Es gibt 97 Antworten in diesem Thema, welches 32.494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. November 2015 um 14:49) ist von Iskossa.

  • Lianne war sofort abgesprungen, wofür sich ihr Hinterteil erleichtert bedankte. Als der Zwerg mitten ins Dickicht hinein trampelte, war sie grade dabei, ihre Pfanne vom Gepäck zu binden.
    Offenbar waren all ihre Gefährten für Gorakhs Vorschlag und folgen ihm ohne Widerspruch zwischen die Sumpfbäume.
    Warum können wir nicht einfach auf der Strasse bleiben?, dachte sie sich, als sie mit einem trotzigen Gesichtsausdruck hinter den Männern her stapfte. Ihr blödes Pony liess sich kaum dazu bewegen, ein anständiges Tempo anzuschlagen, da es hier überall Futter hatte. Sie lenkte ihre Wut darauf, sich zu überlegen, wie sie das Biest nennen sollte.
    Fresssack? Trampel? Dummkopf? Ballonhirn?
    Diese Beschäftigung lenkte sie so sehr ab, dass sie fast ins Hinterteil von Etlors Pferd gelaufen wäre, als dieser plötzlich stehenblieb. Das Mädchen sah sich um. Es war eine Art Insel in dem immer ... sumpfiger werdenden Sumpf. Hier war genug Platz für die Reittiere und sie, und Gorakh schlug vor, hier Rast zu machen. Endlich! Lianne band das Pony an einen Ast und schlug nach der Sumpfmücke auf ihrer Wange.
    Und nach der auf ihrem Arm.
    Und der auf der Stirn.

    Lianne hasste Mücken.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Iskossa schaute der Gruppe nach, wie sie sich von der Strasse entfernten. Etwas verkrampft richtete auch er sich auf, nahm sein Pferd bei den Zügeln und stapfte der Gruppe nach.

    Er liess sich neben Lyz nieder und strich sich ein wenig Sumpf an die Wangen um so die Mücken zu vertreiben.
    Still sass der Elbenkrieger da und lauschte den anderen. "Mittlerweile ein buntgemischter Haufen hat sich da zusammen geschlossen.", flüsterte er Lyz zu.

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    Da Everad gegenwärtig offenbar abwesend ist und wir auch keine Antworten erhielten, mach ich mal weiter. Everad: spring ein, wenns dir wieder passt :)

    Lianne blickte nur kurz zu dem Krieger und nickte, beobachtete, wie der Zwerg begann, Holz für ein Feuer aufzuschichten, und der Mönch sich um die Tiere kümmerte. Sie kam sich etwas blöd vor, hier so rumzusitzen, erhob sich, und begann Feuerholz zu sammeln und es Gorakh zu bringen.
    Sie hatte bereits versucht, vorauszusagen, was sie so erwartete, und musste sich eingestehen, absolut nicht in der Lage dazu zu sein. Also gab sie es auf und würde sich überraschen lassen müssen.

    Bald konnten sie sich um ein wärmendes Feuer setzen und etwas kleines zu Mittag essen. Lianne wartete und war gespannt, wer das Wort ergreifen und sich als Anführer der Gemeinschaft profilieren würde.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Dank der Hilfe des Mädchens war das Feuer rasch entfacht gewesen und Gorakh musste zugeben, dass es seine Vorteile hatte in einer Gruppe zu reisen. Dennoch schlürfte er wortlos eine Suppe und etwas Brot hinunter, ehe er sich ins feuchte Graß niederlies und aus reiner Gewohnheit gedankenverloren mit seinem Langdolch spielte. Immer wieder musterte er die bunte Truppe rujnd ums Feuer, doch konnte er sich noch immer kein rechtes Urteil bilden.
    Plötzlich bemerkte Gorakh eine verstohlene Bewegung im hohen Sumpfgrass. Ohne Zögern beschrieb sein Handgelenk eine rasche Drehung und der Dolch segelte in die Mitte des Grüns, von wo ein schmatzender Laut ertönte. Angespannt, unter der passenden Seite seies Umhangs verborgen, schlich der Zwerg seiner Waffe hinterher, ehe er kurz darauf mit einem großen kakerlakenähnlichen Tier in der einen und dem Dolch in der anderen Hand zurückkehrte.

  • Der Elb sass regungslos im Kreis der Gefährten rund ums Feuer.
    Die Flammen züngelten um die Wette, hell erstrahlte es im Kreise unterschiedlichster Steine.
    Die Suppe war willkürliche Blasen als diese über dem Feuer hing.

    Fast schon in einer Starre gefangen starrte Iskossa in die Flammen. Er vernahm zwar die Gespräche und ein Wesen das um die Gruppe schlich, doch fehlte ihm die Energie sich zu bewegen. Zu sehr ist er noch mit den Gedanken in dieser vergammelten Stadt, zu wirr sind die Gedanken, die sich in seinem Kopf überschlagen.

    Wie gebannt sass er da und starrte in die lodernden Flammen des Lagerfeuers.

    Die Kapuze tief im Gesicht und ruhig atmend sass er da.

  • Etlor blickte das Lebewesen an, dass Gorakh erlegt hatte. Aufgrund seines Alters waren seine Ohren viel zu schlecht gewesen, um dass Tier im Gebüsch auszumachen.

    "Ich weiß nicht, wie es mit euch aussieht, aber ich kenne mich mit der Flora und Fauna hier nur unzureichend aus. Um welches Wesen handelt es sich hier?", frage er in die Runde. Es waren die ersten Worte, die seid der langen pause nach ihrer Flucht wieder gewechselt wurden und Etlor hoffte inständig, dass das die Gespräche wieder ind Gang bringen würden. Wenn Gefährten sich aufgrund mangelnder Kommunikation nicht kennen und deshalb auch nicht vertrauen, dann könnte das zu gefährlichen Situationen führen, die Etlor nur zu gern vermeiden wollte.

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
    Viel Schwerter klirren und blitzen;
    Dann steig ich gewaffnet hervor aus dem Grab -
    Den Kaiser, den Kaiser zu schützen.

    - Heinrich Heine, Die Grenadiere

  • Lianne war vor Schreck erstarrt beim Anblick dieses Wesens und suchte nun verängstigt das Gestrüpp um sie ab, ob sich nicht noch irgendwo ein verräterisches Gras bewegte. Es schien ihr, als würde sie von überall eine Art Krabbeln vernehmen.
    "Gibt es noch mehr davon?", fragte sie Ängstlich und zog einen ihrer Dolche, um für alle Fälle bereit zu sein. "Sind sie gefährlich? Mein Vater hat manchmal von den Monstern in den Sümpfen erzählt, aber ich dachte, das wären Märchen!" Hilfesuchend, fast bittend blickte sie zum Zwerg, der das Viech immer noch auf der Klinge stecken hatte- und es kurzerhand über das Feuer hielt, wo es in der Hitze sofort zu knacken begann.


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    - Twelve

  • Iskossa löste seine Starre und fing an zu grinsen.

    "Natürlich gibts hier noch weitere solcher Viecher, aber wenn du Angst vor Nager hast, müsstest du Todesangst gelitten haben in deiner Stadt." Iskossa drehte sich zu Lyz, nahm seine Kapuze ab und schöpfte sich eine Schüssel voll Suppe.

    Der Elb wandte sich nun an die gesamte Gruppe: "Na Leute wohin solls den jetzt gehen?"

  • Gorakh blickte die Gefährten der Reihe nach nachdenklich an, ehe er sprach.
    "Ich weiß nicht viel von dieser Gegend, doch ich bin mir sicher, dass uns von diesen Tieren keine Gefahr droht"
    Mit der freien Hand deutete er auf das Wesen, unter dessen Panzer grünlicher und von der Hitze des Feuers ebenfalls Blasen werfender Schleim quoll.
    "Anhand der Mundwerkzeuge kann man erkennen, dass es sich um einen Aasfresser handelt. Allerdings möchte ich nach Möglichkeit nicht wissen, wessen Leichnahm in diesem Sumpf so große Aasfresser ernähren kann"
    Sowohl Lianne als auch Etlor blickten ihn beunruhigt an, während der Elb unwillkürlich den Griff seines Schwertes umschloss und dann wieder los lies.

    Einmal editiert, zuletzt von Kelamith (29. September 2015 um 10:59)

  • Aasfresser also“, sagte Etlor nachdenklich. Er konnte solchen Wesen einfach nicht das geringste abgewinnen. Sie lebten vom Tod, so ironisch das klingen mag. Zwar tut das in gewisser Weise sehr viele Tiere, selbst Hunde und Katzen, aber Aasfresser machen sich nicht einmal die Mühe, ihre Mahlzeit selbst zu erlegen. „Und Ihr seid Euch sicher, dass von ihm keine Gefahr ausgeht?
    Beim genaueren Betrachten des Tieres vielen ihm die kleinen Widerhaken an den Mundwerkzeugen auf.
    Kommt es denn auch manchmal vor, dass Aasfresser sich doch selbst um ihre Beute kümmern? Diese Widerhaken dort sehen mir nicht danach aus, nur zum Zerlegen von Kadavern verwendet zu werden.“
    Der Priester war gerade aufgestanden, um das Insekt genauer zu untersuchen, als ein erneutes Rascheln – diesmal selbst für seine Ohren laut genug – zu hören war. Er drehte sich um, konnte jedoch nur den Hinterleib eines weiteren Tieres ausmachen, ehe es im Dickicht verschwand.
    Langsam wanderte seine Hand in Richtung seines Kriegshammers. Die Situation machte ihn äußerst nervös, obwohl er sich eigentlich zu den ruhigen Artgenossen zählte. Kaum hatte er den Hammer ergriffen, flog ihm plötzlich ein dunkler Schatten, den er nur aus seinem Augenwinkel gesehen hatte, von einem Busch zu seiner Rechten entgegen. Im letzten Moment gelang es ihm, seinen Hammer zu heben, dann wurde er auch schon getroffen.
    Es war das gleiche Insekt, dass der Zwerg zuvor getötet hatte, nur eben noch am Leben. Mit seinen vielen Beinen klammerte es sich am Schaft des Hammers fest und versuchte, mit den Mundwerkzeugen ähnlich großen Zangen seiner Habhaft zu werden. Eine erwischte Ihn am Arm und die Widerhaken bohrten sich wie kleine Messer in sein Arm. Etlor stöhnte auf und stolperte rückwärts, ehe es ihm gelang, das Vieh mit einem Ruck von sich zu werfen. Im Bruchteil einer Sekunde rappelte es sich wieder auf und verschwand im Gebüsch. Erst jetzt merkte Etlor, dass die Reisenden von einem wahren Konzert aus raschelnden Blättern umgeben waren.
    Ich fürchte, wir sind hier nicht mehr sicher“, stellte er geistreich fest; zu mehr war er gerade nicht in der Lage.

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
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    - Heinrich Heine, Die Grenadiere

    Einmal editiert, zuletzt von Everad (29. September 2015 um 11:20)

  • Iskossa sah entsetzt wie die Insekten die Gruppe umzingelten. "Zu den Waffen!", rief Iskossa und riss Lyz auf ihre Beine. "Schnell Lyz! Hol dir ein Stock und entfach es am Feuer!" befahl Iskossa der jungen Dame und zog eines seiner Schwerter. Er rannte zum Priester und riss das Insekt von seinem Arm. "Mist, hätte ich doch bloss einen Schuppenpanzer..." schoss es Iskossa durch den Kopf als sich ein Insekt zur Aufgabe machte, den Arm des Kriegers zu durchlöchern.

    Um sich schlagend traf Iskossa ein paar Insekten. Erst als er das zweite Schwert zog, sein Drachenschwert konnte er langsam Herr der Situation werden.
    Er erkannte, dass sich weitere Insekten in den Bäumen befanden und suchte einen Ausweg.

    "Hmm... So wie es aussieht müssen wir uns einen Ausweg erkämpfen und wieder zurück auf die Strasse gelangen!" rief er in die Gruppe.

    Er rannte auf eine weitere Insektengruppe zu und versuchte sie schnellstmöglich unschädlich zu machen. Leider sprangen zwei Insekten auf seinen Rücken und bohrten sich in Ihn hinein. Stechende Schmerzen weiteten sich auf seine Arme aus und verlangsamte seine Bewegungen drastisch.

  • Einige Sekunden war Lianne wie gelähmt vor Schreck, doch als Iskossa sie auf die Beine zog, erwachte sie aus ihrer Starre und tat, wie ihr geheissen, schnappte sich ein brennendes Scheit aus dem Feuer.
    Mit der anderen Hand zog sie einen der Dolche und stach auf jedes der Biester ein, das ihr zu nahe kam.

    Was leichter gesagt war als getan. Für jedes getötete Insekt kamen drei neue hinzu, und so sehr sie auch mit Fackel und Waffe um sich schlug, es schien nutzlos. Sie hörte die Anweisungen des Kriegers und realisierte, dass sie sich während ihres schon fast panischen Kampfes ein paar Meter von der Gruppe entfernt hatte und ganze Horden dieser Viecher ihr den Rückweg versperrten.
    Oh nein. Bitte nicht! Wild schlug sie um sich im Versuch, näher an die anderen heranzukommen, als die ersten Insekten nach ihren Waden schnappten und sich furchtbare Schmerzen in ihren Beinen ausbreitete. Entsetzt schrie sie auf und sank wie gelähmt hilflos auf die Knie. Die Fackel war inzwischen erlöscht, und mit einem Stumpfen Stück Holz und einem viel zu kleinen Messer versuchte sie zu verhindern, dass die Biester sich auch noch in ihrem Oberkörper verkrallten.


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    - Twelve

  • Gorakh blickte verzweifelt um sich. Es waren zu viele, viel zu viele. Noch während er ein weiteres der Tiere mit seinem Dolch aufspießte, prallte etwas heftig gegen seinen Rücken. Von der Wucht des Aufpralls wurde der Zwerg zu Boden geschleudert. Ein weiteres der Insekten hatte ihn angesprungen und wand sich nun auf seinem Rücken. Wütend grunzend packte er hinter sich und schleuderte das Tier von sich. Auch die anderen gerieten zunehmend unter Druck und so sehr ein jeder sich auch bemühte, sie konnten der Lage nicht Herr werden. Wurde ein Tier getötet, so rückte ein Dutzend nach. Und während Gorakh verzweifelt um sich Hieb, sah er wie das Mädchen, Lianne, zu Boden ging. Wild schreiend und um sich schlagend wurde sie von den Käfern in das dichte Graßmeer geschleppt. Nur wenige Augenblicke später vrschwand auch der Mönch im Dickickt, den Stab noch immer in der Hand. Fast zeitgleich spürte der Zwerg, wie sich der matschige Boden unter ihm zu bewegen schien und verlor den Halt als noch mehr Insekten aus dem Untergrund hervorbrachen. Mit ersticktem Keuchen kippte er hintenüber und landete auf einer Masse aus Chitinpanzern, die auch ihn eilig in das Dickicht trugen. Und obwohl er den Großteil seiner Ausrüstung noch bei sich trug, hatte er sich nie hilfloser gefühlt.

  • Etlor wurde immer weiter von der Gruppe abgedrängt. Mit Mühe schaffte er es, den Schild auf seinem Rücken von dem Gurt zu befreien. Mit Hammer und Schild schlug er um sich, doch konnte er den Ansturm nicht aufhalten. Zudem machte sich recht schnell Erschöpfung in ihm breit, war der Mönch doch nicht mehr der Jüngste.
    Er hörte Lyz' Schrei, doch konnte er sie nicht mehr in den Massen aus Insekten ausmachen. Wütend zerschlug er einem der Bestien den Schädel. Er wusste, das er diesen Kampf nicht lange mehr führen konnte; seinen Kameraden erging es wohl nicht anders. Sein Arm schmerzte von dem Biss. Dann verlor er den Halt, stürzte auf mehrere Käfer, die ihn wegtragen zu wollen schienen.
    Iskossa! Gorakh!“, schrie Etlor. Wo seid ihr?
    Der Mönch sandte ein Stoßgebet zu den Göttern, auf das sie diesem Treiben ein Ende bereiten würden, aber nichts geschah. In seiner Verzweiflung sah er nur einen Ausweg. Er wusste, dass die Götter zornig werden würden, aber er hatte doch letztlich keine Wahl.
    Es gelang ihm, sich seitlich von dem Käfer abzurollen, sodass er in dem dreckigen Morast landete. Schnell richtete er sich auf und beschwor, wie schon einmal in dem Gasthof, die Kraft der Götter in sich herauf. Er spürte die Wärme, die ihn zuversichtlich stimmte und Hoffnung spendete. Er versenkte seinen Hammer in einem Käfer, um gleich darauf seine Hand nach vorn auszustrecken. In dem Bruchteil einer Sekunde entließ er die göttliche Kraft, die er in sich gesammelt hatte, in Form eines gleißenden Strahls aus Feuer, der sich vor ihm ausbreitete.
    Etlor wusste, dass er er die Käfer damit nicht aufhalten konnte, aber das hatte er auch gar nicht beabsichtigt. Wie erwartet wichen die Biester zurück und eröffneten ihm eine Gasse. Er schnappte sich seinen Hammer und rannte hindurch, solang sie noch offen frei war. Er hatte Glück: er fand das Mädchen, dass am Boden lag und sich im verbitterten Kampf mit den Insekten befand. Dennoch konnte er Gorakh und Iskossa nicht finden, aber er hoffte, dass sie sich allein zur Wehr setzen konnten. Kaum war der Strah aus heiligem Feuer verschwunden, rückten die Käfer wieder nach. Er schlug einen davon mit dem Hammer von Lyz hinunter, sodass sie wieder aufstehen konnte. Dennoch blieb keine Zeit zum Verschnaufen.
    Geht es dir gut“, fragte er zwischen zwei Hieben. „Weißt du, wo die anderen sind.
    Eltor machte sich wirklich sorgen. Immerhin hatte er Lyz gefunden, aber der Elf und der Zwerg waren irgendwo dort draußen. Sie mussten sich so schnell wie möglich wieder vereinen.

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
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    - Heinrich Heine, Die Grenadiere

    Einmal editiert, zuletzt von Everad (29. September 2015 um 11:20)

  • Der ganze Rücken schmerzte und Blut rann über Iskossas Hände als er wieder zu sich kam.
    Er schaute um sich und sah nur schwarze Insekten. "hm komisch. Die Viecher tragen mich irgendwohin, attackieren mich jedoch nicht mehr..." grübelte Iskossa und studierte die Szenerie.

    Hunderte dieser Insekten krabbelten in einem irrsinnigen Tempo in die gleiche Richtung.
    Iskossa packte seine Schwerter und suchte nach den anderen. "Hoffentlich ist ihnen nichts weiteres geschehen..." Iskossa legte sich flach auf den Panzer und hoffte auf eine Weisung für seinen weiteren Weg.

  • Immer härter Wurde der Kampf gegen die Käfer. Kaum hatte Etlor einen von ihnen erschlagen, rückten mindestens drei nach. Dem alten Mann ging langsam die Kraft aus und er merkte, wie seine Glieder langsam träge, die Hiebe mit seinem Hammer immer unpräziser wurden. Bald würde er ihnen keinen Widerstand mehr leisten können.
    Während einer besonders großen Welle der Käfer hatte er Lyz wieder aus den Augen verloren, aber er wagte es nicht, noch einmal die Güte der Götter herauszufordern; vermutlich hatte er sie bereits überstrapaziert, denn er spürte ihre Nähe deutlich schwächer als sonst.
    Eines der Insekten rammte seine Fangzähne in Etlors Kniekehle, sodass er laut aufstöhnte und zu Boden ging. Entgegen seiner Erwartung machten sich die Krabbeltiere nicht sofort daran, ihn genüsslich zu verspeisen, sondern machten sich daran, den Mönch auf ihre Rücken zu laden. Ehe sich dieser versah, wurde er auch schon auf dem Rücken liegend davon getragen.
    Die Chitinpanzer waren recht unbequem und Etlor wurde durch die ruckartigen Bewegungen seines Trägers durchgeschüttelt. Dadurch nahm der Schmerz in seinem Bein weiter zu. Er vermutete, dass einige Sehnen durch den Angriff verletzt worden waren, da die Bewegung des Beines eingeschränkt war. Hoffentlich waren die Bisse dieser Insekten nicht giftig. Schmerzerfüllt fuhr seine Hand zu der klaffenden Wunde. Er schloss die Augen und hoffte, dass die Götter ihn erhören würden. Ein leichtes Schimmern ging von seiner Hand aus und der Schmerz ließ allmählich nach. Auf mehr konnte der Mönch auch nicht hoffen; ihm fehlte die Kraft, um die Verletzung zu heilen.
    Er sah zum Himmel auf, doch das Geäst von kleinen recht kümmerlich aussehenden Bäumen versperrte ihm immer wieder die Sicht. Wo tragen sie mich nur hin? Schon längst hatte er die Orientierung verlorenen. Allerdings keimte auch Hoffnung in ihm auf. Wenn er nicht von den Käfern getötet wurde, dann erging es seinen Kameraden mit etwas Glück ganz ähnlich. Vielleicht wurden sie sogar zum selben Ort gebracht und könnten sich dort wieder sammeln. Jedoch drückte eine Überlegung die Hoffnung schnell wieder in die hinterste Ecke seines Verstandes. Nur weil er noch nicht tot war, bedeutete das ja nicht, dass dieser Zustand auch lang andauern würde ...

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    3 Mal editiert, zuletzt von Everad (29. September 2015 um 11:20)

  • Spoiler anzeigen

    @Iskossa @Everad @Kelamith ich hau einfach mal wieder inne Tasten ^^

    Lianne schrie. Spürte wie ihr Umhang riss unter dem Zug und den Bissen, Stechen und den Bewegung tausender kleiner Fühler und Beine. Jede freie Stelle ihrer Haut schien zu brennen, eines ihrer Messer war längst verloren, das andere hielt sie krampfhaft fest. Überall die widerborstigen Glieder dieser hässlichen Biester.
    Und plötzlich kam der Schmerz. Vielleicht ein Gift, vielleicht der Schock, sie wusste es nicht. Lianne hatte Todesangst. Von allein zog sich ihr Körper zusammen, versuchte, sich klein zu machen. Schmerz, Schmerz. Oh, ihr Götter der Wüste.
    Sie fühlte sich immer tauber. Was geschah hier? Ihr Geist befreite sich, die Qualen der Käfer wurden immer mehr nur ein Echo in der Ferne. Ganz ruhig lagen ihre Gedanken vor ihr.
    "Ich sterbe."
    Ja. Sie würde sterben. Vielleicht war es das Beste. Vielleicht ...

    Ein harter Schlag holte ihren Geist wieder in die Gegenwart zurück. Sie sah blauen Himmel, sich widerspiegelnd in abertausenden von dunklen Panzern.
    Es war ... wunderschön.
    Dann versank die Welt in Dunkelheit.

    Spoiler anzeigen

    neeee die stirbt net so schnell, keine Angst ^^


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    - Twelve

  • Die Meute Insekten verlangsamte ihr Tempo und Iskossa richtete sich zögerlich auf. Er erblickt einen Hügel mit mehreren Öffnungen und umringt von dichtem Wald.

    Er schaute um sich, sah jedoch niemand von den anderen. Die Schmerzen waren noch da, jedoch nicht mehr so schlimm wie sie vorhin waren. Er umfasste sein Schwert mit der Hand und wackelte mit den Zehen. "Scheint alles noch heile zu sein. Wo sind bloss die anderen?", Iskossa schaute in die Ferne zum Hügel, konnte jedoch nichts und niemand erkennen, nur diese überdimensionalen Kakerlaken überall.

  • Gorakh sah Blätter und Gräßer über sich hinwegziehen, während die Käfer ihn munter durchschüttelten. Irgendwann hielt sein wackeliger Transport inne und der Zwerg kippte von dem großen Chitinpanzer. Gewandt rollte er sich ab und kam den Dolch kampfbereit in der Hand haltend auf die Füße. Rings um ihn herum war nur ein Meer aus grauem Chitin, während sich vor ihm eine tunnelartige Öffnung befand, die augenscheinlich in die Erde reichte. Trommeln erklangen aus dem Inneren der Erde und Gorakh schoss nur ein Gedanke durch den Kopf: Womit bedienen Käfer Trommeln?

    Einmal editiert, zuletzt von Kelamith (29. September 2015 um 10:55) aus folgendem Grund: Formatierung

  • Der Käfer der Iskossa trug wurde merkbar langsamer. Der Elf richtete sich auf und schaute hilfesuchend umsich.
    Vor Ihm baute sich ein Tor auf welches langsam und ächzend auf geht. Das Tor schien nicht bewacht, weder Wachen noch Palisaden sind aufgestellt.

    "Hm.. das wäre die Chance...", dache Iskossa und rutschte ganz vorsichtig vom Rücken des Käfers und verschwand im Schatten der vorbeiziehenden Käfer.

    Kaum an der Mauer angekommen, hörte er Trommeln. Verwundert stockte Iskossa kurz, schob sein Schwert in die Scheide und richtete die Kaputze. Geduckt und vorsichtigem Schritte entfernte er sich der Käfer und fand eine kleine Scharte an der Mauer. Wie eine Ewigkeit kam ihm der Weg den er schleichend zurückgelegt hat vor, als er endlich ankam und die Szenerie beobachtete.

    Einmal editiert, zuletzt von Iskossa (13. August 2015 um 18:08)