Gloria en Bellum

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.006 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Mai 2017 um 14:57) ist von PalandiumX.

  • Hi Leute, das hier ist das erste Kapitel meiner ersten Geschichte ich hoffe es gefällt euch auch wenn nicht viel im Kapitiel vorhanden ist. Ausserdem hoffe ich auf ekonstruktive Kritik.:D
    Gloria en Bellum

    Kapitel 1


    Als ich erwachte, war es bereits spät am Mittag. Das Sonnenlicht schien durch die trüben Fenster auf mein Klappbett und zeigte die eigentliche
    Schäbigkeit des Zimmers. Das Klappbett, ein kleiner Kleiderschrank,
    gebaut aus Holzresten der nahen Sägerei, und eine Truhe aus altem
    Eichenholz. Sie war vermutlich das wertvollste in meinem Besitz und
    hätte mich für einige Wochen durch den Winter bringen können, ohne dass ich in den Wald hinaus müsste, um zu jagen. Aber sie war mir zu viel Wert, um auch nur daran zu denken sie zu verkaufen …


    Naja, zumindest war sie das damals. Ich stand auf und meine nackten Füße trafen auf den kühlen Steinboden. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und zog mich an. Ein paar billige Lederstiefel, ein Hemd und eine Stoffhose. Nicht wirklich viel. Vor allem, da es die einzigen Kleidungsstücke waren, die ich besaß. Ich machte die Fenster auf,
    um ein wenig der frischen Winterluft hineinzulassen. Sie erfüllte
    sofort den Raum und brachte die Gerüche des Waldes mit sich, welche mich
    lebendiger fühlen ließen …


    Zumindest so lebendig,
    wie man sich als Holzarbeiter im größten Drecksloch des Imperialen
    Reiches fühlen konnte. Ich schloss das Fenster wieder, einige würden
    sogar für die paar Zillien, die ich besitze,
    den Ärger der örtlichen Verwaltungslords riskieren. Ich ging in die
    provisorische Küche, die gleichzeitig mein Wohnzimmer und meine
    Eingangshalle war, und nahm etwas von dem trockenen Weizenbrot zu mir.


    „Du bist auch bald alle, huh?“


    Aber ich sollte mich darüber freuen, überhaupt Nahrungsrationen zu bekommen, auch wenn sie nicht reichten und man die Behörden bezahlen muss, damit sie überhaupt unversehrt ankommen. Die Wirtschaftssiedlungen am Rande des Reiches bekommen kaum Unterstützung des Staates, die Behörden? Größtenteils korrupt und die, die es nicht sind, überleben meistens nicht lange. Für verweichlichte Stadtleute war hier, wo jede Gasse deine letzte sein könnte, kein Platz.


    Nachdem ich meine bescheidene Mahlzeit eingenommen hatte, ging ich aus der Hütte. Meine Stiefel bohrten sich in den Schnee, der bei jedem meiner Schnitte knirschte. Es war noch still draußen. Die meistens nutzten die Tage des Erwachens, um auszuschlafen, sich von den Strapazen des Sägewerks oder der Munitionsfabrik zu erholen. Und einige nutzten diese Zeit auch, um in den Wäldern zu Jagen oder Beeren zu sammeln. Die Tage des Erwachens sind die letzten Sieben Tage eines Monates, an denen alle Manufakturen, Fabriken und Produktionsstädten geschlossen sind. Der einzige Grund ihrer Existenz ist es, die lokale Bevölkerung unter Kontrolle zu halten, unter dem Vorwand, dem großen Imperator zu huldigen. Ich ging zu einem kleinen mit Ketten verschlossenen Schrank, entriegelte diesen und nahm einen kleinen Bogen mit Köcher, einen Leinensack und zwei Messer heraus. Alles von geringer Qualität, einen richtigen Kampf würde ich damit nicht überleben, aber
    zum Jagen von Kleinwild reichte es. Nachdem ich Bogen und Köcher
    geschultert und die Messer in eine Gürteltasche gesteckt hatte, wanderte ich in den Wald, der direkt hinter meiner Hütte anfing. Das Jagen und Überleben in der Wildnis brachte mir mein Vater bei. Er zeigte mir, wo man welche Wurzeln findet und welche Tiere zu welcher Jahreszeit im Wald umherstreifen. Das Schießen brachte er mir auch bei und ohne arrogant wirken zu wollen, muss ich sagen, dass ich eine ziemlich gute Genauigkeit habe und sogar von Eichhörnchen aus den Bäumen schießen kann.
    Leider starb mein Vater bereits als ich noch ein Kind war während eines
    Unfalls im Sägewerk und da meine Mutter bei meiner Geburt verstorben
    war, musste ich für mich selbst sorgen. Die lokalen Behörden interessiert ein Waisenkind kaum,
    die sind sogar froh, wenn sie sich nicht um irgendwelche
    Angelegenheiten kümmern müssen. Ich streifte durch das leichte Dickicht
    nahe am Waldrand, ich ging nie zu weit in den Wald,
    immer in der Nähe des Dorfes falls Gefahr im Verzug ist. Diese Gefahr
    kam aber eher aus dem Wald selbst und nicht von den Behörden, der
    Verwaltungslord freut sich immer über ein gutes Stück Wild und entlohnt
    besser, als wenn man das Fleisch zum Dorfhändler bringt.


    Plötzlich vernahm ich das
    Geräusch von knackenden Ästen ein paar Meter tiefer im Wald. Ich folgte
    dem Geräusch und ging so tiefer in den Wald. Kurz vor einem Bachlauf
    stand ein Reh in den besten Jahren. Alles war Still, ich
    konnte nur das Plätschern des Baches hören, ein leichter Luftzug aus
    dem Süden pfiff an meinen Ohren vorbei, ich hockte mich hin, sodass ich aus dem Sichtfeld des Rehs verschwand und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Ich legte den Pfeil an die Sehne,
    jederzeit bereit aufzustehen und das tödliche Geschoss durch die Luft
    surren zu lassen. Ich machte mich bereit, wollte gerade aufstehen, den
    Pfeil in mein Abendessen befördern, doch plötzlich wandte das Reh seinen
    Kopf um, als hätte es etwas gewittert. Es schaute einen Augenblick in die ferne, bevor es losrannte.
    Ich stand sofort auf und lies den Pfeil frei. Stille, der Pfeil prallte
    gegen einen Stein, plötzlich Schreie aus Richtung des Dorfes. Ich drehte mich um, wollte losrennen und wurde von einer Explosion von den Füßen gerissen.

    2 Mal editiert, zuletzt von PalandiumX (21. Mai 2017 um 15:16)

  • Hallo,

    das ist ja schon Mal ein guter Anfang. Ich hätte da aber ein paar Sachen die mir aufgefallen sind.

    1. Zillien
    Was ist das, eine Währung? Leider erklärst du das nicht.

    2. [....] ich ging zu einem mit Ketten verschlossenen Schrank. [...]
    Ich denke du bist draussen, stehen da einfach mit Ketten verschlossenen Schränke in der Gegend rum
    oder
    ist das ein spezieller Ort wo man was lagert
    (Abholstation wie bei uns?)

    3. Der Schlüssel.
    Erst sind sie mit Ketten verschlossenen, danach hast du sie einfach geöffnet, obwohl du nur ganz billige Sachen besitzt! Haben die Taschen oder woher kannst du den Schrank öffnen und wenn ja warum andere nicht auch?

    4. Wie heißt du?
    Nirgends wird dein Name erwähnt.
    Gut, wenn du das so lassen willst okay, nur dann musst du das durchziehen.
    Andernfalls kannst du ihn ja von Ferne gegrüßt werden lassen (Mal ganz einfach, nur dann auch das andere ändern das keiner sonst wach ist)

    5. Absätze
    Mit Absätzen kannst du schön wechseln. Z.B. der Teil in dem du etwas über die Welt erzählst. Als eigenständiger Absatz kann man dem Thema besser folgen. So entsteht keine Verwirrung wenn du plötzlich vor einem Schrank stehst, da das ein neuer Absatz wäre. Zum Schrank sie 2 und 3.

    Das wäre was mir auffiel, wie gesagt, schöne Geschichte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Iridiosflames (21. Mai 2017 um 00:27)

  • Alles, was weiß ist, wurde von mir korrigiert oder editiert. Es kann sein, dass nicht alle Kommas richtig sind, aber dennoch hast du deutlich zu wenig Kommas gesetzt. Einige Sätze waren so utopisch lang, dass ich sie in meiner Korrektur erstmal getrennt habe, wie ich fand, dass sie am sinnvollsten zu trennen wären. Du musst meine Korrekturen natürlich nicht übernehmen.
    Da du keine Absätze eingebaut hast, habe ich mal selbst ein paar eingefügt. Es ist zu empfehlen, da der Text einen sonst erschlägt und man sofort die Lust am Lesen verlieren könnte.
    Das gelb markierte sind Sätze, die so keinen Sinn ergeben, wie du sie geschrieben hast. Entweder zu lang, oder inhaltlich nicht ganz nachvollziehbar.

    Du fängst die Sätze häufig gleich an. Varriiere mit den Satzanfängen und generell mit der Satzstellung. Auch wenn man es in der Schule so gelernt hat "Subjekt, Prädikat, Obkjekt", ist dies in einer Geschichte recht monoton und im größeren Maße sogar ziemlich hässlich. Es wirkt mehr wie eine Aufzählung und weniger wie eine Erzählung. Andererseits frage ich mich, ob du es wirklich so gelernt hast, kaum Kommas zu setzen. Bei uns hat nahezu jeder Lehrer, egal welchen Faches, falschgesetzte oder fehlende Satzzeichen in Arbeiten angestrichen und sogar bei extremer Häufung mit in die Note einfließen lassen. Ich habe zwar mal am Rande irgendwo mitgekriegt, dass man den Schülern heutzutage deutlich mehr "Freiraum" bei der Gestalltung ihrer Texte lässt und man hauptsächlich Augenmerkt darauf legt, dass man es entziffern kann. Aber ich finde, man muss trotzdem versuchen, die Zeichensetzung korrekt zu machen. Das betrifft jetzt nicht nur dich, sondern viele Leute, auch außerhalb des Forums.

    Nun zum Inhalt. Da ich ja nun weiß, wie die Überschrift lautet, kann ich mir etwas mehr darunter vorstellen, worum es in deiner Geschichte gehen soll. Aber andererseits macht es mich etwas stutzig, dass sie unter "Sonstige Fantasy" steht. Für mich klingt es recht "altertümlich", mehr nach Mittelalter. Jagen und Holzhütte, Waldarbeiter und imperiales Reich. Wenn es natürlich postapokalyptisch sein soll, müsstest du es noch etwas klarer im Text einarbeiten.
    Viel ist ja an sich noch nicht passiert. Fragen kommen mir keine Auf, die jetzt auf die weiterführende Geschichte bezogen wären. Das Wort "Potential" will ich auch nicht für deinen Text verwenden, da es meiner Meinung nach immer so klingt, als wäre der Text an sich voll langweilig, aber aufgrund des Fantasy-Faktors trotzdem lesenswert. Wenn man es streng nimmt, hat fast jeder Geschichtenansatz Potential. Es kommt immer drauf an, was man daraus macht. Gefühl und Mitgefühl, wie auch Vorstellungskraft und Nachdenklichkeit, gibt mir dein Text leider nicht wirklich. Ich habe es gelesen, den Inhalt verstanden, aber eine Geschichte oder ein Setting kam mir dabei spontan nicht in den Sinn. Schon klar, er geht jagen, weil er Nahrung braucht. Er erzählt etwas über das korrupte Reich und arme Leben. Wie schwer man es doch hat. Und am Ende passiert halt etwas relativ unerwartetes. Relativ unerwartet deshalb, weil im gesammten Text vorher kaum etwas passiert ist, weshalb ich einfach davon ausgehen konnte, dass noch ein kleines neckisches Detail am Ende des Textes kommen könnte.
    Sicherlich würde ich gerne wissen, was dies für eine Explosion war und was in dem Dorf passiert ist. Aber bisher habe ich leider keinen wirklichen Bezug weder zum Prota, noch zur Umgebung oder dem Hintergrund. Es könnte der Anfang einer beliebigen Geschichte sein, die man schon zuhauf gelesen hat.
    Ich habe mir mehr Details erhofft. Mehr Gefühle und Empfindungen. Eine Beschreibung der Person, selbst dann, wenn sie für die Geschichte von minderer Bedeutung sein möge. Ich weiß nicht einmal, welchen Geschlechts die Person ist.

    Darum behaupte ich einfach mal, dass es sich um eine junge Frau handelt, mit schlanker Statur, schulterlangem, blonden Haar und zierlichen Grübchen in den Mundwinkeln. Sie trägt Jägerklamotten, mit Rebhuhnfeder bestücktem Hut. Eine markannte Nase, leichte Segelohren und feinen Brauen, welche die hellgrünen Augen sanft umschmeicheln.


    Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Liebe Grüße vom Blauen Alien! :alien:

  • Vielen Dank für die konstruktive Kritik ich werde deine Tipps in den nächsten Kapiteln aufjedenfall probieren umzusetzten. Generell fallen mir Anfänge schwere als der Rest des Textes da ich mir nie wirklich sicher bin wie ich beginnen soll^^. Die beschreibung des Hauptcharkters wollte ich immer mal wieder zwichendurch reinschreiben sodass man nicht alzu viel Informationen Aussehn bekommt sonder mehr über die Persönlickeit , sodass man sich dadurch seinen eigenen Charakter in der Hauptrolle vorstellen kann^^, ob das eine sinnvolle Idee ist weiß ich aber nicht:D Das ganze soll eher so ein zwichending von Mittelalter und Erster Weltkrieg sein bei dem auch Magie eine Rolle spielt da ich mir nicht sicher war was das für ein Setting ist habe ich es einfach mal hier untergebracht^^

  • Hey du,

    habe mich auch mal ein bisschen mit deinem Text beschäftigt :)
    Meine Anmerkungen findest du im Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Ich schloss das Fenster wieder, einige würden sogar für die paar Zillien, die ich besitze, den Ärger der örtlichen Verwaltungslords riskieren.

    Hier stimmt meiner Meinung nach die Zeit nicht ganz. Du schreibst die ganze Zeit in der Vergangenheit, hier wechselt zu in die Gegenwart.Es müsste demnach eigentlich heißen: "....einige würden sogar für die paar Zillien, die ich besaß, den Ärger der ....."


    Die Wirtschaftssiedlungen am Rande des Reiches bekommen kaum Unterstützung des Staates, die Behörden? Größtenteils korrupt und die, die es nicht sind, überleben meistens nicht lange.

    Ich glaube, Zarakas hat den Satz auch bemängelt. Ich verstehe ihn ebenfalls nicht, so, wie er da steht. (Außerdem ist auch hier wieder die Zeit nicht richtig)
    Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe, aber vielleicht wäre das hier eine Alternative: "Die Wirtschaftssiedlungen am Rande des Reiches erhielten kaum Unterstützung von Seiten des Staates. Und die Behörden? Die waren größtenteils korrupt. All jene, die es nicht waren, überlebten meistens nicht lange." (oder so ähnlich)


    Ich streifte durch das leichte Dickicht nahe am Waldrand, ich ging nie zu weit in den Wald, immer in der Nähe des Dorfes falls Gefahr im Verzug ist. Diese Gefahr kam aber eher aus dem Wald selbst und nicht von den Behörden, der Verwaltungslord freut sich immer über ein gutes Stück Wild und entlohnt besser, als wenn man das Fleisch zum Dorfhändler bringt.

    Also, dieser Abschnitt macht mir zu schaffen und ich versuche schon die ganze Zeit herauszufinden, was mich stört. Ich starte jetzt mal einen Versuch, ihn umzuformulieren:

    "Ich streifte durch das leichte Dickicht nahe am Waldrand. Nie ging ich zu weit in den Wald, blieb immer in der Nähe des Dorfes, für den Fall, dass Gefahr in Verzug war. Und damit meine ich keine Gefahr, die von den Behörden ausging, sondern vom Wald selber."

    Zum einen kommst du hier wieder mit den Zeiten durcheinander, der Satz ist zu lang und umständlich und außerdem finde ich die Erklärung mit dem Verwaltungslord an der Stelle unpassend, weil du eigentlich was ganz anderes erklären willst. Es geht nämlich um die Gefahr, die vom Wald ausgeht...zumindest betonst du das ausdrücklich, lässt dich dann aber dazu hinreißen, doch wieder eine Nebensächlichkeit zu beschreiben.Du willst ja hier an der Stelle eine gewisse Spannung aufbauen, oder? Dann würde ich eher zum Punkt kommen. (verstehst du irgendwie, was ich dir sagen will???)


    Geräusch von knackenden Ästen ein paar Meter tiefer im Wald. Ich folgte dem Geräusch und ging so tiefer in den Wald. Kurz vor einem Bachlauf stand ein Reh in den besten Jahren. Alles war Still, ich konnte nur das Plätschern des Baches hören, ein leichter Luftzug aus dem Süden pfiff an meinen Ohren vorbei, ich hockte mich hin, sodass ich aus dem Sichtfeld des Rehs verschwand und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Ich legte den Pfeil an die Sehne, jederzeit bereit aufzustehen und das tödliche Geschoss durch die Luft surren zu lassen. Ich machte mich bereit, wollte gerade aufstehen, den Pfeil in mein Abendessen befördern, doch plötzlich wandte das Reh seinen Kopf um, als hätte es etwas gewittert. Es schaute einen Augenblick in die ferne, bevor es losrannte. Ich stand sofort auf und lies den Pfeil frei. S

    Hier sind mir ein paar Wortwiederholungen aufgefallen, die sich vielleicht durch die Verwendung von Synonymen oder das Umstellen des Satzes vermeiden lassen. Beispiel: Wald, Reh, Pfeil

    Ansonsten finde ich, dass du schon auf einem ganz guten Weg bist. Vielleicht erklärst du an manchen Stellen zu viel und an anderen zu wenig :) Aber ich denke, dass das mit noch ein bisschen Übung kommt...

    Ich hoffe, du kannst was mit meinen Anmerkungen anfangen.


    Viele Grüße,
    Rainbow

  • Hier ist das zweite Kapitel ich hoffe ich konnte mich in einigen Sachen verbessern ^^.

    Kapitel 2

    Mein Kopf fühlte sich an als würde er ebenfalls explodieren, das einzige was ich hörte war ein kontinuierliches piepsen, immer, wenn ich probierte mich aufzurichten knickte ich wieder ein. Die Luft roch nach verbrannter Erde und Schwefel, der Rauch und das Blut welches vermutlich aus einer Kopfwunde, in mein Auge lief versperrten meine Sicht, die Luft fühlte sich komisch aufgeladen an fast schon elektrisch. Vielleicht Magie? Plötzlich spürte ich Schmerzen in meinem Bein die mir fast die Sinne raubten. Aber ich wollte nicht ohnmächtig werden. Aus irgendeinem Grund Versuchte ich mich immer wieder aufzurichten und zum Dorf zu rennen, obwohl es in meiner Lebenssituation vermutlich einfacherer gewesen wäre liegen zu bleiben und zu hoffen, dass ich schnell verblute. Mir lag nicht wirklich was an dem Dorf, die wenigen Freunde die ich hatte wahren wohl eher Bekannte und es fühlte sich auch nicht wie meine Heimat an, aber trotzdem wollte ich dorthin zurück als würde ich von einer fremden Person gesteuert werden. Vielleicht hat die Explosion auch einfach nur meine Synapsen verbrannt und ich hatte die letzten Zuckung bevor ich zusammenkrachte und starb… Nein ich dachte ja noch ich war nicht Tod und auch nicht so nah dran, schwer verletzt wohl eher. Der einzige Grund warum ich am Leben war ist vermutlich meine kämpferische Natur. Während ich dort schwerverletzt herumkroch fing mein Gehör langsam an sich zu regenerieren, ich konnte das Plätschern des Baches wieder vernehmen doch keine Schreie oder weitere Explosionen. Der Schmerz an meinem Bein ließ mich stark aufstöhnen und das Blut in meinem Auge versperrte weiterhin die Sicht. Ich hatte nicht mal genug Kraft um es mir aus dem Gesicht zu wischen, trotzdem probierte ich unter großen Schmerzen weiter zu kommen.


    Plötzlich hörte ich ein summen, das Gefühl der aufgeladenen Luft kribbelte an meiner Haut, dass Summen wurde lauter und es roch nach Schwefel. Das Summen hörte auf und Schritte kamen auf mich zu ich brachte ein stöhnen heraus und dann war alles schwarz. Mein Körper hatte seine Grenzen erreicht und ich driftete in die Ohnmacht. Das erste was ich sah war Dunkelheit, aber nicht das stumpfe schwarz welches sich anfühlt als wäre die Zeit anhalten wie es normalerweise bei einer Ohnmacht üblich ist, sondern eine Art Mischung aus Schwarz, Lila und Blau die von sich ausleuchtete. Es war ein beeindruckender Anblick der einen wie in Trance versetzte und immer näher zog. Eine Stimme sprach aus dieser Mischung hervor „Er hat es überlebt.“ Nein die Stimme kam von überall. „Seine Fähigkeiten sind seit letztem Mal gewachsen“ War ich tot? Passiert sowas nachdem man stirbt? Die Stimme war tief, mächtig, aber gleichzeitig schelmisch und erfüllte alles was ich Wahrnahm, es war so als würde ich ohne es zu wollen von ihr angezogen werden, sie war so wie man sich die Stimme eines Gottes vorstellt. „Es wird langsam Zeit sich zu zeigen“ kicherte die Stimme. Ich war mir nicht sicher ob die Stimme mit mir oder sich selbst redete. Plötzlich fing sich alles an zu drehen, immer schneller und schneller während der letzte Satz der mysteriösen Stimme in meinem Kopf echote oder echote sie in diesem Raum? War dieser Raum mein Kopf? Mit diesen Gedanken drehte sich mein Bewusstsein, wie von einem Vortex aufgesogen, wieder in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit.
    Als ich das nächste Mal aufwachte erschrak ich vor der puren Helligkeit die in meine Augen floss. Ich hatte immer noch wahnsinnige Kopfschmerzen ob diese durch meine Verwirrung oder durch die Verletzung kamen wusste ich nicht. Es brauchte eine Zeit bis ich mich umgucken konnte, der Raum hatte große Ähnlichkeit mit einem der Sanitätsräume des Sägewerks, jedoch war er viel moderner und besser ausgestattet. Ich war mit verschiedensten Messgeräten verbunden die ihre aufgenommen Werte auf flimmernde Bildschirme projizierten, von denen ich nur raten konnte was sie bedeuten. Gegenüber meinem Bette befand sich eine weiße Tür die, wenn man nicht genau hinguckte sich mit dem auch weißen Zimmer vermischte. Ich mochte das Weiß es erinnerte mich nur an zu viele kalte Winter die ich gerade so überlebt habe, in denen ich mich nur von den spärlichen Rationen ernähren konnte. Das einzige Fenster des Raumes befand sich rechts von mir und war viel besser als mein eigenes soweit ich es beurteilen konnte, man konnte klar hindurchblicken das einzige was verriet das sich dort überhaupt Glas befand, war der Rahmen der genau so weiß wie die Wände war und fließend in sie überging. Außerhalb des Fensters sah ich jedoch nur einen Vorhang der mir die Sicht versperrte. „Worüber denke ich hier überhaupt nach!?“ Ich habe mich schon immer viel zu leicht ablenken lassen vor allem wenn mir langweillieg wurde. „Wo bin ich?“ dachte ich laut, doch es viel mir keine Antwort darauf ein.


    Ich habe mein ganzes Leben bisher nur im Dorf und im Wald verbracht, niemals wäre mir in den Sinn gekommen in einem so modernen Krankenzimmer zu landen. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann mittleren Alters kam ins Zimmer. Er hatte kurze zum typischen militärischen Undercut geschnittene braune Haare und ein ziemlich kantiges Gesicht dem man ansehen konnte wie oft er schon gekämpft gehabt haben muss, besonders eine lange Narbe die sich von der Stirn, über das Auge, bis zu seiner rechten Wange verlief. Er trug die Uniform eines Imperialen Kriegsmagiers, die aus einem Mantel der hinten bis zu den Kniekehlen reichte, einer relativ enganliegenden Rüstung aus Leder über einem Stoffhemd, einer ledernen Hose und Lederstiefeln. Früher wollte ich selbst Magier werden als ich noch klein war, für das Imperium kämpfen und seine Feinde vernichten, doch das legte sich mit den Jahren, nachdem ich realisierte wie das Imperium mit deiner Bevölkerung umgeht. Außerdem wurden bei mir keine der sehr seltenen magischen Fähigkeiten festgestellt weshalb ich überhaupt keine Chance hatte Magier zu werden. Die Ausrüstung des Magiers war eine Mischung aus elektrisierendem Blau das die Konturen und Ränder färbte und einem tiefen Schwarz mit dem der Rest der Ausrüstung eingefärbt worden ist. Die Magier wurden in verschiedene Konklaven eingeteilt alle hatten ein anderes Banner, ein anderes Farbmuster und eine andere Aufgabe, doch ich erkannte nicht zu welchem Konklave dieser gehörte. Der Mann schaute sich um und musterte mich mit seinen kühlen Augen.


    „Sie fragen sich bestimmt wieso so hier sind und wo hier überhaupt ist“ sprach der Magier.
    Ich war viel zu perplex um zu antworten, zum Glück erwartete er erst gar keine Antwort.
    „Weshalb sie hier sind ist eine simple Frage. Unser 5.Battalion fand sie in der Nähe eines Waldes nach dem Angriff auf Siegensburg im westlichen Reich. Die Frage wo sie sind kann ich ihnen nur insofern beantworten: Wir befinden uns in einer Festung im westlichen Distrikt nahe der Grenze.“


    Ich war immer noch wie paralysiert, erst dieser komische Traum und jetzt bin ich in einer Festung die von Magiern besetzt ist. Noch viel interessanter ist, dass ich überhaupt hier bin, es ist nicht so als würde bei einem Angriff auf das Imperium viel Wert auf einzelne Industriesiedlungen geben. Vor allem warum wurden wir angegriffen und wer hat uns angegriffen. Diese Gedanken kamen mir inerhalb eines Bruchteils einer Sekunde und bevor der Magier wiederanfangen konnte zu sprechen fragte ich:„Sir, wenn ich mir die Frage erlauben darf,“ ich wusste genau, dass ich nicht mal das Recht hatte ihn anzusprechen, dieses Gesetzt wird jedoch normalerweise von allen beteiligten ignoriert, außer man würde vor dem Imperator oder einem seiner direkten Untergeben stehen, was jedoch einem Arbeiter nie passieren würde. Trotzdem wollte ich vorsichtig sein „wer hat das Imperium angegriffen und warum?“ Der Magier betrachtete mich mit seinem kalten Blick in einer Mischung aus Verwunderung und Interesse.
    „Wir gehen davon aus das die Handelsallianz den westlichen Grenzdistrikt mit Artilleriefeuer beschossen hat. Warum sie das getan haben ist uns unklar.“ Im Grunde genommen brachte mir diese Aussage auch keine Antwort
    „Aber nun zurück zu ihnen das wirklich interessant war der Zustand und der Zustand des Ortes indem wir sie gefunden haben. In ihrer Nähe wurden mindestens fünf magische Artillerie Explosionen bestätigt und ihre einzige Verletzung war ein fast abgetrennter Unterschenkel.“
    Ich fasste sofort an meine Unterschenkel aber beide waren noch vorhanden.
    „Wir brachten sie hierher und schon während des Fluges fing ihr Bein an sich von selbst zu heilen. Herr Jean Schneider... ist das korrekt?“
    „Ja Sir.“ Ich war zutiefst verwundert wie sollte so etwas überhaupt möglich sein.
    „Gut, melden sie sich morgen um 8.00Uhr bei der 7.Kohorte “ Mit diesen Worten verließ er den Raum.