Dienstleistungsverlage als Alternative. Ja oder Nein?

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 26.755 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Mai 2018 um 20:03) ist von ruiponce.

  • Gezwungen zu werden, ist nicht das Hauptkriterium für Seriosität. Nicht mal, gedrängt zu werden, obwohl das recht häufig vorkommt (vor allem im Face-to-Face-Business). Unseriös sind u. a. unhaltbare Versprechen, Vorgauklung falscher Tatsachen (*) und in dem Fall hier eine massiv einseitig den Dienstleister bevorteilende Preis- und Honorargestaltung (**).
    * Obwohl z. B. der Novum-Verlag auf seiner Homepage nie sagt, er nähme kein Geld, deutet er aber auch an keiner Stelle an, dass er es tut. Das ganze Auftreten vermittelt den Eindruck, es mit einem echten Verlag zu tun zu haben – erst wenn man Kontakt aufnimmt, ist plötzlich von Kosten die Rede.
    ** siehe Reals Erfahrungen


    Witzig übrigens: Alle Auszeichungen des "mehrfach prämierten" Verlages haben nichts, aber auch gar nichts mit der Güte oder dem Erfolg der Bücher zu tun. Am nächsten dran am Thema ist noch der "2012: Nominierung Innovationspreis für Buchveröffentlichungsmodell (WiBAG)". Die WiBag, die den Preis offenbar stiftet oder sponsert, ist eine Immobilien-Managment-Firma. Der Preis ist ein Innovationspreis für alles Mögliche (z. B. ein Sicherheitsgerät für den Einsatz im maritimen Bereich, eine ChampionShips Yachting GmbH war dabei, es ging um virtuelle Mobilfunknetzwerke, Sektgärung …) - leider konnte ich der Preis-Homepage nicht entnehmen, auf welchem Platz Novum 2012 war und in welcher Kategorie, denn sie stehen weder in der Liste noch in der Pressemitteilung.

    Jedweder Kommentar, den ich zu einem Text abgebe, ist kein Eingriff in die Gestaltungsfreiheit des Autors. Ich bin weder willens noch in der Lage, dem Autor irgendwas vorzuschreiben.

  • Ich muss sagen, die Diskussion finde ich sehr spannend. Gerade weil sie so kontrovers ist und man so gezwungen ist sich mit den verschiedenen Standpunkten auseinanderzusetzen. Und ich kann schon verstehen, dass das mit dem Begriff Verlag schwierig ist, wenn sich darunter ganz verschiedene Geschäftsmodelle verbergen. Einem guten Freund geht es so ähnlich mit dem Begriff Schnitzel. Er findet es einfach nur grundfalsch, dass auch Sellerie-Schnitzel Schnitzel genannt werden dürfen. Ich kann das teilweise nachvollziehen, wobei mich die Heftigkeit der Emotionen bei den Debatten um beide Begriffe doch ein wenig überrascht. Weil spätestens wenn man genauer hinschaut und oder im Fall mit den Verlagen Kontakt aufnimmt, sieht man ja, womit man es zu tun hat.

    Momentan ist es ja so, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, oder? Man hat also durchaus die Wahl, auch wenn die meisten Verlage aufgrund des Überangebots wirklich nur das herauspicken, was sie für Rosinen halten.

    Die Idee mit dem Crowdfunding finde ich aber, muss ich sagen, nicht schlecht. Wenn man da eine ausreichende Anzahl an Unterstützern zusammenbekommt, zeigt das ja schon mal, dass ein gewisses Interesse besteht ein Manuskript veröffentlicht zu sehen. Gibt es auf dem Markt eigentlich schon Angebote in diese Richtung?

  • Meinst du Growdfunding-Plattformen, ruiponce? Ja, ich hab da auch schon Buchprojekte gesehen. Die nach eigenen Aussagen größte in Deutschland ist startnext.

    Jedweder Kommentar, den ich zu einem Text abgebe, ist kein Eingriff in die Gestaltungsfreiheit des Autors. Ich bin weder willens noch in der Lage, dem Autor irgendwas vorzuschreiben.

  • Danke nochmal für die vielen Antworten. Ich denke, ich habe jetzt schon einen besseren Überblick gewinnen können.

    @ruiponce, ja ich sehe das genauso wie du. Zum einen finde ich die unterschiedlichen Standpunkte sehr spannend, zum anderen auch die unterschiedlichen Ausrichtungen von Verlagen (deinen Schnitzel Vergleich finde ich sehr unterhaltsam :-D). Wie du ansprichst, könnte auch eine Crowdfunding Plattform für ein Buch weiterhelfen. Allerdings denke ich mir, da müsste man ja zumindest schon eine gewisse Leserschaft haben, denn wer möchte einen unbekannten Autoren unterstützen (außer man hat das Buch gelesen und findet es toll...)

  • @prinzessin leider sind die besseren Varianten immer Verlage. Möglicherweise stellst du dein Manuskript erstmal einer Agentur vor. Die haben ja Kontakte über Kontakte. Wenn die deine Geschichte gut genug finden, dass es auf dem Markt bestehen kann, dann werden sich auch Verlage dafür interessieren.... Klar, eine 100%ige Garantie gibt es dafür nicht, aber es ist für mich persönlich die einzige realistische Variante, ohne seine ganzes Vermögen oder Ersparte dafür ausgeben zu müssen. Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch keine genauen Gedanken gemacht, da meine Idee erstmal aufgeschrieben werden muss... Bisher habe ich ja nur mit Zettel und Stift geschrieben :) .... Ich glaube @jon ist da der bessere Ansprechpartner, eventuell auch diejenigen, die schon ein Buch auf dem Markt haben :D

    LG

  • Meinst du Growdfunding-Plattformen, ruiponce? Ja, ich hab da auch schon Buchprojekte gesehen. Die nach eigenen Aussagen größte in Deutschland ist startnext.

    Ja, genau sowas meinte ich. Und wenn man sein Buchprojekt da mit einer Leseprobe vorstellen könnte und die Idee großen Anklang findet und Geld zusammenkommt, kann man das Buch, wenn das für einen in Frage kommen sollte, auch bei Dienstleistungsverlagen wie dem Novum Verlag verlegen lassen. Dann muss man selbst auch nicht an sein Erspartes gehen und hätte gleichzeitig aber auch schon das Feedback von zukünftigen Lesern, dass sie nach der Leseprobe neugierig auf das weitere Werk wären.

    Was für Buchprojekte hast du denn schon auf Crowdfunding-Plattformen gesehen? Und hast du verfolgt, wie sich die Projekte dann weiter entwickelt haben?


    Klar, eine 100%ige Garantie gibt es dafür nicht, aber es ist für mich persönlich die einzige realistische Variante, ohne seine ganzes Vermögen oder Ersparte dafür ausgeben zu müssen. Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch keine genauen Gedanken gemacht, da meine Idee erstmal aufgeschrieben werden muss... Bisher habe ich ja nur mit Zettel und Stift geschrieben

    Wenn du weißt, was für dich persönlich in Frage kommt und was nicht, ist das schon mal viel wert, finde ich! Und solange das Manuskript nicht wirklich fertig ist, denkt man da ja eh eher über ungelegte Eier nach. Ein Schritt nach dem anderen. Willst du deine Geschichte denn generell mit Stift und Papier schreiben, oder nur Notizen?

  • Zitat von ruiponce

    Willst du deine Geschichte denn generell mit Stift und Papier schreiben, oder nur Notizen?

    Ich hab einige Kurzgeschichten mit Hand geschrieben, schon bisschen her und auch schon sehr ausgeblichen (Tinte). Die werden nach und nach einfach abgetippt gegebenenfalls noch überarbeitet, damit habe ich nichts weiter vor, als sie hier im Forum mit euch zu teilen :)

    Momentan arbeite ich an drei größeren Sachen (eine hier im Forum), eine zusammen mit meiner Schwester und die dritte in Kooperation mit meiner ehemaligen Deutschlehrerin (Testleserin). Zustande kam das, weil ich soviel Ideen hatte, die aber nie wirklich zusammen gepasst haben und wenn bei einer Sache mal eine Blockade vorkommt, wird bei der anderen weiter geschrieben :D ist ein bisschen gefährlich, ich weiß, aber zu jeder Geschichte gibt es ein Notizbuch mit fein säuberlichen Notizen (kein Plot, da bin ich schlecht!)... Aber das ist jetzt eher Off Topic, sorry X/

    Zurück zum Thema: solange ich nichts auch nur annähernd fertig habe und zufrieden bin, wird in Richtung Veröffentlichung nichts passieren ;)

  • Dass Tinte ausbleicht ist so schade, aber gut, dass du deine Geschichten digitalisieren willst! Wobei ich es auch schade fände, wenn die handschriftliche Version mit der Zeit verloren gehen würde, vielleicht kannst du die Texte ja auch scannen! Dein Vorgehen mit den verschiedenen Notizbüchern klingt eigentlich ganz gut, denke, bei sowas muss auch jeder den für sich selbst passenden Weg finden, wie immer im Leben halt :)