Return to the Roots - Rückkehr zu den Wurzeln

Es gibt 225 Antworten in diesem Thema, welches 45.240 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. November 2014 um 09:40) ist von Sabrina.

  • „Much!“ Adrenalin pumpte durch ihre Adern. Sie hatte eine Hand auf ihr Herz bepresst und schnappte nach Luft. In ihrem Rücken hörte sie eilige Schritte. Tuck atmete abgehackt und Stoßweise. Marion ignorierte seinen Protest als sie sich hochdrückte. Es war an der Zeit Tucks Bemutterungen ein Ende zu setzen. „Tuck las mich! Much was ist?“ „Ich...ich hab...keine Zeit.“ Brachte er keuchend hervor. „Muss weiter nach Wickham... Edward warnen...Soldaten kommen!“ Tuck reichte Much einen Becher den er augenblicklich leerte. In Marions Kopf überschlugen sich die Gedanken. Und mit jedem Sekundenbruchteil der verging kristallisierte sich immer deutlicher heraus, was sie jetzt tun musste. „Ich komme mit!“ Beide Männer sahen sie sprachlos an. Tucks Mund stand halb offen und er brauchte zwei Anläufe ehe er ein Wort heraus brachte. „Marion das ist... das ist nicht dein Ernst?!“ „Doch!“ Dabei bückte sie sich und krempelte Muchs zu lange Hosenbeine hoch. Ihr offenes Haar band sie mit einem Lederband zurück. „Marion, nein! Deine Gesundheit...“ „Tuck!“ Sie war mit ihrer Geduld am Ende. „Meiner Gesundheit geht es bestens, dank dir!“ Fügte sie in sanfterem Ton hinzu. „Aber ich werde noch wahnsinnig wenn ich länger untätig bleibe. Fürs Erste bleibt mir nichts anderes übrig als hier zu bleiben. Robert kann meine Hilfe gebrauchen, ob er es nun will oder auch nicht. Komm Much!“ Tuck taxierte Much mit seinem Blick und versuchte ihn so dazu zu bringen ihr Ansinnen abzulehnen. Doch Much schüttelte nur lachend den Kopf. „Tut mir leid Tuck! Aber das werde ich nicht tun!“ Er zwinkerte Marion verschwörerisch zu, dabei stoben goldene Funken in seinen braunen Augen. Marion erwiderte sein Grinsen. Schon früher hatte Robins jüngerer Ziehbruder immer zu ihr gehalten. Damals als Marion Robin zum ersten Mal begegnete, war Much noch ein halbes Kind gewesen. Als sie sich den Outlaws anschloss, nahm sie ihn unter ihre Fittiche. Für sie war er wie ein jüngerer Bruder. Tuck stöhnte resigniert auf. Sie nahm den Ersatzbogen von Much, den er ihr entgegen streckte. Band sich den Pfeilkocher an den Gurt und nickte Much zu. „Tu mir einen Gefallen und komm mit heiler Haut zurück, Marion!“ „Sicher, Tuck!“ Ein befreiendes Hochgefühl erfasste sie von den Haarspitzen bis zu ihren Fußzehen. Es war so lange her, das sie sich so gefühlt hatte.
    Frei! An keine Zwänge und Regeln gebunden. „Wir müssen uns beeilen und Edward warnen. Komm!“ Der Waldboden schluckte jedes Geräusch ihrer Schritte. Am Anfang nahm Much noch Rücksicht, lief langsamer als er konnte. „Ich denk wir haben es eilig?“ Muchs leises Lachen war die Antwort. Die Bäume flogen an ihr vorbei und Marion bemerkte, dass sie es vermisst hatte. Den Wald! Der Geruch nach frischem Gras, Nadeln und Harz. Die Kühle des Waldes und den Rausch der Geschwindigkeit. Sie folgte Much tiefer in den Wald immer weiter Richtung Norden. Richtung Wickham!

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Dankeschön! Haach....*seufz*....es ist einfach nur schön. :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Konnt dich doch nicht so ins Bett schicken, melli!
    Besonders nach so einem Aufschrei! :D
    Das wäre ja Folter gewesen! :D
    Jetzt kannst du beruhigt dem nächsten Poast entgegen fiebern!

    Viel Glück beim beheben deiner PC Probleme

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Simon biss die Zähne zusammen. Der Schweiß rann über die halb verheilten Striemen. Zusätzlich rieb der Lederriemen der Armbrust schmerzhaft sein rechtes Schulterblatt. In seinen Schläfen pochte es Schmerzhaft. Er wusste was das bedeutete. Doch es gab nichts, rein gar nichts, was er dagegen tun konnte. Er konnte dagegen ankämpfen und es somit heraus zögern, aber mehr auch nicht! Die Baumreihen am Wegrand lichteten sich zusehends. Ein sicheres Zeichen das ein Dorf, oder zumindest eine Lichtung in der Nähe war. Er lenkte seine Schritte etwas mehr an die Seite des Trupps, um an den Reitern und Wagen vorbei nach vorne zu sehen. Erleichtert erkannte er die ersten Hütten, in einigen Yards Entfernung. Wickham… Der Name war ihm seltsam vertraut. Er besaß diesen Beiklang wie bei einigen Dingen, wo er das sichere Gefühl hatte, schon einmal davon gehört zu haben. Das Dorf war auf den ersten Blick eines von vielen und unterschied sich im Wesentlichen kaum von anderen Dörfern. Die Hütten waren um die Dorfscheune gruppiert. Ein kleiner Bachlauf floss durch das Dorf. Grob gezimmerte Holzstege führten darüber. Er sah festgestampfte Pfade die Oberhalb des Dorfs in den Wald abzweigten. Ihn überkam der Gedanke dass er hier schon einmal gewesen war... Der Druck in seinen Schläfen nahm weiter zu. Wickham... Die Ränder seines Sichtsfelds wurden unscharf, verschwommen. Gleichzeitig hörte er den dröhnenden Befehl. „Absitzen! Wo ist euer Dorfschulze? Bringt Ihn her!“ Simon wankte unsicher auf eine der Hütten zu. Kaum das er sie erreicht hatte, gab er dem Schmerz in seinem Kopf nach. Bilder überschwemmten seinen Geist. Sofort erkannte er die Anordnung der Hütten wieder. Den Waldrand und auch den kleinen Steg der neben der großen Scheune in der Dorfmitte den Bachlauf überbrückte. Er sah die Dorfleute die ihm lächelnd zunickten. Ein Mann kam mit geöffneten Armen auf ihn zu. „Seid Willkommen!“ Simon fühlte tiefe Verbundenheit zu dem Mann obwohl er ihn nicht kannte...
    Er drehte den Kopf und hielt den Atem an. Die Frau die ihm folgte strahlte. Ihr rotes Haar war zu einem dicken Zopf geflochten und lag ihr über der Schulter. Grün Blaue Augen beherrschten das fein geschnittene Gesicht. Und er brauchte nicht zu überlegen wer sie war. Marion... Sie hob die Hand. Die Berührung ihrer Finger auf seiner Wange ging ihm durch und durch. Und ihr Blick! Simon hatte das Gefühl sich darin zu verlieren. Noch nie hatte ihn eine Frau so angesehen. Unwillkürlich beugte er sich näher zu ihr. Für einen Sekundenbruchteil fühlte er ihre warmen Lippen, dann veränderte sich das Bild.
    Die Blickrichtung war eine andere ansonsten war die Umgebung die gleiche geblieben. Er stand auf dem Steg in der Dorfmitte. Seine Hand lag auf dem Knauf eines Schwertes. Albion! Der Name schoss durch seinen Geist. Dennoch wusste er mit dem Namen nichts anzufangen. Er fühlte seine eigene Anspannung. Etwas stimmte hier nicht. Er konnte es fühlen. Ohne dass er hinsah, wusste er dass die Gefährten ihm folgten. Ein großer stämmig gebauter Mann stand mit gezogenem Schwert in einigen Schritt Entfernung. Auch ihm sah man die innere Anspannung an. Unruhig huschte sein Blick zu den Hütten und dann zurück zu ihm. Der Schock war deutlich auf seinem Gesicht ab zu lesen. „Robin, eine Falle!“ Mit einer fließenden Bewegung zog er Albion. Ein Hinterhalt! In diesem Moment wurde ihm, einiges klar. Hernes Worte ergaben plötzlich einen Sinn. Wer zum Teufel war Herne? Fragte sich Simon, ehe sich die Umgebung erneut veränderte.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Simon stöhnte hielt sich den Kopf. Der Schmerz pulsierte im Rhythmus seines Herzschlags. Er versuchte ruhig ein und aus zu atmen. Seinen rasenden Puls damit zu beruhigen. Er presste seine Handflächen gegen die schmerzenden Schläfen. Erst als er merkte, dass der Schmerz langsam nachließ öffnete er die Augen. Die Helligkeit blendete ihn. Er stand etwas abseits an eine Hüttenwand gepresst. Seine Waffen, die Armbrust, sein Schwert und das Gepäck lagen um ihn herum verstreut. Anscheinend hatte niemand sein fehlen bemerkt. Er richtete sich auf nahm die Sachen an sich und orientierte sich anhand der Geräusche wohin er sich wenden musste. Die Geräusche kamen ihm überlaut vor und erzeugten ein schmerzhaftes Stechen in seinen Schläfen, dennoch zwang er sich in die Richtung zu gehen. Die Soldaten hatten die Dorfbewohner in der Dorfmitte zusammen getrieben. Nur einer der Dörfler stand abseits und redete auf den Truppführer ein. „Ich sage euch doch, Sir wir haben das Geld für die Steuern!“ Die Stimme flehte um Gehör und sie kam Simon bekannt vor. Der Mann hatte ihm den Rücken zugedreht. Er trug einen abgetragenen Kittel und darüber einen wollnen Überwurf. Seine Beinlinge waren ab den Waden geschnürt. „Und woher? Verflucht noch mal? Gebt zu das Ihr mit dieser Bande von Halsabschneider unter einer Decke steckt. Ich werde dir die Wahrheit aus dem Leib prügeln!“ Simon biss die Zähne zusammen. Er wusste nicht mit welchen Befehlen der Truppenführer nach Wickham geschickt worden war, aber er konnte ahnen, dass es nicht allein um die Steuern ging. Der Truppenführer holte aus und versetzte dem Bauern einen Hieb mit der Faust. Der Mann taumelte rückwärts und ging in die Knie. Jetzt erst saß Alan of Mair ab und kam auf den Bauern zu. Simons Hand wanderte unwillkürlich zum Schwertknauf. Wut und Zorn erzeugten einen würgenden Kloß in seiner Kehle. Er räusperte sich und kam noch zwei Schritte näher an das Geschehen heran. Von dieser Position aus konnte er das Gesicht des Mannes am Boden erkennen, denn er drehte den Kopf in seine Richtung. Durch den Schlag war die Lippe aufgeplatzt, das Blut rann ihm aus dem Mundwinkel über das Kinn. Simon stockte der Atem. Es war dasselbe Gesicht was er zuvor gesehen hatte, nur um Jahre gealtert. Edward! Der Name viel ihm plötzlich ein. Edward aus Wickham! „Dieses Pack hat euch gewarnt, nicht war? Wo sind eure Frauen und Kinder? Ist doch seltsam das keiner von Ihnen hier ist? Ausgerechnet jetzt da wir kommen?“ Simons Blick huschte über die verängstigten Gesichter der Dörfler. Of Mair hatte Recht. Frauen und Kinder waren nicht dabei. Edward stemmte sich auf die Unterarme um aufzustehen. Ein anderer Soldat der in der Nähe stand trat sie ihm weg. „Herr, Sie sind... Sie sind am Fluss!“ „Verkauf mich nicht für dumm! Man hat euch gewarnt! Hoch mit Dir!“ Er gab zwei Soldaten einen Wink. Sie zogen den Mann auf die Beine. „Jemand von euch wird dafür büßen! Und da du der Verantwortliche in diesem Dreckskaff bist, werde ich dich nehmen!“ Simon fühlte eine nie gekannte Wut in sich aufsteigen. Die Wut sein Schwert zu ziehen und diesem Bauern zu helfen, die Soldaten nieder zu machen. Fragte sich nur warum er das so sehr wollte?
    „Fesselt ihn, dort an das Scheunentor. Mal sehen wie viel er aushält!“ Die Soldaten schleiften den Bauern zum Scheunentor. Fesselten ihn an die Türverstrebungen. Simons Kopfschmerzen nahmen zu während er dabei zusah. Doch dieses Mal kämpfte er nicht gegen die Bilder an. Er sah Edward lachend am Feuer sitzend, wie er die Arme öffnete um eins seiner Kinder durch die Luft zu wirbeln. Er sah ihn mit ernster Miene die Stirn vor Sorge gefurcht. Die Bilder verblassten und gaben die Realität wieder frei. Der Truppführer hatte die Hand zum Schlag erhoben. „Nein!“ Es dauerte einige Momente bis Simon begriff, dass er selbst dieses Wort geschrien hatte. Die Männer um ihn wichen zurück und starrten ihn an. Nur Sekundenbruchteile später brach auf dem Dorfplatz die Hölle los.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Toll! Toll! Toll!
    Aber du willst an der Stelle nicht aufhören für heute, oder? 8)

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Robert atmete scharf ein ballte seine Hand zur Faust während er das Geschehen auf dem Dorfplatz beobachtete. Neben sich hörte er Wills stoßweise Atemzüge. „Verdammt, wo bleibt John mit den Männern?“ Das fragte sich Robert ebenfalls. Er hatte Little John los geschickt die Männer zu holen. Vor einigen Monaten hatten sie sich Ihnen angeschlossen. Es waren alles junge Männer die nicht länger tatenlos mit ansehen wollten was um sie herum geschah. Diese Männer riskierten viel da sie weiterhin in den umliegenden Dörfern lebten und damit riskierten von Spitzeln des Sheriffs entlarvt und gehängt zu werden. „Er wird kommen!“ „Fragt sich nur wann!“ Der fiebrige Blick von Scarlet sagte mehr als Worte es gekonnt hätten. „Will…“ „Nein! Edward riskiert dort sein Leben und wir sehen tatenlos zu?“ „Scht!“ Roberts Blick war auf den erhobenen Arm des Soldaten geheftet. Er hielt den Atem an. Spannung lag in der Luft und verursachte ihm eine Gänsehaut. Er musste handeln! Dieser Gedanke war plötzlich da. Wie aus dem Nichts! Instinktiv griff Robert zu Pfeil und Bogen. „Robert?“ „Scht!“ Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Doch im selben Moment wo er zielte hörte er den Aufschrei. „Nein!“ Robert senkte den Bogen und hielt nach der Person Ausschau die geschrien hatte. Er fand ihn in der Menschentraube am Rand des Geschehens. Und wieder war es der Soldat der ihm schon vorher aufgefallen war. Die anderen Soldaten waren vor ihm zurück gewichen und gaben so den Blick auf den Mann frei. Seine Haltung war kampfbereit. Die Hand lag am Schwert. Das konnte Robert deutlich sehen, selbst aus dieser Entfernung. „Was zum Teufel…“ Eine Bewegung in den Büschen oberhalb des Wegrands zog Roberts Blick auf sich. Der Ruf eines Käuzchens erklang. „John!“ Flüsterte Robert und ein breites Grinsen glitt über sein Gesicht. Er nickte Will zu. Dieser zog sein Schwert hob den Kopf zum Himmel und stieß ein lautes Wolfsgeheul aus. Das Zeichen für alle zum Angriff. Robert zog Albion aus der Scheide und stürmte los. Will holte ihn nach wenigen Schritten ein und übernahm die Führung. Die Soldaten stoben auseinander. Langsam realisierten sie ihre Lage. Sie waren eingekesselt. Little John und seine Männer hatten den Kreis um Wickham geschlossen und die Outlaws waren in der Überzahl. „Zu mir! Nehmt Aufstellung!“ Versuchte der Anführer der Soldaten Ordnung in das ausbrechende Chaos zu bringen, doch vergeblich. Seine Männer waren zu überrascht. Der Truppführer versuchten noch einen Ausfall nach rechts, zum Dorfrand, doch John schnitt ihm mit seinen Männern den Weg ab. Das war das Letzte was Robert sehen konnte, ehe er auf seinen ersten Gegner traf.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Sein Gegner war ein Hüne. Einen halben Kopf größer als er und er überragte schon die meisten seiner Männer. Mit Ausnahme von Little John. Sein Gegner hatte keinen Schild was Robert einen nicht unwesentlichen Vorteil brachte. Robert führte den ersten Schwerthieb wuchtig von der rechten Seite. Der Gegner parierte den Schlag von links. Mit einer halben Drehung setzte Robert seinen nächsten Angriff an, dieses Mal von unten nach oben. Robert konnte fühlten wie die Klinge sich einen Weg suchte, durch den Lederwams des Gegners. Der Soldat erstarrte in der Bewegung. Mit einem heftigen Ruck befreite Robert sein Schwert. Gerade noch rechtzeitig um den Hieb des nächsten Gegners abzuwehren. Es war ein Rothaariger der sein Schwert beidhändig führte. Die Wucht die er in seine Hiebe legte, trieben Robert rückwärts. Er fühlte die Erschütterungen bis ins Schultergelenk. Eisern biss er die Zähne zusammen. Schweiß rann ihm in die Augen. Er hörte das Keuchen seiner Männer, das Klingen der Schwerter, wenn sie aufeinander trafen. Mit einer Körperdrehung nach rechts entging er im letzten Augenblick einem seitlichen Hieb. Aus den Augenwinkeln sah er einen Schatten auf sich zueilen. Gleichzeitig sah er das blitzen in der Hand seines Gegners. Dieser hatte das Schwert in die linke genommen und mit der rechten seinen Dolch gezogen. Robert riss die Schwerthand hoch, parierte den Schwerthieb des Soldaten. Gleichzeitig war seine Seite schutzlos. Er konnte dem Dolchstoß nicht mehr ausweichen. Die Einsicht traf ihn wie ein Schlag. Er sah den gezogenen Dolch, die Klinge die näher kam. Sie schien in der Luft zu erstarren, so sah es für Robert jedenfalls aus. Ihm blieben nur noch wenige Sekunden bis zum tödlichem Stoß. Bilder blitzten vor Roberts Augen auf. Marion wie sie im Festsaal in Huntington ihm gegenüber stand, an der Hand ihres Vaters. Wie Sie ihm zum ersten Mal in die Augen sah. So zart, hoffnungslos und zutiefst verletzt und gedemütigt. Damals hatte sie sein Herz berührt und ihn für immer verändert. Das nächste Bild löste das andere ab. Marion lachend im Gras. Ihre Augen strahlten in einem so intensiven Blau das er selbst bei der Erinnerung schlucken musste. Sie war glücklich, überglücklich. Am nächsten Tag wollten sie heiraten. Glücklich durch ihn durch seinen Antrag..
    Die Klinge war nun noch Millimeter von seiner Brust entfernt. Robert schloss die Augen. So würde es also enden, im Kampf mit Soldaten des Sheriffs. Sein letzter Gedanke galt Marion. Er rief sich ihr Bild in Erinnerung und wartete auf den einsetzenden Schmerz. Stattdessen fühlte er einen Ruck der ihn zur Seite schleuderte. Robert riss die Augen auf und sah den Schatten der über ihn hinwegsprang. Im Sprung dem Dolchstoß auswich und mit dem Ellebogen seinen Gegner in die Nierengegend traf. Will? Robert blinzelte verwirrt und brauchte einige Sekunden die Situation neu einzuschätzen. Als er sich auf die Unterarme aufstützte sah er seinen Gegner. Er lag mit dem Gesicht nach unten der Länge nach ausgesteckt neben ihm und bewegte sich nicht mehr. Jemand hatte ihm das Leben gerettet und gleichzeitig seinen Gegner zur Strecke gebracht. Aus dem Rücken des Rothaarigen ragten zwei gefiederte Pfeilschafte. Wie passte all das ins Bild? Robert richtete sich wankend auf. „Robert! Robert bist du verletzt?“ Diese Stimme, dass konnte unmöglich sein, sagte er sich. Gehetzt schaute er in die Richtung und erkannte Marion am Waldrand. Ihr fein geschnittenes Gesicht spiegelte Besorgnis wieder. „Marion? Was zum Geier macht Sie hier?“ Keuchte Will während er einen Gegner mit Schwerthieben abwehrte. „Was weiß ich? Versteh einer die Frauen!“ Antwortete Robert leichthin, bemüht sich dabei die Gefühle nicht anmerken zu lassen. Jetzt hatte er die Antwort auf seine unausgesprochenen Fragen. Marion lag noch etwas an ihm! Warum sonst war sie jetzt hier? Das sie seinetwegen ein so großes Risiko auf sich nahm, machte ihn schwindelig vor Glück und gleichzeitig wütend das sie so leichtfertig ihr Leben riskierte. Er hob die Hand um ihr zu zeigen, dass er unverletzt war. Selbst auf die große Distanz sah er ihre Erleichterung. Mehr Zeit blieb ihnen auch nicht. Mit neu erwachter Energie attackierte er einen Soldaten, der etwas abseits des Geschehens stand. Als sich dieser blitzschnell zu ihm umdrehte erkannte Robert den dunkelhaarigen Soldaten, der ihm schon die ganze Zeit aufgefallen war.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    • Offizieller Beitrag

    Sehr gut,... das ging ja gerade nochmal gut für Robert!!!!
    Ich hatte die ganze Zeit den Kampf vor Augen. Es ist sehr gut beschrieben und macht Laune auf mehr. Ich habe selten erlebt, dass Frauen so gute Kämpfe beschrieben.
    Bin begeistert :)

    Weiter so :D

    LG
    Kadjen

  • Danke dir Kadjen
    Das ist wirklich ein großes Kompliment für mich! Ich schreib das meistens im Kopfkino und vergess dann alles drum herum.
    Die Kampfzsenen laufen dann wie im Film vor mir ab und manchmal wenn ich unsicher bin ob das klappen würde..... spiel ich sie mal schnell durch(wenn keiner hinschaut!) :thumbsup:
    Wozu Rollenspiele alles so gut sind! :D
    Leider hab ich beim schreiben von Kampfzenen keine Ausdauer. Ich finde das Zwischenmenschliche viel Interessanter in Worte zu fassen und jemanden näher zu bringen. Das Schlimmste aber sind Szenen wenn der Held der Geschichte am Ende stirbt. Das ist wirklich grausam und kostet viel Kraft.
    Dann schon lieber Kampfszenen wie diese. :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Simon keuchte. Er brauchte ein paar Minuten um zu erkennen, dass er derjenige gewesen war der laut aufgeschrien hatte. Die Umstehenden wichen vor ihm zurück. Und dann brach die Hölle los. Sein Sichtfeld verschwamm an den Rändern. Männer stürmten aus der Deckung. Wütende Befehle wurden gebrüllt. Er fühlte die ausbrechende Panik unter den Soldaten. Doch er konnte nichts tun. Er war allein, ein Zuschauer der beobachtete und nicht mehr fähig war zu handeln. Seine Gliedmaßen schienen in der Bewegung erstarrt. Eine andere Szene drängte sich ihm auf.
    Er umklammerte beidhändig einen Schwertknauf. Das Schwert hoch erhoben zum Schlag. Seine beiden Gegner die ihm gegenüber standen trugen die Farben Nottinghams. Sie stürmten auf ihn zu. Er fühlte die Wut, den brodelnden Hass auf diese Männer, die ihm hier im Dorf aufgelauert hatten. Die sein Leben und das seiner Männer bedrohten. Im letzten Moment wich er geschickt zur Seite. Ließ den einen Gegner ins Leere laufen, während er den zweiten Gegner voll erwischte. Oberhalb des Brustbeins drang das Schwert in den Lederwams. Der Mann ging mit einem Keuchen zu Boden. Blitzschnell wirbelte er herum und wehrte den Hieb des ersten Gegners ab. Beim zweiten Schlag ließ er sich auf die Knie fallen und durchbrach damit die Deckung des Gegners. Der Mann hatte so viel Schwung, dass er nicht mehr Stoppen konnte. Er spießte sich auf die ihm entgegen gestreckte Klinge auf. Mit einem angewiderten Laut befreite Simon sein Schwert. Jemand rief in seinem Rücken Befehle. Es waren zu viele! Sie standen einer Übermacht gegenüber. Es bieib nur noch eine Wahl. Die Flucht! Sie mussten fliehen in den Wald, weg aus Wickham... Sein gehetzter Blick suchte die Person, die ihm am nächsten stand und fand sie. Marions rotes Haar schimmerte in der Morgensonne. Ihr Knoten im Nacken hatte sich gelöst. Der Stock in ihrer Hand wirkte fehl am Platz, angesichts der Situation. Much war an ihrer Seite. Gerade griff einer der Soldaten an. „Nein!“ Überschäumende Angst machte ihm das Atmen schwer. Er rannte... Die Bilder verblassten und er rannte immer noch.
    Abrupt blieb er stehen und sah sich um. Nur noch wenige Soldaten standen. Die meisten lagen verletzt oder reglos am Boden. Die Anzahl der Angreifer verblüffte ihn im gleichen Maße wie es ihn wütend machte. Wütend auf den Truppführer und seine Unfähigkeit. Ein Kribbeln im Nacken jagte eine Gänsehaut über sein Rückgrat und er schnappte nach Luft. Er wirbelte herum und zog gleichzeitig sein Schwert. Auf Anhieb wusste Simon wem er jetzt gegenüber stand. Der Anführer der Outlaws war groß gewachsen, besaß blondes Schulterlanges Haar und ein scharfgeschnittenes Gesicht. Ausdrucksstarke blaue Augen musterten ihn aufmerksam. Seine Lippen waren fest aufeinander gepresst. Ein Ausdruck der inneren Anspannung. Simon nahm eine geduckte Lauerstellung ein. Der Mann tat es ihm gleich. So umrundeten sie sich einige Male. Das Geschehen um sie herum rückte in den Hintergrund, nur noch ihr Kampf gegeneinander zählte. Das war also der Anführer der Outlaws. Robert of Huntington, Sohn des Earls of Huntington. Simon registrierte jede kleinste Bewegung um den Schwachpunkt in der Deckung des Gegners zu finden. Der Mann war Rechtshänder. Er hielt die Waffe leicht nach innen gedreht. Das machte es für ihn schwerer äußere Hiebe abzufangen. Genauso drehte er den rechten Fuß leicht nach innen. Kein sicherer Stand! Dieser Mann hatte mehr als einen Schwachpunkt. Etwas überrascht war Simon dennoch als dieser ihn ansprach. „Ihr wart derjenige der vorhin geschrien hat! Wieso?“ Die Art wie er es sagte machte Simon klar, dass man die Geschehnisse auf dem Dorfplatz schon eine ganze Weile beobachtet hatte. Er wusste nicht warum, aber er fühlte eine maßlose Wut darüber in sich aufsteigen. „Das geht euch nichts an! Bringen wir es hinter uns!“ Damit machte Simon einen Ausfall nach rechts und hieb mit wuchtigen Schlägen abwechselnd links und rechts auf seinen Gegner ein. Er führte die Schläge kraftvoll von Außen. Der Blonde wirkte überrascht, aber er hielt sich gut. Wich geschickt zurück, attackierte ihn aber nicht. „Ich will... es wissen! Warum?“ Simons Wut nahm mit jedem weiteren Schlag zu. Der Blonde wehrte lediglich seine Schläge ab, griff aber selbst nicht an. Mittlerweile war Simon klar, dass er der Einzige war, der noch von seinem Trupp stand. Der Kampf war längst entschieden, egal wie das hier ausging. Also worum ging es diesem Outlaw? Spielte dieser Mann ein Spiel? Wollte er ihn absichtlich mit seinen Fragen reizen? Die Geächteten hatten einen Kreis um sie gezogen, der sich bei jedem Ausfall mit bewegte. Ein Entkommen war unmöglich. Gehetzt blickte Simon in die hasserfüllten Gesichter. Außer einem... Sie wirkte blass. Der auffrischende Wind wehte ihr eine gelöste rote Strähne ins Gesicht. Es fühlte sich an wie ein Stich der ihn tödlich verletzte. „Nun gut dann werde ich dich dazu bringen zu reden! Will?“ „Nein!“ Marions Aufschrei zerschnitt die spannungsgeladene Stille. „Lasst ihn!“ Simons Blick traf den ihren und es war wie flüssiges Feuer, dass durch seine Adern rann. Alles schien zu erstarren. Die Bewegungen, alle Geräusche konzentrierten sich auf das Geschehen, so kam es Simon jedenfalls vor. Ihre Augen geweitet, starrte sie ihn an und er hatte das Gefühl, sie könnte auf den Grund seiner Seele schauen. Obwohl der Blickkontakt nur Sekunden dauerte, erschien es ihm wie eine Ewigkeit. Klirrend fiel sein Schwert aus seinen plötzlich kraftlosen Fingern. Er wollte nicht kämpfen. Nicht vor ihr. Seine Wut war verflogen und einem seltsamen Gefühl gewichen. „Marion, was soll das?“ „Er...er ist derjenige der....“ Ihre Stimme brach ab und sie sah Simon abermals an. „Den ich gesehen habe.“ Der Anführer der Outlaws senkte sein Schwert. „Will?“ Ein weiterer Mann löste sich aus der Reihe. “Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, Robert. Es war dunkel!“ Simon drehte den Kopf in die Richtung des Sprechers. Er kannte diese Stimme und auch den Mann, den er jetzt sah. Auf einen Schlag wusste er dessen ganze Lebensgeschichte. Man nannte ihn Will Scarlet mit wirklichem Namen William Scatchlock. Ehemaliger Söldner, der durch einen blutigen Überfall alles verloren hatte. Seine Frau Elena, das ungeborene Kind, sein Heim und zum Schluss seine Freiheit, als er an denen Rache nahm, die das getan hatten. Es fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube und er blinzelte überrascht. Woher wusste er all diese Dinge? Er war sich sicher, dem Mann noch nie begegnet zu sein. Woher wusste er seinen Namen oder sein Schicksal? „Wir nehmen Ihn mit, bis wir Klarheit haben! Fesselt Ihn!“

    Ende Kapitel Fünf

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (21. Oktober 2013 um 07:18)

  • Sehr gelungen. :thumbsup:
    Es sind noch ein paar kleine Rechtschreibfehler drin ...soll ich die markieren?? ;):D

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Hay melli schön von dir zu hören.
    Na klar, her mit den Fehlern, damit ich sie ändern kann.

    Jeder Fehler weniger,
    ist ein Schritt in die richtige Richtung!
    Zu meinem Ziel!
    Einer guten Geschichte! :thumbsup:

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Sechstes Kapitel

    Mit gesenktem Kopf beobachtete Simon wie die Outlaws den Platz aufräumten. Die Verletzten und Toten wurden weggetragen. Zu Bruch gegangene Gegenstände repariert oder weggeschafft. Alle Dorfbewohner halfen dabei mit. Die Frauen und Kinder waren ebenfalls ins Dorf zurück gekehrt. Einige von den Frauen kümmerten sich um den verletzten Dorfschulzen. Edward.. Man hatte Simon an einen Baumstamm oberhalb des Dorfes gefesselt. Von hier aus hatte er eine gute Sicht auf das Geschehen im Dorf. So sah er auch die Gruppe Outlaws, die in eine hitzige Diskussion verstrickt waren. Simon machte einen weiteren geistigen Vermerk auf seiner Liste. Unstimmigkeiten innerhalb einer Bande waren ein guter Ansatzpunkt, um Misstrauen untereinander zu sähen. Manches Mal reichte das aus, um einen Keil zwischen die Bandenmitglieder zu treiben. Er verengte die Augen und suchte in der Gruppe den Wortführer. Scarlet! Er stand mit dem Rücken zu ihm, dennoch wusste Simon instinktiv, dass er das Streitgespräch angezettelt hatte. So war es schon immer gewesen…. Er zuckte zusammen bei diesem glasklaren Gedanken. Woher zum Teufel wusste er das? Dieser Mann war ihm absolut fremd! Er schob den Gedanken zur Seite und konzentrierte sich weiter auf die Gruppe. Mit wem Stritt der Kerl? Ein groß gewachsener Breitschultriger Mann mit braunen gelockten Haaren machte einige Schritte auf Will zu. Gebannt beobachtete Simon wie die Gruppe den beiden Männern Platz machte, indem sie zwei Schritte zurück wichen. Simon suchte in der näheren Umgebung den blonden Anführer der Outlaws. Er fand ihn am Waldrand gegenüber. Und er war nicht allein. Ein Schmerz durchzuckte seine Brust als er Marion an seiner Seite sah. Gerade lehnte sie sich an einen Baumstamm und der Blonde beugte sich ihr entgegen. Simon ballte die Fäuste in seinem Rücken. Unbändige Wut beschleunigte seinen Puls. Am liebsten hätte er laut geschrien. „Lass die Finger von Ihr! Lass Sie in Ruhe!“ Er zuckte vor seiner eigenen Reaktion zurück. Mit welchem Recht beanspruchte er diese Frau für sich? Sie war eine Nonne! Ihm fielen wieder die Worte ein, die sie gebraucht hatte. „Er...er ist derjenige der.... Denn ich gesehen habe.“ Was hatte Sie damit gemeint? Wärme stieg in ihm hoch und vertrieb die maßlose Wut. Er erinnerte sich an ihren Blick dabei. Das knacken von Zweigen ganz in seiner Nähe ließ ihn aufmerksam werden. Er war nicht überrascht als er Scarlet an der Spitze des kleinen Trupps erkannte, die jetzt auf ihn zukamen. Der finstere Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Innerlich wappnete sich Simon dagegen. Wenige Schritte vor ihm entfernt blieben die Männer stehen. Simon zählte im Stillen, sie waren zu viert. Der Hüne mit der braunen Lockenmähne und dem bärtigen Gesicht war auch mit dabei. Simon runzelte die Stirn bei seinem Anblick. Auch dieser Mann kam ihm bekannt vor. Im Geist ging er das durch was er über Hood und seine Männer wusste. Sein Gedankengang wurde brutal unterbrochen. Dieser Mann den sie Scarlet nannten hatte sein Messer gezogen. Sprang vor, krallte seine Hand in Simons Haar und riss seinen Kopf in den Nacken. Simon fühlte das kalte Metall an seiner Kehle. „Ich will sofort deinen Namen wissen, Normanen Schwein!“ Blitzende eisblaue Augen erwiderten wütend seinen Blick. Simon schluckte, soviel Hass sah er in den Augen. Geduld ist nicht seine Stärke. Gerade das er nicht sofort antwortete machte Scarlet nur noch wütender. „Rede verdammt noch mal! Wird’s bald? Oder soll ich die Antwort aus dir heraus schneiden?“ Zischte er Simons ins Ohr. „Will!“ Der Hüne schüttelte entschieden den Kopf. Simon sah es aus den Augenwinkeln. Sie hatten also nicht vor ihn zu töten. Jedenfalls nicht gleich. „John, siehst du denn nicht was der Kerl vor hat? Er will mich provozieren, herausfordern! Elende Normannen Schwein! Ich werde diesem Abschaum zeigen was mit normannischen Bastarden wie ihm passiert!“ Im nächsten Moment presste er die Klinge so fest unter Simons Adamsapfel das sie leicht in die Haut schnitt. Ein feines Blutrinnsal nahm seinen Weg. Der Hüne war im nächsten Moment da, packte die Messerhand und schlug sie mit Wucht zur Seite. Das Messer flog ins Unterholz. Scarlet taumelte zwei Schritte zurück. Jetzt verstellte ihm der Hüne den Weg. Damit verstellte er Simon die Sicht. „Will! Verdammt du weist was Robert gesagt hat?“ „Es ist mir egal! Das Schwein soll den Mund aufmachen, damit wir Klarheit haben!“ „Aber nicht so!“ Der Hüne schüttelte entschieden den Kopf. „Las mich vorbei, John! Solche Schweine wie der da, haben Elena getötet!“ John Little, viel Simon der Name jetzt ein. Genannt Little John! Dieser war jetzt auf Scarlet zugegangen und hielt ihn an den Schultern gepackt. „Komm zu Dir, Mann! Du hast alle erledigt die das getan haben, Will. Und das bereits vor vielen Jahren. Das hier ist nur ein Soldat. Nichts weiter!“ Der Blick des Hünen streifte ihn. Simon senkte den Blick zu Boden. Er wollte nicht zeigen, wie gut er die Geschichte bereits kannte. „Ian, Kail bringt Scarlet zurück ins Dorf!“ Obwohl sich Scarlet gegen die zufassenden Hände wehrte, waren sie wenige Augenblicke später allein. Nur der Hüne blieb bei Simon zurück. Deutlich konnte er den forschenden Blick des anderen auf sich gerichtet fühlen.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Es ist ja der Wahnsinn! Vielen Dank melli für die Mühe!
    Man ist das peinlich..... :S
    War warscheinlich voll in der Handlung drin, mitten im Sherwood.
    Ich muss auch gestehen das ich gleichzeitig an einer neuen Sache schreibe, vielleicht kommt da auch so einiges durcheinander!
    Aber wenn das Schreibfieber einen packt ist man machtlos dagegen! :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    • Offizieller Beitrag

    @Sabrina:

    Ich versteh das,... bei mir tummeln sich auch die Form und Rechtschreibfehler wenn ich voll den Schreibflash habe (ums mal in moderner Jugendsprache auszudrücken)

    Der Teil gefällt mir gut, auch der Zusammenhalt zwischen allen.

    Zu Bruch gegangene Gegenstände repariert oder weggeschafft. Alle Dorfbewohner halfen dabei mit. Die Frauen und Kinder waren ebenfalls ins Dorf zurück gekehrt. Einige von den Frauen kümmerten sich um den verletzten Dorfschulzen.


    Alle packen mit an. So eine "Robin Hood" Geschichte könnte echt mal verfilmt werden!!!!

    Die Wut ist super rübergebracht und gerade solche Geschichten sind es, die meinen eigenen Horizont erweitern :D

    LG
    Kadjen

  • Ich danke dir Kadjen! Das ist schön das du so denkst!
    Das ist ja auch der eigentliche Grund, warum ich Robin Hood Geschichten schreibe.
    Die erste Geschichte entstand (Und auch die Nachvollgenden), weil ich so traurig war, das man die Serie Robin of Sherwood absetzt hat.
    Ich machte mir Gedanken wie könnte es weiter gehen. Eigentliches Ziel des Ganzen war, meine Geschichten irgendwann (Wenn ich eine gut genug finde, wird aber nie passiert) jemanden von den damaligen Schauspielern oder den Produzenten der Serie als Storybock zu schicken. Aber das habe ich nie getan.
    Die Serie lebt in meinen Geschichten weiter und das ist doch die Hauptsache, nicht war Kadjen? Und wenn ich andere damit begeistern kann, ist das für mich das größte Lob von allen. :thumbsup:

    Sabrina :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Sabrina, das muss dir nicht peinlich sein, passiert mir auch im Eifer des Gefechts. Manchmal verhaut man einfach nur eine Taste. Beim ersten Durchlesen hab ich kaum Fehler gesehen, weil der Text einen so mitreißt. :thumbsup:
    Gestern Abend hab ich dann zum ersten Mal richtig Fehler gesucht und mich nur auf die Rechtschreibung konzentriert (was bei einem so schönen Text schwer fällt). Und es waren ja nur Kleinigkeiten. Zum Neuen Teil kann ich mich Kadjen nur anschließen. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. :D

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Der Hüne stand vor ihm. Simon konnte deutlich den Blick auf sich gerichtet fühlen. „Also wer seid ihr?“ Simon erwiderte seinen Blick. Das bärtige Gesicht zeigte Entschlossenheit. John würde erst gehen, wenn er erfahren hatte, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. John… John Little! Der Name und das bärtige Gesicht, das ihm so bekannt vorkam, löste eine ganze Welle an Bildern aus. Immer war er an seiner Seite gewesen. Er sah ihn scherzend mit ihm auf einer Lichtung, ein anderes Mal mit wutverzehrten Gesicht im Kampf mit Soldaten Nottingham`s. Den Faustdicken Stock wirbelte er dabei in den Händen. Simon blinzelte, als sich sein Blick wieder klärte. Der Hüne stand noch an derselben Stelle, gelehnt auf den Eichenstab der Simon bisher nicht aufgefallen war. Verwirrt runzelte Simon die Stirn. Das alles ergab doch keinen Sinn. Seine Schläfen pochten und er verzog das Gesicht. „Seid ihr verletzt?“ Simon schüttelte trotz der hämmernden Schmerzen den Kopf. Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen! „Also?“ „Simon.“ „Simon und weiter?“ Das wettergegerbte Gesicht zeigte einen spöttischen Zug. „Simon of Lincoln!“ Der Stille folgte ein erstaunter Laut. Die Augen des Hünen hatten sich geweitet. „Der neue Hauptmann des Sheriffs…“ „Nicht mehr!“ Der spöttische Zug um die Mundwinkel des Bärtigen war verschwunden. Simon las offene Abneigung in seinem Blick. Kein Wunder bei den Geschichten die man sich über ihn erzählte. Schauergeschichten, um die Leute gefügig zu machen. Schon allein aus Angst taten sie das, was er von ihnen wollte. Nur ein geringer Teil der Geschichten entsprachen den Tatsachen. „Der Schlächter von Lincolnshire!“ Der Stimme des Hünen hörte man die Abneigung an. Das pochen in seinen Schläfen wurde stärker, Simon gab dem Schmerz nicht nach. Es war wichtig im hier und jetzt zu bleiben. Was würde der Mann mit seinem Wissen anfangen? Der Blick des Hünen ruhte weiter auf ihm. Er hatte die Stirn gerunzelt trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. Er packte sein Kinn und drehte den Kopf nach links ins einfallende Licht. „Das sind üble Narben. Wie ist das passiert?“ Simon unterdrückte die aufwallende Wut und kämpfte gegen den Wunsch, sich aus dem Griff zu befreien. „Ein Kampf!“ Zischte Simon zurück. Der Mann ließ sein Kinn los und drehte sich abrupt um. Simon sah zu wie der Hüne auf den Dorfplatz zusteuerte. In der Zwischenzeit vielen ihm immer mehr Details ein, die er von Little John wusste. In Newmarket hatte John an einem Stockwettkampf teilgenommen, dort war Simon de Belleme ein Baron aus dieser Gegend, auf ihn aufmerksam geworden. Da John sich aber weigerte in seine Dienste zu treten, machte ihn Belleme mittels dunkler Magie zu seinem willenlosen Werkzeug. Bei ihrer ersten Begegnung, hatte John versucht ihn zu töten… Er sah ihre erste Begegnung noch einmal vor sich, ein Stockkampf auf einem umgestürzten Baumstamm, der einen Bachlauf überbrückte. Er auf der einen Little John gut zehn Jahre jünger auf der anderen Uferseite. Auf Johns Brust prangte ein seltsames Zeichen. Ein sechseckiger Stern! Das Zeichen viel ihm gleich ins Auge und er wusste augenblicklich was er tun musste um den Bann zu brechen. Herne, hatte es ihm gesagt! Da war er wieder, dieser Name! Das Bild löste sich auf und hinterließ tausend neue Fragen und ein schaller Geschmack im Mund.

    Robert gab sich Mühe ruhig zu bleiben. Doch so wie es aussah erreichte er damit nur das Gegenteil von dem, was er eigentlich erreichen wollte. Marion sah man die Wut deutlich an. „Was meinst du damit, ich hätte im Lager bleiben sollen? Und warum?“ Sie hatte die geballten Fäuste in die Hüften gestemmt und funkelte ihn an. Nie war sie schöner gewesen. Er schluckte an dem Kloß in seiner Kehle. „Marion du warst krank...“ „Genau das ist der springende Punkt. Ich war es! Zurück ins Kloster kann ich nicht, dass habt ihr mir klar gemacht. Also was ist dein Problem, Robert?“ Roberts äußere Fassade bröckelte zusehends, bis er sie ganz fallen ließ. Mit zwei Schritten Überwand er die Distanz zwischen ihnen. Er fasste sie an den Oberarmen und schüttelte Marion leicht. „Verdammt Marion! Was mein Problem ist? Du könntest jetzt Tod sein! Begreifst du es denn nicht? Wenn dir etwas passieren würde...“ Seine Stimme war rau und versagte ihm den Dienst. Er hatte bereits zuviel von seinen Gefühlen Preisgegeben. Für einen Sekundenbruchteil begegneten sich ihre Blicke ehe Robert ihrem Blick auswich. Er wollte nicht ihr Mitleid sondern ihre Liebe! Wut auf sich selbst stieg in Robert auf und verursachte ihm Übelkeit. Wie tief war er gesunken? Was dachte sie jetzt von ihm? Seine Finger brannten an der Stelle wo er Marion noch immer fest hielt. Er ließ die Hände sinken. Doch als er einen Schritt zurücktreten wollte, atmete sie tief ein. Robert hob den Blick. Für einen Moment sah er das Aufblitzen von Gefühl in ihren Augen. Sie hatte die Hand erhoben und strich zart über seine Wange. Ihre Berührung brannte an der Stelle wo er ihre Finger spürte. „Es tut mir leid!“ Ihre Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Robert, Robin...“ Der anfänglichen Freude über ihre Emotionen folgte ein schmerzhafter Stich. Als hätte er sich an ihren Worten verbrannt, zuckte Robert zurück. „Ich will dein Mitleid nicht, Marion!“ Jetzt zuckte der Schmerz über ihr Gesicht. Wie unter einem Schlag wich sie zurück. Die Wut auf sich selbst verstärkte sich um ein vielfaches. Das hatte er nicht gewollt. Was war nur mit ihm los? Marion rannen die Tränen über die Wangen. Schimmernde Spuren die er am liebsten getrocknet hätte, aber er war starr. Innerlich erstarrt, an dem Tag als sie sich gegen ihn und gegen eine gemeinsame Zukunft mit ihm entschieden hatte. Sie war ins Kloster eingetreten, um Nonne zu werden. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen! Der Schmerz in seinem Innern ließ ihn aufstöhnen. Er erkannte in diesen Augenblick in aller Klarheit das Will Recht hatte. Er hatte sich die ganze Zeit etwas vorgemacht. Marion würde nicht zu ihm zurück kehren, egal was auch immer geschehen würde. Die von ihm gehegte Hoffnung, löste sich in Nichts auf und es tat weh. Er sah, wie Marion sich abwandte und ging. Er blieb zurück mit seinem Schmerz und der unumstößlichen Tatsache, dass es endgültig vorbei war. Und zu seiner Überraschung fühlte er weder Wut noch Zorn, sondern nur Leere. Eine Leere, an dem Platz den bisher Marion in seinem Herzen eingenommen hatte.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^