Riechst du ihn schon, den Winter, den kalten?
Mit ganz großen Schritten nahet er heuer,
der Bauer birgts Stroh bereits in der Scheuer.
Die Kälte, sie nagt an den Knochen der Alten.
Da ist dieser Hauch von Kälte im Wind,
der Geruch nach Zeiten, die dunkler sind.
Zeiten, die Wärme und Licht verweigern,
in denen sich Trauer und Leid oft steigern.
Ist er denn wirklich so finster und karg
der Winter, der uns jedes Jahr ereilt?
Oder ist er's, der Wärme und Licht für uns barg,
seit jeher die Narben der Seele heilt?
Ist er's nicht, der Kinderlachen birgt,
am heimischen Herd, beim Plätzchen backen
und Jahr für Jahr wieder Zauber wirkt,
wenn wir ganz heimlich Geschenke verpacken?
Ist er's nicht, der Tee und Kakao uns erlaubt,
der Wärme so unfassbar wertvoll macht,
der bewirkt, dass ein Mensch an Wunder glaubt,
und bärtige Männer in heiliger Nacht?
Ist er's nicht, der Eis und Schnee uns bringt,
und damit das Dunkel der Welt versteckt,
der jedem ein fröhliches Lächeln abringt,
wenn ein Kind seine Freude am Schnee entdeckt?
Schau ihn dir an den herrlichen Winter,
vergiss, dass es nun öfter dunkel ist,
ich bitte dich, sei so gut und vergiss
und sieh die Liebe und Freude dahinter.
Riechst du ihn schon, den Winter, den Schönen?
Den Geruch nach Tee und den Bratapfelduft?
Den Zauber, die Wunder, die saubere Luft?
Sag, kannst du dich nicht mit ihm versöhnen?