Beiträge von Miri im Thema „Cayenne“

    LittleOwlbear mega cool, dass du hier in den uralt thread echt nochmal reingeschaut hast! :D ich freu mich! Auch, wenn ich dich damit erheitern konnte :D

    Warum Keks Keks heißt, erfährst du in der Sammlung xD und Cayenne haut ihm eine runter, einfach weil ihr danach ist. Sie ist genervt (auch von ihm) und lässt das eiskalt an ihm aus xD so, wie ich es im RL nur zu oft zu gern tun würde, wenn mir bestimmte Kollegen auf den Sack gehen xD Aber weil man es im RL nicht darf, darf Cayenne es wenigstens im FL xD

    Ich bin heute Abend in die Geschichte hineingestolpert und war gezwungen sie zu Ende zu lesen

    Awwww :blush: Danke, wie lieb von dir :D
    Ich freue mich, dass die Beiden die gefallen ^^
    Ich muss nur aufpassen, dass ich es nicht ausreize und übertreibe mit den Beiden. Mal sehen, wo das noch hinführt :D

    Huch, das Ende kam ja plötzlich Bevor ich angefangen habe zu lesen, wusste ich zwar, dass die Geschichte nicht langwird, aber als da plötzlich Epilog stand ...

    Ich habe echt gedacht, eine "größere" Miri-Geschichte zu lesen und diese Geschichte hätte sich dafür sicherlich angeboten.

    Huch, das ging aber schnell vorbei! Irgendwie hatte ich erwartet, dass wir zumindest noch das Treffen mit Jasper miterleben. Aber wahrscheinlich wäre dann die Geschichte ein bisschen explodiert, von daher verstehe ich, warum du es so gelöst hast.

    Oriane hat es ganz gut getroffen :D
    Mir hat das Ende auch nicht 100%ig gefallen, aber alles andere hätte übel den Rahmen gesprengt, ist mir dann irgendwann auf gegangen ^^°
    Aber Fly hat den zweiten Sammelthread ja schon mal verlinkt :D
    Da gibt's auf jeden Fall noch ein bisschen mehr von Cayenne zu lesen ^^


    Auf jeden Fall lässt sich sagen, dass sich daraus noch einige typisch tolle Miri-Kurzgeschichten schreiben lassen. Kleinere Episoden, wie es nun zu diesem Epilog kam.

    Guter Punkt :thumbsup:
    Das lässt sich, denke ich, umsetzen :D
    Die kleine Geschichte in kleinen Teilen lassen sich besser in Arbeit und Studium integrieren als ein großes Projekt ^^
    Weil eine Vorlage für eine gute Story ist das schon ^^

    @Ruka @Skadi @Kyelia @97dragonfly @Oriane
    Danke für euren Kommentare! :party:
    Eure Hinweise und Tipps waren und sind wirklich hilfreich! :D

    Epilog

    Viola und Tom
    Tom konnte das Glück in den Augen seiner Zwillingsschwester kaum fassen. Nur mit Mühe konnte er ein paar Tränen unterdrücken, die sich in seine Augen stahlen.
    Die ganze Zeit über hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als Viola wieder lachen zu sehen – aber das hatte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt.
    Er dankte der unerträglichen Cayenne und ihrem nervigen Kumpanen Keks im Stillen, denn ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.
    Er und Viola hatten es mit ihrer Hilfe nicht nur geschafft Jasper außer Gefahr zu bringen, sondern sogar den Krieg der beiden Völker endgültig zu beenden.
    Jasper und Viola spielten als Pfand der jeweiligen Stämme eine bedeutende Rolle bei den Friedensverhandlungen.
    Und auch, wenn es einem dieser kitschigen Romane gleich kam, die Viola immer las und über die Tom sich immer lustig gemacht hatte: Die Liebe hatte mal wieder bewiesen, dass sie stärker war als Hass und Mord.
    Selbst Ian hatte am Ende das Glück seiner Halbschwester mehr am Herzen gelegen als seine blutigen Rachegelüste (allerdings hatte er durch die Verhandlungen sämtliche verlorene Ländereien zurückerhalten, was bei seinem Großmut wohl eine nicht ganz unerhebliche Rolle spielte).
    Aber das einzige, was zählte war, dass Viola nun hier stand. Wunderschön in einem weißen Hochzeitskleid. Vor den Augen beider Stämme erneuerten sie ihr Eheversprechen und als sie sich endlich vor dem Pfarrer küssten, liefen Tom doch einige Tränen über die Wangen.

    Keks
    Keks schniefte lautstark und biss dann knuspernd in einen seiner Kekse. Er heulte bereits Rotz und Wasser, als er Viola zwischen den Stuhlreihen auf Jasper zugehen sah.
    Sie sah wunderschön aus. Sie trug ein ganz schlichtes Kleid ohne Schleppe oder sonstigen Schnickschnack, aber es betonte ihre natürliche Schönheit umso mehr.
    Japser stand vorne beim Pfarrer und Keks konnte ihn schlucken sehen, als er seine Angebetete auf sich zukommen sah. Der Blick des Bräutigams füllte sich mit bedingungsloser Hingabe.
    Was würde Keks darum geben auch einmal so zu lieben und so geliebt zu werden … Nochmals biss er in seinen Keks und vertrieb die düsteren Gedanken, die sich ihm aufdrängten.
    Heute war nicht der Tag für Melancholie. Heute sollte gefeiert werden!

    Cayenne
    Ich beobachtete die Zeremonie aus der letzten Reihe.
    Dem ganzen Brimborium konnte ich nichts abgewinnen. Weiße Kleider, sehnsüchtig seufzende Frauen und weinende Männer. Ich verdrehte die Augen. Was fanden die Menschen nur an Hochzeiten?
    Ja, der Krieg war vorbei – Juche! Aber wegen Liebe und Hochzeit derart emotional ausraten?
    Viola und selbst Tom hatten darauf bestanden, dass ich dabei war. Schließlich hatte ich einen nicht ganz unwesentlichen Teil zu den Entwicklungen beigetragen. Irgendwann hatte ich mich breit schlagen lassen, aber ich bereute es. Dieses ganze Gedöns war einfach nichts für mich … Ewige Liebe und Hingabe, wer glaubte heutzutage noch an sowas?
    Als Viola und Jasper sich endlich küssten, konnte ich Tom und Keks einige Tränen verdrücken sehen. Ich fragte mich, ob es in diesen Zeiten noch richtige Männer gab oder ob die alle so verweichlicht waren …
    Viola löste ihre Lippen von Jaspers und suchte meinen Blick. Ich fing ihn auf und erwiderte ihr strahlendes Lächeln nicht ganz so strahlend aber ehrlich.
    Immerhin gingen wir nun ruhigeren Zeiten entgegen und trotz meiner sonstigen Prinzipien war Viola mir ans Herz gewachsen. Mir wurde klar, dass ich bei ihr und Jas ab und zu mal nach dem Rechten sehen würde. Ich schüttelte mich. Wann war ich so sentimental geworden?
    Nach einem letzten Blick auf das glückliche Paar wandte ich mich ab und verschwand lautlos in der gaffenden Menge, die ich schon bald hinter mir gelassen hatte.
    Ich spürte die Sonne auf meiner Haut und den Wind in meinen Haaren. So fühlte sich Freiheit an.
    Ein schelmisches Grinsen legte sich auf meine Züge. Auf zu neuen Schandtaten!

    Achtung kitschig :rofl:

    Cayenne

    „Erst einmal zur Erklärung für … Keks.“ Tom machte eine kleine Pause vor Keks‘ Namen und schien ein Grinsen unterdrücken zu müssen. Allerdings wurde er schnell wieder ernst.
    „Der Brief, den ihr abgefangen habt, war an meine Schwester gerichtet und vermutlich genau das, worauf euer Auftraggeber hoffte. Dass Cayenne den Brief nicht abgegeben hat, mag eine glückliche Fügung gewesen zu sein, obwohl ich mir dabei nicht so sicher bin.“ Nun warf er mir einen Blick zu, den ich nicht so recht deuten konnte. Ich erwiderte ihn ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Wie auch immer.“ Tom brach unser stummes Blickduell ab und wandte sich erneut Keks zu. „Er enthält nicht nur die Information, wo Jasper sich aufhält, sondern auch den Beweis, dass er es wirklich ist.“
    Ich nickte und dachte an den Ring, der in der kleinen Schachtel beim Brief gelegen hatte. Ich war gespannt, in was Jasper da hineingeraten war.
    „Viola ist seine Frau.“
    Keks verschluckte sich heftig an seinem Tee. Ich hingegen lehnte mich mit verschränkten Armen zurück. Soweit hatte ich das Puzzle auch schon zusammengesetzt.
    „Was ist damals passiert?“, fragte ich. Ich konnte meine Neugier einfach nicht unterdrücken.
    Diesmal war es Viola, die das Wort ergriff: „Ich – wir – gehören nicht zu eurem Volk. Wir sind vom Stamm der Gerschoniter.“
    „Warte“, unterbrach Keks sie und starrte sie mit offenem Mund an. „Hieß es nicht eben, du seist Jaspers Frau?“
    Ich verpasste Keks einen Klaps auf den Hinterkopf. „Sie ist trotzdem ein Mensch und man kann sich in sie verlieben.“
    „Was weißt du schon von Liebe?“, fauchte er mich an. Das stimmte wohl. Was wusste ich schon davon? Aber Keks schien offensichtlich auch nicht sehr viel davon zu verstehen. Tom seufzte. „Ihr seid wie ein altes Ehepaar.“
    „Entschuldigung“, sagte ich und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Viola.
    „Während dem Krieg verliebten Jasper und ich uns ineinander. Er fand tatsächlich den Mut es seinem Vater zu erzählen. Sein Vater ist der Stadthalter eurer Hauptstadt Telassar. Entgegen aller Befürchtungen gab es keinen Streit und kein böses Blut zwischen den Beiden. Dennoch verbot Jaspers Vater uns, uns zu sehen. Natürlich. Ihm blieb keine Wahl. Er residierte direkt am Hofe des Königs. Wenn das herausgekommen wäre, wären er und seine ganze Familie des Hochverrats angeklagt worden. Aber Jasper konnte nicht anders. Er packte bei Nacht und Nebel seine sieben Sachen und floh über die Grenze zu mir.
    In meinem Volk kannte man den König und alle seine Söhne und Töchter, aber niemand hatte den Stadthalter und seine Kinder je gesehen. Deshalb konnte er sich als einer der Unsrigen ausgeben und wir heirateten. Einige Jahre ging es gut. Gott, wir waren so glücklich. Bis mein Halbruder Ian Jaspers Ring entdeckte. Er wies ihn eindeutig als Mitglied des Hofes von Telassar aus.
    Ihr müsst wissen, Ian ist ein guter Mensch, aber hat im Krieg viel verloren. Er sinnt auf Rache. Jasper bot ihm die Gelegenheit. Mit Jasper als Geisel hätte er alle Ländereien zurückfordern können, die wir verloren haben und unseren Stamm vielleicht sogar von der Fremdherrschaft durch euer Volk freipressen können. Tom zählte zu Ian's Vertrauten. Deshalb erfuhr er von seinem Plan. Tom half Jasper zu fliehen.
    Ian fand heraus, dass Tom auf unserer Seite stand und wollte ihn in seinem Zorn töten. Wie auch immer. So mussten auch wir fliehen. Wir leben seit einem Jahr abgeschieden auf diesem Hof hier, nichts weiter als Fremde in einem unbekannten Land. Wie Jasper uns ausfindig gemacht hat, weiß ich nicht. Es ist mir auch egal. Ich will ihn nur endlich wieder sehen. Dass ihr mir den Brief gebracht habt …“ Violas Stimme brach und Tränen kullerten über ihre Wangen. Ich empfand fast so etwas wie Mitleid, auch wenn ich von der ganzen Geschichte ein wenig enttäuscht war.
    Nach Jaspers spurlosem Verschwinden waren eine Menge Gerüchte herumgegeistert. Eines spannender als das andere. Liebe und eine glückliche Ehe als Motiv erschien mir im Vergleich zu den Abenteuern, die ich erwartet hatte, ziemlich spröde.
    Keks jedoch saß mit feuchten Augen neben mir und blickte Viola mitfühlend an.
    „Und dann?“, hauchte er.
    „Nichts und dann“, antwortete Tom, der seine Zwillingsschwester tröstend in den Arm genommen hatte. „Im Brief ist ein genauer Treffpunkt genannt. Wir werden hingehen und ihn abholen.“
    „Ich hoffe es ist so einfach“, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu den anderen.

    Cayenne

    Wir saßen am grob geschreinerten Küchentisch.
    Tom hatte Keks und mir die Plätze auf der Küchenbank zugewiesen – eingeklemmt zwischen Wand und Tisch, was unseren Aktionsradius etwas einschränkte. Dafür konnte ich die Tür im Blick behalten.
    Ich spürte, wie Keks mich von der Seite hasserfüllt anstarrte. Dass ich ihm mein Taschentuch geliehen hatte, damit er seine blutende Nase behandeln konnte, hatte seinen Groll auf mich nicht wirklich besänftigen können.
    Tom ließ Keks und mich nicht aus den Augen, während Viola ein sehr frühes Frühstück für uns bereitet hatte. Trotz des ereignisreichen Tages hatte ich allerdings wenig Hunger und nagte lustlos an einer Käsestulle. Keks hingegen schien ordentlichen Appetit und keine Hemmungen zu haben. Er schaufelte alles in sich hinein, was Viola ihm auftischte. Diese schien es zu freuen, dass ihr Essen gut ankam. Aber schließlich setzte sie sich uns gegenüber und goss sich einen Becher dampfenden Tee ein.
    Dass wir überhaupt in so trauter Viersamkeit beieinander saßen grenzte an ein Wunder.
    Tom und Viola hatten stundenlang diskutiert und dabei ständig die Rollen getauscht. Mal verteidigte Viola meine und Keks Beweggründe, mal Tom. Mal war Viola voller Misstrauen und Zweifel, dann wieder Tom. Ich hatte die Gelegenheit genutzt nochmal für einige Minuten zu dösen. Ich musste ausgeruht sein für alles was jetzt noch kam. Was auch immer es war.
    Als ich mir ebenfalls einen Becher Tee eingoss, dämmerte es draußen bereits. Ich ignorierte, das Keks mir seinen Becher hinhielt. War ich sein Dienstmädchen, oder was? Er schnaubte, hatte aber den Mund zu voll und konnte mich so nicht beschimpfen. Ich nutze die Gunst der Stille und erzählte von mir, was der, wie ich gelernt hatte, beste Weg war, um das Vertrauen eines anderen zu gewinnen.
    „Mein Name ist nicht Julia.“ Ich warf Viola einen amüsierten Blick zu. „Man nennt mich Cayenne.“ Tom verschluckte sich an seinem Getränk und murmelte etwas Unverständliches. Ich überging es einfach. „Mein Heimatdorf liegt recht weit im Osten. Seit ich denken kann, arbeite ich als Söldnerin und bin viel herumgekommen.“ Unvermittelt brach ich ab. Mehr gab es über mich wirklich nicht zu erzählen. Natürlich Erlebnisse und Geschichten im Einzelnen, das belegten die Narben an meinem Körper, aber die waren im Augenblick nicht relevant.
    Tom blickte von seinem Becher auf. „Und weiter?“
    „Nichts und weiter. Ich habe den falschen Auftrag angenommen und konnte meine Finger nicht bei mir behalten. Hier bin ich.“
    Keks musterte mich von der Seite. Ich hatte gerade mehr erzählt, als in der letzten Woche, die ich mit ihm verbracht hatte. Ich blickte ihn auffordernd an. Man sah, dass es ihm widerstrebte mir Recht zu geben, aber auch er erkannte, dass wir etwas von und preisgeben mussten, wenn wir wollten, dass Viola und Tom uns vertrauten.
    Er hüstelte. „Mich nennt man Keks.“ Viola kicherte und er schaute sie gekränkt an. Ich verdrehte die Augen und warf ein: „Weil er dauernd Kekse mit sich rumschleppt.“
    „Die du mir geklaut hast!“, funkelte Keks mich wütend an.
    „Heul leise“, wehrte ich nur ab.
    Tom war es, der seinen Tonbecher etwas fester als nötig auf dem Tisch abstellte und Keks‘ Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte.
    „Ich komme aus Telassar“, fuhr er fort. „Und wenn ihr so wollt, bin ich Taschendieb. Ich hab die falschen Leute versucht zu bestehlen und wurde deshalb mehr oder weniger gezwungen diesen Auftrag anzunehmen. Obwohl der Auftrag Boten abzufangen echt spaßig hätte werden können.“ Er konnte sich einen säuerlichen Blick in meine Richtung nicht verkneifen. "Übrigens haben sie mir eine Woche gegeben, ehe sie dich persönlich suchen kommen, Schätzchen."
    Schätzchen? Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Aus dem Mund eines vernarbten Piraten wäre es sicher eindrucksvoller gewesen als von Keks.
    „Du kommst aus der Hauptstadt?“, fragte Viola aufgeregt. „Wie geht es Jaspers Vater?“
    Keks lächelte entschuldigend. „Du vergisst, dass Taschendiebe keinen Zutritt bei Hofe haben.“
    „Jetzt seid ihr an der Reihe. Was ist damals passiert? Und was geht im Augenblick hier vor?“, wechselte ich wenig elegant das Thema. Meine Ungeduld hatte mal wieder gesiegt.
    Viola starrte Keks noch einen Augenblick enttäuscht an, ehe sie sich Tom zuwandte.
    Dieser beäugte uns eingehend. Schließlich schien er zu entscheiden, dass er uns einfach vertrauen musste, weil sie jede Hilfe gebrauchen konnten.
    Er lehnte sich zurück und begann das Mysterium des Landes zu lüften.

    Cayenne

    Ich beobachtete, wie Tom einen schlaffen Körper in die Scheune schliff. Sofort war Viola mit dicken Stricken bei ihm und half, den Eindringling zu fesseln.
    Als sie den Kerl unsanft neben mich ins Heu warfen, seufzte ich. „Das kann doch nicht wahr sein.“
    „Du kennst ihn?“, fragte Tom lauernd und ging neben mir in die Hocke, um mich mit misstrauischen Blicken aufspießen zu können. Ich sah nicht ihn, sondern Keks an, als ich ihm verächtlich antwortete: „Das ist mein Partner. Keks. Er muss mir gefolgt sein, um den Brief zurückzubekommen.“
    Tom rieb sich mit beiden Händen müde über das Gesicht.
    „Sind da noch mehr?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe ehrlich keine Ahnung, wen sie noch geschickt haben. Aber spätestens wenn der da nicht rechtzeitig zurück ist, werden sie beginnen nach ihm zu suchen.“
    „Wie viel Zeit bleibt uns?“ Viola war neben Tom getreten und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Abwartend sahen sie mich an.
    „Was fragt ihr mich? Da müsst ihr schon warten, bis er wieder aufwacht“, entgegnete ich gereizt. Keks war so ein … Weichkeks! Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass er, sobald er den Namen Jasper von Löwenstein hörte, auf unserer Seite war. Obwohl er kein unbeschriebenes Blatt war, so war er – wie ich auch – seinem Vaterland loyal. Aber auch, wenn ihm hier keine Gefahr drohte und von ihm keine Gefahr ausging, so war er in keinem Fall eine Hilfe. Im Gegenteil. Er war schreckhaft, naiv und er konnte sich nichtmal beim Lauschen beherrschen leise zu sein. Was hatte er überhaupt mitbekommen? Laufen lassen konnten wir ihn wohl so oder so nicht. Ich grinste unvermittelt. Wir? War ja nicht so, als würde ich immer noch gefesselt im Heu sitzen.
    „Grins nicht so blöd!“, fuhr Tom mich an. Viola hatte indessen begonnen unruhig auf und ab zu gehen. „Was machen wir denn jetzt?“
    „Zum im Brief genannten Treffpunkt gehen und Jas“, ich setzte um die Abkürzung verbale Gänsefüßchen, „abholen?“
    „Hm“, machte Tom. Wie schwiegen. Nach einer Weile sagte er: „Sie hat Recht. Was anderes bleibt uns nicht übrig.“
    „Und was, wenn es eine Falle ist?“, warf Viola ein. Diesmal war sie diejenige, die mich misstrauisch musterte.
    „Ich schwöre, dass außer mir niemand den Brief gelesen hat. Naja, zumindest seit er in meinem Besitz ist.“
    Tom schnaubte abfällig. „Klar. Wir vertrauen einer Wildfremden, die ihren Partner niederschlägt und fremdes Eigentum stiehlt.“
    „Pffft“, machte ich. „Wer hat Keks denn zuletzt geschlagen?! Außerdem, hätte ich den Brief nicht ... an mich genommen, säßen ihr und Jasper gehörig in der Tinte“, erwiderte ich trotzig. „Abgesehen davon hab ich auch einen Funken Anstand. Alles andere wäre Hochverrat. Und jetzt macht mich gefälligst los. Meine Beine schlafen ein.“

    @Oriane Zu den Perspektive :)

    Auch für @LadyK Einen bestimmten Grund nicht. Aber ich will nicht beide aus der Ich-Perspektive schreiben. Mich als Leser würde es verwirren, weil das Ich nochmal eine Spur persönlicher und intensiver sein kann als die Dritte Person. Man müsste von Part zu Part springen (muss man eh, aber wenn es durch die Perspektive getrennt ist, fällt es leichter finde ich).
    Außerdem möchte ich, dass der Leser sich mehr mit Cayenne identifiziert

    Keks wird aus der Erzähler-Perspektive geschrieben, während Cayenne von sich selbst erzählt. Ich könnte da jetzt einen psychologischen Gedanken einwerfen und sagen, dass das wunderbar die Charaktere beschreibt. Keks ist offensichtlich nicht dazu in der Lage, von sich selbst zu berichten, weil sein Selbstwertgefühl doch sehr niedrig ist, und er sich nicht sonderlich viel zutraut, deswegen muss seine Sicht beschrieben werden. Cayenne hingegen hat Pfeffer im Hintern (tolles Wortspiel hier ), ihr Selbstbewusstsein reicht bis zum Mond, natürlich kann sie da auch entsprechend ihre Sicht selbst erzählen. Schließlich scheint sie sich für ausgesprochen großartig zu halten, und wer kann das besser rüberbringen, als sie selbst?

    Keks

    Mit hochgezogenen Augenbrauen lauschte er Cayennes Ausführungen. Es war überhaupt nicht ihre Art, so viele Informationen von sich preiszugeben. Normalerweise war sie vollkommen verschlossen. Allerdings erzählte sie auch nicht wirklich etwas Neues. Also nichts, was er ohnehin schon wusste. Als sie von ihm erzählte und dabei so tat, als sei er nur ein lästiges Anhängsel, stieg wieder Zorn in ihm auf. Es war unglaublich. Ohne ihn hätte sie den Boten niemals überwältigen können! Aber die große, beinharte Cayenne hatte keine Hilfe nötig, nein! Von ihm aus hätte dieser Kerl gerade nochmal zuschlagen können. Mühsam hielt er sich zurück und rief sich zur Vernunft. Vielleicht erfuhr er ja doch etwas Nützliches. Also lauschte er der Unterhaltung weiter.
    „Mittlerweile ja. Jas ist Jasper von Löwenstein und du bist Veilchen.“
    Keks konnte nicht verhindern, dass ihm ein überraschtes Aufkeuchen entfuhr. Schnell schlug er sich die Hand vor den Mund und wich vom Türspalt zurück. Mit dem Rücken presste er sich gegen das splittrige Holz des Scheunentors.
    Jasper von Löwenstein?! Mit Veilchen konnte er nicht wirklich etwas anfangen, aber was spielte das auch für eine Rolle, wenn der Brief von Jasper von Löwenstein höchstpersönlich stammte? War das überhaupt möglich? Aber warum sollte es nicht möglich sein? Man hatte nie eine Leiche gefunden ... Und war es sinnvoll Cayenne und den Brief zurückzubringen, wenn es hier um Jasper ging?
    Keks hätte zumindest Cayenne liebend gern den Schlägern ihres Auftraggebers überlassen, aber er konnte nicht nur sie abliefern und behaupten, er habe den Brief bei ihr nicht gefunden. Zu riskant. Außerdem wollte er kein Verräter werden.
    „Verdammt, verdammt, verdammt!“, flüsterte Keks. Seine Gedanken wirbelten im Kreis.
    „Hallo“, riss ihn eine Stimme aus dem mentalen Strudel. Erschrocken blickte Keks auf. Dann knipste ihm zum zweiten Mal an diesem Tag ein Faustschlag auf die Nase die Lichter aus.

    Danke für die Rückmeldung :D
    Ihr seid lieb ^^
    Und danke für die Fehler =O Das besser ich bei Zeiten noch aus :)

    Denn ich habe es so rausgelesen, dass Keks ein Bote ist und Cayenne ihn überfallen/überlistet hat. Aber warum kennt er dann ihren Namen? Die müssen sich ja schon länger kennen und dann wäre doch ihre Aussage recht fragwürdig.

    Wie kommst du darauf? Also an welcher Stelle hast du es herausgelesen?
    Weil Keks ist Cayennes Partner und sie haben gemeinsam den Boten überfallen.
    Vielleicht sollte ich das dann ausbessern, wenn es zu Missverständnissen führt :hmm:

    hm. Irgendwie hat mein Kopf verinnerlicht, dass sie gefesselt war
    Kann man dann irgendwie die Hände hochheben? Wahrscheinlich schon irgendwie, aber unter erschwerten Bedingungen … hmm

    Sie ist an den Handgelenken gefesselt. Kann also die Hände immer noch heben (auch wenn sie zusammenkleben XD)
    Ich hatte (warum auch immer) Jack Sparrow im Kopf, als ich das schrieb XD

    Cayenne

    Ich hob beschwichtigend die Hände und blickte Tom fest in die Augen.
    „Ich kann nur erahnen, was genau hier los ist, aber lasst es mich erklären“, bat ich, bemüht um einen freundlichen Tonfall. In meinem Kopf fügten sich die Puzzleteile langsam zusammen. Ich atmete einmal tief durch und versuchte meine Gedanken zu sortieren.
    „Wir hören“, entgegnete Tom zugleich grimmig und ungeduldig.
    „Nun lass sie doch mal“, warf Viola von der Seite ein.
    „Wenn sie eine Verräterin ist …“
    „Ich bin definitiv keine Verräterin“, unterbrach ich Tom bestimmt, ehe er seine Drohung vollenden konnte. „Ich bin in diese ganze Sache nur mehr oder weniger freiwillig reingeraten. Also …“ Ich überlegte kurz, wie ich am besten beginnen sollte. „Ich bin eine Söldnerin.“
    Der Schlag kam so unvermittelt wie der Erste und ich krümmte mich zusammen, als mir heiße Magensäure den Hals hinauf stieg. Ich stöhnte.
    Himmel, Herrgott, der Kerl war ja noch jähzorniger und unbedachter als ich selbst!
    „Da haben wir es!“, fauchte er.
    Viola verdrehte die Augen. „Nun lass sie doch mal ausreden!“
    Ich röchelte noch einmal und zwang mich dann in eine aufrechte Position, obwohl mein Magen brannte wie Feuer, und fixierte Tom abermals, das Kinn leicht erhoben.
    „Ich war damit beauftragt Boten abzufangen und die Briefe meinem Auftraggeber zu bringen.“
    Ich sah wie Tom erneut ausholte. Diesmal reagierte ich und lenkte seine Faust mit meinen Armen ab.
    Autsch!
    „Lass mich ausreden und entscheide danach, was du mit mir machen willst“, entgegnete ich ihm ruhig und überspielte meinen Schmerz. Tom ließ die Hände sinken.
    „Ich wusste nicht worum es ging, ich brauchte einfach das Geld. Also hab ich die Boten abgefangen und ihnen die Briefe abgenommen. Natürlich wehrten sie sich, aber einer besonders vehement. Dieser Brief musste also etwas Besonderes sein. Auf dem Weg zu unserem Auftraggeber-“
    „Unserem?“ Diesmal war es Viola, die mich unterbrach.
    Ich nickte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hatte einen Partner, nicht der Rede wert. Jedenfalls, wurde ich neugierig. Also schlug ich meinen Partner nieder, riss mir Brief und Päckchen unter den Nagel und verließ die Stadt.“
    Die Beiden starrten mich ungläubig an. „Weil du neugierig warst?“, fragten sie unisono.
    Ich zuckte mit den Schultern. „Man hat ja sonst nicht viele Freuden im Leben, oder?“ Meine Beweggründe hatte ich mehr oder weniger freiausgelegt, aber das waren ja nun wirklich Details die keine Rolle spielten, oder?
    „Das Siegel war gebrochen. Du hast ihn also gelesen?“ Tom betonte die Feststellung wie eine Frage. Geradeso als würde ein letzter Rest von ihm hoffen, dass ich es nicht getan hatte.
    Wieder nickte ich. „Leider. Obwohl … Hätte ich es nicht getan, wäre das hier wohl Kindergarten gegen das, was die anderen mit mir angestellt hätten.“
    „Kindergarten?“, rief Tom empört. Viola brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
    „Kannst du was damit anfangen?“, fragte sie unruhig.
    „Mittlerweile ja. Jas ist Jasper von Löwenstein und du“, ich deutete auf Viola, „bist Veilchen.“
    Ich glaubte, ein leises Aufstöhnen der Überraschung zu hören, dass nicht von Tom oder Viola stammte. Alarmiert blickte ich mich um. Als ich mich wieder Tom und Viola zuwandte sah ich, dass alle Anspannung die Beiden verlassen hatte und sie in sich zusammengesunken waren. Viola nickte stumm und ich glaubte ein feuchtes Glitzern in ihren Augen zu erkennen.
    Tom legte einen Arm um sie. Mich erstaunte, wie sanft er sein konnte.
    „Es ist nicht meine Absicht euch zu verraten. Im Gegenteil. Ich würde euch gern helfen“, sagte ich in die Stille hinein.
    „Wenn wir dir überhaupt glauben können“, sagte Tom verärgert. „Wahrscheinlich hast du sie sogar hierher gelockt.“
    Mir wurde bewusst, dass ich Toms Vertrauen irgendwie gewinnen musste. Auch, wenn ich mir keineswegs sicher war und er es, wenn ich Unrecht hatte, zu meinem Nachteil auslegen würde, sah ich also fest in die Augen und flüsterte: „An der Tür ist jemand.“

    Keks

    Keks machte drei Kreuze, als er endlich vom Fuhrwerk glitt.
    Glenda winkte ihm noch einmal fröhlich grinsend zu und gab ihrem Pferd wieder die Sporen.
    Wenn es möglich war, fuhr sie jetzt noch rasanter. Der Wagen schlitterte geradezu um die nächste Biegung.
    Keks Erleichterung dem Tod noch einmal entkommen zu sein, legte sich schnell. Um ihn herum war es stockdunkel. Der Mond hing hoch am Himmel. Es war also vielleicht gerade mal ein Uhr nachts und er stand hier verlassen mitten in der Pampa. Naja, besser als noch weiter mit dieser Verrückten zu fahren.
    Abgesehen davon, hatte er keine Ahnung, ob er sich nun immer noch hinter Cayenne befand oder sie schon überholt hatte. Wahrscheinlich war er nun derjenige mit einem Vorsprung. Er seufzte tief und verfluchte den Tag, an dem er Cayenne kennengelernt hatte, inbrünstig.
    Wie konnte eine einzelne Person es auf die Abschussliste zweier Organisationen schaffen und ihm dann den schwarzen Peter zuschieben?
    In hilfloser Wut ballte er die Fäuste. Er schloss die Augen und zählte langsam bis zehn. Schließlich brachte alles Hadern im Augenblick nichts. Endlich hatte sich sein Puls soweit beruhigt, dass er sich in Ruhe umsehen und hoffentlich einen Plan schmieden konnte.
    In der Ferne sah er blassen Lichtschein. Sehr gut. So würde er zumindest einen Schlafplatz finden und sich nochmal für drei oder vier Stündchen aufs Ohr hauen können. Nach einem Tag wie heute, hatte er sich das mehr als verdient.
    Mit neuem Mut machte er sich auf den Weg und erreichte die Quelle des Lichtes, schneller als er gedacht hatte. In der Dunkelheit Entfernungen abzuschätzen, war ihm noch nie leicht gefallen. Ohne sich groß umzublicken, marschierte er auf die erste Tür zu, die er sehen konnte und klopfte kräftig. Niemand öffnete. Er trat ein paar Schritte zurück, um die Fenster des Wohnhauses sehen zu können. Zwei waren von Kerzenschein erhellt, aber sonst rührte sich nichts.
    „Lüg mich nicht an!“
    Keks fuhr herum. Hinter ihm war nichts außer Dunkelheit. Und ein halboffenes Scheunentor. Er zögerte.
    „Lass das“, hörte Keks eine Frauenstimme sanft, aber bestimmt sagen. Sie schien den Mann, der eben noch gebrüllt hatte, beruhigen zu wollen.
    „Warum verteidigst du sie? Nur weil sie eine Frau ist? Sie hatte ein verdammtes Jagdmesser im Stiefel!“, antwortete der Mann aufgebracht.
    Jetzt wurde Keks hellhörig. "Jagdmesser im Stiefel" klang doch sehr nach Cayenne. Es schien ihm zwar mehr als glücklicher Zufall zu sein, wenn das tatsächlich zutreffen sollte, aber sein Gefühl sagte ihm unmissverständlich, dass auf Nummer sicher gehen sollte. Also schlich er vorsichtig zum Scheunentor hinüber und spähte hindurch. Was er sah, war ein Bild für die Götter und ließ sein Herz jubilieren.
    Erstens: Cayenne war tatsächlich anwesend.
    Zweitens: Sie war gefesselt.
    Drittens, und das was das Beste an der ganze Sache: Ihre Lippe blutete. Sie musste geschlagen worden sein.
    Verdient!, dachte Keks und grinste schadenfroh.
    „Und schlief als wir kamen. Wenn sie uns ernsthaft ans Leder gewollt hätte, wäre sie dann nicht irgendwo auf dem Hof herum geschlichen?“, antwortete eine schlanke, braunhaarige Frau auf die Feststellung eines Mannes, der ihr wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein schien.
    Zwillinge, mutmaßte Keks und fragte sich, was Cayenne den Beiden wohl getan haben mochte. Hatte sie für einen Tag nicht genug Leuten auf den Fuß getreten? Diese Frau schien sich am Unheil anderer zu ergötzen …
    Er beobachtete, wie Cayennes Blick zwischen den Personen hin und her huschte und schließlich auf der Frau verweilte. Dann glomm ein Funken in ihren grauen Augen auf. Sie schien irgendetwas kapiert zu haben. Aber was?
    Keks beschloss noch eine Weile zu lauschen, ehe er die unfreiwillige Versammlung sprengte.

    Keks

    Es war nicht schwer gewesen herauszufinden, in welche Richtung Cayenne verschwunden war.
    Ihre auffällige Kleidung hatte sie verraten. Und wenn es die nicht gewesen wäre, dann ihre Haarfarbe.
    Keks war von Stadttor zu Stadttor gegangen und hatte den Wachen Cayenne beschrieben. Schließlich konnte sich einer an sie erinnern.
    Er beschrieb sie an die Unnahbare, die sie mit so grimmigen Blicken aufgespießt hatte, dass die Wachen sie nicht mal kontrolliert hatten, sondern einfach froh waren, dass Cayenne die Stadt verließ.
    Keks war einerseits erleichtert, dass sie Cayenne nicht durchsucht hatten. Hätten sie den Brief gefunden und für wichtig erachtet, wäre er nie wieder daran gekommen. Andererseits hätte er Cayenne leichter in einer Zelle als frei im Land finden können.
    Etwas ratlos strich er sich durch die Haare und machte sich dann auf den Weg. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu Fuß zu gehen.
    Als er ein gutes Stück auf der staubigen Straße gegangen war, kam ihm ein Mann entgegen. Er trug eine schwarze Hose und ein blaues Hemd. Ein zierliches Schwert baumelte an seiner Hüfte. Die Stadtwache. Der Gesichtsausdruck des Mannes wirkte aufgewühlt, aber sein Gang verriet unverkennbar Zorn.
    „Sir?“, sprach Keks ihn vorsichtig an.
    „Was?“, fauchte der Gardesoldat unfreundlich, blieb aber pflichtbewusst stehen.
    Keks wich einen Schritt zurück, als sein Gegenüber ihn anfunkelte. Holla, da hatte jemand einen schlechten Tag. „Ach … Nichts“, antwortete Keks schnell. Warum hatte er ihn überhaupt angesprochen? Selbst, wenn er gewollt hätte, hätte er ihm nicht helfen können.
    Der Soldat zuckte mit den Schultern und setzte seinen stampfenden Gang fort. „Rothaariger Teufel!“, hörte Keks ihn noch fluchen.
    Oh. Naja, das erklärte es auf die ein oder andere Weise. Armer Kerl. Mit Cayenne aneinander zugeraten, war alles andere als angenehm. Er sprach aus Erfahrung. Nicht nur, dass sie ihn aus heiterem Himmel und ohne Grund niedergeschlagen hatte. Er sich in der letzten Woche oft genug mit ihr in den Flicken gehabt. Keks hatte noch nie einen Menschen erlebt, der derartig wenig Interesse an seinen Mitmenschen zeigte. Das und Cayennes andauernde schlechte Laune trugen nicht wenig dazu bei, dass man sich schnell mit ihr stritt. Leider neigte Cayenne obendrein noch dazu schnell handgreiflich zu werden.
    „So sieht man sich wieder“, wurde Keks aus seinen Gedanken gerissen.
    Er war so vertieft gewesen, dass er das Fuhrwerk gar nicht bemerkt hatte, das nun neben ihm her rumpelte. Der Wagen selbst sah etwas klapprig aus und war mit Stoffen, Kleidern und Stickereien beladen. Vor dem Wagen lief ein geschecktes, dickliches Pferd, das einen gutmütigen Eindruck machte. Auf dem Kutschbock saß die alte Dame von vorhin.
    „Soll ich dich ein Stück mitnehmen?“
    „Das wäre nett“, erwiderte Keks und schwang sich neben die Lady auf den Kutschbock.
    Eine Weile zockelten sie so vor sich hin. Keks begann unruhig auf dem Bock hin und her zu rutschen. Vielleicht wäre er zu Fuß doch schneller gewesen … Cayenne hatte einen gehörigen Vorsprung. Zumindest vermutete er das, denn der Gardesoldat war ohne Pferd unterwegs gewesen.
    „Hast du es eilig?“ Die Frau schien seine Ungeduld gespürt zu haben.
    „Ein wenig“, murmelte er verlegen.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Na dann. HEYA!“ Die Zügel peitschten. Der Gaul galoppierte für seine Statur überraschend schnell los und zog den Wagen, als wöge er nichts. Kurz wurde Keks gegen die Lehne der Bank gepresst, bis er sich gefangen hatte.
    „Ich bin übrigens Glenda“, stellte die Alte sich vor und lachte.
    „Keks“, erwiderte er etwas fassungslos.
    Die Geschwindigkeit schien der Alten sichtlich Spaß zu machen. Keks Aufforderung nach mehr Eile schien alle Hemmungen bei Glenda gelöst zu haben.
    Jedes Mal, wenn sie um eine Kurve fuhren, fürchtete Keks, der Wagen würde kippen. Panisch krallte er sich am Sitz fest, aber Glenda lachte nur und trieb ihren Gaul noch weiter an. Langsam stellte sich ein flaues Gefühl in Keks Magen ein.

    Wie alt ist sie den überhaupt? Ich weiss nicht warum aber ich habe mir sie jetzt eigtnlich so anfang 20 vorgestellt...oder höchstens mitte zwanzig. Oder ist sie schon so lange in dem Geschäft? Welches es auch immer ist?

    Braune Augen lugten mir entgegen. Die Frau mochte in etwa mein Alter haben. Vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Ich schätzte sie auf Sechsundzwanzig.

    Cayenne ist 28 :D
    Und zu alt für diesen Scheiß XD
    Sagen wir, sie ist etwa 8 Jahre raus aus dem, was auch immer sie vorher getan hat <--- muss ich mir mal wieder noch überlegen :rofl:
    Jedenfalls nichts legales oder so :P

    Und freut mich, dass es dir gefällt :phatgrin:

    Nein, ohne scheiß. Es ist ja wirklich so... man sieht ein Gesicht und hat irgendwie einen Namen vor Augen. Oder umgekehrt. Aber man kann es auch nicht so richtig erklären xD

    Ich weiß was du meinst :rofl:

    Beim Rest schaue ich nochmal drüber :)
    Danke!

    PS: In Post 23 bin ich nochmal aus die Perspektiven eingegangen. Jade fragte auch schon ^^
    Aber deine Erklärung trifft es eigentlich auch sehr gut :D

    Cayenne

    Viola hatte nicht weiter nach meinem Namen gefragt. Sie hatte mir einen Heuhaufen gezeigt, in dem ich schlafen konnte und hatte das Pferd nach draußen in den Stall gebracht, während ich es mir so bequem wie möglich gemacht hatte. Ich hatte schon unkomfortabler übernachtet.
    Allerdings war ich, als sie mich nach dem Namen des Pferdes fragte, ins Fettnäpfchen getreten.
    „Hektor“, hatte ich geantwortet.
    „Hektor?“
    Ich nickte.
    „Du weißt, dass du eine Stute reitest, oder?“
    Wieder nickte ich und lächelte dümmlich. Was blieb mir anderes übrig? Auch wenn mein Stolz erheblich gekränkt war. Ich hatte mich zu lange in der Weltgeschichte herumgedrückt. Missionen und Geheimniskrämerei waren einfach nichts mehr für mich. Ich war zu alt für diesen Scheiß. Und ganz ehrlich? Mein Leben hatte ich mir anders vorgestellt. Es hätte einfach alles ganz anders verlaufen sollen. Nun schlug ich halbe Portionen nieder, weil mich mein eigenes Leben einfach nur ankotzte und brachte mich damit noch tiefer in Schwierigkeiten, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen.
    Ich unterdrückte ein Seufzen und wischte die Gedanken fort. Wirklich schlafen würde ich nach meinem Fauxpas jedenfalls nicht können.
    Viola selbst mochte zwar keine Gefahr darstellen, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie hier draußen alleine lebte. Also legte ich mich mit offenen Augen ins Heu und starrte an die mit dicken Spinnenweben bedeckte Decke. So lange, bis mir die Lider doch flatternd zufielen.

    Ich erwachte, weil ich kühles Metall an meiner Kehle spürte.
    Mehr erstaunt als erschrocken riss ich die Augen auf und wurde prompt vom Licht einer Laterne geblendet. Ich blinzelte. Dann erkannte ich einen Mann, der neben mir kniete. Ich versuchte einen Blick auf ihn zu erhaschen. Er trug eine braune Lederhose und ein dunkelgrünes Leinenhemd. Hätte er keine braunen Haare und braune Augen gehabt, so wäre die Ähnlichkeit zu Viola dennoch frappierend gewesen.
    Ich schluckte vorsichtig.
    „Fertig“, hörte ich Violas Stimme an meinem Fußende. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie meine Beine gefesselt hatte. Ich seufzte. Vom Regen in die Traufe. Aber ich hatte keine Angst. Ich war schon in misslicheren Lagen gewesen. Ich spürte wie mein Blick hart wurde. In Gedanken ging ich rasend schnell alle Möglichkeiten durch, die ich hatte.
    „Die Hände!“, blaffte der Mann mich an und unterbrach meine fieberhafte Suche nach einer Lösung für mein Problem. Ich bewegte mich nicht, um Zeit zu gewinnen.
    „Die Hände!“, wiederholte er zornig und presste die Klinge fester an meinen Hals. Ich spürte, wie meine Haut nachgab und ein paar Tropfen Blut flossen. Wütend erhob ich meine Hände und ließ zu, dass Viola sie ebenfalls fesselte. Sie gab sich Mühe den Knoten nicht so fest zu ziehen, dass es mein Blut abschnürrte. Seltsam. Ihr Verhalten hinterfragen konnte ich allerdings nicht. Dafür war ich zu zornig und mein Stolz zu sehr gekränkt. Was sollte der Ganze Mist überhaupt? Ausnahmsweise führte ich ja wirklich nichts im Schilde.
    Als Viola von mir zurück wich, ließ der Mann die Klinge sinken. Dann traf mich unvermittelt seine heftige Ohrfeige. Ich kippte zur Seite.
    Muss wohl Karma sein, dachte ich, während ich spürte, wie mir das Blut in die Wange schoss.
    „Tom!“, hörte ich Viola empört aufschreien, während Besagter mich wieder in eine sitzende Position riss. Ich schmeckte Eisen. Meine Lippe musste gesprungen sein. Die roten Haare fielen mir wirr ins Gesicht. Ich brauchte dringend ein neues Lederband. Als hätte ich sonst keine Sorgen. Aber das war schon immer mein Problem gewesen. Ich nahm Menschen nicht ernst genug. Das hatte mich schon in so manch unangenehme Lage gebracht. Aber irgendwie lernte ich nicht aus meinem Fehler.
    „Was?“, fauchte Tom. „Sie hat es nicht anders verdient!“
    „Ihr kennt mich doch gar nicht“, warf ich vorsichtig ein. Die ganze Situation war so absurd.
    Tom fuhr zu mir herum und blickte mich zornig an. „Wir wissen genug!“ Er hielt mir ein gelbliches Papier unter die Nase.
    „Woher …“, wollte ich fragen, aber Tom unterbrach mich zornig.
    „Du glaubst doch nicht, dass wir einer Wildfremden trauen. Und das ist der Beweis. Wer hat dich geschickt?!“
    „Niemand.“ Verwirrt starrte ich auf den Brief in Toms Hand. In Liebe, Jas.
    „Lüg mich nicht an!“, brüllte Tom und schlug mich erneut. Ich stöhnte leise auf.
    „Lass das.“ Zornig griff Viola nach Toms Handgelenk. Er schüttelte sie unwirsch ab.
    „Warum verteidigst du sie? Nur weil sie eine Frau ist? Sie hatte ein verdammtes Jagdmesser im Stiefel!“
    „Und schlief als wir kamen. Wenn sie uns ernsthaft ans Leder gewollt hätte, wäre sie dann nicht irgendwo auf dem Hof herum geschlichen?“
    Das schien Tom ein wenig zu entspannen. Verwirrt irrte mein Blick zwischen Brief, Tom und Viola hin und her. Dann blieb er ungläubig an Viola hängen und mir ging ein Licht auf.
    Ich wusste nicht, ob der unglaubliche Zufall mir in die Karten spielte oder nicht.
    Wären meine Hände nicht gefesselt gewesen, hätte ich mir resigniert die Haare gerauft. In was war ich nur hineingeraten?

    Cayenne

    Mit dem Pferd kam ich gut voran. Noch ehe der Abend dämmerte, hatte ich einen kleinen Bauernhof erreicht. Müde glitt ich aus dem Sattel und strich mir durch die Haare. Der wilde Ritt hatte meinen Zopf endgültig gelöst und ich hatte das Lederband, das die Haare zusammengehalten hatte, irgendwo auf dem Weg hierher verloren.
    Ungebändigt fielen mir meine knallroten Wellen über die Schultern.
    Ich seufzte und sah mich neugierig um. Unter mir war platt getretene Erde, aus der ab und zu noch ein kümmerliches Büschel Gras wuchs. Hinter mir befand sich eine Scheune, deren Holztor noch einen Spalt geöffnet war. Allerdings drang kein Licht daraus hervor. Der Stall zu meiner rechten, schmiegte sich an das Wohnhaus mir gegenüber. Ich hörte Kühe muhen und Schafe blöken.
    Irgendwo in der Nähe musste auch der Misthaufen sein. Zumindest roch es so.
    Langsam setzte ich mich in Bewegung und klopfte erschöpft an die Tür des Hauses und hörte Schritte näher kommen. Sie verstummten.
    „Wer ist da?“, fragte eine weibliche Stimme.
    „Eine Reisende“, antwortete ich. „Ich suche ein Quartier für die Nacht.“
    Das Pferd hinter mir schnaubte und scharrte mit den Hufen, als würde es unsere Vielleicht-Gastgeberin ebenfalls begrüßen wollen. Die Tür öffnete sich und quietschte dabei leise in den Angeln. Braune Augen lugten mir entgegen. Die Frau mochte in etwa mein Alter haben. Vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Ich schätzte sie auf Sechsundzwanzig. Als sie sah, dass ich tatsächlich alleine war, öffnete sie die Tür vollständig. Sie trug eine weiße Bluse mit weiten Ärmeln und einen rosanen, knöchellangen Rock. Offensichtlich hatte sie ihre Obergewänder schon abgelegt. Sie fuhr sich, genauso wie ich vor einigen Sekunden, durch die offene Haarmähne und schien nachzudenken.
    „Ähm. Ich kann dir leider kein Bett anbieten“, sagte sie und verwendete dabei wohl aufgrund des geringen Altersunterschiedes die vertrauliche Anrede.
    Ich zuckte mit den Schultern und musterte sie unauffällig. Obwohl sie es zu bemerken schien, verunsicherte sie es keineswegs. Das war selten. Meine grauen Augen wirkten im Kontrast zu meinen roten Haaren farblos und blass. Vielen Menschen bereitete mein Blick eher Unbehagen.
    „Ich bin nicht anspruchsvoll“, antwortete ich knapp.
    „Dann kann ich mit dem Heuhaufen in der Scheune dienen“, sagte die Frau und trat nun vollends aus dem Haus heraus. Für ein Mädchen vom Lande war sie äußerst vertrauensselig. Normalerweise waren die Menschen hier draußen eher misstrauisch.
    Kein Wunder. Mitten im Nirgendwo überfallen werden, war nicht gerade optimal.
    „Ich bin übrigens Viola“, stellte sie sich vor und marschierte an mir vorbei auf die Scheune zu.
    Ich folgte ihr. Das Pferd trottete mit gesenktem Kopf ebenfalls hinterher. Nach kurzer Überlegung entschied ich, ihr nicht meinen Namen zu sagen. Zum einen, weil sie doch noch misstrauisch werden könnte, zum anderen, weil sie ihn ausplaudern könnte, sollte sie gefragt werden. Also antwortete ich mit dem erstbesten Namen, der mir einfiel.
    „Julia.“
    Viola musterte mich von der Seite.
    „Du siehst nicht aus wie eine Julia“, stellte sie schließlich fest.
    „Wie sollte eine Julia denn aussehen?“, fragte ich etwas perplex zurück.
    „Nicht so“, war die Antwort. „Du siehst eher aus wie eine …“ Sie überlegte eine Weile, während sie das Tor zur Scheune ein wenig weiter aufdrückte. „… Hestia.“
    „Ah“, machte ich. Hestia? Wirklich?
    „Du heißt gar nicht Julia, oder?“, fragte sie plötzlich und schaute mir dabei unumwunden in die Augen.
    Ich musterte sie erneut. Sie sah lieb aus. Die großen braunen Rehaugen, die glatten, braunen Haare. Der niedliche Rock, die schmale Figur. Und selbst wenn sie nicht lieb war, so konnte sie mir nicht gefährlich werden. Zu klein, zu zart, zu untrainiert. Also antwortete ich zögernd: „Aber auch nicht Hestia.“

    Das, was mein Kopfkino bisher produziert hat mag ich sehr, obwohl ich noch nicht ganz einordnen kann, in welchem Setting wir uns befinden.

    ... Ich hatte gehofft, es fällt euch nicht auf :rofl:
    Aber ich weiß es selbst nicht. In der ersten Fassung tragen die Männer im ersten Teil keine Zunfthosen, sondern Anzüge mit Taschenuhren und Pomade in den Haaren.
    Aber zugegebener Maßen glaube ich, dass ich das Setting nicht authentisch aufrecht hätte erhalten können, weil ich mich nicht gut genug darin auskenne. Nichtsdestotrotz ist davon viel an Cayenne hängen geblieben, weswegen Mittelalter auch nicht ganz zu passen schein ... :hmm:
    Sieht so aus, als müsste ich irgendwann nochmal drüber gehen ...

    Ein Kompott, ein Kompott! Schätze, das Wort ist leider Känguru-belastet, jedenfalls hat sofort ein sich vor Lachen kugelndes Känguru neben dem Kerl gelegen

    JETZT KLINGELT ES! DAS IST ES! DESHALB KAM ICH DARAUF :patsch:
    Ich dachte, mir sei nichts besseres eingefallen, aber jetzt wo du es sagst ... logisch. Ich mag das Känguru. Gehört zu meinen Lieblingsbüchern :D

    Wirklich nur, weil sie sich nicht beherrschen kann, oder steckt da noch mehr dahinter? Ersteres fänd ich zugegeben ziemlich witzig^^

    Es ist ersteres ^^

    So, das war alles, was ich bis jetzt vorgeschrieben hab ^^
    Ab jetzt wird es wohl ein wenig dauern, bis es weiter geht =O

    Cayenne


    Vage fing ich an zu bereuen, Keks niedergeschlagen zu haben.
    Ich sollte dringend lernen beherrschter zu werden. Ich hätte doch einfach nur ein paar Straßen weiter Päckchen und Brief abgeben können. Dann hätte ich von alle dem nichts gewusst.
    Hätte, Hätte, Kesselkette …
    Aber was wusste ich denn eigentlich? Nur das, was sich wie ein Puzzle anfühlte, in dem noch mehrere Teile fehlten, oder?
    Mein Bauchgefühl sagte mir etwas anderes. Ich wusste bereits zu viel. Zu viel, um einfach so zu tun, als wüsste ich von nichts. Zu viel, um umzukehren, das Päckchen abzugeben und normal weiterzuleben. Zu viel, um ungeschoren davon zu kommen, wenn ich es nicht übergab.
    Hektisch stopfte ich Brief und die Schachtel samt Inhalt zurück in meine Tasche.
    Wie ich es hasste, eine Seite wählen zu müssen.
    Schon nicht mehr ganz so entspannt wie noch vor einigen Sekunden, nahm ich die Beine in die Hand. Ich vermied es, mich alle paar Schritte paranoid umzusehen, lauschte aber so angespannt wie die Sehne eines Bogens auf Hufgetrappel oder andere Geräusche.
    Alle meine Sinne richteten sich auf den Weg hinter mir, sodass ich den Reiter, der mir entgegenkam, erst recht spät bemerkte. Erschrocken zuckte ich zusammen. Dann wurde mir klar, dass von dem Mann unmöglich Gefahr ausgehen konnte. Er kam aus der falschen Richtung.
    In Sekundenbruchteilen fasste ich einen Plan. Ich senkte den Blick und ging suchend den Weg auf und ab. Als der Reiter langsam näher kam, erkannte ich, dass er die schwarz-blaue Gardeuniform der Stadtwache trug. Na klasse. Das würde mich auf der roten Liste einer zweiten Partei nach ganz oben katapultieren, aber ich hatte keine Wahl. Ich setzte meinen Hundeblick auf und ging auf den Mann und sein Pferd zu.
    „Entschuldigt bitte“, sprach ich ihn an.
    Höflich, wie alle Soldaten der Garde, zügelte der Mann sein Pferd und hielt. Freundlich blickte er mich an. „Wie kann ich helfen?“
    „Ich habe meinen Ring verloren“, log ich weinerlich. „Er muss hier irgendwo sein. Bitte, könnt Ihr mir suchen helfen?“
    „Miss, ich muss dringend weiter“, wehrte er ab.
    Ich auch …
    „Es ist mein Ehering. Oh bitte, Ihr müsst mir helfen. Was soll ich denn meinem Mann sagen? Wir haben doch gestern erst geheiratet.“ Ich zwang mir ein paar Tränen in die Augen und blickte ihn flehend an.
    Mir war bewusst, dass die Masche in den Kleidern, die ich trug, nicht allzu authentisch wirkte.
    Tatsächlich zögerte der Mann auch und betrachtete mich von oben bis unten.
    „Miss-“
    „Bitte“, unterbrach ich ihn mit piepsiger Stimme und schaffte es sogar, dass sie am Ende brach.
    Er warf mir einen letzten resignierten Blick zu und stieg dann grummelnd aus dem Sattel.
    Kaum dass er stand und sich zu mir umgedreht hatte, platzierte ich einen Tritt, der seine Glocken denen eines Doms zur Mittagszeit Konkurrenz machen ließ. Jaulend ging der arme Kerl in die Knie, die Hände auf den Unterleib gepresst.
    Wie er sich vor Schmerz auf dem Boden krümmte, bekam ich schon nicht mehr mit. Ich griff nach den Zügeln seines Reittieres und schwang mich in den Sattel. Das Pferd wieherte gequält, als ich es gewaltsam wendete und ihm die Sporen gab.

    Du kannst sagen, was du willst, aber mir kommen da gewisse Bilder im Kopf

    :rofl: Jetzt wo du es sagst

    Mir ist aufgefallen, dass du bisher Keks' Parts in der dritten Person geschrieben hast und Cayennes Parts in der ersten Person. Hat das einen bestimmten Grund?

    Auch für @LadyK Einen bestimmten Grund nicht. Aber ich will nicht beide aus der Ich-Perspektive schreiben. Mich als Leser würde es verwirren, weil das Ich nochmal eine Spur persönlicher und intensiver sein kann als die Dritte Person. Man müsste von Part zu Part springen (muss man eh, aber wenn es durch die Perspektive getrennt ist, fällt es leichter finde ich).
    Außerdem möchte ich, dass der Leser sich mehr mit Cayenne identifiziert (sofern dir das als Mann einigermaßen möglich ist XD)

    Als ungleiches Liebespaar könnte ich sie mir auch gut vorstellen, oder zumindest würde mir das gefallen, wenn dem so wäre

    Aktuell läuft zwischen den beiden so gar nichts XD
    Da ich die Geschichte aber wie gesagt nur grob bis gar nicht geplant hab, schauen wir einfach mal, was sich ergibt ^^

    Bisher scheine ich ja auch dein einziger Leser und Kommentierer männlichen Geschlechts zu sein.

    Stimmt XD

    Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn Cayenne Gegenstände in ihrem Ausschnitt verstaut, aber ist es in diesem Fall wirklich nötig, dies zu tun?

    Nötig nicht, aber es passt zu ihr :)

    Wenn dem so ist, wäre dann nicht ein Vergleich mit einem zerquetschten Keks passender?

    Das lass ich mir mal durch den Kopf gehen ^^

    WTF haha ich dachte daselbe wie Keks. Ist dir einfach kein anderes Wort in den Sinn gekommen und dachtes es könnte lustig sein? Es ist lustig xD

    Mir ist tatsächlich nichts Besseres eingefallen außer dieses typische "die Haut abziehen" und dann fand ich Kompott aber selbst so bescheuert, dass ich Keks grinsen lassen musste XD

    Da kann sich selbst Iskra noch besser beherrschen!

    Haha, die drei könnte man sich mal vorstellen :rofl:
    Aber ich glaube am lustigsten ist es, wenn Iskra und Cayenne dich mal hallo sagen würden :rofl: