Iskarals Kurzgeschichten

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 5.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Januar 2021 um 21:38) ist von Charon.

  • Hi Iskaral ,

    der Teil lässt mich weniger verwirrt zurück als der Teil vorher und ich hoffe, irgendwann noch mehr über Seda zu erfahren. Da steckt noch viel Potenzial dahinter und vermutlich sind es viele Geschichten, die sie noch zu erzählen hat. :)

    Dann erwachte Feofen plötzlich, er begann zu schreien und zu zappeln, doch er hielt ihn fest, musste aber die eiserne Kraft beider Arme aufwenden.

    Das markierte "er" bezieht sich auf die falsche Person, vermutlich hält Munakil in fest, also solltest du ihn da direkt benennen, um ihn von Feofen abzugrenzen.

    Seine Stimme klang wie so süß und zähflüssig wie Honig

    Interessanter Vergleich, wenn gleich ich keine Vorstellung habe, wie eine Stimme zähflüssig wie Honig klingen soll. :D

    Mordaine nickte stumm. Seda führte ihre Hand von der Stirn zur Brust und wieder zurück. Eine Geste der Anerkennung und des Respekts, die Munakil jedoch vollkommen unbekannt war, sodass er ohne ein Wort zu sagen auf seinem Juivi davon ritt.

    Das kam jetzt doch sehr plötzlich, würde da vielleicht doch noch einen Satz drauf verwenden, um zu beschreiben, dass er die Gruppe verlassen wird. Dann ist der Sprung von "wurde gerade verarztet und steht auf" zu "reitet davon" nicht so stark und wirkt runder.

  • Charon, danke für dein Feedback und sorry, dass ich auf dein vorheriges nicht geantwortet habe, wollte erstmal die Geschichte zu Ende bringen.

    Freut mich, dass sie dir scheinbar gefallen hat:)

    ich hoffe, irgendwann noch mehr über Seda zu erfahren. Da steckt noch viel Potenzial dahinter und vermutlich sind es viele Geschichten, die sie noch zu erzählen hat.

    Da magst du recht haben;)

    Das kam jetzt doch sehr plötzlich, würde da vielleicht doch noch einen Satz drauf verwenden, um zu beschreiben, dass er die Gruppe verlassen wird.

    Eigentlich hast du recht. Ich wollte eigentlich die Geschichte noch etwas verlängern, sodass der endgültige Abschied erst etwas später kommt, habe mich aber dagegen Entschieden, weil meine Entwürfe dafür etwas gezwungen daherkamen. Unglücklicherweise habe ich dabei wohl übersehen, dass diese Szene dann etwas mehr auszubauen ist.

    In jedem Fall kommt noch was. Ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher auf welchem Weg es mit den dreien weitergehen soll. Habe vermutlich zu viele verschiedene Ideen, was das anbelangt.

  • Heute hat es mich wieder überkommen und ich habe seit langem wieder etwas geschrieben, dass mir gefällt und hier hin gehören könnte. Es ist soweit nur eine Idee, die ich aufgeschrieben hab. Wohl eher ein Fragment einer größeren Geschichte. Doch ich weiß noch nicht so recht wohin damit. Jedenfalls hoffe ich, dass es gefällt:)

    Taramand

    Azuta stand in den Trümmern des Palastes und spürt die Präsenz des Geistes aus vergangenen Tagen. Einst war sie hier aufgewachsen, nun waren nur noch Ruinen übrig.

    Sie spürte, wie sich die einst so vertraute Präsenz näherte.

    „Du bist zurückgekommen“, wisperte eine Stimme. Sie klang leise und doch eindringlich wie ein Winterwind, der durch Spalten im Gemäuer zog.

    „Ich habe es doch versprochen“, antwortete Azuta, „Ich werde die Versäumnisse meines Bruders nicht wiederholen. Der Familienname Taramand hat mal etwas bedeutet und er wird es wieder.“

    Sie hörte wie sich die Stimme ein Lachen zu verkneifen versuchte und es schließlich aufgab.

    „Dasselbe hat er auch gesagt, als ihr das letzte Mal hier ward, erinnerst du dich?“

    „Nur zu gut.“

    „Er ist jetzt tot und du glaubst zu obsiegen, wo er versagte.“

    „Ich werde es nicht versuchen. Zu viele mussten wegen seines Wahnes sterben. Betrachte es eher als ein Versprechen. Teile es mit der ganzen Welt, wenn ich dich erlöst habe.“

    Azuta spürte etwas wie Befriedigung.

    „Endlich, nach Jahrhunderten werde ich entbunden. Weißt du wie deprimierend es ist, wenn man nur noch aus zerbrochenen und überwachsenden Mauern besteht?“

    Sie wusste es nicht, allerdings konnte sich Azuta nur schwerlich in die Lage eines Anathars versetzten, eines Geistes, der an einen Gegenstand oder ein Gebäude gebunden wurde.

    Vergnügt begann dieser Geist zu Summen. Eine Melodie welcher er von Azutas Großmutter gelernt hatte. In dem Lied ging es um das Abreißen alter Brücken und dem Aufbruch in das unbekannte.

    Sie brachte es fast nicht übers Herz ihre nächsten Worte auszusprechen:

    „Ich fürchte, du musst dich noch etwas gedulden.“

    Sofort brach die vergnügte Melodie ab und Azuta nahm Verwirrung, Enttäuschung und einen Anflug von Wut wahr.

    „Was soll das bedeuten?“, fragte die Stimme.

    „Das bedeutet, dass ich dich nicht entbinden kann. Meine Fähigkeiten reichen nicht aus, aber Nissa ist…“

    „Tot“, fauchte die Stimme, „Deine Schwester ist tot, sogar ich, hier am Ende der Welt, habe davon gehört. Sie soll sich mit der Cabala eingelassen haben und dann hat sie diese betrogen. Man hat sie aufgeknöpft und zur schau gestellt“

    Azuta straffte sich, dieses Thema ließ sich wohl nicht vermeiden. Sie sagte mit ruhiger, beherrschter Stimme: „Ich weiß, dass sie noch lebt. Ich brauche deine Hilfe um sie zurückzuholen.“

    Der Geist schien nicht erfreut von ihren Worten und sie spürte wie er sich in sich selbst zurückzog und seine Präsenz begann zu schwinden.

    „Warte“, rief sie, „Ich weiß es von der Cabala!“

    Plötzlich schien der Geist wieder interessiert. Aus einigen Trümmerstücken, die sich aufrichteten, begann sich ein Stuhl oder Schemel zu formen, so genau konnte sie das nicht erkennen. Jedenfalls befand sich für sie nun eine Sitzgelegenheit dort, wo zuvor keine war und Azuta zog eine Augenbraue hoch.

    „Ich dachte, du bestehst aus Ruinen. Wenn du noch die Kraft hast, dich zu wandeln, warum baust du hier dann nicht alles wieder auf?“

    „Um damit potenzielle Bewohner anzulocken, die meine Ruhe stören? Nein danke, ich will nur frei sein. Also was ist jetzt mit der Cabala?“ Die Wissbegierde in der Stimme war kaum zu überhören.

    Azuta setzte sich auf was immer das auch war und begann mit: „Einer ihrer Assassinen hat mich aufgespürt.“

    Falls ein Geist dazu in der Lage ist anerkennend zu pfeifen, so tat dieser es nun: „Und du bist noch am Leben? Alle Achtung, die Jahre, in denen du auf meinem schönen Marmorboden herumgetrampelt bist und mit Schwertern gespielt hast, haben sich anscheinend gelohnt.“

    Azuta überging die letzte Bemerkung: „Es war vor zwei Wochen, er hat mich über Nissa ausgefragt. Sie würden wohl kaum Fragen über eine Tote stellen, oder?“

    „Und ist das alles?“

    „Nein, zuerst hat er mich festgehalten und verhört, dann hab ich dasselbe mit ihm gemacht. Es ist erstaunlich, wie einfach es war seinen Fesseln zu entkommen.“

    Der Geist kicherte leise.

    „Jedenfalls scheint sie Akium verlassen zu haben. Ob freiwillig oder in Gefangenschaft weiß ich nicht. Ich glaube sie versteckt sich vor der Cabala. Angeblich hat sie etwas aus ihren Archiven gestohlen.“

    „Und du willst sie suchen?“

    „Ja und dafür brauch ich etwas von dir.“

    Sie spürte wie der Geist sich wand, bevor er vorsichtig fragte: „Firmament?“

    Azuta nickte nur.

    „Ich fühle mich nicht wohl dabei es dir zu überlassen. Es ist…gefährlich, weißt du? Deine Mutter hat mir doch Aufgetragen es bis in alle Ewigkeit zu verwahren.“

    „Ich bin mir dessen bewusst. Aber du weißt selbst, dass ich es ohne es nicht schaffe.“

    „Nun gut.“

    Der Boden begann zu erzittern und die Erde unter ihren Füßen rumorte als sich ein Spalt auftat. Aus ihm stieg etwas langes Schwarzes empor. Es schien das Licht um sich herum zu verschlucken.

    Dann krachte das Schwert zu Boden und lag Azuta zu Füßen.

  • Iskaral 18. Januar 2021 um 22:12

    Hat den Titel des Themas von „Munakil“ zu „Iskarals Kurzgeschichten“ geändert.
  • Guten Morgen Iskaral,

    deine Kurzgeschichte liest sich für mich wie eine Leseprobe, als bekäme man einen kurzen Ausschnitt aus einem Roman geboten. Die Szene reißt die Hintergrundgeschichte und Motivation von Azuta an und deutet gleichzeitig weitere Ereignisse an. Dabei werden die relevanten Informationen geliefert, ohne dass sich das Gespräch aufgesetzt oder erzwungen liest. Ich mag außerdem diesen Vergleich, der ist so schön bildhaft:

    Sie klang leise und doch eindringlich wie ein Winterwind, der durch Spalten im Gemäuer zog.

    Mir persönlich fehlen ein bisschen die Gedanken und Reaktionen von Azuta, weshalb die KG mir eher wie eine Szenenbeschreibung von Außen vorkommt. Der Geist verspottet sie und zieht sie mit dem Tod ihrer Familie auf, aber Azuta zeigt weder eine merkbare äußere, noch eine innere Reaktion. Es wird auch nicht transportiert, dass ihr der Hohn egal sei :hmm: Zumindest kommt nichts bei mir an.

    Azuta überging die letzte Bemerkung: „Es war vor zwei Wochen, er hat mich über Nissa ausgefragt. Sie würden wohl kaum Fragen über eine Tote stellen, oder?“

    Hier fehlt mir eventuell das Hintergrundwissen, aber ich würde schon sagen, dass irgendwelche Meuchelmörder Fragen über eine Tote stellen würden. Wo war sie zuletzt? Mit wem hatte sie viel Kontakt? Wer könnte sonst noch davon wissen, dass unser Auftraggeber heimlich an fremden Fahrradsatteln schnuppert? :hmm:

  • Hi Iskaral ,

    schöner Dialog zwischen beiden, gefällt mir gut. Ich mag auch die Reaktionen vom Geist und seine Art. Allerdings fehlt mir genau das ein wenig bei Azuta. Dabei könntest du (wie beim Geist gemacht) auf ihre Tonlage eingehen, wie sagt sie etwas, frei heraus, stotternd, zögernd? Verzieht sie vielleicht ihre Miene, als der Geist über ihre Familie spricht? Was sind ihre Gedanken?

    So wirkt sie etwas leblos im Gegensatz zum Geist. ;)