Scott Lynch - Locke Lamora

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.688 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. März 2015 um 14:01) ist von Klimbim.

  • Vor gut einem Monat ist der dritte Teil von Scott Lynch's Gentleman-Ganoven-Reihe erschienen, was ich irgendwie völlig verpasst habe. Ich möchte Lockes und Jeans Abenteuer auch hier im Forum mal gebührend würdigen:

    Band 1: Die Lügen des Locke Lamora *Link*

    Zitat

    Im Stadtstaat Camorr hat man eine ganz eigene Lösung gefunden, um die Kriminalität unter Kontrolle zu halten: den "Geheimen Frieden". Gemäß dieser Absprache zwischen dem Adel und dem Herrscher der Unterwelt dürfen Diebe mehr oder weniger ungestraft ihr Unwesen treiben, solange die Aristokratie von ihnen verschont bleibt. Doch Locke Lamora und seine Gentlemen-Ganoven halten nicht viel von Absprachen und haben es sich zur Gewohnheit gemacht, die Reichen der Stadt um ihr Geld zu erleichtern. Das funktioniert wunderbar, bis der geheimnisvolle Graue König mithilfe eines scheinbar unbesiegbaren Soldmagiers die Macht über die Unterwelt an sich reißt und droht, das sensible Herrschaftsgefüge von Camorr aus dem Gleichgewicht zu bringen - und dazu braucht er Lockes einzigartige Fähigkeiten...


    Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich den Auftakt der geplanten siebenbändigen Serie gelesen habe- nichtsdestotrotz weiss ich noch von der Riesenbegeisterung, die ich nach Abschluss der letzten Seite empfand. Als eine Art Ocean's Eleven in einem fantastischen Venedig, ist die Geschichte extrem vielseitig angelegt- Lockes Gaunereien beinhalten alles, was das Diebesherz begehrt: Es wird munter verkleidet, geschlichen, gelogen, betrogen, gekämpft und bestochen, und am Ende trotzdem alles gerettet.

    Die beiden Hauptcharaktere Locke und Jean bilden ein unsagbar charmantes Duo, ihre verbalen Schlagabtausche bilden einige der Highlights der Geschichte.
    Als Leser bin ich durch so ziemlich die ganze Palette an Emotionen gegangen, die zur Verfügung stand- auch diesbezüglich hat Lynch sämtliche Register gezogen. Imho ist das Werk allzu keine leichte Kost- viel scheint unverständlich und kompliziert, die neue Welt ist gross und detailreich und ich bin immer wieder mal aus der Bahn gefallen. Nun, trotzdem -oder grade deshalb?- ist es ein Buch zum Kaufen und gerne auch dreimal Lesen.

    4 / 5 Glastürmen ;)


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Band 2: Sturm über roten Wassern *Link*

    Zitat

    Dies sind die Abenteuer von Locke Lamora – Meisterdieb, Lügner und wahrer Gentleman –, der mit seiner Bande aus dem Herzogtum Camorr geflohen ist und nun über sturmumtoste Ozeane reist. Dies sind die Abenteuer eines Fantasy-Helden, den Sie nie wieder vergessen werden …

    Nach seinem hochgelobten Erstlingsroman „Die Lügen des Locke Lamora“ setzt der junge Amerikaner Scott Lynch seine atemberaubende Serie fort, mit der er die Abenteuer-Fantasy neu definiert.

    ... und weiter geht's :D
    Band zwei ist... völlig anders.
    Völlig anderes Setting.
    Bis auf Locke und Jean völlig neue Figuren.
    Neuer Plottwist.

    Und irgendwie doch wieder gleich.
    Lynch nutzt im zweiten Locke-Roman dieselbe "Taktik", dasselbe Schreibmuster wie im ersten, und es gelingt ihm wiederum sehr gut. Von dem venezianisch anmutenden Camorr verschiebt sich die Handlung auf das Meer, und die beiden Gauner werden mit ganz neuen Freunden und Feinden konfrontiert. Mein grösster Kritikpunkt (und auch der vieler anderer Rezensenten) ist Lockes verflossene Liebe Sabetha. Die nie auch nur einen einzigen Auftritt hat. Aber gosh, wie es nervt, wenn Locke wieder seine Momente hat und schwelgt in Selbstmitleid und Sehnsucht...
    Ich habe sie noch nicht kennengelernt, aber ich kann sie schon mal prinzipiell nicht leiden.
    Ich würde sagen, mir hat "Sturm über roten Wassern" noch ein bisschen besser gefallen als Part 1. Was wohl vor allem an Jeans Geschichte liegt- und seinem Drama (mir kommen schon wieder die Tränen ;( ) Und ich würde auch behaupten, dass es etwas weniger schwer zu lesen ist. Lynch hat die Tatsache, dass er keine neue Stadt vorstellen und dimensionalisieren (... existiert dieses Wort?) musste, gut ausgenützt.

    Durch Sabetha ( :cursing: ) kann ich die fünf nicht voll machen.. daher nur 4.5 von 5 Schiffszwiebacks.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • ... und was Teil drei angeht: Ist bestellt und wird mit Sehnsucht erwartet. Werde hier dann updaten ^^


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Den dritten Teil hab ich durch, und ich hatte stückweise echt zu kauen. Besonders der Beginn, der nahtlos an den zweiten Teil anknüpft, zieht sich endlos. Die Story nimmt leider nur sehr, sehr langsam an Fahrt auf, ist aber immer wieder höchst unterhaltsam, unterbrochen von Episoden aus Lockes Kindheit, die mir ehrlich gesagt weitaus besser gefielen als der Hauptstrang.

    Naja, seis drum. Gegen Ende doch einigermassen packend, und gut genug, um mich auch den Folgeband kaufen zu lassen. Man wünscht sich während der ganzen Geschichte für Locke und Jean nur das Beste (und dass er die bescheuerte Sabetha endlich in den Wind schiesst... ehrlich, mit der Frau werd ich nicht warm X( )
    Und wo die Hauptgeschichte nicht mehr ging, dauerte es jeweils nicht lange, bis endlich der Vergangenheitspart wieder für etwas Fahrt sorgte.

    Eine etwas potentialverschenkende Story, die den 800 Seiten nicht ganz gerecht wird.
    3/5 Sterne


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve