Der Traum, das Erwachen und der Fall

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.602 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2017 um 21:57) ist von Windweber.

  • 2:16, ich sitze alleine in meinem Zimmer vor dem Lappi und werde gerade sentimental. So sehr mir das auch manchmal auf die Nerven gehen mag, dabei habe ich durchaus einige Ideen, die ich gerne festhalten würde. Ein Gedicht schien mir dafür eine gute Möglichkeit zu sein, da man sich den Inhalt der Worte mehrfach durch den Kopf gehen lassen muss, um das ganz in irgendeine Form zu bringen.
    Auch finde ich, dass es eine gute Möglichkeit ist, Erlebnisse und Gefühle zu verarbeiten und sich im Endeffekt seiner selbst bewusst zu werden. Das Thema dieses Gedichts ist wahrscheinlich das Klischeehafteste, worüber man hätte schreiben können: Meine erste Liebe.
    Das einzige, worauf ich hierbei geachtet habe, sind die Reime. Rhythmus und Versmaß (oder war das das Gleiche? :D ) habe ich einfach vernachlässigt. Wie auch immer, viel Spaß damit.
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    Da war ein Tag, an dem ich zu stolpern begann.
    Da waren wache Nächte, die ich durchträumte.
    Weder müde noch klar der Kopf, doch irgendwann
    Verstand ich, dass da etwas war, was ich wollte.

    Da war ein Ort, an dem wir die schönsten Blüten waren.
    Da war eine Zeit, als unsere Liebe kein Ende kannte.
    Ich verlor mich in deinem Blick, im Feuer, das brannte,
    Träumte den Tag, konnte die Realität nicht bewahren.

    Auf Wolken flog ich, bevor ich laufen konnte.
    Das Knie war blutig, als ich erwachen sollte.
    Und doch noch im Halbschlaf sprang ich erneut,
    Um zu fallen, zu bluten und war doch erfreut.

    Durch meine Tage jagte mich dein Geist viel zu lange.
    In Blindheit machte ich dich zu einem Teil von mir,
    Nun entferne ich das Geschwür wieder, mit einer Klinge
    Schneide ich dich heraus. Und empfinde gegenüber dir
    Keinen Gram. Denn ich hatte nicht gewusst, was ich tat.
    Und du doch auch nicht. Doch du zeigtest kein Rückgrat,
    ließt mich zum Sterben zurück,
    Fallen, machtest mich verrückt.
    In Scherben wurde mir klar, dass es dich nicht schert.
    Und all die Zeit, die ich deinetwegen litt, warst du nicht wert.

    Häupter auf meine Asche!

  • Hallo Kalkwiese,

    Für die Uhrzeit ein respektables Ergebnis! Besonders die ersten 3 Strophen hatten es mir angetan. Super Reime, Guter Lesefluß, kein Stolpern, Hängen, Würgen.
    Du hast mich Text vorher vorgewarnt, es sollte sich bestätigen.
    In der zweiten Hälfte des Gedichtes holpert, stolpert und klappert es gewaltig, was leider das angenehme Lesegefühl vom Anfang verbläst

    Ich muss da länger darüber nachdenken um dir konkret helfen zu können.

    "Und du doch auch nicht. Doch du zeigtest kein Rückgrat."

    Fangen wir hier an:
    Streich das erste "doch", dann klingt es flüssiger

    "Ließt mich zum Sterben zurück,
    Fallen, machtest mich verrückt."

    Schreib vor das "fallen" ein im, dann klingt es schöner.

    Das sind zwei Stellen. Es gibt noch mehr, aber dafür brauch ich etwas Ruhe und Zeit.
    Wenn du erlaubst würde ich das investieren, um eine runde Sache draus zu machen .
    Wäre sonst wirklich schade drum!

    Trotzdessen : Weitermachen, bist auf einem gutem Weg !

    Sonnige Grüße
    Bomba

  • @Bomba Grünblatt:
    Danke für die Rückmeldung :3
    Ich hab mich ja nie als Lyriker verstanden :D Auch wenn meine Texte manchmal in diese Richtung schielen mögen.

    Trotzdessen : Weitermachen, bist auf einem gutem Weg !


    Mache ich, wenn ich mal eine Eingebung habe. :O Dichtung ist eine schwierige Angelegenheit und ich halte Herzblut dabei für wichtig.

    In der zweiten Hälfte des Gedichtes holpert, stolpert und klappert es gewaltig, was leider das angenehme Lesegefühl vom Anfang verbläst


    Ich könnte jetzt behaupten, dass das Intention war und dass es den Inhalt der vierten Strophe verdeutlichen soll :whistling: . Es wäre gelogen, weil es absolut keine Intention war, aber die Auslegung in diese Richtung gefällr mir trotzdem ganz gut. :D


    Das sind zwei Stellen. Es gibt noch mehr, aber dafür brauch ich etwas Ruhe und Zeit.
    Wenn du erlaubst würde ich das investieren, um eine runde Sache draus zu machen .
    Wäre sonst wirklich schade drum!


    Gerne. Es würde mich interessieren, was am Ende dabei heraus kommt. D:

    Häupter auf meine Asche!

  • Hab mich mal an die Arbeit gemacht
    Die ersten 3 Strophen würde ich so stehen lassen.

    Nachfolgend mein Vorschlag:

    Durch meine Tage jagte mich dein Geist viel zu lang
    In Blindheit machte ich dich zu einem Teil von mir
    Nun entferne ich dieses Geschwür.
    Mit einer Klinge schneide ich dich heraus.

    Ich empfinde dir gegenüber keinen Gram.
    Denn ich hatte nicht gewusst ,was ich tat.
    Und du auch nicht. Doch du zeigtest kein Rückgrat.

    Ließt mich zum Sterben zurück,
    fallend, machtest mich verrückt.
    In Scherben.
    Es wurde mir klar, das es dich nicht schert.
    All die Zeit, die ich wegen dir litt
    Warst du nicht wert

  • :P

    Ich sag mal so: Du hast Recht. =)

    Aber es hat Spaß gemacht und das zählt.

    Zitat

    Du hast eine beachtenswerte Kommentierfreude

    Danke ... Ich gebe mein Bestes.

    Ich arbeite derzeit an verschiedenen Kurzgeschichten und einer großen Story. Aber wie gesagt : Ich arbeite daran.

  • Das hier mag ja schon älter sein, aber mir ist etwas aufgefallen, dass ich durchaus interessant finde. Höchstwahrscheinlich nur ein Zufall, aber dennoch interessant:
    2:16 Uhr Sitzt du dort und schreibst ein Gedicht über eine unglücklich geendete Beziehung.
    Offenbarung 2, Vers 16:

    Tue Buße! Sonst komme ich bald über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwerte meines Mundes.


    In mehr als nur einem Aspekt passt es zu deinem Gedicht, besonders die letzte Strophe - auch wenn du sicher nicht darauf aus bist, jemanden zu "richten".

  • Dich habe ich noch nicht gefragt, wie @TiKa444 , ob du nach meiner letzten Ausfallerscheinung überhaupt noch Interesse hast?
    Aber da ich gerade im Flow bin...
    Sehr sentimental! Man macht Schluss, aus guten Gründen, und denkt dann doch manchmal mit rosaroter Brille zurück. Zweifelt. Muss sich zur Orndung rufen. Das hast du wirklich schön eingefangen. Gerade dieses Enjabenemt nach Klinge finde ich sehr gelungen. Klinge wird betont, ein Stocken, Spannung. Was wirst du tun? Doch dann wieder eine friedliche Auflösung.

  • @Windweber
    Ich bin in der Regel nicht nachtragend und wenn jemand nett zu mir ist, bin ich es auch zu ihm. Ich habe gesagt, was ich dazu zu sagen hatte, für mich sollte das Thema erstmal durch sein.

    Dieses Gedicht belächle ich etwas. :D
    Ich weiß noch, wie ich es geschrieben habe, als unglücklich verliebter Teenager, der jemanden anhimmelt, zu dem er eigentlich keinen Kontakt hat. So richtig stolz bin ich heute nicht mehr drauf, aber es war ein Schritt auf meinem Weg und dazu stehe ich natürlich! :) So irgendwie zumindest. Mal abgesehen davon, dass das mit der Klinge direkt von "Dying in your arms" von Trivium geklaut war. :whistling:
    *räusper*
    Naja, ich denke man versteht mich. :D

    Häupter auf meine Asche!