Finale!!!! Es ist tatsächlich soweit, denn ich bin am Ende angekommen. Vorab möchte ich sagen, dass mir diese Geschichte extrem viel Spaß gemacht hat. Obwohl einiges zu beachten war und ich am Anfang Zweifel hatte, ob das so gut wird, wie ich es mit vorstelle...
Zu meiner Inspiration sei nur noch kurz gesagt: Ich bin ein riesen Krimi-Serien Fan, Insbesondere Criminal Minds (es darf gelacht werden, aber ich gucke das sehr gerne). Meine Gedanken waren immer: Sowas möchte ich auch mal schreiben. Jetzt habe ich die Idee einfach mal gepackt und niedergeschrieben...
1.9 Bill Blake
Erleichtert lehnte ich mich ein Stück weit in den Sitz zurück und genoss das Gefühl, wieder frei zu sein. Obwohl ich nicht lange unter Raffael...Tony gelitten hatte, konnte ich nun alle Geiseln dieser Welt verstehen, wie sie sich in einer solchen Situation fühlten.
Ich nahm die rechte Hand von der Gangschaltung und richtete das Mikrofon meines Headsets.
„Hier spricht Agent Bill Blake“, sagte ich mit fester Stimme. „Ich bitte um Abholung vom zu ortendem Standpunkt.“
Kurz rauschte es in meinem Ohr, bis jemand sich meldete.
„Bill?“, hörte ich eine bekannte Stimme, „Fahre nicht weiter. Du bist viel zu schnell unterwegs. Stell dich irgendwo hin und warte.“
Alex sagte genau das, was mir nach einem Blick auf den Tacho auch bewusst wurde. Allerdings wollte ich nicht langsamer werden, und schon gar nicht hier warten.
„Ich fahre weiter“, beschloss ich. „Verletzt bin ich auch.“
„Halt an“, beschwor Alex. „Ivy ortet dich gerade. Wir machen uns jetzt auf dem Weg.“
Gerade als ich antworten wollte, geriet etwas in mein Blickfeld und ich kniff die Augen zusammen.
Es war nicht etwas, sondern jemand.
Raffael oder Tony stand mitten auf der Straße, ein breites Grinsen lag auf seinen Zügen und das Gewehr hatte er zum Schuss erhoben.
Nach Luft schnappend, bremste ich stark ab. Der Wagen brach aus und ich verlor die Kontrolle. Das Fahrzeug schlitterte mit quietschenden Reifen über die Fahrbahn, bis es über den Rand hinweg raste, irgendwo auf der freien Wiese gegen etwas Hartes knallte und schließlich stehen blieb.
Wieder einmal schlug ich mit der Stirn gegen das Lenkrad und aus irgendeinem Grund reagierte der Airbag nicht. Benommen blieb ich in dieser Position...
Aufgeregt miteinander sprechende Stimmen störten die unendliche Ruhe, in der ich mich eben noch befunden habe. Trotzdem bemühte ich mich, die Augen zu öffnen. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase. Ich spürte einen undefinierbaren Druck an meinem Kopf.
„Hey! Ich glaube, er wird wach!“, rief jemand dicht neben mir. Ich kannte diese Stimme. Viele Jahre arbeitete ich nun mit Alexander Grubler zusammen und mittlerweile kannten wir uns wie Brüder. Und momentan hörte ich nichts anders als Sorge, gepaart mit einer unendlichen Erleichterung.
Rechts neben mir nahm jemand meine Hand und drückte sie sanft. Ich drehte den Kopf in die entsprechende Richtung und sah in das tränenüberströmte Gesicht meiner Frau. Sie weinte eigentlich nie, wenn ich verletzt von einem Einsatz zurückkam. Meine Frau war stark und gab mir allerhöchstens einen Eisbeutel um die Beulen zu kühlen.
Noch immer benebelt drehte ich mich nach links, wo Alex mit vor der Brust verschränkten Armen stand und auf mich herabblickte.
„Du hast uns ganz schöne Sorgen gemacht“, bemerkte und hinter ihm erschien Alice Lorenzo. Auch wenn sie ihre kühle Maskerade aufgesetzt hatte, sah ich doch eine Spur von Erleichterung in ihrem Blick.
Ich wollte dazu ansetzten, etwas zu sagen, doch schnell schüttelte sie den Kopf.
„Sie haben bereits alles gesagt.“, meinte sie und wandte sich an Alex. „Schnappen Sie sich Agent Linn und holen Sie mir diesen Verrückten.“
Der Angesprochene nickte, warf mir noch einen kurzen Blick zu und ging hinaus.
„Wir reden später“, beschloss Alice und verließ ebenfalls das Zimmer.
Ich hob meine freie Hand, tastete an meinem Gesicht herum und wollte die Atemmaske herunterziehen. Allerdings hielt meine Frau mich zurück.
„Bitte“, hauchte sie, „bitte lass sie drauf.“
Tatsächlich merkte ich erst jetzt, dass mein Hals brannte und mir das Atmen unendlich schwer fiel. Fragend blickte ich meine Frau an.
„Du … du hast gesprochen. Fast die ganze Zeit über und einmal hast du fürchterlich geschrien.“ Sie legte die Hand über den Mund und unterdrückte ein Schluchzen. „Es war schrecklich...“
Dieses Mal drückte ich ihre Hand.
Ich hoffe, dass mir diese Geschichte gelungen ist und ihr Spaß am lesen hattet. Ich hatte zumindest Spaß daran, diese auszuarbeiten und würde eventuell irgendwann noch einmal zurückkehren...
LG