Beiträge von Rainbow im Thema „Träum nicht, wenn du kannst“

    Hi Ippon,

    ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ein bisschen kürzer zu treten, weil ich in letzter Zeit zu viel Zeit hier im Forum verbracht habe...und nun sitze ich doch wieder hier und kann nicht anders, als dir mein Feedback zu hinterlassen. Ist scheinbar irgendwie zwanghaft bei mir veranlagt :)

    Also los geht`s:

    Spoiler anzeigen

    Seine Lungen blähen sich auf, doch er hat trotzdem das Gefühl, dass zu wenig Luft durch seine Alveolen in sein Blut gelangt.

    Als Nichtmedizinerin bin ich über die "Alveolen" gestolpert. Laut Wikipedia sollen damit die Lungenbläschen gemeint sein. Ich frage mich, ob man das in so einem Text nicht vielleicht für Laien wie mich etwas einfacher formulieren könnte. Ich weiß nicht, wie viele Menschen sich unter "Alveolen" etwas vorstellen können.

    Es kann doch nicht sein, dass ich von jedem noch so kleinen und harmlosen Geräusch aufwache!


    Ich denke, es reicht, wenn du die Gedanken kursiv schreibst. Dann brauchst du sie nich zusätzlich auch noch fett machen.

    Durch das Fenster strömt das Licht der äußeres Straßenlaterne und lässt die Schatten an seiner blauen Wand tanzen.

    Ich habe mich hier gefragt, ob es nacht ist. Wenn ja, dürfte es in seinem Zimmer ziemlich dunkel sein. Insofern wäre das Detail mit der blauen Wand überflüssig, weil man sie ohnehin nicht als solche erkennen würde, oder?


    zu laut hallen sie in seinem Kopf wieder

    wider


    Unruhig wälzt er sich von der einen Seite auf die Andere,

    die andere (in dem Fall klein, weil bezieht sich ja auf die Seite)


    Jetzt konnte er auch nicht mehr einschlafen, jetzt konnte er auch wach bleiben, bis er schlussendlich


    2 x auch


    Wider erwarten sitz er schließlich mit tintenschwarzen Augenringen und einem blassen Gesicht schläfrig im Biounterricht.


    Du hast einen Hang dazu, mit Adjektiven um dich zu werfen.Ich übrigens auch :) Hier ist es mir nur extrem aufgefallen: tintenschwarz, blass und schläfrig in einem Satz. Das klingt an manchen Stellen etwas zu aufgesetzt, lieber effektvoller platzieren, wenn du verstehst, was ich meine. Sonst verpufft die Wirkung irgendwie.

    Dann gibt er dem Impuls nach und legt seinen tonnenschweren Kopf auf seine bleichen Arme.


    Hier ist es ähnlich...das detail mit den "bleichen" Armen würde ich an der Stelle, glaube ich, weglassen.


    Zu mindestens sagt ihm da

    Zumindest...


    Er landet unsanft, hart auf dem steinerden Boden, mit dem er schon allzu vertraut ist. Seine Hände berühren den harten Boden, schürfen sich daran unsanft auf.

    steinernder Boden, harter Boden...klingt irgendwie ziemlich ähnlich. Vielleicht alternativ: Seine Hände berühren den harten Untergrund, schürfen sich daran auf... (oder so?)


    Ihre blonden Haare wehen um ihren Kopf ungebändigt herum, fast so, als hätten sie ihr eigenes Leben,

    Ich würde den Satz etwas umstellen und schreiben: "Ihre blonden Haare wehen ungebändigt um ihren Kopf herum, fast so,....."


    Er seufzt wieder, schwer, müde. Gequält schließt er wieder seine Augen, nichts sehnlicher wünschend, als aus dem Traum zu e


    2 x wieder


    Alles war besser, als „Jetzt steh endlich auf!"

    Hier war ich kurz irritiert, bis ich kapiert habe, dass er er aus seinen Gedanken gerissen wird. Vielleicht könnte man das zum Beispiel durch ein Paar Pünktchen verdeutlichen. Alles war besser als ... "Jetzt steh endlich auf!"


    Dunkles Hufgetrappel prallt auf den steinigen Boden, wird von den dicken Mauern um ihn herum immer lauter und bedrohlicher zurückgeworfen. Der Boden unter ihm erzittert immer heftiger, je näher sie kommen, je öfter sich die Hufe der Pferde unaufhaltsam in den Boden rammen.

    3 x Boden. (vielleicht kann man einmal "steiniger Weg" nehmen, oder sowas...

    "

    das leise krächzen

    Krächzen (groß)


    Nur das unaufhaltsame ziehen des Mädchens kann ihn endlich aus der Trance rausholen.

    das unaufhaltsame Ziehen


    Ich sehe bestimmt wie ein Fisch auf dem Trockenen aus, er lächelt, schaut nicht nach vorne und fällt über einen Zuckerstangenbaumstamm.

    Ich finde es in der Situation irgendwie unpassend, dass er lächelt. Das passt irgendwie nicht ganz, oder?

    zu seien scheinen

    zu sein scheinen

    Dann noch ein Tipp: Mach bei der wörtlichen Rede Absätze. Dann wird dein Text übersichtlicher. :)

    So, das war`s mal wieder von mir...Ich hoffe, du kannst was damit anfangen.

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hey Ippon,

    es sind ja schon einige Dinge angesprochen worden, die ich jetzt nicht wiederholen muss. Hier kommen die Sachen, die ich noch gefunden habe:

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    Es war schön und listig zugleich, ganz nach den Wünschen des Gestalters.

    ich bin hier über das "listig" gestolpert, das meiner Meinung nach nicht hier her passt. Bei listig denke ich an hinterlistig und das kann ich nur schwerlich auf ein Tor mit Rosenranken übertragen. (vielleicht gehe ich da jetzt aber auch wieder zu rational dran :) )

    Sie schreitet unter dem Bogen hindurch und setzt sich schließlich auf die Bank am Ende zweier Steinpfade, die schlussendlich in einem Kreis aus Steinen um die Bank herum enden.

    Ich versuche deiner Beschreibung zu folgen, finde aber, dass sie irgendwie umständlich klingt.


    Langsam wird es dunkel, der strahlende Mond steigt am Firmament der funkelnden Sterne auf ,und lässt die Nachtblumen erwachen und die Blüten sich sehnsüchtig ins Licht des Mondes strecken.

    Ich würde hier das erste "und" streichen und es durch ein Komma ersetzen.

    Während die ersten Regentropfen auf den Boden prasseln, auf ihre Wimpern und ihre Wangen hinab laufen, beginnt sie sich Sorgen zu machen.

    ich weiß zwar, was du sagen willst, aber es liest sich ein bisschen so, als würdest du meinen, dass die Regentropfen "auf ihre Wimpern hinablaufen", was natürlich keinen Sinn ergibt. Ich würde hier zu einer anderen Formulierung greifen, um das deutlicher voneinander zu trennen. Vielleicht: Während die ersten Regentropfen auf den Boden prasseln, ihre Wimpern befeuchten und ihre Wangen hinablaufen...."


    als würde in diesem Teil des Landes keiner Leben

    leben (klein)


    Weiß und heiß kommt er aus ihr herausgeströmt und jedes neues Einatmen tut ihr in der Lunge weh.

    jedes neue Einatmen....außerdem: mir persönlich gefällt das war "tun" nicht so gut. Schöner fände ich: jedes neue Einatmen schmerzt in ihrer Lunge...oder noch besser: verursacht ein Stechen in ihrer Lunge...weil das Wort "Schmerz" benutzt du kurz darauf schon....


    hält sich wie Blutegeln an ihnen fest, saugt aus ihnen die Kraft hinaus.

    Irgendwie klingt das für mich komisch...ich würde vielleicht schreiben: "...saugt jegliche Kraft aus ihnen heraus..."


    scheint geradezu zu strahlen.

    geradezu zu....finde ich ebenfalls ungünstig. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, versuche ich solche Formulierungen zu umgehen. Vielleicht"....scheint von innen heraus zu strahlen..." (oder so)


    Ich habe übrigens zuerst nicht geschnallt, dass die Gestalt mit dem blauen Anzug ihr Sohn sein soll... Vielleicht, weil ich mir einen Fünfjährigen eher wenier in einem Anzug vorstelle....wahrscheinlich war das aber von dir so beabsichtigt, die Verwirrung und das Chaotische an dem Traum herüberzubringen.

    Das wars erstmal...bin gespannt, wie es weitergeht :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hey Ippon,

    dann mache ich mal den Anfang. Meine Anmerkungen findest du im Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Also, es geht um eine junge Familie, denen es finanziell nicht besonders gut zu gehen scheint. Die Mutter weiß aufgrund besonderer Umstände oder Vorkommnisse nicht, ob sie wieder aufwachen wird, wenn sie einschläft. Es hat den Anschein, als liefe sie Gefahr, in einer Art Traumwelt gefangen zu bleiben, oder so ähnlich. (zumindest verstehe ich das so) Deshalb gibt es jeden Abend eine Verabschiedung von dem kleinen Sohn, da sie jedes Mal befürchtet, ihn das letzte Mal zu sehen.

    Klingt abgedreht, aber dadurch nicht minder interessant. Das Thema "Traumwelt" bietet in jedem Fall viele gute Elemente für eine Geschichte.
    (ich weiß nicht warum, aber ich muss gerade an Freddy Krüger denken :) Uahhh...(kennt man den heute eigentlich noch???)

    Du hast dich dazu entschieden, in der Gegenwart zu schreiben. Das kann man natürlich machen. Für mich ist es am Anfang immer erst etwas ungewohnt, aber nach einer Weile komme ich dann rein. Schwierig ist, denke ich, diese Zeit kontinuierlich durchzuziehen, ohne zwischendurch in die Vergangenheit zu switchen.

    Es gabe einige Formulierungen, die ich so nicht unbedingt verwendet hätte. Beispiel:

    Sie entreißt sich seinem Griff, ohne dass er das als negativ bemerken könnte. Sie lächelt.

    Dieser Satz verwirrt mich. Sie "entreißt" sich seinem Griff...das hört sich fast schon nach einem Kampf an. warum "löst" sie sich nicht einfach aus seinem Griff? Außerdem hat du vorher schon geschrieben, dass er sie loslässt. (?) Warum muss sie sich dann noch losreißen? Das kann ich mir nicht so gut vorstellen. :)

    die gebracht gekauft worden waren

    hier meintest du sicher "gebraucht"

    Ob er schon schläft oder wohl noch mit seinen Puppen spielt?

    Ein Junge, der mit Puppen spielt? Wolltest du hier mit Klischees brechen? :) Ich habe einen Sohn und eine Tochter...und ohne, dass ich sie jemals bwusst in irgendeine Geschlechterrolle gezwängt hätte, spielt sie mit Puppen und er hat ein ganzes Waffenarsenal im Schrank. Deshalb stolpere ich über sowas :D

    Sie nickt, tut es, gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

    Das "tut es" stört mich hier, weil es sich nicht schön anhört. Außerdem klingt das so kalt, so mechanisch. Ich stelle mir das in der Situation irgendwie liebevoller vor. Man könnte schreiben: "Sie nickt, breitet liebevoll die Decke über ihm aus und gibt ihm einen letzten Kuss." (Nur so ne Idee)

    Sie konnte ihn nicht so süß und lieblich sehen, sie musste gehen, sie musste schlafen.

    Vielleicht: "Sie hielt es nicht aus, ihn so zu sehen. So süß und lieblich. Sie musste gehen,...(?)


    Sind alles nur Tipps, du weißt. Und vieles davon ist subjektiv. Also such dir raus, was du gebrauchen kannst :) Bin gespannt, wie`s weitergeht....

    Viele Grüße,
    Rainbow