Mein erstes eigenes Gedicht

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.769 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Mai 2018 um 08:40) ist von LadyK.

  • Abendrot

    Im Dunkel saß ein Mädchen
    zart und klein, Herzesschwer
    Im Dunkel saß ein Mädchen
    leer des Blickes und trock'neter Tränen

    Bis in das Morgenrot, sie saß voll Bangen
    ehe sie aufstand und nimmermehr kehrte Heim

    Dem einen Schritt ein andrer folgte
    gebeutelt einer einz'gen Last
    Dem Andren der eine Schritt folgsam
    Bis warm der Flammenden Strahlen sie umschlang

    -Deiner Last ich nicht versteh
    so wahr es ist, wenn einer vergeht,
    in tausend Funken erlischt, ein andrer das Dunkle ziert
    Auf immerdar

    Dem Wohle der Wärme gedankt sprach sie

    -Gnäd'ges Ew'ges, der Wahrheit Kern ihr sprechet
    Doch wer nicht ew' ist, wirds Lebens Funken der Mutter geben
    Keine Seele entstiehlt sich ihres Anlitz

    Nun sprich, Gnäd'ges Ew'ges
    Ihr seid auf immerdar?
    Als ich im Dunkel saß
    zart und klein
    Herzesschwer
    Im Dunkel saß, leer des Blickes, trock'neter Tränen
    Ich war
    Doch ehe das Morgenrot der Flammenden Erwachung verhieß
    Ich war
    Doch wo ihr?

    Wenn also ihr selbst, Gnäd'ges Ew'ges
    Nicht der Mutter Anlitz entflieht
    Weshalb seid ihr auf immerdar?
    Gnäd'ges Ew'ges,
    Weshalb Ihr, aber uns'rer armen Seelen nicht?

    Der Flammenden Strahlen Sie langsam verließ, Trock'neter Tränen wichen der Emotion
    Als die Ew'ge sprach

    -Der Jugend Zunge deine Worte entstammen
    Ein Morgenrot gleicht dem and'ren, für und immerdar
    Was ist ein ew'ges Sein wert?
    Die Mutter ist der Ew'gen verwehrt
    und somit der Augenblick
    Ach, mein Seelchen
    frohlocket eurer Endlichkeit
    Sie zeugt Sein

    So verschwand die Ew'ge im Abendrot

    4 Mal editiert, zuletzt von ahras (30. März 2018 um 22:08)

  • Love it! <3<3<3

    Eigentlich lese und schreibe ich Gedichte nur auf Englisch (wahrscheinlich, weil man da als fließend-aber-nicht-Muttersprachlerin nicht ganz so kritisch ist), aber das hier finde ich echt meeeega gut! :thumbsup:
    Nur kleine Anmerkung, herzensschwer wird zusammengeschrieben, ansonsten lasse ich die Korinthenkackerei :)
    Ich finde es wirklich bemerkenswert, wie du -in meiner leicht angetrunkenen Interpretation- das Gefühl des Leidens und den Wunsch nach Ewigkeit aufgreifst, was (uns) junge Menschen nur zu gern ereilt, ohne dass wir das vollständige Konzept von Leid und Ewigkeit verstehen. Imer wieder ereilt mich das Gefühl, dass wir uns doch zu gern nach scheinbar unendlich erstrebenswerten Dingen sehnen, die in Wahrheit nur Stagnation bedeuten, und vergessen, dass unsere kreative, schöpferische Ader nur durch den Druck der Endlichkeit entsteht. Aber wie gesagt, das ist nur meine umnachtete, angetrunkene Interpretation.
    Auf jeden Fall ist das Gedicht wunderschön.
    Hoffe, wir hören mehr davon??

    Grüßlies,
    Cinnamon

  • Vielen, vielen Dank für die netten Worte! =)
    Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht so recht was ich darauf antworten soll.^^
    Deine „umnachtete, angetrunkene Interpretation“ finde ich auf jeden Fall super. :)

    Grüße,
    Fabian =)


    Ps:
    Herzensschwer wurde korrigiert ;)

  • @ahras dafür, dass es dein erstes Gedicht ist, ist es verdammt gut :)
    Ich selber schreibe keine Gedichte (krieg ich einfach nicht hin), dafür lese ich aber gerne welche. Manchmal inspirieren sie mich auch ein wenig :D
    Ich kann mich hier @Cinnamon nur anschließen und würde mich freuen, wenn da noch das ein oder andere Gedicht von dir kommt

    LG :thumbup:

  • Doch, es ist nennenswert: Das Gedicht ist voller Passagen, die einfach keinen Sinn ergeben. Lyrik heißt nicht, die Sprache auf Teufel komm raus zu verbiegen. Irgendwie mystisch zu klingen, reicht nicht.

    Abendrot

    Im Dunkel saß ein Mädchen
    zart und klein, Herzesschwer------------------------------Wenn das nicht der Name des Mädchens ist, dann "herzesschwer".
    Im Dunkel saß ein Mädchen
    leer des Blickes und trock'neter Tränen ----------------- Meinst du "leeren Blickes"? Was soll "trock'neter Tränen" ausgeschrieben heißen?
    ------------------------------------------------------------------Und "saß ein Mädchen irgendwelcher (was immer "trock'nerter" heißt) Tränen"
    ------------------------------------------------------------------ergibt semantisch keinen Sinn.

    Bis in das Morgenrot, sie saß voll Bangen
    ehe sie aufstand und nimmermehr kehrte Heim---------kehrte heim ("Heim" ist "das Heim")

    Dem einen Schritt ein andrer folgte
    gebeutelt einer einz'gen Last-------------------------------Das ergibt keinen Sinn.
    Dem Andren der eine Schritt folgsam---------------------Der eine Schritt ist irgendwem (dem Anderen) gehorsam. ??
    Bis warm der Flammenden Strahlen sie umschlang

    -Deiner Last ich nicht versteh------------------------------Das ergibt keinen Sinn. Meinst du "Deine Last"?
    so wahr es ist, wenn einer vergeht,
    in tausend Funken erlischt, ein andrer das Dunkle ziert
    Auf immerdar

    Dem Wohle der Wärme gedankt sprach sie---------------Meinst du "dankend" oder "eingedenk"? Was meinst du mit "dem Wohle der Wärme"?
    ------------------------------------------------------------------"Dem Wohle der Kinder" z. B. heißt, dass etwas zum Wohl der Kinder ist.

    -Gnäd'ges Ew'ges, der Wahrheit Kern ihr sprechet-------Das ist einfach nur verschraubt. Dass nicht klar ist, wer das zu wem sagt,
    -------------------------------------------------------------------mal ganz außen vorgelassen.
    Doch wer nicht ew' ist, wirds Lebens Funken der Mutter geben
    -------------------------------------------------------------------ew'g
    -------------------------------------------------------------------Das ergibt keinen Sinn. Meinst du "wird des Lebens Funken der Mutter geben"?
    --------------------------------------------------------------------Das ist zwar inhaltlich nicht sinnvoll, aber ergäbe wenigstens semantisch einen Sinn.
    Keine Seele entstiehlt sich ihres Anlitz---------------------Das auch nicht.

    Nun sprich, Gnäd'ges Ew'ges
    Ihr seid auf immerdar?
    Als ich im Dunkel saß
    zart und klein
    Herzesschwer
    Im Dunkel saß, leer des Blickes, trock'neter Tränen------siehe oben
    Ich war
    Doch ehe das Morgenrot der Flammenden Erwachung verhieß
    Ich war
    Doch wo ihr?

    Wenn also ihr selbst, Gnäd'ges Ew'ges
    Nicht der Mutter Anlitz entflieht-----------------------------Woraus schließt das Mädchen(?) das? Welche Mutter?
    Weshalb seid ihr auf immerdar?-------------------------------Weil wer auch immer nict von zu Hause weggeht, ist er/es/sie ewig?
    ----------------------------------------------------------------------Diese Logik erschließt sich mir nicht
    Gnäd'ges Ew'ges,
    Weshalb Ihr, aber uns'rer armen Seelen nicht?--------------Da fehlt jedweder sinnvolle Kontexgt.

    Der Flammenden Strahlen Sie langsam verließ, Trock'neter Tränen wichen der Emotion
    -----------------------------------------------------------------------Mich verließ? Was hab ich damit zu tun? Meinst du "sie verließ"?
    ----------------------------------------------------------------------Das nach dem Komma ergibt keinen Sinn.
    Als die Ew'ge sprach

    -Der Jugend Zunge deine Worte entstammen ----------------Falsches Bild: Man kann mit der Jugend Zunge sprechen, aber die Worte
    ------------------------------------------------------------------------kommen trotzdem aus dem Mund und nicht aus der Zunge.
    Ein Morgenrot gleicht dem and'ren, für und immerdar------"für und immerdar"???
    Was ist ein ew'ges Sein wert?
    Die Mutter ist der Ew'gen verwehrt
    und somit der Augenblick
    Ach, mein Seelchen
    frohlocket eurer Endlichkeit
    Sie zeugt Sein

    So verschwand die Ew'ge im Abendrot--------------------------Und nun zum Schluss die Frage: Warum kehrt nach diesem Vortrag
    ------------------------------------------------------------------------das Mädchen nicht heim? Was passiert mit ihm?

    Jedweder Kommentar, den ich zu einem Text abgebe, ist kein Eingriff in die Gestaltungsfreiheit des Autors. Ich bin weder willens noch in der Lage, dem Autor irgendwas vorzuschreiben.

    Einmal editiert, zuletzt von jon (2. Mai 2018 um 23:03)

  • @jon Ich will dich nicht angreifen, aber ich finds echt nicht in Ordnung, anderer Leute Werke so zu zerlegen. Kritik heißt, Negatives anzustreichen und Gutes auch hervorzuheben.
    Aber du kreidest nur an- und das ist keine Kritik, das ist ziemlich radikal (meiner Meinung nach).

    Und ich finde keineswegs, dass er hier alles verdreht, was du angestrichen hast. Wenn du überlegst, siehst du, dass "trock´neter" getrockneter heißt und so weiter.
    Des Weiteren finde ich hast du einige Aspekte angesprochen, die man bei etwas Überlegen sehr gut selbst herausfinden und aufdröseln könnte und nicht ankreiden muss.
    Ein Gedicht ist dazu da, um interpretiert zu werden, und nicht, um dem Leser gleich alles ausgebreitet darzulegen. Aber das verlangst du irgendwie hier.
    Und wenn Passagen für dich keinen Sinn ergeben, hast du dich vielleicht nicht genug hineinversetzt? Der, der das geschrieben hat, weiß schon, was er damit sagen will.

    Ich hab das Gedicht auch schon gelesen (zwar nicht kommentiert, warum auch immer), aber es ist sein erstes Gedicht und ich mag es. Und es ist wahrscheinlich besser als alles, was ich in diese Richtung jemals fabriziert hab.

    Liebe Grüße,
    Blue :)

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Ich stelle mich hier auf @BlueRosesInMyHeart Seite.
    Ich finde es zwar gut, dass du @jon diese aus deiner Sicht Fehler anstreichst. Aber du hättest es um einiges besser verpacken können.

    Man muss bedenken, dass es das erste Gedicht war und wir alle können nicht beim ersten Mal alles richtig machen. Das ist nicht möglich ;)

    Dadurch, dass du den Text so nach formalen Fehlern auseinander gefranst hast, nimmst du dem Dichter völlig die Gestaltungsfreiheit. Und außerdem... Gibt es überhaupt etwas, was du an dem Text gut findest??? Wie Blue schon sagte, Kritik bedeutet beide Seiten zu durchleuchten. ^^

    Ich für meinen Teil fand den Inhalt richtig, richtig gut... Wenn man sich nur genügend Zeit lässt, um dieses zu lesen, versteht man, was @ahras uns mitteilen wollte :thumbsup:

    LG