Das Geheimnis der großen Schwerter- Osten Ard Tetralogie

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.750 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Februar 2014 um 09:23) ist von Myrtana222.

  • Ich hoffe, dass zumindest einige von euch diesen genialen Autor kennen; seine Werke sind meines Wissens nach nicht unbekannt, aber fehlen doch in so mancher Büchersammlung. Dabei schrieb Tad Williams mit seiner Osten-Ard Tetralogie über die drei großen Schwerter meiner Meinung nach eines der besten Fantasywerke, die es je gegeben hat.

    Kern der Geschichte ist der verwaiste Küchenjunge Simon, Sohn eines Fischers und einer Magd. Er wurde von Rachel, "dem Drachen" aufgezogen, die Oberste der Kammerfrauen, die für ihre scharfe Zunge diesen Titel durchaus verdient hat.
    Simon wird Lehrling von Doktor Morgenes, welcher sich unter anderem etwas mit der "Kunst" beschäftigt hat, welche eine sehr unterschwellige Form der Magie darstellt, aber sich nicht ganz mit dem Begriff Magie vereinen lässt.
    Über Osten Ard herrscht der greise Hochkönig Johann, der auch der Priester genannt wird. Sein Regierungssitz ist der Hochhorst und die Stadt Erchester. Er erschlug in den tiefen von Asu'a den Drachen Shurukai, wodurch er den bis zu diesem Zeitpunkt verwaisten Thron gewann. Asu'a war der Name, den die Sithi dem Hochhorst gaben, als er noch ihre Festung war. Die Sithi sind ein Volk, welches mit Tolkiens Elben verglichen werden kann, doch haben sie einige sehr einzigartige Attribute.
    Doch Johanns Tage als König sind gezählt. Er stirbt, und Nachfolger wird sein zutiefst verbitterter Sohn Elias, dessen engster Berater der sehr düstere Pryrates ist. Zur selben Zeit verschwindet Elias Bruder, Prinz Josua, spurlos und das Wetter beginnt verrückt zu spielen. Auf einen drückend heißen und trockenen Sommer folgt ein Winter, der kein Ende zu haben scheint und die Menschen langsam zu ersticken droht. In den Wäldern und Bergen werden Wesen gesehen, die lange Zeit nur Bestandteil von Märchen und Sagen waren, und bald wird klar, dass eine alte, düstere Macht ihre Chance für eine Wiederkehr in die Welt gefunden hat. Alte Prophezeiungen scheinen war zu werden, und ein Buch mit dem Titel DU SVARDENVYRD und drei sagenumwobene Schwerter scheinen dabei eine wichtige Rolle zu spielen.

    Tad Williams hat einen einzigartigen Stil- ich habe leider nur die deutschen Übersetzungen gelesen, aber selbst diese sind meisterlich geschrieben. Es wirkt, als würde man über die ganze Geschichte hin sanft getragen, wohlgewählte Formulierungen schaffen eine so dichte Athmosphäre, dass einen diese Bücher nicht mehr loslassen, lange Jahre sogar noch, wenn man sie bereits gelesen hat. Jede einzelne Figur hat eine andere Art zu Sprechen und zu Handeln, sodass sie unglaublich lebendig wirken und man sie bald tief ins Herz schließt.
    Tad Williams geht weniger grausam mit seinen Figuren um wie Beispielsweise George R.R. Martin, dennoch tut jedes einzelne Unglück viel mehr weh. Es wird Punkte geben, an denen der Leser geschockt ist, ab und zu wird vielleicht sogar eine kaum unterdrückbare Träne ins Auge aufsteigen, da man unweigerlich emotional von diesen Figuren berührt wird. Ich will soviel vom Ende verraten, dass es eine sehr ausgewogene Mischung aus Trauer und Freude ist, dass man es ganz sicher nie, nie mehr vergessen wird.
    Wenn ihr ein Werk lesen wollt, das sich an alle wichtigen Konventionen des Fantasy-genres hält, dabei aber selbst Clicheés so geschickt aufgreift und einfach umwirft, dass sie oft sogar ins Gegenteil verkehrt werden, der ist mit Tad Williams "Das Geheimnis der großen Schwerter" wirklich gut beraten. Ich selbst kann nicht mehr schreiben, ohne meine Arbeit mit seiner zu vergleichen, ich kann mir Fantasy nicht mehr ohne Tad Williams vorstellen. Auch wenn sich das erste Buch nur sehr langsam aufbaut, wird man für die lange Lesezeit mehr als belohnt, jede Seite ist fundamental wichtig und wird sich in euer Herz einbrennen, als wäre sie ein Teil eures wirklichen Lebens.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

    3 Mal editiert, zuletzt von Myrtana222 (5. Februar 2014 um 16:46)

  • Der Name des Autors sagte mir was, aber die drei Schwerter habe ich definitiv nicht gelesen.
    Also hab ich gegoogelt, was er sonst noch alles geschrieben hat, und bin fündig geworden.
    Ich kenne von ihm Traumjäger und Goldpfote 8o .
    Das Buch hat mir damals auch gut gefallen. :thumbup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Die beiden Bücher habe ich noch gar nicht gelesen, aber ich glaube, die stehen bald auf meiner Wunschliste recht weit oben :D

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Mir sagen die Bücher und dr Autor auch nichts. Und mm, ein Buch das zu Tränn rühren kann, daß wäre villeicht mal etwas, aber ich denke, daß wird nie erfunden. Ich kann mich zwar in ein Buch hineindenken, aber für mich bleibt es dennoch immer nur eine Geschichte, Bios natürlich ausgeschloßen.

  • Dann wird es für dich höchste Zeit, dass du Tad Williams ließt :D
    Nein, Spaß beiseite. Ich kann wirklich von mir sagen, dass ich nicht nah am Wasser gebaut bin, aber diese Buchreihe und vor allem ihr Ende waren doch sehr berührend. Natürlich bin ich nicht in einen Heulkrampf ausgebrochen, aber muss doch sagen, dass ich nicht weit von einer Träne weg war, und das beim zweiten Mal durchlesen! Tad Williams ist ein Ausnahmekünstler, ein Autor, der nicht nur eine Geschichte schreibt, sondern auch gewisse philosophische Ansätze liefert. Ich würde sogar fast so weit gehen, es als frühe Jugendlektüre zu empfehlen, da die Entwicklung der Hauptperson auch sehr viel mit seiner inneren Auseinandersetzung zu tun hat und seiner moralischen Selbstfindung. Ich habe dieses Buch als sehr wertvoll empfunden, sogar sehr lehrreich. Ich hoffe doch, dass irgendwer mal einen Blick hinein werfen möchte.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie