Gerechtigkeit

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.552 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juli 2015 um 19:48) ist von Bjaskular.

  • Das Gedicht ist doch wesentlich länger als es auf dem Blatt aussieht :rolleyes:
    Kritik und Meinungen bitte bitte und immer gerne :D


    Das Licht des Himmels,
    es umkränzt unsre Häupter,
    es strömt in den Adern
    das geheiligte Feuer.

    Jungfräulicher Schnee
    ist das Weiß unsrer Augen,
    strahlend die Feste,
    die da schützt unsren Glauben.

    Die Flügel, die wir
    verdienten im Glanz,
    sind gleißendes Licht,
    ein goldener Kranz

    In Ehre geboren,
    mit Waage und Schwert,
    das Geschenk, das wir bringen,
    ist Huldigung wert.

    Kniet vor uns nieder,
    wir klagen euch an,
    es erschallt in den Höhen
    der göttliche Klang.

    Nun brecht ihn ruhig,
    den Stab über uns,
    denn vollkommen sind wir
    in jedermanns Gunst.

    Wir sind der Hammerschlag
    auf dem Amboss der Gerechtigkeit!

    Die Flamme der Kerze
    im Dunkeln erstirbt,
    der Wille der Nacht
    den Himmel verdirbt.

    Das eigene Recht
    schlägt strafend uns hier,
    im Namen der Welt:
    Verurteilt sind wir!

  • Das hört sich sehr pathetisch an. Man könnte meinen du hast dir die Standard-PC-Spiel-Version eines Paladin vorgeknöpft bevor du das geschrieben hast.

    Mir gefällt das. Es wirkt aufputschend, heroisch, stark ideologisch und man bekommt durch diese übertrieben heldenhafte "Wir"-Darstellung ein wenig das Gefühl Teil des Ganzen zu sein.

    Allerdings vermisse ich bei manchen ein wenig den Sinn. Wobei der, wenn richtig vorgetragen, wohl eher nebensächlich ist.

    z.B.:
    Nun brecht ihn ruhig,
    den Stab über uns,
    denn vollkommen sind wir
    in jedermanns Gunst


    Den Stab über jemanden brechen bedeutet ja ihn zu verurteilen. Sich eine (negative) Meinung über jemanden zu bilden.
    Daher passt das mit "vollkommen in jedermanns Gunst" nicht unbedingt.

    Aber wie gesagt, mir gefallen diese pathetischen Darstellungen. Und wenn die "Helden" nicht zweifelsfrei sind, sondern auch ein wenig fanatisch in ihrem Glauben finde ich das super.

    Man könnte meinen 300 sei einer meiner Lieblingsfilme ;)

  • Ja ich verstehe was du meinst.

    Ganz kurz : Es geht um eine Rasse/Gruppe/Partei - sonstwas, die sich für die ultimative Gerechtigkeit hält und alles und jeden verurteilt, einfach weil sie sich im Recht dazu sehen. Die Strophe die du ansprichst ist der Punkt, an dem sie sagen, dass jetzt nurnoch sie selbst irgendwie "vor Gericht" gestellt werden und geprüft werden, mittels ihres eigenen Rechts, denn sie sind ja die Inkarnation von Gerechtigkeit und so weiter und so weiter. Und sie glauben ihnen kann nichts passieren und sie werden geliebt, weil sie in ihren Augen vollkommen sind. Der
    Wendepunkt ist dann eben, dass sie von ihrer eigenen Gerechtigkeit, die sie jedem eingeprügelt haben gerichtet werden.

    Puhh ganz schön viel Text aber ich denke es ist etwas verständlicher und so würde es passen.

    Was sagst du dazu ? Passt das mit der Erklärung ? :rolleyes:

  • Ohja genau ... sowas kenne ich zu gut ... das schöne ist, dass die Leute, die du in deinem Gedicht beschreibst, an ihrem eigenen Maßstäben himmelhoch scheitern ...
    ich könnte jetzt beispiel nennen, aber ich lasse das besser, weil auch ich keine reine Weste habe ^^
    Aber ich finde dein Gedicht sehr treffend im Sinn zumindest.
    Was mich stört, ist der Vergleich zu Engeln ... ich kann es nicht genau deffnieren ... also ich bin evangelisch, aber Engel haben nie zu direkt zu meinem Glauben gehört ... Ich habe kein bestimmtes Bild der Engel vor Augen, außer dass sie Gottes Diener sind, wobei ich denke, dass das die Engel auch nicht perfekt macht, man nehme Luzifer ...
    Aber das tut der Intension deines Gedichtes keinen Abbruch. Man weiß was du meinst und ich kann mir sehr genau etwas darunter vorstellen :)
    Top ^^
    Du schreibst tolle Gedichte ^^
    Das hier gefällt mir ziemlich gut. Reim und Versmaß sind gleichmäßig ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Vielen Dank !

    Das schöne an diesem Forum ist, dass man immer eine ehrliche Meinung bekommt.

    Eltern sind da ganz schlechte Kandidaten :D

  • Ok, so erklärt ergibt das durchaus einen Sinn @Bjaskular.

    Dann könnte es tatsächlich noch etwas länger sein, dein Gedicht. 7 Verse werden dem Aufstieg dieser selbsternannten Helden / Göttlichen / wasauchimmer gewidmet aber nur 1 - 2 Verse dem NIedergang.

    Ich möchte hier an das Rolandslied erinnern. Das hat ca 4000 Verse und beschreibt das Leben und Sterben des letzten Paladin.

    Hier eine etwas schwierig zu lesende Version aber ich bin sicher du findest mehr, wenn es dich interessiert. Ich hoffe sehr noch mehr in der Richtung von dir zu lesen.

    http://www.hs-augsburg.de/~harsch/german…d/kon_rol0.html

  • Hey vielen Dank !

    Ich habe den Erec, der ist 9000 Verse lang, aber vom Rolandslied wusste ich bisher nichts.