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, in Gespräche vertieft, lachten miteinander und diskutierten, als sei es das normalste von der Welt, dass man sich hier an diesem außergewöhnlichen Ort traf.

    Das fand ich ein sehr bemerkenswertes Detail, das mich wirklich neugierig macht, wie es hier wohl weitergeht ...

    Hi Rainbow,

    wie du gesehen hast, habe ich mal in die ersten Kapitel des dritten Bandes rein gelesen. Allerdings – das muss ich zu meiner Schande gestehen – habe ich noch nicht in Band eins und zwei rein geschaut :blush:. Als Quereinsteiger werde ich mich daher erstmal ein Bisschen im Hintergrund halten, bis ich in die Story rein gekommen bin.

    Vielleicht interessiert es dich aber, dass man selbst ohne das Vorwissen der ersten Bände sehr schnell im Geschehen drin ist. Die Erläuterungen zu Beginn sind da sehr hilfreich. Zum anderen orientiert sich die Darstellung der (Welt der) Engel bisher sehr stark am alttestamentlichen Vorbild, sodass man schnell eine grobe Vorstellung hat. Natürlich fehlen mir ein paar Details zu den Beziehungen der Charaktere untereinander, aber das stört das Leseerlebnis bisher nicht. Im Gegenteil – ohne die Vorgeschichte im Detail zu kennen kann man relativ schnell mit Emilia mitfühlen.

    Als Kind habe ich mal „Krieg der Engel“ von Wolfgang Hohlbein gelesen. Zwar erinnere ich mich kaum noch an Details, aber sobald es in deiner Geschichte in die verlassene Kapelle ging, fühlte ich mich sehr stark an die Welt und Atmosphäre dieses Buches erinnert. Vielleicht spielt das ein Bisschen mit rein – jedenfalls hatte ich sehr schnell ein sehr konkretes Bild der Charaktere und Umgebung vor Augen. Auch die Story fesselt recht schnell. Jedenfalls habe ich schon jetzt das Bedürfnis zu erfahren, wie es mit der Anhörung vor dem Rat weitergeht.