Leron (Die Wacht der Drachen)

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 6.652 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Mai 2016 um 00:07) ist von Vrooktar.

  • Leron ist der Kontinent auf dem die Geschichte spielt und der im wesentlichen die einzige bekannte Landmasse inmitten des Ozeans darstellt.
    Leron umfasst etwas mehr als 500.000 dolatrische Quadratmeilen, was umgerechnet etwa 1.300.000 Quadratkilometern entspräche und damit über den Daumen so groß ist wie Peru.

    Die Karte stammt aus dem Jahre 60 nach der Vereinigung und spiegelt damit die Zeit wider in der die Geschichte beginnt.
    Es gibt im Augenblick 7 "Nationen", die Leron unter sich aufteilen. Die Sterne markieren die Städte, von denen im wesentlichen die weltliche Macht über das entsprechende Areal ausgeht. Da diese Sitze der Macht im Regelfall seit etwa 1700v.V. ununterbrochen bestanden (Im Fall von Koragon sogar noch mehr als Eintausend Jahre älter sind) ist die Hauptstadt oft zum Synonym des Landesbegriffes geworden.
    Das Land, dass sich unter dem Einfluss des Herrschers von Garonna befindet heißt im alltägliches Sprachgebrauch selbst Garonna, Das Einflussgebiet der Koragar heißt genau wie die "Hauptstadt" auch Koragon und so weiter.
    Lediglich das Land des illutrischen Herrschers heißt stattdessen "Illutrien", was vor allem damit zusammenhängt, dass die Illutrier sich als einziges Volk in Leron als klar abgegrenzt betrachten, während die meisten anderen Völker, sofern sie überhaupt einen Begriff für sich selbst haben (Die Einwohner aus Dallahad, Urgo, Neth und Koragon kennen eine solche begriffliche Volksidentität nicht), diesen eher auf ihre kulturellen und traditionellen Eigenheiten stützen.

    In der jüngeren Geschichte gab es in Leron insgesamt 4 eigene Sprachen, wobei 2 davon in mehrere Dialekte aufgespalten waren.
    Dolatrisch, Illutrisch, Koragrun (welches sich in Hochkoragrun und eine Alltagsmundart unterteilt) und Nordleronisch, wobei letzteres aber eher ein akademischer Oberbegriff für die Ursprache ist aus der sich die einzelnen Dialekte der anderen Gebiete entwickelten, deren Sprecher sich mehr oder weniger gegenseitig verstanden.

    Mit der Einrichtung des rakarischen Imperiums wurde eine gemeinsame Imperialsprache eingeführt, welche zuvor von Leito, welcher grenzübergreifend als Universalgenie seiner Zeit galt, entwickelt wurde und Elemente aller Leronischen Sprachen enthält, gleichzeitig aber viele sprachlichen Elemente deutlich vereinfachte.
    Diese Sprache, die Leito noch "Lingvuyo" nannte, die mittlerweile vom Volksmund aber "Arkanisch" genannt wird ist zum Zeitpunkt der Geschichte bereits seit mehr als 8 Jahrzehnten Amtssprache und hat sich in ganz Leron durchgesetzt. Die Nordleronischen Dialekte wurden komplett verdrängt, während die Hochsprachen Dolatrisch, Illutrisch und Koragrun, lediglich als "geistliche" Sprachen oder aus traditionellen Gründen nach wie vor im Einzelfall gesprochen werden.

    Da ich gerade merke, dass das eigentlich für den Anfang schon allerhand ist soll es das fürs erste gewesen sein.
    Werde das nächste mal wohl mal auf geschichtliche Grundlagen oder so eingehen, mal sehen.
    Danke für eure Aufmerksamkeit.

  • Ich werde mich der Reihe nach mit den Hintergründen zu den einzelnen "Nationen" befassen um die gesamte Welt greifbarer zu machen.
    Den Anfang macht Garonna.

    Das erste was man erwähnen muss, wenn man über Garonna spricht ist die Tatsache, dass es das landwirtschaftlich reichste aller Reiche ist.
    Der Wind, der zumeist von Osten kommt peitscht regelmäßig größere Wassermengen über das relativ flache, nach Westen und Norden hin leicht ansteigende Land und Tage komplett ohne Regen sind eher die Ausnahme als die Regel.
    Überall in Garonna verteilt gibt es Wälder, aber nur wenige sind von wirklich großer Ausbreitung und die wenigen Urwälder die der Landwirtschaft zum Trotz noch voll intakt sind befinden sich im weniger dicht bevölkerten Westen des Landes, allen voran natürlich der östliche Teil des Dunkelforstes der, wie der Rest Illutriens, nach garonnischer Lehrmeinung immer Teil des Herrschaftsgebietes war, auch wenn er von der Landbevölkerung im selben Maße gemieden wird wie Illutrien selbst.

    Die ersten geschichtlichen Aufzeichnungen über etwas, was man "garonnische Landesgeschichte" nennen könnte stammen aus der Feder der Koragar, die schon im 30. Jahrhundert vor der Vereinigung über ihre südwestlichen Nachbarn schrieben, dass es sich bei ihnen um wilde, unkultivierte Stämme handele, die eine vage Dominanz über ein Areal ausübten, das unscharf Gebiete umfasste, die neben Garonna auch das heutige Illutrien und Urgoneth umfassten.
    Aus der Stammesform ergaben sich auf regionaler Ebene klare Verhältnisse, aber es gab naturgemäß keine einheitliche Führung. Immer wieder kämpften die Stämme in ritualisierten Kämpfen um fruchtbares Land, sodass die Kräfteverhältnisse sich über die Jahrhunderte immer wieder änderten.
    Die eigentümliche Grenzziehung zwischen Garonna und Neth, die fast ohne jedweden geografisch wichtigen Punkt auskommt markiert im wesentlichen den zunehmenden Übergang vom Flachland zum Hügelland, wobei die garonnischen Stämme für letzteres schlicht keine hohe Verteidigungsbereitschaft gegenüber dem sich ausbreitenden Neth zeigten.
    Schon damals war die garonnische Kultur in den Bereichen, für die sie sich interessierte, worunter vor allem der Kampf, die Landwirtschaft und damit verbunden das Essen und Bier zählten, weit entwickelt. Von Metallverarbeitung verstand man dort aber nicht so viel, weshalb der Ruf der Stammeskämpfer vor allem auf ihrem Können beruhte und weniger auf ihren Mitteln.

    Eine Zäsur in der garonnischen Kultur stellte die Umstellung auf eine Zentralregierung dar.
    Im 17. Jahrhundert vor der Zeitrechnung, nachdem sich in mehreren Gebieten Lerons Zentralregierungen bildeten, erkannten auch einige im damaligen Garonna, dass eine lose Stammesgesellschaft ins Hintertreffen geraten könnte, eine Sorge, die vor allem Wunhauk umtrieb, den man später "den grimmigen" nennen sollte. Er hatte die ritualisierten Kämpfe in denen über Sieg und Niederlage entschieden wurde als einer von wenigen Stammesführern selbst ausgefochten, aber als Siegestrophäe kein Land, keine Waren und auch keine Menschen gefordert (Es war gängige Praxis, dass Stämme, die in ihrer Zahl stark geschrumpft waren sich auf diese Weise neue Stammesmitglieder erkämpften). Wunhauk nahm den gesamten besiegten Stamm in sich auf und schaffte es daraus eine gemeinsame Stammesidentität zu schmieden. Im Verlauf von angeblich 12 Jahren soll es ihm gelungen sein auf diese Weise alle garonnischen Stämme zu vereinigen, wobei das heutige Garonna aufgrund seiner zentralen Lage im fruchtbarsten Teil des Landes zur neuen Hauptstadt wurde.
    Streng genommen blieben die einzelnen Stämme aber intakt, deren führende Geschlechter zu so einer Art Adel innerhalb des Systems aufstiegen und einzelne Autarkiegebiete behielten. Niemals jedoch zweifelte danach je jemand an Wunhauk und ein jeder Fürst, der sich im Verlaufe der kommenden Jahrhunderte zum höchsten Fürst aufschwingen wollte sah sich in seiner Nachfolge.

    Nachdem die ritualisierten Kämpfe zu folgenlosen, beinahe rein religiösen, Veranstaltungen wurden und die Herrschaft von Wunhauk und seinen Nachkommen über einige Jahrhunderte zu Garonnas Blüte beitrug, die viele Errungenschaften, wie sehr viel weiter entwickeltes Handwerk und die Übernahme der Schrift der Koragar mit sich brachte, was uns ermöglicht uns ab dieser Zeit auf eine eigene garonnische Geschichtsschreibung zu stützen, die über mündlich überlieferte Heldensagen hinaus geht, gab es aber viele Fürsten (Welche den alten Stammesgeschlechtern entstammten) die mit ihrer Position im Land unzufrieden waren.
    Sie begründeten die Missstände im Land damit, dass die einstige Kultur, die die stärkeren, kampferprobteren Stämme stark machte, verwässert sei und nun Schwächlinge das Land beherrschen konnten.
    Nach vielen Jahrzehnten der aggressiven Rhetorik, des verbalen Kräftemessens und der Vorbereitungen auf einen Kampf begann im Jahre 1364 v.V. schließlich der Krieg der Zeitalter.
    Stellvertretend für die Fürsten kämpften Truppen von bis zu einigen Tausend Mann um die Vorherschafft, welche in den nächsten 600 Jahren niemand erringen konnte.
    In dieser Zeit hat sich ein System der Kriegsführung entwickelt, das in der Geschichte Lerons einzigartig ist und in der kulturellen Nachfolge der früheren rituellen Stammeskämpfe das Kriegshandwerk in einem Maße professionalisiert hat, wie es für lange Zeit beispiellos blieb.
    In ganz Leron ist ein Sprichwort bekannt, das besagt, dass es keine Waffengattung gibt, die Garonna in dieser Zeit nicht gesehen hätte.
    Das ist inhaltlich zwar nicht ganz richtig, illustriert aber deutlich die garonnische Überlegenheit auf diesem Gebiet.
    Auch muss erwähnt werden, dass die Zivilbevölkerung von den Kämpfen immer verschont blieb, da es nach garonnischer Tradition stets als ehrlos galt die Waffe gegen wehrlose zu erheben.

    Da sich niemand in das Geschehen einzumischen wagte und Garonna stets mit sich selbst beschäftigt blieb, war es über den Großteil der jüngeren Geschichte weitgehend isoliert.
    Erst als um die 830er v.V. die Illutrier in Illutrien anlandeten und es ihre Heimat nannten wurde Garonna dahingehend wieder aktiv.
    Zwar galt das Land, das später Illutrien werden sollte stets als wertlos, dennoch nahm man seine Inbesitznahme nicht hin.
    Nach mehr als 500 Jahren des Krieges begannen die garonnischen Fürsten Bündnisse als gemeinsames Garonna zu schmieden um die Eindringlinge zu vertreiben.
    Nachdem es 80 Jahre dauerte alle Fürsten zur Zusammenarbeit zu einen führten sie den garonnischen Wiedervereinigungskrieg, der bis heute mit der größten Schmach enden sollte, die Garonna je erleiden musste.
    Nach 31 Jahren des Krieges gaben sich die letzten Fürstenhäuser im Jahre 723 v.V. schließlich geschlagen, was Garonna in eine weitere tiefe Krise stürzte.
    Ihrer Legitimität durch Stärke beraubt verloren die Fürstenhäuser praktisch all ihren Einfluss, während die allgemeine Bevölkerung vom Krieg und dem Einfluss der Fürsten befreit aufblühte.
    Dem Ruf der mittlerweile entstandenen Kriegerkaste Garonnas (Die Wunhek) war es zu verdanken, dass Trotz fehlender klarer Herrschaft niemand auf den Einfall kam Garonna als schwach einzuschätzen.
    Schließlich war es einer der Angesehensten unter den Wunhek, Akoum, der im Jahre 450 v.V. Garonna offiziell unter den Schutz der Kriegerkaste stellte, ohne damit jedoch an den politischen Verhältnissen zu rütteln.
    Bis zur Zeit als der große Vereinigungskrieg 22 v.V. seinen Lauf nahm, war Garonnas Geschichte von einer starken, landwirtschaftlich geprägten, Bürgerschaft beherrscht, die ihre gemeinsame Identifikation aus ihrer gemeinsamen Kultur und der gemeinsamen Schirmherrschaft unter den Wunhek bezog.

    Bis heute trägt das Wort "Garonna" den Beiklang als Inbegriff des Kriegshandwerks.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Mahlzeit, Kamerad.

    Wir haben hier nicht so viele aktive Weltbastler und ich glaube, außer mir und @Miri auch niemanden, der es so ausführlich mag wie du. Zumindest postet gerade kaum jemand. Deswegen zuerst einmal: Weiter so!

    Ich habe gesehen, dass du auch eine Geschichte reingestellt hast, die auf dem Kontinent spielt. Da schreibst du irgendwo, dass du richtig viel Material zur Welt zusammengetragen hast - immer her damit, ich lese gerne alles, wenn es auf dem Niveau weitergeht wie bisher.

    Bevor ich es vergesse: Im letzten Abschnitt zur Geschichte Garonnas erscheint mir etwas unlogisch. Die Illutrier tauchen auf, Garonna rottet sich zusammen. Dann bekriegen sich die Fürsten intern - aber was ist mit Illutrien? Chillen die nebenher, kämpfen die mit, sind die am Bürgerkrieg schuld? Dann gibt sich Garonna geschlagen, aber wem gegenüber, den Illutriern? Das müsstest du etwas genauer beschreiben, denke ich.

    Okay, das war jetzt nur eine Kleinigkeit und sogar die einzige, die ich bisher entdeckt habe. Ich saß übrigens mit der Karte im anderen Tab dran und habe die Grenzen verglichen 8)

    Stichwort Karte: Die ist erstklassig. Sieht aus, wie von Hand gezeichnet und dann digitalisiert? Egal wie, saubere Sache. Was bedeuten die Quadrate? Kleinere Städte?

    Am Anfang bombardierst du den Leser mit Namen. Namen, die ich jetzt schon nicht mehr auseinanderhalten kann, also war es zu viel. Spätestens im Absatz mit der Sprache war bei mir Schluss, total overload. Ich weiß nicht, wie es anderen geht und ob überhaupt jemand kommentiert, aber vielleicht entzerrst du alles ein wenig, um an der Dosierung zu feilen. Außerdem ein Hinweis: Illutrien liest sich total schlecht am Bildschirm und klingt nicht einmal schön!

    So, das wars in aller Kürze. Zu Garonnas Geschichte habe ich nichts zu sagen, außer dass alles passt und mir der Detailgrad gefällt. Vor allem, dass es sich nicht wie eine Auflistung geschichtlicher Daten liest, schließlich will ich kein gammliges Geschichtsbuch aus der achten Klasse lesen.

    Top, her mit mehr :thumbsup:

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Zitat

    Bevor ich es vergesse: Im letzten Abschnitt zur Geschichte Garonnas erscheint mir etwas unlogisch. Die Illutrier tauchen auf, Garonna rottet sich zusammen. Dann bekriegen sich die Fürsten intern - aber was ist mit Illutrien? Chillen die nebenher, kämpfen die mit, sind die am Bürgerkrieg schuld? Dann gibt sich Garonna geschlagen, aber wem gegenüber, den Illutriern? Das müsstest du etwas genauer beschreiben, denke ich.

    Dahingehend habe ich es wohl ein bisschen zu kompakt geschrieben.
    Die Illutrier landeten um 830 v.V. an.
    Zu diesem Zeitpunkt befand sich Garonna bereits seit 500 Jahren in einem Dauerbürgerkriegszustand (seit 1364 v.V. )
    830 v.V. fingen dann quasi die ersten sich bekriegenden Fürsten an darüber nachzudenken den Bürgerkrieg zu beenden und gemeinsam die Illutrier zu vertreiben.
    Das gelang aber erst 76 Jahre später 754 v.V., bis dahin herrschte weiter Bürgerkrieg.
    Die Illutrier wollten eigentlich nur ihre Ruhe, bis Garonna dann eben 754 v.V. einmarschierte.
    Man muss dazu sagen, dass Illutrien im wesentlichen Urwald war und zu großen Teilen heute noch ist, einerseits der Grund weshalb keiner in Garonna wirkliches Interesse an der Gegend hatte (vor der Ankunft der Illutrier lebte dort keine Menschenseele), andererseits auch der Grund dafür, dass die Kämpfer Garonnas, die Jahrtausende lang nur auf freien Ebenen und höchstens Hügelland kämpften der Partisanentaktik der Illutrier unterlagen.
    723 v.V. gab dann der letzte garonnische Fürst das Vorhaben auf und die Illutrier hatten ihre Ruhe, die sie von da an genossen ^^

    Wenn irgendwo Details fehlen liefere ich dir gern nach.
    Ich versuch die Detaildichte normalerweise ein bisschen zu drücken, sonst werden die Texte wohl zu lang.


    Zitat

    Die ist erstklassig. Sieht aus, wie von Hand gezeichnet und dann digitalisiert? Egal wie, saubere Sache. Was bedeuten die Quadrate? Kleinere Städte?


    Danke für das Kompliment, ich hab sie mit einem Computerprogramm aus anderen digitalisierten Karten gebastelt, die talentiertere Zeichner aufs Papier gebracht haben.
    Also keine große Sache.
    Die Quadrate sind kleinere Städte, das hast du richtig erkannt.
    Die haben auch alle einen Namen, aber wenn ich die alle draufschreibe wird die Karte wohl etwas überladen.


    Zitat

    Am Anfang bombardierst du den Leser mit Namen. Namen, die ich jetzt schon nicht mehr auseinanderhalten kann, also war es zu viel. Spätestens im Absatz mit der Sprache war bei mir Schluss, total overload.


    Das ist mir bewusst, für mich ist das aber irgendwie auch Selbstverständlich.
    Wenn ich noch nie was von Ecuador gehört habe und dann was über Ecuador lese passiert schließlich genau das gleiche.
    Interessiert man sich wirklich für Ecuador (oder für irgendein anderes halbwegs komplexes Thema) muss man eben akzeptieren, dass man nicht sofort beim ersten mal lesen alles versteht und sich vorarbeiten.


    Zitat

    Außerdem ein Hinweis: Illutrien liest sich total schlecht am Bildschirm und klingt nicht einmal schön!

    Ein großes i und dann zwei kleine L sind am Computer wirklich bisschen blöd, jetzt wo du es sagst.
    Dass es nicht schön klingt mag sein.
    Der garonnische Stammesvater Wunhauk hat auch nen furchtbaren Namen, wenn du mich fragst.
    Aber so ist eben das Leben.
    Darmstadt und Ulm sind ja auch nicht gerade der Knaller.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Als nächstes arbeite ich mich zu Dolatras vor.

    Geografisch ist Dolatras von Tieflandsebenen geprägt, die von Flusslandschaften durchschnitten werden.
    Bedeutendstes Merkmal ist die Kelra, der wasserreichste Fluss Lerons, der bei Karoth entspringt und auf dem Weg zu seinem Delta bei der Hafenstadt Farunan von einigen Nebenflüssen gespeist wird, von denen die meisten in den illutrischen Bergen entspringen und einer nördlich von Dolatras in den Bergen bei Karthesan seinen Anfang nimmt, einer Stadt, die nach dem dortigen höchsten Gipfel, dem Karth, benannt ist. Der größte Teil von Dolatras ist von begrünten Ebenen bedeckt und prinzipiell landwirtschaftlich nutzbar, aufgrund der viel größeren Erträge in Flussnähe konzentrieren sich die vom Gewässer entfernteren Städte, wie Senast (Das südöstlich der Hauptstadt direkt am westlichen Dunkelforst liegt) meist auf Handwerk und Handel, die auf Rohstoffen basieren, die es anderswo nicht in dem Maße gibt.
    So ist Senast berühmt für seine filigranen Holzarbeiten, während Thenys (welches sich am nordwestlichen Rand von Dolatras befindet) im südwestlichen Leron die einzige wirklich bedeutende Metalllagerstätte darstellt.

    Obwohl Dolatras schon frühzeitig über eine vergleichsweise blühende Kultur verfügte, mitsamt eigener Sprache, Schrift und Kultur ist die Frühzeit erstaunlich schlecht dokumentiert.
    Der Sage nach soll die Hauptstadt Dolatras, die sich an einem landwirtschaftlich besonders wertvollen Punkt befindet an dem mehrere Nebenflüsse in die Kelra fließen, bereits mehr als 15.000 Jahre vor der Vereinigung gegründet worden sein, echte Hinweise darauf, wie es dort aussah gibt es aber erst seit den 2.500ern v.V. als ihr Einfluss über ihre unmittelbare Umgebung hinaus ausstrahlte.
    Dolatras war dem Anschein nach der erste von mehreren Stadtstaaten, die sich scheinbar unabhängig voneinander entwickelten und die untereinander kein echtes Gemeinschaftsgefühl besaßen. Zwischen diesen Stadtstaaten gab es keinerlei kriegerische Konflikte, aber der wirtschaftliche Druck, der von der Konkurrenz einflussreicher Großgrundbesitzer ausging, die man als damalige politische Elite bezeichnen muss, war stark ausgeprägt. Das beflügelte die kulturelle Entwicklung in hohem Maße und machte dieses Gebiet zur damals höchstentwickelten Stätte leronischer Zivilisation.

    Im Laufe der Zeit gab es aber auch wiederholt Spannungen, die vor allem auf die Diskrepanz zwischen den Großgrundbesitzern und der arbeitenden Schicht zurückzuführen waren. Immer wieder entlud sich diese in kleinen Bürgerkriegen. Oft gelang es den Aristokraten diese durch Zugeständnisse zu befrieden, doch es kam auch mehr als einmal vor, dass selbige vertrieben und ihr Land aufgeteilt wurde, bis eine neue Aristokratie entstand.
    Um 1860 v.V. als mehrere Bürgerkriege wüteten gelang es Ralatar, der sich früher als Aristokrat in der späteren Hauptstadt Dolatras durchsetzte, sich durch arbeiterfreundliche Reformen als natürlicher Verbündeter gegen die Tyrannei der Aristokratie andernorts darzustellen und machte sich so Harael, den mächtigen Aristokraten von Farunan (Farunan und Dolatras waren über Jahrhunderte ärgste Konkurrenten), zum Feind, der sich schweren Unruhen gegenüber sah. Angespornt von Ralatar stürzten die Einwohner Farunans die Herrschaft Haraels, welcher zuvor noch versuchte Verbündete in anderen Aristokratien zu finden. Harael wurde in seinem Anwesen von einem wütenden Mob gelyncht und Ralatar bot den anderen Aristokraten an den Großteil ihres Besitzes zu erhalten, wenn sie sich ihm beugen würden. Nach den Ereignissen in Farunan gab es keinen der das Angebot ablehnte. Ralatar nutzte die Gunst der Stunde und übte auch Druck auf jene Stadtstaaten aus, die bislang von den Ereignissen verschont blieben. Nach wenigen Jahren waren auch ihre Führungen "überzeugt".
    Ohne seinen Sitz jemals zu verlassen hatte Ralatar Dolatras vereint und wurde zum ersten dolatrischen Großkönig (Wobei er schon nach seinem Sieg über Harael als solcher ausgerufen wurde).

    Das Ralatische Geschlecht festigte sich erfolgreich in der dolatrischen Kultur, wobei die Großkönige in schwierigen Zeiten erfolgreich durch scheinbare äußere Bedrohungen aus Garonna und Berengar, sowie durch entsprechende militärische Aufbaumaßnahmen (Tatsächlich gab es in Dolatras bis zu dieser Zeit kein reguläres Militär. Erst 1630 v.V. begann man die Bürger der Städte zu Milizen zu organisieren, die im Notfall die Verteidigung übernehmen sollten) die Aufmerksamkeit von sich zu lenken wussten.

    Im Jahre 597 v.V. wurde der so oft proklamierte Ernstfall Realität.
    Eine beträchtliche berengische Reiterhorde drang von dolatrischen Reichtümern gelockt von Nordosten in das Reich ein, mit dem Ziel die Hauptstadt und vermutlich danach auch Farunan, die zwei reichsten Städte des Landes zu plündern.
    Die Milizen hatten den kampferprobten Reitern Berengars nicht viel entgegenzusetzen, als Stadt um Stadt fiel. Viele Städte erholten sich von diesem Schlag nie, sodass sie von der Landkarte verschwanden.
    Der damalige Großkönig, Ithast, war so verzweifelt, dass er bereit war an ein Wunder zu glauben um Dolatras zu retten.
    Das Wunder hieß Alradur und trat in Gestalt eines Magiebegabten auf, der von Stadt zu Stadt zog um seinen Lebensunterhalt mit den erstaunten Gesichtern dolatrischer Bürger zu bestreiten. Alradur war ein Naturtalent der Magieschule, die man später "Kinetische Schule" nennen würde und war mit bereits Mitte 30 dazu fähig Objekte zu bewegen, die selbst heute jeden Meister schwer herausfordern würden.
    Keine Stadt in Dolatras besaß zu diesem Zeitpunkt echte Stadtmauern. Ithast setzte seine Hoffnungen in Alradur um daran in kürzester Zeit etwas zu ändern.
    In wenigen Wochen errichtete Alradur aus den Bestandteilen unzähliger, in aller Eile, abgerissenen Gebäude eine Stadtmauer um Dolatras, deren einziger offener Durchgang über weite Strecken mit mannshohen Hindernissen übersät war.
    Die berengischen Reiter, die keine Erfahrung mit Belagerungen hatten, strömten in den Durchgang, wo konzentriert die dolatrischen Milizen auf sie warteten. Ohne den Schwung ihres Ansturms und die Bewegungsfreiheit ihrer Reiterei ausnutzen zu können war die berengische Horde chancenlos und wurde aufgerieben.

    Ithast war von diesem Zeitpunkt an ein glühender Verfechter der Magie und wies Alradur, den er zum ersten Erzmagier ernannte, an eine Institution zu gründen, die die mächtigsten Magier hervorbringen sollte, die Leron je gesehen hatte.
    So wurde im Jahre 596 v.V. in Dolatras die "Magische Fakultät" gegründet.
    Sie wurde, neben echten Stadtmauern und einer eher geringen Zahl von Berufssoldaten, die militärische Rückversicherung der dolatrischen Herrschaft und wurde weit über die dolatrischen Grenzen hinaus bekannt.
    Auch nahm ihr Einfluss in beständigem Maße zu.
    Die Fakultät wurde so bedeutend, dass der Erzmagier, als 174 v.V. der letzte dolatrische Herrscher ohne einen Erben zu hinterlassen verstarb, ohne jeden Widerstand einem Rat aus den bedeutendsten Magiern der Fakultät die Verantwortung über das dolatrische Staatsgebiet übertragen konnte, welcher von da an "dolatrisches Magistrat" hieß und bis heute die Geschicke des Staates lenkt.

    Kurz darauf entbrannte der Hexenkrieg, aber dazu zu späterer Stunde mehr.
    Für das allgemeine soll das erst einmal genug sein.

    Wenn jemand einen konkreten Wunsch hat worüber er gern als nächstes etwas erfahren will komme ich dem auch gern nach, andernfalls werde ich die nächsten Tage mit einer zufälligen anderen "Nation" fortfahren.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Ich habe nichts auszusetzen. Selbst die ellenlangen Sätze lassen sich gut lesen, weil sie sich in deinen Stil einfügen und noch dazu richtig sind. So bekommt meine Birne immerhin etwas zu tun xD

    Wenn du schon fragst, dann interessiert mich das kleine Land in der Mitte. Heißt es Koragon, wenn Stadt und Land bei dir immer nacheinander benannt werden?

    Ach ja und Illutria. Da könnte es interessant sein, was die Bewohner aus dem nutzlosen Land gemacht haben und woher sie eigentlich kamen.

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Ja, das Land im Zentrum Lerons heißt nach dem Haupteinflusszentrum benannt Koragon.
    Lediglich bei Illutria funktioniert das nicht, was aber daran liegt, dass hier alles ein bisschen anders rum ablief.
    Die Städte Koragon, Dolatras und Co existierten schon längst als die Nation sich in dem Sinne formte.
    Die Illutrier nannten sich aber schon Illutrier bevor es ihre Nation oder deren Hauptstadt gab.
    Sie haben quasi ihr Land und ihre Hauptstadt nach sich selber benannt, als sie beide schufen.

    Doch zurück zu Koragon.
    Es ist die flächenmäßig kleinste Nation in Leron und befindet sich auf einer Hochlandsebene umgeben von mehreren Gebirgsketten, beides Faktoren, die es zu gewissen Teilen von der Außenwelt abschirmen.
    Das Land ist zu großen Teilen recht karg, was vor allem daran liegt, dass es nirgends in Leron kälter ist als hier (Schnee ist dennoch ein eher seltenes Phänomen, sofern man von den Berggipfeln absieht). Landwirtschaft lässt sich nur mit den wenig ertragreichen Getreidesorten betreiben, die hier heimisch und an die Witterung angepasst sind und auch die Viehzucht beschränkt sich entsprechend auf wenige Arten.
    Eine besonders große Bevölkerungsdichte hat es hier nie gegeben, doch die Menschen die sich hier niederließen haben, neben ihren häufig silbernen Augen, eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegen die Witterung entwickelt.
    Der offiziellen Geschichtsschreibung lange vorausgehend haben die Einwohner dieses Landes über viele Generationen hinweg als vorwiegend nomadische Viehzüchter gelebt.
    Was die Nomaden einte waren neben ihrer Lebensweise lediglich ihre kultischen Überzeugungen, die sie aus grauen Vorzeiten mitbrachten.
    So war es unter ihnen üblich sich im Verlaufe des Erwachsenwerdens mit archaisch erscheinenden Prozeduren an ihre Umwelt zu gewöhnen. Bis heute hat es sich für all jene (unabhängig vom Geschlecht), die mit Vollendung des 25 Lebensjahres ihre volle Reife erreicht haben als Tradition erhalten ohne nennenswerte Ausrüstung auf eine Pilgerreise zur heiligen Stätte zu gehen und Opfergaben darzubieten.
    Das gesamte Glaubenskonstrukt der Nomaden war darauf ausgerichtet auch den widrigsten Bedingungen stoisch zu trotzen und sich dadurch erst die Würde und Beherrschung zu verdienen, die ihnen die Anerkennung derer schenken würde, die sie verehrten.
    Anderswo würde man die Ziele ihrer Verehrung, auf deren Anerkennung sie hinarbeiteten, "Götter" nennen, aber eine wirklich klare Begrifflichkeit wurde damals wie heute nicht abgegrenzt (Sie werden lediglich "sie" genannt), sodass es schwer fällt sich in das Bild hineinzuversetzen, das sich den Einheimischen davon bietet.

    Die "heilige Stätte" war eine Tempelstadt namens Koragon wo Menschen lebten, die es sich zum Ziel machten über das "gewöhnliche" Maß der unbeugsamen Disziplin noch hinauszugehen (Diese Mönche nannte man Koragar). Sie lehnten warme Kleidung beispielsweise komplett ab und entwickelten sogar eine Technik ungewöhnlich kalte Feuer zu machen, um nicht überflüssigerweise von ihnen gewärmt zu werden, wenn sie lediglich Licht brauchten. Die Pilgerreisen der jungen Pilger bildeten bereits über Jahrhunderte, vielleicht sogar bereits über Jahrtausende, die Lebensgrundlage der Tempelstadt, als sie zusätzlich zu ihrer geistlichen Bedeutung auch eine weltliche bekam.
    Ausgangspunkt war der Paradigmenwechsel unter den Koragar, dass es wichtig sei für alle festzuhalten, wie sie sich "ihre" Anerkennung (also die ihrer "Götter") würden verdienen können. Damit entwickelten die Koragar um 3000 v.V. eine Schriftkultur und begannen sogleich neben ihren asketischen Tätigkeiten alles Wissen zu sammeln und zu archivieren, das für ihr Volk, das sie als ihre unterstellten Schutzbefohlenen betrachteten, wichtig sein konnte. Damit hatten sie neben der reinen Wertschätzung durch die Nomaden auch erstmals einen direkten Kommunikationspfad zu diesen eingerichtet. Durch das neu archivierte Wissen von all den Nomaden in ihrem Einflussbereich und deren Bewegungen hatte erstmals jemand in der Geschichte Lerons ein konkretes Bild von dem Land und seiner Bevölkerung, das man von da an Koragon nannte.
    Die Koragar baten einzelne Stämme gezielt Areale auszukundschaften, teilten ganz konkrete Bedürfnisse für das mit, was die nächsten Pilger bringen sollten, führten Buch wann Pilger zu erwarten waren und begannen auch erstmals Informationen über die anderen Völker zu sammeln, die ihnen bruchstückhaft übermittelt wurden.
    Ohne jeden Gedanken an ihren eigenen Nutzen bauten sie die Tempelstadt zu einem Regierungssitz aus, um den sich im Laufe der Zeit Nomadenstämme scharten, die auch dank dem landwirtschaftlich erworbenen Wissen der Nachbarn, seßhaft werden konnten.
    Koragon erlebte die erste Blüte seiner Existenz in der fast alle heute bekannten Siedlungen des Landes gegründet wurden, seien es Karoth im Nordwesten, Vachror im Südwesten, Rskalor im Südosten oder Nokros im Zentrum des Landes.

    Die klimatisch schlechten Bedingungen in Koragon waren ein Segen für seine Bewohner.
    Aufgrund der immensen Schwierigkeiten, die ein nennenswertes fremdes Heer hier gehabt hätte sich zu versorgen und der geringen zu erwartenden Beute für einen etwaigen Angreifer konnte Koragon über Jahrtausende in Frieden langsam gedeihen.

    Wie man auf der Karte klar sehen kann befindet sich Koragon allerdings mittig in Leron und ist von jeder anderen Nation aus leicht erreichbar und hat deshalb eine strategisch absolute Schlüsselposition.
    Einem Bündnis von Dallahad, Urgo und Neth war es das im Jahre 923 v.V. wert Koragon anzugreifen, mit dem Ziel im Anschluss an jedem beliebigen Punkt des Kontinents militärisch präsent sein zu können.
    Von Osten näherte sich die gemeinsame Streitmacht von Urgo und Neth, während Dallahad sich mit der wohl größten Armee, die Leron zu diesem Zeitpunkt je gesehen hatte von Norden aus gen Koragon richtete.
    In einem Akt unheimlicher Voraussicht schienen die Koragar den östlichen Vorstoß zu erahnen und zogen, bar jeder regulären Streitkraft, allein mit kaum mehr als einigen Hundert Männern und Frauen Urgo und Neth entgegen.
    Urgo und Neth hatten zu dieser Zeit ein eher schwieriges Verhältnis und waren nur durch den Druck ihres Zweckbündnisses, zusammengehalten von Dallahad, kooperationsfähig. Als sie die klägliche Horde sahen, die sich ihrem Heer, das Tausende Kopf stark gewesen sein soll, beim Gebirgspass näherte wollten beide diesen leichten Sieg für sich beanspruchen und stellten den Koragar, miteinander wetteifernd, nach.
    Die Koragar wiederum zogen sich nach Norden in schwer passierbares Terrain zurück, wohin ihre Gegner ihnen Gedankenverloren folgten.
    Mit all ihrem unbeugsamen Zorn gelang den Koragar dabei, was bis heute, außer vielleicht ihnen selbst, niemand so recht erklären kann (Heute gilt es als dolatrische Lehrmeinung, dass die magische Schule der Disruption von den Koragar erfunden und zur Meisterschaft gebracht wurde. Ob die Koragar diese Schule damals schon beherrschten und ob ihnen das überhaupt in dem Maße geholfen haben kann ist allerdings strittig). In ihrem klaren Heimvorteil und ihrer ebenso klaren militärischen wie zahlenmäßigen Unterlegenheit siegten die Koragar, wenngleich sie durch ihre großen Verluste einen Schlag erlitten, von dem sie sich erst im Laufe der Jahrhunderte erholten, während die Streitmächte von Urgo und Neth zersprengt in ihre Heimat zurückhasteten.
    Endgültig legendär wurde der Ruf der Koragar nach den Ereignissen, die sich dem größeren gegnerischen Heer Dallahads am nördlichen Gebirgspass zutrugen, wenngleich die Koragar stets abtritten damit etwas zu tun zu haben.
    Niemand weiß genau was dort zu dieser Zeit wirklich geschehen ist, überlebende Soldaten aus Dallahad haben behauptet, dass sie bei ihrem Zug durch den Gebirgspass von Drachen angegriffen worden sein sollen, die im Gebirge hausten und im Anschluss vollkommen aufgerieben zurück in ihre Hauptstadt flüchteten.
    Offizielle Sichtungen von Drachen hat es vor und nach diesem Ereignis nie gegeben.
    Angriffe auf die Koragar ebenfalls nicht...
    Dennoch ging dieser "Krieg" als "Krieg der Drachen" in die Geschichte ein und der besagte Pass trägt seitdem den Namen "Drachenpass".
    Die Koragar begannen aus den Erfahrungen des Krieges und im Bewusstsein ihres Glückes eine Kampfeinheit aufzustellen, die ihnen selbst entlehnt war, kamen aber nie wieder in die Bedrängnis an ernsten Kampfhandlungen teilnehmen zu müssen.
    Infolge dessen kann man Koragon bis in die Gegenwart als das wohl stabilste Reich in Leron bezeichnen.
    Selbst die imperiale Expansion der Rakar hat Koragon ohne territoriale Veränderung hinterlassen, da 29 v.V. Koragon als eigenständiges Gebiet in Form eines Protektorats unter den Schutz des Imperiums gestellt wurde.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Wende ich mich als nächstes den Illutriern zu.

    Illutrien ist ein Land dessen klimatische Bedingungen von einer Art Regenwald dominiert sind, wo selbiger nicht künstlich geschaffenen Nutzflächen der Illutrier weichen musste. Die illutrischen Berge schirmen es von äußeren Einflüssen in sehr hohem Maße ab, weshalb das Wetter hier besonders berechenbar ist. Es ist praktisch immer relativ warm, in Bergesnähe regnet es beinahe ständig, wobei der leichte Regen nur selten die Waldböden erreicht, während im Herzen des Landes, nahe der Hauptstadt, ein für die meisten Außenstehenden "normaleres" Wetter herrscht, was vor allem daran liegt, dass gerade hier besonders große Waldflächen weichen mussten.

    Bei Ankunft der Illutrier war dieses Gebiet noch wild und unbewohnt. Dichte Wälder mit den höchsten und ältesten Bäumen die es in Leron gibt bildeten einen Teppich von Baumkronen, der sich beinahe geschlossen über das ganze zerklüftete, von bewachsenen Hügelketten übersäte, Land erstreckte. Mittlerweile wird ein beträchtlicher Teil des Landes von großen Lichtungen bedeckt, in die die Illutrier ihre Städte gebaut haben und in denen ein großer Teil ihrer Landwirtschaft stattfindet. Nichtsdestotrotz beziehen die Illutrier stärker als jede andere Nation in Leron Mittel zur Versorgung ihrer Bevölkerung noch aus dem Sammeln diverser Früchte , Wurzeln und Pilze in den ausgedehnten Wäldern, weshalb es auch noch viele Berufszweige gibt, die darauf spezialisiert sind.
    Der am weitesten über die Grenzen Illutriens hinaus bekannte Berufzweig ist aber der der Holzverarbeitung. Die illutrische Schiffsbaukunst ist nahezu konkurrenzlos und wurde erst in jüngerer Geschichte durch die Gründung der Hafenstadt Atora ernsthaft herausgefordert, während niemand sonst in Leron dazu fähig ist Holzbauten so großer Dimensionen zu realisieren, wie es in Illutrien seit vielen Generationen gängige Praxis ist.

    Die Geschichte Illutriens beginnt im Jahre 831 v.V. als die Illutrier an der südlichen Küste anlandeten. Sie strandeten dabei mit 5 Schiffen, die ungekannten Ausmaßes waren und praktisch jeder Illutrier kann an seinem Nachnamen ablesen wie sein Vorfahr mütterlicher Linie hieß, der zu den rund 8000 namentlich bekannten Individuen zählte, die damals ihre ersten Schritte auf diesem für sie neuen Land machten.
    Über die davor zurückliegende Geschichte der Illutrier ist leider wenig bekannt. Die illutrische Geschichtsschreibung beschreibt vor der Anlandung Zehntausende Jahre andauernder Irrfahrt auf Hoher See, nur sehr sporadisch von kurzen Landaufenthalten mystischer Länder unterbrochen, auf der Flucht vor einer mythischen Gestalt, die sie von ihrer angestammten, ansonsten unbekannten, Heimat vertrieb. Von wirklicher Geschichtsschreibung kann da aber keine wirkliche Rede sein, da es auf See scheinbar keine wirklichen Kapazitäten für Historiker, Sternkundige oder sonstwie vorwiegend intellektuell tätige Besatzungsmitglieder gab.
    Die Spezialisten illutrischer Geschichte in Dolatras und Dallahad sind sich soweit einig, dass die Ankunftsschiffe der Illutrier, die nach wie vor an der Küste verharren, prinzipiell dazu fähig gewesen sein könnten mehrere Jahrhunderte auf offener See zu verweilen, schließen eine Jahrtausende währende Seefahrt aber überwiegend aus. Wie weit die "angestammte Heimat" der Illutrier entfernt ist, ist Objekt uralter Debatten, die immer wieder Überlegungen nach weiteren Landmassen zu suchen anfeuern.
    Nach der Anfangsphase des Aufstiegs der Illutrier in Leron, die von der Gestaltung des Landes und seiner Verteidigung gegen garonnische Truppen im garonnischen Wiedervereinigungskrieg (754-723 v.V) geprägt war, war es in Illutrien über Jahrhunderte ruhig. Aus dem Erfolg resultierend, den die Illutrier bei der Verteidigung ihrer Heimat mit Partisanentaktiken hatten konzentrierten sie sich in militärischer Hinsicht in hohem Maße auf Ortskenntnis und überlegene Fernkampfwaffen, eine Prägung die bis heute Bestand hat.
    Wirkliche Umwälzungen im politischen System, das seit jeher vom Geschlecht Avelalith beherrscht wird ergaben sich erst wenige Jahre vor der Vereinigung mit dem Aufstieg des rakarischen Imperiums.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • So viele bleiben ja dann schon bald nicht mehr.
    Als nächstes soll es um Urgoneth gehen.

    Die beiden Reiche Urgo und Neth haben eine eng verwobene Geschichte, weshalb ich sie als die nächsten Reiche gemeinsam abhandle. Das diese beiden Städte umliegende Land ist vorwiegend hügelig und weist ein nach Westen zunehmend gemäßigtes, weniger regnerisches Klima als der Osten auf. In recht unregelmäßigen Abständen wechseln sich hier weniger zur Nutzung prädestinierte steinige Areale mit ebenen Feldern ab auf denen sich ebenso unregelmäßig menschliche Ansiedlungen unterschiedlicher Größe verteilen. Grundlegend muss man festhalten, dass es in der Frühzeit Lerons recht schwierig ist das spätere Dallahad, Urgo und Neth konkret voneinander abzugrenzen. Alle Siedlungen im betreffenden Gebiet waren letztlich unabhängig und nur durch relativ schwach ausgeprägte Handelsrouten miteinander verbunden. Das spätere Gebiet von Urgo und Neth fiel bereits in dieser Zeit dadurch auf, dass das metallverarbeitende Handwerk hier sehr hoch entwickelt war, was sich dadurch erklären lässt, dass es hier überall auf den Hügelebenen verteilt kleinere Mengen konzentrierten Erzes gab, das von den sogenannten Stahlsammlern über Jahrtausende einfach als Klumpen von Hand aufgesammelt und weiterverarbeitet wurde. Lange vor jeder anderen Leronischen Kultur begann man hier damit ein Rüstungsmacherwesen zu entwickeln und fertigte frühzeitig recht solide Panzerungen und Waffen an, die vor den gefürchteten Menschen aus dem späteren Garonna schützen sollten. Die erste echte existenzielle Bedrohung kam dann allerdings aus Westen. Im 18. Jahrhundert vor der Vereinigung donnerte die erste große berengische Horde der Geschichte über den Kontinent. Während sie ohne größere Schwierigkeiten durch das spätere Dallahad walzte regte sich vor allem in der Nähe zur garonnischen Grenze Widerstand. Aus diversen Siedlungen sammelten sich lokale Kräfte westlich von Urgo um der berengischen Horde zu begegnen. Ihr eiserner Wille ging in die Geschichte ein, ebenso wie die vernichtende Niederlage, die sie erlitten. Von den Anstrengungen kaum gebremst setzte die Horde ihren Weg fort. Die meisten Siedlungen entgingen der Vernichtung durch hohe Lösegeldzahlungen, die vor allem aus begehrten Metallwaren bestanden. Die Horde zog zurück nach Berengar, was blieb waren Erniedrigung und Furcht zu beiden Seiten von übermächtigen Feinden umgeben zu sein.

    Vor diesem Hintergrund gelang es 3 Lokalherren, namentlich denen von Urgo, Neth und Gloth (Gloth liegt südöstlich von Neth) die Siedlungen die sich in ihrer Reichweite befanden in den 1730ern v.V. unter ihre Kontrolle zu bringen. Fürs erste handelte es sich dabei zwar um ein Beistandsabkommen, aber es wurde allen Beteiligten schnell klar, dass Beistand allein nicht reichen würde, sodass zügig gemeinsame Festungsbauten sowie ein gemeinsames Heer entstanden, was die Position der 3 Lokalherren, die sich fortan jeweils mit dem Titel "Kronn" (=der Eiserne, der Titel ist dem Beinamen des Hauptmanns entlehnt, der sich damals der berengischen Horde stellte) versahen, massiv stärkte.

    Über Jahrhunderte bauten die Kronn ihre Herrschaft aus, verloren im Laufe der Zeit aber den Schutz ihres Reiches vor äußeren Feinden als Ziel ihrer Herrschaft aus den Augen. Nach vierhundert Jahren des Friedens begannen die Kronn ihre gegenseitige Neutralität zu brechen und kämpften offen um die Vorherrschaft. 1343 v.V. begann der heute so genannte "Kronn-Bruderkrieg", der die wohl grausamste Aneinanderreihung blutiger Feldzüge darstellt, die die leronische Geschichte kennt. Da Gloth mit dem gesamten südlichen Teil des Reiches am stärksten aufgestellt war konzentrierten sich Urgo und Neth zuerst auf diesen Feind, dem sie abwechselnd in mehreren für alle Seiten verheerenden Schlachten nachstellten. Nach der Teilung von Gloth von 1340 v.V. wendeten sich Urgo und Neth gegeneinander. Beide hatten bereits vor Ende der Belagerung von Gloth einen Großteil ihrer Truppen zurück in die Nähe ihrer Hauptstädte gesandt, um den jeweils anderen schnell zu zerschmettern. Die resultierende Schlacht zwischen den Herrschaftsmächten dieser beiden Städte, die kaum mehr als eine Meile Luftlinie voneinander entfernt liegen ging als Massaker von Urgoneth in die Geschichte ein (wobei erwähnt werden muss, dass sich der reale Weg aufgrund geografischer Unpassierbarkeiten auf beinahe 10 Meilen beläuft). Beide Kronn verloren im Verlaufe dieses Gefechts den Großteil ihrer Truppen und schlussendlich auch den Rückhalt in der Bevölkerung. Die Kronn von Neth wurde von ihren Landsleuten beim Kriegsrat ermordet, der Kronn von Urgo gar von seiner Frau. Ihre Nachfolger schlossen Frieden, dennoch hat dieses Ereignis tiefe gegenseitige Ressentiments in das Gedächtnis ihrer Bewohner gebrannt, gleichermaßen aber auch jede erneute Kriegshandlung gegeneinander verhindert.

    Lange leckten Urgo und Neth ihre Wunden, bis Dallahad ihnen schließlich eine Allianz anbot. Kulturell hatten sich die Beteiligten immer als ähnlich empfunden, zumindest verglichen mit den anderen Nachbarn, und Dallahad war zur damaligen Zeit ein recht erfolgreiches Königreich, sodass die Kronn, nachdem Dallahad ihnen die formelle Gleichberechtigung zusagte, im Jahre 1156 annahmen. Die Handelsbeziehungen florierten und die Allianz entwickelte sich zur größten politischen Macht in Leron. Schließlich empfand man allerdings Potenzial das Einflussgebiet zu steigern. Die dafür geografisch prädestinierten Nachbarn Berengar und Garonna anzugreifen erschien der Allianz dennoch als ersten Schritt zu gewagt. In Garonna tobte seit Jahrhunderten der Krieg der Zeitalter in dem mehrere Dutzend Fraktionen um den Sieg stritten, die im Falle einer Vereinigung als unbesiegbar galten, während Berengar für seine gängigen Kavalleriekämpfe im eigenen Land einen gigantischen Heimvorteil besitzen würde. Als erste Wahl entschied man sich deshalb dafür 923 v.V. das als wehrlos geltende Koragon anzugreifen, das obendrein mit einer strategisch sehr wertvollen Lage aufwarten konnte.
    Nachdem sowohl das Heer von Dallahad als auch die Truppen von Urgo und Neth im Krieg der Drachen vernichtend geschlagen wurden zerbrach die Allianz. Das Selbstbewusstsein von Urgo und Neth war wieder einmal in seiner Geschichte komplett am Boden, die Beziehung zu Dallahad durch gegenseitige Schuldzuweisungen stark geschädigt. Wieder begann eine defensive Doktrin Einzug zu halten, waren Urgo und Neth doch fest davon überzeugt im Falle eines irgendwie gearteten Angriffes verloren zu sein. Im Verlaufe der Jahrhunderte begannen die beiden Städte die so lange so arg miteinander rivalisierten dadurch sich wieder näher zu kommen. Im Jahre 429 v.V. schließlich, als Dallahad bereits zunehmend zum Konkurrenten wurde und Garonna unter den Wunhek nach beinahe Eintausend Jahren militärisch wieder geeint war, erschien der Druck so groß, dass Urgo und Neth sich schlussendlich vereinten. Urgos Kronn nutzte dabei geschickt die Schwäche des noch minderjährigen Regenten von Neth um die faktische Vorherrschaft über das Bündnis zu erlangen. Mit diesem Bündnis entstand aus den Einflussgebieten von Urgo und Neth damit das Herrschaftsgebiet von Urgoneth. Über Jahrhunderte wagte es kein Kronn von Urgoneth einen Krieg zu beginnen, doch gemeinsam an Stolz und Zuversicht zurückgewonnen konnte man bis zum Aufstieg der Rakar von einer kulturellen und wirtschaftlichen Blüte sprechen, die Urgoneth erlebte.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

    Einmal editiert, zuletzt von Vrooktar (12. März 2017 um 19:23)

  • Als vorletztes nun Berengar

    Berengar liegt ganz im Westen von Leron und ist ein wenig fruchtbares Land. Ausgehend vom großen Wald im Osten weichen die Bäume schnell einer weiten Steppenlandschaft, die irgendwo zwischen eben und leicht hügelig anzusiedeln ist, während die Küste im Westen von Felswandformationen gesäumt wird die bis zu hunderte Schritte in die Höhe ragen. Vom südlichen Donnergebirge abgesehen, das die Grenze zu Dolatras markiert liegen die einzigen Gebilde die man in Berengar "Berge" nennen könnte wie riesige Findlinge einsam auf weiter Flur herum. Die Einwohner dieses weiten Landes bestritten ihren Lebensunterhalt seit jeher mit der Jagd auf Herden hier einheimischer sehr großer Hirscharten, was sich aufgrund deren langbeinigen Baus und den unbegrenzten Fluchtwegen, die die berengische Steppe bietet als recht schwieriges und durch ihre großen Geweihe auch als nicht ungefährliches Unterfangen gestaltet. Vielleicht ist das der Grund, weshalb man nirgends sonst in Leron früher als hier begann Pferde als Reittiere zu kultivieren. Die in Berengar heimischen, schlanken und hochgewachsenen Tiere wurden so schon früh zu wertvollen Weggefährten der Menschen, die sie sehr bald nicht mehr nur zur Jagd trugen, sondern rasch auch für den Kontakt zwischen den Bewohnern der einzelnen Jagdgründe große Bedeutung erlangten. Waren die frühen Menschen von Berengar noch Nomaden gewesen, die jeweils ihrer eigenen Hirschherde folgten entwickelte sich mit der neu gewonnenen Reichweite durch das Pferd eine sesshafte Kultur. Man begann die komplexen Wanderpfade der Herden zu durchschauen und konnte sich mit der Entwicklung eines Verwaltungswesens auf sie einstellen. So kam es, dass um das 24. Jh vor der Vereinigung die ersten echte Städte in Berengar gegründet wurden.

    Während es zuvor in Berengar immer recht friedlich zuging begannen mit der Gründung von Siedlungen allerdings die ersten handfesten Konflikte zwischen den Clans, die um Jagdgründe stritten, die sie abzustecken begannen. Von einem echten Kriegshandwerk kann zu dem Zeitpunkt in Berengar keine wirkliche Rede sein. Es gibt in Berengar fast keine natürlichen Metallvorkommen, von einigen Kupferadern abgesehen, die manche der vereinzelten Berge durchziehen, sodass Werkzeuge und Waffen immer noch hauptsächlich aus Stein hergestellt wurden und da es außer den Ältesten die in den Siedlungen das sagen hatten keine echte Organisationsstruktur gab, mangelte es auch an einer Kampfeshierarchie. So kam es, dass es einfache Jäger waren, die zu Pferde miteinander um die Jagdgründe stritten. Im Normalfall waren diese Konflikte schnell vorbei es existierten aber, besonders um das heutige Berengar, Zonen, die über viele Jahre umkämpft waren. Hier bildete sich beinahe so etwas wie eine neue Kaste heraus, für die die Jagd zunehmend in den Hintergrund rückte und deren primäre Aufgabe der Kampf war. Als nach langer Zeit auch hier die Kämpfe endeten wurden diese Krieger nicht wieder zu Jägern, sondern sie zogen aus um sich fernab ihrer Heimat weiterhin kämpfend ihr täglich Brot zu erarbeiten. Während sie anfangs noch ziellos durch Berengar ritten, Vorräte plünderten und Lösegeld für gefangene Jäger erpressten entwickelte sich bald ein erstaunlich ausgefeiltes Schutzgeldsystem, das sich fast über ganz Berengar erstreckte. Zwar gab es auch Siedlungen die Widerstand leisteten, aber mit der Erfahrung und der wachsenden Zahl der marodierenden Schar war mit gegebenen Mitteln nicht ernsthaft zu konkurrieren. Man muss dieser Zeit zugutehalten, dass es schnell keine gewaltsamen Konflikte mehr gab, da ja jede kriegerische Kompetenz monopolisiert worden war, dennoch waren die Menschen damit wahrscheinlich nicht besonders glücklich. Das erste Lebenszeichen, das die umliegenden Ländereien von Berengar vernahmen, waren um 1900 v.V. zunehmende Überfalle im grenznahen Gebiet, von denen in erster Linie Städte betroffen waren, die später einmal zu Dallahad gehören würden. Da das Areal aber nicht die liebgewonnene Offenheit der berengischen Steppe erreichte verweilte man dort meist nur kurz und sehr bald wurden nur noch einzelne Reiter geschickt um Tributzahlungen einzutreiben. Da es außerdem niemals Ärger mit den Reitern gab, wenn man sie bezahlte und ihre Vorstellung von "üppigem Tribut" noch eher bescheiden ausfiel wurden sie nicht weiter als ernsthafte Bedrohung eingestuft.

    Sehr wohl muss der damalige Anführer der Horde (Den man als den "Rittmeister" anzusprechen begann) aber erkannt haben, was die umliegenden Ländereien ihnen voraus hatten. Systematisch begannen die Reiter damit vor allem Metallwaren als Tribut zu fordern, die sie in ihrer Heimat umzuschmieden lernten. Einerseits linderte das den Unmut der Bevölkerung von Berengar, die die Vorteile dieses Materials und seine Möglichkeiten schnell erkannten, vor allem aber nutzte der Rittmeister dies um seine Reiter, die nach wie vor mit Stein- und vereinzelten Kupferklingen ausgestattet waren, massiv aufzurüsten.
    Um 1760 v.V. fühlte sich die berengische Horde nach massivem zahlenmäßigen Zuwachs (Ihre Zahl ging mittlerweile in die Tausende) und vielen Jahrzehnten der Aufrüstung so stark, dass der damalige Rittmeister Rhakan beschloss ganz Leron unter seine Vorherschafft zu zwingen. Als die Horde über Dallahad hinwegfegte gab es sehr bald keinen Zweifel an der berengischen Vorherschafft und in Anbetracht der ungekannt gewaltigen Streitmacht gaben die Unterworfenen bereitwillig alles was sie hatten um sich damit zu retten. Unfassbare Mengen von Beute konnte Rhakan für sich beanspruchen und während er seinen Zug fortsetzte fiel auch das spätere Urgoneth vor ihm auf die Knie. Ob es an den fortschrittlichen Rüstungen seiner letzten Gegner lag oder einfach daran, dass er die Größe Lerons unterschätzt hatte, Rhakan ließ es dabei bewenden und zog sich, nach vielen Jahren des Feldzuges, in seine Heimat zurück. Mit der Beute, die er brachte als Basis legte er den Grundstein dafür, dass Berengar sich von ihm weniger unterdrückt und mehr vereint fühlte als zuvor. Dieser sich bildende Nationalgedanke bildete die Grundlage dafür, dass einer seiner Enkel im 17 Jh schließlich als berengischer Herrscher betrachtet wurde, auch wenn man die Rittmeister außerhalb Berengars ohnehin immer für den "Herrscher" gehalten hatte.
    Zwar baute man in der neuen Hauptstadt Berengar einen Amtssitz für den neuen Herrscher, weil sich das nach der Selbstvorstellung für einen Herrscher so gehörte, dennoch war der Rittmeister dort nie wirklich zugegen, sondern pendelte weiter mit seiner Horde quer durch das Land. Viele Jahre entwickelte sich Berengar, langsam aber beständig, zu einer aufstrebenden Zivilgesellschaft, über Jahrhunderte angetrieben von dem Wohlstand, den Rhakan ins Land gebracht hatte.

    So erschien es 1324 v.V. für Ryran, den damaligen Herrscher, naheliegend die sich breit machende Stagnation durch einen neuerlichen Feldzug zu bekämpfen.
    Doch gelang es einem gut vorbereiteten Dallahad die zuerst erfolgreiche Offensive bedeutend ins Stocken zu bringen. Ryran, der auf Beute und nicht auf Landgewinn aus war, suchte für Dallahad überraschend schließlich einen diplomatischen Ausweg und bot dem König von Dallahad, Aeral, für eine einmalige Tributzahlung ohne jedes Blutvergießen nach Berengar zurückzukehren und Dallahad nie wieder zu behelligen. Aeral, der erkannte, dass Ryran unter Erfolgszwang stand und sich außerdem des immensen Blutvergießens unsicheren Ausgangs bewusst war, das er andernfalls riskieren würde, gewährte Ryran schließlich den Tribut und letzterer hielt Wort. Als Triumphator kehrte Ryran in seine Heimat zurück und machte sich alsbald daran mit dem Ausbauen (Im berengischen Kontext trifft es "Erfinden" wohl eher) von Handelsbeziehungen einen neuen Weg zu erschließen Berengar zu versorgen, mit unerwartetem Erfolg. Pferde diverser Rassen waren in Leron immer schon vielerorts heimisch gewesen, aber die berengische Zucht war allen anderen Kulturen weit voraus. Doch nicht nur die Tiere, auch die berengische Kunst sie auszubilden wurde sehr erfolgreich exportiert. Dies läutete die bisher größte Blüte in der berengischen Geschichte ein, im Verlaufe derer sich Berengar zu einer Nation entwickelte, die den anderen kulturell ebenbürtig auftreten konnte.
    Zwar gab es im Verlaufe der weiteren Geschichte noch die ein oder anderen "Unstimmigkeiten" mit Nachbarn, von denen der Überfall auf Dolatras von 597 v.V. der schwerwiegendste Vorfall, mit den gravierendsten Auswirkungen darstellt und im Verlauf der letzten Jahrhunderte haben die berengischen Rittmeister tatsächlich begonnen sich schwerpunktmäßig am Ort ihres Amtssitzes aufzuhalten, davon ab verlief es bis zum großen Vereinigungskrieg, der sich 22 v.V. Bahn brach, aber beinahe ruhig.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Zu guter letzt geht es um Dallahad, beziehungsweise um das Land, das später einmal von seinen Grenzen umfasst sein würde. Topologisch kann man Dallahad in 2 Zonen einteilen. Während den Osten, von Urgoneth kommend, eine zunehmend bewaldete Mittelgebirgslandschaft einnimmt wird es nordwestlich der Hauptstadt auf dem Weg zum atmorischen Gebirge wieder langsam karger, wobei die Wälder gemächlich einer weiten Bergweidenlandschaft weichen. Waren die sehr frühen Bewohner dieses Gebietes vor allem Jäger des einheimischen Wildes, ernährten sie sich sehr bald vor allem durch eine Kombination aus Landwirtschaft und Viehzucht, welche beide im Großteil des Reiches ausreichend ertragreich waren. Das früheste halbwegs vernünftig datierte Ereignis in Dallahad ist die Gründung der Rakar im atmorischen Gebirge um etwa 4000 v.V., die als eine Art weltliche Mönche Erfüllung in einem asketischen Lebensstil suchten. Der erste Rakar namens Arkus ist für die Rakar und seit der Vereinigung zunehmend auch für Außenstehende zu einer mythischen Figur geworden, was wohl vor allem darin begründet liegt, dass man noch viel weniger über ihn weiß als über andere legendäre Gründungsfiguren wie Wunhauk den Grimmigen, Rhakan oder Alradur. Nichtsdestotrotz waren die Rakar in der Frühzeit des Landes noch von keiner großen Bedeutung.
    Ein einschneidendes Ereignis war der erste Einfall der großen berengischen Horde unter dem der nördliche Teil Lerons im 18 Jh v.V. litt. Als sich die westlichen Städte des Landes, die zu der Zeit noch keinem Herrschaftsgebiet angehörten, unterwarfen wurde das von den Siedlungen im Osten nicht wirklich ernst genommen, da die berengischen Reiter in der Geschichte regelmäßig ohne größere Zwischenfälle dortige Städte belästigten. Reguläre Streitkräfte gab es damals im Land ohnehin keine, stattdessen gab es lokal in unterschiedlichem Ausmaß Söldnertrupps die Aufgaben als Wachschutz, Leibgardisten und im außergewöhnlichen Fall auch im Kampf gegen Banditen übernahmen. Sie waren nicht viele und über die freien Städte und Dörfer verteilt, aber für damalige Verhältnisse relativ gut organisiert, professionell und meist gut ausgerüstet. Es war eine Söldnerkommandantin der späteren Hauptstadt namens Ellarun , die die lokalen Ältesten, die die "Regierungsverantwortung" innehatten, um die Mittel bat die Söldner des Landes zusammenzuziehen um sich Rhakan zu stellen, doch selbige namen die Bedrohung nicht ganz ernst und der Preis, den Ellarun verlangte, war ihnen zu hoch. Sie kapitulierten schlussendlich vor der gewaltigen berengischen Horde die unentwegt vorwärts drang und zahlten einen teuren Preis für ihre Ignoranz. Die Städte blieben zwar intakt, aber der angerichtete Schaden war unvorstellbar. Es gab kaum etwas von wert, das die Reiter nicht mitnahmen sofern es nur irgendwie mit einem Pferd zu transportieren war (Glücklicherweise waren Wagen damals in Berengar noch nicht geläufig). Schockiert von den Folgen ihrer Ignoranz schwenkte die Bevölkerung in das andere Extrem. Die Menschen Dallahads (welche damals die größte ummauerte Siedlung im Land war) gaben ihren Ältesten die Schuld, jagten sie aus dem Amt und machten Ellarun zu einer Art Lokalfürstin, auf dass sie verhindern möge, dass so etwas wieder passiert. Die Mittel der Stadt waren vollkommen am Ende, aber Ellarun ließ sich davon nicht beirren. Sie wusste, dass sie Zeit hatte, womöglich über ihre Lebenszeit hinaus und empfand es als ihre Mission einen weiteren Vorfall dieser Art zu verhindern. Mit diesem Ziel gelang es ihr einen Städtebund unter ihrer Vorherschaft zu gründen, in dem die Städte zwar autark blieben, aber bedeutende Mittel und die militärische Verantwortung an die nun offizielle Hauptstadt Dallahad abgaben. Diese Mittel nutzte Ellarun (die aufgrund ihrer kompromisslosen Bestrebungen später "die Drakonische", nach ihrem Tod auch "die Drachin" genannt wurde) vor allem militärisch indem sie aus den ehemaligen Söldnern ein gut ausgerüstetes stehendes Heer machte, bedeutende Festungsbauten in die Wege leitete und ein gut organisiertes Versorgungsnetzwerk entwickelte. Auch die Ausbildung wurde reformiert. Hatte es bis zu diesem Zeitpunkt in Leron noch keine wirklichen Formationskämpfe gegeben (außer man bezeichnet einen zusammengerotteten Haufen als Formation) änderte sich das in dem neu entstehenden "drakonischen Heer".
    Zugutehalten muss man Ellarun, dass sie die Betitelung als Herrscherin jedweder Art zeitlebens ablehnte und sich stets als Kommandantin ansprechen ließ. Nach ihrem Willen entstand in Dallahad keine Erbherrschaft, sondern ein System in dem die höchsten Hauptleute unter ihresgleichen einen Nachfolger bestimmten. So blieb es über Jahrhunderte, in denen Dallahad zur wahrscheinlich am stärksten aufgerüsteten Militärnation Lerons wurde. Auch das zivile Leben erlebte einen Aufschwung zurück zu altem Wohlstand und darüber hinaus, aber durch die gewaltigen Militärabgaben war das ein sehr langatmiger Prozess. In gewisser Weise kann man in dieser Zeit auch die zunehmende Professionalisierung des Handwerks verorten, das alle Hände voll hatte mit der Arbeit, die für das Heer zu erledigen war.

    1324 v.V. schließlich als die Berengischen Reiter zurückkehrten stießen sie auf einen unerwartet starken Gegner. War es der riesigen Horde anfangs noch gelungen einige Grenzstädte zu nehmen bekam sie doch zunehmende Schwierigkeiten. Die Städte waren nicht nur schwerst befestigt und damit für die Horde nicht sinnvoll direkt angreifbar, sie waren auch kaum belagerbar. Was die berengischen Reiter nicht wissen konnten war, dass viele Städte im Kernland durch unterirdische Gangsysteme miteinander verbunden worden waren und damit von außen unbemerkt versorgt wurden. Ryran, der wie alle Rittmeister vor ihm auch, nicht viel von Belagerungen verstand zog aus Frustration seine Horden zusammen, die zuvor mehrere Städte gleichzeitig umzingelten und zog zur Hauptstadt. Dort angekommen begann er das umliegende Land zu verwüsten und unbefestigte Dörfer niederzutrampeln in der Hoffnung seine Feinde so aus den Toren zu locken und in eine Entscheidungsschlacht zu zwingen. Als der damalige Kommandant Aeral schließlich seine Befestigungen verließ stand sich die bis dahin größte Heeresaufstellung Lerons gegenüber. Für alle überraschend war die nachfolgende Verhandlung zwischen Ryran und Aeral, die das womöglich größte Blutvergießen aller Zeiten verhindert hat und ihr Ergebnis. Doch als Ryran mit einem vergleichsweise bescheidenen Tribut abzog gab es aufseiten des Kommandanten auch viel Unmut. Viele Mitstreiter waren unzufrieden mit der Nachgiebigkeit des Kommandanten und warfen ihm mangelnde Härte vor. Als seine Kritiker auch nach Jahren nicht verstummten trat er schließlich zurück und machte frühzeitig Platz für einen Nachfolger.
    Gewählt wurde schließlich der jüngste unter den Hauptleuten, Asudal, zum neuen Kommandanten. Gewählt wurde er vor allem, weil er den damaligen Militärs aus der Seele sprach, die von ihrer militärischen Vormachtstellung ein entsprechendes Gebaren erwarteten. Asudal enttäuschte sie nicht. Über die Jahre weitete er die Befugnisse des Kommandanten aus, reduzierte den Militärrat, senkte den Einfluss der regionalen Ältestenräte und im hohen Alter schließlich bestimmte er seinen Nachfolger unter den Hauptleuten selbst, welcher praktischerweise sein eigener Enkel war. Als dieser Enkel, Choval, einige Jahrzehnte im Amt war, die Ältestenoberhäupter der größten Städte zu Königen erhob und sich im Anschluss 1238 v.V. selbst zum Hochkönig über ganz Leron ausrief, war Dallahad zur Monarchie geworden. Schon zuvor hatte Asudal aber auch mit Reibereien zu kämpfen. Es gab einige Städte die sich so einfach nicht entmachten lassen wollten und sich gegen ihn stellten. Mit Militärgewalt zwang er sie zurück unter sein Banner, was ihm keine großen Schwierigkeiten bereitete. Nur im Vorland des atmorischen Gebirges gestaltete sich die Landbevölkerung als so störrisch, dass auch Asudals Nachfolger noch über viele Jahrhunderte hinweg keinen wirklichen Gewinn aus diesem Gebiet ziehen konnten. Dass die am atmorischen Gebirge ansässigen Rakar diese Verhältnisse um 1300 v.V. zum Anlass nahmen eine zunehmend kämpferische Praxis zu vertreten und der unterdrückten Landbevölkerung mit Partisanenangriffen sporadisch beistanden, machte es nicht besser.
    Diesen inneren Problemen ist es wohl verschuldet, dass sich der universelle Herrschaftsanspruch des "Hochkönigs von Leron" erst 923 v.V. im Krieg der Drachen Bahn brach. Von diesem zurück auf den Boden der Tatsachen geholt kühlte sich der Expansionsdrang in Dallahad ab, doch auch wenn die nachfolgenden Herrscher sich bis in die jüngere Vergangenheit als "Hochkönige von Leron" bezeichneten, verblasste der Begriff schnell zur bloßen Nomenklatur. Zwar war Dallahad auch weiterhin stets gut eingebunden in die Handelswege des Kontinents, aber politisch war es lange Zeit isoliert, wenngleich aufgrund seiner nicht abschwellenden militärischen Ausrichtung mächtig.
    Von einigen kleineren Angriffen Berengars abgesehen verlief es über Jahrhunderte relativ ruhig. Als aber der Hochkönig Asual 34 v.V. die Ältestenräte der einzelnen Gebiete (Die ohnehin schon sukzessiv entmachtet worden waren) vollständig abschaffen wollte entstand eine Eigendynamik die er nicht vorhergesehen hatte. Das Königreich war zunehmend unter den letzten Hochkönigen verwahrlost und dass das Königshaus aufgrund eines sehr ausufernden Lebensstiles riesige Schulden hatte, gesellte sich auch noch dazu. Vor diesem Hintergrund rächte es sich, dass das Heer aus Kostengründen regionalisiert worden war. Das Heer zerbrach, rebellierte und große Teile stellten sich gegen Asual der sich nur noch in der Hauptstadt und seiner Umgebung behaupten konnte, während der Rest des Landes im sogenannten Gründungskrieg versank. Nicht nur kämpften verschiedene Fraktionen nun gegen Asual, sie wetteiferten auch zunehmend miteinander um die Vorherrschaft. Nach zwei Jahren des Bürgerkrieges war Asual schlussendlich Geschichte und die Überraschungssieger waren die Rakar, die es geschafft hatten sich an die Spitze der Ältestenräte zu stellen und fortan die Machtverhältnisse in Leron gehörig durchmischten.


    Damit wäre ich mit den großen Nationen durch und ich denke man kann schon einen ganz guten Einblick in die Welt erhaschen.
    Ich weiß noch nicht ganz worüber ich als nächstes schreibe, würde dahingehend gern Vorschläge annehmen.
    Möglich wäre es den Hexenkrieg oder den Gründungskrieg näher auszuleuchten, die ich in den entsprechenden Beiträgen mächtig abgewürgt habe, zu erklären wie die Magie genau funktioniert oder auch die Fauna oder dergleichen genauer zu beschreiben.
    Mal sehen.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

    Einmal editiert, zuletzt von Vrooktar (6. Juni 2016 um 22:54)

  • Als nächstes möchte ich mich ein wenig mit der Magie beschäftigen.

    An dieser Stelle nehme ich die aktuelle Lehrposition der dolatrischen Fakultät ein, welche in Leron die nach außen hin kompetenteste Instanz zur Bewertung von Magiefragen darstellt. Zu allererst stellt sich die Frage danach was Magie eigentlich ist. Die gängige Lehrmeinung sieht als Grundlage für all jene Phänomene die wir der Magie zuordnen ein alles durchdringendes skalares Feld, dass traditionell als der "Äther" bekannt ist. Dieser Äther ist die Grundlage jeder magischen Tätigkeit. Auf eine Weise die bisher nicht genau bekannt ist haben Menschen das Potenzial diesen Äther zu beeinflussen, primär Kraft ihres Geistes. Letztlich ist die Art und Weise wie dieser Äther beeinflusst wird für die Einteilung in die unterschiedlichen Schulen maßgeblich, aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass diese Trennung relativ künstlich ist. Tatsächlich ist der Übergang zwischen den Schulen fließend und viele Schulen sind als Spezialfall einer anderen betrachtbar.

    Die einzelnen Schulen möchte ich nachfolgend in der Reihenfolge darstellen, wie sie von der dolatrischen Fakultät in die Lehre aufgenommen wurden. Das ist aber nicht zwangsweise das Erfindungsdatum der Technik. Magienutzung an sich ist uralt. Dabei gibt es zwar Techniken, die erst durch das ausgefeiltere Studium an der Fakultät realisiert wurden, aber talentierte Einzelindividuen, die als Laune der Natur auch ohne dieses Studium einzelne Techniken mancher Schulen intuitiv beherrschten gab es auch zuvor immer mal wieder.


    596 v.V. - Kinetik

    Alradur als erster Erzmagier war ein solches Naturtalent, der bei der Gründung der Fakultät bereits die kinetische Schule in überaus hohem Maße beherrschte. Die "Kinetik" war deshalb sozusagen die erste offizielle Schule der Magie. Die kinetische Schule basiert auf dem Prinzip aus dem sonst ungeordneten Äther eine Art geordnetes Netz zu formen, das die Materie, die es durchdringt festhalten kann. Wenn der Magieanwender dieses Netz im Anschluss bewegt zieht es die durchdrungene Materie mit sich. Der beobachtbare Effekt besteht dann darin, dass der Anwender Objekte bewegen kann, ohne sie zu berühren. Wie bei allen Schulen steigt die Schwierigkeit mit der Größe und Masse des beeinflussten Objekts und dem Abstand aus dem das Objekt beeinflusst werden soll. Neben der einleuchtenden Möglichkeit mithilfe dieser Schule Projektile zu werfen oder sehr schwere Objekte zu bewegen gibt es aber auch exotischere Anwendungsmöglichkeiten. So kann diese Schule auch zum tiefen Schwebeflug befähigen und Meister Calahur Rakun war seinerzeit gefürchtet dafür seine Gegner gewohnheitsgemäß in zwei Hälften zu zerreißen.


    581 v.V. - Protektion

    Die Vollwertigkeit dieser Schule erkannte man, als sich herausstellte, dass man ein Äthernetz, wie in der Kinetik gängig, so dicht weben kann, dass Objekte daran abprallen. Schnell wurde diese Schule, weil sie defensiv durch keine andere ersetzt werden konnte, sehr wichtig für jeden Magier der halbwegs etwas auf sich hielt und behielt diese Position über Generationen. Zwar kann man erschaffene Barrieren auch schleudern und damit beispielsweise Gegner umwerfen, (so hat sich für eine Barriere, die einen wie eine Kuppel vollständig umschließt und die man dann in alle Richtungen davonfliegen lässt, der Begriff "Schockwelle" eingebürgert) allerdings fristet dieser offensive Einsatz der Protektionsschule eher eine Randexistenz, sodass viele Magier ziemlich überrascht sein können, wenn diese Technik ernsthaft eingesetzt wird.


    573 v.V. - Arkan

    Diese Schule gehört zu denen, die eigentlich von Anfang an bekannt waren. Dabei lädt man den Äther energetisch in hohem Maße auf und hält ihn anschließend fest zusammen. Hört man auf ihn zusammenzuhalten beginnt er die gesammelte Energie in Form einer Detonation zu entladen. Diese Technik schien den frühen Meistern allerdings zu Anfang so stumpf und eindimensional, dass sie sich lange dem Schritt verweigerten sie anzuerkennen. Erst als zunehmend Anwender dieser Technik erfolgreich wurden und weitere Variationen in der Form entwickelten wurde sie schließlich als "Arkane Schule" voll anerkannt.


    561 v.V. - Gnostik und Transmutation

    Zu allererst die Gnostik. So wie das Bewusstsein den Äther beeinflussen kann, bemerkten große Meister schon früh, dass der Äther auch bis auf ihr Bewusstsein abstrahlte. Während das bei ungeübten lediglich manchmal ein mulmiges Gefühl verursachte entwickelten einige Meister Techniken um diese Wahrnehmung zu verfeinern. Als die Gnostik als eigene Schule anerkannt wurde, bildete sie die Basis dafür seine Wahrnehmung in solchem Maße zu schärfen, dass der disziplinierte Anwender den Äther in seiner Umgebung blind zu erspüren lernte. Anfangs darauf beschränkt Angriffe schnell zu identifizieren entwickelte sie sich schnell auch zu einer Kunst Spuren spezieller Techniken über größere Entfernungen zu lokalisieren.
    Jahrhunderte später erkannte man, dass auch die nichtmagische Welt durch gnostische Techniken in gewissem Rahmen erspürbar war. Aufgrund des großen Lernaufwandes machten aber nur wenige davon Gebrauch.

    Im selben Jahr erkannte man auch die Transmutationsschule an. Entwachsen aus der arkanen Schule lernte man, dass der Äther in Abhängigkeit davon wie er energetisch aufgeladen und danach behandelt wurde noch viel mehr erzeugen konnte als nur unkontrollierte Explosionen. So entdeckte man zunächst die Fähigkeit Feuer zu transmutieren, was einen in die Lage versetzt Feuerbälle zu erzeugen und zu schleudern und bald danach entwickelte man auch die Kunst Wasser und Eis ineinander zu transmutieren. Bei Anerkennung der Transmutationsschule war man schließlich so weit, dass man in primitivem Ausmaß gerade die Blitztransmutation entdeckte. Von da an erkannte man das gigantische Potenzial der Transmutationsschule und Heerscharen von Magiern versuchten neue Bereiche dieser Schule zu erschließen.
    Über die Jahrhunderte lernte man so durch komplexe Transmutation Eisen in Roststaub, Erde in Granit und sogar Wasser in Korund zu transmutieren.
    Die Techniken wurden mit zunehmender Finesse für den Kampf allerdings schnell unbrauchbar, da die komplexesten Formen großen Aufwand und viel Zeit erfordern.
    Zu Erwähnen ist noch, dass die Arkane Schule im nachhinein verstärkt als Spezialfall der Transmutationsschule betrachtet wurde und daher im Jahre 536 v.V. schließlich in diese eingegliedert wurde. Seitdem fasst man die Transmutationsschule auch vereinfacht als "Zerstörungsschule" zusammen, was fachlich zwar falsch ist, aber der Tatsache Rechnung trägt, dass sehr viele der Zauber mit denen man etwas kaputt machen kann zu dieser Schule gehören.
    Insgesamt ist die Transmutationsschule die komplexeste aller Schulen und ihre Kombinationsmöglichkeiten sind schier grenzenlos. Zwar gibt es mehr Transmutationsmeister als Meister jeder anderen Schule, doch sie sind stark spezialisiert und Anwender vieler Transmutationsdisziplinen sind eher eine Ausnahmeerscheinung.


    549 v.V. - Disruption

    Mit dem Aufstieg der Transmutation, die sich mit den hunderten Methoden befasst den Äther zu ordnen, neuzusortieren und das schließlich in Materie umzusetzen entstand spiegelbildlich auch die Technik den Äther wieder zu zerstreuen. Die Schule der Disruption ist mit ihrer Spezialisierung auf das Zerstören der Ordnung in einer geschaffen Struktur innerhalb des Äthers zwar relativ eindimensional, da einige Enthusiasten es allerdings schafften sich mit ihrer Methode des "Magiebrechens" als harte Gegner anderer Schulen darzustellen wurde sie dennoch anerkannt. Von Gegnern werden Anwender dieser Schule bisweilen abschätzig Magiertöter genannt, da sich die Technik fast ausschließlich gegen Magieanwendungen richtet. Bis heute fristet diese Schule daher eher ein Schattendasein.
    Interessant ist allerdings, dass die Koragar eine Form der Disruptionsschule zu beherrschen scheinen die weit potenter ist als die dolatrische. Wie genau sie funktioniert und was ihr Geheimnis ist verschweigen diese aber hartnäckig.


    437 v.V. - Translokation

    Die Translokationsschule befasst sich mit dem unverzögerten Bewegen von Materie durch den Raum. Diese Schule ist die vielleicht schwierigste Schule der Magie und sie bezieht ihren Schwierigkeitsgrad nicht wie die Transmutationsschule aus der schieren Vielfalt der Möglichkeiten, sondern aus der Verworrenheit der Äthergebilde die dafür notwendig sind. Die ersten Translokationsversuche begannen bereits 498 v.V. aber man war sehr vorsichtig mit ihrer Umsetzung. Zu Anfang basierte sie noch stark auf der intuitiven Anwendung durch einzelne Anwender und hatte nur eine sehr kleine Reichweite. Um die Schule besser zu verstehen verbrachte man viele Jahrzehnte mit Experimenten toter Materie, da man einen tödlichen Ausgang fürchtete, wenn man sich falsch selbst teleportieren würde. Schlussendlich war es die Politik, die die Anerkennung als eigene Schule forcierte, da man sich ein gigantisches Potential von möglichen Fortschritten erhoffte. Zwar führte das über die Jahrhunderte zu erheblichen Fortschritten, wirklich begriffen hat die strukturellen Grundlagen dieser Schule aber bis heute niemand vollends.
    Aus den Aussagen teleportierter Subjekte und den Auswirkungen auf Materie (nämlich sonst keine) kann man schließen, dass es sich bei der Translokation um keine Bewegung im klassischen Sinne handelt. Wie der Ortswechsel genau zustande kommt ist seither Objekt unzähliger Debatten und reicht von geöffneten Dimensionstoren im ätherischen Feld bis hin zur Vernichtung des teleportierten Objektes am Ursprungsort und der Neuerschaffung am Zielort. Wichtige Voraussetzungen zur Translokation sind immense gnostische Fertigkeiten und hohe magische Potenz. Zusätzlich zu diesen Grundfertigkeiten muss die Kenntnis von den Sphären erworben werden, die der Anwender erzeugen muss um etwas in diese hinein zu translokalisieren, was besonders bei großen Distanzen eine Mammutaufgabe darstellt, die nur von wenigen gestemmt werden kann. Da außerdem hinzukommt, dass der Anwender den Zielort beinahe wie seine Westentasche kennen muss sind sogenannte Portalmeister über alle Maßen angesehene Spezialisten.
    Von dieser extrem hohen Kunst abgesehen gibt es aber auch einige, die eine sehr viel grundlegendere Form der Translokation anwenden, die sich darauf beschränkt sich selbst nur kurze Distanzen zu teleportieren. War diese Variante über Jahrhunderte wenig populär bekam sie in den letzten 70 Jahren einigen Aufschwung durch die Rakar, von denen einige eine gewisse Vorliebe für diese Technik besaßen.
    Auch gab es schon einige Ideen Anwendungen dieser Schule kreativ zweckzuentfremden, aber frühe Versuche durch beständige Translokation zu "fliegen" sind beispielsweise spektakulär gescheitert.


    416 v.V. - Kryptik

    Diese Schule wird auch Umgangssprachlich Illusionsschule genannt. Bekannt war diese Schule bereits mehr als ein Jahrhundert bevor sie als eigenständig anerkannt wurde. Das liegt vor allem daran, dass sie zu Anfang lediglich darin bestand Objekte dunkler, heller oder verschwommen darzustellen. Über diese relativ einfachen Techniken hinaus entstand im Laufe der Zeit eine sehr ausgefeilte Kunst, die zu einer Zeit anerkannt wurde als große Illusionisten mittlerweile dazu fähig waren komplexe Objekte, Personen in Erscheinung und Stimme und ganze Orte beinahe verblüffend echt nachzubilden. Obwohl nach außen hin weniger beeindruckend besteht die höchste Kunst der kryptischen Schule darin die gnostische Schule gezielt fehlzuleiten.


    253 v.V. - Nekrotik

    Die nekrotische Schule wurde nicht anerkannt im herkömmlichen Sinne, sondern lediglich zum Zeitpunkt ihres Verbots fachlich abgegrenzt. Sie fasst einige wenige Techniken zusammen, die dem Anwender erlauben Lebenskraft in magische Potenz umzuwandeln. Für gewöhnlich generiert der Magieanwender die Energie die er zur Umsetzung seiner Techniken benötigt in seinem eigenen Stoffwechsel. Im Verlaufe ihrer magischen Ausbildung können viele Magier ihre diesbezüglichen Kapazitäten in beachtlicher Dimension steigern. Ein Nekrotiker nutzt zusätzlich über diese Energie hinaus Lebensenergie, die er aus den Reserven seines Körpers zieht, die dieser nicht so leicht wieder regenerieren kann, was die magische Stärke leicht auf ein Vielfaches erhöht. Was sich bei frühen, vorsichtigeren, Vertretern dieser Schule vor allem zeigte, war die bisweilen auffällige Lebensverkürzung und frühzeitige Alterung, es kam aber auch zunehmend vor, dass unerfahrenere Nutzer während Turnieren oder bei Kampfhandlungen tot kollabierten, weil sie diese Schule nicht hinreichend begriffen oder kontrollieren konnten. Das Magistrat reagierte darauf, indem es diese Schule verbot. Das führte dazu, dass diese Schule im Laufe der Zeit in die Vergessenheit rückte, allerdings löste es auch den verheerenden Hexenkrieg aus, in dem die Hexen des Dunkelforstes sich gewaltsam dagegen wehrten sich den Regelungen des Magistrats zu unterwerfen.


    15 v.V. - Somatik

    Die letzte Schule, die offiziell anerkannt wurde ist die somatische Schule, die im Rahmen des drakonsichen Paktes von den Rakar nach Dolatras gebracht wurde. Sie basiert darauf den eigenen Körper und seine Aktionen magisch zu verstärken. Was relativ einfach klingt gestaltet sich in der Praxis, gerade in Kampfsituationen, als überaus fordernd, da es recht schwierig ist, die Magie auf genau solche Weise durch den eigenen Körper fließen zu lassen, dass seine Funktionen nicht von selbiger gestört werden. Bei einem Schlag reicht es nicht die Faust einfach mit einer Barriere zu umgeben um härter zuzuschlagen, da die Gewalt des Treffers dennoch ungehindert in die Faust geleitet würde (Eine Lektion, die nahkampfaffine Magister sehr früh lernten). Die Faust selbst muss von einem dichten Äthernetz durchdrungen werden wobei gleichzeitig die Bewegung und der Blutfluss nicht behindert werden darf. Dass all das möglich ist und einen gekonnt kombiniert außerdem zum ernstzunehmenden Gegner machen kann haben erst die Rakar unter Beweis gestellt, die massiv auf diese Technik spezialisiert sind. Da Somatiker sehr viel Zeit mit einfachen Übungen verbringen bevor sie diese Technik erfolgreich nutzen können gibt es nur wenige von ihnen und nach wie vor sind beinahe alle Dozenten an der Fakultät Rakar. Wer sich auf diese Schule spezialisiert kämpft oft mit dem Vorurteil keinen Sinn für "richtige" Magie zu besitzen, gilt gleichzeitig aber in hohem Maße als diszipliniert.


    Wie man sieht ist "Magie" in Leron im allgemeinen und in Dolatras im speziellen ein sehr komplexes Feld. Allgemein ist es auch wichtig zu wissen, dass die magische Fakultät im Hexenkrieg 166 v.V. so hohe Verluste zu beklagen hatte, dass manche Zweige der Schulen dabei vollständig ausstarben und erst anhand älterer Aufzeichnungen wiedererweckt worden sind. Die meisten Fachleute sind aber davon überzeugt, dass die Fakultät nach nunmehr mehr als 200 Jahren ihr altes Niveau wieder erreicht, wenn nicht gar übertroffen hat.

    Besonders in Dolatras ist auch der zivile Nutzen der Magie von großer Bedeutung. Spezialisten fast aller Bereiche besetzen in der freien Wirtschaft wichtige Nischen. Die dolatrische Fakultät verzeichnet dahingehend ein seit langer Zeit wachsenden Trend hin zu darauf spezialisierten Lehrgängen, fernab von Militär und Magieforschung. Im Baugewerbe sind Kinetiker gefragte Fachkräfte, größere polizeiliche Einrichtungen ohne auf Gnostik spezialisierte Ermittler sind die absolute Ausnahme und kaum ein Jahrmarkt kommt mehr ohne einem ganzen Stab von Illusionisten aus. Besonders die Kunstfertigkeit einiger Transmutatoren ist im Schmuckhandwerk außerordentlich gefragt und wird entsprechend entlohnt.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

    Einmal editiert, zuletzt von Vrooktar (21. März 2017 um 19:08)

  • Wann geht's denn hier weiter? :)

    Ich bin nämlich immer noch begeistert dabei und könnte dich aus dem Stand mit Lob überhäufen.

    Zitat von Vrooktar

    Ich versuch die Detaildichte normalerweise ein bisschen zu drücken, sonst werden die Texte wohl zu lang.

    Da wir hier unter uns zu sein scheinen: Von mir aus kannst du auch gerne ausführlicher posten. Ich bin jetzt "drin" in deiner Welt, habe nur mit einigen Namen noch Probleme. Aber das wäre kein Thema, ich lese gerne mehr und als ich sagte, ich lese alles und will mehr, war das genau so gemeint.

    Der letzte Teil mit der Magie war übrigens außergewöhnlich gut. Kleine Frage: Die dolatrische Fakultät befindet sich in Dolatras, also in der Hauptstadt? Und dort werden all die genannten Arten Magie gelehrt?
    Falls ja, habe ich sofort Harry Potters Schloss Hogwarts im Kopf, was durchaus positiv ist xD

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Es freut mich, dass es dir gefällt ^^


    Der letzte Teil mit der Magie war übrigens außergewöhnlich gut. Kleine Frage: Die dolatrische Fakultät befindet sich in Dolatras, also in der Hauptstadt? Und dort werden all die genannten Arten Magie gelehrt?

    Falls ja, habe ich sofort Harry Potters Schloss Hogwarts im Kopf, was durchaus positiv ist xD


    Genau, in der Hauptstadt.
    Aufgrund der Natur der Sache gibt es natürlich Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch klare Unterschiede.
    Grundsätzlich ist Magie in Leron nicht monopolisiert.
    Theoretisch kann jeder überall Magie wirken und unterrichten so lange er sich an die Gesetze hält (Sogar die Nektrotik ist nach dem Hexenkrieg nicht mehr per Gesetz verboten, sondern lediglich an der Fakultät untersagt, was von Absolventen natürlich dann auch außerhalb mehr oder weniger so gehandhabt wird).

    Theoretisch könntest du in Garonna ne Schule aufbauen und anfangen dort zu unterrichten. Das "Problem" ist, dass sich im Verlauf der Jahrhunderte ein schwer überwindbares Monopol entwickelt hat. Den Großteil in der Geschichte des Kontinents waren die paar Magieanwender, die von Natur aus ein paar Tricks drauf hatten größtenteils einfach Freaks auf Jahrmärkten. Bedingt durch seine Geschichte hatte Dolatras das Glück, dass es ein relativ reiches Land war, dessen Herrscher aus dem Stand bereit war alle Hebel in Bewegung zu setzen um eine solche Universität aufzubauen, wie es sie heute in Dolatras gibt. Begabte wurden angeworben und konnten plötzlich ihren Lebensunterhalt damit verdienen diese Fähigkeit zu erforschen ohne, dass ihrem Wachstum Grenzen gesetzt worden wären.
    Bedingt durch den mageren Kontakt zwischen den Nationen in der Frühzeit der Fakultät wussten die anderen Völker auch nicht wirklich was sie verpassen. Sicher wusste man, dass es die Fakultät gab und was man dort tat, aber die Reaktion eines berengischen Rittmeisters auf die Aussagen eines Spions was in Dolatras läuft wäre wohl kaum viel bedeutender ausgefallen als die von Kanzlerin Merkel auf Qigong angesprochen.
    Wirklich kapiert was Magie bedeutet hatte die Allgemeinheit erst nach dem Hexenkrieg als ein paar Hundert Magieanwender ganze Landstriche verwüstet hatten. Die Dolatrier hatten damals bereits Jahrhunderte hinter sich in denen sie Erfahrungen machen konnten.
    Als man nach diesem Schreckmoment langsam begriff, dass man nicht wirklich eine Chance hatte die dolatrische Magie mit eigener Magie zu bekämpfen und viele sich sorgten von Dolatras überflügelt worden zu sein wich man eher darauf aus Taktiken und Methoden zu entwickeln, die auf konventionelle Weise ein Gegengewicht herstellen sollten.
    Deshalb gibt es beispielsweise in jeder Festung in Dallahad kleine Ballisten die hinter dem eigenen Tor platziert auf selbiges zielen. Die Idee ist damit den Schild eines Magieanwenders zu durchschlagen, der damit sonst ungehindert hunderte Soldaten sicher durch ein zerstörtes Tor geleiten könnte.
    Auch die damalige Tendenz der Wunhek in Garonna zunehmend schwerere Pfeile mit geringerer Reichweite zu verschießen, weil sie auf magischem Wege schwerer abzuwehren sind ist vor diesem Hintergrund zu betrachten.

    In modernerer Zeit muss man auch dazu sagen, dass die Fakultät für Studenten eine kostenlose Einrichtung ist, die jeder besuchen kann, der das will.
    Der Plan ist der, dass die dolatrische Wirtschaft von entsprechenden Fachkräften profitiert und der geht ziemlich gut auf.
    Mit einer kostenfreien Einrichtung dieses Karats zu konkurrieren ist für außenstehende Einrichtungen nicht nur schwer, es ist auch relativ sinnlos. Jeder Herrscher der was auf sich hält hat mindestens einen fähigen Hofmagier. Da ist es viel einfacher ein paar dutzend vielversprechende Kandidaten nach Dolatras zu schicken und sich dann den besten rauszupicken, als selbst mit viel Aufwand ne Institution zu gründen, die keiner ernst nimmt.

    Die Rakar haben es kurz vor der Vereinigung drauf angelegt eine richtige Universität aller Disziplinen in Dallahad zu etablieren. Sie ist heutzutage die wahrscheinlich zweitbeste Institution um etwas über Magie zu lernen, aber da es keine Konflikte zwischen den Bildungseinrichtungen gab hat sich letztere stärker in die nichtmagische Richtung orientiert, wo sie bis heute führend ist.


    Ein weiterer Unterschied zu Hogwarts besteht darin, dass theoretisch jeder an die Fakultät gehen kann und den entsprechenden Umgang lernen kann. Zwar gibt es begabtere und weniger begabte, aber absolut hoffnungslose Fälle sind eher die Ausnahme.

    Ein Internat ist die Fakultät auch nicht. Zwar werden in der Nähe entsprechende Appartments angeboten, die gemessen an der Lage vom Preis her relativ moderat sind, aber man kann prinzipiell wohnen wo man will.

    Dann ist da natürlich das Gebäude selbst, das lächerlich dekadent daherkommt.
    Wer auch immer ein Portal errichtet, durch das ein ganzer Wohnblock passen würde und dessen Tor mehr den Eindruck einer beweglichen holzverkleideten Mauer erweckt hat damit natürlich alle Aufmerksamkeit auf seiner Seite (Wobei das "beweglich" diskutabel ist. Es braucht unzählige Kinetiker es zu bewegen und im Regelfall schließt man es nur zweimal im Jahr, wenn die Abschlusszeremonien anstehen).
    Der Innenraum des Komplexes, der ja sechseckig ist, ist primär für die praktischen Lektionen konzipiert, die fast zu jeder Zeit viele hunderte von Studenten binden, während im eigentlichen Komplex die theoretischen Inhalte vermittelt werden.
    In einem solchen Hörsaal fühlt man sich womöglich wirklich wie in Hogwarts, aber die dolatrische Lehrausrichtung ist deutlich praktischerer Natur würde ich vermuten.

    Einzelne "Häuser" (Slytherin und co) gibt es an der Fakultät auch nicht, aber natürlich bilden sich an so einem Ort immer Fraktionen.
    Die Somatiker sind beispielsweise allgemein immer ein bisschen ausgegrenzt von den anderen, wenngleich man ihren Dozenten hohen Respekt zollt.
    Die Kinetiker sind meist eher lockere Kameraden, weil sehr viele von ihnen die Kurse für die freie Wirtschaft besuchen.
    Die Transmutatoren bleiben tendenziell stärker unter sich, da für sie der akademische Austausch, bedingt durch die Komplexität ihrer Lehre, oftmals in den Vordergrund rückt.
    Aber so strikt getrennt darf man sich das auch nicht vorstellen.
    Das sind letztlich nur tendenziöse Aussagen.
    Anwender nur einer einzigen Schule gibt es fast keine und irgendwie springen die meisten auch immer mal mit ihren Präferenzen hin und her.


    Wann geht's denn hier weiter?


    Da wir hier unter uns zu sein scheinen: Von mir aus kannst du auch gerne ausführlicher posten. Ich bin jetzt "drin" in deiner Welt, habe nur mit einigen Namen noch Probleme. Aber das wäre kein Thema, ich lese gerne mehr und als ich sagte, ich lese alles und will mehr, war das genau so gemeint.


    Dem werde ich natürlich gern Rechnung tragen ^^
    Ich muss auch zugeben, dass ich mich ein bisschen an den Likes orientiert habe.
    Ich dachte so weit wäre noch niemand, deshalb habe ich auch noch keinen Grund gesehen was nachzuschieben.
    Ich bin viel mit meiner Welt beschäftigt und fertige ständig Karten, Stammbäume und sogar evolutionstechnische Abhandlungen an um diese Welt die ich entwickelt habe für mich selbst besser greifbar und bildhafter zu machen.
    Wenn ich merke, dass es gelesen wird steigert das natürlich meinen Wunsch auch mehr nach außen zu tragen.
    Danke in jedem Fall für deine Aufmerksamkeit ^^

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Es ist wahrscheinlich kein wahnsinnig spannendes Thema, aber ich empfinde es als wichtig auch mal über die Völker gesprochen zu haben, die man in Leron kennt.

    Der Großteil ist dabei allgemein bekannt, es gibt also keine konkrete Lehrmeinung die ich vertreten müsste.

    Was die wichtigsten anatomischen Merkmale angeht sind sich die Menschen, die den Kontinent bewohnen ziemlich ähnlich. Sie gehören also nicht zu voneinander weit entfernten Evolutionslinien ihrer Art. In diesen Merkmalen ähneln sie dem modernen Menschen, den wir aus unserer Welt kennen, mit nur wenigen Ausnahmen. Doch auch wenn die Details keinen riesigen Unterschied machen, so gibt es dennoch solche durch die sich einzelne Völker doch recht gut unterscheiden lassen.

    Dallahad, Urgoneth
    Durch die zu große Vermischung zwischen diesen beiden Nationen gibt es keine ernsthaft erkennbaren Unterschiede zwischen beiden. Ihre Haut ist wie die aller Leronier hell, ohne auffallend blass zu sein. Die männlichen Artgenossen sind im Schnitt 6 Fuß (was etwa 1,80m entspricht) groß, die Damen sind im Schnitt einen halben Fuß kleiner, wobei sie sich diese Durchschnittswerte mit den Bewohnern von Berengar, Dolatras und Illutrien teilen (lediglich illutrische Frauen fallen da aus der Reihe, da sie im Schnitt nicht kleiner sind als ihre männlichen Artgenossen).
    Die meisten Einwohner dieser Länder haben in diversen Abstufungen braunes Haar. Augenfarben sind bei ihnen von blau über grau bis braun viele Varianten vertreten. Damit sind sie eher unspektakulär. Besser einstufen kann man diese Kameraden eher an der Art wie sie sich kleiden. Sie tragen oft dunkle, gedeckte Farben, wie Schwarz, Grau, Dunkelgrün oder diverse Erdtöne. Während die Frauen gern lange Röcke und Kleider tragen tragen die meisten Männer Hemden oder, sofern sie zu denen gehören die sich im Alltag weniger um Schmutz sorgen müssen, schlichte Roben, die manchmal auch mit Wams daherkommen. Auffallend mag auch noch sein, dass Männer von hier überdurchschnittlich oft auf längere Haartracht verzichten und Kurzhaarschnitte präferieren. Bärte stoßen hier weder auf besondere Zustimmung noch Ablehnung.

    Garonna
    Menschen aus diesem Teil von Leron kann man vergleichsweise gut von den anderen trennen, was mit ihrer größeren Isolation in der Vergangenheit zusammenhängt. Sie sind im Schnitt mehrere Fingerbreit kleiner als ihre nördlichen Nachbarn und wirken oft auch hagerer als selbige. Garonnar haben fast ausschließlich pechschwarzes Haar, einen etwas dunkleren Teint und ihre Augen sind beinahe ausnahmslos braun. Sowohl garonnische Männer als auch Frauen tragen durchgängig in beinahe jeder Lebenslage lange Roben aller denkbaren Farben und Schnitte. Die Männer lassen sich ihre Haare meist bis zur Schulterlänge wachsen, bei den Frauen, welche die ihrigen oft in aufwändigen Steckfrisuren ordnen gibt es da keine Obergrenze. Gesichtbehaarung ist bei hiesigen Männern weniger stark ausgeprägt und wird ohnehin nur ungern gesehen.

    Berengar
    Die Einwohner dieses Landes unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht allzu stark von ihren nordöstlichen Nachbarn. Lediglich, dass ihr Haar tendenziell deutlich häufiger hellere Töne vom rötlichen bishin zum Blond trifft fällt auf. Frauen und Männer tragen in Berengar gleichermaßen Hosen, was kulturell bedingt ist und unterscheiden sich auch sonst kaum in ihrer unspektakulären Kleiderwahl. Beide Geschlechter tendieren zu sehr lockigem Haar, was dadurch, dass sie es, bei den Männern einschließlich Bart, meist wild gewachsen tragen, auch kaum übersehbar ist. Ihre Augen sind meist blau oder grau, seltener auch grün.

    Koragon
    Das koragische Volk ist im Schnitt um einige Fingerbreit das größte in Leron. Auch ihr Körperbau ist etwas stämmiger als der all ihrer Nachbarn. Was davon ab sofort auffällt ist die Tatsache, dass sie außerhalb ihrer Heimat praktisch nie langarmige Kleidung tragen, manche laufen sogar ganzjährig mit freiem Oberkörper herum. Da es in Leron keine Winter in dem Sinne gibt geht das aber auch nicht mit übermäßiger Abhärtung einher, außer vielleicht in Koragon selbst. Ihre Augen sind häufig von einer intensiven silbernen Farbe, die es sonst nirgends in Leron gibt, aber einige haben auch blaue oder graue Augen. Von Blond bis Schwarz und von glatt bis lockig durchläuft ihr Haar das ganze Spektrum an Möglichkeiten. Echte gesellschaftliche Normen was ihr Äußeres angeht kennt dieses Volk nicht. Dahingehend ist eine Einschätzung anhand von Kleidung oder Stil also eher schwierig.

    Illutrien
    Die Illutrier sind noch relativ leicht von den anderen Völkern zu unterscheiden. Ihre Haut ist auffallend blass, ihr sehr glattes Haar kann diverse Farben von Blond, über brünett bis zum eher seltenen Schwarz annehmen. Bartwuchs gibt es bei Illutriern nicht, beide Geschlechter tendieren dazu ihr Haupthaar sehr lang zu tragen und auf sehr kunstvolle Weise außerhalb ihres Gesichts zu sortieren. Illutrische Gesichter wirken oft auffallend schlank mit einer zeitlosen, jugendlichen Ausstrahlung, die die meisten dieses Volkes bis ins hohe Alter hin erhalten. Auch ihre Körper wirken oft zierlich, was diverse Vorurteile bezüglich ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit beflügelt. Ihre Augen nehmen beinahe jede mögliche Farbe an, wobei sie aber fast immer durchdringend kräftig erscheint.
    Die Illutrier teilen ironischerweise bei beiden Geschlechtern einen sehr robenlastigen leichten Kleidungsstil mit den Garonnar, wobei beide Seiten behaupten ihn nicht vom jeweils anderen übernommen zu haben.

    Dolatras
    Die Dolatrier sind das wahrscheinlich pluralistischste Volk in Leron. In Dolatras gibt es keinen Kleidungsstil und keine Frisur die es nicht gibt. So einige dieses Volkes erkennt man infolgedessen daran, dass sie in kein anderes Schema passen. Wirkliche Verallgemeinerungen machen bei Dolatriern folglich wenig Sinn. Was sie aber über alle Maßen von anderen Völkern des Kontinents unterscheidet ist Teil dieser Vielfalt. In Dolatras gibt es Menschen mit Augen- und Haarfarben, die es sonst nirgends gibt. Das betrifft zwar trotzdem nur einen kleineren Teil der Bevölkerung, aber wenn der Gegenüber stechend blaue Haare und leuchtend gelbe Augen hat kann man sich darauf verlassen einen Dolatrier vor sich zu haben. Kritiker behaupten, dass das eine der Nebenwirkungen des großen Magiefokus ist, den Dolatras seit Jahrhunderten forciert.

    Sonstige Völker
    Völker außerhalb dieser Einteilung sind nicht wirklich bekannt, dennoch möchte ich die Erzählungen der Hexenkönigin aus ihrem Werk "Was ihr alle vergessen habt" nicht ganz unter den Tisch fallen lassen. Die Hexenkönigin ist das matriarchale Oberhaupt der Hexen, die in geringer Zahl bis heute den westlichen Dunkelforst bewohnen und die nicht nur von sich selbst behauptet keinem Alterungsprozess unterworfen zu sein, sondern auch, dass sie über alle Erinnerungen ihrer Vorgängerinnen verfügt. Den guten Beziehungen zu den Rakar war es verschuldet, dass die momentane Hexenkönigin Zeit in der damals neuen Universität von Dallahad verbracht hat, weshalb besagtes Werk überhaupt existiert.
    Neben Beschreibungen einer umfassenden Vielfalt von Megafauna die nicht (mehr?) existiert stechen auch zwei Menschenähnliche Völker in den Erzählungen hervor. Einerseits schier gigantische Menschen von mehr als 5 Schritt Körpergröße, die sie "Titanen" nennt und ein Volk relativ großer Menschen dunkler, schuppiger Haut, die sie als "Drachenmenschen" bezeichnet. Ob es diese Völker tatsächlich jemals gab und wann es sie überhaupt gegeben haben soll ist ungeklärt.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

    2 Mal editiert, zuletzt von Vrooktar (21. August 2016 um 20:39)

  • Du hast recht, es wirkte etwas repetitiv zu lesen. Aber es gehört dazu und ich habe trotzdem keinen Satz übersprungen xD Vielleicht ist mir deswegen folgendes aufgefallen:
    Wenn man es ganz genau nimmt, dürfte es kaum Unterschiede zwischen den Ländern geben. Du schreibst von einer ähnlichen Fläche wie Peru. Das ist für ein einziges Land viel, aber gemessen an Kontinenten überhaupt nichts. In Peru gibt es vermutlich zwischen Nord und Süd kaum messbare Unterschiede, ebensowenig in den USA oder Deutschland. In Europa muss man sogar sehr weit nach Norden gehen, um beispielsweise vorwiegend hellhäutigere Menschen zu "sehen".
    Okay, nimmt man Peru nach Mitteleuropa, würde die Fläche wohl schon verschiedenartige Hautfarben abdecken ... Demnach müsste ich meinen Kommentar eigentlich löschen, aber ich schicke ihn trotzdem ab :D

    Der letzte Absatz ist übrigens interessant und weckt Interesse. Gibt's dazu mehr?

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Du hast recht, es wirkte etwas repetitiv zu lesen. Aber es gehört dazu und ich habe trotzdem keinen Satz übersprungen xD Vielleicht ist mir deswegen folgendes aufgefallen:
    Wenn man es ganz genau nimmt, dürfte es kaum Unterschiede zwischen den Ländern geben. Du schreibst von einer ähnlichen Fläche wie Peru. Das ist für ein einziges Land viel, aber gemessen an Kontinenten überhaupt nichts. In Peru gibt es vermutlich zwischen Nord und Süd kaum messbare Unterschiede, ebensowenig in den USA oder Deutschland. In Europa muss man sogar sehr weit nach Norden gehen, um beispielsweise vorwiegend hellhäutigere Menschen zu "sehen".
    Okay, nimmt man Peru nach Mitteleuropa, würde die Fläche wohl schon verschiedenartige Hautfarben abdecken ... Demnach müsste ich meinen Kommentar eigentlich löschen, aber ich schicke ihn trotzdem ab :D


    Das ist auf jeden Fall ein Punkt den man bedenken muss.
    Wichtig ist aber auch, dass man beachtet wo die Unterschiede herkommen.
    Es ist ja nicht so, dass die Norweger hellhäutiger als Italiener sind, weil sie weit von Italien weg wohnen, das hat ja letztlich mit der Unterschiedlichkeit der Umweltbedingungen zu tun.
    Wenn du zwei getrennte Populationen nur 20km voneinander entfernt parkst und die einen sind australischem Klima ausgesetzt und die anderen sibirischem werden sich auch diese bald stark unterscheiden.
    Und die klimatischen Unterschiede sollte man auch nicht ganz vernachlässigen.
    In Illutrien ist es schon spürbar wärmer als in Dallahad, Koragon ist gemessen am Rest des Kontinents ein regelrechter Kühlschrank und in Garonna ist es aufgrund starker Meeresströmungen aus dem Süden überdurchschnittlich warm.
    Und nachdem es keine Jahreszeiten gibt ist das im wesentlichen das ganze Jahr über so.

    In Peru gibt es auch teilweise krasse klimatische Kombinationen. Klassische Regenwälder, heiße Wüsten, gemäßigte Steppenlandschaften, kalte Hochländer, milde Waldregionen. Es gibt schon einen Grund, warum es Indianische Völker, zu denen die peruanischen Ureinwohner ja gehören, in allen Farbkombinationen gibt.

    So richtig krass unterscheiden sich innerhalb Lerons aber eigentlich nur die Illutrier, aus naheliegenden Gründen.


    Der letzte Absatz ist übrigens interessant und weckt Interesse. Gibt's dazu mehr?


    Die Frage ist vor allem wie ich es erzählen kann.
    Wie ein Gott Wissen zu verbreiten, dass in der Welt von Leron niemand hat finde ich eher ungeschickt gelöst ^^
    Die Hexenkönigin weiß von der Gesamtsituation auch nicht soooo wahnsinnig viel. Ich könnte zwar darlegen was sonst noch so in ihrem Werk steht, aber das hat immer noch ordentliche Lücken.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Zitat von Vrooktar

    Das ist auf jeden Fall ein Punkt den man bedenken muss.
    ...

    Stimme ich vollkommen zu, wie gesagt, es war nicht mein intelligentester Kommentar :D

    Zitat von Vrooktar

    So richtig krass unterscheiden sich innerhalb Lerons aber eigentlich nur die Illutrier, aus naheliegenden Gründen.

    Die kamen ja mit den Schiffen angesegelt von irgendwoher, das passt also, dass sie anders aussehen (das ist wirklich immer noch eine Top-Idee, was ich ja schonmal gesagt habe). Was dann aber nicht zu ihrer Hellhäutigkeit passt, ist das dort vorherrschende tropische Klima. Das würde nach einiger Zeit eher südländischere, rauere Typen hervorbringen, denke ich. Oder sind sie so blass, weil die Baumkronen so dicht beieinander liegen?
    Aber wir reden hier wirklich über kleinste Kleinigkeiten, die ich in meiner Welt vermutlich auch nicht unbedingt berücksichtigen würde :D


    Zitat von Vrooktar

    Wie ein Gott Wissen zu verbreiten, dass in der Welt von Leron niemand hat

    Es kommt darauf an, wie du es machen möchtest. In gewisser Hinsicht bist du ja "Gott", weil du alles erfindest und könntest somit auch alle Informationen liefern. Wenn du den ganzen Thread allerdings aus leron'scher Sicht aufbauen willst, wonach es gerade aussieht, dann hast du natürlich recht. Dann wird es Dinge geben, die unerklärt bleiben, was ich auch nicht schlimm finde, da es glaubwürdig ist. Und bei einem wie dir hätte ich jetzt auch nicht unbedingt den Eindruck, dass du es nur nicht schreibst, weil du nichts dazu vorweisen kannst :D Dafür steckt hier zu viel Detailliebe drin.

    PS: Ich lese gerade, dass Leron zu jeder Seite von Meer umgeben ist. Das hatte ich durch den Blick auf die Karte nicht mehr im Kopf oO Ist aber auch viel fremdartiges Input hier :D Egal, mehr!

    "Sehe ich aus wie einer, der Geld für einen Blumentopf ausgibt, in den schon die Pharaonen gepisst haben?"

  • Was dann aber nicht zu ihrer Hellhäutigkeit passt, ist das dort vorherrschende tropische Klima. Das würde nach einiger Zeit eher südländischere, rauere Typen hervorbringen, denke ich. Oder sind sie so blass, weil die Baumkronen so dicht beieinander liegen?


    Absolut richtig.
    Aber die 900 Jahre die sie dort bis jetzt rumhängen haben scheinbar noch nicht gereicht sich allzu arg zu verändern ^^

    Davon ab ist tropisch auch übertrieben.
    Die Durchschnittstemperatur ist dort mit 24° noch recht moderat.
    An der Stelle muss man aber auch sagen, dass die Tropendefinition an leronischen Verhältnissen scheitert, weil der Planet auf dem Leron sich befindet keine Wendekreise besitzt.


    Es kommt darauf an, wie du es machen möchtest. In gewisser Hinsicht bist du ja "Gott", weil du alles erfindest und könntest somit auch alle Informationen liefern. Wenn du den ganzen Thread allerdings aus leron'scher Sicht aufbauen willst, wonach es gerade aussieht, dann hast du natürlich recht. Dann wird es Dinge geben, die unerklärt bleiben, was ich auch nicht schlimm finde, da es glaubwürdig ist. Und bei einem wie dir hätte ich jetzt auch nicht unbedingt den Eindruck, dass du es nur nicht schreibst, weil du nichts dazu vorweisen kannst Dafür steckt hier zu viel Detailliebe drin.


    Ich habe schon das Glück, dass die Universität von Dallahad in den letzten 70 Jahren ordentlich intelektuelle Aufarbeitung geliefert hat, insofern hat man sich schon wegen allerhand Gedanken gemacht.

    Dass das Meer zur Westseite des Kontinents an kaum einer Stelle tiefer als 100 Schritt ist hat da durchaus schon den ein oder anderen Intelektuellen grübeln lassen......

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

  • Diesmal werd ich mal was anderes ausprobieren und trotz meinem künstlerischen Untalent versuchen etwas bildlich darzustellen.

    Zu dem Zweck stelle ich vor, wie man sich in etwa die Rüstung eines Schattengardisten vorzustellen hat, die in der leronischen Gesellschaft mittlerweile beinahe eine Art ikonische Stellung inne hat.

    Die Panzerung der Schattengardisten ist aus handwerklicher Sicht die Spitze der kulturellen Selbstdarstellung. Nachdem Asual Selbstmord beging und die Rakar die weltliche Gewalt in Dallahad übernahmen bauten die Rakar ein heraldisches Erbe auf, dass in den vergangenen Jahrhunderten seine Bedeutung verloren hatte. Es war Ellarun die Drachin, die seit jeher als Gründungsmutter des Herrschaftsbereichs Dallahads Verehrung fand. Der Drache wurde nach ihrem Tod zum Wappen ihrer Nachkommen und die Rakar übernahmen dieses Wappentier für ihren gesamten Herrschaftsbereich, um an die Legende der selbstlosen, unerbittlichen Frau anzuknüpfen und einen einenden positiven Nationalgedanken zu propagieren.
    Vor diesem Hintergrund muss die Panzerung der Schattengardisten gesehen werden.
    Aufgrund meines mangelnden Talents ist das auf meiner sehr groben Skizze nicht sichtbar, aber die Panzerung war buchstäblich voll von Verzierungen, die Drachen sowohl ruhend, fliegend als auch kämpfend zeigten und der Helm war seitlich mit den stilisierten Drachenflügeln versehen, die ihm ein unverkennbares Äußeres verliehen das heutzutage jedes vernunftbegabte Wesen in Leron sofort erkennt.

    Die Rekrutierungspolitik der Rakar war was die Schattengarde betrifft noch sehr viel selektiver als es bei den anderen Gruppierungen des Heeres der Fall war. Ein Anwärter musste eine beachtliche Mindestgröße aufweisen und sich einem ziemlich harten Training unterziehen.
    In Kombination mit der extrem schweren Panzerung, die oft beinahe einen Zentner schwer war machte sie das aus militärischer Sicht zum Traum jedes Feldherren. Da es nie mehr als eine Dreistellige Zahl dieser Gardisten gab wäre zwar jeder einzelne von ihnen ein herber Verlust gewesen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass im großen Vereinigungskrieg eine komplette berengische Horde an wenigen Hundert Schattengardisten regelrecht zerschellt ist verbreitete sich schnell der Mythos, dass es unter ihnen grundsätzlich nie Verluste gäbe.

    Heutzutage gibt es die Schattengarde als Einheit nicht mehr, da sie mit der Auflösung des Imperiums mitaufgelöst wurde, aber ehemalige Gardisten sind in ganz Leron bei vielerlei Herrschaften begehrt.
    Eine überdurchschnittlich große Zahl von ihnen verschlug es nach Koragon, wo die Koragar nach wie vor jene Einheiten unterhalten, die schon zu Zeiten des Imperiums als Hilfstruppen stationiert waren.
    Ein klein wenig ist hier die Zeit stehen geblieben.
    Vielleicht genau der richtige Ort für Veteranen, die alten Zeiten nachtrauern.

    "Wer alle Rauheiten des Lebens meidet, bekommt nie genug Schliff, um zu glänzen."

    Einmal editiert, zuletzt von Vrooktar (21. August 2016 um 20:45)