Zweifelnde Schreie

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.065 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2017 um 10:41) ist von Windweber.

  • Die zweifelnden Schreie sie machen mich stumm,
    sie nagen und zwicken, sie treiben mich um.
    Sie wirken in mir und lähmen mich ständig
    sie wuseln umher, sind flink und sind wendig.

    Ich stell' mich entgegen, nehm' auf jede Schlacht.
    Ich schreie so laut ich vermag.
    Ich bettle und flehe, ich bitte ganz sacht
    und merke doch wie ich versag.

    Ganz langsam und doch unaufhaltsam
    beginne ich, ihnen zu glauben,
    dass ich nie im Leben das sein kann,
    was Träume zu hoffen erlauben.

    Einmal editiert, zuletzt von Shaylee (4. Dezember 2016 um 14:54) aus folgendem Grund: Verbesserungsvorschlag von Klim :)

  • Abgesehen von dem doch etwas deprimierenden Thema mag ich das sehr gern. Am Anfang habe ich die zweite Strophe als holprig empfunden, weil die 2. + 4. Zeile kürzer ist als der Rest, aber nach mehrmaligen Durchlesen fand ich grade diesen Bruch dann doch ganz nett.

    Ganz langsam und doch unaufhaltsam
    beginne ich, ihnen zu glauben,
    dass ich nie im Leben das sein kann,
    was Träume zu glauben erlauben.

    Das "zu glauben erlauben" finde ich irgendwie etwas schwammig. Auch, dass zweimal "zu glauben" kommt, stört etwas. Vielleicht eher Richtung "was Träume scheinbar erlauben"?

    Aber ist nur eine Kleinigkeit, in dem sonst sehr stimmigen und rhythmisch toll zu lesenden Gedicht. Find ich super!

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Das "zu glauben erlauben" finde ich irgendwie etwas schwammig. Auch, dass zweimal "zu glauben" kommt, stört etwas. Vielleicht eher Richtung "was Träume scheinbar erlauben"?

    Oder vielleicht "Was Träume zu hoffen erlauben"?

    Ich fands ebenfalls klasse :) das Thema deprimierend, aber wie sagte Sally Sparrow? "I like being sad. Sad is happy for deep people." ^^ was nicht in jedem Fall stimmt, aber das Lesen dieses Gedichts erfüllt mich mit einer Schwere und Melancholie, der ich mich hin und wieder wirklich gerne hingebe (klingt vielleicht beknackt aber isso). Ausserdem kann ich mich gut mit dem Thema identifizieren/mitfühlen.

    Interessantes Versmass auch :thumbsup:

    Grüsse Klim :)


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Hallo ihr beiden,

    und danke für eure Rückmeldung.
    Es freut mich, dass ihr euch auf das Gedicht einlassen konntet und es euch auch nahe ging.
    Und vor allem danke ich dafür, dass ihr den Finger auf die Wunde legt und dieses zu glauben erlauben anmerkt... das fand ich auch nicht gut, aber ich kam nicht drum herum^^

    Ich entscheide mich für @Klimbims Version - @Phi, deine gefällt mir auch, aber bei Klim bleibt die Anzahl der Silben gleich :)
    Werde ich gleich ändern.

    Lieben Gruß
    Shaylee

  • Diese Antithesen finde ich stark - Schreie - stumm, lähmen - flink und wendig, flehen und betteln - sacht bitten. Die spiegeln den inneren Kampf schön wider. Hier scheinst du dich mit tiefen, inneren Gefühlen zu beschäftigen, die Romantik so vieler deiner anderen Gedichte fehlt hier...