Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 22.836 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. September 2018 um 10:15) ist von Klimbim.

  • Cosima hörte gradezu, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel und mit einem lauten "wumms" in dem Dreck am Boden landete. Dort konnte er gerne eine Weile bleiben.
    Zwar war der Kater anscheinend etwas beleidigt, aber das war das deutlich kleinste Übel im Gegensatz zu dem, was sie im Wald erwartet hätte. So konnten sie nun bequem zusammen auf der Kutsche sitzen und die Landschaft genießen, ohne sich groß anstrengen zu müssen.
    Bis auf den Kater - Cosima erinnerte sich daran, dass er Ginster hieß - der sie anscheinend nicht für würdig genug hielt, um mit ihnen auf derselben Bank zu sitzen. Deswegen stolzierte er neben dem Karren her, auch wenn es ihm sichtlich zuwider war, dass seine sanften Pfoten den Dreck der Straße berührten.

    Eine Weile saßen oder liefen sie noch stumm und in scheinbarer Eintracht nebeneinander, bis Cosima sich schließlich erbarmte. Sie beugte sich herunter und wollte Ginster im Genick packen, um ihn mit auf die Kutsche zu zerren. Sie hatte vollkommen verdrängt, dass es sich nicht um eine kuschelige Schmusekatze handelte, sondern um eine störrische, eingebildete und menschenhassende Riesenwildkatze.
    In dem Moment, in dem Mumpitz ihr das ins Ohr zischte, war es auch scho zu spät. Der Kater fauchte, kratzte, biss und wütete um sich herum. Cosima schrie vor Schmerz auf und wollte ihn fallen lassen, er krallte sich aber bereits mit aller Kraft und Empörung fest.

    Bei dem Versuch, die Bestie abzuschütteln, rammte Cosima aus Versehen Tiligan ihren Ellbogen in den Bauch. Er stöhnte auf und versuchte, sich so weit wie möglich von dem Geschehen zu entfernen. Dafür rutsche er nach hinten, sah aber nicht, dass Adelle - im Gegensatz zu ihm - helfend herbeieilen wollte und sich bereits halb erhoben hatte. Als Tiligan gegen die Hexe stieß, fiel sie einfach von der Kutsche herunter. Im gleichen Moment konnte Cosima das Tier endlich von ihrem Arm schütteln, sodass auch Ginster im Staub landete.

    Einen Moment sahen sich Tiligan und Cosima entsetzt an, bevor sie beide von der Kutsche sprangen, um ihren unfreiwilligen Opfern zu helfen. Dass das Pferd jetzt herrenlos hermlief, fiel Cosima erst auf, als es schon zu spät war...

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Tiligan rappelte sich nicht wirklich eleganter aus, als er sich aus der Kutsche hatte fallen lassen. Trotzdem konnte diese Schmach seinem gewinnenden Lächeln keinen Abbruch tun.
    Mit großen Schritten näherte er sich Adelle. "Habt Ihr euch verletzt, Mylady?"
    Ganz wie ein weißer Ritter half er ihr auf die Beine und beweihräucherte sich selbst für diese kühne und durchdacht ... wo war die Kutsche?
    Erschrocken ließ er die Hexe wieder fallen und hielt sich in Ausdruck wilder Panik die Hände vor den Mund. Er musste etwas tun!
    So schnell ihn seine edlen beine trugen rannte er nun der Kutsche hinterher. Die Pferde schienen sich über die reduzierte Last zu freuen und waren definitiv schneller geworden.
    Tiligan achtete nicht mehr auf Adelle, der Cosima nun zur Hilfe eilte, oder auf diese komische Katze, die schon selbst wieder auf die Beine kam. Wer sprechen kann, kann auch fühlen!
    Tiligan kam der Kutsche mit jedem Schritt wichtige Zentimeter näher und schließlich erreichte er das Gefährt, was ihm die Kraft gab noch einmal zu beschleunigen. Heftig atmend schwang er sich auf den Kutschbock und zügelte die Pferde.
    Ein Held war geboren!

    Manchmal flüstert der Wind eine Legende,
    bevor die Geschichte sie zu schreiben vermag.

    Hört das Flüstern:

    Der Orden der Geweihten

  • Zum x-ten Mal fragte sich Ginster, wo er hier eigentlich zum Kuckuck gelandet war und warum er nicht schon längst über alle Berge war. Hatte diese... diese diese Person ihn doch tatsächlich aufheben wollen! Ihn! Nicht nur dass er eine Riesenwildkatze war, ein Tier, das nicht zum Aufheben und Streicheln gemacht ist, nein, er war auch noch eine sprechende und denkende Riesenwildkatze! Würde sie etwa einfach herumtrampeln und irgendwelche Männer auf diesen blöden Karren hieven, die grade an ihr vorbeispazierten? Na?
    Mit zuckender Schwanzspitze sass er ein paar Meter von den Frauen entfernt und reinigte seine Vorderpfote, während er sie mit gelben Augen misstrauisch beobachtete.

    Der Ritter kam mit dem Karren zurück, ein stolzes Grinsen im Gesicht. Aber Ginster hatte genug von Karren und Pferden und blöden Menschen, die einem mir nichts, dir nichts im Genick packen und herumtragen wollten.
    "Ich geh mir was zu Essen suchen", murmelte er und machte sich Richtung Wald davon. Es sollte ihm nicht schwerfallen, wieder mit den dreien aufzuholen. Ausserdem würde es zwischen den Bäumen weitaus kühler sein, ein Gedanke, der seinen Entschluss bekräftigte. Er konnte sich sein Fell schliesslich nicht einfach so abstreifen wie die Menschen ihre Kleidung.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

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    Adelle rappelte sich auf und unterdrückte jegliche Wut, während sie sich ihr schmerzendes Gesäß rieb, zumindest versuchte sie es. Im Augenwinkel sah sie, wie der Kater sich nuschelnd davonmachte und sah auch Tiligan, der selbstverherrlichend auf ihrem Kutschbock saß und sich feiern lassen wollte, als er diesen umgelenkt und zurückgebracht hatte. Ohne die beiden Deppen hätte es gar kein Problem gegeben, aber die Magiern war sich sicher, dass sie auf den Trichter nicht kamen.
    Erst Probleme verursachen und sich dann bei knapper Lösung des Geschehens feiern lassen, nicht mit ihr, nicht mit Adelle.
    "Runter vom Kutschbock!", keifte sie den selbst ernannten Helden an, dessen Grinsen aus dem Gesicht wich, als er Adelles wütenden Blick entdeckte. Anscheinend hatte er mit Dank gerechnet.
    "Runter. Vom. Kutschbock!", wiederholte die Magierin noch einmal. Cosima schaute verlegen drein, vermutlich war ihr die Angelegenheit peinlich. Sie hätte es besser wissen müssen, hatte es aber eigentlich nur gut gemeint. Dass der Kater sich dermaßen wehrte, damit konnte niemand rechnen, oder doch?!
    Tilligan steig ab und wollte mit erhobenen Zeigefinger etwas zum Besten geben, aber Adelle würgte ihn mit den Worten:
    "Nicht jetzt, sei einfach still, bitte."
    Die Magierin hob leicht den Saum ihres Kleides an, welches derweil wirklich verwildert aussah und nahm schwer seuzend Platz. Mit starren Blick sah sie gerade aus und kämpfte gegen die Wut, die sich in ihr zusammenstaute. Sie zwang sich zu einem Lächeln, was so falsch aussah, dass sie damit nicht einmal einen Blinden hätte täuschen können.
    "Da keiner von euch fähig ist, eine Kutsche vernünftig zu führen, werde ich das ab jetzt machen, bevor meine Vorräte, Reagenzien und überhaupt alles, was ich in meinem Leben eisern angespart habe, zu Bruch geht. In diesem Karren steckt mein ganzes Leben und ich verlange, dass man das mit Respekt behandelt!"
    Diese Worte presste sie durch ihre zum Grinsen verzogenen Lippen, als seien diese eine Barriere gegen viel fiesere Worte. Aber es stimmte. Alles, was Adelle besaß, befand sich im Karren. Abgesehen von sich, den beiden Pferden, den Wagen, gab es zuvor nichts. Sie wollte sicherlich nicht die herzzereißende Geschichte eines Waisenkindes erzählen, was sich alles hart erarbeitet hatte. Diese Geschichte konnten viele erzählen und erweckte ungefähr so viel Mitleid, wie das Diebe nur andere beraubten, um es den Ärmeren zu geben, nämlich sich selbst. Deshalb fragte sie die anderen auch nicht nach ihrer Geschichte, was sie dazu brachte mit ihr zu reisen, denn das hätte bedeutet, sie hätte auch über sich etwas erzählen müssen. Wobei sie sich schon brennend dafür interessierte, warum Cosima mit ihrer Schulter redete und warum Tiligan so gestellt daherkam, als spielte er eine Rolle in einem schlechten Theaterstück. Der Retter von Witwen und Waisen.
    Auch interessierte sie, warum Ginster sprechen konnte. Noch nie hatte sie ein Tier wie ihn gesehen und es war klar, dass dort Magie im Spiel war. Vielleicht kamen sie unterwegs an einem Magierzirkel vorbei, bei dem Adelle etwas über solche Magie nachschlagen konnte. Sie war zwar nur eine Naturmagiern, aber niemand behauptete, dass man seine Fähigkeiten nicht ausbauen sollte.
    Wie auch immer, dachte sich die junge Magierin und schaute etwas beruhigter auf die anderen beiden hinunter.
    "Was ist? Wollt ihr da herumstehen oder weiterfahren?"

  • Cosima wollte etwas zerknirscht zurück auf die Kutsche klettern, aber Tiligan hielt sie zurück.
    "Der Weg scheint weiter als gedacht und der Kater ist weg."
    Cosima nickte zustimmend. Sie hatte langsam ebenfalls Hunger bekommen. Außerdem stand die Sonne nicht mehr hoch am Himmel, sondern kündigte den Abend an.
    "Ja, wir sollten uns einen Schlafplatz und etwas zu essen suchen", stimme sie Tiligan zu. Wo würde man hier Nahrung finden?
    Adelle hatte sich auf ihrer Kutsche aufgerichtet und suchte den Waldrand scheinbar nach Ginster ab. Cosima tat es ihr gleich, aber er war schon zu weit weg.
    "Gut, dann also los!", befahl Tiligan und marschierte los.
    Optimistisch trabte Cosima ihm hinterher und auch Adelle setzte ihre Kutsche in Bewegung.

    "Ähm... chrm. Cosima?"
    Sie schaute auf ihre Schulter und sah ein äußerst besorgtes Gesicht.
    "Fällt dir nicht etwas auf?"
    Sie ließ den Blick schweifen. Die Straße lag hinter ihnen, die Sonne würde bald untergehen und die Stadt konnte man so gut wie nicht mehr am Horizont ausmachen. Vor ihr lag der Wald und hoffentlich auch dieser Kater.
    Moment.
    "DER WALD!" Mumpitz flatterte empört mit seinen Flügeln, als Cosima plötzlich stehen blieb und entsetzt zwischen ihren Gefährten und den Bäumen hin- und herblickte.
    "Du machst dir vollkommen umsonst Sorgen. Es ist etwas dunkler, aber dafür sind wir geschützt und haben gute Chancen, Essen und Wasser zu finden", versuchte Adelle sie zu beruhigen.

    Was sollte sie noch sagen? Es gab keine logischen Argumente, wieso die Gruppe nicht den Wald betreten und zu dem Kater stoßen sollte. Zumindest keine, die Cosima laut aussprechen wollte. Nach einem letzten hilflosen Blick zu Mumpitz holte sie wieder auf und näherte sich ihrem Verderben.

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  • Wälder sind nicht die gewöhnlichen Gebiete gemeiner Hauskatzen. Besonders nicht jene der Umgebung, die oft mit Dornen überwuchert waren und in denen die in der Gegend üblichen, ziemlich bissigen Dachse lauerten.
    Riesenwildkatzen hingegen haben sich vortrefflich an das Waldleben angepasst. Ihre Pfoten sind nicht so weich wie die ihrer städtischen Verwandten, aber umso widerstandsfähiger, und das Fell neigt weitaus weniger dazu, an irgendwelchen Ästen hängenzubleiben.
    Ginster schlich sich also gerade durch einen der genannten Dornbüsche, von denen er wusste, dass sie oft Vogelnester beherbergten. Und auch wenn er manchmal ein schlechtes Gewissen hatte deswegen- einwöchige Küken sind und bleiben eine Delikatesse. Er hoffte, dass er bald etwas finden würde, um nicht allzu viel Mühe zu haben, mit den anderen aufzuholen. Dann wiederum war die kühlere Waldluft sehr angenehm...
    Er zuckte zusammen und zog den Kopf zwischen die Schultern. Seine gelb-grünen Augen beobachteten die schweren Stiefel, die sich keine zwei Meter vor ihm in den Boden gegraben hatten.
    Er hörte ein Grunzen, ein Rascheln... und ein Plätschern, direkt vor sich.
    Angewidert zog er sich langsam zurück. Hinter diesem Typen schienen sich noch weitere grölend zu nähern. Gesindel, schoss es Ginster durch den Kopf.
    Dann hörte er hinter sich ein weibliches Zetern. Adelle.


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    Adelle riss an ihrem Kleid, welches sich in Dornen verfangen hatte. Sie musste einsehen, dass sie für das Leben in freier Wildbahn nur bedingt ausgerüstet war. Selten schlich sie im Wald umher.
    "Verdammt, mein Saum hängt fest", fluchte sie, während Cosima ihr half sich zu befreien.
    "Halt still", mahnte die junge Frau die Magierin, als diese es schaffte den grünen Stoff vom Ast zu lösen.
    "Vielleicht finden wir ein paar Wachteln oder Wildhühner", philosophierte Tilligan bereits über das Abendessen. Die beiden Frauen schenkten sich einen Blick.
    "Nur wie fangen?", erwähnte Cosima das offensichtliche Problem. Sie besaßen keinen Bogen und mit einem Schwert auf solch ein Tier zurennen war ... zumindest eine amüsante Vorstellung.
    "Vielleicht kann uns Ginster da aushelfen", überlegte Adelle und tippte sich nachdenklich gegen ihr Kinn.
    Doch bevor sie näher auf die Essensbeschaffung eingehen konnten, raschelte es schon im Gebüsch unweit der drei und Ginster kam angelaufen.
    "Weg hier!", flüsterte der Kater und erntete immer noch erstaunte Blicke, für die Tatsache, dass er sprechen konnte.
    "Was ist?", hakte Cosima nach und Tilligan ergriff derweil schon instinktiv den Griff seines Schwertes.
    "Irgendwelches Gesindel!", erwiderte die Wildkatze knapp und sauste an seinen Begleitern vorbei.
    "Ge-was?", stieß Adelle überrascht aus, aber ihr Gedankengang wurde bereits von einer kratzigen, alten Stimme unterbrochen.
    "Nah, wen haben wir denn da?", erklang es aus etwas Entfernung und diabolisches Gelächter folgte.

  • Cosima erstarrte nur kurz in ihrer Bewegung, dann setzte ihr Diebesgehirn ein. In der Hoffnung, auf die Entfernung noch nicht erkannt worden zu sein, trat sie einen Schritt nach recht und verschwand so hinter Tiligan. Mumpitz flog geistesgegenwärtig auf einen Baum, da ein Rabe auf der Schulter doch zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde.

    "Was machen zwei wehrlose Frauen und ein Mann", an dieser Stelle klang die Stimme des Räubers höhnisch und auch sein Mund verzog sich zu einem abwertenden Lächeln, "ganz allein in diesem Wald?"
    "Wir suchen nach Essen und Trinken, vielleicht auch einem Unterschlupf für die Nacht... könnt ihr uns helfen?"
    Cosima konnte nicht anders, sie fuhr komplett entsetzt zu Adelle herum. War diese Frau wirklich so naiv? Nein, so vertrauenswürdig? Das waren Diebe, Räuber, Gesindel, die sie grade um ein feines Nachtlager bat.
    Dummerweise war Cosima nicht minder naiv, durch das Herumdrehen konnten die Männer ihr nun direkt ins Gesicht blicken.

    Für einen Moment wurde sie nur sprachlos angegafft, bevor der größte von ihnen, Abel (tatsächlich Kains Bruder, manche Eltern...), seine Worte wiederfand: "Das ist doch... Cosi? Was machst du... wieso... wo ist Kain?"

    Jetzt war es für ihre neuen Weggefährten an der Zeit, verwirrt zu ihr zu gucken. Sie versuchte, es so gut es ging zu ignorieren.
    "Also, das ist eine echt lustige Geschichte. Ihr werdet lachen. Aber zuerst..." Cosima legte ihre Hände um Tiligans Schultern und schob ihn vor sich, als wollte sie ihn den anderen vorstellen. Als er in Position stand - nämlich zwischen ihr und den anderen Räubern - drehte sie sich um und rannte mit allen Kräften, die ihre Beine hergeben konnte.
    Die Wurzel, die sie nicht allzuviel später zu Fall brachte, sah für eine Lebenszerstörerin ziemlich unscheinbar aus.

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  • Mucksmäuschenstill sass Ginster in seinem Busch, der kein Ginsterbusch war, und beobachtete das Geschehen. Au weiha.
    Offenbar kannten die Kerle das Mädchen Cosima. Und schienen nicht zufrieden mit ihr zu sein. Vorsichtig streckte er den Kopf, um abschätzen zu können, um wie viele es sich handelte.
    Einer, zwei, drei, da fünf, fünf und nochmal zwei (Zahlen hatte Ginster nicht so sehr im Griff wie er es sich wünschte). Noch einer- oh.
    Verdammt.
    Hunde. Drei Stück, von der gemeinen und bissigen Sorte, so wies aussah. Sein Herz raste. Hatten sie ihn bemerkt? Sie knurrten zwar, allerdings wies schien mehr aus Prinzip. Oder?
    Er wagte es nicht, sich zu rühren.
    Wahrscheinlich wäre alles gut gegangen, wenn dieser seltsame Ritter nicht den... Ritter gespielt hätte.
    Er schob sich vor die Frauen, streckte die nicht allzu breite Brust heraus und verlangte gefälligst Respekt. Eher ein Fremdwort für die Banditen. Sie schubsten ihn achtlos zur Seite.
    Direkt auf Ginster.

    Der aufgescheucht aus seinem Versteck sprang, fauchte und einen Buckel machte und floh. Die Hunde verloren keine Sekunde und folgten ihm. Die Lederleine des grössten der Viecher verhedderte sich in den Beinen des einen Räubers, was den Hund kaum störte.

    "Rackar! HEY!"
    "Verdammt, der schuldet mir noch Geld!"

    Fünf der restlichen Banditen folgten nun ihrem geschleiften Kollegen.

    "KOMMT GEFÄLLIGST ZURÜCK!" Aber der Anführer wurde ignoriert. Also packte er mit einem groben Fluch Cosi am Arm und nahm die Verfolgung auf. Seine übrigen Kumpanen nahmen sich Adelle an und taten es ihm gleich. Und Tilligan schliesslich rappelte sich auf.
    Und folgte dem Chaos ebenfalls. Was sonnst hätte er auch tun sollen?


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  • Dieser Rüpel! Tiligan fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und versuchte es wieder halbwegs in Ordnung zu bringen, dann rannte er los. Im Laufen versuchte er den Schmutz aus den ohnehin nicht allzu sauberen Kleidungsstücken zu bekommen. Wer waren denn diese Typen? Und was hatte das Mädchen mit ihnen zu tun? Dieser Sache würde er auf den Grund gehen! Oder zumindest auf die Nerven.

    Er beschleunigte und wich einigen tief hängenden Ästen aus. Das Schwert baumelte an seinem Gürtel und schränkte ihn in seiner Bewegleichkeit ebenso ein wie sein eigener Körper. Dennoch holte er einen eher dicklich geratenen Raufbold ein und trat ihm in die Hacken, was sich als ebenso effektiv wie versehentlich herausstellte.

    Über den stürzenden Mann hinwegspringend versuchte Tiligan einen weiteren Läufer einzuholen um ihn dasselbe Schicksal wie sein Partner erleiden zu lassen. Er erreichte ihn nachdem ihm ein gemeingefährlicher Ast die linke Wange zerkratzt hatte, trat ihm nun mit voller Absicht in die Hacken und auch dieser Mann stürzte. Nur leider nahm er Tiligan in seinem Fall mit.
    Schwer landete der junge Ritter auf dem Waldboden und rappelte sich auf. Leider war er da nicht der Einzige.

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    Adelle wusste gar nicht, wie ihr geschah. Da packte sie einer der Räuber und zog sie mit sich. Ihre Unschuldsmiene hatte anscheinend nichts gebracht, das hatte sie aber schon vermutet.
    Jetzt rannten die Kerle einmal ihrem Freund hinterher, der von einem riesigen Hund quer durch den Wald geschleift wurde und die anderen gerieten mit Tilligan in einen Zweikampf. Sie musste zugeben, so doof stellte sich der Soldat gar nicht an, aber gegen mehrere konnte er nicht bestehen. Es war eine Frage der Zeit, wann das alles ins Auge gehen würde. Nichtsdestotrotz machten die Räuber keinen sonderlich intelligenten Eindruck. Und Cosima gehörte ihnen an? Zumindest schienen sie die junge Frau zu kennen und lautstark wehrte sie sich gegen den Griff des Mannes, der sie mit sich zerrte.
    Sollte Adelle sich nur um ihre Sicherheit sorgen oder auch ihre neuen Bekanntschaften verteidigen? Konnte sie das überhaupt?
    Die junge Magierin war hin- und hergerissen. Wenn etwas schiefging, dann würde sie alles nur noch schlimmer machen.
    Aber es brachte nichts. Die Räuber schienen nicht den Eindruck zu machen, als würden sie die Gruppe einfach weiterziehen lassen. Außerdem schien der Kerl, der Cosima festhielt, einen persönlichen Hintergrund seiner Grobheit zu besitzen.
    "Verdammte Harke", brüllte Adelle plötzlich los. "Jetzt reicht es aber. Ich bin für einen Tag genug gerannt und geflüchtet."
    Sie waren in einem Wald. Etwas, was die Magierin für sich nutzen würde.
    Sie entriss dem Räuber den Arm, der sie so grob behandelte und warf sich auf die Knie. Ihre Hände ließ sie eilig in die Erde gleiten und begann lautstark eine Zauberformel zu brüllen.
    Um sie herum begannen die Wurzeln verrückt zu spielen und brachten die Räuber erneut zu Fall, was Tilligan die Möglichkeit verschaffte sie weiter zu bekämpfen, aber auch er musste in Deckung gehen.

  • Cosima blickte hektisch um sich. Wie konnte eine harmlose Situation urplötzlich in ein solch gewaltiges Chaos umschlagen?

    Tilligan duellierte sich tapfer, wie sie zugeben musste, mit einigen der Räuber. Ginster war nirgends zu sehen, doch er könnte sich auch einfach in einem nahegelegenen Busch verstecken. Cosima selbst wurde weiter von einem ihrer ehemaligen Kollegen festgehalten und Adelle - was tat sie da?
    Es sah aus, als wäre sie gestürzt, oder hat sie sich absichtlich fallen lassen? Und was für seltsame Wörter brüllte sie durch die Gegend?

    Grade noch rechtzeitig machte es "klick" bei Cosima. Adelle zauberte! Im Gegensatz zu ihrem Peiniger konnte Cosi zur Seite springen, als die ersten Wurzeln nach ihnen schlugen. Der arme Kerl allerdings stürzte schmerzhaft zu Boden.
    So weit es Cosima beurteilen konnte, hatte Tilligan es auch geschafft, statt zu fallen sich in Sicherheit zu bringen. Was sie auch schnellsten tun sollte.

    Sie war schon bereit, ihre Beine wieder in die Hand zu nehmen, als ihr Blick auf Adelle fiel. Sie kniete vollkommen alleine und ungeschützt im Wald, umgeben von wütenden Räubern, die nicht mehr lange hilflos auf dem Boden liegen würden.

    Cosima seufzte tief und lief zurück zu der Hexe.

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  • Eine glühende, pulsierende Eisenstange steckte in seinem Hinterkopf, zumindest fühlt es sich so an. Hurstan griff sich an die übel schmerzende Stelle, eine riesige Beule.
    Er setzte sich langsam auf und musste gegen den Schwindel ankämpfen, wo war er?
    Offensichtlich ein Lager im Wald, irgendwelche Banditen mussten ihn nieder geschlagen habe, ihn, einen hilflosen alten Priester!
    Allerdings war er ihnen wohl nicht gefährlich genug erschienen um ihn zu binden, was für Idioten, sogar seinen Stab lag fast direkt neben ihm.

    Vorsichtig, um den Hinterkopf nicht weiter zu reizen, blickte er sich um: Der Lärm der ihn geweckt hatte, kam von der anderen Seite des improvisierten Lagers, die Banditen waren anscheinend mit etwas beschäftigt das mit blöd Herumfallen zu tun hatte. Sehr seltsam, aber wer verstand schon diese Vogelfreien? Vogelfreie die einen harmlosen alten Priester hinterrücks niederschlugen!
    Wütend griff er nach der Stange und zog sich hoch... und musste erst einmal anhalten um das Schwindelgefühl zu überwinden.
    Zum Glück schien das nun als er stand, etwas schneller zu bessern.

    Vorsichtig näherte er sich der Gruppe, sie hatten ihre ganze Konzentration auf etwas zwischen ihnen gerichtet.
    Seine Stange traf schnell nacheinander zwei Hinterköpfe und die Beiden gingen tonlos zu Boden. Ein Dritter hatte das bemerkt und stürmte mit hoch erhobener Waffe auf ihn zu. Ein Stich in den Bauch ließ ihn zusammenklappen wie ein Kartenhaus.
    Und noch einer hatte sich zum ihm umgedreht, etwas vorsichtiger kam er mit gezogenem Schwert auf ihn zu. Wie kommt dieser Bauern eigentlich an ein Schwerter? überlegte Hurstan sich kurz, und bemerkte auch das die Klinge wohl erstaunlich gut ausbalanciert war, dieser Bauer aber damit herum hackte als ob er einen Baum fällt wollte. Schade um das gute Schwert!
    Nach einer Finte von Links hackte der Angreifer dann auch mit viel zu viel Kraft danach, musste tatsächlich fast mit dem Gleichgewicht kämpfen und schon nahm die Stange mit einem befriedigenden Knacken Kontakt mit der rechten Seite seines Kopfes auf, auch er ging zu Boden.

    Nun hatte er eine kurze Verschnaufpause und sah erst was die Aufmerksamkeit der Pöbel auf sich zog, eine junge Frau schien da wild sinnloses Zeug zu brüllen, eine Verrückte? Aber sie war so wunder, wundersch... *Verdammt*
    Der Kampfrausch hatte nachgelassen, sein Zipperlein setzte stärker denn je ein, auch der Rücken und die pulsierende Stelle am Hinterkopf spürte er so richtig überwältigend stark.
    Die Stange entfiel seinen Händen und er sank sehr laut fluchend auf die Knie, nun werden wohl alle auf ihn und die um ihn liegenden Banditen aufmerksam werden dachte er noch bevor es ihm schwarz wurde vor Augen...

    Falken haben doofe Ohren

    Einmal editiert, zuletzt von Alcarinque (16. Februar 2017 um 08:46)

  • Verdammte Scheiße! Ginster fluchte überhaupt nicht gerne, aber wie er jetzt von den widerlichen Kötern gejagt wurde, schien dies das einzig angemessene zu sein.
    In Todesangst gab er alles, was seine Muskeln hergeben konnten, ständig darauf bedacht, jeden möglichen Vorteil auszunutzen. Noch immer wurde der inzwischen ohnmächtige Bandit mitgeschleift und übel mitgenommen, was zumindest diesen Hund beträchtlich verlangsamte. Nicht so seine beiden Artgenossen.

    Haken schlagend versuchte Ginster, sie abzuhängen, doch es war zwecklos. Die Mordlust gab den beiden schier übernatürliche Kräfte.

    Nie hätte Ginster geglaubt, so dankbar sein zu können, seine Begleiter wieder zu sehen. Offenbar hatten sie sich den Räubern erwehren können, und er hatte während der Jagd einen großen Bogen zurück zu ihnen gemacht. Bitte tut das auch mit den Viechern, betete er, sprang und erkletterte einen Baum, um von da fauchend seinen Mann - äh, Kater zu stehen.


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  • Cosima war gerade dabei, Adelle auf die Beine zu ziehen, die einige Banditen schachmatt legen konnte, als ihr Blick an einem Fremden hingen blieb. Er gehörte weder zu ihrer kleinen Gruppe noch zu den Banditen. Wer war das?
    Zumindest schlug er sich sehr tapfer, immerhin konnte er die letzten drei stehenden Räuber umnieten. Doch kurz darauf klappte auch er zusammen.

    Cosima überlegte, ob sie den Kerl mitnehmen sollten und zwar bevor die Räuber sich wieder aufrappelten, als hinter ihr auf einmal Hunde angeprescht kamen. Zwei Stück und sie waren wild - halt, da kam noch ein dritter hinterher. Er schleifte einen leblos wirkenden Körper hinter sich her.
    Adelle neben ihr erstarrte, von Tilligan war weit und breit keine Spur mehr und Mumpitz hatte sie auch eine Weile nicht mehr gesehen. Der dämliche Kater rollte sich wahrscheinlich vergnügt in Katzenminze.

    Es war an ihr, zu handeln!

    Todesmutig stellte sie sich den Hunden entgegen, streckte ihre Hände aus und... streichelte sie.
    "Jaaaaaa fein, mein kleiner Brutus. Hast du Mami vermisst? Jaaaaa? Oooooh komm her!" Die drei Hunde, die Cosima liebevoll mit aufgezogen hatte, leckten ihr das Gesicht ab und wirkten nicht mehr so, als hätten sie gerade eben noch alles und jeden umbringen wollen.
    Zufrieden grinse Cosi die Hexe an.

    "Lass uns hier abhauen. Wir sammeln den komischen Kerl da hinten ein, der gehört nicht zu uns.. ääääh ich meine zu den Banditen. Tilligan und Ginster treffen wir bestimmt spätestens am Waldrand wieder. Bei Fuß, Brutus, dich können wir gebrauchen."

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    Einmal editiert, zuletzt von Phi (17. März 2017 um 10:00)

    • Offizieller Beitrag

    Adelle schaute sich um und sah zu, wie Cosima den Hund bändigte. Auf ihre Worte hin, reagierte sie etwas verzögert, kein Wunder, bei dem Trubel, der sie gerade noch ereilt hatte.
    "Lass uns hier abhauen. Wir sammeln den komischen Kerl da hinten ein, der gehört nicht zu uns.. ääääh ich meine zu den Banditen. Tilligan und Ginster treffen wir bestimmt spätestens am Waldrand wieder. Bei Fuß, Brutus, dich können wir gebrauchen."
    Das waren die erste Worte, die die Magerin wieder mitbekam und wirbelte mit ihrer roten Mähne herum.
    "Nehmen wir alles mit, was nicht bei drei auf einem Baum sitzt?", schimpfte Adelle. "Was wollen wir mit einem alten Tattergreis?"
    "Er hat mitgeholfen!", konterte die Frau neben ihr und Adelle ließ seufzend die Schultern hängen.
    "Großartig, dann kommt er eben mit!", gab die Magierin schlussendlich nach. Mit großen Schritten stapfte sie auf den bewusstlosen, alten MAnn zu und ergriff sein Bein. Entsetzte Blicke erntete sie dabei von der dunkel gekleideten Frau.
    "Was ist?", forderte Adelle zu wissen und zerrte an dem einen Bein "Hilfst du mir nun oder starrst du Löcher in die Luft?"
    "Wir können ihn doch nicht über den Waldboden zerren", nuschelte Cosima aus etwas Entfernung.
    "Siehst du hier irgendjemanden, der stark genug ist den alten Sack zu schultern? Ich nicht und für die Kutsche ist kein Platz hier."
    Widerwillig marschierte Cosima auf Adelle zu und nahm das andere Bein.
    "Na schön, bevor die Banditen wieder wach werden."
    Sie liefen zurück zur Kutsche, die am Waldrand - zu ihrem Glück - unversehrt herumstand. Euphorisch umarmte Adelle ihr Hab und Gut, ließ dabei einfach den Fuß des Alten los und streichelte dem alten Gefährt über das spröde Holz.
    "Hauptsache dir geht es gut, mein Wagen!"
    Ja, die Magierin hatte sich Gedanken gemacht,. Viel zu stehlen gab es darauf nicht, aber immerhin war das ihr einziges Eigentum. Fragend wurde sie von ihrer "Freundin" gemustert.
    "Was?", fragte Adelle mürrisch. "An einem Tag hätte ich fast zwei Mal meine Existenz verloren, da darf man wohl etwas sentimental werden."
    Cosima wandte sich lieber ihrem neuen Anhängsel zu und schaute nach, ob er überhaupt noch lebte.
    "Der hat eine ziemliche Beule", stellte sie dabei fest.

    Während sich Cosima Gedanken um den Mann machte, fragte sich Adelle nebenbei, was wohl aus dem Schwachmaten - Ritter und dem sprechenden Kater geworden war. Und wie dieser wohl auf den Hund reagieren würde ...

  • "Der hat eine ziemliche Beule"

    Der arme Kerl dachte sich Hurstan, bis ihm klar wurde das wohl er gemeint war, er lag am Boden, eine junge Frau schien grad vorsichtig, (zärtlich?) seinen Hinterkopf zu untersuchen. Sie war so wunder, wundersch...
    Jetzt erst spürte er sie Schmerzen, sowohl die im Hinterkopf als auch die der überanstrengten Gelenke im ganzen restlichen Körper. Und den Rücken!
    Die Banditen!

    Außer der Frau bei ihm stand noch eine bei einen Wagen den sie beinahe zu liebkosen schien. War das die Verrückte aus dem Wald vorhin?
    Aber wo waren die Banditen?

    Er versuchte aufzustehen ohne die schon schmerzenden Gelenke zu sehr zu belasten.
    "Was ist geschehen, wo sind die Banditen?" fragt er dabei die beiden Frauen, welche doch sehr gut aussahen wie er feststellte.

    "Und meine Stange, wo ist meine Stange?" Stellte er erschreckt fest, auch sonst schien ein eklatanter Mangel an Waffen zu herrschen, sein Blick fand eine Schleifspur, hatten sie ihn etwa... wie konnten sie es wagen! Andererseits hatten sie ihn tatsächlich mitgenommen.

    Endlich stand er wieder. "Wo bleiben meine Manieren? Pfaff Hurstan" Er macht eine Verbeugung die nur halb so elegant aussah wie gewünscht, da er seinen Rücken immer noch sehr stark spürte.
    "Fechtmeister, Lebemann, Charmeur ... ah ja und natürlich Priester, habt meinen Dank und Segen", er machte das heilige Zeichen " für die Rettung!"

    Wieder wanderte sein Blick zur Schleifspur, ob er versuchen sollte die Stange und vielleicht auch dieses eine Schwert zu holen?
    Das sonst niemand was gesagt hatte, fiel im gar nicht wirklich auf, er machte ein-zwei Schritte in die vermeintliche Richtung des Lagers...

    Falken haben doofe Ohren

  • Cosima hörte dem Geschwafel des Alten gar nicht zu. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Mumpitz zu suchen - irgendwie schien er unterwegs verloren gegangen zu sein.

    "Hey, du da!", rief sie dem Tattergreis zu, der grade anscheinend weggehen wollte. "Hast du irgendwo einen Raben gesehen? Schwarz, klein, gefiedert.. na ein Rabe eben? Er heißt Mumpitz und kann sprechen."
    Der Alte hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich zu ihr um.
    "Ihr könnt mich auch Hurstan nennen, das wäre nicht ganz so unhöflich wie ein 'hey, du da". Einen sprechenden Raben habe ich natürlich nicht gesehen.. gehört... bemerkt. So etwas gibt es nicht." Cosima zog eine Augenbrauen hoch, der Priester setzte aber schnell ein Lächeln auf und fügte mit sanfterer Stimme hinzu: "Ihr könnt euch aber gerne mit mir unterhalten."

    Verwirrt drehte Cosima sich zu Adelle um, die aber zu sehr mit ihrem Wagen beschäftigt war. Es sah so aus, als würde sie gleich losfahren wollen - aber das ging doch nicht! Ginster, Tiligan und am wichtigsten Mumpitz waren doch noch gar nicht zurück.

    Wie aufs Stichwort kam ein Rascheln aus einem nahen Busch und ein ziemlich zerzaust aussehender Kater kam aus dem Blattwerk stolziert.

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Ein sprechender Rabe, sind jetzt alle verrückt geworden? Als ob wir in einem Kindermärchen sind, fehlt nur noch ein böser Wolf... oder Kater, ein sehr ansehnliches Exemplar spazierte auf die Gruppe zu als ob er dazu gehören würde.

    "Wie wäre es mit einer Katze? Die kann sicher auch sprechen", meinte er augenzwinkernd.

    Eigentlich ein sehr sehr großes Exemplar, er vermisste seine Stange grad noch etwas mehr, sollte er vielleicht doch noch mal kurz zurück? Anderseits hatte er hier hoffentlich eine Mitfahrmöglichkeit, das wäre besser als alleine in einem Wald voller Banditen, Waffen hin oder her, sein Rücken und Gelenke taten ihm schrecklich weh.

    "Schu schuu schu", fuchtelte er vorsichtig in Richtung der Katze, vielleicht ließe sich ja dadurch vertreiben, sie wirkte nicht ungefährlich...

    Falken haben doofe Ohren

  • Ginster setzte sich und putzte sich in der Hoffnung, so etwas wie Würde zu wahren.

    Der seltsame alte Mann, der wohl doch nicht zu den Banditen gehörte, sah sich suchend um. Fehlte ihm etwas? Der Kater begann, mit dem Schwanz zu zucken, als der Kerl Anstalten machte, ihn zu vertreiben. Tzz. Dabei war ich zuerst hier und Teil der Gruppe.

    Was soll das werden, alter Mann?, fragte er und beobachtete zufrieden, wie Schrecken, Überraschung und Faszination in den Gesichtszügen des Alten um Überhand kämpften.
    Ginster erhob sich. Ich bin dafür, diesen vermaledeiten Wald zu verlassen. Was meint ihr, wenn-

    Was ist das denn?, unterbrach ihn Adelle und bückte sich nach etwas, dass im Sonnenlicht zwischen den Bäumen golden aufblitzte. Wo sollten diese Tollpatsche eine Krone herhaben?
    Neugierig scharte die Gruppe sich um die Zauberin und betrachtete das mit Saphiren besetzte Stück.

    Da wurden Stimmen durch die Bäume laut.

    Prinzessin! Mylady! Gebt Antwort!

    Die fünf sahen sich an. Oh-oh..


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve