Beiträge von Sabrina im Thema „Gefangen“

    Hallo Thorsten. Schön, dass dir das Ende des ersten Bands gefallen hat. Habe mich in letzter Zeit mit dem weiteren Verlauf der Geschichte getragen und dabei den Entschluss gefasst, erst mal an dieser Stelle einen Schnitt zu machen. Messanac liegt hinter ihnen und sie sind auf dem Weg nach Eilandis, wo neue Abenteuer auf Barran und Marek warten. Der Charakter von Daria spukt schon eine ganze Weile in meinem Kopf herum. Sie bringt etwas Spannung in die Storyline, besonders da sie sich sehr bedeckt hält und viele Fragen unbeantwortet lässt. Trotzdem kann sich Barran ihrer Anziehungskraft kaum entziehen.

    Mein zweiter Band wird noch eine Weile auf sich warten lassen und er wird den Namen tragen.

    Gefangen 2 "Kampf um Licht und Schatten"

    Epilog


    Ich blinzle in die eisige Luft. Der Wind bringt meine Augen zum Tränen und ich kann kaum etwas erkennen, was vor uns liegt, wohin wir fliegen. Wieder einmal verfluche ich mich lautlos. Warum hast du dich überreden lassen, Barran, du bist ein unverbesserlicher Idiot! Du hättest bei deiner Meinung bleiben sollen, dass das Wetter sich verschlechtert. Aber was machst du? Lässt dich vom nächstbesten Weibsbild vom Gegenteil überzeugen! Du weißt doch garnichts über sie?

    Sie heißt Daria, halte ich der Stimme entgegen.

    Allein ihren Namen in Gedanken auszusprechen lässt mich erschauern. Ich drehe mich seitlich und begegne ihrem Blick und wie jedes Mal, bringt es mich vollkommen aus dem Konzept. Was wollte ich zu ihr sagen?


    Rote, lange Haarsträhnen haben sich gelöst, aus der Kapuze befreit und peitschen durch die kalte Luft. Ihr ebenmäßiges Gesicht ist engelsgleich. Ich kann es nicht anders beschreiben. Nichts an ihr ist gewöhnlich, selbst die Augenfarbe verschlägt mir den Atem. Es erinnert mich an Amethyst, glitzernd und funkelnd, voller Leben und ausdrucksstark, aber auch geheimnisvoll.

    Kaum zwei Tage kenne ich sie und dennoch habe ich das Gefühl, sie länger zu kennen. Schon eine Ewigkeit ...


    Reiß dich zusammen, Barran! Was ist nur mit dir los? Seit diese Frau aufgetaucht ist, bist du nicht mehr du selbst! Seit du sie halb erfroren vor der Höhle im Schnee gefunden hast. Wie aus dem Nichts! Wo kam sie her? Du bist kein bisschen schlauer geworden, was sie angeht.

    Mir wird bewusst, dass sie die Stirn runzelt, weil ich sie anstarre.

    „Was ist?“ Ihre Stimme reißt mich aus meinen Grübeleien.

    „Das Wetter schlägt um. Wir müssen landen!“

    „Es ist nicht mehr weit, bis zur Wetterschneise. Danach, wird es milder. “

    „Woher willst du das wissen? Man sieht kaum die Hand vor Augen.“

    Ich spüre wie die Wut und das Misstrauen in mir auflodern. Es sind einfach zu viele Zufälle, die mit Darias plötzliches Auftauchen zusammenhängen.

    Ihre Erklärungen dagegen sind fadenscheinig. Sie weisen mehr Löcher auf, als mein Umhang den ich mir zum Schutz gegen die Kälte übergeworfen habe. Darias weicht meinen Fragen aus, lenkt ab und gerade das erweckt mein Misstrauen. Kann es wirklich ein Zufall sein, dass sie wie aus dem Nichts vor der Höhle auftaucht ist?

    „Ich weiß es eben. Der Drache findet seinen Weg!“ Die Art, wie sie es sagt und dabei geheimnisvoll mich anlächelt, macht die Sache in meinen Augen nur noch schlimmer.

    In wessen Auftrag ist Sie hier? Wer hat sie geschickt und zu welchem Zweck?

    Gibt meine innere Stimme zu bedenken. Für mich ergibt das alles keinen Sinn. Dennoch ist sie wunderschön, einzigartig und außergewöhnlich...


    Epilog Ende und des ersten Bands


    Fortsetzung folgt demnächst...

    Von einem Ruck, der durch meinen Körper fährt, komme ich zu mir. Ich sitze auf einem harten Untergrund und etwas, an dem ich vor mir lehne, hält meinen Oberkörper aufrecht. Mir ist kalt. Eisige Schauder rollen mir über den Rücken. Ich blinzle gegen das grelle Licht, was mich umgibt, an. Wo bin ich?
    Verschwommen nehme ich meine Umgebung war. Ich erkenne strahlendes Blau, das in seiner hellen Intensität in den Augen weh tut. Wie Nadelstiche, so schmerzhaft…

    Warum ist es nur so kalt und so unglaublich hell? Ich fühle mich so schwach, dass ich mich kaum bewegen kann. Erschöpft fallen mir die Lider zu. Der Untergrund, auf dem ich sitze, ist hart. Unter meinen Fingern fühle ich Einkerbungen, Rillen, ein Muster was sich wiederholt …
    In meinem Verstand bildet sich eine Vermutung, was es sein könnte. Doch es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis der Gedanke für mich greifbar wird. Die Form erinnert an Schuppen, ein Drachenpanzer…
    Der Unklow! Ich sitze auf seinem Rücken und er fliegt!

    Ein Drache! In Gedanken erlebe ich eine Abfolge an Bildern, die vor meinen geschlossenen Lidern ablaufen. Alles an das ich mich erinnern kann.

    Unsere Flucht aus der Höhle der Orks, der Weg nach oben. Ich durchlebe bei den Bildern noch einmal alle Gefühle, die ich in diesem Moment empfunden habe. Angst, Wut, Verzweiflung und Schmerz, aber auch Hoffnung und Stärke, Glaube, dass es Möglich ist aus Messanac zu entkommen. Unser Aufeinandertreffen mit dem Drachen …
    Manches ist verlangsamt als Szene, dann wieder sprunghaft in einzelnen Bildern.
    Die Orks mit ihren Äxten und Speeren, einfach furchterregend. Ihre schwarzen Schilde zeigen ein verzehrtes Spiegelbild des Drachens …
    Wie können wir ihnen standhalten, es sind so viele? Meine Zweifel sind immer noch da, doch ich habe einen mächtigen Verbündeten, der mich antreibt, mir die Kraft schenkt, mich diesem Gegner zu stellen.
    Ich höre seine Stimme: „Mensch! Du musst kämpfen! Du bist dafür bestimmt, also tue es!“
    Und er hat Recht, es ist meine Bestimmung hier zu sein!

    Wir haben es gleich geschafft! Der Unklow steigt mit jedem mächtigen Flügelschlag höher. Barrans Ruf warnt mich zu spät! Heißer Schmerz, der mir die Seite durchbohrt.
    Der metallene Schaft eines Armbrustbolzens. Schon fühle ich die Schwärze in mir aufsteigen, doch ich klammere mich ans Bewusstsein. Barran und der Drache, sie brauchen mich. Ich muss durchhalten, noch ein kleines Stück. Alles verschwimmt vor meinen Augen. Mit letzter Kraft ziehe ich das Zepter und spreche die Worte, ehe alles in Schwärze versinkt …

    Barrans Stimme reißt mich ein weiteres Mal aus der Bewusstlosigkeit. Es ist kalt. Die Sonne ist untergegangen und wir haben es geschafft. Meine Seite schmerzt. Wir fliegen… Dunkelheit zieht auf. Wir brauchen einen Unterschlupf, eine Höhle… Wir müssen landen… Ich gehe mit dem Drachen die Verbindung ein.

    Jetzt sind es heiße Wellen, die mich überrollen und die eisige Kälte vertreiben. Fieber, meine Erinnerung verblasst, droht mir zu entgleiten, doch ich stemme mich mit aller Kraft dagegen. Vor Anstrengung bei Bewusstsein zu bleiben, treten mir Schweißperlen auf die Stirn. Alle weiteren Erinnerungen und Bilder sind getrübt, verschwommen, nicht mehr klar. Was ist danach weiter geschehen? Der Wind ist wirklich heftig.
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass mich jemand von hinten stützt, aufrecht hält.
    Barran! Mein treuer Barran sitzt hinter mir und wir sind auf dem Weg nach Eilandis, zum weißen Turm …

    Ende Teil Sechs

    Ich danke dir @Drachenlady2001 Recherchiert habe ich nicht aber mit den mittelalterlichen Techniken habe ich mich beschäftigt. Mich fasziniert schon lange das Thema Mittelalter. Das fließt zwangsläufig in die Geschichten mit ein. :love: Finde es toll das es dich gleich in Bann geschlagen hat. :D

    Hallo @Thorsten sicher hast du Recht, dass es hier noch eine weitere Überarbeitung braucht. Vielleicht war ich zu vorsichtig in der Ausarbeitung des Traums. Der Leser sollte sich noch in dem verzerrten Traumbild, was ja Mareks Fieberphantasien entspringt, zurechtfinden.
    Aber wenn du sagt, das es gut ersichtlich ist, kann ich es noch weiter ausarbeiten. Danke für deine Tipps. Werde sie umsetzen.

    Hier denke ich bietet die Szene eigentlich mehr Potential. Du machst eine Ueberleitung zwischen 'ihre Augen scheinen ihm auf den Grund der Seele zu sehen' und 'der dunkle Lord schaut ihn an' - aber eigentlich kommt die Katze recht schnell aus dem Sack.

    Es ist ja ein Traum, da kann man leicht verfremden - ich stell' mir zum Beispiel vor Eila fragt wohin er das Zepter bringt und er ist erst verwirrt, ihr Tonfall wird dann immer schaerfer und rauher waehrend er Angst bekommt, bis er schliesslich nicht mehr sie sieht. oder so.

    :nummer1: Yes, werde ich tun. Danke @Thorsten

    Eila liegt neben mir. Ihr nackter Körper ist unvergleichlich schön. Im Schlaf sind ihre Gesichtszüge entspannt. Ich liebe es sie zu betrachten. Sie ist der andere Teil von mir, den ich immer vermisst habe. Bei dem Gedanken daran, dass ich in wenigen Stunden aus Seelen aufbrechen werde und sie hier zurück lassen muss, wird mir schwer ums
    Herz.

    Ein schmerzlicher Ausdruck huscht über ihre Züge. Wovon träumt sie gerade? Mit den Fingern streiche ich ihr eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Als ich mich dabei aufrichte, öffnet sie die Augen und begegnet meinem Blick. Mir ist, als könnte sie auf den Grund meiner Seele schauen.
    Ein seltsames Gefühl beschleicht mich. Es rät mir, den Blick von ihr abzuwenden, aber warum?
    Es ist doch Eila. Oder etwa nicht?
    Die Geräusche des Wasserfalls treten auf merkwürdige Art und Weise in den Hintergrund. Etwas Seltsames geht hier vor.

    „Wohin bringt ihr Es?" Ihre Stimme klingt seltsam verzehrt, mit einem Nachhall und ich runzle die Stirn. Was meint sie mit Es?
    „Ich weiß nicht, was du meinst, Eila?“ Dieses ungute Gefühl in mir verstärkt sich, von Minute zu Minute, mehr. Ich kann nicht sagen woran es genau liegt ... Sicher hat sie nur schlecht geträumt.
    „Eila, es war nur ein Traum…“ Ihre Gesichtszüge verzehren sich

    „Schweig Mensch, bringt ihr das Zepter zur weißen Hexe?“ Dieses Mal ist es nicht mehr die Stimme einer Frau sondern die eines Mannes und ich erkenne sie sofort.
    Der dunkle Lord! Seine machtvolle Stimme ist in meinem Kopf.
    „Hast du wirklich geglaubt das du mir entkommen kannst, Mensch?“ Meine Verwirrung wandelt sich in nackte Panik, als ich die Stimme in meinem Kopf höre.
    „Bist du so töricht das zu glauben?“ Eilas Bild verschwimmt und ich sehe stattdessen Ihn vor mir.
    Mit seinen Pranken packt er zu, hebt mich auf seine Augenhöhe. Ein Feuer lodert in seinem Blick. Der Versuch den Kopf abzuwenden, die Lider zu schließen, seinem Blick auszuweichen, scheitert. Er hat die Kontrolle!

    Es bereitet mir körperliche Schmerzen, brennt sich in mein Gehirn. Schon bevor er die Frage stellt, kenne ich sie. „Wo hat sie sich versteckt?“ Nichts an Gegenwehr kann ich ihm entgegen setzen.
    „Der weiße Turm in Eilandis also…“ Seine Stimme ist voller Unglaube. So, als wäre es für ihn undenkbar, dass jemand gegen ihn aufbegehrt. Ich winde mich unter seiner Macht. „Es wird nicht mehr lange dauern, Mensch, dann werdet ihr alle vernichtet oder meinem Willen unterworfen.“

    Seine Worte in meinem Gehirn sind die reinste Folter, lassen mich wimmern in seinem Griff.
    „Aber du wirst das nicht mehr erleben…“ Seine Worte, verfolgen mich bedeutungsschwer in die Dunkelheit.

    Die Gesichtszüge meiner Mutter verschwimmen, werden unscharf. Es sieht so aus, als ob sich ein anderes Bild darüber legt und sich wieder klärt. Es ist mir vertraut, dennoch brauche ich einen Moment, ehe ich das
    Gesicht erkenne.

    Eila!
    Sie steht vor mir, sieht mich an, meine wunderschöne Frau. Auch die Umgebung hat sich verändert. Ich erkenne die Grotte auf Anhieb. Wir sind hinter den Wasserfällen, nicht weit von meinem Heimatdorf Seelen entfernt!
    Ein silbrig glitzernder Vorhang ergießt sich in die Tiefe und schottet uns von der Außenwelt ab.

    Eila steht vor mir, blickt mich an, mit einem leichten Lächeln. Meine Hände beginnen zu zittern, ich habe Angst sie auszustrecken, um sie zu berühren. Diese alabasterfarbene Haut zu fühlen, ihre Wärme und Nähe.
    Im Innersten weiß ich, dass ich diesen Kampf bereits verloren habe. Mein ganzes Wesen fühlt sich von ihr angezogen. So war es schon von Anfang an, zwischen uns. Seit unserer ersten Begegnung.
    Sie ist mein anderes Ich, meine Seelenverwandte.
    Dieser Ort hier besitzt etwas Magisches und ich verbinde viele Erinnerungen mit ihm. Jede Nische, Kante im Gestein ist mir vertraut und jetzt soll Eila diesen Platz mit mir teilen.

    Morgen, sobald die Sonne sich am Horizont zeigt, werde ich nach Eilandis aufbrechen, um dem Ruf der weißen Zauberin zu folgen. Ich weiß nicht, wann ich wieder hierher zurückkehren werde, zu ihr. Bei dem Gedanken fühle ich mich Elend aber es geht nicht anders. Aus der Nachricht, die wir erhalten haben, geht nicht hervor was die Zauberin von mir will. Ich lass es auf mich zukommen. Möge die große Mutter mein Schicksal leiten! Doch die heutige Nacht gehört alleine uns.

    Eilas schwarzes, feuchtes Haar fällt offen, über ihren nackten Schultern.
    Ein durchscheinender Vorhang, der mehr zeigt als er verbirgt ...
    Sie ist ebenso nackt wie ich. Ein Schauder überrollt sie und ich ergebe mich dem Impulse, sie an meinen Körper zu ziehen.
    Heute Nacht wird uns nichts trennen.

    Schön Thorsten das dir diese Wortwahl besser gefällt :thumbsup:

    Ja, passt besser zur Szene.

    die Entschuldigung koennte weniger klar und mehr verschaemt kommen (oder ueberhaupt nicht) - es ist ihm ja an der Stelle wirklich peinlich, man fuehlt die Ohrfeige foermlich mit - und da stelle ich mir vor wie er da wirklich in Scham versinkt und die Worte kaum rausbekommt.

    Tja ich denke ich werde den Satz weglassen. Hat schon Tariq angemerkt beim durchlesen

    So und jetzt kommen wir zum Volk der Shan! :D
    Marek stammt aus dem Volk der Shan, ein Kriegervolk. Ich habe ihre Gebräuche von den Indianern abgeleitet aber nicht von 1 zu1, sondern in veränderter Form. Schließlich leben sie nicht in Tippis, sondern in Hütten. Ziehen nicht durch die Prärie, sondern sind Sesshaft. Aber verschiedene Dinge sind den Indianern sehr ähnlich, wie der Glaube an die Große Mutter, die Naturgeister, die Bräuche wie das Winterfeuer und das weitererzählen der alten Überlieferungen.
    Im Übrigen liebe ich dieses Volk :D

    In meiner Geschichte gibt es eine weibliche Seherin/Schamanin und sie wird entweder "Mutter" von den Shan genannt, oder "Shanae". Da die Anrede "Mutter" zu viel Verwirrung gesorgt hätte, habe ich das erst am Ende des Poasts erwähnt, dass sie diese Gabe besitzt.

    Ich hoffe das reicht als Erklärung Thorten? Freut mich das du weiterhin interessiert bist! :thumbsup:

    Meine Gefühle überschlagen sich beim Gedanken an ihn. Wird er in der Höhle auf uns warten?
    Wenig später haben wir den ersten Höhleneingang erreicht. Mutter wendet sich nach rechts, ohne noch einmal ins Tal hinunterzublicken.
    Die Kampfgeräusche dort bleiben zurück, werden immer leiser, bis sie schließlich ganz hinter uns verstummen. Als ich ein weiteres Mal stehen bleibe, um in die Stille zu lauschen, fährt sie mich an. „Kind, was tust du da?“ Sie will mich weiter zerren, doch ich reiße mich los. „Was ist mit Vater? Warum ist er nicht hier?“ Die ganze Zeit habe ich geschwiegen, bin Mutter hierher gefolgt. Das war Vater Wille. Immer mit der Hoffnung, dass er hier auf uns wartet. Doch so, wie es aussieht, war dies ein Fehlglaube …

    Jetzt will ich Antworten auf die vielen Fragen, die sich mir stellen. Ich bin mit meinen zehn Sommern kein Kind mehr! In zwei Wintern werde ich nach alter Tradition den Prüfungen eines Kriegers unterzogen. Wenn ich sie bestehe, folgt danach die Weihe. Dann bin ich in den Augen meines Stammes ein Krieger und Mann.
    In ihren schönen Gesichtszügen spiegeln sich ihre Gefühle. Sie hat Angst, Wut und auch Verzweiflung lese ich darin.
    „Marek, bitte! Ich werde dir alles erklären, aber dies hier ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das zu tun. Du bist immer noch in Gefahr! Wenn die Orks dich finden ...“ „Orks? Handlanger des dunklen Lords?“ Überrascht zieht sie eine ihrer Augenbrauen hoch, dann wird ihre Miene schlagartig ernst.

    „Du hast die Gespräche belauscht!“ Vater hat es mir verboten an der Sitzung des Rats teilzunehmen. Heimlich habe ich mich aus unserer Hütte geschlichen. „Und wenn?“ gebe ich ihr trotzig zurück.

    „Ich bin der Sohn eines Stammes Ältesten! Es steht mir zu!“
    Die Ohrfeige kommt so schnell und unerwartet, dass ich nicht reagieren kann.
    „Marek, dass war dumm und leichtsinnig. Du weist nicht, wie viel von dir abhängt! Dein Vater versucht gerade alles, um uns die Flucht zu ermöglichen! Deswegen ist er nicht hier. Er beschützt das, was er liebt, sein Volk, den Stamm. Genau das tut er für uns, für dich ...“ Meine Wange brennt, dort wo ihre Hand mich getroffen hat, aber es brennt nicht so sehr wie die Scham über mein unüberlegtes handeln.


    Ihre Augen glitzern feucht und eine Träne rinnt an ihrer Wange herab. Sie schaut mich einen Moment lang an, dann zieht sie mich in eine feste Umarmung.
    „Es wird alles gut, du wirst schon sehen, Marek. Denke immer daran, du stammst aus einer langen Ahnenreihe von Kriegern. Auch du wirst ein mächtiger Kämpfer werden. Aber dir ist ein großes Los vorbestimmt! Und so wahr die große Mutter unseres Volkes über dein Schicksal wacht, wirst du es erfüllen, mein Sohn.“
    Sie kniet sich vor mich, schaut mir tief in die Augen. So viel Wärme und Vertrauen im Blick. „Ich glaube an dich! Egal was auch immer passieren mag, Marek, du besitzt eine Stärke, eine immense Kraft in deinem Innern, die auch dein Vater besitzt. Irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du sie entdecken und nutzen können. Aber die Zeit ist noch nicht reif …“

    Ihr Gesichtsausdruck dabei ist abwesend und in sich gekehrt, als würde sie das alles vor sich sehen. Mutter ist eine Shanae, eine Seherin unseres Volkes, und sie weiß vieles, von dem ich nichts ahne.

    Ein anderer Ausdruck tritt auf ihr Gesicht und sie stöhnt. „Mutter?“
    Sie reagiert nicht und ich fühle nichts als kalte Angst, die nach meinem Herzen greift.

    Hallo meine liebe @Rainbow. Schön das dir meine Geschichte um Barran und Marek gefällt. Es war nicht immer einfach in ihre Geschichte wieder einzutauchen. Einmal wegen der Ich- Form und zum anderen weil ich sie manchmal parallel zu Bis zu einem Schrei geschrieben habe. Zwei gegensätzliche Geschichten sowohl vom Stil als auch von der Schreibart.


    Ich finde, du bist unglaublich nah dran an deinen Charakteren. Du traust dich, wirklich in sie einzutauchen, was ich manchmal nicht ganz einfach finde...zumindest ist es sicher nicht immer leicht, das" Emotionale" so herauszuarbeiten. Das ist in schriftstellerischer Hinsicht schon eine Höchstleistung! Und das ist dir ganz wunderbar gelungen. Ein riesengroßes Kompliment an der Stelle

    Vielen Dank :hi1::heart:

    Da deine Posts leider immer nur recht kurz sind, werde ich eventuell nicht jeden einzelnen davon kommentieren, sondern erst einige ansammeln, bevor ich mich wieder zu Wort melde. Ich hoffe, das ist okay für dich...

    Ist kein Problem für mich, solange ich weiß das trotzdem fleißig die Geschichte gelesen wird, ist es Okay. :grinstare:

    In jedem Fall bleibe ich aber dabei. Will ja schließlich wissen, wie es ausgeht

    Nun das wird wohl noch ein Weilchen dauern. Anfangs wars ja nur bis zur Flucht aus Messanac geplant aber jetzt geht es denke ich mal bis zum bitteren Ende. :dwarf::orc:

    „Sie kommen! Du weißt, was zu tun ist, Aida!“
    Mit diesen Worten hat uns Vater mitten in der Nacht, geweckt. Verschlafen reibe ich mir die Augen. In der Hütte ist es dunkel, nur durch die angelehnte Türe fällt von draußen etwas Licht. Meine Eltern reden aufgeregt und leise miteinander, dennoch kann ich immer wieder ihre Blicke fühlen, die sie mir zuwerfen. Was meint mein Vater mit drohender Gefahr? Er trägt seinen Harnisch über der Kleidung, abgewetztes braunes Leder, verstärkt mit kleinen Metalplättchen, die in dem einfallenden Licht schimmern.
    Warum trägt er ihn? Ein Gefühl von Angst steigt in mir auf. Von draußen hört man laute Geräusche, Rufe, aufgeregte Stimmen.

    „Ihr müsst gehen!“ Erst küsst er Mutter. Vor mir kniet er sich hin. Sein Gesicht ist so schmerzerfüllt, dass es mir in der Brust wehtut. Er küsst mir die Stirn, ehe er mir tief in die Augen schaut.
    „Marek, pass auf deine Mutter auf. Wir sehen uns wieder! Entweder in diesem oder im nächsten Leben.“ Dann ist er fort …

    Mutter zerrt mich unerbittlich hinter sich her, den ganzen Weg entlang. An der zerklüfteten Felswand führt ein schmaler Pfad steil bergauf. Oberhalb des Tals gibt es viele Höhlen und dort will Mutter hin. Die Hälfte des Anstiegs haben wir bereits hinter uns. Immer wieder bleibe ich stehen und schau den Weg zurück.
    Aus der Talebene hallen Schreie und Kampfeslärm zu uns. Mutter hat kein Ohr dafür, geht voran, hält mein Handgelenk dabei fest umfasst. Sie hat Vater versprochen, auf mich Acht zu geben. So hat sie es mir gesagt, bevor wir aus dem Dorf geflüchtet sind. Jetzt bleiben die Geräusche mehr und mehr zurück.
    Aber mich verfolgt ein Gedanke: Was ist mit Vater?

    Ah, schoen - wir erfahren wie Marek gefangen genommen wurde.

    Das freut mich das es dir gefällt Thorsten. :thumbsup:


    Ehrlich gesagt kommt mir die Szene ein bisschen zu kurz vor

    Du weisst meine Poasts sind immer kurz gehalten ausserdem wollte ich mich in dieser Szene nicht verlieren.

    das hat Drama wie Marek realisiert dass sie verraten worden sind und versucht zu entkommen.

    Genau deswegen! Ich verliere ehe durch Mareks Fieberphantasien und Erinnerungen einen Teil der Spannung. Ich wollte nicht noch ausführlicher schreiben weil der Leser sonst den Handlungsfaden verliert. Meine Meinung!

    Ich weiss es ist eine Rueckblende - aber trotzdem... Finde ich schade dass das so kurz abgehandelt wird, das haette Potential.

    Rückblenden sind nun mal kurz so Schade es auch ist. Aber tröste dich es gibt noch weitere Stationen, Rückblenden die mit Mareks Leben zu tun haben. :D

    Also lass dich überraschen :thumbup:

    Fieber! Mir ist heiß! Alle Geräusche klingen gedämpft in meiner Umgebung, verzehrt zur Unkenntlichkeit. Da sind Stimmen. Wo bin ich, was ist passiert …? Das Denken fällt mir unglaublich schwer. Jeder Gedankengang fühlt sich zähflüssig an, bereitet mir Mühe … Selbst das Atmen ist anstrengend.
    Blinzelnd öffne ich die Augenlider. Flackerndes Licht, farbige Umrisse, die sich bewegen. Mein Mund ist so trocken. Ich habe Durst, kann aber nicht sprechen. Die Augen fallen mir kraftlos wieder zu. Ich lausche auf die Geräusche in meiner Umgebung.

    Da sind Schritte, das Knistern von Feuer, Rascheln von Kleidung ganz in meiner Nähe. Jemand berührt meine Stirn, flüstert Worte. Ich kann sie nicht verstehen, obwohl ich mich konzentriere. Sie gehört einer Frau, zumindest das ist mir klar. Mein Kopf schmerzt, dann entgleitet mir das Hier und Jetzt.

    Als ich wieder etwas wahrnehme, hat sich alles verändert. Dennoch weiß ich sofort, wo ich bin. Die Erinnerung an diesen Ort hat sich in mein Gehirn eingebrannt, mich gezeichnet.
    „Marek, lauf! Los lauf!“ Ohne lange nachzudenken handle ich instinktiv und renne los. Pfeile sirren nahe an mir vorbei. Verfehlen ihr Ziel.

    „Deckung! Nach rechts!“ Der Schrei von Bran rettet mir das Leben, als ich mich nach rechts wende und aus den Augenwinkel sehe, wie der Ork mit der Stachelkeule nach ihm schlägt.

    „Nein!“ Brans Körper wirbelt getroffen durch die Luft. Mit einem hässlichen Knacken trifft er auf dem Boden auf. Der Schmerz, ihn auch noch zu verlieren, raubt mir einen Moment den Atem. Das alles war ganz anders geplant! Warum läuft das alles aus dem Ruder? Es war meine Idee mit dem Treffen, was jetzt meinen Männern das Leben kostet. Ihre blutigen Leiber tränken den Hügel, den ich als Treffpunkt dem Hauptmann vorgeschlagen habe.

    Der Rotschopf der Stadtwache in Zeist hat uns an die Spione des dunklen Lords verraten. Er hat sie hierher geführt! Jung, ehrgeizig, nach Macht strebend. Seine Bezahlung war ein schneller Tod. Er liegt nun zwischen meinen Männern. Ich bin der Letzte, auf den sie Jagd machen. Ich sehe zu, wie sie den weiten Ring um mich immer enger ziehen. Ich kann nicht entkommen, es sind zu viele und sie wollen mich lebend! Die Bogenschützen haben ihre Bögen gesenkt und auch sonst macht keiner der Orks Anstalten mich anzugreifen. Es ist vorbei, der Kampf ist entschieden und ich bin trotz allem meinem Plan einen Schritt näher gekommen. Aber zu welch einem Preis?

    Ihr Anführer tritt mir aus ihren Reihen entgegen. In seinen Klauen den abgetrennten Kopf meines Hauptmanns. Seine weit aufgerissenen Augen verfolgen mich in die finstere Schwärze, als sich alles um mich wieder auflöst…

    Schön @Miri das du jetzt zu meinen Leserinnen zählst ^^ . Das mit den Folterszenen verzeihe ich dir. Wenn ich sie nicht selber verfasst hätte, würde ich es vielleicht genauso machen. :thumbsup: Aber eben nur vielleicht ... Viel Spass weiterhin mit Marek und Barran.

    Feuer! Brandgeruch liegt plötzlich in der Luft. Nein! Eine Woge von Panik überrollt mich. Vor Angst, was ich sehen werde, dreht sich mir der Magen um. Ich kann es nicht aufhalten.
    Zu spät! Du bist zu spät, Marek! Trocken würgend übergebe ich mich.

    Ich brauche einige Momente, bis der Würgereiz nachlässt und ich mich schwer atmend wieder aufrichte. Alles dreht sich vor meinen Augen, der felsige Anstieg verschwimmt. Mir ist abwechselnd heiß und kalt. Ich kann nicht mehr weiter und dennoch treibt mich eine innere Kraft voran. Die letzten Schritte hinauf zur Kuppe des Bergs.
    Marek, musst dich vergewissern! Du musst dir sicher sein. Das alles ist noch nicht gewiss, eine Ausgeburt deiner Phantasie! Na los, weiter!
    Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehme, mich hochzustemmen und die letzten Schritte wankend zu nehmen, aber ich schaffe es …

    Das Tal erstreckt sich vor meinen Augen. Unendliche Erleichterung durchflutet mich. Ich habe es wirklich geschafft hierher. Jetzt ist es nicht mehr weit zu meinem Dorf. Seelen liegt am Fuße des Steilhangs eingebettet in ein grünes Tal in der Nähe der Wasserfälle. Ich bin zu Hause!
    Das zweite was mir einfällt, macht mir wieder bewusst was passieren wird. Die Orks! Mein Dorf und alle die dort leben, sind in Gefahr! Eila … Ich muss zu ihr! Sie vor dem warnen, was auf sie zukommt!

    Meine Augen suchen fieberhaft nach einem Anzeichen des Feuers. Keine Rauchschwaden, kein Feuerschein, nichts lässt darauf schließen. Und auch den Brandgeruch nehme ich nicht mehr wahr.
    Alles nur ein Hirngespinst!
    Kein Fackelschein leuchtet mir durch das Blattwerk des Waldes entgegen. Nicht deutet auf die Gefahr hin, die sich nähert. Alle in diesem Tal sind ahnungslos. Die Ebene liegt still und friedlich vor mir, nur mein eigener rasender Herzschlag pulsiert in meinen Ohren.

    Alles verschwimmt, wird unwirklich. Das Tal mit seinen immergrünen Wäldern, wo Tannen dicht an dicht stehen. Vor meinen Augen löst sich alles auf, wird zu schroffen schwarzen Fels. Gestein, was sich um mich verfestigt, mir den Atem raubt, die Luft abschnürt. Ich selbst, liege in Ketten bin gebunden. Unfähig mich zu rühren, in der Dunkelheit, auf stinkendem Stroh, gefangen in den Kerkern von Messanac. Hunderte von Meilen entfernt von Seelen …

    Etwas zieht sich in meiner Brust zusammen, ein Gefühl der Hilflosigkeit und Angst, wie ich es bisher noch nicht in dieser Intensität empfunden habe.
    Du kann nichts tun! Nur zusehen, wie die Welt, wie ich sie bis jetzt gekannt habe, untergeht! Nichts kann ich dagegen unternehmen, bin hilflos gefangen und liege in der Dunkelheit …

    Das Gefühl bricht sich Bahn und ich falle …

    Teil Sechs


    Meine Lungen brennen bei jedem Atemzug. Am liebsten würde ich einen Moment verschnaufen, zu Atem kommen, doch ich kämpfe mich weiter den Hang hinauf. Es ist nicht mehr weit, Marek! Nur noch dieser Anstieg, dann bist du oben! Immer wieder verschwimmt meine Sicht. Warum jetzt? Ich habe es bis hierher geschafft, nun versage ich nicht beim letzten Stück.

    Doch mit jedem Schritt spüre ich, wie erschöpft ich bin. Schweiß rinnt mir in die Augen, brennt sich einen Weg in mein Gehirn.

    Ich darf nicht scheitern! Das ist der einzige Gedanke, der mich beherrscht, vorwärts treibt. Alles, nur nicht zu spät kommen!
    Bilder blitzen in meiner Erinnerung auf. Ich habe gesehen, was passieren wird, wenn ich mein Heimatdorf Seelen zu spät erreiche. Egal was kommt, ich werde es verhindern. Dieses eine Mal werde ich nicht verlieren! Ich werde es rechtzeitig erreichen, sie warnen, da sein, bevor die Helfer des dunklen Lords die ersten Feuer legen. Die Orks, die alles vernichten, mir nehmen, was je für mich von Bedeutung war. Mein Dorf, meinen Stamm und Eila …

    Abermals strauchle ich, kann mich nicht mehr abfangen und falle. Hart lande ich auf den Knien, schürfe mir die Handflächen an den scharfen Felsen auf. Eine Woge der Verzweiflung überrollt mich, nimmt mir den Atem. Hat das Kämpfen überhaupt noch einen Sinn? Ist es nicht besser, aufzugeben? Die Dinge als Schicksal hinzunehmen?

    Nein! Alles wehrt sich in mir, es zu akzeptieren. Es würde bedeuten, dass ich Eilas Tod akzeptiere und das kann ich nicht … Mit einem Keuchen stemme ich mich hoch, bleibe wankend auf dem felsigen Untergrund stehen und stolpere weiter. Schritt um Schritt den Hang hinauf. Es sind nur noch wenige Fuß Entfernung, die mich von der Kuppe des Hangs trennen, dann kann ich das Tal vor mir überblicken.

    Seelen, mein Dorf, es liegt in der Talsenke ...
    Weiter, Marek! Nur noch ein paar Schritte, dann kannst du es sehen!

    Wie wäre es dir den am Liebsten?
    Meine lieben anderen Leser die ihr die Geschichte mitverfolgt: Was ist eure Meinung?

    Marek oder Barran oder ist es an dieser Stelle der Geschichte überhaupt ratsam einen anderen Charakter (Erzähler oder Drache) mit ins Boot zu holen? Würde gerne ein paar Meinungen von euch haben, ehe es hier weitergeht.

    @Thorsten : Schön das dir das Ende von Teil 5 gefallen hat. Versuche es so realistisch und nachvollziehbar weiter zu schreiben wie bisher. :D Viel Spass weiterhin beim mitfiebern.