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Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Das kleine Büchlein (230 Seiten) mit dem fast unaussprechlichen Titel gilt als letzter vollständiger Roman von Michael Ende und wird gerne als Kinderbuch ausgegeben, was es vordergründig auch ist.
Kater Maurizio di Mauro und Rabe Jakob Krakel, ausgesandt vom geheimen Rat der Tiere, die sich um die Zukunft ihres Lebensraumes ernsthafte Sorgen machen, spionieren dem schwarzmagischen Laborzauberer Beelzebub Irrwitzer und seiner Geldhexentante Tyrannja Vamperl seit über einem Jahr hinterher.
Denn die haben mit dem Herrn der Hölle persönlich einen Pakt geschlossen. Höchste schwarzmagische Macht dafür, jedes Jahr durch Wissenschaft (Irrwitzer) und Korruption (Vamperl) dafür zu sorgen, daß unsere Welt ein bißchen unbewohnbarer wird.
Da beide ihr diesjähriges Ziel zu verfehlen scheinen, droht ihnen der "Minister der äußeren Finsternis", vertreten durch seinen Gerichtsvollzieher Maledictus Made mit "persönlicher Pfändung", sollten sie ihrer Verpflichtung nicht bis zum Jahreswechsel nachgekommen sein. Der jedoch ist nur noch sieben Stunden entfernt.
Und da kann beiden nur noch der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch weiterhelfen...
Schwierigkeiten beim Lesen des Wortes? 
Glaube ich nicht. Das hier kannst Du doch auch auswendig, oder etwa nicht?
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Aber mal im Ernst:
Michael Ende ging es 1989 um die immer deutlicher zunehmende Umweltverschmutzung, verurscácht durch diejenigen, denen für Profit alles egal ist.
Kommt bekannt vor? Umso schlimmer, weil prophetisch.
Dazu hatte der Autor noch eine private Rechnung mit Marcel Reich-Ranicki offen, dem er mit der Figur eines Gnomes mit Namen "Büchernörgele" einen Platz in seinem Buch gab - ganz im Gegensatz zu Reich-Ranicki, der in seiner Überheblichkeit zu Michael Ende nur anmerkte "das Werk dieses Autors" sei ihm nicht bekannt.
(Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Der_satan…he_Wunschpunsch)
Nun ist der selbstherrliche Schnösel Reich-Ranicki schon seit längerem verblichen, Michael Ende leider auch und was hier jetzt übrig bleibt, ist ein Buch, das man - so wie ich - in knapp zwei Stunden auf dem Balkon lesen kann.
Oder, vielleicht zu Sylvester, anderen vorlesen. Es holt nämlich alle ab, Kinder wie Erwachsene.
Danke, Herr Ende.