Hoffnung

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.009 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Oktober 2017 um 15:07) ist von Windweber.

  • Trügerisch sanft,
    herzklopfend schrill,
    unheimlich still.

    Gefährlich unehrlich,
    niemals entbehrlich,
    kompromisslos bereit.

    Sie ist ein Gift, das schleichend umbringt,
    dass dir zuerst alle Kräfte abringt.
    Sie wirbt um dich, sie schmeichelt dir lieblich,
    ihr zu entkommen versuchst du vergeblich.

    „Diesmal nicht,“ schreist du ihr ins Gesicht,
    Natürlich erhört sie dein Schreien nicht.
    Sie weiß was sie will, sie sieht in dein Herz
    und nährt sich und labt sich an deinem Schmerz.

    Wie sehr du auch flehst, versuchst dich zu wehren,
    der Hoffnung kann niemand den Rücken kehren.
    Denn nie wird der Mensch ohne Wollen sein,
    sein Herz ist niemals von Leidenschaft rein.

    Trügerisch sanft,
    herzklopfend schrill,
    unheimlich still.

    Gefährlich unehrlich,
    niemals entbehrlich,
    kompromisslos bereit.

    Für alle Zeit!

  • 8|
    Dabei iist Hoffnung doch eigentlich immer positiv behaftet ...
    Aner ich verstehe was du meinst ... oft weiß man ja, dass es in die Hose geht, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und am Ende ist man trotzdem verletzt und enttäuscht, obwohl man es von vorneherein wusste ...

    Trotzdem würde ich ohne Hoffnung nicht leben wollen... Ohne Hoffnung wäre glaube ich alles noch viel schlimmer ...

    herzklopfend schrill,

    Ich finde "schrill" an der Stelle ein bisschen unpassend ... :hmm: Herzklopfen ist in der Regel nicht schrill ...
    trotzdem/dennoch schrill
    ekelhaft schrill

    ...

    :hmm:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Liebe Miri

    Vielen Dank für deinen Kommentar - ich finde es wahnsinnig spannend zu sehen, wie Menschen darauf reagieren (Sehr unterschiedlich eben - manche wie du, andere genau anders herum :) )
    Du hast natürlich Recht, Hoffnung ist ein wahnsinnig positiv behafteter Begriff und Hoffnung ist auch etwas Gutes, nur finde ich eben, nicht per se. Ich habe Phasen, in denen mich die Hoffnung nicht trägt, sondern ich sie im Gegenteil als Last empfinde, weil ich weiß, dass sie sich nicht erfüllt und ich sie trotzdem habe. Ich weiß also vorher schon, dass es mich danach noch weiter runter reißen wird.
    Und in solchen Phasen kann ich Hoffnung nicht als etwas positives empfinden.
    Es gibt eine Buchreihe, in der die Hoffnung explizit als Dämon benannt wird, der eben solchen Schaden anrichten kann wie Hass oder Neid oder ähnliches. Das fand ich unheimlich spannend.

    Was das schrille Herzklopfen angeht - hmm, das ist natürlich ein sperriger Vergleich, aber das ist das Bild, welches am ehesten das Gefühl beschreibt. Dieses aufgeregte Herzklopfen, das ich nicht will, das mir zuviel ist, das in den Ohren klingelt.

    Ich will, so wie du, nicht ohne Hoffnung leben, denn sie trägt einen doch oft auch weiter, wo man nicht mehr weiter kann. Das Gedicht stellt für mich eben die andere Seite dar. Es ist ein Gedanke dazu :)

    Lieben Gruß
    Shaylee

  • Es ist verwirrend, gerade das Rauben der Kraft. Man sagt der Hoffnung ja eher nach, sie würde Kraft geben. Enttäuschte Hoffnung aber ist sehr schmerzhaft und wenn das einmal zu oft geschieht, kann eine solche Geisteshaltung wohl leicht die Folge sein. Jeder tut mir leid, der so empfindet, der sich das Hoffen verbietet...