Beiträge von Tariq

    Antwort 20thcenturyman

    Vielleicht könnte man stärker betonen, dass Webster aufpasst. Das wäre dann wieder realistischer.

    Hier hab ich nachgebessert unnd noch was eingefügt, danke für den Hinweis :thumbup:

    Zuerst einmal sorry für die Verspätung. Ich bin aus dem Urlaub zurückgekommen und bringe euch auch gleich den überfälligen Epilog. Danach endet die gemeinsame Reise. Vorerst :D

    Ich bin sehr gespannt, was ihr sagt. Damit einen das Ende nicht anspringt, setze ich das Ganze mal in einen Spoiler. :)

    Zum vorigen Teil: Kapitel 68

    Epilog

    Das Aufwachen war anders als sonst am Morgen. Ares hatte Kopfschmerzen. Wie damals nach der Gedächtnisimplantierung, nur schlimmer. Sein Schädel fühlte sich an, als würde er gleich platzen.
    Vorsichtig wollte er beide Handballen auf die Schläfen pressen, doch er hielt mitten in der Bewegung inne. Zwischen seine geschlossenen Lider drang helles Licht. Verwundert riss er die Augen auf.
    Das war nicht sein Quartier!
    Er wollte sich aufsetzen, doch als schon das Heben des Kopfes das Hämmern darin verstärkte, legte er sich zurück und kniff die Lider wieder zu.
    Schritte näherten sich. „Ganz ruhig“, drang eine Stimme an sein Ohr. „Du bist in Sicherheit.“
    Das war Caty. Kein Zweifel, das war Caty. Wieso war sie hier? Wo waren Linus und Malcolm? Und wo zum Geier war er selbst?
    „Wo bin ich?“, krächzte er. Es klang wie eingerostet und erst jetzt merkte er, dass er Durst hatte und seine Kehle trocken war.
    „In der Klinik.“ Die Matratze an seiner Seite gab nach. Caty hatte sich auf sein Bett gesetzt.
    „Und Linus? Malcolm?“
    „Du erinnerst dich also.“ Sie seufzte. „Das ist wirklich gut. Der Arzt war sehr besorgt. Dein Kopf hat ganz schön was abbekommen und er befürchtet, dass dein Gehirn Schaden genommen hat. Immerhin warst du fünf volle Tage weggetreten.“
    Ares öffnete die Augen wieder. „Ich war fünf Tage bewusstlos?“
    „Genauer gesagt im Koma“, korrigierte Caty. „Wir hatten Angst, dass du gar nicht mehr aufwachst.“ Sie wandte den Blick ab. „Als Linus dich aus dem Kyriosquartier geschleift hat, dachte ich, ...“
    Der Satz blieb unvollendet.
    Ares versuchte erneut, sich aufzusetzen. Es ging, aber diesmal ließ ihn ein heftiges Stechen in seiner linken Brustseite scharf die Luft einziehen. „Was zum ...“
    „Mach langsam. Du hast drei gebrochene Rippen. Dein Brustpanzer hat nicht standgehalten.“
    „Nicht standgehalten? Aber das Zeug ist aus verstärktem Carbon! Wie kann das brechen?“
    Sie hob die Schultern. „Wahrscheinlich genauso, wie es das Carbon damals an der Lichtsäule konnte“, gab sie zurück. „Von dem dachte auch jeder, es sei unzerstörbar. Bis dieser Onta kam.“
    Er schwieg. Wie viel wusste Caty? Und wieso war er hier? Was war passiert, während er im Bett gelegen hatte?
    Caty musste seinen ratlosen Blick bemerkt haben. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    „Du hast sicher viele Fragen“, begann sie, „und ich werde sie dir beantworten. Aber erst muss ich dir etwas gestehen. Ares, ich bin ... ich bin Scott Deckers Untergebene. Er hat mich rekrutiert. Mich und drei andere, die damals mit uns am Sector gewesen sind und die ihre Dienstzeit mit uns beendet hatten.“
    Er starrte sie an.
    „Er hat gesagt, er suche jemanden, der fähig und militärisch ausgebildet ist. Auf den Besten von uns vieren würde ein besonderer Job warten: Offizier der Wachmannschaft im Gefängnis ‚Der Ring‘.“ Ein kurzes, hartes Lachen entschlüpfte ihr. „Und das war meine Chance. Ich habe alles gegeben, um dieser Beste zu werden, denn ich konnte nicht fassen, dass sich mir diese Möglichkeit geboten hat.“
    „Möglichkeit? Chance?“, fragte er verständnislos. „Wofür?“
    „Für meine Rache.“ Sie wandte den Blick ab.
    Er begriff nicht. Also wartete er, dass sie weitersprach.
    „Erinnerst du dich an Vihkar?“, flüsterte sie.
    „Natürlich, wie könnte ...“
    „An seinen Tod?“
    „Natürlich! Caty, das ...“
    „An das, was du getan hast, während er um sein Leben kämpfte?“
    Jetzt dämmerte es ihm. Er erkannte, was sie meinte.
    „Er war nicht zu retten. Das Team vor dem Einzelnen, Caty, du kennst diese Regel. Ich durfte die anderen nicht gefährden, um einen unserer Männer zu retten!“
    „Du hast ihn im Stich gelassen!“, schrie sie unvermittelt und plötzlich sah er Tränen in ihren Augen. „Du hast dich mit den anderen davongemacht und ihn aufgegeben! Er war ganz allein!“ Die Tränen rannen über ihre Wangen, doch sie wischte sie nicht weg. „Ich habe dich dafür gehasst, Ares. Vihkar und ich waren ein Paar, wir wollten nach unserer Dienstzeit heiraten. Es waren nur noch ein paar Wochen, in denen wir unsere Liebe geheim halten mussten. Und du hast ihn getötet! Weil du einen Befehl befolgt hast!“ Ihre Stimme erstickte.
    Er erwiderte nichts. Was sollte er auch sagen. Sie hatte Recht: Vihkar war tot, weil er sich an Befehle gehalten hatte. Sie wollten heiraten ... Er hatte keine Ahnung gehabt, wie eng die Verbindung der beiden gewesen war.
    ,Ich wollte es dir heimzahlen.“ Jetzt flüsterte sie wieder. „Auf irgendeine Weise. Ich wollte, dass du leidest, so, wie ich gelitten habe. Der Trip nach Athen – wenn du mich nicht eingeladen hättest, hätte ich dich gefragt, ob ich dich begleiten kann. Bei einer Ablehnung von dir lautete mein Auftrag, dir wie ein Schatten zu folgen.“
    Ares lief es kalt den Rücken herunter. Caty hatte den Auftrag gehabt, ihn zu bespitzeln? Was wusste sie?
    „Decker hat herausgefunden, dass du nach Athen fliegst und in welchem Hotel du absteigst. Ab dort hätte ich mich an deine Fersen geheftet. Aber deine Einladung hat das Ganze viel einfacher gemacht.“ Sie stand auf und trat ans Fenster. „Ich hatte keine Ahnung, dass wir diesen Maler treffen, bis du mir von ihm erzählt hast. Und ich war genauso überrascht von seiner Geschichte wie du. Erinnerst du dich an unser Gespräch auf dem Rückflug? Ich musste mich vergewissern, ob du dem Mann geglaubt hast. Und am selben Abend noch habe ich Decker alles erzählt.“
    „Und ... deine Rache?“
    Sie lachte. Ein kurzes, hartes Lachen.
    „Unser Plan war perfekt“, antwortete sie. „Deine Aktion gestern hat ihn zunichtegemacht.“
    Unser Plan? Du und Decker?“
    „Ich und Frida Busch.“ Sie drehte sich um, stand mit auf dem Rücken verschränkten Armen und starrte ihn ausdruckslos an. „Ginge es nach Frida, wärest du danach ein Onta gewesen. Ohne Gedächtnis, ohne Erinnerung. Die Frau ist verrückt. Sie plante, den Klinikleiter dazu zu zwingen, dir diesen Helm aufzusetzen und ...“ Sie stockte. „Anfangs wollte sie dich töten. Du hast ihr den Mann genommen, den sie liebte. Es scheint, dass du das wirklich gut kannst, Ares.“
    Er sagte nichts, wollte nur, dass sie weitersprach.
    „Doch dann änderte sie ihre Meinung. Der Helm erschien ihr als die bessere Lösung, weil sie damit gleichzeitig Mestor Daktyl einen vernichtenden Schlag beibringen konnte. Sie würde ihm den Sohn nehmen, den er zu seinem Nachfolger machen wollte. So betraf ihre Rache auch noch den Mann, der sie ihres Postens enthoben und zu einer einfachen Gardistin gemacht hatte.“
    „Und Doktor Witt? Was hattet ihr mit ihm vor, hinterher, wenn er getan hätte, was ihr wolltet? Er hätte das nie freiwillig gemacht und danach auf jeden Fall den Kyrios informiert.“
    „Dafür hätte er keine Gelegenheit mehr gehabt“, erklärte Caty. „Der Arzt wäre gestorben. Dafür hätte der Dritte im Bunde gesorgt.“
    „Wer ...“
    „Nein.“ Sie hob die Hand. „Diesen Namen werde ich nicht nennen. Auch wenn das Ganze geplant war - es ist nichts von all dem geschehen. Und das wird es jetzt auch nicht mehr. Frida ist inzwischen außerhalb deiner Reichweite. Also lass die Sache auf sich beruhen.“
    „Wieso bist du dann jetzt hier?“
    Wieder lachte sie kurz und wieder klang es bitter. „Ja, wieso? Vielleicht weil du dich seit unserem Abschied nach dem Sector verändert hast. Du bist immer noch derselbe Arsch, wenn es um Gefühle geht.“ Sie musterte ihn eindringlich. „Aber Linus hat mir von der Sache mit dem totgeprügelten Onta und von dem Angriff auf den Sicherheitschef erzählt. Und dass du danach alle Hebel in Bewegung gesetzt hast, um diesen Coholt nicht davonkommen zu lassen. Also ein anderer Ares, wenn es um Gerechtigkeit und den Schutz von Schwachen geht. Und diesen Ares begann ich zu mögen. Aber damit fingen meine Schwierigkeiten an, denn ich war nach wie vor eine Untergebene von Decker und hatte diesen Plan mit Frida. Gestern Abend, meine Einladung, gemeinsam etwas zu trinken ... du hast nicht bemerkt, dass ich dir in die Servicer-Cantina gefolgt bin. Und ihr wart unaufmerksam.“ Sie holte ein fingerlanges, schwarzes Rohr aus der Ärmeltasche ihres Overalls und hielt es ihm vor die Augen. „Mein kleiner Spion hat jedes Wort gehört.“
    Ares starrte es betroffen an. Ein Richtmikrofon. Er selbst also hatte Caty den Plan verraten. War sie in Mestors Quartier gewesen? Versteckt? Als Absicherung?
    „Du warst schon vor uns beim Kyrios? In seiner Wohneinheit?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein. Ich musste nur Decker melden, was ihr plant. Er war immer misstrauischer als der Kyrios. Der glaubte unerschütterlich daran, dass du ein loyaler Sohn bist. Scott Decker hat dir nie über den Weg getraut. Für ihn warst du eine wandelnde Zeitbombe.“
    „Aber wieso bist du jetzt hier? Bei mir?“
    „Ich habe mich umentschieden“, flüsterte sie. „Und deshalb habe ich euch rausgeholt.“
    Er nickte. Rausgeholt. Mestor war ihnen also überlegen gewesen. Der Kyrios hatte nicht nur ihn ausgeknockt, sondern offenbar auch seine Freunde gehörig in Bedrängnis gebracht.
    „Wo sind die beiden? Geht es ihnen gut? Sind sie verletzt?“
    „Linus wurde heute noch einmal vom General zum Rapport befohlen. Diesmal ist ein Abgesandter von der Regierung der Vereinigten Kontinente dabei.“
    „Und Malcolm?“
    „Ares ... Malcolm ist tot.“
    Er erstarrte. Die Worte waren klar verständlich gewesen, aber sein Verstand weigerte sich, sie zu begreifen. Es konnte einfach nicht sein.
    „Er hat Mestor beschäftigt, damit Linus und ich dich rausbringen konnten.“ Ihre Stimme war plötzlich heiser und wieder sah er Tränen in ihren Augen glitzern.
    Noch immer konnte Ares nichts sagen. Malcolm, der besonnen, ruhige Kanadier, hatte ihn damals davor bewahrt, Vincente Carrasco in der Sicherheitszentrale an die Kehle zu gehen. Und Malcolm war zu Frida Busch gegangen, um Coholts Prügelattacke zu melden. Malcolm war Etiennes erste Wahl gewesen, als dieser jemanden gebraucht hatte, um ihn vor Programm E zu retten. Das wusste er von Etienne. war nicht mehr am Leben. Weil er den Rückzug seiner Freunde beschützt hatte.
    Er ist wie Vihkar gestorben, dachte Ares, nur dass Malcolm es freiwillig getan hat.
    Er fühlte seine Brust eng werden. Das Atmen schmerzte und diesmal nicht wegen der gebrochenen Rippen. Ihm war immer klar gewesen, dass jeder, der von ihren geheimen Plänen wusste, in Gefahr war. Aber einen von ihnen zu verlieren, so weit hatte er nie gedacht. Und dann ausgerechnet Malcolm, der am wenigsten involviert gewesen war ...
    „Ich will ihn sehen“, stieß er hervor und schob die dünne Decke beiseite. „Ist er hier in der Klinik?“
    „Das geht nicht.“ Sie hielt ihn am Arm fest.
    Er stand bereits. „Versuch nicht, mich aufzuhalten.“ Sein Blick warnte sie.
    „Das will ich gar nicht. Aber Malcolm ist nicht hier. Du kannst ihn nicht sehen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil er noch im Ring ist.“
    „Und wo sind wir?“
    „Auf Pitcairn. Wir mussten fliehen. Deine Rebellion ist gescheitert.“


    ~~~ Ende ~~~


    Kleine Bitte: Vielleicht könntet ihr eure Kommentare auch in einen Spoiler setzen? Um niemanden zu ... spoilern?

    Oh,oh. Hoffentlich fällt Tanred seine Ablehnung von Kartenkunde nicht auf die Füße. Ich befürchte es fast, weil du es extra erwähnst.

    Sonst alles gut nachvollziehbar, was Perren erklärt. Bin gespannt, ob der einfache, aber gute Plan so aufgeht.

    Kleine Nebensache:

    Ich habe in Eibenhag einen Langbogen einen Stahlpanzer auf vierzig Schritt Entfernung durchschlagen sehen...

    Ich weiß, was du hier meinst, hatte aber trotzdem für einen Moment schräges Kopfkino. Kann sein, dass das pingelig ist, aber es ist doch eigentlich der (vom Langbogen abgeschossene) Pfeil, der den Stahlpanzer durchschlägt, und nicht der Bogen, oder?

    Hat der Dämon also das Schlupfloch in Varelians ausgeklügelter Pakt-Version gefunden! :evil:

    Ich hab es für Varelian befürchtet und gleichzeitig gehofft, weil meine Sympathie von Anfang an dem Dämon gehörte. Wohl weil ich es hasse, wenn jemand zu etwas gezwungen wird bzw. Bedingungen erfüllen muss, um etwas zu bekommen. Auch wenn dieser Jemand ein Dämon ist. Ich habe lange überlegt, wie dieses Schlupfloch wohl aussehen könnte, bin aber nicht drauf gekommen.

    Dass Varelian die letzte Nacht noch mitnimmt, stand für mich totz seiner vorherigen Bedenken außer Frage. Das ist wohl zutiefst menschlich, was er da gezeigt hat. Verbotene Früchte zu kosten und sich dessen bewusst zu sein, hat schon andere in Schwierigkeiten gebracht (*hust, Eva!*)

    Ich staune über deine Fantasie, die uns als Leser in Sphären schubst, die ich - selbst wenn ich ein Bild davon sehen würde - nicht so beschreiben könnte. Und ich meine damit beides: die räumlichen wie auch die Gefühlssphären.

    Fazit: Für mich ein sehr gelungene Geschichte mit einem erwarteten und gleichzeitig unerwarteten Ende. Varelian habe ich zwar als versierten Dämonenbeschwörer kennengelernt, aber auch seine Menschlichkeit gesehen, die ihn doch irgendwie zum Sklaven seiner Wünsche und Sehnsüchte macht. Wie ein Kind, das mit Feuer spielt, obwohl es die Ermahnungen und Verbote der Eltern im Ohr hat. Er ist nicht anders als andere Leute mit viel Macht, behandelt seine Diener wie Dreck und ist gewohnt, dass er bekommt, was er will.

    Aber auch der Dämen wird hier mMn gut charakterisiert. Er muss nach der Beschwörung seine Unterlegenheit zähneknirschend eingestehen und seine Wahl treffen. Er wird in diesem Moment vielleicht noch nicht gewusst haben, wie er Varelian dafür bestraft (sonst hätte er den Beschwörer nicht vier Nächte lang beschäftigt, sondern gleich die erste Nacht wie die fünfte gestaltet). Dass er Varelian bestraft, war aber wahrscheinlich von Anfang an geplant. Immerhin wurde er faktisch von dem Beschwörer mental vergewaltigt mit dieser Erpressung. Für mich, die Varelian von Anfang an nicht leiden konnte, war das befriedigend. Ich gönnte dem Dämon seine Rache von Herzen. Er hat sich Zeit dafür genommen und sie war gut!

    *scrollt nochmal zum Eingangspost zurück und liest die Einführung*

    Und das ist dann das Gefuehl, das ich versucht habe einzufangen, die Faszination des Abgrunds, das Gefuehl gleichzeitig abgestossen zu werden von dem was geschieht - und trotzdem irgendwie angezogen.

    Ich finde, das ist dir hier sehr gut gelungen. Ich zumindest kann bestätigen, dass ich zeitweise zwischen Gedanken wie "Warum liest du das überhaupt? Das hat ja mit schönem Sex nichts (mehr) zu tun" und "Das ist ja dermaßen abgefahren, was der Dämon mit Varelian veranstaltet" schwankte und deshalb jeden neuen Teil gelesen habe (was die Anziehung bestätigt). :D

    Antwortbox

    Ganz fertig bin ich noch nicht, aber wenn ich die geänderten Textteile hier im Forum eingefügt habe, melde ich mich.

    Das wäre jetzt der Fall. Ich habe die neuen Textstellen wieder blau gemacht, damit ihr sie besser findet. Betrifft also die Kapitel 66 und 67 (der Link zu 66/1 ist hier :this: ) Ich hoffe, so passt es besser. Bin gespannt, was ihr sagt.

    Dann war es also ganz egal, dass Ares alles verraten hat. Der Kyrios hat es sowieso schon gewusst?

    Jepp, so ist es. :)

    Bin gespannt, wer ihn verpetzt hat.

    Das erfahrt ihr am Sonntag. :thumbup: Eine Vermutung? :rolleyes:

    Da würde ich vielleicht eher sagen "Ein Notfall" oder sowas (so würde es ein Mediziner wohl ausdrücken?)

    Ich merke grad, dass das ein Relikt ist. Etienne hat in einer vorigen Version gefragt: "Was gibt's?" Dazu würde Julians Antwort passen. Aber ich hatte das verworfen, weil das eher flapsig klingt und das erschien mir in der angespannten Situation irgendwie nicht passend. Ich ändere es. :)

    Ich denke, du meinst es eigentlich nicht genau so. Etienne weiß doch, dass sie augenblicklich gefangen und ausgeliefert sind. Es geht also nicht darum, ob er glaubt, dass sie gefangen sind, denn er weiß doch, dass es gerade so ist. Stattdessen hofft er, dass der aktuelle Zustand möglichst schnell wieder geändert werden kann.

    Hier schau ich auch nochmal drüber. Ich meinte eher so ein "es kann nicht sein, was nicht sein darf"-Ding. Aber ich finde sicher eine passendere Formulierung.

    Das Risiko ist enorm, dass das schiefgeht. Aber es ist eine sehr gute Idee.

    Vielen Dank, das freut mich besonders.

    Wenn das mal gutgeht. Ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht! (Und jetzt weiß ich auch, warum du Caty vorher eingeführt hast).

    Ja, Caty hat es mir schwer gemacht. Ich musste sie blass präsentieren, damit sie im Kapitel 68 überraschen kann :D

    Hm, ja, ich glaube ich hatte vorher schon mal geschrieben dass die Idee den Kyrios einfach verhaften zu koennen mir sehr einfach erscheint :) Mestor hat also noch ein Ass im Aermel.

    Hier an der Stelle würde ich mal fragen: Wird deutlich, dass Mestor bereits einen der Chips trägt, die die Supersoldaten bekommen? Also den mit mehr Kraft, Schnelligkeit ... usw.? Ich habe es nicht explizit erwähnt, weil ich nicht erklären wollte. Aber ich bin nicht sicher, ob es richtig rüberkommt.

    Was ich an dem Abschnitt sehr gelungen finde, ist, dass er aus Etienne's Siche erzaehlt ist, das macht die Sache noch ein gutes Stueck reizvoller.

    Insgesamt ordentlich spannend, ist richtig gut geworden :thumbup:

    Zwei Dinge haben mich zu Etiennes POV gezwungen: Vorher war zwei Mal nacheinander Ares und Ares' POV wäre nach dessen Aufschlag an der Wand beendet. Es musste also aus der Sicht eines anderen weitergehen. Schön zu horen, dass es funktioniert hat, und danke für dein Lob :thumbsup:

    Was ich mich natuerlich frage (und wieso fragt Etienne sich das nicht) - woher weiss Caty von der Falle?!

    Ja, woher Caty davon weiß, wird auch im Epilog erklärt. Etienne versucht schon, sie zu fragen, wird aber abgewürgt. Und für Überlegungen von Etienne war mir das Kapitel einfach zu hektisch. Er hat keine Zeit zum Nachdenken. Meine ich zumindest. Oder?

    Nach Kapitel 53 frage ich mich, ob Ares nicht ein bisschen leichtsiinig wird. Er kommuniziert mi Etienne über ein Gerät, das gehackt werden könnte. Er weiht diese Ärztin ein und verharrt dann stundenlang in banger Erwartung, ob sie ihn womöglich verrät und er gleich abgeholt wird. Und er lässt sich auf einen Wunsch des Ontas ein, was sicherlich unerwünschte Aufmerksamkeit erregen dürfte.

    Dadurch steigt die Spannung, aber wenn das alles gut geht, könnte die Glaubwürdigkeit leiden.

    Ich verstehe deine Besorgnis hier nicht ganz. Warum sollte jemand das Compad von Etienne gehackt werden? Dafür müsste doch jemand vermuten, dass Etienne krumme Dinger macht. Aber Mestor ist sorglos, weil er glaubt, bei Ares das Programm E angewendet zu haben, und weil er Etienne glaubt, dass er nichts von Ares' besorgniserregender Neugierde wusste. Etienne ist der Sicherheitschef. Sein krimineller Mitarbeiter Vincente Carrasco ist nicht mehr im Ring.

    Hab ich irgendwo den Verdacht entstehen lassen, dass Ares und Etienne nach der Anwendung von Programm E überwacht werden? Dann müsste ich da nochmal nacharbeiten. Mestor hat keinen Grund dazu, denn mit der Anwednung dieses Programms vergisst Ares ja all das, was ihn gefährlich für seinen Vater macht.

    Die Ärztin wurde von Julian Witt eingeweiht. Das war nicht Ares. Julian braucht Emmas Fachwissen, um herauszufinden, was mit Tevor los ist. Es stimmt, das Risiko ist groß, aber ich habe mich bemüht zu begründen, warum er ihr vertraut.

    Dass er Tevors Wunsch erfüllen will, ist leichtsinnig. Hierfür gibt es keine Notwendigkeit, keine Dringlichkeit. Das ist einfach Menschlichkeit. Es geht um viel für Tevor und Julian versteht das. Ob ihr kleines Arrangement Aufmerksamkeit erregt, bleibt abzuwarten. :)

    Mich würde sehr interessieren, ob du tatsächlich zu dem Schluss kommst, dass das Ganze unglaubwürdig ist, wenn nichts Schlimmes passiert. Kannst du mir dazu später vielleicht noch ein paar Worte schreiben?

    Bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

    Und das freut mich sehr. Danke! :thumbsup:

    (hab offenbar unbewusst darauf gewartet, dass Arngard zurückkommt).

    Das Eine schließt das Andere ja nicht aus und falls Arngarth zurückkommt und Tanred mit Sigrun zusammen ist, haben wir nochmal zusätzliches Konfliktpotential. Fehlt bloß noch, dass Perrin für Tanred schon die ideale Heiratskanditatin ausgesucht hat. :rofl:

    Super, Wulfghar is back! :paladin:

    Machte er sich hier grade Hoffnungen auf eine... Edle? Sigrun war von hoher Abkunft, aus einem Rittergeschlechtt offensichtlich - und er selbst nur ein Leibeigener der es durch Glück zum Gerbergehilfen und Gaukler gebracht hatte.

    :hmm: Ich gestehe, dass ich das so gar nicht mehr auf dem Schirm hatte und mir beim Lesen sagen musste: Richtig, da existiert ja eigentlich ein krasser Standesunterschied!
    Aber ich finde die Erklärung, wieso Tanred diesen jetzt als nebensächlich ansieht, durchaus nachvollziehbar. Wäre auch in meinen Augen eine schlüssige Entschuldigung.

    Okay. Nun weiter! Wulfghar ist zu den Rebellen gestoßen und bringt ordentlich Verstärkung mit. Ich finde es toll, wie die Spannung hier unmerklich steigt, zumal du jetzt auch noch andeutest, dass Perrin Überraschungen in petto hat. Ich kann es kaum noch erwarten, das "Standhalten der Reihe" endlich zu lesen. :dwarf:Du hast das Ganze gut vorbereitet.

    Noch ein Wort zu euren Anmerkungen

    a) Caty ist sofort bereit mit Ares auf die Veranstaltung in Athen zu gehen - als Freundschaftsdienst
    b) Caty beschreibt ihre gemeinsame Vergangenheit mit 'wir haben einander vertraut, alles geteilt'
    c) Ares denkt - ganz offen - ueber Caty als Partnerin nach und stellt sich vor wie es sein koennte
    d) Es wird impliziert dass Caty Interesse daran haette
    e) Ares nimmt sie offensichtlich als Frau wahr, nicht als Kumpel der zufaellig Brueste hat

    Ich denke, indem ich "c" streiche, entschärfe ich die Situation ein bisschen. Wie gesagt: Ich will nicht, dass der Leser auf eine falsche Fährte gelockt wird.
    Einschränken wollte ich aber noch, dass die "Beziehung" der beiden, wie du es nennst, eigentlich keine war, weil sie im Sector entstanden ist und damit in einem Bereich, den ich eigentlich als "geschlechtslos" darstellen wollte. Ares' Gedanke an Catys Verhältnis zu Vihkar ist hier eigentlich ziemlich klar: Caty und Vihkar waren kein Paar, sondern Freunde. Mehr als nur Kameraden im Dienst. Aber kein Paar. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ich wollte damit nur klarstellen, dass Caty einem anderen näher stand als Ares, damit nicht von Anfang an der Eindruck entsteht, dass sie beiden ein Paar werden. Dass Ares Caty als Frau wahrnimmt, ist ja erstmals in Athen geschehen. Bis dahin war sie nur ein Soldat für ihn.

    Ich habe trotzdem noch ein bisschen am Text herumgeschnitzt. Ganz fertig bin ich noch nicht, aber wenn ich die geänderten Textteile hier im Forum eingefügt habe, melde ich mich.

    So, das Kapitel 68 kommt im Ganzen, ich hoffe, es ist mit 1200 Wörtern nicht zu lang. Ich hab sehr viel daran herumgebastelt, kann sein, dass da irgendwo Schluckauf drin ist. Einfach BEscheid geben, wenn was nicht zusammenpasst. Und ich bin schon mega gespannt, was ihr sagt. Es ist ja das letzte Kapitel vor dem Epilog.

    Voriger Teil: Kapitel 67 (2/2)

    ~~~ Kapitel 68 ~~~


    „Die Begleitung durch lediglich zwei Axiome erscheint von der Logik her als nicht sinnvoll“, bemerkte Webster.
    „Auch vom gesunden Menschenverstand her nicht! Ich habe Ares mehrfach gesagt, dass ich diese Idee für verrückt halte und dass zwei Mann als Begleitung zu wenig sind!“ Etienne atmete tief durch. An dem Schmerz, den seine in die Handflächen gepressten Nägel verursachten, erkannte er, wie angespannt er war. „Aber das ist so typisch für ihn. Warum muss er immer mit dem Kopf durch die Wand! Ich weiß nicht, wem er was beweisen will, aber ich hoffe, dass es nicht an diesem Detail scheitert. Und genau aus diesem Grund will ich alles, was im Quartier des Kyrios geschieht, sehen können. Rufen Sie die Türkamera auf den linken und die Überwachungskamera im Wohnraum auf den rechten Bildschirm, Webster.“
    Etienne setzte sich in den Sessel vor dem Computerterminal und lehnte sich zurück. Aufmerksam beobachtete er, was auf dem Korridor vor dem Kyriosquartier geschah. Ares war eben bei Krell und Benedict angekommen. Sie redeten kurz miteinander, dann schoben sich die Axiome aus dem Radius der Türkamera heraus und Ares legte seinen Handrücken auf den Scanner. Gleich darauf öffnete sich der Eingang und er trat ein. Malcolm und Linus huschten hinter ihm hinein.
    „Auf den linken Bildschirm jetzt die zweite Überwachungskamera!“
    Etienne sah nur für den Bruchteil einer Sekunde ein Bild, dann wurden beide Monitore schwarz. „Webster? Was ist los?“
    „Die Verbindung wurde unterbrochen. Es gibt keinen Kontakt mehr zu den Kameras. Die Verbindung zu den ComPads der Axiome und des Commandanten ist ebenfalls abgerissen.“
    „Verdammt! Das kann nicht zufällig sein. Hat der Kyrios das verursacht?“
    „Ich weiß ...“
    „Kontaktanfrage Tür, Axiom Gregorowna“, verkündete der Knopf in Etiennes Ohr in diesem Moment.
    „Caty? Vor meiner Tür? Was will sie hier?“ Verblüfft drehte Etienne sich um. „Gewährt.“
    Die Tür glitt zischend auf und die Russin stürmte in seinen Wohnraum.
    „Halten Sie ihn auf!“, verlangte sie knapp. „Halten Sie Ares auf!“
    „Ares? Warum?“
    „Wir haben keinen Zeit für lange Erklärungen. Mestor Daktyl erwartet ihn. Er wird Vorbereitungen getroffen haben.“
    „Natürlich hat Mestor Daktyl ihn erwartet, er ...“
    „Othoni Fatou, die drei laufen in eine Falle! Der Kyrios weiß, warum Ares kommt.“
    Etienne riss die Augen auf. „Axiom Gregorowna, woher sollte er das ... Und wieso wissen Sie ...“
    „Ich erkläre es später. Halten Sie ihn auf!“
    „Er ist bereits dort und wir haben eben die Verbindung zu ihm verloren“, gab er zurück. „Ich kann nichts mehr tun.“
    „Im Quartier des Kyrios wurde ein Schild aktiviert, der die Nutzung elektrischer Geräte unmöglich macht“, erklärte Webster.
    Etienne presste die Kiefer zusammen. Jetzt wussten sie den Grund für den Verbindungsabriss, doch das half ihnen nicht. Und Ares erst recht nicht.
    „Keine elektrischen ... Das heißt, ein Impulsor ist nutzlos!“ Entsetzen malte sich auf Catys Gesicht.
    „Und es ist jetzt stockfinster in diesem Raum?“
    „Es gibt in jedem Quartier eine Notbeleuchtung, Axiom“, erklärte die KI. „Sie wird von einer Energieversorgung in der Außenhülle des Ringes gespeist und ist in die doppelte Carbonschicht der Fenster eingelassen.“
    „Ich hoffe, sie brechen das Ganze sofort ab“, stieß Etienne hervor.
    „Selbst wenn sie das tun – die Tür lässt sich von innen nicht öffnen“, erklärte Webster.
    „Was?“ Etienne sprang auf. „Sie sind ...“
    „Kontaktanfrage Audio, Doktor Witt“, unterbrach die Frauenstimme des Computers erneut.
    „Julian? Was gibt es denn?“
    „Probleme! Wir bekommen medizinische Auffälligkeiten und die Bedrohung der Vitalfunktionen bei einer Person in Mestors Quartier angezeigt. Die Medi-Teams sind bereits auf dem Weg zum Lift ...“
    „Lässt sich feststellen, bei wem?“
    „Ja. Es ist Ares.“
    „Verdammt!“, entfuhr es Etienne.
    „Die Medi-Teams werden die Wohneinheit nicht betreten können“, mischte sich Webster ein. „Die Sicherungseinrichtungen erlauben eine Türöffnung von außen nur zwei Personen: Mestor und Ares Daktyl.“
    „Warum kann man die Tür von innen nicht öffnen?“, fragte Caty.
    „Sie wird vom selben Stromnetz und damit Computer versorgt wie alle anderen elektrischen Geräte im Raum und ist deshalb momentan ebenso funktionsunfähig wie die Impulsoren“, war die Antwort der KI. „Nur Mestor Daktyl selbst kann sie öffnen, indem er den Schild abschaltet.“
    „Kommen Sie schon, Webster, dieser Schild dürfte doch kein Problem für Sie sein, oder? Können Sie ihn nicht umgehen oder abschalten?“ Etienne wollte nicht tatenlos hinnehmen, dass Ares und die beiden Axiome in Mestors Wohnung gefangen und dem Kyrios ausgeliefert waren. Dass die Situation überhaupt binnen Sekunden in einen Kampf übergegangen war, war schon schlimm genug. Wieso hatten die drei den Mann nicht einfach herausgeführt und in die Klinik gebracht? Daktyl war schmächtig, so schwer konnte das doch nicht sein, selbst wenn man keinen funktionierenden Impulsor hatte! Nicht sehen zu können, was da drin passierte, steigerte seine Besorgnis zusätzlich und Ares nicht helfen zu können, trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. Und dann verkündete die KI auch noch, dass ihr die Hände gebunden waren?
    „Der Schild wird von einer autarken Energieversorgung gespeist“, erklärte Webster. „Die Energiequelle muss sich außerhalb des Kyriosquartiers befinden.“
    „Dann finden Sie sie!“
    „Die Medi-Teams sind jetzt im Frachtlift“, verkündete Julian.
    Etienne hörte nur mit einem Ohr zu. Er zermarterte sich das Hirn, wie sie diese verdammte Tür öffnen sollten.
    „Ich könnte versuchen, die Sicherungseinrichtung an der Tür zu deaktivieren. Dann kann man sie von außen öffnen.“ Webster sprach so ruhig, als würde er über das Wetter reden.
    „Dann tu das!“, brüllte Etienne. „Worauf wartest du? Mach, was immer möglich ist, nur öffne diesen Eingang!“
    „Ich gehe da hoch.“ In Catys Stimme lag eine Entschlossenheit, die jeden Widerspruch im Keim erstickte.
    „Allein?“ Etienne starrte sie verdutzt an. „Nachdem Sie sicher sind, dass es sich um eine Falle handelt? Warten Sie noch ...“
    „Aber sie brauchen jetzt Hilfe. Ich nehme die Treppe.“ Und bevor Etienne noch etwas erwidern konnte, war sie verschwunden.
    „Mit Sicherheit brauchen sie die“, bellte Julian. „Wird Zeit, dass jemand was unternimmt! Die Detektoren reagieren nur, wenn Lebensfunktionen bedroht sind! Ares stirbt gerade dort oben!“
    „Othoni Fatou, Sie sollten Alarm auslösen wegen Einbruchs im Kyrios-Quartier“, ließ sich Webster vernehmen.
    „Was? Wozu soll das gut sein? Damit die Garde dem Kyrios hilft und Ares festnimmt?“
    „Das Auftauchen der Garde könnte dem Commandanten das Leben retten“, erwiderte die KI. „Die Tür kann übrigens jetzt geöffnet werden.“
    Etienne kontaktierte Caty, die auf dem Weg nach oben war. „Axiom, die Tür ist offen!“
    „Dann gehe ich rein“, hörte er sie antworten. „Hoffentlich bin ich nicht zu spät.“
    „Sagen Sie ihr, sie muss auf dem Korridor bleiben, wenn sie den Impulsor benutzen will, Othoni!“, warf Webster ein. „Sie soll durch die offene Tür schießen und auf keinen Fall reingehen! Wenn sie die drei rausgeholt hat, verriegele ich den Eingang wieder.“
    „Und wir warten so lange mit dem Alarm, bis sie draußen sind“, schloss Etienne. „Wenn die Garde dann auf dem Korridor auftaucht, wird niemand vermuten, dass der Commandant und seine Axiome diese Einbrecher waren. Im Gegenteil, wenn Ares Daktyl verletzt ist, macht das einen Angriff auf die drei glaubhafter.“
    „Was, wenn Daktyl sie beschuldigt?“, fragte die KI.
    „Dazu darf es nicht kommen", stieß Etienne hervor. „Verschließen Sie die Tür wieder, sobald alle drei draußen sind, und zwar so, dass auch Mestor sie nicht öffnen kann. Die Ypir-Gardisten werden versuchen, in sein Quartier zu gelangen, und die Medi-Teams können sich um die Verletzten kümmern. In der Klinik treffen wir uns. Dann überlegen wir, wie es weitergehen soll.“

    Hier geht's weiter: Epilog

    Ich dachte erst, ich warte mit Feedback, bis die gesamte Lagerszene abgeschlossen ist, aber das scheint noch eine Weile so weiterzugehen. Also an der Stelle mal: Ich lese das sehr gern. Der lockere Schreibstil macht es mir leicht, mich gedanklich in dieses Lager hineinzuversetzen, faktisch mit Tanred umherzugehen und durch seine Augen zu sehen. Die Beschreibungen sind detailreich, aber nicht zuuuuu detailliert, so dass man in Versuch käme, sie zu überfliegen.
    Aber nicht nur die Lagerbeschreibung, sondern auch die immer wieder eingestreuten Einblicke in Tanreds Gefühlsleben lesen sich gut. Er ist so herrlich normal. Und ich finde es schön, zu beobachten, wie er reifer wird. Er betrachtet inzwischen alles um sich herum aus der Sicht eines Soldaten.
    Dass er sich zu Sigrun hingezogen fühlt, war irgendwie vorhersehbar. Aber ich bin mal vorsichtig damit, mich für ihn zu freuen, weil ich nicht weiß, was du mit ihr vorhast. Immerhin steht Krieg vor der Haus... vorm Zelteingang.

    Antwortbox

    Aber warum denkt er dann - wenn er bisher nicht an sie gedacht hat und auch keine Absichten hat - überhaupt über ein "vielleicht später" nach? Das klingt für mich so, als wollte er unbewusst vielleicht doch etwas von ihr. Daher würde ich das dann einfach streichen, denn das hat bei mir die Assoziationen ausgelöst. Alles andere war ja klar formuliert.

    Du hast Recht, das könnte Leser zu der Annahme führen, dass er eigentlich schon etwas mehr von ihr will als nur einen Kumpel. Ich wollte eigentlich eher sein Interesse an einer Art Zweckgemeinschaft zeigen. Also so ein "du allein und ich allein - warum tun wir uns nicht zusammen?" Aber das funktioniert wohl nicht so wie gedacht. Ich passe es deshalb an.

    Schon so eine Aussage nehme ich Dir einfach nicht ab - hab' ich in meinen 50 Jahren noch nie erlebt. Natuerlich hat man Gefuehle fuer Kumpel - deswegen sind sie Kumpel. Menschen suchen Naehe zu ihren Freunden - ein gutes Gespraech in der Kueche um Mitternacht ist auch eine Form von Intimitaet.

    Und wenn das Geschlecht jetzt zu den sexuellen Vorlieben passt, dann liegen diese Dinge in der Luft. Muss deswegen nicht passieren, Freunde haben ihre eigenen Wege Intimitaet auszuleben und wenn andere Dinge in die Quere kommen dann passiert auch nichts im Bett - aber jemand zu dem man Naehe sucht, der gut zuhoert und dem man vertraut - der ist in aller Regel im richtigen Moment auch sexuell nicht uninteressant, Gefuehle haben so eine Tendenz zu 'springen', sexuelle Anziehungskraft ist nicht unabhaengig von Naehe oder Vertrauen.

    Ich wuerde also nicht erwarten dass Caty und Ares zusammenkommen, fuer meine Begriffe sind sie schon auf ihre Weise zusammen und haben sich halt entschieden bisher nicht miteinander ins Bett zu gehen. So lange Du mir keinen Grund auftischst warum sie das nicht tun sollten, wuerde ich davon ausgehen dass es passieren kann - vor allem wenn Ares nachts an eine Tuer klopft und sie aufgemacht wird.

    Okay, ich sehe, wir reden hier irgendwie von zwei verschiedenen Dingen. Ich habe den Begriff "für jemanden Gefühle haben" ausschließlich für den romantischen, verliebten Zustand gemeint. Du erweiterst hier auf die generelle Gefühlsebene, also auch Empathie, Intimität ohne Sex und ohne Liebe (ich zähl das bewusst einzeln auf). Also korrigiere ich hier mal meine Formulierung: Ares ist nicht in Caty verliebt. Er schätzt sie. Und er schätzt den Umgang mit ihr. Ähnlich wie den mit Linus und Malcolm, aber doch etwas distanzierter. Wohl weil sie eine Frau ist und weil dann schnell die Gerüchteküche kocht und außerdem keine Verhältnisse im Dienst, weil der kein Schnaps ist ... Okay, ich schweife ab.
    Ich wollte hier wirklich nur einen Ares zeigen, der ein bisschen Nähe sucht. Er kann ja mit Caty nicht einmal über das Dilemma reden, weil sie nicht eingeweiht ist. Er will nur in der Nacht nicht alleine sein. Ich habe solche Szenen schon in Filmen gesehen. Klar endeten die dann meistens im Bett, wenn Mann Frau (am Abend) besucht oder umgekehrt, aber dieses Detail überlasse ich der Fantasie des Lesers. Ich möchte aber auch Caty nicht zu einer Figur machen, die von Ares benutzt wird, um sich abzureagieren. Hier muss ich wohl besonders aufpassen.

    Zum Thema Elas: Ich habe herausgelesen, dass sie Elas am ehesten für tot halten. Nicht, dass irgendwer glaubt, er könnte noch wieder auftauchen. Darum wäre für mich eine Trauerreaktion zwingend. Wenn Ares glaubt, es hätte nur irgendwelche logistischen Probleme gegeben und Elas könnte irgendwann später wieder auftauchen (aber zu spät für seine Pläne), dann würde ich das wenigstens andeuten. Es wäre ja auch logisch.

    Ich wollte es eigentlich so wirken lassen, dass man als Leser eher an eine Entführung (durch Decker) glaubt. Aber ich merke gerade, dass Decker schon einmal bei Elas war und das keinesfalls wie eine Entführung aussah. ich habe Ares an eine Entführung glauben lassen und gleichzeitig musste er merken, wie unrealistisch diese Hoffnung ist. Ich bessere nach. :thumbup:

    Persoenlich wuerde ich mir - immer wieder eingestreut in den Text vorher - den einen oder anderen Zweifel an Webster's Lauterkeit wuenschen - aber das ist jetzt kein besonders starker Wunsch.

    Auch hier: Ich füge was ein dazu.

    Das hast du ehrlich nicht nötig. Die Geschichte ist sehr gut ausgearbeitet und unglaublich vielschichtig. Ich bin sicher, du bekommst es hin.

    Come on - dazu hast Du jetzt wirklich keinen Grund...

    Danke euch beiden. Manchmal braucht man das einfach. Ich weiß nicht, ob ihr nachfühlen könnt, wie es ist, wenn man in den Endspurt übergeht und plötzlich häufen sich die Punkte, in denen man nicht rüberbringen kann, was man will. Das ist schon frustrierend. Das Ego will ja eigentlich nur Begeisterung und Anfeuerung

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    ... und nicht hören: Denk nochmal drüber nach, ob du das so lassen willst. :rofl:
    Aber ihr wisst ja, dass ich euch dankbar bin für eure Ehrlichkeit und Offenheit. :thumbsup: Weil ich will, dass es gut wird. Also - nur immer her mit den Bedenken.

    Ich habe mir schon gegen den Kopf geschlagen, als Ares angefangen hat, alle seine Geheimnisse vor Mestor offenzulegen ... wie bei den Krimis im Fernsehen, nur dass da in der Regel der Bösewicht seine Motive und sein Vorgehen verrät, kurz bevor er umgelegt wird (da frage ich mich ja auch immer, warum sie das tun).

    Ja, das war die Intention dahinter. Ich hatte kurz überlegt, ob ich ihn Malcolms Vorschlag annehmen lasse (Bonus +5 für Charisma), aber ich wollte ihn hier unvernünftig und unrational haben. Nicht kühl berechnend und vorsichtig. Das ist Etiennes Job. Wir werden sehen, ob diese unbewusste Arbeitsteilung funktioniert.

    Hallo zusammen und wie immer zuerst ein dickes Dankeschön für euer Feedback. Da sind sehr interessante Gedanken dabei und ich will mal versuchen zu erklären, warum ich die einzelnen Sachen so geschrieben habe (heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem über eine Änderung/Anpassung nachdenken werde)

    Antwortbox

    Alraniss

    warum ich nicht an den erfolg glaube, mestor scheint aussergewoehnlich brilliant zu sein.

    nicht nur ein wenig, ziemlich brilliant.

    es ist einfach schwer vorzustellen mit den ganzen verbliebenen unbekannten, dass er sich nicht gegen sowas abgesichert hat.

    Okay. X/ Das macht mich schon ein bisschen traurig, dass Mestor so durchschaubar wirkt. Ich hätte mir gewünscht, dass er rätselhafter und schwerer einschätzbar rüberkommt. Aber ich verrat natürlich nicht, ob du Recht hast mit deiner Vermutung. :rolleyes:

    Kirisha

    Das Verschwinden von Elas. In dem früheren Kapitel wird es berichtet, dann im folgenden Text nochmal näher ausgeführt. Innerhalb von gefühlt nur sehr kurzer Zeit ist Ares erst kurz traurig, hakt Elas´ Verschwinden aber dann komplett ab und macht weiter mit seinem Plan. Jetzt dann halt ohne Elas.

    Mal davon abgesehen, dass ich mir vorstelle, irgendwann wird man vermutlich erfahren, was mit Elas passiert ist ... finde ich dieses komplette Abhaken von Elas dann doch zu schnell. Irgendeine Trauer im Hinterkopf sollte wohl zurückbleiben? Zwar hat er Elas nicht näher gekannt und ihn nur kurz getroffen. Aber letztlich weiß er, dass der sein wahrer Vater ist. Das würde ich wohl doch etwas mehr schockierend finden, um es dann einfach abzuhaken.

    Klar verstehe ich, dass man Elas aus dem Plan entfernen musste, und ich habe auch nicht wirklich eine Idee, wie sie nach ihm suchen könnten. Aber ich würde wenigstens über eine solche Suche nachdenken und überlegen, ob man nicht etwas tun kann, um ihn zu finden (selbst wenn das dann ohne Ergebnis bleibt).

    Ich verstehe, was du meinst. Mich haben hier zwei Dinge beim Schreiben beeinflusst: Erstens bin ich sehr bestrebt deutlich zu machen, dass Ares und Etienne verschieden sind. Ich habe noch lebhaft in Erinnerung, dass Ares mal kritisiert wurde, weil er sich zu wenig von Etienne abhebt. Er sollte von Anfang an arschiger sein, gefühlskälter, abgebrühter. Das habe ich manchmal nicht deutlich genug gemacht und musste nochmal überarbeiten.
    Hier möchte ich, dass sein Denken und Streben ausschließlich auf die Umsetzung des Planes gerichtet sein soll. Ja, er ist kurz traurig, aber es sollte so wirken, dass er den Plan gefährdet sieht. Eine echte Trauer sollte er nicht zeigen, weil er (in meiner Vorstellung zumindest) nicht davon ausgeht, dass Elas tot ist. Hast du eine Idee, wie ich das deutlicher machen kann? Du scheinst anzunehmen, dass er trauern soll, weil er seinen Vater verloren hat (= tot), ich wollte rüberbringen, dass er nur nicht weiß, wo Elas momentan ist. Von daher habe ich die Trauer weggelassen.

    Zum Thema Suche - hier kann ich dir nicht zustimmen. Sie hatten keinen Kontakt mehr zu Elas, seit der nach New York City aufgebrochen war. Sein HTS-Signal war abgeschaltet. Es gab also vorher schon (sogar für Webster) keinerlei Möglichkeit, seinen Aufenthaltsort zu finden. Von daher hatte ich nichts eingefügt, das zeigt, dass Ares nun auf einmal über eine Suche nachdenkt. Er war deshalb bereits sehr nervös, bevor sie von Elas' Verschwinden erfuhren, aber schon in dieser Zeit hat er nicht an eine Suche gedacht, weil er gar nicht wusste, wie und wo er beginnen sollte.
    Ich kann den Gedanken problemlos noch einfügen und explizit erklären, dass Ares keinen Gedanken an eine Suche hat. Und ich könnte ihn Webster anweisen lassen, einfach weiter nach Elas' HTS-Signal zu suchen. Wäre das ausreichend? Oder sollte ich auch noch anbringen, WARUM Ares nicht an eine Suche denkt? Ich will keine Missverständnisse aufkommen lassen, weil ich manches nicht klar erläutere, ich will aber auch nicht alles detailliert erklären, weil ich meinem Leser nicht jedes Denken abnehmen will. Das ist ein echter Zwiespalt.

    Thorsten  Ichuebenoch und Alraniss - wie seht ihr die Sache?

    Diese Szene fand ich nicht echt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand wirklich so tickt. Ares ist doch kein Roboter, der seine Gefühle an- und abstellen kann. Das klingt irgendwie sehr rational.

    Meine Vorstellung von Ares war da eher, dass er sich nicht ganz klar darüber ist, ob er etwas von ihr will oder nicht, aber er jetzt einfach keinen Kopf für gefühlsmäßige Verstrickungen hat. Also dass er das ablehnt, weil er zu sehr von der Verschwörung gegen Mestor eingenommen ist. Was er ihr natürlich nicht sagen kann, weil sie davon nichts wissen darf. Ich vermute, erst durch die direkte Ansage von Caty wird ihm klar, dass er sie eigentlich, vielleicht, mag, aber bisher wie gesagt keinen Kopf dafür hatte, solche Gefühle zuzulassen, und dass ihn das auch im Moment eigentlich mehr stresst, was aber nicht an Caty persönlich liegt, sondern an dem allgemeinen Stress, den er gerade hat.

    Was will ich damit sagen, ich glaube, ich hätte erwartet, dass er jetzt vielleicht auch irgendwelche Gefühle in ihm hochkommen, die er aber ablehnt oder die ihn eher stressen. Also dass es nicht ganz so rational rüberkommt. Ich weiß nicht, ob du verstehst, wie ich es meine.

    mit dem Text sagst Du mir jetzt dass mein Instinkt doch richtig lag. Das ist fuer mich eine Dissonanz - ich habe den Verdacht dass was in der Luft liegt, Du tust alles um mich davon abzubringen bevor Du mir eine Seite spaeter sagst dass ich doch richtig lag? Wieso? ?(

    Diese Entwicklung hier waere halt natuerlicher wenn die Szene vorher offener von der Interpretation waere...

    Ares und Caty, die beiden Königskinder. :rofl:

    Vielleicht kann ich erklären, was in meinem Kopf ist bezüglich der beiden.

    1. Ich bin überrascht von eurer Erwartungshaltung, dass Ares und Caty zusammenkommen. Ares war und ist ein Kumpel von Caty. Nicht mehr. Er hat keine Gefühle für sie, deshalb kann er sie auch nicht an- oder abstellen. Er findet Caty nett und ist der Meinung, dass sie eine gute Partnerin abgeben könnte, schränkt jedoch mit dem "Aber nicht für ihn" sofort ein, dass er sie nicht als SEINE Partnerin in Betracht zieht.
    Ich habe den Abschnitt, in dem Caty Ares auf dem Flur begegnet, jetzt noch einmal gelesen und ich bin ziemlich sicher, dass ich nichts von Gefühlen drin habe. Ares will nichts von Caty. Dass er über ein "vielleicht später" nachdenkt, hat mMn zumindest zu diesem Zeitpunkt nichts mit Gefühlen zu tun. Von daher bin ich ehrlich überrascht, was ihr beide Thorsten und Kirisha da so viel reininterpretiert. Was sollte ich streichen, um diesen Eindruck nicht erst entstehen zu lassen?

    2. Ich habe Ares' NEIN zu Caty als Partnerin auch mit dem Besuch bei ihr nicht geändert. Dass er nach dem Abend an der Bar zu ihr geht, hat nichts mit Gefühlen zu tun. Das wollte ich mit dem Satz "Er wollte heute Nacht nicht allein sein" ausdrücken (der ja auch indirekt aussagen sollte, dass Ares schon mitgenommen ist von der Entwicklung der Dinge). Er sucht einfach Gesellschaft. Vielleicht auch ein bisschen Wärme. Denkt euch was aus. Ob da mehr abgeht und ob Caty ihn in ihr Bett lässt - darüber habe ich nichts geschrieben, nur dass sie ihm die Tür öffnet. Das war keineswegs ein Hinweis darauf, dass sich da was anbahnt.
    Ich bin ein bisschen ratlos und auch enttäuscht von mir, dass ich nicht rüberbringen konnte, was ich rüberbringen wollte. Kann es sein, dass ihr da Dinge rauslest, die gar nicht dastehen, einfach weil ihr diese Entwicklung begrüßen würdet?
    Momentan bin ich fast geneigt, die Stellen mit Caty rauszunehmen. Ich will keine Romance aufkommen lassen. Und schon gar nicht will ich, dass Leser sich getäuscht fühlen, weil

    sie der Annahme waren, dass sich da was anbahnt, und dann doch nichts draus wird.

    Wie kann ich das Problem lösen?

    Ich bin hier ein bisschen erstaunt wie sicher sich unsere Verschwoerer sind, dass sie so eine komplexe Gedaechtnismanipulation problemlos hinbekommen, Wie so oft haengt da einiges an Webster - und das wuerde mir zumindest einiges an Unbehagen verschaffen - niemand von ihnen weiss doch wirklich was es mit Webster auf sich hat, die ganzen Infos die sie haben haben sie von Webster selbst...

    Und ob man Mestor so einfach festsetzen kann? Er ist ein eher paranoider Typ. sollte man nicht annehmen dass er sich ueber ein Szenario von Bewaffneten in seinem Zimmer schon mal Gedanken gemacht hat?

    Persoenlich hab' ich ja hier den Verdacht sie unterschaetzen hier die Sache ein bisschen... Hast Du das so geplant - oder eher nicht?

    Sie sind nicht sicher, sie sind eher verzweifelt. :rofl: Und du hast Recht: Webster ist der Schlüssel für das Gelingen des Planes. Das macht das Ganze noch ein bisschen spannender, hoffe ich. Es gibt ja auch gar keine Alternative. Und darum: Ja, das habe ich so geplant. Verzweiflung verleitet zu unbedachten Schritten. Deshalb auch die geplante Verhaftung in Mestors Quartier. Viele andere Möglichkeiten gibt es nicht, denn Mestor verlässt seine Wohnung nicht, was eine Verhaftung in anderen Bereichen des Ringes ermöglichen würde. Die einzigen Alternativen zur Wohnung sind seine private Gleiterplattform auf dem Dach oder der Nordlift, mit dem er von dort aus sein Quartier erreicht. Beides ist ein einsehbarer Bereich und scheidet damit aus.

    Mestor ist eine ebenso unberechenbare Größe wie Webster, auch da hast du völlig Recht. Ich habe an der Stelle nichts dagegen, dass sich der Leser die Haare rauft über die ... Blauäugigkeit der drei Verschwörer. Sie wissen es nicht besser von ihrer Position und ihrem Kenntnisstand aus. Der Leser darf gern das dringende Bedürfnis verspüren, sie zu schütteln oder auch ihnen eine Ohrfeige zu verpassen.

    Lässt du das als Erklärung gelten? Oder sollte ich noch was einfügen, damit das Dilemma klarer wird?

    4)coholt ist jetzt noch im ring? oder vertue ich mich grad und er war abtransportiert (ist dann vermutluch bei der schatten armee)

    Nein, er wurde rausgeschmissen und hat mit seinen beiden Handlangern den Ring verlassen (nachdem er Etienne noch eine Abreibung verpassen ließ). Coholt gehört zu General Stresnikov, von daher vermuten Etienne und Ares, dass er sich auf Pitt Island aufhält.

    insgesamt finde ich den Fortgang der Ereignisse weiterhin sehr spannend!

    Vielen Dank, das macht mich echt froh *hadert zur Zeit ein bisschen mit sich und ihren Schreibfähigkeiten*

    So, dann mal der Rest von Kapitel 67. Ich habe jetzt doch alles in einen Part gepackt.

    Zum vorigen Teil: Kapitel 66/2 und Kapitel 67/1

    Kapitel 67 (2/2)
    „Ihr bleibt drinnen an der Tür stehen. Ich will keine Überraschungen erleben. Impulsoren entsichert, auf ‚Grün‘. Wenn er nicht kooperiert, wird er geschockt. Dann kommt Emma mit der Trage und wir bringen ihn auf diesem Weg in die Klinik.“
    „Wäre das nicht von vorherein die bessere Variante?“, brummte Malcolm. „Alles andere birgt ein Risiko. Reingehen, schocken, Kyrios in die Klinik bringen, fertig.“
    „Nein.“ Es klang härter als beabsichtigt. Er wusste, Malcolm hatte Recht. Aber ihm selbst war etwas anderes wichtig. „Ich will, dass er erkennt, dass es vorbei ist. Ich will sehen, wie er merkt, dass das Programm E bei mir nichts gelöscht hat und dass ich alles noch weiß. Sogar mehr, als er ahnt. Ich will, dass er realisiert, dass er einen riesigen Fehler gemacht hat, indem er mich Julian überlassen hat.“
    Linus und Malcolm wechselten einen Blick. Dass sie seine Gründe nicht nachvollziehen konnten, war nicht schwer zu erkennen.
    „Ares“, begann Linus. „Das ...“
    „Es geht los“, unterbrach ihn Ares. „Stellt euch rechts und links neben den Eingang.“
    Er selbst sah in die Kamera darüber und legte seinen Handrücken auf das große Scan-Feld daneben. Mit leisem Zischen glitt die Tür auf. Noch einmal atmete er tief durch, dann trat er ein.
    Wie damals, an dem Abend, an dem er das erste Mal von den modifizierten Chips erfahren hatte, stand Mestor im geräumigen Wohnzimmer und hielt in jeder Hand ein Glas.
    Ares durchschritt den Korridor und registrierte, dass Linus und Malcolm hinter ihm eintraten, bevor sich die Tür wieder schloss.
    „Ares?“, sagte Mestor mit hochgezogenen Augenbrauen. „Was hat das zu bedeuten? Du kommst gepanzert und mit zwei Axiomen, demnach bist du dienstlich hier. Gibt es ein Problem im Ring?“
    „Das gibt es.“
    Mestor stellte die Gläser ab und setzte sich auf die weiße Couch. Er wirkte irritiert. „Und warum bist du dann hier und nicht dort, wo das Problem ist?“
    „Ich bin genau richtig, denn du bist das Problem. Ich verhafte dich wegen Entführung, Körperverletzung, Verstoßes gegen die Antifolterkonvention der Vereinigten Kontinente und wegen Humanexperimenten ohne Zustimmung der Probanden.“
    „Mich? Du willst mich verhaften? Das ist doch lächerlich? Wen soll ich denn entführt haben? Und gefoltert? Ares, ich ...“
    „Spar die deine Erklärungen oder Ausreden, Mestor. Das Spiel ist aus.“
    „Mestor? Seit wann nennst du mich so?“
    Ares sah die Verblüffung auf dem Gesicht vor sich.
    „Seit ich erfahren habe, dass du nicht mein Vater bist“, gab er zurück.
    Mestor schüttelte den Kopf. „Also hast du Elas in Athen doch getroffen. Warum hast du mich bei unserem Abendessen belogen?“
    Ares reagierte nicht und Mestor seufzte.
    „Junge, mein Bruder ist verwirrt. Er lebt in der Überzeugung, dass du sein Sohn bist und ich dich ihm weggenommen habe. Du hast ihm doch nicht geglaubt?“
    „Natürlich habe ich das“, erwiderte Ares kalt. „Und nachdem ich erfahren habe, was du für ihn geplant hast, erst recht. Du hast ihm Decker auf den Hals gehetzt. Elas wurde in seinem eigenen Haus attackiert!“
    Mestor runzelte die Stirn. „Woher kennst du Decker?“
    „Du hast ihn mir selbst vorgestellt.“
    Ein kaum wahrnehmbares Verengen der Augen verriet Mestors Begreifen. Und augenblicklich wirkte er alarmiert.
    Ares lächelte. Nach Programm E hätte die Erinnerung an Decker aus seinem Kopf verschwunden sein müssen.
    „Ich weiß auch, was Decker für dich tut“, setzte er nach. „Ich weiß von den Ontas, der Fünf, den Entführungen, den modifizierten Chips – ich weiß alles. Und heute bin ich gekommen, um es zu beenden. Malcolm, Linus, nehmt ihn fest.“
    Die beiden Axiome traten näher.
    „Bitte folgen Sie uns ohne Widerstand, Kyrios“, hörte Ares Linus sagen.
    „Wohin?“, fragte Mestor.
    „In die Klinik. Wir werden die Impulsoren einsetzen, wenn Sie sich weigern.“ Das war Malcolms Stimme gewesen.
    „Versucht es.“ Mestor stand auf.
    Tief in Ares‘ Verstand begann ein Warnsignal zu schrillen. Etwas lief schief. Ganz und gar. Er sah, wie seine Freunde auf Mestor zielten und ...
    Das Licht erlosch. Nach einer Sekunde in vollkommener Finsternis flammte eine fahle Notbeleuchtung auf und ließ ihn die beiden Axiome erkennen, die verblüfft auf die Waffen in ihren Händen starrten.
    „Die funktionieren nicht mehr“, erklärte Mestor. Er wirkte nicht überrascht. Im Gegenteil: Die Kälte in seinen Augen und der verkniffene Mund verrieten, dass die ganze Unterhaltung vorhin war nur eine Show gewesen war. „Ich habe einen Schild aktiviert, der alle Geräte hier in meinem Quartier lahmgelegt“, fügte er hinzu. „Und damit habt ihr eure Vorteile eingebüßt. Im Gegensatz zu mir, denn ich beginne jetzt erst.“
    Mit einem Satz stand er vor Ares und heftete seinen hasserfüllten Blick auf ihn. „Du hast mich also ausgetrickst. Keine Ahnung, wie du das geschafft hast, aber es hilft dir nicht. Und es wird kein zweites Mal passieren!“
    Er packte Ares am Arm. Sein Griff fühlte sich an wie eine Schraubzwinge. Ares stöhnte schmerzerfüllt und wurde im nächsten Moment zur Seite geschleudert. Mit ungeheurer Wucht krachte er an den Tresen der Bar. Für einen Moment blieb ihm die Luft weg und er musste sich festhalten, um aufstehen zu können.
    „Hoch mit dir!“ Er spürte Linus Griff unter den Achseln. Der Axiom zerrte ihn zurück, aus der Reichweite von Mestor. Malcolm hatte sich inzwischen wie ein wütender Stier auf den Kyrios gestürzt, nur um im nächsten Augenblick mit dem Rücken auf einem zierlichen Tischchen zu landen, das unter ihm zusammenbrach.
    Mestor setzte nach und prügelte auf den bulligen Axiom ein, als wäre der ein hilfloser Teenager.
    „Ich muss ihm helfen“, hörte Ares Linus' Stimme hinter sich.
    Er nickte und sah zu, wie sein Freund sich von hinten auf Mestor stürzte. Der Kyrios, ein schlanker, fast schmächtiger Mann, schüttelte Linus ab wie ein lästiges Insekt, fuhr herum und gab ihm einen Stoß vor die Brust, der den Axiom gegen die Wand hinter sich krachen ließ. Ares hörte ihn ächzen. Linus landete auf allen vieren und schüttelte einen Moment benommen den Kopf. Auch Malcolm hatte sich noch nicht aufgerappelt. Aber Mestor stand bereits wieder vor Ares.
    „Du bist also gekommen, um es zu beenden?“, sagte er tonlos. „Du willst meine Pläne ruinieren und nicht mein Nachfolger werden. Ich bin enttäuscht. Und ich würde sagen, ich beende es selbst, und zwar deinen lächerlichen, kleinen Aufstand.“ Er packte Ares mit beiden Händen vorn am Brustpanzer und riss ihn zu sich heran, als wäre er leicht wie eine Feder. „Erinnerst du dich an den Onta, der die Lichtsäule zerbrochen hat? Er hatte erst einen kleinen Teil seiner enormen Kraft entwickelt. Aber ich besitze die ganze.“
    Ares fühlte, wie er den Boden unter den Füßen verlor, als Mestor ihn mit einem Arm hochhob. Wie in Zeitlupe sah er Malcolm auf die Füße kommen, dann über das weiße Sofa flanken und auf Mestor zu rennen, sah Linus, der sich auf die Beine quälte. Dann wurde er von Mestor mit unglaublicher Kraft quer durch den Raum geschleudert. Ihm blieb keine Zeit zum Erschrecken. Er krachte mit dem Kopf gegen die Wand und ein greller, weißer Blitz zuckte durch seine Schläfe.
    Dann wurde es schwarz um ihn.

    Hier geht's weiter: Kapitel 68

    Ich habe bis jetzt nur gelesen und hatte vor, das auch weiter zu machen. Aber Ferons Kommi hat mich ins Grübeln gebracht und ich habe festgestellt, dass ich vieles, was darin angemerkt wurde, eigentlich anders sehe. Das Eingehen auf einzelne Sätze dieses Kommentars ist aber kein persönlicher Angriff auf Ferons Ansichten. Jeder liest Texte auf seine Art, jeder hat andere Vorstellungen davon, was richtig und gut ist und was ein Text enthalten sollte. Diese Ansichten gehen oft weit auseinander. Also, Feron , ich möchte mit den Zitaten aus deinem Kommentar nur die Punkte deutlich machen, an denen ich nicht mit dir übereinstimme. Bitte nimm nichts davon persönlich. Mir ist bewusst, dass auch meine Meinung nur eine von vielen ist und keinen Anspruch darauf hat, die einzig wahre und allgemein gültige zu sein. Und es fasziniert mich (wieder einmal, weil ich das von meinen eigenen Texten kenne), wie unterschiedlich doch die Texte bei den Lesern ankommen und wie zufrieden diese damit sind. Das als Vorwort. :)

    Spoiler anzeigen

    Faszination bräuchte in meinen Augen Kontext, den die Szene im Moment noch nicht hat.

    Das wäre schon der erste Punkt, an dem ich anders denke. Ich kann beim Lesen eine Szene intensiv und fasziniert miterleben, ohne dass ich Kontext habe. Und das ist mir hier problemlos gelungen.
    Und wie Feron schon sagt - "den die Szene noch nicht hat". Ich kann auch gut damit leben, dass mir die Dinge, die ich für das Verstehen der Szene benötige, später geliefert werden. Also Dinge wie ...

    Geh vielleicht in ein oder zwei Sätzen darauf ein wie schwierig/kostspielig es war

    oder

    Wir erfahren auch nie wer er ist, was seine Persönlichkeit ist oder wie es dazu gekommen ist das ihm normale Partnerinnen nicht mehr genügen und er etwas vorzieht das er als unmenschliches Monster versteht.

    oder

    Ich würde in jedem Fall mehr Wordbuilding und Charakterisierung betreiben. Geh vielleicht in ein oder zwei Sätzen darauf ein wie schwierig/kostspielig es war den Dämon überhaupt zu rufen und welche Opfer er gebracht hat um sie zu haben. Den Hass seines Volkes? Das Risiko von körperlichem und seelischen Schaden? Wie viele Leute hat er getötet bis es geklappt hat?

    oder

    Wer Varelion ist, wenn er mit dem Succubus ins Bett geht -ist- wichtig.

    ..., das alles interessiert mich in diesen ersten Szenen, in der Valerion den Dämon unterwirft und später beschwört, noch gar nicht. Da will ich lesen, ob es ihm gelingt. Und ja, ich will eine leichte Gänsehaut spüren, wenn ich erfahre, WIE es ihm gelingt. Ich will auch angewidert das Gesicht verziehen, wenn ich mir die Peitschenschläge und das Stöhnen der Frau vorstelle oder den 'Todeskampf' des Wesens. Da würden mich genaue Ortsangaben, Zimmer- oder Möbelbeschreibungen (Worldbuilding) eher stören. Und ebenso Erklärungen zu Varelians Person. Dass der Typ ein durchgeknallter Beschwörer ist, dem Sex mit Menschenfrauen nichts mehr zu bieten hat, weiß ich aus dem Text. Und ich brauche am Anfang auch gar nicht mehr.

    Die Fantasie selber funktioniert nicht, weil sie ihn nicht täuscht.

    Diesen Satz verstehe ich nicht. :hmm: Varelian hat - wenn ich es richtig gelesen habe - gar nicht das Ziel, sich von einer Fantasie täuschen zu lassen. Diese Intention konnte ich im Text nicht finden.

    Ich möchte auch anmerken das Lust nicht ausschließlich über physischen Sex vermittelt werden muss.

    Es geht in dem Text eigentlich gar nicht darum, denke ich. Es geht hier mMn darum, dass Varelian Lust verspüren will, die ihm ein Dämon bereitet. Er redet dabei ja gar nicht explizit von physischem Sex. Es geht ihm um Lust, um Unterwerfung, um Macht. Thorsten, korrigier mich gern, wenn ich falsch liege.

    Wir erfahren auch nie wer er ist, was seine Persönlichkeit ist oder wie es dazu gekommen ist das ihm normale Partnerinnen nicht mehr genügen und er etwas vorzieht das er als unmenschliches Monster versteht.

    Diese Erklärung vermisse ich ebenfalls nicht. Ich mag es, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Und ich bin auch nicht sicher, ob ich diese Info später haben will. Mir reicht es, zu wissen, was Varelian JETZT ist.

    Zu sterben ist gegen den Packt und ihre Interessen.

    Dass der Dämon nicht wirklich stirbt, war mir klar. Dass manche Menschen Lust empfinden, wenn sie jemanden töten, ist ja nichts Neues. Das war also mMn nur ein erstes 'Abenteuer' für Varelian. Ihm den Tod eines Körpers vorzutäuschen (und ihn die Lust am grausamen Töten verspüren zu lassen) dürfte für den Dämon ein Klacks sein.

    Gerade dann, wenn das Verführen selbst im Vordergrund stehen soll.

    Das Verführen steht mMn nicht im Vordergrund. Ich denke, über diesen Punkt ist Varelian längst hinaus. Er will Macht ausüben, demütigen, erniedrigen. Aber auch hier - korrigier mich, wenn ich falsch liege, Thorsten.

    Warum genau bringt SIE sein Blut in Wallung und die Dienerin vorher nicht?

    Ich denke mal, der Unterschied ist, dass die Dienerin demütig den Kopf gesenkt hat. Das ist ... abtörnend für Varelian. Ich vermute deshalb, er will kein devotes Wesen. Und vielleicht auch dass die Dienerin ein Seidenkleid trägt, während der Dämon nur Stoffbahnen drapiert hat. Weniger ist bekanntlich mehr :D

    Du gibst fast nur physische Beschreibungen ihrer Vorzüge aber nennst kaum etwas das sie wirklich tut um ihn zu locken.

    Wahrscheinlich tut sie gar nichts. Sie steht einfach nur da und lässt ihren Anblick wirken. Und es funktioniert ja. Ich denke, Thorsten möchte dem Leser den Unterschied zwischen den beiden nicht erklären. Der Leser soll wohl selbst drauf kommen, warum der Dämon Varelians Blut in Wallung bringt und die Dienerin nicht.

    Dann würde ich den Dialog mit seiner Dienerin leicht erweitern. Lass sie beispielsweise Bericht erstatten. „Mein Herr, die Niederkunft von Lady Beispielia ist ohne Probleme verlaufen. Ihr habt einen weiteren Sohn.“ „Mh… lass ihn Generion nennen, nach der Heimatstadt seiner Mutter.“ „Herr… Lady Beispilia kommt aus Dorfingen. Lady Namehiereinfügen und Lady Wieauchimmersieheißt waren ursprünglich aus der Provinz Generien.“ „Generion ist ein guter Name, so oder so!“ „Jawohl Herr.“

    Ein solcher Dialog würde mich tatsächlich stören. Es geht um Dinge, die ich in diesem Moment gar nicht wissen will. Das ist wie wenn ich ein neues Auto kaufe mit 3x mehr PS als mein jetziges hat und der Verkäufer erklärt mir erst einmal, wie es gebaut wurde.

    Dann würde ich, wenn er die Dienerin betrachtet darauf eingehen warum genau er sie nicht mehr will, obwohl sie hübsch ist. „Sie zu betten wäre so gewesen, als würde er seinen eigenen Vorgarten erobern. Es gab nichts Wildes mehr darin, nicht neues- nichts das seine Neugier weckte.“ Oder sowas.

    Wie ich oben schon sagte - ich vermute, dass Thorsten diese Erklärung gar nicht bringen will. Er möchte, dass es aus dem Text erkennbar ist. Und ich bin gespannt, ob ich mit meiner Deutung richtig liege. :)

    Wer Varelion ist, wenn er mit dem Succubus ins Bett geht -ist- wichtig.

    Für mich ist es das nicht. Mir reicht, was ich im Text über ihn erfahre.

    Hallo Alraniss ,

    Spoiler anzeigen


    vielen Dank fürs Weiterlesen und deine wirklich spannenden Gedanken dazu. :thumbsup: Das hilft mir sehr, wenn ich sehe, was ihr noch erwartet als Leser und wo euch noch Antworten fehlen.

    Nur kurz möchte ich was geraderücken:

    das der echte papa verscholleb und kyle tot sind kam sehr ploetzlich, hatte auch von etienne en wenig mehe gefuehle erwartet, immerhin war kyle sein guter freund (?)

    Nein, das war Kyle nicht. Etienne kennt Kyle gar nicht persönlich. Ich gebe zu, es ist ne Weile her, aber das wurde im Kapitel 43 abgehandelt. Kyle ist ein Kumpel von Isaiah und Brad, und die beiden sind Etiennes WG-Freunde. Als Etienne in NYC bei ihnen eintrifft, erwarten sie eigentlich Kyle:

    „Yo, Kyle, komm rein!“
    Etienne grinste, als er sah, wie sich die Gesichtszüge von Isaiah veränderten, nachdem der Freund die Tür geöffnet hatte und erkannte, wer wirklich vor ihm stand. Eine Weile wurde er sprachlos mit offenem Mund angestarrt.
    „Leute“, krächzte Canes großer Bruder endlich, „ihr glaubt nicht, wer hier ist.“
    „Nicht Kyle? Dann – Polizei?“, drang eine gelangweilte Stimme aus dem Zimmer rechts hinter der Tür und ein Stuhl wurde zurückgeschoben.

    Und dann, als Kyle tatsächlich kommt, ...

    Die Klingel schrillte.
    Brad kam auf die Füße. „Das ist Kyle“, verkündete er. „Ich geh und sag ihm, er soll verschwinden und morgen nochmal kommen.“
    Etienne war erleichtert, denn er musste das Gehörte erstmal in Ruhe verarbeiten. Dabei würde ein weiterer Kumpel von Brad und Isaiah nur stören.

    ... wird er weggeschickt (insofern hast du schon Recht - armer Kyle :P, jetzt isser auch noch tot).

    Ja, dass Elas verschollen und Kyle tot ist, sollte völlig aus der Kalten heraus kommen. Schön, dass es funktioniert hat.

    auch wenig mitgefuehl der anderen, nur der plan muss geaendert werden und der papa von ares xD poor kyle! (erinnert mich spontan an kenny aus southpark)

    Mitgefühl haben Etienne und Julian für Ares schon (für Elas nicht, das geb ich gern zu) , aber dass der Plan durchgezogen wird, ist primär, und da ist das Fehlen der Schlüsselperson auszugleichen für sie erstmal wichtiger, als sich Gedanken um Ares' Gemütszustand zu machen. Außerdem wissen sie nicht, wo Elas jetzt ist und warum er sich nicht finden lässt. Und sie haben Zeitdruck.
    Im Kapitel 68 erleben wir das Folgende aus Etiennes Sicht. Lass dich mal überraschen, wie er das alles handhabt.

    Darf ich fragen, warum du nicht an den Erfolg des Putsches glaubst? Ich hatte ja angekündigt, dass wir uns dem Ende des Buches nähern (insgesamt 68 Kapitel + Epilog und wir sind bereits bei Kapitel 67). Gibt es bestimmte Textstellen oder Entwicklungen, die dich einen Misserfolg erwarten lassen? Dann müsste ich mir die nochmal anschauen. :hmm:

    Vielen Dank für's Weiterlesen, Thorsten und Alraniss

    Thorsten

    Wie wuerde die Szene wirken wenn Du wesentliches nicht einfach aussprechen wuerdest, sondern den Leser selber die Schluesse ziehen laesst? Wenn Ares eben auch nicht so klar ist was er eigentlich selbst moechte, wenn Du den Konflikt zwischen 'Ares hat grade anderes im Kopf' und 'Ares mag Caty eigentlich schon gerne' einfach stehen laesst und den Leser erleben laesst?

    Du bereitest sehr viel einfach schon gedanklich auf so dass es fuer den Leser einfach schon geschrieben steht - aber was, wenn er es eher selber erlebt weil er nur die Bruchstuecke bekommt?

    Ich verstehe, was du meinst, aber ich wollte an der Stelle einfach nur nichts offen lassen. Der Leser soll sicher sein, dass da von Ares' Seite ein klares NEIN zu einer Beziehung mit Caty besteht. Wenn ich das nicht so direkt aussprechen würde, dann müsste ich befürchten, dass der Leser auch weiterhin für möglich hält, dass da was draus wird. Ich bin nicht ganz sicher, was genau ich weglassen kann oder was ich anders schreiben muss, wenn ich am Ende keinen Raum für Spekulationen lassen will. Denn wenn der Leser nur Bruchstücke bekommt, dann denkt er sich zwangsläufig seinen Teil. Oder lieg ich da irgendwie schief?

    Ein kleines Drama wenn man genau drueber nachdenkt - das hier irgendwie am Rande abgehakt wird. Koennte man- nicht nur hier - mehr draus machen, grade weil wir ja Tevor in der Geschichte kennengelernt haben. Hast Du vielleicht auch vor, ist mir an der Stelle nur so aufgefallen.

    Da sag ich mal noch nix dazu. Warten wir auf Band 2 :D

    Ich werd dann mal den nächsten Post bringen, obwohl ich nicht weiß, inwieweit die anderen schon gelesen haben. Aber sowohl der letzte als auch dieser sind kurze Posts, von daher ...

    Zum vorigen Teil: Kapitel 66 (1/2)

    Kapitel 66 (2/2)
    Etienne presste lediglich die Kiefer aufeinander und starrte auf die Tischplatte.
    Ares schwieg ebenfalls und musterte die beiden. Dachten sie wie er, dass Mestor skrupellos seinen Bruder aus dem Weg geräumt hatte, weil der eine Gefahr für ihn bedeutete? Oder dachten sie daran, dass es seine, Ares‘ Schuld war, weil er Elas aus seinem friedlichen und sorglosen Leben gerissen hatte? Er wusste es nicht. Und er wollte es auch nicht wissen.
    Sie beschlossen den Plan zu ändern und ließen sich einen Summer an den Tisch bringen, um die Einzelheiten besprechen zu können, ohne befürchten zu müssen, dass jemand sie hörte.
    Alles blieb, wie es geplant wurde, nur dass Elas nicht mehr Teil davon war. Mestor durfte deshalb kein Clearing erhalten, denn sie konnten ihn nicht ersetzen Er musste also sein extrahiertes und von Webster gesäubertes Gedächtnis zurückbekommen. Das Säubern würde wesentlich länger dauern. Aber ihnen blieb die ganze Nacht Zeit dafür. Mestor sollte so lange in Raum sechzehn bleiben, weil es dort keine Kamera gab. Wenn alles lief, wie erhofft, wusste der Kyrios danach nichts mehr über die Chips, die Privatkunden, Decker, die Ontas und die Fünf, nichts mehr über Entführungen oder das Loch. Er würde sich nur noch an das erinnern, was ein rechtschaffener Gefängnisdirektor wissen musste. Am Schluss musste Etienne nur noch die Protokolle der Computernutzung im Raum drei korrigieren, damit ihnen niemand auf die Schliche kam.
    „Es wird mit Sicherheit Dinge geben, die Mestor stutzen lassen“, gab Julian zu bedenken. „Wir können nicht alles löschen. Sein Gedächtnis sollte danach auch keine Lücken haben.“
    „Ich will, dass es richtig gemacht wird“, beharrte Ares. „Webster hat die ganze Nacht dafür Zeit. Déjà-vus oder Flashbacks wie bei Tevor darf es bei Mestor nicht geben. Lieber Lücken. Natürlich wäre der Austausch mit meinem Vater die sicherere Variante gewesen, aber er steht nicht mehr zu Verfügung. Also muss es so gehen. Webster, kriegen Sie das hin?“
    „Ich sehe keine Hindernisse. Sollte ich Fragen zu einzelnen Erinnerungen haben, werde ich mich an Sie oder Doktor Witt wenden.“
    Ares nickte.
    „In Ordnung.“ Er wandte sich an Julian. „Wenn alles erledigt ist, verabreichst du Mestor irgendein Medikament, das ihm leichten Schwindel bereitet. Nach dem Aufwachen hört er dann von ihmdir dass er beim Essen einen Schwächeanfall erlitten hat und in der Klinik durchgecheckt worden ist. Auch dass ich ihn als besorgter Sohn in die Klinik begleitet habe. Und ja, die Erinnerung an Elas wird auch entfernt. Ich bin also danach wirklich Mestors Sohn, für alle im Ring. Noch Fragen?“
    Ares wartete, während er Etienne und Julian prüfend musterte.
    Sie sprachen alles noch einmal durch, damit sie nichts übersahen oder dem Zufall überließen. Und dann noch ein drittes Mal. Als sie sicher waren, dass sie alles bedacht hatten, bestellte Ares eine Runde Grandulieur exquisite.
    „Auf dass trotz Änderung alles läuft wie geplant“, sagte er und hob seinen Becher. Julian und Etienne taten es ihm nach und sie alle stürzten das hochprozentige Gebräu in einem Zug hinunter.
    „Ich informiere Linus und Malcolm“, verkündete Ares. „Wir werden uns morgen Abend um einundzwanzignullnull auf dem Korridor vor Mestors Quartier treffen.“
    Etienne und Julian nickten.
    Sie sprachen danach nur noch über belanglose Dinge. Nach dieser Hiobsbotschaft aus New York City verzichteten sie auf den ‚light‘-Zusatz bei den folgenden Yolés und irgendwann beteiligte auch er sich wieder am Gespräch. Mit der Zeit wurden die Zungen schwerer und die Gedanken langsamer. Eine weitere Runde Grandulieur exquisite, diesmal von Julian bestellt, beendete den gemeinsamen Abend.
    „Es ist Zeit für mich“, verkündete der Arzt und stand auf. „Ich gehe schlafen.“
    Etienne nickte und setzte seinen leeren Becher ab. „Und ich verschwinde auch. Ares?“
    Er schüttelte den Kopf. Sie sollten allein gehen. Er würde später folgen.
    In aller Ruhe trank er aus und zehn Minuten später erhob er sich. Kurz prüfte er Balance und Standfestigkeit, dann marschierte er ebenfalls in Richtung Ausgang.
    Der Lift brachte ihn ins dritte Obergeschoss, wo die Quartiere der Axiome lagen. Nachdem er von der Plattform gestiegen war, trat er an die Carbonwand und sah in den beleuchteten Innenbereich des Ringes hinab. Wieder dachte er an Elas und wieder spürte er den Schmerz des Verlustes. Zwei gemeinsame Jahre hatten vor ihnen gelegen, wenn alles so verlaufen wäre wie geplant. Und nun schien es, als ob sie einander nicht mehr wiedersehen würden. Oder sollte er sich an die Hoffnung klammern, die ihm wispernd immer wieder die Möglichkeiten aufzählte, die außer Elas‘ Ermordung noch existierten? Webster suchte weiter nach Elas HTS. Wenn die Übergabe des Frequenzwandlers tatsächlich stattgefunden hatte, blieben Elas drei Stunden, in denen er sein Signal unterdrücken konnte. Danach musste er das Gerät kurz abschalten, um die Datenerfassungszentren nicht misstrauisch zu machen. Dann konnte die KI ihn vielleicht aufspüren.
    Er hatte keine Ahnung, wie Webster das schaffen konnte, weil der ja immer betont hatte, dass er im Ringnetzwerk gefangen war und keinen Zugriff auf externe Server hatte. Aber es war ihm auch egal. Er wusste nur, dass Webster das einzige Bindeglied zwischen ihm und seinem Vater war. Nach dem Maler Elas Greco zu suchen, würde nichts bringen, weil der nach dem Überfall auf seine Villa untergetaucht war. Gemeinsame Bekannte, die ihnen helfen konnten, gab es nicht. Und wo er selbst sich aufhielt, konnte Elas nicht wissen.
    Tief durchatmend wandte er sich ab und lief den Korridor entlang zu seinem Quartier.
    Auf dem Weg dorthin kam er an Catys Tür vorbei. Er verlangsamte seine Schritte und blieb schließlich stehen. Einen Augenblick zögerte er, dann drehte er sich um und ging zurück.
    ‚Kontaktanfrage‘ tippte er ins ComPad und fügte ihren ID-Code an. Es war noch nicht Mitternacht, das wusste er. Auch wenn er ihr nicht erzählen durfte, was ihn umtrieb – er wollte heute Nacht nicht allein sein. Mit hämmerndem Herzen wartete er. Würde sie öffnen?
    Die Tür glitt auf.


    ~~~ Kapitel 67 ~~~

    Kapitel 67 (1/3)
    Ares nickte den beiden Axiomen zu, die mit Helm, Panzerung und Impulsoren ausgerüstet neben dem Lift auf ihn warteten. Er hatte auf den Helm verzichtet, aber er trug ebenfalls die schwarze Panzerung über der Uniform.
    „Es läuft alles wie besprochen", verkündete er. „Mein ‚Vater‘ erwartet mich zu einem ‚gemütlichen Abend‘. Nur dass er nicht einem, sondern drei Gästen die Tür öffnet. Gepanzerten und bewaffneten Gästen. Das wird ihn überzeugen, ohne Widerstand mit uns zu gehen. Etienne ersetzt die Aufzeichnungen aller Kameras, die uns vorbeilaufen sehen, mit einem Part, in dem diese nichts aufgezeichnet haben. Emma sorgt für leere Gänge in der Klinik. Julian wartet mit dem Helm im Behandlungsraum drei.“ Er atmete einmal tief durch. „Wenn wir es versauen, könnte es sein, dass es das letzte Mal ist, dass wir uns sehen. Es geht um unser Leben und auch um das von Etienne und Julian, denn wir werden es mit Decker zu tun bekommen, wenn etwas schiefläuft. Ich will, dass ihr euch noch einmal ernsthaft überlegt, ob ihr dieses Risiko eingehen wollt. Jeder soll für sich ...“
    „Hör auf“, unterbrach ihn Linus. „Jeder hat das bereits für sich entschieden.“ Er gab dem Wort hat eine besondere Betonung. „Wir ziehen das durch. Gemeinsam.“
    „Gut.“ Ares seufzte. Es fühlte sich keineswegs gut an für ihn. Fünf Menschen, er nicht mitgezählt, die einen Umsturz planten. Die die Ordnung im Ring aus den Angeln hoben. Und das, ohne die Garde oder gar die Armee hinter sich zu wissen.

    Hier geht's weiter: Kapitel 67/2

    Bei dem Kapitel bin ich mir nämlich recht unsicher. Bis auf den Kapitelnamen weiß ich nämlich noch nicht, ob es mir gefällt oder zu sehr vom immer näher rückenden Finale abhält.

    Ich finde nicht, dass es vom Finale abhält. Ich bin ein Fan von der Darstellung zwischenmenschlicher Spannungen und dass Tjelvar hier mal wieder tief in ein Fettnäpfchen tritt, finde ich wichtig (, macht ihn mir aber nicht sympathischer :rofl: ). Also für mich passt das so.

    Okay, Tjelvar, in deinem gegenwärtigen Zustand ist es wirklich besser, wenn die Bärenbrüder euch beide beschützen als dass du Frod beschützt. Du hast nicht mehr alle Latten am Zaun, tickst aus und bist damit nicht (viel) zuverlässiger als Metjan. Also verurteile den Mann besser nicht. :nono: Du weißt nicht, ob er nicht irgendwann deinen und Frods A**** rettet.

    Zuerst meine Entschuldigung: Ich bin gestern nicht zum Posten gekommen, weil ich nicht zu Hause war.

    Antwortbox

    Wenn sie grade ueberwacht werden, dann ist so eine Nachricht sehr verdaechtig - ohne dass sie wahnsinnig viel bringt, wer ueberwacht kann Etienne vermutlich auch per Kamera verfolgen und weiss dann wo er hingeht.

    Das ist so ein Schuljungen-konspirativer Ton, von gestandenen Verschwoerern koennte man ein bisschen weniger Drama erwarten. :schiefguck:

    Ja, diesen Schuljungenton wollte ich hier bewusst durchklingen lassen. :D Biks ist kein gestandener Verschwörer. Aber er vermutet eine Verschwörung und er würde aber gern einer sein. Das hast du ja im zweiten Zitat erkannt. Dass Etienne diese Verschleierung des Treffpunktes für unnötig hält, füge ich noch ein. Und nein, dass sie überwacht werden, ist hier nicht vorgesehen. Etienne ist der Sicherheitschef. Ich kann keinen logischen Grund für seine Überwachung sehen. Und wer sollte das tun? Also ständig seine Kommunikation abhören und beobachten, was er tut? Vincente Carrasco ist nicht mehr im Ring. Bitte teil mir gern mit, wieso du meinst, dass Etiennes Kommunikation überwacht wird. Ich war eigentlich der Meinung, dass Ares und Etienne sich nach Ares' vermeintlicher "Programm E"-Behandlung unauffällig verhalten haben, sodass Mestor keinen Grund dafür haben sollte. Aber wenn das irgendwie anders rüberkommt, müsste ich nachbessern.

    Finde ich jetzt durchaus plausibel, dieses Unterwasser-Szenario um die geheime Werkstatt zu versorgen. Koennte man jetzt mit Schiffen korellieren die zu der fraglichen Zeit in der Naehe unterwegs sind, wie die beiden ja auch diskuteren ist die Reichweite beschraenkt...

    Gut gelungen wie Biks da von sich aus versucht tiefer in die Sache reinzukommen :thumbup:

    Das freut mich. Die Szene ist aus dem Nichts entstanden, weil ich das Gefühl hatte, ich müsste mal wieder ein bisschen Aktion reinbringen zwischen all dem Gerede. Schön, dass es funktioniert hat. Und dass ich Biks so rüberbringen konnte, wie ich ihn mir vorstelle: abenteuerlustig weil gelangweilt, risikofreudig und verlässlich.

    Wieder ein sehr schöner Abschnitt. Diesmal unter Wasser und mit einer interessanten Entdeckung. Es scheint mir auch logisch, dass Mestor seine Tricksereien mit den Chips nicht im Ring selbst macht (wäre wohl zu riskant), sondern sich nur die Chips anliefern lässt.

    Vielen Dank! :) Über die Art und Weise der Anlieferung der Teile für die modifizierten Chips habe ich lange gegrübelt. Die Teile für die Regierungs-Chips werden ja über Pitcairn geliefert und von der Regierung kontrolliert. Sie kommen mit Marine-Gleitern.

    Ich bin gespannt, was noch kommt!

    Das ist cool. Ist meine größte Angst, dass ich meine Leser langweile.

    Habe ich das richtig verstanden?

    Nachdem der General von den Übergriffen gegen den Onta erfahren hatte, ergriff er tatsächlich Maßnahmen gegen die Schuldigen. Dagegen konnte der Kyrios nichts mehr machen. Allerdings ließ er - wie er glaubt - seinen Sohn psychotechnisch bearbeiten, so daß der in seinem Sinne funktioniert. Damit kann er seine kriminellen Machenschaften unter den Augen des Generals fortsetzen.

    Jepp, alles richtig verstanden. :thumbup: *hat beim ersten Überfliegen "pyrotechnisch" gelesen und war kurz verwirrt*

    Und ist es wirklich so klug von Etienne, seinen alten Freunden, die er ewig nicht gesehen hat, so offenherzig von den Zuständen im Ring zu erzählen? Das kann ihm noch auf die Füße fallen.

    In dieser Welt kann man keinem trauen, zumal ja viele nicht wissen, wer sie eigentlich sind.

    Das mit Isaiah und Brad ist so eine Buddy-Sache. Etienne hat sechs Jahre in der WG gelebt und die drei sind wie Pech und Schwefel. Und ja, er vertraut auch Cane, weil der von sich aus keine Kontakte knüpft. Das läuft alles über Isaiah. Du hast schon Recht, es kann Etienne auf die Füße fallen. Aber sie brauchen Canes Wissen und Fähigkeiten. Und welchen Grund sollten Brad oder Isaiah haben, Etienne und dessen Mitwisser zu verpfeifen. Sie sind nicht kriminiell und Canes Behandlung ist bezahlt (obwohl das ein gutes Motiv bilden könnte, wenn sie das nicht wäre :hmm: )

    Interessant dabei ist, dass Frida früher auch jemand anders war. Was geschieht, wenn sie sich dessen bewusst wird?

    Das Risiko ist sehr gering. Dass sie sich von allein dessen bewusst wird, ist nicht möglich, denn solche Erinnerungs-Flashbacks treten nur bei Tevor auf. Und dass es ihr jemand sagt, ist extrem unwahrscheinlich. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage ...?

    Die Handlung bis Kapitel 48 ist etwas verwirrend. Etienne erfährt etwas Wichtiges über den Kyrios, wird daraufhin fast totgeschlagen und muss nach Neuseeland zur Behandlung gebracht werden, wohin auch die drei Angeklagten unterwegs sind.

    Meine Vermutung: Einer seiner New Yorker Freunde hat ihn verraten. Hinter dem Angriff auf Etienne steckt Kyrios. Und es würde mich nicht wundern, wenn der Gleiter mit Coholt und seinen Freunden abstürzt, denn Mitwisser kann niemand brauchen.

    Ares`Schlafanfälle dürften auch eine Rolle bei der ganzen Sache spielen.

    Ich würde mich freuen, wenn du mir bisschen konkreter mitteilst, was genau dich verwirrt hat, denn das möchte ich ja keinesfalls erreichen. Bis auf die Tatsache, dass Coholt und die beiden Prügel-Ypirs nicht nach Neuseeland, sondern zum Marinestützpunkt auf Pitcairn gebracht werden sollen, ist nämlich alles richtig bei dir angekommen.
    Zur Vermutung selbst sag ich nix :pflaster:. Das wäre Spoilern vom Feinsten und das will ich nicht.

    Vielen Dank euch allen für eure Kommis und die vielen interessanten Gedanken!!

    So, dann weiter. Ich muss das Kapitel 66 trennen, denn es ist mit 1500 Wörtern zu lang für einen und zu kurz für zwei Posts. :(

    Zum vorigen Teil: Kapitel 65 (2/2)

    ~~~ Kapitel 66 ~~~

    Auf dem Korridor zwischen Lift und Emerald-Cantina begegnete Ares Caty. Ihr Anblick mit den kurzen schwarzen Haaren war immer noch ungewohnt. Sie lächelte, als sie ihn bemerkte.
    „Kommst du mit rüber?“, fragte sie und deutete mit dem Kinn in Richtung der Cantina. „Wir könnten an der Bar etwas trinken.“
    Er schüttelte den Kopf. Dass er auf dem Weg in die Servicer-Cantina war, sagte er nicht.
    Ihr Lächeln verschwand.
    „Was ist los mit dir?“, fragte sie und es klang verletzt. „Habe ich dir etwas getan? Bist du unzufrieden mit meinen Leistungen? Oder willst du einfach nur nicht mit mir zusammen gesehen werden?“
    Wieder schüttelte er den Kopf. „Das Nein hat nichts mit dir zu tun, Caty.“
    Er hatte nicht gelogen. In seinen Plänen war eine Vertiefung der Kontakte oder gar eine Beziehung mit Caty nicht vorgesehen. Ja, sie hatte offensichtlich den Tod von Vihkar überwunden, doch die Black Night im Sector lag schließlich auch drei Jahre zurück. Er hatte den ruhigen Norweger auch gemocht und beim Gedanken an den Anblick des toten Kameraden kroch ihm auch heute noch eine Gänsehaut über den Rücken. Aber Caty und Vihkar hatte mehr als Kameradschaft verbunden. Sie waren Freunde gewesen.
    Und nun? Sollte er nur Vihkar ersetzen oder wollte sie mehr? Wollte sie wirklich etwas Ernstes? Sie hatte dienstfrei, der Abend konnte lang werden.
    „Warum lehnst du dann meine Gesellschaft jedes Mal ab? Hernandez ist kein enger Freund von dir, das weiß ich, aber mit Krell und Benedict triffst du dich regelmäßig, das weiß ich auch. Warum nicht mit mir? Du sagst kaum ein Wort, wenn wir uns begegnen. Hast du Angst um deinen Ruf?“ Ihr Blick zeigte, dass sie die Antwort wirklich wissen wollte.
    Ares merkte, dass er tatsächlich fast immer barsch und kurz angebunden war, wenn er mit ihr sprach. Er seufzte. „Ein andermal gern, aber jetzt passt es nicht.“
    Die Worte ließen sie den Kopf senken.
    „Schade“, meinte sie. „Ich hatte gedacht, es könnte wie früher zwischen uns sein. Wie im Sector. Wir haben einander vertraut, alles geteilt. Ich hatte sogar gedacht, wir beide ...“
    „Im Sector mussten wir einander vertrauen und alles teilen“, unterbrach er sie. „Doch diese Zeiten sind vorbei.“
    Caty presste die Lippen zusammen und senkte den Kopf. „In Ordnung“, hörte er noch, dann drehte sie sich um und ging.
    Einen Moment lang sah er ihr nach. Ja, Caty war ein toller Kamerad und sie sah gut aus. Mit Sicherheit würde sie auch eine gute Partnerin abgeben.
    Aber nicht für ihn. Zumindest noch nicht. Wenn Mestor abgelöst war und hinter Gittern saß, vielleicht. Liebe musste nicht wie ein Blitz einschlagen, sie konnte wachsen. Er musste sich nur etwas Zeit geben. Oder besser – Caty musste ihm Zeit geben.

    Die Bar der Servicer-Cantina war nur mäßig besucht. Mitten in der Woche ging es eher ruhig zu, deshalb hatten sie beschlossen, sich hier zu treffen, um Julians Bericht über seinen Besuch in Britannien zu lauschen.
    Ares drehte seinen Becher zwischen den Fingern, während er seinen Blick über die Nachbartische wandern ließ und dann seine beiden Freunde musterte. Sie hatten einander zu Beginn versprochen, nicht über das Thema Mestor und alles, was dazu gehörte, zu reden. Der Plan stand. Morgen Abend würde sich entscheiden, wie es im Ring weiterging.
    Nachdem die Serviceeinheit auf dem Tisch die drei Becher mit Yolé light serviert und jeder sich seines genommen hatte, räusperte sich Julian.
    „Stax hat eingewilligt, uns zu helfen“, verkündete er ohne Einleitung.
    „Endlich einmal eine gute Nachricht!“ Etienne richtete sich auf und sah den Arzt an. „Hast du ihm reinen Wein eingeschenkt? Was ist der Kerl für ein Typ und was hast du für einen Eindruck von ihm?“
    Julian warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich war ja noch nicht fertig“, gab er zurück. „Er ist ein komischer Kauz und so hoch wie breit. Und er poliert seinen kahlen Kopf.“
    Etienne grinste. „So ungefähr hatte ich ihn mir vorgestellt. Oder vielleicht das Gegenteil, lang und dünn. Was hat er gesagt?“
    „Er hat mir aufmerksam zugehört. Und dann noch ein paar Fragen gestellt. Ich habe alle beantwortet bis auf die, wo sich dieses Privatsanatorium für traumatisierte Verbrechensopfer mit temporärer Amnesie befindet. Natürlich wird er danach forschen. Aber da ich unser Projekt als diskret und außerdem als Test bezeichnet habe, wird ihm in anderen Sanatorien niemand etwas darüber sagen können.“ Julian nahm einen Schluck von seinem Yolé light. „Er hilft uns. Ich habe ihm die Blutproben gegeben. Er meint, dass er in ein, zwei Wochen vielleicht schon Ergebnisse hat.“
    „Wie alt ist er?“, wollte Ares wissen.
    „Nahe der sechzig.“ Julians Blick wurde ernst. „Ich weiß, woran du denkst: Vielleicht kennt er Mestor und vielleicht trägt er sogar einen modifizierten Chip. Wenn Webster Mestors Gedächtnis durchforscht hat, finden wir heraus, ob Stax zu den Privatkunden gehört. Bis dahin müssen wir vorsichtig sein. “
    „Es wäre großartig, wenn er etwas findet“, murmelte Etienne. „Erst recht, wenn wir anhand seiner Ergebnisse feststellen könnten, wer von den Ontas entführt wurde. Für jeden von ihnen müssen Angehörige zu finden sein. Sicher sucht man noch nach ihnen. Der Ring besteht schließlich erst seit vier Jahren.“ Er seufzte. „Manche Leute forschen ein Leben lang nach vermissten Familienmitgliedern.“
    „Geduld“, mahnte Ares.
    Er sah, wie Etienne auf sein ComPad schaute und scharf die Luft einsog.
    „Was ist los?“, fragte er alarmiert.
    „Isaiah hat geschrieben. Man hat Kyle gefunden. Tot. Am Ausgang des U-Bahn-Tunnels, durch den er Elas zu Cane bringen wollte.“
    „Verdammt! Und Elas?“
    „Keine Spur von ihm. Kyle war allein.“
    „Das ist nicht gut.“ Julian runzelte die Stirn. „Scheint, als hätte Decker deinen Vater doch aufgespürt und seinen Job diesmal zu Ende gebracht.“
    „Dann wäre doch auch Elas‘ Leiche gefunden worden.“ Etienne schüttelte den Kopf. „Kyle kann durchaus allein gewesen sein. Was, wenn die Übergabe des Frequenzwandlers doch stattgefunden hat, aber die beiden die Tunnel danach nicht gemeinsam verlassen haben? Elas‘ Signal ist nicht mehr aufspürbar. Er kann sich verstecken. Weißt du, was dein Vater danach vorhatte, Ares?“
    Diesmal schüttelte Ares den Kopf. „Nein. Vielleicht hat er Bekannte in der Stadt, zu denen er gegangen ist. Mit Sicherheit ist er schon in New York City gewesen, für Ausstellungen oder so. Es ist deshalb auch möglich, dass er einen anderen Ausgang genommen hat.“
    Er presste den Carbonbecher in seiner Hand so fest zusammen, dass er zersprungen wäre, hätte er aus Glas bestanden. Seine Worte klangen so unglaubwürdig, wie sie waren. Sie hatten Elas‘ Spur verloren. Nein, schlimmer, es war wahrscheinlicher, dass sie Elas verloren hatten.
    Obwohl sie sich nur zwei Mal getroffen hatten, traf ihn der Schmerz unerwartet heftig. Seinen Vater in den Ring holen zu können, hatte in ihm freudige Erwartung geweckt und ein Gefühl von Wärme in der Brust beschert. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das zum letzten Mal verspürt hatte.
    Vielleicht wurde er von Decker entführt, versuchte eine Stimme in ihm, seine Sorgen zu zerstreuen. Immerhin wurde seine Leiche nicht gefunden.
    Doch entgegen dem, was er eben gesagt hatte, glaubte er nicht daran. Nicht nach dem, was in Elas‘ Villa passiert war. Zwei Angestellte und Philo, der Agent, waren ermordet worden. Elas hatte nur Glück gehabt ...
    „Was auch immer mit Elas geschehen ist“, murmelte Julian, „mit seinem Verschwinden ist unser Plan wohl gestorben.“


    Hier geht's weiter: Kapitel 66 (2/2) und Kapitel 67 (1/3)

    Was das Weiterlesen anbetrifft: Die Geschichte "Drax" endet hier.

    Das finde ich sehr schade. Ich meine auch, dass sich dein Text sehr gut lesen ließ und dass dieser kleine Part durchaus Potential hat, zu einer großen, spannenden Geschichte zu werden.

    Ich denke der wesentliche Punkt hier ist dass Kerrin gesehen werden muss wie er ein Kommando fuehrt. Die ganze 'verlorene Prinz' Geschichte funktioniert einfach nicht wenn Tanred wie jeder andere behandelt wird.

    Gut. Das lasse ich als Grund gelten, aber da poppt in meinem Kopf sofort wieder die Frage auf: Wie soll diese Scharade enden? Tanred ist nicht Kerrin und auch wenn er momentan die Gallionsfigur des Bauernaufstandes des Widerstandes gegen den Thronräuber ist - das wird ihn nicht zu Kerrin machen. Ich bin schon sehr gespannt, welches Schicksal du für ihn bereit hältst. Im Moment ist noch alles offen.

    Weder Runstan noch Notger sind Ritter

    Okay, das hatte ich dann falsch im Kopf. Dann streich das.

    Also, es sind schon bald schon ein paar tausend zusammengetrommelte Bauern... ab diesem Kapitel ist das kein kleiner Trupp mehr.

    Vielleicht solltest du irgendwo diskret eine kleine Mengenangabe einfügen? So viele hatte ich nicht erwartet, auch wenn du das Heerlager als groß beschrieben hast.

    Uff, da wacht man nach der Nachtschicht auf und der ganze Handybildschirm ist voll von Meldungen über das, was bei Ring passiert.
    Zuerst mal - Danke an Schreibfeder und Thorsten , dass ihr beide euch so intensiv in die Sache reindenkt. Danke Thorsten, denn du hast mir geholfen, diese Welt aufzubauen und Fragezeichen Und Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Du hast ein offenes Ohr für mich gehabt, wenn ich feststeckte und nicht weiterwusste. Du prüfst alle Parts auf Herz und Nieren und dein großes Fachwissen hat schon oft Vorgänge / Geschehen gefunden, bei denen ich einsah, dass die so nicht bleiben konnten. Oder Logiklücken aufgedeckt, bei denen ich mich gefragt habe, warum mir das nicht auffällt.
    Aber auch danke, Schreibfeder, denn jemanden zu haben, der eine Geschichte von Anfang an am Stück lesen kann, ohne auf Parts warten zu müssen, das ist etwas, was ich als Autor als großes Glück bezeichne und mir immer gewünscht habe. Auch deine Meinung schätze ich sehr, genau wie dein Lob für meinen Schreibstil und dass ich die Stimmung rüberbringen konnte am Anfang. Nun ist die Welt außerhalb des Ringes nicht das Hauptthema im Buch und ich habe deshalb Beschreibungen über die Zustände "da draußen" nur sporadisch einfließen lassen. Der Prolog enthält mehr davon, damit der Leser sich erstmal orientieren kann, wo er sich befindet und in welcher Zeit. Es tut mir leid, zu hören, dass du mit dem Setting nicht glücklich bist. Mir war von vornherein klar, dass ich nicht alle Leser dafür begeistern kann.

    Die von mir eingesetzte Regierung hat mit den Chips ein Problem gelöst, das ohne Chips unaufhaltbar größer geworden wäre: Die Zunahme der Weltbevölkerung und das damit verbundene Hungerproblem. Dass beides heute schon aktuell ist, wissen wir und die Chips waren MEINE Lösung dafür. Diese erhebt jetzt keinen Anspruch darauf, die beste oder die einzig funktionierende oder die humanste zu sein. Es ist nur die Lösung, die mein Hirn sich ausgedacht hat. 60 Jahre zu leben, ohne tagtäglich einen Kampf dafür führen zu müssen (und vielleicht trotzdem zu verhungern oder erschlagen zu werden), ist in meiner Welt akzeptabel. Ja, extrem, da stimme ich Schreibfeder zu. Und ich lasse seine Meinung auf jeden Fall gelten. Widersprechen möchte ich aber hier:

    Wenn eine Regierung dir nur eine einzige Garantie geben kann, und zwar die, dass du stirbst, wozu braucht man diese Regierung überhaupt noch?

    Wer sagt dir, dass die Regierung nur diesen einen Fakt garantieren kann?
    Und ich denke (mit meinem begrenzten Politikverständnis), dass eine Regierung sehr wohl andere Aufgaben hat. Sie leitet, gestaltet und verwaltet den Staat (beim Ring den Kontinent). Dazu gehört mMn auch, dass sie den Menschen ein Leben ermöglicht und bestehende Probleme beseitigt. Niemand aus der Bevölkerung kann allein entscheiden, wie das Hungerproblem gelöst wird, oder dies gar allein bewerkstelligen. Das ist Sache der Regierung. Und sie hat entschieden: Für alle, auch für Privilegierte und auch für Soldaten und auch für Regierungsmitglieder ist nach 60 Jahren Schluss. Damit hat sie denen, die leben, ermöglicht zu leben. (und nebenbei enorme Kosten gespart wie Rentenzahlung, gesundheitliche Versorgung von Menschen mit altersbedingt gehäuften Krankheiten, Pflege ... :evil: Hat sie nicht gesagt jetzt!!)
    Ich kann mir nicht so ganz erklären, warum du den Menschen dieser Zeit so extreme Handlungen wie Sprengstoffgürtel und Befehlsverweigerung bei der Armee zutraust. Wie Thorsten schon geschrieben hat, wäre es ein Leichtes, solche Querulanten auf Knopfdruck aus dem Rennen zu nehmen.
    Und irgendwie stellt sich mir die Frage: Warum soll ich mich mit (z.B.) vierzig in die Luft sprengen, nur weil ich nicht leben kann, bis ich an Altersschwäche oder einer Krankheit sterbe oder - was wahrscheinlicher ist - bis ich vorher verhungere oder wegen des Essens, was ich bei mir trage, überfallen und getötet werde (kleine Hommage an Kiddel Fee s "Elemental")? Warum sollte ich das tun, wenn ich noch zwanzig weitere Jahre leben kann und mir ein schmerzfreier Tod garantiert ist? Ein Tod, auf den ich mich vorbereiten kann und den man (wie die alten Römer/Griechen mit dem Giftbecher) mit Freunden und Familie feiern kann? Warum sollte ich darauf mit Terror, Bürgerkrieg und Massenvernichtung antworten? Ich kann diese Denkweise nur schwer nachvollziehen. Ja, Extremisten gibt es in jeder Gesellschaft, aber in meinem Kopf hat die Weltbevölkerung sich entschieden, die Chips zu dulden. Die Waffengewalt war nur am Anfang nötig.
    Und dass die Menschen dank meiner Regierung sterben, würde ich so nicht sagen. Der Mensch stirbt doch, weil sein Körper nicht für eine ewige Existenz geeignet ist. Meine Regierung reduziert die Lebenszeit, ja, das gebe ich zu. Aber sterben muss der Mensch trotzdem, auch ohne, dass sie das tut.
    Es ist sehr spannend für mich deine Version zu lesen, wie sich die Welt nach Einführung der Chips auch ewtwickeln könnte, Schreibfeder. Eine Variante, die in eine völlig andere Richtung geht als meine. Stoff für eine mega gute Story, denke ich. :thumbup:

    So, damit wäre ich am Ende meiner Erklärung. Ich hoffe, ich konnte meine Begründung, warum meine Welt so funktioniert, wie ich sie beschrieben habe, halbwegs verständlich rüberbringen. Nochmal danke an Thorsten und Schreibfeder für das intensiver Reindenken, aber auch an Chaos Rising und 20thcenturyman (auf deinen Kommi antworte ich beim nächsten Post).