"In nur vier Zeilen was zu sagen ist gar nicht leicht, ist sogar schwer. Man braucht ja nur mal nachzuschlagen: Die meisten Dichter brauchen mehr." (H.Erhardt)
Ein wahrer Satz. Ich scheue dicke Bücher nicht, stelle aber immer wieder fest, daß es auch ganz kleine, dünne gibt, die ich in 1-2 Stunden lese. Und die mich mehr beeindrucken, fesseln und mitnehmen, weil es der Autor geschafft hat, viel mit wenigen Worten zu sagen.
Solltet Ihr da auch welche kennen, würde ich mich freuen, wenn Ihr die hier mal vorstellt. Ich fang derweilen einfach mal an...
Tschingis Torekulewitsch Aitmatov - Der Junge und das Meer
Vorneweg:
Die Geschichte heißt im russischen Original "Pegij pjoss begutschi krejem morja" was übersetzt etwa bedeutet: "Der scheckige Hund, der den Strand entlangläuft".
Das sollte man schon wissen. Weiß man's nicht, erklärt es einem die Erzählung:
Drei Männer und ein Junge fahren hinauf auf's Meer. Sie verlassen ihren Clan und das feste Land, auf dem sie leben, denn diese Fahrt soll die erste Jagd für den Jungen sein. Organ, der Clanälteste, Emraijin der Vater, Mylgun der beste Jäger und Kirisk der Junge, der Jäger werden soll für den Clan.
Doch das Jagdglück verlässt sie nach nur einem Tag. Und sehr rasch stellt sich ihnen die Frage, ob die grosse Fischfrau, Schutzherrin ihres Clans, noch rechtzeitig auftauchen wird...
(156 Seiten in A-5 Format - Der Goldmann - Verlag sollte sich schämen. Zweimal. Denn ein Roman ist das nicht. Und die Erzählung mit Hemingways "Der alte Mann und das Meer" zu vergleichen und den deutschen Titel daran anzupassen, um damit Umsatz zu erzielen? Hat dieses Buch gar nicht nötig.)