So, threadseiten 3-4, bis zu Barran klettert in den Kamin.
Der Strang von Marek ist gut zu Ende gebracht. Jetzt kommen wir also zu Barran. Insgesamt ist es gut geschrieben und die Spannung bleibt hoch, aber ich muss gestehen dass es fuer mich nicht an die Spannung von Marek's Teil herankommt. Nach einigem Nachdenken - wahrscheinlich weil ich mich nicht so gut in Barran reinversetzen kann.
Er hat ja diese innere Stimme die ihn einen Feigling nennt - was ich auch aus seiner Geschichte raus voll und ganz verstehen kann. Er will nicht an diesem Ort sein, er weiss genau was passiert wenn er sich in Gefahr begibt,... das heisst, der Teil der mir fehlt ist, wo er die Kraft hernimmt sich dieser inneren Stimme zu widersetzen, trotdem die Tuer zu oeffnen und die Sicherheit der Tunnel zu verlassen, trotzdem auf die Suche zu gehen, sich ueber sein Trauma hinwegzusetzen. Und dieser Aspekt macht es fuer mich schwer, ihn zu fassen.
Ein paar Kleinigkeiten habe ich mir notiert:
Nur wenige Schritte von mir entfernt ist die erste Tür. Die eisernen Beschläge glänzen matt im flackernden Schein. Mit schweißnassen Fingern umfass ich den Türring. Mit einem leisen Knarren schwingt das Türblatt nach innen auf.
Das ist vielleicht ein bisschen out of character - vorher lauscht er minutenlang ob ja keiner draussen im Gang ist, aber jetzt macht er einfach die Tuer auf und hofft dass da niemand ist? Er koennte lauschen, er koennte nach Lichtschein schauen der durch Ritzen in oder im Spalt unter der Tuer faellt - es gibt eigentlich keinen Grund jetzt unvorsichtig zu sein.
Für Marek geht es nicht um Erfolg, oder Ruhm, sondern für ihn geht es um seine Ehre
Denkt Barran das wirklich? Warum?
Bei Marek hatte ich nicht den Eindruck dass es ihm irgendwie um seine Ehre geht, sondern es geht um Erfolg - er will den Plan durchfuehren, selbst wenn es ihn selber alles kostet, im Verlies zu verrecken ist ja nicht wahnsinnig ehrenvoll, er haette sich ja auch in einen Kampf bis zum Tod stuerzen koennen anstatt sich gefangen nehmen zu lassen.
Durch die ständige Feuchtigkeit wächst Moos in den Ritzen.
Da wuerd' ich vielleicht irgend einen schleimigen Pilz nehmen, Moos waechst auch nicht so richtig wenn's stockdunkel ist.
Ein paar Rechtschreibfehler
Nicht mit mir! Ich bin Malek, von der Sippe der Shan, aus dem Dorf Seelen am Berge der Wildwasserfälle!
Marek, es sei denn er lispelt.
um das Geheimnis um die Tunnel zu waren
wahren
Quieken.
Und das hatte @melli auch schon angemerkt - Deinen Verben fehlt oft das Ende
Ein paar Beispiele
Im selben Moment schäm ich
Ich beiß so fest ich nur kann
Ich nehme an, Du magst Barran's Umgangssprache darstellen (?), aber das funktioniert meines Erachtens so nicht. Bei der Erzaehlperspektive gibt es ja 1) die Erzaehlstimme 2) Mareks inneren Monolog und 3) Barran's inneren Widersacher der ihn Feigling schimpft - aber nur die beiden letzten denkt er in Worten, die Beschreibung was er sieht ist nur die Erzaehlstimme, aber das denkt Barran nicht. Ein Beispiel:
Ich sehe Dryfed an der Hausecke lehnen. Hat der nix zu tun? frage ich mich.
Hier ist das normal geschriebene die Erzaehlstimme und kursiv das, was der Erzaehler tatsaechlich in Worten in seinem Kopf denkt (und da kann er eben auch Dialekt denken) - die Erzaehlstimme beschreibt was er ohne Worte erlebt. Wenn ich ein Auto auf der Strasse sehe geht mir ja nicht jedesmal 'Da ist ein Auto durch den Kopf
Die Art wir Barran (oder Marek) spricht und denkt wuerde meiner Meinung nach also nur aus dem inneren Monolog (und dem Widersacher) rauskommen, nicht aber aus der Erzaehlstimme selbst - Umgangssprache in der Erzaehlstimme finde ich riskant, das wirkt auf mich eher wie Rechtschreibfehler.
Vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen.
Ansonsten - gefaellt mir immer noch gut, ich bin gespannt wie's dann weiter geht wenn ich wieder zum Lesen komme!