Ich bin begeistert von eurem Feedback und habe schon angefangen an dem Kapitel herumzuschnitzen, um eure Anmerkungen und Vorschläge umzusetzen.
1. Zum seltsamen Geräusch
Unter einem seltsamen Geräusch kann ich mir nicht wirklich etwas vorstellen das kann alles mögliche sein. Offensichtlich sind es ja die Körper von Janis und Philo die zu Boden fallen. Vielleicht klatschend statt seltsam.
Hier war mir nicht ganz klar, warum ihn das "seltsame" Geräusch so erschreckt. Es müsste schon ein ganz spezifisches, ungewöhnliches und gleichzeitig verdächtiges Geräusch sein, um solche Angst zu machen. Daher würde ich das versuchen näher zu beschreiben.
Ich weiß, wie du es meinst. Aber Elas hat wohl nicht die beiden schreien oder keuchen gehört? Es war wohl eher das Umfallen der beiden, was er gehört hat? (Die Mordwaffe war sicherlich schallgedämpft, daher war es nicht der Schuss.) EIn Öffnen der Tür hat er gehört oder nicht?
Wenn er aber nur das Aufprallen der Körper gehört hat, wäre das wahrscheinlich zu wenig spezifisch, um ihn sofort aufhorchen zu lassen. Eventuell ist er aber von Jannis gewöhnt, dass der immer sofort jeden anmeldet und darum sofort weiß, dass etwas nicht stimmt.
Das habe ich angepasst:
"Eigentlich wollte Elas sich wieder setzen, doch ein seltsames Geräusch aus der Vorhalle ließ ihn erschrocken zusammenzucken. Dumpf, wie wenn etwas Schweres auf den Boden gefallen wäre. Bevor er sich erklären konnte, was es verursacht hatte, vernahm er es ein zweites Mal. Mit einem Ruck wandte er sich um und starrte auf die Tür."
Ich hoffe, so wird deutlicher, dass Elas weder (schallgedämpfte) Schüsse noch Keuchen oder ersticktes Schreien hört, sondern wirklich nur, wie die zwei Körper zu Boden fallen. Wäre das okay so?
2. Die Stimmen in der Vorhalle
Ich nehme mal an die Stimmen sind die Attentäter die Ihr weiteres Vorgehen besprechen. Wieso eigentlich, das sollten die doch schon im Vorfeld geklärt haben. So ein Attentat muß ja schnell gehen um zu vermeiden das das Opfer etwas bemerkt und entkommt. Eigentlich würde ich da erwarten, testen ob die Tür offen ist, dann schnell in den Raum rein Zielperson ausschalten und wieder verschwinden. Vorstellen könnte ich mir das Elas sieht wie jemand langsam die Klinke oder den Türknopf (falls es sowas im 22. Jahrhundert noch gibt) betätigt um kein Geräusch zu machen und dann reagiert.
Alternative wäre die Attentäter waren Amateure und wissen es halt nicht besser. Allerdings kann ich mir nicht wirkklich vorstellen das Mestor für so einen Auftrag keine Profis schickt.
(Ich schliesse mich bei Ichuebenoch an - mir ist auch nicht klar warum die Angreifer hier reden...)
Ihr habt Recht, Profis würden nicht reden. Ich hab's angepasst:
"und starrte auf die Tür. Sie stand noch einen Spaltbreit offen. Jetzt herrschte Stille nach den undefinierbaren Geräuschen. Stille, obwohl Jannis doch eigentlich in diesem Moment mit den Gästen reden müsste ...
Ein ungutes Gefühl, eher eine Vorahnung von Gefahr ließ sein Herz hämmern."
Ich hoffe, so passt es besser.
3. Das Passwort
Ich weiß nicht ob das beabsichtigt ist aber mir hat die Vorstellung das Elas in einer Verhandlung mit einem gut betuchten Kunden versehentlich das Passwort ausspricht und alle plötzlich im Safe Room landen ein Schmunzeln entlockt.
In der beschriebenen Situation nimmt es allerdings bis zu einem gewissen Grad die Dramatik raus.
Das habe ich rausgenommen. Es steht zwar da, dass Elas nicht über Vaia spricht, aber schon dass der Gedanke bei dir aufkommt, reicht mir als Grund, es zu ändern.
"Vaia. Seine Rettung.
Er hatte den Namen seiner Frau als Passwort für diese Sicherheitseinrichtung gewählt, lächelnd und nur weil der Makler auf ein neues bestanden hatte. Niemand außer ihm wusste von Vaia. Philo hatte sie nie kennengelernt und er selbst sprach nicht über sie, weil er damit jedes Mal die Wunde wieder aufriss, die ihr früher Tod verursacht hatte."
4. Wie viele 'Gäste'
Wissen wir das nicht? Die Serviceeinheit hat zwei gemeldet, warum steht das mit dem dritten im Raum?
Doch, wir wissen das, was die Serviceeinheit an der Haustür gesehen hat. Das mit dem Dritten ist das, was die Beamten zu Elas sagen. Es sollte als Beruhigung für ihn gemeint sein, dass nicht noch jemand draußen postiert war, den die Serviceeinheit an der Tür nicht erfasst hat. Ich wollte damit keine 'falsche Spur' legen.
5. Kameras im Saferoom
Was ich mich auch gefragt hatte- hat der Panzerraum da keine Kameras von denen man verfolgen kann was eigentlich im Haus passiert? Waere irgendwie praktisch wenn man unten ist - und dann feststellt dass eine streunende Katze durch das Wohnzimmer kommt - bevor die Cops vor Ort sind...
Guter Gedanke! Die habe ich jetzt noch eingefügt. Also die Monitore, nicht die 🐱.
"Ein Blick auf die Monitore der Kameras vom Wohnraum und der Vorhalle zeigte ihm, was sein Verstand sich zu glauben weigerte: Zwei reglose Körper am Boden neben der offen stehenden Haustür und ein bewaffneter Mann in Schwarz im Wohnzimmer und einer befand sich offensichtlich in der Küche, denn die geöffnete Tür hing schief in ihrer Führungsschiene."
6. Foreshadowing
Generell hat man - aus der Beschreibung der Villa und ihres Sicherheitssystems vorher - schon geahnt dass irgendwas in die Richtung passieren wird und dass das Sicherheitssystem wohl noch eine Rolle spielen wird.
wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Zwar hat Ares so eine Vermutung geäußert, aber so ganz ernstgenommen hatte ich das nicht.
Dass einer von euch überrascht war, der andere nicht, ist spannend für mich.
Dass etwas kommt, wurde - wie Thorsten ja sagt - von der vorherigen Erwähnung des Sicherheitssystems ja quasi angekündigt. Ich habe mich bemüht, das so dezent wie möglich einzustreuen. Dass ich es kurz nennen musste, hielt ich für nötig (obwohl es sicher auch interessant wäre, wenn der Leser erst nach Elas' Fall in den Saferoom von dessen Existenz erfahren würde). Ich dachte, ich müsste erklären, warum es in dem Haus so einen Raum gibt, wenn Elas bis zu diesem Zeitpunkt ja mit niemandem im Clinch liegt. Aber in dem Moment, in dem er fällt, würde Elas sicher nicht darüber nachdenken, dass es da glücklicherweise einen etwas überspannten Vorbesitzer der Villa gab, der ... Ich denke, das würde Tempo aus der Überfallszene herausnehmen und sogar (durch das nötige PQP) für dezentes Augenrollen beim Leser sorgen.
Was denkt ihr? Vorher erwähnen oder lieber später in Rückblende erklären, warum es einen solchen Raum in Elas' Haus gibt?
7. Gesamtwirkung
Ich finde die Szene - bis auf die oben angemerkten Punkte - eigentlich gut geschildert, und auch den Zeitsprung in der Mitte kann ich ganz gut leiden.
Es wird auf jeden Fall spannend. Elas wird jetzt wohl Ares um weitere Informationen bitten und kommt mit ins Spiel, notgedrungen. Ich möchte auch gerne wissen, was in seiner Vergangenheit so alles passiert ist.
Beides macht mich froh, vielen Dank!
Ich habe euch oben ein paar Fragen gestellt - machen wir's einfach so: Wenn ich nichts von euch höre, gehe ich davon aus, dass alles so passt, was ich geändert habe?