Fassade

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.951 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2015 um 11:10) ist von Klimbim.

  • Fassade
    Oft repräsentativ, der Teil der Baute auf der Sichtseite für jeden erkenntlich
    und dem Besitzer sehr wichtig, ist und bliebt die Fassade.

    Über diese will ich doch gar nicht berichten. Das Ziel dieser Schreibe ist, euch mitzuteilen,
    dass physikalische und psychische Wunden eines jeden Menschen eigentlich gleich heilen.

    Um diese Fassade geht es, die wir unbewusst oder eben nicht aufbauen damit niemand sieht wer wir sind,
    wie wir lachen, wie wir weinen. Damit niemand sieht was uns erfreut und was erschüttert.

    Unnahbar, teilnahmslos, gefühllos und gleichgültig obwohl es doch in Wahrheit nur mogeln ist und wir uns bewusst sind,
    das wir alle gleich – geboren von der Mutter, die selbe Luft atmend und wunscherfüllte Träume träumend – sind, das Menschenskind.

    Afrikaner, Europäer, Asiate, oder Indianer, den Magen fühlt dieselbe Speise.
    Freude, Schmerz und Trauer – so glaubt es mir – wirkt mit der gleichen Weise.

    Gewiss, des einen Freud, des anderen Leid, so ist er – der Mensch – vielleicht ist das gescheit.
    Wer bin ich schon, zu beurteilen, Fehler und Sünde der Menschheit?

    Auch das ist nicht meine Aufgabe, oder mein Zweck - mein Richtungspunkt.
    Ich will erzählen über die Fassade. Die Täuschung, die er ihr und sie ihm tagtäglich auf die eine
    oder andere Weise zu projizieren vermag und das obwohl – und echt genug – die Wahrheit doch
    immer und immer wieder das Beste ist und klug.

    Die Fassade. Wirkend, wie eine Rüstung vor Schwert und Pfeil, ermittelt sie dem Menschen
    das Gefühl der Unverwundbarkeit, der Sicherheit und Unverletzlichkeit gegenüber Eindruck
    und Empfinden, und tun wir das, um unser Herz zu schützen – nicht wie damals gemeint – sondern,
    und das weiss jeder, will man seltener denn je als sentimental und romantisch, als anteilnehmend und feinsinnig bezeichnet werden.

    Vor dem Spiegel stehend die Miene üben, die uns als unserer Rüstung dienen soll vor der ach so grausamen Welt,
    die – so scheint es – zunehmend auf Leistung und Produktivität programmiert wird und all menschliches in den
    Hintergrund rücken will, damit das BIP nicht darunter leidet.
    Da wird jener, der sich seinen Gefühlen nicht stellt, sie zulässt und in die Welt hinaus brüllt, wissend – er ist der
    Minderheit zugeteilt – aber stolz darauf, dass er fühlt. Diese Fassade, die schützen soll ist für ihn nichts Weiteres als
    eine Lüge. Und er weiss, dass ein jeder ihn um diese Fähigkeit beneidet.

    Was ich damit sagen will, vielleicht so wäre es doch an der Zeit, aufzuhören mit dieser Feigheit.
    Genuss und Würze dem Leben zu geben und die schützende Fassade bröckeln zu lassen,
    aufzuhören, uns für das was wir mit uns machen und unserer Gefühle wegen zu hassen.

    Und endlich einzusehen, das Schönheit nicht objektiv ist, Make-Up und Bizeps nur Teil
    einer Fassade sind, einzusehen, dass das schönste des Lebens, das Leben ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Janorian (29. Juni 2015 um 10:50)

  • Hellö

    Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, ist Poesie nicht unbedingt mein Steckenpferd :rolleyes: dennoch:

    Ich mochte es ^^ auch wenn ich das Gefühl habe, dass etwas mit der Formatierung net ganz korrekt ist, dann das sein? :huh: Ich hatte jedenfalls Mühe, beim Lesen die Pausen zu finden. Anderseits ist Poesie ne Kunst und damit frei. Man also quasi machen, was man möchte, insofern ... *schulterzuck*

    Ich versteh nicht ganz folgende Aussage:

    Zitat

    dass physikalische und psychische Wunden eines jeden Menschen eigentlich gleich heilen.

    Was genau möchtest du sagen? Dass die Heilung dieser Wunden mit der persönlichen Fassade zusammenhängt? Du kommst später nicht (oder nur indirekt) darauf zurück, und ganz allgemein finde ich, die Aussage ist ziemlich vermessen :huh: was im Grunde ok ist (ich mag herausfordernde Aussagen), aber da mir eine klare Erklärung später fehlt, bleibt sie lediglich ziellose Provokation ... für mich zumindest.

    Anyway - schätze, die Grundbotschaft stimmt, vielleicht nicht grade mein Thema/Problem, aber man macht sich ja trotzdem Gedanken ^^

    Grüsse Klim :crazypilot:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Erstmal muss ich loswerden das Grenth einfach ein richtiger badass ist, besonders seine Geschichte!

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    In Fett ist geschrieben was mir so aufgefallen ist.

    Ich bin mir nicht sicher ob jeder Mensch eine Fassade aufbaut und falls doch, denke ich dass es seinen Grund dafür gibt. Menschen sollte einfach nur lernen sinnvoll zu hinterfragen. Denn oft ist sind die Fassaden, einfach nur die Regeln die die Gesellschaft sich selber gegeben hat.

  • an euch beide

    @Klimbim : mit dem Teilsatz "dass physikalische und psychische Wunden eines jeden Menschen eigentlich gleich heilen.", meinte ich eigentlich, - das ist jetzt etwas unspektakulär - dass wir alle gleich sind. Klar, jeder ist individuell, aber jeder Mensch ist eben so ein Mensch und das sollte den Leser somit zum nachdenken animieren… Warum so viel Rassismus? Warum bekriegen wir uns ständig? Was könnte jeder einzelne – als Individuum – tun, damit die Menschheit als Ganzes weniger leidet. Kriege, wie schon erwähnt, Hungersnöte, etc.… ich glaube du weisst nun was ich meine.
    @Primus : Kluge Worte. Wer oder Was Grenth ist, frage ich mich nun aber wirklich. Nebensache :P
    Zu deinen klugen Worten: Es baut bestimmt nicht jeder eine Fassade auf. Und bestimmt haben die meisten, die es dennoch tun einen guten Grund. Was mir aber an deiner Antwort am besten gefällt, ist folgender Teil: Menschen sollte einfach nur lernen sinnvoll zu hinterfragen. Genau so sehe ich das auch. Während Politiker am Volk vorbeipolitisieren und die Medien eine Katastrophe zu deren Gunsten nutzen, härtet das, meiner Meinung nach, unser Mitgefühl auf eine perverse Art und Weise ab. Genau darum finde ich diesen einen Satz von dir so gelungen.
    Hinter diese Fassade blicken.
    Mit meiner „poetischen“ Niederschrift wollte ich bestimmt nicht alle in denselben Topf werfen. Mir ist durchaus bewusst, dass es gute Seelen auf diesem Planeten gibt, die ihren Mitmenschen, Tieren, der Natur, usw. beistehen und dies auch offen zeigen.

    Was genau mir durch den Kopf ging, als ich den Text schrieb, kann ich nicht wirklich sagen, aber ich finde es ist irgendwie nicht komplett falsch…