Beiträge von Jufington im Thema „Kräuter und die Mondelfen“

    Salut,

    Mein Stand ist jetzt bei Kapitel 11. Viele Anmerkungen habe ich nicht, das Pacing ist etwas langsamer, aber durch die Fragen zu Kräuters "Schutzengel" und was wirklich bei der Prüfung geschehen ist, werden wir bei Stange gehalten.

    Die Dialoge lesen sich angenehm und das Worldbuilding fügt sich langsam zusammen, wobei die Ausführungen gut in den Text eingewoben sind und man sich an keiner Stelle von unnützen Fakten bombardiert fühlt.

    Mir ist noch aufgefallen, dass Kräuters Trankmischer-Fähigkeit in Kapitel 11 erstmals wieder aufgegriffen wird. Möglicherweise könntest du das auch an anderen Stellen aufgreifen? Z.B. in Agathas Welt, wo er sich sehr für die Pflanzen im Garten interessieren könnte. Immerhin definiert Kräuter sich stark über diese Fähigkeit, führt sie sogar in seinem Namen. Da fände ich es schade, wenn die Trankmischerei mehr zu einem Gimmick verkommt, welches nur erwähnt wird, wenn es gerade für die Situation hilfreich ist.

    "Nein, Tante Meg, ich bin nicht von den Scheintoten zurück, weil es in meinem Leib noch so etwas wie einen Reservelebensfunken gab. Sondern weil der Geist oder was auch immer der vor siebzehn Jahren verschwundenen Erbtochter Agnatha meine Seele oder was auch immer aus einem Traumreich geschubst hatte,

    "Ist das dein Ernst?", fragte Schlichter mittels der Zeichensprache. "Habe ich mir gerade ausgedacht", gab ich auf demselben Wege zurück.

    Ich finde etwas schräg, dass dieser ganze Dialog nur über Zeichensprache stattfinden soll. Die beiden artikulieren sich wie in der direkten Rede und das über mehrere Seiten hinweg. Da stelle ich mir als Leser nicht vor, dass sie die ganze Zeit über intensiv gestikulieren.

    Heyho,

    Ich habe nun Kapitel 6-8 gelesen.

    Der Exkurs in Agnathas Traumwelt finde ich gut. Die Antworten, was hier genau los ist, lassen auf sich warten und halten den Spannungsgrad oben. Dadurch dass Agnatha persönlich in der Geschichte auftritt, steigert sich auch das Interesse zu erfahren, was mit ihr geschehen ist.

    Die Dialoge finde ich, wie schon zuvor, gut geschrieben und die aristokratische, etwas bissige Art von Agnatha kommt gut rüber.


    Offenbar lebte ich noch, und es war höchste Zeit, aufzustehen und herauszufinden, wie es in meiner Umgebung aussah. Also, hoch mit dir und Augen auf, Soldat! Was ich erwartet hatte, war, mich am Ufer des Sees wiederzufinden, in den ich eingetaucht war.

    Diesen zweiten Teil würde ich zur besseren Lesbarkeit durch einen Absatz trennen.

    Ich befand mich doch noch im gewohnten Leben. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wo genau. Um der Sonne zu entkommen, verließ ich den Strand und setzte mich in den Schatten eines seltsamen Baumes, der aus einem sehr glatten, ästelosen Stamm und einer Krone bestand.

    Hier ebenso.

    Da ich nicht glauben wollte, dass dieser riesige See ganz und gar verdorben war - über so viel Salz verfügte niemand, schon gar nicht, um es auf diese Weise zu verschwenden -setzte ich mich in Bewegung und marschierte ,an dem seltsamen Ufer entlang, auf die rosa Vögel zu.

    Der Teil mit dem Meer scheint mir etwas unglaubwürdig. Eine Gesellschaft, die sich so sehr mit der Wissenschaft befasst, aber noch nie etwas vom Meer gehört hat? Da du mehrfach Erde und Mond erwähnst, gehe ich davon aus, dass die Geschichte nicht auf einer fremden Welt spielt, die über sehr viel weniger Wasser verfügt. Ich bin da kein Experte, aber ich würde davon ausgehen, dass selbst Menschen, die weit im Landesinnern wohnen und sich nicht viel aus ihren Dörfern bewegen, zumindest durch Handel und Erdkunde vom Meer gehört haben.

    Leider nichts Gekochtes, kein Fleisch. Dafür Salate und Suppen aus verschiedenen Obst- und Gemüsesorten.

    Sind auch die Suppen nicht gekocht? Es gibt ja einige Suppenrezepte, bei denen die rohen Zutaten lediglich püriert werden, aber da sind die Varianten wohl recht begrenzt.

    Heyho,

    Mein aktueller Stand ist nun bei Kapitel 5.

    Ich muss sagen, ich hätte nicht erwartet, dass es in der Vernunftsprüfung so plötzlich zu Blutvergiessen kommt. Zu Beginn hätte ich eher ein Spuckhaus mit etwas extra erwartet, dass es so schnell lebensbedrohlich wird, hat mich überrascht.

    Mir gefällt, dass sich der rationale, kultivierte Stil der Dialoge und Gedankengänge von Kräuter auch in die Actionszenen weiterzieht. Die Kontrahenten führen während des Kampfs Wortgefechte und wenden Tricks an.

    Auch das Worldbuilding fliesst schön mit ein. Man erfährt erst Stückweise, wie mächtig das alte Reich wirklich war und wie die neue Regierung tickt, die etwas revolutionäres zu haben scheint.

    Ein paar Bemerkungen:

    Die drei drehten sich um und stürmten aus dem Zimmer. Wir anderen blieben ratlos zurück. Was immer jetzt auch geschehen mochte, die Vernunftprüfung war jedenfalls vorbei.

    Die Flucht der Sverrig kommt mir ein wenig plötzlich. Vielleicht kannst du das noch ein bisschen umformulieren oder früher klarstellen, dass sie die Miliz holen und nicht einfach davonrennen?

    Schlichter reagierte sofort. "Abwehrkreis bilden!", befahl er. Wir zogen unsere Messer und stellten uns so auf, dass wir auf Angriffe von jeder Seite reagieren konnten

    Ich fand's gut, wenn die Messer schon früher etabliert würden. So wäre meine Erwartungshaltung wohl auch eine andere gewesen und die Gewalt somit erwarteter.

    Lehrer erschien an meiner Seite. "Es wird Zeit, dass du eingreifst", sagte er. "Wie denn?", fragte ich. "Du hast doch gesehen, was der Gemüsemann mit mir gemacht hat. Was immer diese beiden sind, gegen ihre Kraft haben wir keine Chance. Unverwundbar scheinen sie ja auch noch zu sein. Ja, wenn wir Schwerter hätten. Dann könnten wir ihnen die Arme und am besten gleich die Köpfe abhacken. Aber so? Mit den Messern können wir nichts ausrichten." "Dann muss es eben mit Handarbeit gehen", meinte Lehrer. Ich starrte ihn verständnislos an, während mir gleichzeitig die Absurdität dieses Gesprächs klar wurde. Hier standen wir, gemütlich plaudernd, während am anderen Ende des Saals Soße und Kleiner gerade damit beschäftigt waren, sich vor den lebenden Toten in Sicherheit zu bringen.

    Ich finde das Gespräch auch etwas absurd. Die beiden sind mir definitiv einen Ticken zu ruhig in der Situation. Wenn sie irgendwo Deckung suchen würden, fänd ich es glaubhafter. Ebenso würden einige Ausrufezeichen, sowie die Verwendung von anderen Wörtern als "sagen" und "fragen" die Dringlichkeit der Siutation besser hervorheben.

    Mir ist ausserdem aufgefallen, dass du keine Zeilenumbrüche machst, sobald es in einem Dialog einen Sprecherwechsel gibt. Ich würde dir empfehlen, da Umbrüche zu machen, um den Lesefluss zu verbessern. Z.B. so:

    Lehrer erschien an meiner Seite. "Es wird Zeit, dass du eingreifst", sagte er.

    "Wie denn?", fragte ich. "Du hast doch gesehen, was der Gemüsemann mit mir gemacht hat. Was immer diese beiden sind, gegen ihre Kraft haben wir keine Chance. Unverwundbar scheinen sie ja auch noch zu sein. Ja, wenn wir Schwerter hätten. Dann könnten wir ihnen die Arme und am besten gleich die Köpfe abhacken. Aber so? Mit den Messern können wir nichts ausrichten."

    "Dann muss es eben mit Handarbeit gehen", meinte Lehrer.

    Ich starrte ihn verständnislos an, während mir gleichzeitig die Absurdität dieses Gesprächs klar wurde. Hier standen wir, gemütlich plaudernd, während am anderen Ende des Saals Soße und Kleiner gerade damit beschäftigt waren, sich vor den lebenden Toten in Sicherheit zu bringen.

    "Du Narr", sagte sie.

    Das Wort scheint es ihr angetan zu haben. Sie sagt es ganze drei Mal zu Kräuter.

    Das war nicht so abwegig, wie es mir zunächst vorkam. Ein Rädchen innerhalb des Zeitmessers zerbricht. Der Mechanismus

    steht still.


    Ein Herz hört auf zu schlagen. Der Mensch rührt sich nicht mehr. Das Augenlicht erlischt.


    Nur dass die defekte Uhr jahrelang im Keller liegen und doch wieder zum Laufen gebracht werden kann, sobald ein neues Zahnrad eingefügt wird. Weil sie aus stabilem Material besteht. Ein Körper hingegen, mit Ausnahme des Skeletts und der Zähne, setzt sich aus gibberigem Zeug zusammen, das schnell zerfällt. Hirnmasse, Blut, schleimige Eingeweide. Solche unschönen Dinge hatte ich dank der Unfallopfer, die immer wieder einmal ins Heilerhaus eingeliefert wurden, schon gesehen. Allerdings, wie die Geburt jedes Säuglings bewies: All dies konnte auch neu entstehen. Einfach aus der Nahrung, die die Mutter zu sich nahm. Die Natur selbst erschuf Hirne, Organe, Blut, ganze Menschen. Warum sollte die Wissenschaft das nicht auch ereichen? Eines Tages?

    Gefällt mir, der Part :thumbup:

    "Helft mir vom Dach". Diesem Ansinnen konnte in der Tat in mehr als einer Weise entsprochen werden. Klugerweise hätte ich Begriffe wie "lebendig", "in einem Stück" und "mit heilen Knochen" verwenden sollen. Da ich dies versäumt hatte, flog ich nun mit beachtlicher Geschwindigkeit durch die Luft, dem Mond und den Sternen entgegen.

    Die Erklärung empfinde ich als überflüssig. Ich denke, man versteht auch so, dass die Mondelfen seine Bitte wörtlich genommen haben.

    Salut,

    Eine radikal-rationale Schulleitung, die Kindern vehement den Aberglauben austreiben will, indem sie sie in Spukhäuser schickt? Das klingt nach einer sehr spezifischen Prämisse, aber interessant.

    Ich habe mal die ersten beiden Kapitel gelesen und finde sie sehr angenehm geschrieben. Ich finde es gut, dass du die Szenen nicht mit einer 100%igen Ernsthaftigkeit beschreibst, da die Situation mit der Vernunftsprüfung ja doch recht skurril ist.

    Ich persönlich würde mehr Zeilenumbrüche setzen. Z.B. jedes Mal, wenn ein Sprecher wechselt oder um, falls man die Geschichte laut lesen würde, eine kurze Pause zu signalisieren.

    Ausserdem finde ich das Verhalten der Schüler wenig glaubwürdig. Das mag eine Stilfrage sein, aber mir kommen sie etwas zu erwachsen rüber, wenn sie über Kunst fachsimpeln oder mit dem Lehrer debattieren. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, konnte der Lehrer froh sein, einen Ganzen Satz aus uns heraus zu bekommen.

    Ich bin gespannt, ob du genauer darauf eingehen wirst, warum der alte Glaube derart unterdrückt wird. Es scheint, als würden die Kinder in einer ziemlich radikalen Gesellschaft leben. Da frage ich mich schon, was da vorgefallen ist.