Wolkenmeer
Im Schatten eines Baumes
sitzt ein Kind,
das am Rand eines Traumes
durchs Wolkenmeer schwimmt.
Ein Grashalm im Mund,
eine Blume in der Hand,
Die Bäckchen rund,
die Füße im Sand,
so sitzt das Kind da,
ein bisschen verdreckt,
sein Körper ist nah,
sein Geist ganz weit weg.
Es denkt an seinen Vater,
der jetzt im Himmel ist
und es hört von weit her,
die Geräusche, wenn er schnitzt.
So wie früher, als er Spielzeug machte
und dabei über seine Kinder lachte.
Der Bruder des Kindes ruft es jetzt laut,
er will ihm zeigen, wie man eine Sandburg baut.
Doch das Kind hört ihn nicht,
es sieht auf das Licht,
das die Sonne bringt
und es träumt, dass ein Sonnenstrahl es mit sich nimmt.
Und es kommt zu seinem Vater hinauf,
der Vater ruft: lauf, lauf.
Das Kind läuft auf ihn zu
und findet endlich Ruh.
All seine Fragen sind unwichtig,
jede Antwort ist richtig.
Und wunderschön
ist es auf Wolken zu gehn.
"Auf Wiedersehn Erde",
ruft es, "Ich weiß, ich werde
dich nie wiedersehn"
"Leb wohl, mein Bruder, machs gut,
und mein Grab, dass in Frieden ruht.
Hier bin ich glücklich und es ist schön,
euch noch ein letztes mal zu sehn."
Das Kind sieht die Tränen in des Bruders Augen,
da hört es endlich auf zu glauben,
dass es bei dem Vater sei,
es denkt: Vater ist jetzt frei.
Es geht zu seinem Bruder hin.
"Zu zweit ist alles nicht so schlimm.
Wir beide bleiben jetzt zusammen
und werden nochmal von vorne anfangen.
Leb wohl Sonnenstrahl, auf Wiedersehn.
ich werde jetzt nach Hause gehn."
Von Alex . Weiss