Grundsätzlich können meine Chars eigentlich nichts, was andere nicht auch können könnten.
Ich glaube, George R.R. Martin war es, der zu der Frage, wieviel Fantasy in Fantasygeschichten drin stecken sollte, (sinngemäß) gesagt hat:
Wenn man eine Fantasygeschichte schreiben will, dabei aber auf alles verzichtet, was Fantasy ausmacht, keine Hexen, Magier, Drachen oder sonstige Elemente in seine Bücher mit einbaut, dann schreibt man letzten Endes eine Story, die wahrscheinlich in einem mittelalterlichen Setting angesiedelt ist. Eine Fantasygeschichte ist dies dann aber nicht. Ein bisschen Magie gehört in jede Fantasystory.
So ungefähr ist mir der Wortlaut noch in Erinnerung. Man muss George Martins Ansicht natürlich nicht teilen. Es ist aber unbestreitbar, dass er sich selbst daran hält, er hat zumindest Drachen, die weißen Wanderer, und Menschen, die ihr Gesicht wechseln können, im Lied von Eis und Feuer mit eingebaut.
Und ich für meinen Teil möchte schon ein wenig Magie, Geheimnisvolles und Unerklärliches in einer Fantasystory mit drin haben.
Diese klassischen Protagonisten die nicht von ihrem Erben wissen, die Nachkommen von Zeus, Allah, DschingisKhan Napoleon und CaptainFuture gleichzeitig sind, supertolle magische Fähigkeiten haben, gleichzeitig noch mit dem Schwert super umgehen können, das aber erst im Laufe der Geschichte lernen und natürlich auch noch der Erlöser der Prophezeiung sind etc.
Ich weiß, was du meinst. Das findet man sehr oft bei Fanfictions und da wird dann wild alles durcheinander gewürfelt. Aus einem Draco Malfoy wird da schon mal eine männliche Veela, und das ist noch nicht mal das Abgefahrenste, was den 'Autoren' so einfällt.
Ich möchte bei Fantasygeschichten weder komplett auf Magisches verzichten, noch möchte ich Superhelden begegnen, die alles besser können als andere.
Bei meiner Geschichte, die seit einiger Zeit auf Eis liegt (und die ich vielleicht irgendwann mal fertig schreiben werde), setze ich auf so wenig Magie wie möglich - aber ich verzichte auch nicht ganz darauf. Ein bisschen Mystik, ein wenig Unerklärliches... so in der Art halt.
Besondere Fähigkeiten, ja, die kommen bei mir auch vor. Aber Superhelden sind meine Protas keineswegs. Es sind ganz normale Menschen, die ein spezielles Talent haben und davon meist nichts wissen. Und weil das so ist, muss das jeweilige Talent entdeckt, gefördert und gefordert werden, damit es zur Entfaltung kommen kann.