Weder Verstand noch Schönheit

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 853 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Januar 2021 um 12:55) ist von kalkwiese.

  • Ich weiß du bist ein guter Mensch –
    erinnern würd’st du sicher mich,
    damit ich nicht vergesse,
    wie du es immer fürchtest.

    Und doch erinn’re immer ich
    mich selbst – ich muss.

    Denn was geblieben ist,
    was selten mich besuchen kommt,
    sind weder Verstand noch Schönheit –
    einzig deine Makel.

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    Ich hatte eine spontane Eingebung für etwas, was unbedingt ein Gedicht werden wollte. :hmm: Dieses Mal habe ich mir viele Gedanken zu Metrik und Hebungen und Senkungen gemacht. Das ist neu für mich und irgendwie will da auch nicht alles für mich Sinn ergeben ... aber es hat doch sehr beim Rhythmus geholfen. :hmm: Gebt mir gerne dazu Rückmeldung, das Thema interessiert mich.
    Die Form ist weiter etwas freier. Keine Reime, reiner Rhythmus, nicht immer rein jambisch, machmal doch trochäisch, aber irgendwie ergibt es Sinn. :pardon: Vielleicht kann ich irgendwann auch völlig formtreu dichten, wenn ich will.

    Häupter auf meine Asche!

  • Wow! Ich hab's jetzt mehrfach auch laut gelesen. Der Inhalt erschließt sich mir jetzt nicht unbedingt so klar, dass ich es selbst formulieren könnte, aber der Ton und die Stimmung bringen trotzdem viel Bedeutungsgefühl rüber. Rhythmisch finde ich es sehr gelungen! Es macht Spaß, es aufzusagen! ^^ Vor allem die letzte Zeile gefällt mir gut, die bietet rhythmisch einen schönen Abschluss.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Etwas sperrig im Aufbau möchte ich sagen.

    Gleichwohl eine schöne Homage an das menschliche Sein und die Tatsache das wir die Makel des anderen erinnern und er uns so im Gedächtnis bleibt

    So hoffe ich recht interpretiert zu haben.

    Ein schönes, wie kurzes Werk.

    Hoffe stets auf das Beste,

    doch sei auf das Schlimmste vorbereitet:smoker:

  • Der Inhalt erschließt sich mir jetzt nicht unbedingt so klar, dass ich es selbst formulieren könnte, aber der Ton und die Stimmung bringen trotzdem viel Bedeutungsgefühl rüber.

    Ich habe befürchtet, dass es etwas on the nose wäre. ^^

    Rhythmisch finde ich es sehr gelungen! Es macht Spaß, es aufzusagen! ^^ Vor allem die letzte Zeile gefällt mir gut, die bietet rhythmisch einen schönen Abschluss.

    Es freut mich, dass es funktioniert. :rofl: Das hat mir einige Kopfschmerzen bereitet!
    Während der Großteil des Gedichts jambisch ist, steht die letzte Zeile im Trochäus. :hmm: Das scheint mir ein passender Abschluss zu sein, gerade weil die Form in diesem Gedicht ja doch etwas freier ist

    Etwas sperrig im Aufbau möchte ich sagen.

    Das kann gut sein. ^^ Ich habe mich zwar um eine einheitliche Form bemüht, also Jambus mit vier Hebungen, aber als ich alles inhaltlich drin hatte und mir inhaltliche Punkte durch Wortwahl usw. passend gewichtet erschienen, hätte ich weitere Änderungen nur noch der Form wegen gemacht. :hmm: Das fühlte sich irgendwie unnatürlich an. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach mehr Prosaist als Lyriker bin.

    Gleichwohl eine schöne Homage an das menschliche Sein und die Tatsache das wir die Makel des anderen erinnern und er uns so im Gedächtnis bleibt

    So hoffe ich recht interpretiert zu haben.

    Ja, das passt schon gut, denke ich. :) Ich selbst hatte beim Verfassen nichts allgemeines sondern ein spezielles persönliches Empfinden im Blick.

    Ich würde eher sagen, dass man vielleicht zu Extremen tendiert. Wenn das Positive überwiegt, glorifiziert man die Menschen leichter, wenn das Negative überwiegt, vergisst man die positiven Qualitäten eher. :hmm: Das steht natürlich nicht im Gedicht, was meine Zeilen also bedeuten, musst du mit dem Text ausmachen, ich habe da keine Kontrolle mehr drüber.

    Ein schönes, wie kurzes Werk.

    Danke ^^ Das Gedicht ist eine sehr interessante Form, die wohl etwas unterschätzt wird mMn.

    Häupter auf meine Asche!