Jahresrückblick: Was habt ihr 2021 gelesen?

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Februar 2022 um 17:06) ist von vinni.

  • Dieses Mal mache ich wieder so einen Post. :) Fühlt euch frei, über euer Lesejahr zu reflektieren, Highlight rauszusuchen etc., mir reicht eine Auflistung der Bücher ohne Ranking. :)

    1. David Mitchell - Utopia Avenue: Ein Roman über eine fiktive Band, die den Summer of Love miterlebt und unter all den Musikern der Szene aufsteigt und dann - ja, das sage ich nicht, denn das Buch hat schon so wenig Plot. ^^ Ich habe eine Menge Spaß gehabt, aber man muss zugeben, dass das Buch recht konfliktfrei verläuft bzw. Konflikte selten über Kapitelgrenzen hinausgehen. Es ist eher ein Portrait der Szene, ein Buch über Kunst, schließlich wird aus jedem Kapitel ein Song der Band. Und das ist es, was ich mochte.
    2. Haruki Murakami - 1Q84: 1600 Seiten voller Gesprächsprosa, mit faszinierenden Ereignissen, die dann am Ende alle Konflikte fallenlassen, damit das Buch sich als Romanze entpuppen kann. Ich war selten so enttäuscht.
    3. Paul Wade - Trainieren wie im Knast: Das gab mir in der Isolation Struktur. :D
    4. Günter Grass - Die Blechtrommel: Und es war nicht das letzte Mal, dass ich dieses Buch lese. Dieses Mal via Hörbuch. Kann ich nur empfehlen. Wenn man Die Blechtrommel nicht gelesen hat, weiß man dann überhaupt was alles möglich ist?
    5. Gabriel Garcia Marquez - Hundert Jahre Einsamkeit: Eines der besten Bücher, die ich jemals lesen durfte. Phantastik und reale Wahrheiten gehen Hand in Hand, wurden wahrscheinlich selten so elegant und so leicht erzählt. Wunderbar, das gibt mindestens noch eine zweite und dritte Lektüre.
    6. Jana Jürss - Tod im Land der tausend Seen: Ein ziemlich flacher Lokalkrimi. Die Lektüre war kurz, weil ich sie schnell abbrach. Hab es nicht bereut.
    7. Stefan Schwarz - Die Großrussin: Eine tolle Komödie über einen schrulligen Altphilologen, der seinen Sohn aus Klauen einer Mafia retten will und nichts, einfach gar nichts begreift. Und dann ist da natürlich noch die Frage, wie er den Jungen denn gezeugt haben soll, denn daran kann er sich gar nicht erinnern ...
    8. Mark Dunn - Ella Minnow Pea: Eine schöne kleine Spielerei. Ein Briefroman, bei dem nach und nach immer mehr Buchstaben verboten werden, weswegen die Kommunikation immer weiter eingeschränkt wird. Ein sprachliches Kunststück mehr als alles andere, aber trotzdem ganz cool. :)
    9. Günter Grass - Die Vorzüge der Windhühner: Ein Gedichtband. Ist mal was neues für mich. Habe aber keine Ahnung, wie sowas kommentieren soll. Gefiel mir? Ist nicht einfach zu greifen, aber irgendwie ist das auch eine Gewöhnungssache.
    10. Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher: Achja, so eine schöne Liebeserklärung an die Literatur und ans Lesen und ans Schreiben ... und auch eine Satire auf den Literaturbetrieb, der mit Mittelmäßigkeit sein Geld macht.
    11. Kai Meyer - Die Seiten der Welt: Blutbuch: Das Finale einer schönen kleinen Jugendbuch-Trilogie. Leidet mMn unter einer blassen Protagonisten und einer Überfrachtung an Plot, wodurch vieles Interessantes etwas zu kurz kommt mMn. Aber vielleicht ist das auch einfach das Problem, dass ich mit Jugendbüchern habe? Kai Meyer kann jedenfalls toll schreiben. Von dem kann man sich das ein oder andere abschauen.
    12. Walter Moers - Ensel und Krete: Das war eine Lücke, die endlich mal geschlossen werden musste. :) Trotzdem, musste das mit 10 Seiten Infodump losgehen? Naja, war trotzdem ein schönes Büchlein, auch wenn ich verstehe, warum es selten als ein Favorit genannt wird. Dafür ist es vielleicht einfach etwas zu meta.
    13. Terry Pratchett - Helle Barden: Einer der besten Scheibenweltromane bisher. :) Zusammen mit Einfach Göttlich für mich ganz oben.
    14. Walter Moers - Rumo: Von Dirk Bach vorgelesen. Wunderbar! Einer meiner Favoriten, vielleicht auch, weil es etwas blutiger zugeht. :D
    15. Ingrid Noll - Der Mittagstisch: Hörbuch. Irgendwo zwischen Krimi und Gesellschafts/Familienroman. Noll kann toll erzählen, es ist unglaublich. Die Geschichte ist aber absolut harmlos und tut keinem weh. Kann man mal machen.
    16. Theodor Fontane - Effi Briest: Auch als Hörbuch. Wäre mir als Text wahrscheinlich etwas zu verwinkelt. Die Figuren und das Setting und alles waren toll. Die Brüche, die Motive, alles das war wunderbar geschrieben und ausgeführt. Aber dieses Genre des bürgerlichen Realismus mit all diesen Spaziergängen und Plaudereien ... finde ich einfach ein bisschen langweilig. Als Hörbuch geht das aber ganz gut. Da hat das auch irgendwie etwas beruhigendes.
    17. Leo Perutz - Der Meister des jüngsten Tages: Perutz kann super schreiben. Dass man hier bis zu den letzten Kapiteln und dem Nachwort einen eher unglaubwürdigen Krimi liest, ist aber eher frustrierend. Es macht mich aber neugierig auf Perutz' andere Bücher - dieses hier mochte er wohl selbst nicht.
    18. J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe: Endlich hab ich das mal nachgeholt. Das bereue ich definitiv nicht, es gab auch vieles, was mir gefiel. Einen Fan hat aber nicht aus mir gemacht. Vielleicht muss, ganz wie bei Star Wars, als Kind zum Fan geworden sein, sonst wird man es später einfach nicht mehr.
    19. Theodor Fontane - Irrungen, Wirrungen: Gefiel mir durchaus besser als Effi Briest, vielleicht weil es etwas knapper war. Wie eine etwas traurige, warme Decke.
    20. Günter Grass - Ein weites Feld: Hörbuch, anders hätte ich das nicht fertig gebracht. Dieses Buch kann wahrscheinlich nur von Germanisten und Fontane-Experten richtig genossen werden. Künstlerisch bestimmt super realisiert - setzt für die meisten (da schließe ich mich mit ein) aber wahrscheinlich zu viel Bildung voraus.
    21. Günter Grass - Unkenrufe: Hörbuch. Nicht ganz so langweilig wie EwF, aber doch irgendwie zahnlos. Er konnte das besser.
    22. Ingrid Noll - Ehrenwort: Hörbuch. Im Prinzip gilt das gleiche, wie bei "Der Mittagstisch", aber dieses Mal mit einem Hand in die Pflegeproblematik hinein, weil die Familie den Opa um die Ecke bringen will. Damit ist das Buch bei mir deutlich mehr hängen geblieben. Außerdem gab ein bisschen mehr Ambivalenz bei den Figuren, was auch gut gefiel. :) Sehr gutes Buch.
    23. Tamsyn Muir - Gideon The Ninth: Das war schon etwas schwierigeres Englisch, aber es hat sich sehr gelohnt. Sicher der Plot war recht klassisch in diesem ersten Teil, aber: Die Locked-Tomb- Bücher kombinieren Humor, tolle Figuren mit nem Knacks, Tragik, literarische Tradition (allein, dass eine Figur Dulcinea heißt, wie eine Figur aus Don Quijote ...) und literarische Techniken, die ich in Fantasy so noch nicht gesehen habe. Das begeistert mich. :)
    24. Terry Pratchett - Rollende Steine: Rock-Roman! War definitiv gut, sticht aber nicht besonders bei TP heraus.
    25. H. P. Lovecraft - Berge des Wahnsinn: Ja, das war eine interessante Reise. Ich sollte mich mal mehr mit Lovecraft beschäftigen.
    26. Jules Verne - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde: Hörbuch. Das hätte ich wirklich als Kind schon lesen sollen. Das erfüllt mich mit einer Nostalgie, die ich gar nicht haben sollte ... wunderschön.
    27. Laurent Binet - Die siebte Sprachfunktion: Ein bescheuerter Krimi in der Szene der Semiotiker und sogenannten postmodernen Denker der 1980er, der bei allen kleinen Ausflügen in die Semiotik auch einfach herrlich derbe und witzig ist. Vielleicht kommt das dabei raus, wenn man Tarantino mit Umberto Eco kreuzt.
    28. Günter Grass - Im Krebsgang: Hörbuch. Der Schlussstein in Grass' fiktionalem Schaffen enthält erstaunlich wenig Fiktion. Der Inhalt dieser Novelle, die über weite Teile ein Bericht ist, ist aber verdammt packend: Der Untergang der Wilhelm Gustloff, die größte Schiffskatastrophe der Menschheitsgeschichte, wie sie von Nazis für ihre Zwecke missbraucht wird, die realen Zusammenhänge, wie darüber berichtet wurde und warum der fiktionale Autor des Berichts sich weigert, einen Roman daraus zu machen, weil er Leuten sonst Gedanken und Gefühle andichten müsste, die er nicht belegen kann. Es ist vieles ... nur eben kein immersives Buch. Muss ja auch nicht sein.
    29. Günter Grass - Die Box: Hörbuch. Zweiter Band von Grass Autobiographie. Stellt ihn als Vater dar und ist erstaunlich ehrlich dabei, weil es sich zeigt, dass er da definitiv einen besseren Job hätte machen können, aber er war so sehr aufs Schreiben fixiert. War sehr intim, das war schön.
    30. Günter Grass - Beim Häuten der Zwiebel: Hörbuch. Grass' Kindheit bis zur Veröffentlichung der Blechtrommel. Und da ist er wieder, der sinnliche Erzähler Grass. Eines seiner besten Bücher.
    31. Günter Grass - Gleisdreieck: Wieder ein Gedichtband. Nenne ich eher wegen der Vollständigkeit. ^^
    32. Miriam und Ezra Elia - Das Tagebuch von Edward dem Hamster (1990 - 1990): So ein niedliches kleines Ding vom Grabbeltisch. Ist auch erstaunlich düster.
    33. Haruki Murakami - Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki: Hörbuch. Murakami bleibt hier komplett im Realismus. Das funktioniert erstaunlich gut. Über 300 Seiten hält er alle Versprechen im Buch ein. 1Q84 kann ich ihm damit wieder verzeihen. :)
    34. Tamsyn Muir - Harrow The Ninth: Oh Junge! Das ist ein Buch. Man darf sich nichts vormachen, das Ding polarisiert sicher, denn es fordert viel vom Leser und zahlt es erst spät zurück - aber es lohnt sich eben auch. Dass man das in Fantasy tatsächlich erfolgreich bringen kann, überrascht mich. Ich kann es nur bewundern.
    35. Walter Moers - Der Schrecksenmeister: Hab ich mit meiner Freundin gelesen. Diese Ästhetik eines Gothic-Novels tut den Moers'schen Büchern unglaublich gut.
    36. Ocean Vuong - Auf Erden sind wir kurz grandios: irgendwo zwischen Jugenderinnerungs-Roman, Lyrik und Essay. Dabei recht fragmentarisch und sehr gefühlvoll und tiefgreifend.
    37. David Mitchell - Der Wolkenatlas: Ein gutes Buch, definitiv. Aber auch etwas überschätzt mMn.
    38. Fantastisches Blattwerk - Eine Anthologie von Mitgliedern des Fantasy-Geschichten-Forums: :D Das habe ich zwei Freundinnen vorgelesen und mich so nochmal von den Früchten unserer Arbeit überzeugt. Es war einfach schön zu sehen, wie viele Geschichten nochmal besser waren, als vor dem Lektorat.

    Häupter auf meine Asche!

  • Uiii das ist schwer, alle Bücher die ich gelesen hab krieg ich garantiert nicht mer hin aber ich versuche mal die Besten aufzuzählen bzw. die Buchreihen:

    1. Die Buchreihe Der 13. Paladin: Diese Bücher überzeugen mich weil ich einfach die Story mag es ist nicht besonders schwer geschrieben und hat eine einfache Handlung die mann entspannt lesen kann.

    2. Nebula Convicto ebenfalls eine Reihe:

    Wunderbarer Kriminalroman mit Fantasy Elementen und mal was neues von den Ideen her.

    3. Deamon Road: Ganz ehrlichhat mich jetzt nicht vom Hocker gehaut gute Story aber mir fehlte das Gewisse etwas um die Geschichte besonders zu machen

    4. Die Hexer Saga zumindest die ersten 2 Bände: Sehr gut geschrieben aber meiner Meinung nach sehr verwirrend ?(

    5. Die Saat des Weißen Drachen: Gute Story die sich etwas unerwartet entwickelt aber definitiv lesenswert.

    Sooo jetzt fällt mir nichts mehr ein, aber ich hab sehr viel mehr als nur die par Bücher gelesen. Wenn ihr noch mehr wissen wollt fragt einfach mal :)

    Grüße Vinni