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So ihr lieben, hiermit stelle ich dann auch mal meine erste Geschichte ein, die etwas länger werden soll als wie bisher. Der grobe Plot existiert zwar schon, ansonsten aber steht sie noch am Anfang und ich hoffe das ich das Ganze auch mit eurer Hilfe weiterentwickeln kann.
Da ich leider etliche Jahr nichts geschrieben habe hoffe ich werdet ihr Nachsicht mit mir haben.
Außerdem möchte ich auch darauf hinweisen, dass die Geschichte Inhalte einer Gay-Romanze hat. Die wird zwar jetzt nicht ins Erotische gehen -also keine Angst, unter 18 Jährige können die Story beruhigt lesen- aber ich möchte es vorneweg erwähnen damit weniger tolerante Leute nicht plötzlich denken, Ihhh zwei Männer die sich küssen, so nen Schund wollte ich gar nicht lesen! Im übrigen ist dieser Anteil auch nur ein kleiner Teil der Geschichte, es ist also definitiv keine direkte Gay-Romanze.
So ich hoffe dennoch, dass die Geschichte euch gefällt.
Der Erbe der Wölfe
Prolog
Als hätten die Götter selbst Mitleid mit dem jungen Prinzen, verdeckte in dieser Nacht nicht eine einzige Wolke den Vollmond. Sein Schein beleuchtete die kleine Burgruine inmitten des Waldes, um den Jungen vor seinem Schicksal zu beschützen.
In der Dunkelheit des Unterholzes, das die Burg umgab, versteckte sich eine Gestalt. Lediglich blutrote Augen, die der Mond zum Leuchten brachte, waren aus dem Dickicht zu sehen. Tods Blick war auf die alte Burg gerichtet, obwohl sie dem Namen schon seit vielen Jahren nicht mehr gerecht wurde. Ein Teil der Wehrmauer war fast vollständig eingebrochen. Das modrige Holz der Tore und Balken verbreitete zusammen mit allem anderen Schmutz einen Mief nach Vergangenheit. Dennoch war das hohe Gebäude, das fast als Einziges in der Mitte der Anlage noch wirklich stand, gut erhalten. Da der König jedes Jahr in diesen Wäldern eine Jagd veranstalte und die Ruine gerne im Anschluss nutzte, um zu feiern, wurde darauf geachtet, dass wenigstens das Hauptgebäude in passablem Zustand blieb.
Auch in diesem Jahr wurde die erfolgreiche Jagd begossen. Aus den Fenstern drang Licht, Gesang erfüllte die Stille der Nacht und die verschiedensten Gerüche lagen in der Luft. Für Tod jedoch miefte die ganze Lichtung nach Alkohol und Urin, und der brennende Gestank von Erbrochenem reizte seine Nase. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Warten ein Ende hätte.
Bereits seit Stunden vergnügten sich die Menschen ausgelassen, weswegen er vor einer Weile seinen Ruf in die Nacht hinausgeschrien hatte. Ein Ruf, der eine ganz bestimmte, lockende Wirkung haben konnte. Er hoffte nur, dass dieser auch gehört und nicht vom Lärm der Menschen übertönt worden war.
Aber da trat bereits schon eine kleine Gestalt zwischen das Geröll im eingefallenen Mauerteil. Wie erhofft war es der Prinz, bei dessen Anblick Tod innerlich zu grinsen begann. Der Junge hatte seinen Ruf also tatsächlich gehört und kam nun wie ein Welpe von Neugierde getrieben zu ihm.
Dumme Menschen!, dachte Tod.
Er wartete, bis das Kind aus den Mauerresten hervortrat und hinein in die Schatten der Nacht, dann bewegte er sich langsam aus dem Gebüsch, das seinen riesigen Körper verborgen hatte. Das Mondlicht verfing sich in seinem Fell und wurde von dessen Schwarz geschluckt. Seine Ohren hatte er angelegt und seine mit Reißzähnen besetzte Schnauze zu einem blutrünstigen Grinsen verzerrt. Seine Augen funkelten den kleinen Knaben an, dem beim Anblick des riesigen Dämonenwolfs die Angst bis in die Knochen kroch. Wahrlich, mit Tod hätte sein Meister für ihn keinen besseren Namen wählen können.
Das Zittern des Jungen nahm langsam überhand und Tränen liefen in Bächen über seine Wangen. Jetzt musste Tod schnell handeln, bevor der Junge seinen Verstand wieder fand und zu schreien begann.
Mit einem Satz war er bei ihm und schlug mit der Pranke nach dem Königssohn. Tods Krallen durchschnitten einen Teil des Fleischs in dessen Gesicht und der Knabe fiel zu Boden. Dem Wolf entfuhr ein missmutiges Knurren. Er durfte das Kind nicht töten, das hatte sein Meister ihm verboten. Vorsichtig schnüffelte er an dem kleinen Körper.
Gut, er lebt noch. Tod entspannte sich etwas und stieß das blutige Gesicht unter sich mit der Schnauze zur Seite. Sachte leckte er darüber, um das Blut zu entfernen, damit er sich den Schaden ansehen konnte und natürlich um dafür zu sorgen, dass der Junge keine Spur hinterlassen würde. Jetzt sah er, dass ein tiefer Riss quer über sein Gesicht verlief und ein kleinerer oberhalb des Auges.
Ein Glück, die Wunde wird ihn nicht töten, dachte der Dämonenwolf. Sein Blick glitt nach oben zum Ende der Wehrmauer, um sich davon zu überzeugen, dass er noch nicht entdeckt worden war. Wird langsam Zeit zu verschwinden.
Der Wolf drehte den Jungen mit der Pranke auf den Bauch, biss in den Stoff am Rücken und hob ihn hoch. Mit dem Jungen im Maul rannte er zurück zum Rand der Lichtung und verschwand, nach einem letzten Blick in Richtung Burg, schließlich in den Schatten des Waldes.