Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.444 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2014 um 21:26) ist von Ino.

  • Hallo zusammen!

    Ich frage mich, ob einer von euch fleißigen Geschichtenschreibern eigentlich sogenannte Mood Boards verwendet, oder mal etwas davon gehört hat ;)
    Ein Mood Board ("Stimmungs Brett") ist ein Begriff aus dem Designbereich. Dabei werden Bilder gesammelt, die in Sachen Farbe, Motiv, Beleuchtung etc die Atmosphäre des eigenen Projektes - in dem Fall die eigene Geschichte oder Szenen daraus - beschreiben. Also eine Art Sammlung von projektfremden Bildern, die aber zusammenpassen und zusammen eine wisse Stimmung vermitteln - als Orientung für den Designer, in dem Fall, den Schreiber.

    So ein Mood Board kann besonders am Anfang des Schreibprozesses nützlich sein, wenn man sich erstmal darüber klar werden möchte, welche Wirkung eine Geschichte haben soll. Man kann sich auf diese Weise selbst vor Augen halten, worauf man hinarbeiten möchte. Im Gegensatz zu einer Inhaltsangabe oder einem Buchcover ist bei einem Mood Board die Wahrnehmung eher intuitiv, da tatsächlich durch die Bilder nur Atmosphäre aufgebaut werden soll.

    Außerdem ist sowas auch immer ein prima Fan-Service und eine nette Möglichkeit, sich selbst intesiver mit seiner Geschichte auseinander zu setzen und Ideen zu sammeln.

    Für diejnigen, die sich nichts darunter vorstellen können, ist im Spoiler als Beispiel mal mein Mood Board für eines meiner Grafik-Novellen Projekte zu finden. (Ich muss aber dazu sagen, dass die Bilder alle digital von mir nachbearbeitet sind. Also das ist ein schon etwas aufwändigeres Mood Board),

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    Schonmal was davon gehört oder sogar mal selbst ausprobiert? ^^ Oder seid ihr eh nicht so der visuelle Typ?

  • Interessante Herangehensweise an ein Projekt, die du da vorschlägst, Skadi.
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich den Gedanken bereits erfasst habe, deswegen möchte ich nochmal nachfragen: Also, bei der Erstellung eines Mood Boards sammelt man Bilder (fremde Bilder, oder nur eigene Bilder?), die zusammengenommen die Stimmung der Geschichte, eines Charakters etc. wiedergeben sollen, um praktisch die Athmosphäre schonmal visuell zu schaffen? Finde ich richtig spannend, würde ich gerne einmal ausprobieren.

    Außerdem ist sowas auch immer ein prima Fan-Service und eine nette Möglichkeit, sich selbst intesiver mit seiner Geschichte auseinander zu setzen und Ideen zu sammeln.


    Was meinst du damit, es sei ein prima Fan-Service?

    Zu deinem Mood Board: Ich entdecke da viele Gemeinsamkeiten. Allem voran etwas Dunkles und Mysteriöses. Magie kann ich sehen - wenn auch eher die von der vermutlich verbotenen Sorte ^^ Andererseits drücken die Bilder aber auch aus, dass nicht alles dasselbe ist, sondern auch eine Vierlschichtigkeit vorhanden ist (z.B. das Bild mit den beiden nackten Körpern fällt für mich etwas aus der Reihe), und zeigt, dass da auch noch andere Emotionen/Begriffe eine Rolle spielen.

  • Ich gehe bei meinen Geschichten oft ähnlich vor, allerdings suche ich mir dann einfach Gemälde aus der Romantik, gerade wenn ich Szenen schreibe, in denen Landschaften beschrieben werden.
    Ich wusste nur nicht, dass das eine eigene Bezeichnung hat.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Alopex Lagopus:

    Also, bei der Erstellung eines Mood Boards sammelt man Bilder (fremde Bilder, oder nur eigene Bilder?), die zusammengenommen die Stimmung der Geschichte, eines Charakters etc. wiedergeben sollen, um praktisch die Athmosphäre schonmal visuell zu schaffen?

    Genau so ist es ;) Dass fremde Bilder benutzt werden, ist eigentlich die gängigste Variante, da nicht jeder ein guter Zeichner oder Fotograf ist. Man kann aber auch eigene Sachen verwenden, wenn man in der Lage ist sie zu machen.

    Ein Fan-Service ist ja quasi Zusatzmaterial für Fans und Leute die die Geschichten lesen, was über die eigenliche Geschichte hinaus geht. Man "bedient" sozusagen den Wunsch der Leser/Fans, noch mehr von deiner Welt und ihren Figuren zu erfahren. Den Leuten Bilder zu zeigen und ihnen durch ein Mood Board die Atmosphäre zu vermitteln, ist ja nochmal eine ganz andere Ebene als Text allein.

    Myrtana222: Inzwischen gibt es halt für alles einen Begriff :thumbsup:

  • Hallo zusammen,

    zufällig bin ich über dieses Thema gestolpert und habe mich angemeldet um meinen Saft dazuzugeben! Ohne groß drüber nachzudenken habe ich schon immer inspirierende Bilder gesammelt. Alle völlig durcheinander und wenn ich mal auf der Suche nach einer „Mood“ war habe ich mich ewig durchgeklickt. Ich finde man sollte das Ganze erweitern! Wir haben ja nicht nur Bilder, sondern auch Musik und Videos auf den Rechnern. Vor allem Musik ist ja an sich nur Gefühlssache, während Bilder und Videos immer auch Inhalte liefern. Mein Plan ist Mood-Ordner anzulegen, die entsprechende Medien zusammenfassen. Vielleicht auch Texte, allerdings denke ich die Gefahr ist groß sich damit überinspirieren zu lassen;).

    Was haltet ihr davon?!

  • Nunja, Sammlungen von Medien die einen inspirieren ist ja nun keine so innovative Idee ;) Das machen viele, bewusst oder unbewusst. Bei einem Moodboard geht es aber nicht um die Inspiration. Sondern durch die Bilder und Farben soll die Atmosphäre und Stimmung des Werkes ausgedrückt werden. Das heißt, beim Erstellen eines solchen Mood-Boards muss die Inspiration und ein nicht unwesentlicher Teil des Werkes schon vorhanden sein, da man sich sonst kein aussagekräftiges Mood-Board zusammen stellen kann.

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    Ich hab im Laufe der Zeit auch noch weitere Mood-Boards gebastelt C: Zu den Stories von zwei meiner Chars (Gerrit kennt ihr ja aus meinem Zeichenthread)

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  • Ich nutze das Moodboard eigentlich für jede meiner Geschichten, weil ich es ziemlich nützlich finde und so sehr gut plotten kann :)

  • Ahh, dann hab ich das Ganze
    falsch verstanden. Mein Ansatz war ein Moodboard-Kit aus dem man die
    Einzelteile möglicherweise flott zusammensammeln kann. Es sollen in ein
    Moodboard also durchaus auch Inhalte einfließen. Sozusagen eine Gedächtnisstütze
    und Definition der Stimmung für den Schreiber? Für mich persönlich, ist das denke
    ich zu wenig Platz, da suche ich mir lieber jedes Mal meine Ordner zusammen^^. Aber
    probieren werde ich es trotzdem;)