Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. April 2023 um 09:10) ist von BlueRosesInMyHeart.

  • Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mich mal in Richtung Krimi zu versuchen, jetzt wage ich mich mal ran. Ist aber eher ein Heimatkrimi :sack:

    Achtung, Dialekt!

    Spoiler anzeigen

    Sie bog auf den kleinen, von Büschen umsäumten Parkplatz ein, auf dem höchstens vier Autos Platz hatten. Ihr Navi sagte mit leiser Stimme: "Sie haben ihr Ziel erreicht."

    Etwas missmutig stellte sie den Motor ab und starrte an die weiße Wand des Gebäudes, das vor ihr lag. Das Gebäude, das für die nächste Zeit ihr Zuhause sein würde. Ein Seufzen entrann ihrem Mund und sie stieg aus. Schon auf der Fahrt hierher war ihr klar geworden, dass sie mitten im Nirgendwo ankommen würde. Aber hier gab es ja wirklich gar nichts. Sie holte ihren Koffer aus dem Auto. Wo bin ich hier nur gelandet?

    "Gasthaus Brunner" war in goldenen Lettern auf die Vorderseite des Hauses aufgedruckt. Die Tür des Gasthauses war schwarz gestrichen, aber die Farbe war schon so alt, dass sie schon wieder abblätterte. An manchen Stellen war das hellbraune Holz zu sehen, aus dem die Tür gemacht worden war.

    Sie stieß die Tür auf. Von einem leisen Quietschen der ungeölten Scharniere begleitet trat sie in die schummrige Atmosphäre ein.

    Ein paar Männer saßen rechts an einem runden Tisch versammelt und hoben die Köpfe, als sie eintrat. Allesamt trugen sie einen Bauch. Einer von ihnen zupfte andächtig an seinem Schnurrbart, während er sie beobachtete.

    "Grüß Gott", sagte sie höflich und nickte ihnen zu. Zustimmendes Brummen war die einzige Resonanz, die sie bekam.

    "Mei, Grüß Gott!" Eine kleine, etwas festere Frau mit quirligen Haaren stürmte auf sie zu und riss ihr gleich ihren Koffer aus der Hand. Sie schüttelte überschwänglich ihre Hand. "I bin die Rosi. Des gfreit mi wirklich riesig, di kennazulernen! Hast guard hergfundn?"

    "Wie bitte?" Sie runzelte verwirrt die Stirn, weil sie kein Wort verstanden hatte.

    "Mei, entschuldige. Ich bin a bissl aufgeregt. Es is ja so schön, dass jemand neues in unser Dorf kommt! An unseren Dialekt wirst du dich schon noch gewöhnen...", sagte die Rosi mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen. "Jetzt setzt dich erst a mal hin und isst etwas, nach der Fahrt bist du sicher hungrig."

    Bevor sie schauen konnte, hatte ihr die Wirtin einen Teller voll Kartoffelsuppe, gerade so voll, dass es nicht über den Rand hinaus schwappte, und ein großes Glas Bier hingestellt. Also definiere Glas, es war mindestens ein halber Liter. Sie würde das niemals alles essen können geschweige denn mochte sie Bier. Aber sie wollte nicht unhöflich sein und setzte sich unter den aufmerksamen Blicken aller Anwesenden an den Tisch neben dem Fenster.

    Die Suppe duftete wirklich lecker. Aber kaum, dass sie den ersten Löffel davon probiert hatte und die warme Brühe ihren Hals hinunterlaufen ließ, saß ihr schon die Wirtin mit großen Augen gegenüber.

    "Jetzt erzähl, mein Kind, was verschlägt dich in unser kleines Dorf?"

    „Mensch, Rosi, etz lass die Leut doch essen!“ Ein Mann trat durch den Bogen hinter der Theke und kam zu ihnen herüber. „Grüß Gott, junge Frau, i bin da Franz. Entschuldigens, dass mei Frau so neugierig is, aber so is sie halt.“

    Sie lächelte. „Ach, das macht doch nichts. Im Gegenteil – ich habe für die nette Begrüßung und das leckere Essen zu danken. Ihre Suppe ist wirklich sehr lecker. Hm…“ Sie tupfte sich den Mund mit einer blaukarierten Serviette ab und reichte ihm die Hand. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Lella. Lella Schmalkauer. Ich soll morgen in der Polizeiwache in Oberviechtach anfangen, zu arbeiten.“

    „Ah, do schau her. Des wird die alten Herren in da Wache aber guard dou, wenn da mal frisches Blut dazou kummt.“

    Sie blinzelte unschuldig. An diesen Dialekt würde sie sich wirklich ernst gewöhnen müssen, denn sie hatte wieder nur die Hälfte von dem verstanden, was er gesagt hatte.

    „Rosi, i packs.“ Links neben ihr erhob sich ein junger Mann von einem der Tische, er war ihr vorher gar nicht aufgefallen. Er war von schlanker Statur, nicht so beleibt wie all die anderen, schien aber dennoch kräftig zu sein. „D´Suppn woar wie imma sehr guard!“ Es klimperte, wie er ein paar Münzen auf den Tisch legte, und Rosi nickte nur. „Basd scho, Paule. I wünsch da an schena Tag.“

    Ihre Blicke kreuzten sich kurz, als er an ihrem Tisch vorbeiging. Sie glaubte, ein wenig Unmut darin erkennen zu können. „Auf Wiedersehen“, sagte sie, weil sie freundlich sein wollte. Aber er steckte nur die Hände in die Hosentaschen und stapfte davon. Die Tür fiel mit einem lauten Scheppern hinter ihm zu. Sie runzelte die Stirn. „Was hat er denn?“

    „Ach, denk da nix, da Paule war schon immer a weng eigenbrötlerisch.“ Die Wirtin legte ihr noch ein Stück Brot zur Suppe dazu. „Etz iss, sonst is d Suppn kalt. Und danach zeig i dir dei Zimmer.“

    Chaos sagt, Halvars dunkle Seite sei harmlos gegen mich...

    As I´m an Amazone, I need a :jennagorn:

    ~~~ 100 words a day keep the doctor away. ~~~


  • Griaß God, jung Frau, i bin do Mc Fee und frei mi riesig di kennenzulerna. I hob dei text glesn und einigs ozumerkn.

    Zunächst: Du beherrschst die Rechtschreib- und Kommaregeln, dein Stil ist halbwegs flüssig, der Ansatz macht Lust auf mehr. Jedoch:

    Ein Seufzen entrann ihrem Mund

    Find ich zu schwülstig. Warum nicht einfach: sie seufzte

    Allesamt trugen sie einen Bauch.

    Trugen? Warum nicht: ein paar dichbäuchige Kerle ... Passt auch mehr ins Lokalkolorit.

    Ein paar Männer saßen rechts an einem runden Tisch versammelt und hoben die Köpfe

    Mein Vorschlag: ... saßen um einen runden Tisch und hoben ... Merke: gut schreiben heißt alles Unnötige weglassen.

    "I bin die Rosi. Des gfreit mi wirklich riesig, di kennazulernen! Hast guard hergfundn?"

    Ich verstehe nicht, warum sie das nicht verstanden haben soll. Dies ist kein Bairisch, sondern das, was sich ein Niedersachse darunter vorstellt. Willst du halbwegs echt "baiern", ruf im Internet einen Übersetzer Deutsch/Bairisch auf.

    ein großes Glas Bier hingestellt. Also definiere Glas,

    Ein Maß.

    „Grüß Gott, junge Frau, i bin da Franz. Entschuldigens, dass mei Frau so neugierig is, aber so is sie halt.“

    Griaß God, jung Frau. I bin do Franz. Entschuidigns, dass mei Frau so neigierig is, aba so is sie hoid.“

    An diesen Dialekt würde

    Wenn sie das laut sagt, ist sie unter Baiern unten durch.

    Unmut darin erkennen zu können.

    Sprachliches Hinkebein. Warum nich einfach ... zu erkennen? Das Unsichere steckt ja schon in "glaubte".

    „Etz iss, sonst is d Suppn kalt. Und danach zeig i dir dei Zimmer.“

    Hä? Spricht sie nun Hochdeutsch oder bairisch?

    Ich hoffe, diese Bemerkungen helfen dir weiter.

    LG

    McFee