Epilog
Ich blinzle in die eisige Luft. Der Wind bringt meine Augen zum Tränen und ich kann kaum etwas erkennen, was vor uns liegt, wohin wir fliegen. Wieder einmal verfluche ich mich lautlos. Warum hast du dich überreden lassen, Barran, du bist ein unverbesserlicher Idiot! Du hättest bei deiner Meinung bleiben sollen, dass das Wetter sich verschlechtert. Aber was machst du? Lässt dich vom nächstbesten Weibsbild vom Gegenteil überzeugen! Du weißt doch garnichts über sie?
Sie heißt Daria, halte ich der Stimme entgegen.
Allein ihren Namen in Gedanken auszusprechen lässt mich erschauern. Ich drehe mich seitlich und begegne ihrem Blick und wie jedes Mal, bringt es mich vollkommen aus dem Konzept. Was wollte ich zu ihr sagen?
Rote, lange Haarsträhnen haben sich gelöst, aus der Kapuze befreit und peitschen durch die kalte Luft. Ihr ebenmäßiges Gesicht ist engelsgleich. Ich kann es nicht anders beschreiben. Nichts an ihr ist gewöhnlich, selbst die Augenfarbe verschlägt mir den Atem. Es erinnert mich an Amethyst, glitzernd und funkelnd, voller Leben und ausdrucksstark, aber auch geheimnisvoll.
Kaum zwei Tage kenne ich sie und dennoch habe ich das Gefühl, sie länger zu kennen. Schon eine Ewigkeit ...
Reiß dich zusammen, Barran! Was ist nur mit dir los? Seit diese Frau aufgetaucht ist, bist du nicht mehr du selbst! Seit du sie halb erfroren vor der Höhle im Schnee gefunden hast. Wie aus dem Nichts! Wo kam sie her? Du bist kein bisschen schlauer geworden, was sie angeht.
Mir wird bewusst, dass sie die Stirn runzelt, weil ich sie anstarre.
„Was ist?“ Ihre Stimme reißt mich aus meinen Grübeleien.
„Das Wetter schlägt um. Wir müssen landen!“
„Es ist nicht mehr weit, bis zur Wetterschneise. Danach, wird es milder. “
„Woher willst du das wissen? Man sieht kaum die Hand vor Augen.“
Ich spüre wie die Wut und das Misstrauen in mir auflodern. Es sind einfach zu viele Zufälle, die mit Darias plötzliches Auftauchen zusammenhängen.
Ihre Erklärungen dagegen sind fadenscheinig. Sie weisen mehr Löcher auf, als mein Umhang den ich mir zum Schutz gegen die Kälte übergeworfen habe. Darias weicht meinen Fragen aus, lenkt ab und gerade das erweckt mein Misstrauen. Kann es wirklich ein Zufall sein, dass sie wie aus dem Nichts vor der Höhle auftaucht ist?
„Ich weiß es eben. Der Drache findet seinen Weg!“ Die Art, wie sie es sagt und dabei geheimnisvoll mich anlächelt, macht die Sache in meinen Augen nur noch schlimmer.
In wessen Auftrag ist Sie hier? Wer hat sie geschickt und zu welchem Zweck?
Gibt meine innere Stimme zu bedenken. Für mich ergibt das alles keinen Sinn. Dennoch ist sie wunderschön, einzigartig und außergewöhnlich...
Epilog Ende und des ersten Bands
Fortsetzung folgt demnächst...