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Alles anzeigenKapitel 1 – Rowan
>>Rowan, du Taugenichts, steh nicht nur dumm rum, sondern mach dich endlich nützlich! Oder soll ich dir zeigen, was dir deine Faulheit einbringt?<< Mit diesen Worten hatte sein Vater ihn zum Wasserholen in den Wald geschickt. Der Brunnen, der den Hof versorgte, lag etwa eine halbe Stunde vom Haus entfernt und tief im Wald verborgen. Früher stand dort das eigentliche Bauernhaus, bevor es in einem Brand zerstört wurde. (der Satz muss ins PPQ, ist ja ne ganze Weile früher passiert; im nächsten Satz machst du es ja auch richtig) Danach hatte man es an einer neuen Stelle wiedererrichtet [Komma] und nur der Brunnen blieb [Komma] wo er war. (gut gelöst ) Diese Abgelegenheit (gibt es das Wort? Ich kenne "Abgeschiedenheit", aber wenn es existiert, sage ich natürlich nichts) war sonst lästig, doch heute war sie für Rowan die beste Gelegenheit gewesen, um sich klammheimlich davonzumachen.
Monatelang hatte er sich darauf vorbereitet. Immer wieder hatte er heimlich kleine Dinge wie ein Messer, Seil oder eine zweite Hose in ein Versteck im Wald geschafft. Es war ihm sogar gelungen, unbemerkt einen Rucksack und eine dünne Decke mitgehen zu lassen. Lediglich bei den Vorräten hatten ihn Tomas und Olaf, seine beiden älteren Brüder, erwischt. Ihnen irgendeine Lüge auftischend, hatte er es geschafft, sie von seinem eigentlichen Vorhaben abzulenken. Zuerst hatte er Angst gehabt, sie würden ihn dennoch verraten. Da daraufhin jedoch nichts geschah, machte er sich daran, sich weiter auf seine Flucht vorzubereiten. So hatte er letztendlich alles zusammenbekommen, was er brauchte.
Und dennoch zögerte er, als er im Wald ankam. Automatisch brachten ihn seine Füße zum Brunnen und seine Hände ließen den Holzeimer in die Tiefe hinab. Immer wieder wanderten seine Blicke zögernd zwischen Wald und Haus hin und her. So mit sich selbst hadernd, stand er da. Den vollen Eimer fest gepackt, wäre er beinahe wieder zurückgegangen.
>>Rowan, du elendiger Nichtsnutz, wo bist du?!<<, hallte das Gebrüll seines Vaters durch den Wald. Es war zu laut, als dass es vom Haus her kommen konnte, also musste sein Vater sich zum Brunnen aufgemacht haben. Bei dem Gedanken daran zuckte Rowan so sehr zusammen, dass er den Griff prompt losließ und in die entgegengesetzte Richtung rannte. Egal [Komma] was ihn auf seiner Flucht erwarten würde, es wäre immer noch besser, als sich seinem Vater entgegenzustellen.Nachdem Rowan eine ganze Zeit lang panisch in die falsche Richtung gerannt war, war es fast Mittag, bevor (der Satzanschluss passt nicht: "Nachdem ..., ..., bevor" macht zeitlich wenig Sinn. Würde es durch "als" ersetzen) er endlich sein Versteck erreichte. Zuerst holte er seine Sachen hervor, um sie zu kontrollieren. In letzter Zeit hatte er ständig Angst gehabt, dass Tiere den Rucksack finden und plündern könnten. Als er sich davon überzeugt hatte, dass der Inhalt in Ordnung war, seufzte er erleichtert auf.
Er setzte sich auf einen alten Baumstamm, um einen Moment zu verschnaufen. Nicht nur sein Körper brauchte die Ruhe, auch seine Gedanken drehten sich unablässig im Kreis. Er hatte es zwar schon lange vorgehabt, aber dass er nun tatsächlich den Mut aufbrachte, sein Heim zu verlassen, überraschte ihn trotz allem. Erneut entfuhr ihm ein leises Seufzen, als er an den Ort dachte, den er seit fünfzehn Jahren sein Zuhause nannte. Und als er an seine Familie dachte.
Von den sechs Söhnen war er der Jüngste. Allerdings lebten auf dem Bauernhof zurzeit, neben seinem Vater, nur noch er und seine beiden Brüder Tomas und Olaf, die vor ihm geboren wurden (worden waren). Sein ältester Bruder wohnte auf dem Hof seiner Angetrauten. Und (hier würde ich den Punkt einfach weglassen: "... seiner Angetrauten und seine anderen Brüder hatte er ...") seine anderen Brüder hatte er bereits seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. Beide waren damals der königlichen Armee beigetreten. Der Grund dafür lag in der Größe ihres Gehöfts. Es war zu klein, um es unter allen Erben aufzuteilen, so hatte nur sein ältester Bruder das Anrecht [Komma] die Nachfolge anzutreten. Dieser zog es allerdings vor [Komma] solange bei der Familie seiner Frau zu leben [Komma] wie sein Vater noch lebte. Schließlich wurde er erst dann zum neuen Familienoberhaupt, wenn sein Vater tot war.
Es war aber nicht nur dies, was ihn von Zuhause forttrieb. Seit seine Mutter vor zwölf Jahren gestorben war, hatte niemand ein gütiges Wort für ihn übrig. Von seinem Vater wurde er die meiste Zeit ignoriert und seine Brüder triezten ihn [Komma] so oft es ging. Rowan hatte schreckliche Angst vor dem, was vor ihm lag, aber egal was es war, es konnte nicht schlimmer als sein bisheriges Leben sein.
Langsam hob er den Kopf und versuchte sich zu orientieren. Rings um ihn herum war nichts weiter zu sehen außer Bäume und Sträucher. (Bäumen und Sträuchern) Es gab keinen markanten Punkt, um seine Position bestimmen zu können. Ein Blick gen Himmel verriet ihm wenigstens, dass es endlich Mittag war. Er musste also nur noch warten, in welche Richtung die Sonne weiterwanderte, dann konnte er sich zu seinem Ziel aufmachen. Hohendorn, die Stadt des Königs. Nur einmal in seinem Leben war er dort gewesen. Damals lebten (hatten ... gelebt) noch alle seine Brüder auf ihrem Gut. Und abgesehen von ihm und seinem Bruder Olaf waren alle bereits in der Hauptstadt gewesen. Also hatte sein Vater die beiden mitgenommen, als er zum Handeln in die Hauptstadt musste. Es war kein langer Besuch gewesen, dennoch hatte es gereicht, um zu wissen, dass er nun nach Westen zum „Trüben Gewässer“ musste. Der Fluss durchfloss den gesamten Grünwald. Es war also unvermeidlich [Komma] irgendwann auf ihn zu treffen. Der Flusslauf würde ihn dann aus dem Wald hinaus und nach Norden, in die Nähe der Hauptstadt (entweder kein Komma oder vor und hinter den rot markierten Teil jeweils eins) bringen.
Als er nach einer Weile endlich den Weg bestimmen konnte, stand Rowan auf, schulterte seinen Rucksack und machte sich in sein neues Leben auf.Zwei Tage war er unterwegs, ohne dass etwas passierte. Die meiste Zeit hielt er sich fern von der Straße, da er befürchtete, seine Brüder könnten nach ihm suchen. Es kam oft vor, dass sie ihre Aufgaben an Rowan abschoben. Wenn er nun nicht mehr da wäre, mussten sie ihre Arbeiten wohl oder übel selbst erledigen. Bei dem Gedanken daran musste er grinsen. Allerdings wusste er auch, dass es ihnen nicht gefallen würde. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was passierte, wenn sie ihn zurückzerrten. Auch wenn sein Vater sich sonst kaum für ihn interessierte, allein [Komma] dass er sich ihm mit seinem Verschwinden widersetzte [Komma] brächte ihn garantiert in Rage.
Auf einmal waren Geräusche aus der unmittelbaren Umgebung zu hören. Als hätte man ihn bei seinen Gedanken ertappt, flüchtete er ins Unterholz, um sich zu verstecken. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass es sich um Männerstimmen handelte, die näher kamen. Plötzlich erklang ein Schrei, gefolgt von einem bitterlichen Schluchzen. Er sah zu, wie drei Männer in sein Blickfeld kamen, die eine junge, zappelnde Frau hinter sich herzogen. Ihre Lederrüstungen und Schwerter hatten schon bessere Tage gesehen. Einer von ihnen trug eine einfache Axt bei sich. Und ihre Kleidung sowie ihre Gesichter standen regelrecht vor Dreck. Offensichtlich handelte es sich bei ihnen um Räuber, die gerade Beute gemacht hatten. Sein Herz begann zu rasen. Er duckte sich noch mehr in das Gebüsch, bis sein Gesicht den Boden berührte. Er wusste, dass es im Wald noch weitere Höfe wie den seines Vaters gab.
Ob sie wohl von so einem kommt? Wieder ertönte das Wimmern des Mädchens, woraufhin einer der Männer sie, mit einem Schlag in die Magengrube, (Keine Kommas.) zum Schweigen brachte. Als Rowan das sah, zuckte er unbewusst zusammen. Auch er kannte diese Schläge und ihre Schmerzen. Er hätte ihr so gern geholfen, aber wie? Dort standen drei erwachsene, gut bewaffnete Männer, und er war ein einzelner, unausgebildeter Junge. Was hätte er schon tun können?
Ich könnte ihnen folgen und versuchen [Komma] sie zu befreien, wenn die Kerle schlafen … Bei dem Gedanken verkrampfte er sich und seine Finger gruben sich tief in die Erde. Er könnte, wenn ihn seine Angst nur nicht so lähmen würde.
Flehend bettelte (tautologisch) die junge Frau darum, dass man sie gehen ließe. Als Antwort erhielt sie nur das Gelächter der Männer und ihre anzüglichen Beleidigungen. Sie versuchte sich erneut zu wehren, indem sie nach den Männern trat. Als sie versuchte [Komma] einen von ihnen zu beißen, ließ ein Schlag auf den Kopf sie das Bewusstsein verlieren. Bei diesem Anblick biss Rowan sich unwillkürlich auf die Lippen und schloss seine Augen [Komma] so fest er konnte. Er hoffte, die Szenerie würde wieder verschwinden, wenn er es sich nur fest genug wünschte.
Doch als er die Augen wieder öffnete, tauchten stattdessen drei weitere, diesmal berittene Männer, aus dem Wald auf.
>>Wird auch ma´ Zeit, dass ihr kommt!<<, schrie einer der Räuber dem vordersten Reiter entgegen.
>>Nerv mich nicht, sieht schließlich so aus, als hättet ihr was zum Spielen dabei.<<
>>Ja schö´ wärs, aber Stan hier, der Idiot<<, dabei zeigte Ersterer auf den kleineren Räuber neben sich, der beschämt zu Boden schaute, >>hat sisch die Beute dursch die Lappen gehn lassn (das "sch" klingt total lächerlich, dass sie die Sprache nicht in ihrer Höchstform beherrschen, sondern Dialekt reden, passt dagegen sehr gut rein ich würde allerdings die ganzen Apostrophe weglassen, die stören nur den Lesefluss. Und wenn du sie lassen willst, benutz das richtige Zeichen. Das ´ ist ein einfaches Abführungszeichen, richtig wäre ein ' (von der #-Taste)), und jetzt soll die Kleine als Besänftigung für den Boss herhalt´n.<<
>>Hah! Hast du dir das Weib mal angeschaut? Wenn die so zittert und schreit, hat man ja mit jeder billigen Hure mehr Spaß<<, mischte sich ein anderer Reiter ein.
Nun schien der Beschämte Mut gefasst zu haben, denn trotzig reckte er den Kopf und erwiderte: >>Sie könnte ja die Festung putzen. Ich hab sowieso die Nase voll davon, dass es da überall stinkt und mir jede Nacht die Ratten übers Gesicht rennen.<<
Der vorderste Reiter stutzte und überlegte anscheinend. Wegen seiner Ausstrahlung vermutete Rowan, dass er das Kommando über die kleine Gruppe hatte.
>>Interessante Idee<<, gab er widerwillig zu, >>aber das soll der Boss entscheiden. Wir nehmen sie mit und reiten voraus. Ihr kundschaftet derweil die Gegend aus, ich hab keine Lust, dass ihr irgendwelche Wachen auf unsere Fährte bringt. Oder darf ich hoffen, dass ihr die Sache diesmal ohne großes Aufsehen durchgezogen habt?<<
Als Antwort erhielt er nur ein Grunzen. Damit ritt er los, während das immer noch bewusstlose Mädchen von einem der hinteren Reiter aufs Pferd gezogen wurde.
Als die Reiter weg waren, spuckt einer der Zurückgebliebenen auf den Boden vor sich.
>>Was glaubt der Bastard eigentlich, wer er ist?<<
Dennoch begannen sie sich umzusehen, ob sie nicht doch jemand verfolgte. Dabei kam einer Rowans Versteck so nahe, dass er vor Schreck sogar vergaß, zu atmen. Sein Herz begann zu schmerzen, so stark schlug es in seiner Brust. Er fing an zu zittern und Übelkeit stieg in ihm auf. All die Jahre über hatte er sich nicht vorstellen können, dass es jemanden gab, der schlimmer war als sein Vater oder seine Brüder. Aber beim Anblick dieser Männer wusste er, dass seine Familiewohlnur ein kleines Übel gewesen war.
Als die Drei endlich verschwunden waren, wagte er es wieder, Luft zu holen und sich zu bewegen. Er konnte immer noch nicht ganz fassen, was gerade passiert war. Sobald er die Augen schloss, sah er ihre angsterfüllten, (kein Komma) blauen Augen wieder vor sich. Also blieb er noch eine Zeit lang sitzen, um sich zu beruhigen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Er wusste, er musste das Mädchen vergessen, sonst würde es ihn weiter verfolgen.
Nach dem Edit ist der Teil in fast allen zuvor kritisierten Punkten deutlich besser
Nur mit einer Sache kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden: Mitten im Wald, wo es laut Rowan nur ein paar Gehöfte wie das seines Vaters gibt, ist es unlogisch, dass die Räuber Angst vor Wachen haben.