Hay Leute! Nun ein ganz anderer Versuch und eine ganz andere Geschichte. Versprochen hier spuckt kein Robin Hood durch die Seiten!
Die Idee zu der Story kam mir Gestern, als das Sturmtief draußen vor dem Fenster tobte. Weiß noch nicht wo mich Jessy hinführen wird, ich lass mich einfach überraschen! Viel Spass beim lesen und ich hoffe es gefällt!
Der Tag an dem alles begann
Der Regen prasselte unaufhörlich gegen das Glas der Fensterscheibe. Draußen sah man wie sich dunkle Wolkenberge auf türmten. Sie tauchten die Häuserlandschaft in ein graues Szenario. Irgendwie unwirklich, schließlich war es noch nicht einmal Kaffeezeit. Das Prasseln der Regentropfen wurde jedes Mal lauter wenn der Wind auffrischte. Große und kleine Tropfen trafen die Scheibe flossen zusammen und wurden zu kleinen Rinnsalen, die sich dank der Schwerkraft einen Weg über das Glas nach unten suchten. Jessy fuhr eine dieser glänzenden Rinnsale mit der Fingerkuppe nach. Das Wetter passte, zu diesem Tag und zu ihrer Stimmung. Sie saß an ihrem Lieblingsplatz, der mit Kissen ausgepolsterten Fensterbank und sah hinaus in das Grau in Grau vor ihrem Fenster. Der Wetterdienst hatte dies Mal Recht behalten. Sturmböen und Dauerregen, aber ihr war es egal.
„Doofes Wetter!“ hatte ihre Mutter geflucht, als sie klatschnass und schlecht gelaunt, mit zwei Einkaufstüten bepackt die Wohnungstür aufschloss. „Du hättest ja auch mal tragen helfen können, Jessy!“ Natürlich wie denn? War sie Hellseher? Aber das war wieder klar. Sie bekam für alles was schief ging die Schuld. Für das Wetter, dem unfreundlichem Verkäufer an der Supermarktkasse und natürlich war auch sie dran Schuld, das ihre Mutter dank einer verpassten Straßenbahn erst jetzt zuhause war.
Immer bin ich dran Schuld! Dabei war ihr Tag auch kein Zuckerschlecken gewesen. Aber danach fragte ja keiner. Herr Krüger ihr neuer Physiklehrer gehörte keineswegs in die Kategorie „Typ mit dem man Pferde stehlen kann“. Das hatte er ein für alle mal klar gestellt. In seiner zehn Minütigen Standpauke vor der Ganzen 10a hatte er allen klar gemacht, was er im nächsten Halbjahr von den Schülern erwartete. „Leistungssteigerung“, dass war sein Lieblingswort. So oft wie er es erwähnt hatte. Jessy schaute versonnen nach Draußen. Dabei hatte alles so toll mit ihm angefangen. In den ersten Wochen hatte er ganz und gar nicht so übermäßig streng gewirkt. Dazu kamen auch noch die Anmachsprüche von den „Blondies“, wie sie die Mädchenklicke, ihrer Klasse nannte. Der Name passte. Alle Mitglieder waren blond, langhaarig und Strohdoof. Außer vielleicht Petra die Wortführerin des Rudels. Sie schaffte es immer wieder Jessy aus der Reserve zu locken. Dabei hatte Jessy wirklich geglaubt, es würde in der neuen Schule besser werden. Nur aus diesem Grund, hatte sie dem Umzug in eine andere Stadt zugestimmt. Doch jetzt war beinahe alles so wie vorher. Beinah, mit einem entscheidenden Unterschied. Sie war mit ihrer Mutter alleine in die kleine drei Zimmerwohnung im Dachgeschoß eines Mehrfamilienhauses gezogen. Ihre Eltern hatten sich vor einem halben Jahr getrennt.
Noch immer war es für Jessy schwer das zu akzeptieren. Ihre Eltern hatten es ihr damit erklärt „Wir haben uns auseinander gelebt!“ Was für ein Schwachsinn! Und was war mit ihr, dachte den keiner an sie, bei der Trennung? War sie nur ein Nebenprodukt dieser Beziehung? Sie erinnerte sich gut an ihre unsagbare Wut an diesem Abend im April. Vier Tage vor ihrem Fünfzehnten Geburtstag. Toller Geburtstag war das gewesen. Sie hatte ihrem Vater zugeschaut wie er die Koffer packte und anschließend ging.
Unvergesslich, wie ein Geburtstag ja auch sein soll. Vielen Dank!
Etwas Weiches drückte sich an ihre Seite und gab ein unverwechselbares schnurren von sich. Wie war dass, Tiere haben für die Stimmung ein Gespür? Bei Mischa traf diese Aussage eindeutig zu. Schon vom ersten Augenblick, als Jessy das Katzenjunges gesehen hatte, war der kleine Stubentiger ihr ein und alles. Sein Schwarzweißes Fell war weich. Er schmiegte sich an Jessys Seite und schnurrte genussvoll. „Wenigstens dein Tag war Klasse! Na, was hast du alles getrieben?“ Seine klugen grünen Augen sahen sie mit schräg gelegtem Kopf an. Sein leises „Mia Mhrrr“ war wie Musik in ihren Ohren. „Wenn ich dich nur verstehen könnte.“ Jessys Finger strichen durch sein Fell, kraulten die richtigen Stellen, denn fest drückte sich der Körper an ihre Fingerspitzen.