Ahh, nein und jetzt bin ich durch...
Wird vielleicht nicht ganz so gründlich, aber ich futzel mal ne Runde.
Finger Knackend
Der Zwerg
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Ahh, nein und jetzt bin ich durch...
Wird vielleicht nicht ganz so gründlich, aber ich futzel mal ne Runde.
Finger Knackend
Der Zwerg
So, ich hab erst einmal Kapitel 15 und 16 durchgefutzelt:
Alles anzeigenKapitel 15
Die Straße von Treno...
Schwach und zerbrechlich fielen die Strahlen durch die Schneedecke, welche die Schlucht überragte.
"Das ist unheimlich", flüsterte Tria, während sie die jahrtausend alte Schlucht entlang schaute.
"Über Jahe (Jahre) hinweg fräste sich die gwaltige (gewaltige) Kraft des Wassers durch den harten Stein.
...
Stunden vergingen und die Gemeinschaft erspähte schnell ein Licht am Ende der Schlucht. Der Schneefall schien sich gelegt zu haben, denn ein warmes Sonnenlicht ließ seine Strahlen in den schmalen Bergspalt (Bergspalte) fallen und bald darauf blickten die Gefährten auf die Landschaft unter ihnen.
Sie hatten die Schlucht von Eskhalet durchquert und sobald die warmen Strahlen der Sonne auf ihre Gesichter schienen, fiel das bedrückende Schweigen von ihren Schultern wie Blätter von Bäumen im windigen Herbst.
...
Tatsächlich war der Anblick, der sich den Gefährten bot, mehr als nur atemberaubend. Die Nachmittagssonne schien in einem wärmenden Orange auf eine flache, waldreiche Landschaft. In der Ferne glitzerten schon weitere Bergspitzen und ein gewaltiger Fluss trennte die Landschaft vor ihnen. Das tiefblaue Wasser zog sich fast waagrecht durch das Flachland und mündete im Westen ins Meer, das (welches?) verführerisch in der Ferne glitzerte. Bis weit in den Osten zog sich der gewaltige Fluss durch Eolond und trennte die große Landmasse sogar in eine Nord und eine Südhälfte.
...
"Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Uns bleiben nur wenig Möglichkeiten. Die Erste wäre wohl die Brücke von Brückstadt. Das gewaltige Bauwerk und die Stadt Brückstadt liegen beide etwa vierzig Meilen im Osten. Die zweite Variante bietet sich uns in Treno, einer Hafenstadt, nach der die Meerenge benannt wurde. Treno liegt etwa fünf Meilen im Westen und wir könnten die Straße von Treno mit einem Schiff überqueren. Als Letztes könnten wir versuchen die Meerenge auf eigene Faust zu überqueren. Dazu müssten wir ein Floß bauen, könnten aber geradewegs an die Südufer der Straße von Treno laufen", antwortete der Zauberer und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Und was schlagt ihr vor?", fragte Ilfgar und ließ seinen Blick ein weiteres Mal über die Landschaft schweifen.
"Nun, jede Möglichkeit birgt ihre Risiken und Probleme. Fürs Erste ist Brückstadt zwei Tagesmärsche entfernt und selbst wenn wir die alte Zollstadt erreichen, ist der Einlass in die Stadt nicht immer erlaubt. Treno ist zwar nicht so weit, aber die Hafenstadt ist ebenfalls für ihre Piraterie bekannt.
...
"Wir sollten es in Treno versuchen. Ich meine, selbst wenn wir kein Schiff finden sollten, können wir immer noch ein Floß bauen und verlieren keine zwei Tage, die wir brauchen würden, um nach Brückstadt zu kommen", schlug Elion vor und zustimmendes Nicken ging durch die Runde.
...
Alles anzeigenKapitel 15
(Fortsetzung)Der Abstieg vom Schlüsselgebirge dauerte Stunden und die letzten Strahlen der Sonne waren längst hinter dem Horizont verschwunden, als die Gefährten die grasigen Ebenen erreichten, welche immer wieder von kleineren Wäldchen durchbrochen wurden.
Falion führte sie durch die Dunkelheit und nur die dumpfen Schritte der Gemeinschaft auf dem grasigen Boden war neben den Grillen im Grün zu hören. Die fast sternenklare Nacht war im Tiefland von Eolond warm und sommerlich, während hinter den Gefährten die schneebedeckten Bergspitzen des Schlüsselgebirges im Mondlicht funkelten.
...
Tatsächlich erreichten die Gefährten Treno nach etwa einer halben Stunde und wie der junge Zauberer es vorhergesagt hatte, konnten die Gefährten einfach über die Hauptstraße in die Stadt hineinlaufen. Keine Wachen standen an der Straße und niemand schien sich für die Gemeinschaft zu interessieren, die im Schutze der Nacht in die Stadt einmarschierte.
Doch schon schnell wurde den Gefährten klar, warum es Niemanden interessierte.
Treno war ein Drecksloch. Die Hauptstraße war die einzige Möglichkeit durch die Stadt zu gelangen, ohne mit seinen Schuhen durch massenhaft Erbrochenem, Pisse oder Schlamm zu laufen. Die Stadt selbst ähnelte eher einem sehr großen Dorf, welches sich ohne jegliche Struktur an der Küste ausgebreitet hatte. Laute Tavernenmusik und schreiende Insassen kündigten eine reizende Gesellschaft schon von Weitem an und ein Großteil der Fenster war mit Gittern versehen. Betrunkene stürzten immer wieder aus den Türen der Gasthäuser und gafften lallend die Huren an, welche zahlreich durch die Stadt schlenderten und den Bedürfnissen der Männer aushalfen.
Selbst auf der Hauptstraße rann ein Bach aus Pisse und Erbrochenem das leichte Gefälle hinab und Tria hielt sich schützend die Nase zu um dem widerlichen Gestank zu entgehen.
"Naaa mei..ne Süse. Lussst auuf ein Tänzschen?", stolperte ein Mann auf Juna zu und Ilfgar schob sich schützend vor die junge Bogenschützin, die sich angewidert wegdrehte.
Der Mann taumelte verdutzt vor Ilfgar hin und her und einige Stückchen von seinem Erbrochenen hingen noch immer in dem grauen Bart des Betrunkenen.
"Verschwinde!", fauchte Ilfgar.
Falion war inzwischen weitergelaufen und in der Menge verschwunden, während Ilfgar noch immer versuchte den Betrunkenen zu verscheuchen, welcher inzwischen versuchte Tria zu umgarnen.
"Na kommschon. Nur ei.. eine Schelle Runde", lallte er und streckte seine Hand nach Trias Brüsten aus.
Kurz darauf lag der Betrunkene fluchend und mit blutender Nase auf dem Boden, nachdem Bregen in (ihn) niedergeschlagen hatte.
"Halt dich fern von ihr!", sagte Bregen unbeeindruckt und knackte mit seinen Fingern.
Urplötzlich verstummte es um die Gefährten herum und knapp zwei Dutzend weitere Männer kamen auf sie zu und umzingelten die kleine Gemeinschaft. Der betrunkene Mann rappelte sich fluchend auf und reihte sich in die Gruppe der finster schauenden Schläger ein, die immer näher auf Atrion und seine Freunde zukamen. Einige von ihnen hatten bereits ihre Messer gezogen und grinsten hämisch auf Tria und Juna, die inzwischen hinter ihre Begleiter zurückgewichen waren.
...
Dann erspähte Atrion Falion und einen stämmigen Mann zu seiner Linken im Eingang einer Taverne, auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Schwarze Locken zierten den fülligen Mann, welcher mit verschränkten Armen und einer Augenklappe geduldig auf die Schläger wartete, die den Rückzug antraten und an ihm vorbei in das Gasthaus gingen.
Sobald der letzte Raufbold durch die klappernde Holztür ins Innere der Taverne verschwunden war, kamen Falion und der Fremde auf die, noch immer bewaffneten Gefährten, zu.
"Also das ist deine kleine Abenteuergruppe? Du hattest auch schon Mal bessere Gefährten um dich, mein Freund", gluckste der Mann und Atrion stieß eine gewaltige Fahne aus Rum und Bier in die Nase.
...
"Blablabla... Was solls? Ich helfe euch einen Kapitän zu finden, der euch nicht übers Ohr haut und euch sicher auf die andere Seite bringt. Und jetzt folgt mir!! Ich habe Durst und wo findet man am Besten einen Kapitän? In der Taverne natürlich!", grinste Grog und rieb sich die Hände.
"Er hat Durst, was ein Wunder...", feixte Falion und gemeinsam folgten die Gefährten dem ehemaligen Kapitän in das Gasthaus.
Alles anzeigenKapitel 16
Der glücklose KapitänDas Gasthaus war proppenvoll und die Gefährtengruppe zwängte sich durch Unmengen von stinkenden Seeleuten, die schallend laut sangen und literweise Bier in ihre Kehlen schütteten. Der Geruch von Erbrochenem und Fisch stand im Raum wie eine unsichtbare Wand und nur der viele Pfeifenrauch, der wie ein Nebelteppich unter der Decke hing, fand gelegentlich einen Weg in die Nasen der Gefährten.
Von den anderen Gästen beäugt schob sich die Gruppe voran und der trinkwütige Kapitän führte sie in ein kleines Nebenzimmer, welches durch einen Vorhang vom Hauptraum getrennt war.
Der Nebenraum selbst war ungefähr so groß wie ein gewöhnliches Wohnzimmer und in der Mitte des kleinen Zimmers stand ein kleiner kreisrunder Tisch. Ein winziges Fenster an der gegenüberliegenden Seite des Raumes schaffte es, zumindest im abgetrennten Raum für ein wenig frische Luft zu sorgen und ein kleiner Kamin an der linken Zimmerwand sorgte für eine angenehme Wärme.
Kleine Bilderrahmen hingen an der Wand und in ihnen (Ihnen) waren verblichene Bilder von Schiffen und Seefahrern zu sehen, während ein dreckiger und zertretener Teppich die Steinfliesen des Bodens verdeckte.
Am kreisrunden Tisch standen dreizehn Stühle und bis auf einen Stuhl hin waren alle anderen (Anderen) besetzt.
"Meine Damen und Herren, ich bringe einen neuen Auftrag", sagte Grog und lächelte zufrieden in die Runde, während er auf den letzten verbleibenden Stuhl zulief und sich setzte.
...
Zwischen den grimmig dreinschauenden Seefahrern war es Atrion bisher noch nicht aufgefallen, aber Cindulla war ausgesprochen hübsch für eine Piratin. Sie trug ein blutrotes Unterhemd und einen schwarzen Gugel (Gürtel?), während eine hautenge Hose ihrer weiblichen Figur alle Ehre machte. Pechschwarze Haare rahmten ihr spitzes Gesicht ein und ihre tiefblauen Augen beäugten Falion wie ein Geier seine Beute.
...
"Ich musste gehen. Dieses Leben mit dir und all diesem hier hat einfach nicht mehr funktioniert. Dieser Taugenichts dort drüben hat wohl mehr vom Schatz des silbernen Sterns gesehen, als jeder andere von euch. Vergesst das nicht!", beantwortete der Zauberer die Frage und Atrion konnte spüren, wie die anderen Seefahrer missbilligend zustimmen mussten.
"Und nun? Seht euch diese Schande doch Mal an. Kein Schiff, eine Schlägercrew, die schon zu oft diese Taverne in Schutt und Asche zerlegt hat und eine Illusion von einem Schatz der nun in den Tiefen des Meeres liegt", warf ein stämmiger Mann ein, der finster zu Grog hinüber schielte und seinen Krug Bier anhob.
...
Alles anzeigenKapitel 16
(Fortsetzung)Innerhalb weniger Minuten hatte Cindulla ihre Crew zusammengerufen und alle versammelten sich am Hafen. Gut drei Dutzend Mann waren auf Cindullas Befehl hin angetreten und standen nun in Reih und Glied vor ihrer Kapitänin, die vor ihnen hin und her lief und ihnen den neuen Plan offenbarte.
...
"Ähh... Danke", stammelte sie und wäre es nicht dunkel gewesen, hätte Falion gesehen, wie ihr Gesicht rot angelaufen wäre (ist?).
"Und jetzt... Ab aufs Schiff!", wandte sich Cindulla wieder der Crew zu und dieses Mal machte sich die gesamte Mannschaft auf den gewaltigen Dreimaster.
...
Wellen preschten gegen den Bug und schaukelnd hob und senkte sich das Schiff über den Wassermassen des Meeres.
Falion, Cindulla und Grog waren unter Deck verschwunden, während Atrion und die Anderen planlos auf dem Deck des Schiffes umherstreunten und versuchten, den beschäftigten Seeleuten aus dem Weg zu gehen.
Nur Ilfgar schien sich in der Umgebung wohl zu fühlen. Haalingar lag am Meer, insofern war es für Atrion kaum eine Überraschung, dass Ilfgar sich mit Seefahrt auskannte.
"Atrion, mir geht es scheußlich", stupste Elion seinen ehemaligen Leibwächter an und hielt sich mit der anderen Hand den Bauch.
"Du warst noch nie auf See, das ist ganz normal. Stell dich einfach hier an die Reling und atme die frische Seeluft ein", antwortete Atrion und führte Elion an die Backbordseite des Schiffes.
Elion hielt sich an der Reling fest und sog die Seeluft in sich hinein wie ein Schwamm das Wasser. Dann atmete er erleichtert aus und schloss die Augen.
...
"Was wollt ihr in den nördlichen Landen?", fragte ein Stimme und die vier Freunde auf dem Oberdeck drehten sich verdutzt um.
Vor ihnen stand ein etwas älterer Mann mit einem schwarzen Vollbart und einer schwarzen Augenbinde über dem rechten Auge. Sein Kopf war mit einem ebenfalls schwarzen Kopftuch bedeckt und anstelle seines rechten Beines hatte der Pirat ein Holzbein.
"Ähh, wir sind auf einer Mission. Das Schicksal Eolonds könnte davon abhängen", antwortete Sel und in seiner Stimme schwang Stolz mit.
...
"Hör mir zu! Dort drüben sitzt der Prinz von Eolond und kotzt sich den Magen aus. Er hat seine Familie verloren, seine Heimat und Alles, was ihm vertraut war. Wie würdest du dich fühlen, wenn die Frau die du liebst, dein Heim und Alles, was dir jemals im Leben Halt geben konnte einfach so verschwindet. Vielleicht seid ihr Piraten wirklich so egoistisch und feige, wie in den Geschichten, aber lasst euch eines gesagt sein: Wenn Eolond brennt, eure Familien, Eltern, Freunde, Kinder und Verwandte nur noch als verkohlte Leichen auf den Straßen liegen. Wenn eure Heimat und das Haus in dem ihr aufgewachsen seid nur noch als ein Haufen Schutt und Asche zu erkennen ist. Und wenn jegliche Ordnung und aller Frieden auf dieser Welt vergangen ist... Dann bin ich mir sicher... Dann werdet ihr eure Feigheit bereuen. Eure vorgespielte Stärke und Entschlossenheit wird vergehen, wie eine Stimme im Wind und dann... dann werdet ihr zurückblicken auf euer Leben und euch fragen: Hätte ich damals mein Schwert erhoben, hätte ich für meine Heimat gekämpft, wäre es dann je so weit gekommen?", sagte Atrion und auch die umliegenden Piraten hatten seine Rede gehört und waren interessiert dazugekommen.
...
Alles anzeigenKapitel 16
(Fortsetzung)...
Nachdem ein weiterer Schlag auf Grogs unüberwindbare Verteidigung geprasselt war, verlagerte Grog sein Gewicht nach vorne (Vorne) und wenige Sekunden lang öffnete er ein Fenster für einen tödlichen Schlag in die Brust. Ohne zu zögern stach Grogs Gegner zu und tappte in die Falle.
Blitzschnell hob Grog sein Schwert und mit einer flinken Kreiselbewegung und einer Gewichtsverlagerung nach hinten (Hinten) hatte der ehemalige Kapitän den Piraten entwaffnet.
Stolpernd fiel der aufgebrachte Pirat zu Boden und sein Säbel flog in einem Bogen durch die Luft, bis Grog es geschickt auffing.
"Es ist vorbei", sagte Grog kühl und der Pirat drehte sich wutentbrannt um.
Doch bevor er etwas sagen konnte wurde ihm bewusst, dass ein Säbel an seiner Kehle ruhte und widerwillig hob er die Hände um sich zu ergeben.
...
"Ich sollte euch töten, Trevor. Ihr seid eine Schande für uns Piraten... Schon seit Jahren seit ihr hinter Cindulla her und versucht euch bei ihr einzuschleimen wie ein feiges Huhn. Und soll ich dir sagen, warum du ein feiges, kleines Weichei bist? Weil Atrion Recht hat und du dich angegriffen gefühlt hast. Die glorreiche Zeit der Piraten ist schon längst vorbei und unsere Vorfahren würden sich schämen, wenn sie sehen, dass wir unsere Heimat verraten.
...
Dann warf er das andere Krummsäbel zu Trevor zurück und rauschte zu Cindulla ans Oberdeck.
"Das hast du ja prima hinbekommen", feixte Falion und wandte sich an Atrion.
Atrion wollte etwas sagen, aber im Nu war der junge Zauberer umgedreht und verschwand unter Deck.
"Was war das denn?", fragte Ilfgar und grinste belustigt, als er Atrions verdutztes Gesicht sah.
"Kein Ahnung", stotterte Atrion und kratzte sich am Kopf
"So ist Falion eben...", warf der ältere Pirat ein, dem Atrion kurz zuvor seine Predigt gehalten hatte.
"So war er früher schon und das war der Grund dafür, dass Cindulla sich in ihn verliebt hatte. Sobald er auf dem Schiff war, war er wie ausgewechselt.
...
"Naja, Falion war es glaube ich eher weniger. Diese Beziehung war eher körperlich. Zumindest für ihn, deshalb konnte er ohne einen Blick zurück, ihr und den Piraten den Rücken kehren. Aber eines war schon damals so... Falion und Cindulla waren mit Abstand die grausamsten Piraten, die seit Jahrzehnten die Meere durchseegelten (durchsegelten). Den Falion, den ihr kennengelernt habt, hat nichts mehr mit dem zu tun, den ich damals unter Grog kennengelernt habe", antwortete der ältere Pirat.
...
Freundlichst
Der Zwerg
Daaankeschön, liebster @McGolaresd
Mit den Verbesserungen kann ich dann sicherlich was anfangen
LG Lehaidin
Kapitel 23
Die Heilerin aus Haalingar
Falions Augen waren angestrengt zusammengepresst und das Unwetter von vorhin war verschwunden. Niemand von ihnen wusste, ob er den Vorkahii getötet hatte, oder ob er ihnen lediglich Zeit erkämpft hatte.
Der Zauberer selbst äußerte sich nicht dazu, sondern murmelte etwas Unverständliches übermächtiges Wesen und Unsterblichkeit, womit das Thema für ihn beendet zu sein schien.
Nach der ersten Stunde hatten sie die Ausläufer des Hügellandes erreicht und aus der sonst eher flacheren Tundra war eine punktuell bewaldete Hügellandschaft geworden. Falions Zauber wurde immer ungleichmäßiger und immer wieder sackte Ilfgar mit seiner Trage aus Wasser einige Zentimeter nach unten, bevor Falion den Stab wieder angestrengt nach oben drückte. Gelegentlich strömte hier und da aus dem Nichts eine winzige Fontäne aus dem Boden und der Zauberer schloss konzentriert die Augen um der Macht des Steins Einhalt zu gebieten.
Ilfgar blieb durchweg regungslos und nur eine leichtes Auf und Ab seiner verbrannten Brustpartie bedeutete Juna, dass er am Leben war.
Die junge Bogenschützin war seit dem Kampf mit dem Vorkahii nicht mehr von Ilfgars Seite gewichen und ihre Augen waren rot von den Tränen, die sie fortlaufend für Ilfgar vergoss.
„Halt“, keuchte Falion und langsam ließ er Ilgar auf den Boden gleiten.
„Ich muss den Stein schließen.... Er... Er wird zu stark“, keuchte der Zauberer und erst jetzt bemerkte Atrion, wie sehr der Zauberer geschwitzt hatte. Sein gesamtes Gesicht triefte vor Schweiß und seine Haare klebten an seiner Stirn, obwohl der Schwertkämpfer nicht sicher war, ob es an dem Regen lag, der vor einigen Minuten aufgehört hatte, oder am Schweiß des Zauberers.
„Ab hier müsst ihr ihn tragen“, ergänzte er und fing an die Runen zu flüstern, mit denen er den Stein wieder verließen wollte.
Das blaue Leuchten verschwand und nach zwei Wiederholungen der Runenfolge hatte Falion die Magie wieder im Stein verschlossen.
Danach wurde Ilfgars Transport ein heilloses Desaster, da sowohl Tria, als auch der Bote aus Haalingar nicht ohne Hilfe vorankommen konnten. Hinzu kam Ilfgars Bewusstlosigkeit, die mit sich brachte, dass man ihn lediglich hochheben konnte und zu dritt oder viert auf den Schultern tragen musste.
Sel, Grog, Atrion und Elion stemmten den Boten aus Haalingar in die Höhe und Juna lief besorgt neben ihm, während Falion Tria stützte und gemeinsam mit ihr die Nachhut bildete.
Immer wieder rief er Anweisungen nach vorne, wenn es darum ging, den richtigen Weg einzuschlagen und er unterhielt sich mit Tria.
„Wer ist sie?“, fragte Tria nach einigen Momenten, in denen Falion nicht mit ihr geredet hatte.
„Wen meinst du?“, fragte er und half der Prinzessin von Daarg über einen kleinen Felsen.
„Na die Heilerin? Als du vorhin vorgeschlagen hast, zu ihr zu gehen.... Da warst du irgendwie unglücklich“, stellte Tria fest und musterte Falions Gesicht.
„Sie war eine gute Freundin“, murmelte er und seine Augen wanderten wehmütig in die Ferne.
„Scheinbar eine ziemlich gute“, sagte die Prinzessin von Daarg und lächelte vergnügt.
„Findet ihr das lustig?“, stutzte Falion erstaunt.
„Nein, es ist nur so, dass ihr nie von eurer Vergangenheit erzählt... Naja eine Ausnahme war der Abend, an dem wir gemeinsam am Lagerfeuer gesessen haben“, lächelte Tria und Falion erwiderte das Lächeln mit einem freudigen Zucken der Mundwinkel.
„Ja, das stimmt... Das war ein schöner Abend“, erwiderte der Zauberer.
„Wart ihr je verliebt?“, rutschte es aus Tria heraus und schlagartig wollte sich die Prinzessin für die Frage selbst ohrfeigen. Sie wusste nicht, wieso sie das gefragt hatte, aber schon seit langem fühlte sie sich zu dem Zauberer hingezogen. Nun war ihr die Frage einfach so heraus gerutscht und vor Scham rot angelaufen erwartete die Prinzessin kaum eine ehrliche Antwort.
„Ja“, flüsterte Falion und Trias Herz klopfte immer schneller.
„In wen?“, hakte sie nach und in ihren Augen funkelte eine unstillbare Neugierde.
„Das ist eine lange Geschichte... Was ihr wissen dürft, ist, dass die Frau schon in meinen jüngsten Jahren auf mich getroffen ist. Wir waren zwei Gefährten und reisten zusammen durch Eolond. Ich wusste nicht, wieso, aber ich konnte mir kein Leben ohne sie vorstellen“, erklärte Falion und seine Stimme war zum ersten Mal, seit dem Tria den Zauberer kannte, zittrig und weich.
„Was ist passiert?“, fragte sie und mitfühlend schaute sie in die schönen blaugrünen Augen.
„Ich musste gehen.... Eines Tages wurde mir ein Auftrag zuteil und die Frau konnte nicht mitkommen. Ich ließ sie zurück und bereue diese Entscheidung nun Tag für Tag“, hauchte der Zauberer.
„Ich dachte, ihr habt sie geliebt? Wie konntet ihr sie dann zurücklassen?“, fragte Tria verwirrt und einen Moment lang fragte sie sich, ob Falion wirklich schon ein Mal verliebt war.
„Nun, jeder Mensch....“, er hielt inne.
„Halt!“, rief er etwas lauter nach vorne und die Gruppe blieb stehen.
„Dort vorne auf dem Hügel hinter dem kleinen Waldstück liegt die Hütte der Heilerin. Ich kann nicht mit euch kommen und wenn ihr dort seid erwähnt auf keinen Fall meinen Namen. Niemand von euch... Verstanden?“, erklärte er und blickte in sechs verwirrte Gesichter.
„Warum kommt ihr nicht mit uns und wieso darf sie euren Namen nicht hören?“, fragte Elion ungläubig.
„Glaubt mir.... Wenn euch geholfen werden soll, dann erwähnt mich nicht.“, wiederholte der Zauberer und er entfernte sich bereits langsam von den Gefährten.
„Und wie finden wir euch wieder?“, fragte Atrion.
„Ich finde euch, wenn ihr soweit seid“, antwortete er und drehte sich um.
Er ging einige Schritte und wandte sich ein letztes Mal zu den verwirrten Gefährten:
„Passt auf die Hornblüten auf... ich sage euch: Wenn ihr durch den Garten der Heilerin lauft, dann beschädigt nicht eine einzige Hornblüte!“
Mit dieser sinnlosen Warnung verschwand der Zauberer im Wald und die Gruppe stand völlig ahnungslos am Waldrand.
„Wir sollten auf ihn hören und weiter gehen“, grummelte Grog und es war unverkennbar, dass er ebenso unglücklich darüber war, dass der Zauberer gegangen war, wie die Anderen.
Juna war zwar unglücklich, dass sie Ilfgar alleine lassen musste, aber Tria brauchte eine Stütze, die sie bis zur Heilerin brachte.
Unruhig machte die Gruppe sich auf den Weg und tatsächlich entdeckten sie in der Abendsonne, die nun die langsam verziehenden Regenwolken lila anstrahlte, eine kleine Hütte auf dem Hügel, den Falion ihnen gezeigt hatte. Hoffnungsvoll verließen sie das kleine Waldstück und kraxelten den Hang hinauf zu der Hütte, welche umgeben war von einem großen Garten. Die außergewöhnlichsten Blumen wuchsen säuberlich in Reih und Glied und unzählige Heilpflanzen und Pilze sprossen aus dem fruchtbaren Boden empor.
Es roch süßlich und die Luft schien fast schwerer zu sein von den vielen Pflanzengerüchen, die sich zu einem wohlig süßen Gesamtduft vereinten. Niemand von ihnen wusste, wie eine Hornblumen aussah, also schritten sie vorsichtig den kleinen Steinweg entlang, der quer durch den Garten auf die Haustür hin führte.
Leise kamen sie vor der Tür zum stehen und legten Ilfgar vorsichtig etwas abseits auf den Boden.
Unruhig starrte sie auf die einfache Tür und beobachteten das Licht in den Fenstern, vor denen kleine weiße Vorhänge befestigt waren.
Dann schritt Juna vor und klopfte zaghaft an das raue Holz.
Kapitel 23
(Fortsetzung)
Erst geschah nichts, doch dann hörte man schnelle Schritte und ein metallisches Klirren, als ob jemand einen Topf umgeworfen hätte.
Dann öffnete sich die Tür.
Als Erstes fielen Juna die langen rostbraunen Locken auf, die der schönen Frau über die Schulter fielen. Dann blickte sie auf die Spitze eines Schwertes und hob beängstigt die Arme in die Luft.
„Wir... Wir brauchen ihre Hilfe“, stammelte sie.
„Wer seid ihr und woher wisst ihr von mir?“, fragte die Heilerin bestimmt aber doch freundlich.
Einen Moment lang überlegte die Bogenschützin, wie sie Falion am besten verschweigen konnte und antwortete dann:
„Der Thain hat uns zu euch geschickt. Seine Magie ist nicht auf das Heilen ausgelegt und unser Freund hat eine magische Wunde auf seiner Brust, die sich jeden Moment bis zu seinem Herz ausbreiten könnte.“
Dann zeigte Juna durch die Gefährten hindurch und Sel ging einen Schritt zur Seite, sodass Ilfgars lebloser Körper zum Vorschein kam.
Die Heilerin musterte erst den Boten aus Haalingar, dann die Gruppe und wandte sich schließlich wieder Juna zu.
„Nun gut, bringt ihn ins Haus, ich will sehen, was ich für euren Freund tun kann“, sagte sie und ließ das Schwert sinken.
Vorsichtig hoben Elion und Atrionn Ilfgar in die Hütte und legten ihn auf ein kleines Bett an der Wand. Atrion schaute sich begeistert um.
Das Haus der Heilerin war deutlich größer, als es von Außen den Anschein machte und deutlich mehr Licht erfüllte den Raum als im Haus des Thains. Ordentlich waren die Bücherregale sortiert und ein kleiner eckiger Tisch in der Mitte des Raumes war mit einer sauberen weißen Tischdecke betucht. Die Feuerstelle war sauber und ein kleines Feuer brannte unter einem leeren Topf, während ein langer Tisch unter einem Fenster nach Norden befüllt war mit Pflanzkübeln und Kräutern.
An der Ostwand des Hauses hing ein roter Vorhang, der einen weiteren Raum von der Wohnstube abtrennte und die Wände waren aus großen Holzstämmen erbaut, an denen immer wieder Bilder von Landschaften und Pflanzen hingen. Hinter der Tür hingen einige Mäntel an der Wand und darunter stand eine kleine braune Kiste. Es roch nach frischen Kräutern und ein süßlicher Hauch von gebratenem Fleisch wehte Atrion in die Nase.
Dann kam die Heilerin aus dem Hinterzimmer und der Schwertkämpfer aus Aspholium beobachtete die beeindruckende Frau, während die begann leise einige Formeln zu singen.
Ihre langen Locken fielen auch am Rücken herunter bis zu ihren Schulterblättern und eine schlichte weiße Bluse verdeckte ihre etwas größeren Brüste und die sonst eher dunklere Haut der Heilerin. Ihr Gesicht war freundlich und die braunen Augen strahlten eine Wärme aus, die Atrion an ein Lagerfeuer in der Nacht erinnerte.
Der Körper der schönen Heilerin war schlank und steckte in der weißen Bluse und einer dunkelgrünen, eng anliegenden Hose aus weichem Stoff. Alles in Allem konnte Atrion die wunderschöne Frau keine Sekunde aus den Augen lassen, was aber auch daran lag, dass ihr zarter Gesang den ganzen Raum in eine Trance versetzte. Ilfgars Wunde war die ersten paar Minuten über unverändert geblieben, aber jetzt zuckten immer wieder kleine grüne Blitze über dem verbrannten Fleisch des Boten. Das Lied der Heilerin wurde freudiger und Atrions Herz klopfte ganz von alleine im Takt mit, als ob der Gesang es dazu anstiftete.
Die Blitze wurden immer stärker und das Lied änderte sich erneut. Dieses Mal sang die Heilerin energischer und befehlender, während die Blitze zischend über der Wunde zuckten.
Plötzlich verschwanden die grünen Blitze und die Heilerin sang wieder leise und gemächlich.
Sie erhob sich und sang das Lied fortlaufend, während sie an dem Kräutertisch einige Blätter und Blüten in einem Mörser zusammenwarf und mit gekonnten Handgriffen eine rote Paste anrührte.
Dann ging sie an Ilfgars Bett zurück und trug die Paste großzügig auf der gesamten Wunde auf. Sobald das letzte Bisschen der Paste auf der verbrannten Haut des Boten aus Haalingar geschmiert war, beendete sie das Runenlied und erhob sich erschöpft.
„Er sollte es schaffen. Es war gut, dass ihr so schnell wie möglich zu mir gekommen seid. Ein paar Stunden länger und der Fluch hätte seine Lunge und sein Herz erreicht. Wo hat er sich verletzt und wer war in der Lage ihn so zuzurichten? Diese Magie ist alt, sehr alt...“, fragte die Heilerin und Juna fiel ein Stein vom Herzen.
„Ein Magier hat ihn angegriffen... Wir wissen nicht, wer er war, oder wo er hergekommen ist, aber er hat uns auf der Tundra aufgelauert“, erklärte Atrion und versuchte den Blickkontakt mit der Heilerin zu meiden.
„Und wie kam der Thain euch dann zu Hilfe?“, schmunzelte sie und beobachtete sie Gefährten, bis ihr Blick einen Moment auf Trias Bein liegen blieb.
„Nun, er war durch Zufall an jenem Tag in der Nähe, er war es, der den fremden Zauberer verscheuchte und er erzählte uns von euch“, antwortete Sel dieses Mal und die Heilerin musterte den großgewachsenen Mann kritisch.
„Nun gut... Der Heilprozess war ziemlich kraftraubend. Eure Verletzung werde ich behandeln, wenn ich mich wieder erholt habe. Bis dahin seid ihr in meinem Haus willkommen. Ruht euch aus und esst etwas“, sagte sie freundlich und deutet auf den Tisch, auf dem urplötzlich ein Abendmahl aufgetaucht war.
„Wie... Ach vergesst es, ich liebe Magie“, stutzte Elion und ließ sich mit einem leisen „Danke“auf einen Stuhl fallen und fing an zu essen.
Die Heilerin nickte zufrieden und verließ das Haus zur Vordertür.
Schnell hatten sich die Gefährten, mit Ausnahme von Juna und Tria, am Tisch niedergelassen und hatten begonnen das köstliche Abendbrot zu vertilgen. Atrion war überglücklich und stopfte sich ein saftiges Stück Lamm in den Mund, während er bereits gierig nach der nächsten Kartoffel griff.
Juna saß glücklich neben Ilfgar auf dem Bett und beobachtet den Bewusstlosen lächelnd, während Tria unbemerkt aus der Haustür schlich.
„Ich brauche noch etwas“, sagte die Stimme der Heilerin als die Prinzessin von Daarg die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Die schöne Frau saß auf einer kleinen Bank und schaute dem Sonnenuntergang zu, während Trai langsam zu ihr herüber humpelte.
„Darf ich mich setzen?“, fragte die Prinzessin und ein freundliches Nicken gab ihr die Erlaubnis.
„Wie heißt ihr?“, fragte Tria und innerlich wollte sie sich schon wieder ohrfeigen.
„Ihr seid neugierig.... Das gefällt mir. Mein Name ist Saeli“, antwortete die Heilerin und dabei lächelte sie freundlich an.
Trias Hirn qualmte unaufhörlich und mit einem Mal wusste sie, wer die Heilerin in Wirklichkeit war. Sie verstand, warum Falion sie nicht begleitet hatte und sie verstand, was er ihnen so lange verschwiegen hatte. Saeli war die Frau gewesen, die Falion geliebt hatte, die er damals verlassen hatte und die er niemals vergessen konnte.
„Ist etwas?“, fragte Saeli und Tria zuckte zusammen.
„Nein... Ähh, warum? Was soll sein?“, stammelte die Prinzessin von Daarg und sie schluckte nervös.
„Ihr wurdet plötzlich ganz steif und eure Augen waren so groß wie Walnüsse“, grinste die Heilerin und dennoch hatte Tria das Gefühl, als ob hinter den netten braunen Augen mehr schlummerte, als es den Anschein machte.
„Nein, nein, es ist nichts... Gelegentlich schmerzt meine Wunde noch, sie wurde schlecht verbunden“, log die hübsche Blondine und schaute traurig auf ihren Oberschenkel.
„Nun gut... Ich denke ich kann mir eure Wunde Mal anschauen. Lasst uns rein gehen. Ihr solltet auch dringend etwas essen“, bot Saeli an und halft Tria zurück ins Haus.
Gerade hatte die Heilerin die Haustür geschlossen, als sie ihr Schwert zog und es Tria an die Kehle hielt. Dann schaute sei in die Runde und fragte mit entschlossener Stimme:
„Wer seid ihr? Und wo kommt ihr wirklich her? Antwortet! Wer hat euch geschickt?“
„Bitte...“
„Schweig!“, unterbrach Saeli die Prinzessin von Daarg und drückte das Schwert fester an ihre Kehle, sodass die ersten Bluttropfen Trias Hals hinabglitten.
„Wir haben euch bereits alles erzählt. Ein Magier hat uns auf der Tundra...“
„Ich sagte die Wahrheit!“, schrie die Heilerin und dieses Mal lag in ihrer Stimme ein blanker Zorn.
Atrion schluckte und trat vor, aber noch ehe er etwas sagen konnte erhob jemand anderes seine Stimme.
„Ich habe sie hergeschickt“, sagte Falion und Saeli erstarrte.
Hey, @Lehaidin
Und ich dachte, das werden etwas ruhigere Kapitel... but no Es hätte mir klar sein können!
Atrion schluckte und trat vor, aber noch ehe er etwas sagen konnte erhob jemand anderes seine Stimme.
„Ich habe sie hergeschickt“, sagte Falion und Saeli erstarrte.
Dieser Kerl ist auch immer zur rechten Zeit am rechten Ort. Und ich wette, Saeli weiß, wer er ist. (hab grade so das Bild im Kopf, dass Falion hinter ihr steht und sie ihn an der Stimme erkennt)
Gerade hatte die Heilerin die Haustür geschlossen, als sie ihr Schwert zog und es Tria an die Kehle hielt. Dann schaute sei in die Runde und fragte mit entschlossener Stimme:
„Wer seid ihr? Und wo kommt ihr wirklich her? Antwortet! Wer hat euch geschickt?“
„Bitte...“
„Schweig!“, unterbrach Saeli die Prinzessin von Daarg und drückte das Schwert fester an ihre Kehle, sodass die ersten Bluttropfen Trias Hals hinabglitten.
Ich war like... What!?
Von diesem Handlungsumschwung war ich wirklich überrascht. Ich dachte, die gute Frau sei einfach nur freundlich. Aber so hinterlistig... Vor allem frage ich mich jetzt, was sie für ein Geheimnis hat, weil sie fragt "Wer hat euch geschickt?"
Hat die Dreck am Stecken?
Ansonsten kann ich nur sagen: Schnell weiter!
LG
Blue
Hey @BlueRosesInMyHeart,
Du kennst mich doch... Meine Leser haben keine Ruhe Er ist ein Zauberer, er taucht du auf, wo er gerade sein muss Jaa, wird dir mit Sicherheit gefallen das nächste Kapitel... Saeli kennt ihn auf jeden Fall
Freue mich wie immer über deinen Kommentar und das Lob Dankeschön
LG Lehaidin
Kapitel 24
Die Wunden der Vergangenheit
Die Heilerin war völlig regungslos und ihre Augen loderten vor Wut, während sie langsam das Schwert von Trias Hals sinken ließ.
„Du wagst es... Nach all dieser Zeit...“, begann sie aber ihre Stimme ging in den ersten Tränen unter.
Sie drehte sich langsam um und starrte in Falions Gesicht.
„Ich... Ich dachte du seist tot“, sagte sie und Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Saeli....“
„Nein! Bitte! Verschwinde Falion! Ich habe jeden Tag gewartet. Ich habe geweint und mehr Tränen vergossen als jeder Ozean dieser Welt tragen könnte. Ich habe mit dem letzten Geld das ich hatte Späher durch das Land geschickt. Ich war alleine, verzweifelt und mein Herz war gebrochen... Deinetwegen. Ich bot meine Dienste an wo ich nur konnte, aber mein Leben war ein Scherbenhaufen... Dann fand mich der Thain und er half mir meiner Bestimmung als Heiler nachzukommen und doch, es verging kein Tag an dem ich hoffte, dass du zu mir zurück kommst. Anfangs dachte ich wirklich, dass du es tust und dann, nach und nach verging meine Hoffnung und eines Tages redete ich mir ein, dass du gestorben wärst, obwohl ich tief in meinem Inneren wusste, dass es nicht stimmte“, weinte Saeli und Falions Augen waren glasig.
„Es tut mir leid“, antwortete er und Tränen flossen nun auch auf seinen Wangen.
„Es tut dir leid? Es tut dir leid? Du bist verschwunden und hast mich alleine gelassen... Du hast mich verlassen ohne mir je zu sagen, wohin du gehst. Du bist von einem auf den anderen Moment verschwunden und das Einzige, was mir blieb war der Schmerz und eine Erinnerung an den Freund, dem ich so sehr vertraut habe“, erwiderte die Heilerin und langsam ging sie einige Schritte auf den Zauberer zu, dessen Augen inzwischen rot waren von den Tränen, die seine Wangen runter liefen.
„Ich habe mir immer gewünscht, dass ich dich eines Tages wiedersehe.... Anfangs war es das Verlangen danach die Liebe meines Lebens in meine Arme zu schließen und ihn küssend am Lagerfeuer zu berühren und zu fühlen. Aber dann wurde es irgendwann ein Verlangen danach...“, beendete sie ihre Erzählung und ohne Vorwarnung schlug sie Falion mit der Faust ins Gesicht. Sie weinte, während sie ein weiteres Mal mit der Faust in sein Gesicht schlug und ein drittes Mal landete ihre flache Hand auf seiner Wange.
Dann sackte sie schluchzend vor ihm zusammen und blieb in der Tür an den Türrahmen gelehnt sitzen.
Falion schwieg und seine Tränen mischten sich mit dem Blut aus seiner Nase. Er schaute hinab auf Saeli und friemelte kurz darauf etwas aus seinem Mantel. Eine kleine Holzschnitzerei kam zum Vorschein und Atrion erkannte eine kleine Figur eines Drachen. Die eine Hälfte des Drachen war schwarz angemalt und die andere Hälfte war mit einem verblassten Rot bemalt.
Vorsichtig ließ er die Schnitzerei vor Saeli auf den Boden ab und verließ die Hütte ohne ein weiteres Wort.
Minuten vergingen und nur das Schluchzen der Heilerin war in der Hütte zu hören. Niemand wagte es, ein Wort zu sagen und selbst Tria, die das gesamte Aufeinandertreffen von Falion und Saeli mit rasendem Herzen verfolgt hatte, blieb nun stumm.
Tränen liefen ihre Wangen hinab als die Heilerin langsam aufstand und im hinteren Zimmer verschwand. Erst jetzt wagte Atrion es, das Wort zu erheben:
„Was genau ist da gerade passiert und woher kennen sich die Beiden?“, flüsterte er in die Runde und alle bis auf Tria schüttelten den Kopf.
„Wisst ihr nicht mehr, was der Thain uns von dem Mädchen erzählt hat, welches Falion eines Tages wegen der Akademie verlassen musste? Falion hat mir an einem Abend ihren Namen gesagt und die Heilerin die Ilfgar das Leben gerettet hat.... Das ist sie. Das Mädchen, das Falion so wichtig war“, flüsterte die Prinzessin von Daarg zurück und in den Gesichtern der Gefährten brach Staunen aus.
„Warum hat er sie nochmal verlassen?“, fragte Sel und Tria verdrehte die Augen.
„Er...“
„Er hat mich nicht geliebt und ich war ihm nicht wichtig genug. Darum hat er mich so urplötzlich verlassen“, unterbrach Saeli, bevor Tria überhaupt anfangen konnte.
Sie hatte inzwischen aufgehört zu Weinen und in ihren Augen lag ein Hass, während sie mit einem Tuch versuchte, sich von den letzten Tränen zu befreien.
Schweigend setzte sie sich auf einen Stuhl am Tisch und starrte auf den Laib Brot, der in der Mitte des kleinen Holztisches in einem Brotkorb lag.
„Das... Das stimmt nicht“, schluckte Tria und setzte sich gegenüber von Saeli an den Tisch.
„Was wisst ihr denn davon?“, fauchte die Heilerin und die Prinzessin hatte das Gefühl, als ob ein neuer Schwall Tränen bereits ihre Augen erfüllte, nur darauf wartend, wieder über ihre Wangen zu gleiten und tropfend auf dem Boden zu landen.
„Er wurde von den Magiern der Akademie mitgenommen.... Sie sind an jenem Tag auf dem Markt aufgetaucht und haben Falion überredet mit ihnen zu gehen. Er hat erzählt, dass es die größte Fehlentscheidung in seinem Leben gewesen war und, dass sein Leben ohne euch den Bach hinunterging“, erzählte Tria und sie versuchte so mitfühlend und zart wie möglich zu reden.
„Woher wollt ihr das wissen?“, fragte Saeli und eine erste Träne tropfte auf ihre Bluse.
„Der Thain und Falion selbst haben uns das Alles erzählt. Wir reisen gemeinsam und auf einer Mission... Wir müssen die Welt der Drachenreiter finden und die Feinde aus Haalingar besiegen. Nur mit der Hilfe der Drachenreiter kann uns das gelingen. Falion ist der Einzige, der weiß, wo sich der Eingang befindet“, fuhr die Prinzessin aus Daarg fort und die Augen der Heulerin schienen nach und nach an Wut zu verlieren.
„Falion weiß wo die legendären Drachenreiter zu finden sind?“, stammelte Saeli und langsam aber sicher schien sie den Falion, den sie gekannt hatte, nicht mehr zu sehen.
„Er... Er war doch nur ein Gauckler, der mit winzigen Zaubertricks auf Märkten aufgetreten ist?“, stotterte sie und Atrion lächelte.
„Nein, das war er vielleicht ein Mal, aber erst vor weniger als drei Stunden hat Falion uralte Magie beschworen und einen Kampf gegen einen Vorkahii bestritten... Und gewonnen“, sagte der Schwertkämpfer aus Aspholium und Saeli schaute verwirrt in die Runde.
„Elion hat ein uraltes Wesen aus der Vergangenheit besiegt, ist Mitglied in der Akademie des Magier von Winterstern und weiß wo die verschollenen Drachenreiter sind?“, hauchte die Heilerin und starrte auf das von Tränen durchnässte Tuch in ihren Händen.
„Ja... Um genauer zu sein: Falion war ein Drachenreiter“, antwortete Tria und nun musste selbst Saeli lächeln.
Sie stand auf und ging zur Tür.
Einen Moment lang schaute sie durch die offene Eingangstür nach draußen, bückte sich dann und hob die kleine Figur auf.
Der schwarz und rot angemalte Drache lag auf ihrer Handfläche und die Heilerin ließ sich zurück auf den Stuhl fallen.
„Wir wollten sie gemeinsam finden...“, begann Saeli und stellte den kleinen Holzdrachen auf den Tisch.
„Damals wollten wir gemeinsam nach den Drachen suchen und das taten wir jeden Tag. Wir gingen jeder Spur und jedem Hinweis nach, die wir fanden. Er war fasziniert von den Drachen und ich war ausnahmslos in ihn verliebt. Ich wäre ihm überall hin gefolgt und das tat ich auch.... Bis zu dem Tag, an dem er mich verlassen hat für eine Magierakademie, die seit hunderten von Jahren neue Rekruten nur durch eine Auswahl zu sich holt. Ich... Ich kann verstehen, warum er zugestimmt hat“, fuhr sie fort und ob sie es wollte, oder nicht, ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Er bereut es jeden Tag“, sagte Grog, der bisher ruhig geblieben war.
„Ich reiste ein Jahr lang mit ihm über die Meere von Eolond und es verging kein Tag, an dem er nicht an euch gedacht hat“, erwähnte Grog kurz darauf und Atrion fragte sich, ob Cindulla mit dieser Aussage einverstanden gewesen wäre.
„Er war auf See?“, hauchte Saeli und langsam wurde Atrion das Gefühl nicht los, dass die schöne Heilerin einen gänzlich anderen Falion gekannt hatte.
„Ja, er war Pirat, er war Drachenreiter, er war Magier in der Akademie und er ist der Schützling des Thains... Den Falion, den ihr kanntet, ist zu einem großen Teil nicht mehr der, der er Mal war. Eines jedoch kann ich euch versichern... Ich kann euch seine einzige Eigenschaft nennen, die er nie abgelegt hat... Und das seid ihr. Sein Leben lang hat er euer Gesicht mit sich getragen, die Erinnerungen an euch. Ich weiß wahrlich nicht, warum er sich euch nie wieder zu erkennen gegeben hat, aber nach Allem, was er erlebt hat und nach allem Leid, das ihm widerfahren ist, maße ich es mir nicht an, auch noch darüber zu mutmaßen. Ihr solltet ihn einfach fragen“, antwortete Tria an Grogs Stelle und Saelis Augen funkelten erneut unter einem Tränenguss.
Einen Moment lang schwieg die Heilerin, dann schien sie sich nach und nach zu fassen und erhob sich wieder aus dem Stuhl.
„Ihr solltet euch ausruhen und morgen früh erzählt ihr mir von eurer Mission. Euer Freund hier ist bis dahin höchstwahrscheinlich wieder in der Lage zu gehen, wobei die Wunde ihm sein Leben lang Probleme bereiten wird.... Aber, das erkläre ich euch Morgen“, lächelte Saeli und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.
„Dankesehr“, hauchte Juna, die seit Ilfgars Verletzung nicht mehr von seiner Seite gewichen war.
Tränen kullerten der jungen Bogenschützin über die Wange und Atrion war sich nicht sicher, ob die Tränen Saelis Schmerz, oder der Genesung Ilfgars galten.
„Und was macht ihr?“, fragte Grog vorsichtig.
Die Heilerin spielte mit dem kleinen Drachen aus Holz in ihrer Hand und unterschwellig wanderte ihr Blick zur Tür. Sie atmete tief ein und aus und sagte dann:
„Ich versuche den Mann zu finden, den ich mein Leben lang geliebt habe und ihn jetzt nicht mehr wieder erkenne."
Ah, es geht weiter! *Packt ihre M&M´s aus und liest gespannt*
Wah, so ein rührendes Kapitel! Ich hab es so fasziniert gelesen und... meine M&M´s sind jetzt leer. Und das ist ein Kompliment. Wenn etwas gut ist und mich fasziniert, futtere ich wahnsinnig viel dazu.
So, ich hatte echt tolle Bilder im Kopf und diese Szene war einfach herzzerreißend und rührend und hach... Ich hoffe, Falion und Saeli finden wieder zusammen. Sie waren jetzt wirklich lange genug getrennt! *schnulz*
(sag mir nicht, dass Saeli auf dieser Reise irgendwas schlimmes passiert. Mein Herz stirbt sonst)
„Es tut dir leid? Es tut dir leid? Du bist verschwunden und hast mich alleine gelassen... Du hast mich verlassen ohne mir je zu sagen, wohin du gehst. Du bist von einem auf den anderen Moment verschwunden und das Einzige, was mir blieb war der Schmerz und eine Erinnerung an den Freund, dem ich so sehr vertraut habe“,
Das wär einfach so ich... xD Erstmal ausflippen.
„Du wagst es... Nach all dieser Zeit...“, begann sie aber ihre Stimme ging in den ersten Tränen unter.
Hier dachte ich "Ohoh, jetzt hagelts gleich Prügel oder so..." xD
Und vor "aber" würd ich noch n Komma setzen.
Ansonsten hab ich eigentlich an diesem Kapitel gar nichts groß zu meckern, daher:
War ein tolles Kapitel
LG
Blue
Hey @BlueRosesInMyHeart,
M&M`s sind aber auch echt lecker Freut mich natürlich, dass dir dieses Kapitel so gut gefallen hat, es ist ziemlich wichtig, für das, was nun noch alles folgt und belichtet mal schön die Vergangenheit Falions
Das Komma vor dem "aber" wird natürlich verbessert und ich verspreche dir Saeli wird vorerst nichts passieren
Danke für deine lieben Worte und den Kommentar
LG Lehaidin
Hallöle, so hab mal wieder gefutzelt in Kapitel 17 und 18.
Alles anzeigenKapitel 17
Das Bersten von HolzDas Unwetter kam wie eine gewaltige Wand auf das Schiff von Kapitänin Cindulla zu und der Regen, welcher noch einige Seemeilen entfernt auf das stürmische Meer traf, war so dicht wie ein Vorhang.
Donnergrollen läutete das nahende Unwetter ein und der Wellengang ließ das Piratenschiff unruhig auf und ab schwenken, während die Piraten auf dem Deck wie ausgewechselt versuchten, das Deck sturmfest zu vertäuen.
Die ersten Sturmböen ließen die Segel des Schiffes Breitseite schlagen und mit Schräglage versuchte Cindulla ihr Gefährt auf Kurs zu halten.
...
Ilgar (Ilfgar) und er rannten an die Reling auf der Backbordseite und spähten über das aufgewühlte Wasser des Meeres. Das Unwetter kam immer näher und unter dem Regenvorhang entdeckte Atrion kurz darauf einen Dreimaster. Unruhig schwankte das große Schiff aus dem Gewitter hervor und je weiter es aus dem Regen kam, desto beeindruckender wurde es.
Schwarze Segel trieben das Schiff ohne Flagge auf sie zu und der Bug des Schiffes bestand zu einem Drittes aus schwarz getöntem Metall. Ein gewaltiger Rammsporn verstärkte den Bug und Turmarmbrüste lugten aus zwei Öffnungen am Bug hervor, während ein aufgespießter Drache als Galionsfigur über dem Rammsporn hing.
"Macht die Armbrüste bereit... Zieht die Waffen!! Wir kämpfen!", rief Cindulla über das Deck und ihre Stimme brannte sich in Atrions Gedächtnis wie glühende Kohlen auf einen Teppich.
...
Alles anzeigenKapitel 17
(Fortsetzung)Die Wellen stießen das Schiff hin und her, wie der Wind einen Grashalm und das Wasser überschwemmte das Deck in unermesslichen Fluten. Atrion war völlig durchnässt, als er mit Ilfgar und zwei Piraten das letzte Tau des Großmastes festzog und der Regen fiel wie aus Eimern über ihnen herab.
Cindulla brüllte wieder Befehle vom Steuer aus, aber unter den Donnern des Gewitters ging selbst ihre kräftige Stimme unter. Falion und Bregen rannten gemeinsam über das Deck und versuchten das Wasser vergeblich zurück ins Meer zu schöpfen, während Tria und Juna aus dem Unterdeck gerannt kamen und von Wassermassen im Laderaum berichteten. Elion kam ihnen kreideweiß hinterher und Sel stützte den jungen Prinzen unsicher.
...
"Sie haben größere Segel und ihre Schiffe sind flacher gebaut. Sie haben weniger Wasserwiderstand", erklärte Ilfgar ihm schreiend und legte den Knoten um die Reling.
Plötzlich ertönte ein gewaltiger Knall von der Steuerbordseite des Schiffes und Atrion fuhr herum. Gerade rechtzeitig drückte Ilfgar ihn zu Boden, als die Metallöse des Taues über seinem Kopf vorbei schoss. Der Hauptmast ächzte unter den Sturmwinden und ein weiteres Tau riss sich von der Reling los. Sausend schossen die Taue mit den Metallösen an ihren Enden durch die Luft und mit einem dumpfen Aufprall landete ein Pirat neben Atrion auf dem Boden.
"Schnell! Wir müssen hier weg. Kriech unter die Treppe zum Oberdeck", brüllte Atrion den Piraten an, aber dieser zeigte keine Regung. Wütend zerrte Atrion am angsterfüllten Piraten und mit einem Ruck drehte er den Mann auf den Rücken.
Atrions Atem stockte und Ilfgar keuchte angewidert, als beide in das Gesicht des Piraten schauten. Eine der Metallösen hatte den Matrosen am Kopf getroffen und dort, wo seine rechte Gesichtshälfte liegen sollte, klaffte ein blutiges Loch. Die Kieferknochen waren komplett zerborsten und sein rechtes Auge hing aus seiner Augenhöhle wie ein Morgenstern, während seine Schläfe nur noch als roter Matsch zu erahnen war.
Angewidert hielt sich Atrion die Hand vor dem Mund und gemeinsam (..kroch er mit Ilfgar?..) krochen er und Ilfgar unter die Treppe des Oberdecks.
Elion, Juna und Sel hatten sich dort bereits versteckt und versuchten gemeinsam Tria davon abzuhalten, los zu rennen. Kreischend hielt sie die Hand aus und starrte gequält an Ilfgar und Atrion vorbei an den Rumpf des Schiffes.
Zwar war es schwer zu erkennen, aber dort, am anderen Ende des Schiffes, lag eine dunkle Gestalt und über ihr kniete Falion, der vergeblich versuchte, mit einem Zauber den Tod zu vertreiben, der über der dunklen Gestalt schwebte.
"Neeeiiiin", brüllte Tria und ihr Schrei fuhr in Atrions Mark und Bein.
...
"Irgendwie!!", sagte Ilfgar und rannte los.
Noch keine drei Schritte war Ilfgar von der Treppe entfernt, als er zurückgeschleudert wurde und krachend neben Atrion auf dem Boden landete.
"Ilfgar, Ilfgar!!! Was ist passiert?", schrie Atrion ihn an und klatschte ihm mit der flachen Hand gegen die Backe.
"OHH, das hat wehgetan... Er will nicht, dass wir ihm helfen!!", antworte der Späher aus Haalingar und hielt sich den Kopf.
"Was?", fragten Tria, Juna und Atrion wie aus einem Munde.
"Er hat mich zurückgeschleudert. Und dann hörte ich seine Stimme im Kopf. Sie sagte mir, wir sollen uns nicht in Gefahr begeben und hier bleiben", erklärte Ilfgar und richtete sich auf.
In diesem Moment hörten sie Falions Stimme durch den Regen, die in Runensprache einen Zauber in den Wind rief. Zuerst geschah nichts und verwirrt blickten Atrion und seine Freunde um sich, aber dann schien der Regen urplötzlich langsamer zu fallen. Der Wind verschwand auf ein Mal und ein Blitz blieb in der Luft stehen, als ob Falion die Zeit angehalten hätte. In einem kurzen Sprint überquerte der junge Zauberer mit der regungslosen Gestalt auf den Schultern das Deck und ließ sie unsanft neben Ilfgar ab, während Atrion wie gebannt auf die stehen gebliebenen Wellen starrte, die gerade ihr Schiff trafen.
Falion ließ sich fallen und mit einem Mal lief die Zeit wieder in ihrer normalen Geschwindigkeit. Der Blitz verschwand im Bruchteil eines Zwinkerns und der Donner folgte ihm dröhnend, während die Wellen das Schiff kräftig trafen und es auf die Steuerbordseite warfen.
"Was ist gerade passiert?", schrie Sel und Tria stürzte zu der Gestalt, die mit dem Gesicht nach unten auf dem Deck lag.
"Ich habe die Zeit verlangsamt", antwortete Falion und drehte die Gestalt auf den Rücken.
Vor ihnen Lag Bregen und ein Pfeil steckte in seiner Brust.
...
Alles anzeigenKapitel 17
(Fortsetzung)Atrion wurde von der Wucht des Aufpralls von den Beinen gerissen und krachend landete er auf der Seuerbordtreppe, die auf der anderen Seite zum Oberdeck führte.
„Atrion“, schrie Juna.
Doch bevor irgendjemand etwas für Atrion tun konnte, sausten Pfeile über sie hinweg. Falion reagierte instinktiv und mit einem Mal hatte er ein Schutzschild errichtet, an dem die Pfeile mit einem dumpfen Geräusch abprallten, welches Ähnlichkeiten mit dem Geräusch vom Öffnen einer Flasche mit Korken hatte.
Das Salzige Wasser und der Geruch von Blut stieg Juna in die Nase, während sie verzweifelt versuchte auf dem sinkenden Schiff zu Atrion zu kriechen.
...
„Komm zurück!“, sagte sie und kurz darauf kroch sie mit Sel und Elion über das Deck zum bewusstlosen Atrion.
...
Alles anzeigenKapitel 18
Die zwei Gesichter von Falion
Mit beiden Beinen landete Falion zeitgleich auf dem Deck des feindlichen Schiffes und die ersten zwei Matrosen stürmten auf ihn zu. Cindulla wusste, dass Falion der Einzige Mann war, der Grog in einem Schwertkampf je besiegt hatte, aber dennoch war es lange her, dass sie die Schwertkünste des Zauberers zu sehen bekommen hatte. Staunend beobachtete sie, wie Falion seine beiden Feinde innerhalb eines Augenzwinkerns erledigt hatte und bereits ein Dritter unter der Klinge des Zauberers zu kämpfen hatte.
...
Sie kam am Fuß der Treppe zum Laderaum an und mit einem schnellen Griff in ihren Mantel hatte Cindulla ein Wurfmesser in die Augenhöle einer Wache geschmettert. Das Schiff schaukelte unaufhörlich und die Leiche der Wache rollte wie eine Kugel über den Boden, während die Piratenfürstin geschickt über sie hinweg sprang und nach Ölfässern Ausschau hielt.
Sie ahnte schon, was Falion vorhatte und innerhalb weniger Augenblicke hatte sie die Ölfässer aus dem hinteren Lagerraum zusammengestellt.
Dann rannte sie zurück aufs Deck und Grog war bereits dabei, das Schiff zu wenden, während Falion über das Deck rannte und die Turmarmbrüste auf die anderen Schiffe abfeuerte. Das Sausen der großen Armbrustpfeile vermischte sich mit dem Prasseln des Regens und dem Pfeifen des Windes, während die Wellen mit lauten Schlägen mit dem Schiff spielten.
„Das Öl ist direkt unter der Luke...“, schrie Cindulla und warf ein Wurfmesser auf den letzten Matrosen, der sich hinter einem Fass unter der Treppe zum Oberdeck versteckte.
Ein dumpfer Aufprall zeigte, dass die Piratenfürstin ihr Ziel nicht verfehlt hatte und Falion lächelte ihr zufrieden zu.
Grog hatte das gekaperte Schiff inzwischen gewendet und segelte schnurstracks auf das nächstliegende Schiff zu. Das Unwetter hatte sie inzwischen vollends umschlungen und Cindulla hatte keine Ahnung, wo die Küste Eolonds lag. Der Regen ergoss sich noch immer wie aus Kübeln über ihnen und Blitze zuckten im Sekundentakt über den Himmel, während die darauffolgenden Donner in einander übergingen und es unaufhörlich dröhnte.
...
Besten Gruß
Der Zwerg
Daankeschön @McGolaresd,
Bin inzwischen auch fertig mit dem ersten Band und beginne jetzt demnächst mit der Verbesserungsrunde
LG Lehaidin
Kapitel 24
(Fortsetzung)
Saeli ging den Hang hinab und ihr Herz klopfte wie wild.
Ihr Hand hatte den kleinen Drachen fest umschlossen und in der Dunkelheit hielt sie Ausschau nach Falion. Eine Sanfte Brise wehte vom Hang herab in ihren Rücken und der süßliche Geruch ihres Gartens zog in ihre Nase. Die langen rötlichen Locken wehten ungeordnet im Wind und in ihr Gesicht, während ihr kleiner Dolch am Gürtel bei jedem Schritt ihren Oberschenkel berührte.
Falion.
Fast neun Jahre lang war er aus ihrem Leben verschwunden und hatte sie an diesem Tag damals alleine auf dem Marktplatz eines Provinzdorfes stehen gelassen. Sieben Jahre lang war Saeli mit dem Zauberer übers Land gezogen und hatte mit ihm Nächte unter den Sternen verbracht, Wanderungen durch ganz Eolond gemacht und Abenteuer in beinahe jedem Winkel der Südhälfte erlebt. Mit neun Jahren war sie mit ihm aus dem Waisenhaus geflohen. Damals war er ihr großer Held und eines Tages war ihr zum ersten Mal bewusst geworden, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Mit sechzehn Jahren hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und noch immer erinnerte sie sich an ihr rasendes Herz, ihre zitternde Stimme und die schönen blauen Augen Falions. Sie erinnerte sich an den Kuss, den er ihr kurz darauf gab und an ihr Knie, die unter dem Kuss ganz wackelig geworden waren. Sie erinnerte sich an seine kräftigen Arme, die sie festhielten und sie erinnerte sich daran, dass sie der glücklichste Mensch auf Erden gewesen war.
Und dann, dann hatte der Zauberer sie einfach verlassen. Er war auf einen Schlag unsichtbar geworden und Saeli hatte ihren Freund bis heute nie wieder gesehen. Kein Brief erreichte sie und berichtete davon, was Falion erlebt hatte. Der Zauberer war verschwunden und nach drei Jahren verzweifelter Suche wandte sich Saeli an den Thain im Schlüsselgebirge. Er machte sie zur Heilerin und zeigte ihr die Künste der Magie und der Heilpflanzen. Sie verschloss sich und ohne über ihre Vergangenheit zu reden, versuchte sie zu vergessen. Nicht ein Mal ihren Namen hatte sie dem freundlichen alten Mann gesagt und nach zwei Jahren verließ sie den Thain mit dem Wissen der Heiler. Sie durchstreifte die Länder und verdiente sich ihr Geld mit dem Heilen der Kranken und mit dem Versorgen der Verwundeten. Und obwohl sie Alles versuchte, den Zauberer aus ihren Erinnerungen zu vertreiben, ließ die Magie ihn stärker denn je erscheinen. Und so zog sie sich zurück. Weit zurück in die Nordhälfte des Landes.
Sie schnitt sich ab von den Völkern Eolonds und lebte schon bald als Einsiedler in der Nördlichen Tundra.
Nun war sie fünfundzwanzig und die letzten Jahre hatte sie gelernt, Falion aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie weinte nicht mehr um ihn, sie vermisste ihn nicht mehr. Stattdessen ließ sie ihre Gefühle von der Leine und das Einzige, was blieb, war eine Wut, die sie neun Jahre lang angebaut hatte. Ein Zorn, der Falion galt und trotzdem war sie auf dem Weg zu ihm. Trotzdem empfand sie Glück darüber, dass er lebte. Sie empfand wieder Zuneigung zu dem Mann, den sie am liebsten jeden Tag vergessen hätte.
In Gedanken versunken erreichte Saeli den Waldrand und blieb einen Moment stehen. Aufmerksam starrte sie zwischen den Bäumen hindurch und suchte nach der Silhouette des Zauberers.
Einige Momente waren vergangen und im Wald blieb es still. Kein Tier ließ sich hören und Falion war nirgends zu sehen.
Die Heilerin hielt inne und dachte an Falion zurück.
Ein Gedankenblitz zuckte an ihrem inneren Auge vorbei und ihr Blick wandte sich zu dem aufsteigenden Berg zu ihrer Linken. Ihr Herz hatte sich inzwischen wieder etwas beruhigt und mit dem kleinen Holzdrachen in der Hand suchte sie den steinigen Anstieg ab.
Sie wusste noch, wie sehr Falion die Berge geliebt hatte und ihre Hoffnungen, ihn dort zu finden, ließen ihren Atem schneller werden.
Dann entdeckte sie ihn.
Ein winziges Lagerfeuer erleuchtete einen großen Felsblock, der mitten auf dem Hang gen Himmel ragte. Sie konnte Falion zwar nicht sehen, aber sie wusste, dass er da war, so, wie sie immer gewusst hat, dass der Zauberer noch lebte.
Entschlossen ging sie los.
Falion saß am Feuer und beobachtete den Sternenhimmel. Seine Augen waren nach Süden gewandt und sein Stab lag neben ihm auf dem Boden. Der blaue Wasserstein funkelte hypnotisierend im schwachen Licht des Mondes und nur das flackernde Feuer erleuchtete das Gesicht des Zauberers.
Er hatte es klein gehalten, damit es auch von Weitem nicht gut zu erkennen war und nun kreisten Falions Erinnerungen um Saeli.
Schweigend dachte er darüber nach, was ihm neun Jahre lang widerfahren war und nun machte er sich Gedanken darüber, wie es seiner besten Freundin ergangen war, nachdem er ihr das Herz gebrochen hatte.
Jahrelang hatte er seinen eigenen Weg gesucht und trotzdem blieb immer das Verlangen, Saeli zu suchen und ihr zu sagen, was er für sie empfand. Lediglich einen einzigen Kuss hatte er ihr gegeben, bevor er verschwunden war. Falions Herz klopfte immer schneller, als er den Kuss in seinen Gedanken erneut durchlebte und er bereute Alles. Er hatte die eine Frau verloren, die immer für ihn da gewesen war und die ihm in der Nacht vor seinem Verschwinden erst ihre Liebe gestanden hatte. Schweigend hatte er damals in ihr wunderschönes Gesicht gestarrt und bevor sie ausgeredet hatte, war er ihr schon um den Hals gefallen und hatte sie geküsst. Sie waren kuschelnd unter den Sternen eingeschlafen und am nächsten Tag hatte er sie einfach zurückgelassen. Er erinnerte sich an die Magier der Akademie, die die Zeit um ihn verlangsamt hatten und er erinnerte sich an die versteinerte Saeli, die gerade einen ihrer Tränke an einen versteinerten Kunden verkaufen wollte. Er erinnerte sich daran, wie er sie Minuten lang gemustert hatte und wie die Magier auf ihn einredeten.
Sie erzählten ihm, dass er sie wiedersehen würde. Sie versprachen ihm, die Fähigkeiten eines wahren Zauberers kennenzulernen und sie schwärmten von Falions Talenten.
Dann hatte der Zauberer genickt und ihren Angeboten zugestimmt. Mit einem Mal war der Marktplatz gefunden und nur noch der Ruf nach Saeli hallte über den Innenhof der Akademie. Er konnte sich nie verabschieden, ihr nie erklären, warum er mit diesen Männern mitgehen würde oder wann sie sich wiedersehen könnten.
Urplötzlich war Falion die Frau, die er liebt, genommen worden.
„Falion?“, hauchte eine Stimme hinter ihm und der Zauberer fuhr herum.
Mit einer kleinen Handbewegung hatte er den Stab mit Magie vom Boden in seine Hand beschworen und mit der anderen Hand hatte er den Schwertknauf kampfbereit aus der Scheide gelockert.
Vor ihm stand Saeli.
„Saeli...“, schluckte Falion und ließ das Schwert zurück in die Schwertscheide gleiten.
„Darf ich mich setzen?“, fragte die Heilerin und ihr Stimme zitterte.
Nach einem nüchternen Nicken von Falion hatte sich Saeli auf den steinigen Boden gesetzt und starrte ins Feuer. Der Zauberer setzte sich schweigend auf seinen Platz zurück und stocherte mit einem kleinen Stöckchen im Feuer.
Minuten vergingen und keiner von Beiden sagte etwas.
„Ich... Es tut mich so leid“, flüsterte Falion und seine Stimme verasagte.
Saeli schaute in seine Augen und mit einem Mal traf den Zauberer die volle Wucht einer Faust im Gesicht.
„Verflucht Saeli..... Ich lebe noch, finde dich damit ab“, fluchte der Zauberer und wischte sich mit dem Ärmel das Blut unter der Nase weg.
„Es tut dir leid? Das ist alles, was du zu mir zu sagen hast? Ich habe gerade Dinge über dich erfahren... die... die absolut verrückt sind. Und das einzige, was aus deinem verfluchten Schädel kommt ist eine platte Entschuldigung?“, schimpfte Saeli und stand inzwischen dicht vor Falion.
Schweigend ließ der Zauberer den Blick aufs Feuer sinken und zog ein kleines Taschentuch aus seinem Mantel mit dem er versuchte, das Blut aus seiner Nase zu stoppen.
„Erzähl mir, warum du mich verlassen hast? Sag mir... Sag mir, wieso du nie wieder zu mir zurückgekommen bist... Neun ganze Jahre lang. Und warum du jetzt auftauchst mit einer Gruppe Abenteurern, die irgendeine Mission haben?“, sagte die Heilerin mit sanfter Stimme und ließ sich wieder auf den Boden sinken.
Der Zauberer schaute zu Saeli und leidend hob er den Zauberstab.
„Schau ins Feuer...“, murmelte er und schloss die Augen, während er mit dem Stab auf den Boden tippte.
Er konnte spüren, wie die Flammen größer wurden und er hörte Saelis Atem. Er spürte, wie sie seine Geschichte im Feuer sehen konnte und er hörte ihre fassungslose Atemlosigkeit. Minuten vergingen und Falion ließ all seine Gedanken ins Feuer fließen, während die Heilerin schweigend in die Flammen starrte.
Dann beendete Falion den Zauber und nachdem die Flammen wieder auf ihre normale Größe geschrumpft waren, öffnete er die Augen.
Saeli saß mit Tränen in den Augen vor ihm und starrte noch immer in die Flammen.
„Das ist mir widerfahren...“, flüsterte Falion und er ließ seinen Stab neben sich auf den Boden sinken.
„Ich... Ich erkenne dich nicht mehr wieder“, hauchte Saeli und ihre braunen Augen suchten in denen des Zauberers nach Antworten.
„Saeli... Mein Leben war seit dem Tag, an dem ich dich verlassen hatte ein Leidensweg. Ich... Ich wurde zu Dingen getrieben, auf die ich nicht stolz bin. Ich war in Schlachten verwickelt und bin dem Tod mehrmals von der Klinge gesprungen. Ich wurde gefoltert und habe Dinge gesehen, die kein Mann zuvor gesehen hat. Ich... Ich konnte dich nie vergessen und doch bin ich nie zu dir zurück gekehrt. Ich konnte nicht, ich konnte nicht vor dich treten als das, was ich geworden bin. Aber, ob du es glaubst oder nicht, ich bin nicht mehr dieses Monster. Ich bin nicht mehr das, was mir widerfahren ist, sondern ich bin wieder der, der ich war, als ich mich in dich... in dich verliebt habe“, antwortete Falion und Saelis Augen weiteten sich.
„Du... Du liebst mich?“, schluckte die Heilerin und wandte ihren Blick ab um einen weiteren Schwall an Tränen zu verstecken.
„Ja, Saeli... Das habe ich immer. Es war Angst. Angst davor, dir gegenüber zu treten und ein Monster zu sein... Ein Monster, welches dich ohne ein Wort verlassen hatte und damit seine wahrscheinlich grauenvollste Tat vollbracht hat... Dein Herz zu brechen“, hauchte Falion und eine Träne kullerte über seine Wange.
„Ich weiß nicht, ob du mir je verzeihen kannst. Ob du mich je wieder lieben kannst. Aber jetzt, wo ich dich gesehen habe und du Alles über mich weißt, was mir widerfahren ist, werde ich nicht mehr von deiner Seite weichen“, fügte er hinzu und seine blauen Augen ruhten auf Saeli.
„Ich... Ich kann das nicht. Es tut mir leid“, stammelte die Heilerin und mit einem Mal rannte sie den Hang hinab.
Falion blieb alleine am Lagerfeuer sitzen und starrte in die Nacht hinaus. Das beeindruckende Sternenzelt schimmerte am Himmel und der zaghafte Wind strich Funken in den Himmel, während Saeli hinter den Bäumen des Waldes versteckt weinte und zu Falion hinauf spähte.
Sie lächelte und zum ersten Mal in den letzten neun Jahren war sie glücklich. Tränen der Freude rannen über ihre Wangen.
Hey Ho, und wieder zwei Kapitel durchgefutzelt. Diesmal 19 und 20. Viel 'Spaß' damit!
Alles anzeigenKapitel 19
Die Küste von Eolond
Atrion wachte prustend auf und fand sich an einem Sandstrand wieder. Schwarzer Sand zog sich bis zu einem Waldrand einige hundert Fuß entfernt und das salzige Meerwasser schwappte in kleinen Wellen an seine Beine.
Die Sonne schien und ein kühler, frischer Wind wehte über Atrions Kopf hinweg. Die Sandstrände des Nordens waren wahrlich keine Baderegionen und Atrion fror bis ins Mark, als er sich zitternd erhob.erhoben hatte.(Du bist ins Plusquamperfekt abgerutscht.)
...
Unruhig blickte er um sich und rannte zurück ins Wasser. Er starrte die Küste entlang und hielt Ausschau nach Juna und seinen Freunden, aber außer den paar Wrackteilen der Schiffe, konnte der Schwertkämpfer Niemanden erkennen.
„Juuunaaa“, brüllte er ein weiteres Mal und hielt die Hände wie ein Trichter vor seinen Mund.
...
Minuten vergingen bis Atrion das Fass an Land geschafft hatte und mit neugewonnener Hoffnung öffnete er den Deckel. Vor Glück lachend zog er Vorratsbeutel aus dem Fass und überprüfte deren Inhalt. Bis auf zwei Einzelne Beutel waren alle zwanzig Beutel völlig unbeschädigt und Atrion stopfte sich gierig Pökelfleisch in den Mund. Dann band er den Großteil der Beutel aneinander und Stellte sie auf ein Wrackteil. Aus den beiden beschädigten Beuteln bastelte er ein kleines Seil, indem er die Beutel mit ihren Bändern aneinander band und den durchnässten Inhalt ausleerte. Mit schnellen Handgriffen hatte Atrion das Wrackteil mit dem kurzen Seil verbunden und zog die Vorräte auf dem Wrackteil hinter sich her.
Zwar wusste Atrion wenig über Strömungen und die Seefahrt, aber er folgte seinem Bauchgefühl und das sagte ihm, dass er nach Norden gehen sollte. Stunden vergingen und der erschöpfte Schwertkämpfer hatte nach dem Pökelfleisch erst bemerkt, dass er so gut wie kein Wasser mehr hatte. Die letzten Tropfen aus seinem Trinkbeutel hatte er seine Kehle hinabgleiten lassen und es war für ihn immer noch ein Wunder, dass der Beutel vom Salzwasser unberührt geblieben war.
Nun war sein Rachen trocken wie zu altes Brot und Atrion keuchte ununterbrochen.
...
Alles anzeigenKapitel 19
(Fortsetzung)Innerhalb einer halben Stunde waren die beiden Überlebenden im Waldstück angelangt und der junge Prinz hatte Recht gehabt.
Ein kleiner Bach, dessen Quell aus einem kleineren Berg zu ihrer Rechten entsprang, führte hinab an den Strand und durchfloss das Waldstück. Das Wasser war kalt und klar, während der Bach selbst kaum breiter war als fünf Fuß.
Leise und unscheinbar plätscherte das Süßwasser zum lauten wellenschlagenden Meer hinab und mündete wie ein kleines Rinnsal in die großen Weiten der See. Atrion und Elion knieten sich dankbar an das kühle Nass und schöpften sich die erfrischenden Tropfen in ihr Gesicht.
...
Atrion hatte den Großteil der Versorgungsbeutel ausgeleert und in ein paar wenige Beutel zusammengestopft, damit die leeren Beutel als Anzündmaterial herhalten konnten. Kleine Trockene Äste lagen über den Stoffbeuteln und darüber hatten die Beiden größere Hölzer gelegt, die ebenfalls vom trockenen Waldboden gesammelt worden waren. Die oberste Schicht des Signalfeuers bestand überwiegend aus feuchten Ästen und blattreichen kleinen Büschen, die Elion und Atrion mit ihren Schwertern abgeschnitten hatten.
Langsam aber sicher züngelten die Flammen höher und nach wenigen Minuten hatte der gesamte Holzhaufen begonnen unentwegt zu rauchen. Der Rauch zog weit in den Himmel hinauf und der Seewind verteilte die Schwaden über der Küste, sodass sie auch weit in der Ferne noch sichtbar waren.
Wohlig warm knisterten die Flammen im Signalfeuer und mit klopfendem Herzen warteten die beiden Gefährten auf die ersten Freunde, die dem Signalfeuer Folge leisteten.
...
Alles anzeigenKapitel 19
(Fortsetzung)Atrion und Elion waren dem Späher aus Haalingar gefolgt, während Juna und Sel bei Tria zurückgeblieben waren.
Je näher sie kamen, desto deutlicher wurden die Gestalten von Falion und Kapitän Grog und umso beeindruckender wurde ihr Schwertkampf.
...
Staunend rannte Atrion weiter und obwohl ihn der Anblick beeindruckte und zugleich einschüchterte, war es ihm ebenso wie Elion und Ilfgar noch immer ein Rätsel, warum die Beiden überhaupt kämpften.
Dann ertönten die ersten Stimmen, die mit vom Wind verweht in der Luft schallten.
...
Der Zauberer wippte einige Male wie schlaftrunken nach vorne und hinten und fiel kurz darauf mitderdem Kopf zur Seite und blieb bewusstlos auf dem schwarzen Sand liegen.
...
Kapitel 19
(Fortsetzung)...
Kein Fehler?
Alles anzeigenKapitel 20
Die Dunkelheit in FalionSchweigen.
Die Gruppe saß, wie versteinert um das Lagerfeuer und starrte zu Falion, der Grog leidend anblickte und dann seinen Kopf senkte.
...
„Bitte... Lass es mich erklären. Ich werde es nicht verleugnen. Mich nicht verteidigen und zu meinen Taten stehen, aber du musst wissen, warum ich es tat“, flehte Falion und zum Erstaunen aller kniete sich der Zauberer direkt vor Grog nieder.
„Bitte...“, wiederholte Falion und faltete die Hände mit Tränen in den Augen vor seiner Brust zusammen.
...
„Der Grund für meine Tat liegt weit zurück. Es waren die ersten paar Tage, in denen ich mit deiner Unterstützung in Cindullas Crew aufgenommen wurde. Ich verheimlichte meine Magie und war ein blutiger Frischling auf dem Deck der Fightless. Eines Tages trafen wir auf ein unbewaffnetes Handelsschiff. Es kam aus Gallahad, der Stadt, in der ich einst aufgewachsen bin. Es fuhr unter der Flagge eines Händlers namens Alfgar Weißmantel. Einem älteren Mann aus der Stadt, der überwiegend Wollhandel betreibt. Ich habe ihn gekannt und in meinen jungen Jahren war der Händler für uns Waisen ein unausgesprochener Held. Immer wieder besuchte er uns und brachte uns kleine Geschenke. An jenem Tag war auch der alte Händler auf dem Schiff und Cindulla entschied, dass wir es angreifen würden. Die Crew brüllte begeistert und nur wenige Tage zuvor hatten Cindulla und ich unsere Beziehung vertieft, wenn ich (ihr?) versteht... Ich war verrückt nach dieser Frau und ich entschied mich, jeder ihrer Anweisungen folge zu leisten. Ich gab mich dem Piratenleben hin und wurde zu ihrer tödlichsten Waffe“, erzählte Falion und hielt inne.
Er streckte seine Hand über dem Feuer aus und schloss die Augen. Kurz darauf flackerten die Flammen höher und in der Hitze tauchten Bilder auf. Atrion sah Falion, wie er mit Cindulla im Bett lag und nackt ihre Haare streichelte. Er sah wie sie das Schiff angriffen und er sah, wie Cindulla den Befehl gab, alle an Bord zu töten. Dann verschwanden die Bilder wieder und der Zauberer öffnete gequält die Augen.
„Sie gab den Befehl und wir folgten. Ich schnitt einem Unschuldigen nach dem Anderen die Kehle durch und schließlich stand ich vor dem alten Händler. Er... Er war immer nett und freundlich gewesen, er war ein rechtschaffener Bürger gewesen. Und dann, auf Cindullas Befehl hin, erstach ich ihn mit meinem Säbel. Wir hätten das Schiff kampflos und ohne Verluste an uns reißen können. Aber an jenem Tag breitete sich in mir eine Dunkelheit aus, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte. Und das Schlimmste daran... Sie gefiel mir. Diese Mordlust und das Blutvergießen ließ mich meine Vergangenheit vergessen. Cindulla war meine Zukunft und gemeinsam wurden wir zum Schrecken der Meere. Ich war ihr verfallen und wir mordeten wahllos. Vergossen Blut Unschuldiger und vernichteten die Wehrlosen. Ich wurde zu einem Monster und das Alles nur ihretwegen. Sie hätte die Piraten zu etwas gänzlich anderem gemacht. Etwas Grauenvollem“, fuhr Falion fort und ließ eine Reihe weiterer Bilder von leichenübersäten Schiffen erscheinen.
...
„Nein, das hat Niemand. Und wenn ich etwas weiß, dann das sie für Trenos Ruin ist. Unbemerkt und unscheinbar hat sie sich in das Zentrum der Piraten geschlichen und dabei mehr Blut hinterlassen, als je ein Pirat vor ihr. Ihretwegen wurde Treno von der Krone verbannt und ihretwegen bin ich damals ein Teil von den Gräueltaten gewesen, die der Kodex uns so lange schon vorhält, zu unterlassen“, antwortet Falion und ob er es wollte oder nicht, rann eine Tränerannüber seine Wange.
Noch nie hatte Tria den Zauberer so verletzt gesehen und sie schluckte angespannt, bevor sie sagte: „Falion, du hast sie... sie ermordet?“
Der Zauberer blickte zur Prinzessin von Daarg und seine Augen waren gerötet.
„Ja“, hauchte er.
„Er hat das richtige getan“, sagte Elion plötzlich von der anderen Seite des Feuers.
Seit einiger Zeit hatte der Prinz von Eolond kein Wort mehr von sich gegeben, aber nun war er aufgestanden und lief auf Falion zu.
...
Alles anzeigenKapitel 20
(Fortsetzung)...
Die Reise bis an die Westküste Eolonds hatte ihren Körper zusätzlich gestählt und ihre langen Beine waren muskulös und schmiegten sich eng an ihre Hose. Obwohl Atrion den Blick zu ihrem Hintern mit roten Backen versuchte zu unterdrücken musste er eingestehen, dass Junas Gesäß ebenfalls deutlich straffer war, als noch einige Wochen zuvor in der Hauptstadt.
Atrions Augen wanderten über ihre Taille zu ihrem Gesicht. Sie hatte die Haare zu einem Zopf gebunden und ihr Gesicht war besorgt und streng, während auf ihrer linken Wange ein kleiner Fleck aus Ruß die Haut bedeckte. Ihr brauner Zopf fiel bis unter ihre Schultern und das Salzwasser hatte die sonst eher glatten Haare zu einer lockigen Mähne heranwachsen lassen.
...
„Ja, das weiß ich. Aber du weißt hoffentlich auch, wie viel du mir bedeutest“, lächelte er und nahm Junas Hand.Langsam beugte sich die Bogenschützin nach vorne und die Beiden küssten sich. Ihre Lippen lagen aufeinander und ihre Augen waren geschlossen, während der Mond hinter einer Wolke hervortrat und das sanfte Rauschen der Wellen die Nacht erfüllte. Nur das Knistern des Lagerfeuers und eine leichte Brise über den Baumwipfeln am Waldesrand ließen die Zweisamkeit der Beiden perfekt werden.
Wie beim ersten lesen, dachte ich mir wieder: Fuck nein, der arme Atrion. Und schon wurde Ilfgar unsympathischer.
Freundlichst
Der Zwerg
Michse schon wieder. Gestern und heute mal in Kapitel 21 und 22 rumgefutzelt...
Alles anzeigenKapitel 21
Eine uralte Macht
...
„Es stimmt, dass die Schlacht in Winterstern begann, jedoch waren es nicht die Magier der Akademie, die gegen einen Abtrünnigen kämpften, sondern ein Thain kämpfte gegen einen anderen Thain. Um genauer zu sein,eswaren es Brüder. Silas und Oles kämpften damals gegeneinander. Der Grund dafür war so alt wie Eolond selbst... Die Liebe zu einer Frau. Beide Brüder verliebten sich in ein und dieselbe Elfin und mit einem Mal brach ein Zwist zwischen den Blutsverwandten aus...“
„Silas von Haalingar?“, unterbrach Ilfgar die Erzählung des Zauberers und im Gesicht des Boten aus derselbigen Stadt brach Staunen aus.
„Ja, Ilfgar... Heute ist der Thain weiterhin als Silas aus Haalingar bekannt. Aber nun weiter in de Geschichte... So kam es, dass die beiden Thains sich um das Herz der jungen Dame stritten. Sie bekämpften sich ein ums andere Mal, um die schöne Elfin zu beeindrucken, aber in ihrer ganzen Sehnsucht geschah etwas, was den Lauf der Geschichte für immer verändern sollte.
...
„Genau. Sybille von Haalingar wurde Silas Frau und sie gebar zwei Söhne. Die neu gewonnene Liebe in seinem Leben ließ Silas zu Vernunft kommen und er schickte seinem Bruder einen Brief, in dem er zugab, dass es sein Fehler war, was damals mit der Elfin geschehen war. Doch Oles war zu sehr von seinem Herzschmerz und dem Rachegedanken zerfressen, dass er den Brief noch vor dem Öffnen verbrannte. Er unterwarf die Magierakademie seinem Willen, indem er den hohen Meister in einem Duell besiegte und machte sich von Winterstern aus, auf den Weg nach Haalingar. Einige Magier der Akademie konnten sich dem Bann des Thains entziehen und begaben sich zu Silas. Sie erzählten ihm von den Taten Oles und zeigten ihm einen Weg, wie sein Bruder zu besiegen war.
Und so marschierte Oles mit einem gewaltigen Heer aus Zauberern gen Haalingar und traf auf halbem Weg seinen Bruder, der mit den wenigen entflohenen Magiern der Akademie wartete.
Der Kampf entbrannte und schon bald hatten die Magier der Akademie ihren Plan, den sie mit Silas ausgearbeitet hatten, vollbracht. Sie lösten den Bann von den anderen Magiern und gemeinsam wirkten sie einen uralten Zauber auf die beiden Brüder. Silas hatte den Auftrag bekommen, seinen Bruder so lange hinzuhalten, bis die Magier der Akademie bereit waren, den Zauber loszulösen. Die beiden Thains kämpften ununterbrochen und Silas opferte sich an jenem Tag um seinem Bruder Einhalt zu gebieten. Die Zauberer der Akademie hatten den Zauber gemeinsam mit so viel Macht gesprochen, dass die Magie, die beim Aufprall mit den beiden Thains frei wurde eine gewaltige Schneise durch Eolond brach. So entstand sie Schneise von Treno an der Stelle, an der einst die beiden Brüder aufeinander trafen“, beendete Falion seine Geschichte und staunend schwiegen die Gefährten.
...
„Aber nun zu meinen Sorgen...“, fuhr er fort. „Nach der Freisetzung dieser Menge an Magie mussten die gewaltigen Ströme aus purer Energie irgendwo hin. Während viel der Magie in die bewohnten Gebiete Eolonds verschwand, zog der andere Teil wie eine Druckwelle über den unwirtlichen nördlichen Teil von Eolond und klammerte sich an Alles, was auf irgendeine Art und Weise in der Lage dazu war, Magie aufzunehmen. Die Magie klammerte sich an Geschöpfe aus der Tiefe der Erde.... Geschöpfe, die so uralt waren, dass sie fast schon in einen unsterblichen Schlaf gesunken waren. Und doch war die Magie wie ein Hornbeersaft am Morgen für die Geschöpfe in der Tiefe. Sie erwachten wieder und sind seit dem wieder lebendig. Lebendige Geschöpfe mit den unvorstellbaren Mächten der Natur. Allgemein sind sie eher bekannt unter dem Namen...“
„Elementargeister“, vervollständigte Elion, Falions Satz und erneut zog sich das Staunen durch die Gruppe wie ein Sturm über die Ebenen vor Daarg.
„Ja, diese Geschöpfe bereiten mir Sorgen. Es ist nicht viel über sie bekannt, außer, dass sie feindselig und mächtig sind“, erklärte Falion und steckte das Büchlein in seine Manteltasche.
„Mehr weiß man über diese Geschöpfe nicht?“, stutzte Atrion und kratzte sich am Kopf.
„Nun ja, das liegt daran, dass Niemand, der jemals in Kontakt mit diesen Elementargeistern getreten ist, überlebt hat. Und jetzt genug mit den Geschichtsstunden. Das Wetter hier ist fast genauso gefährlich wie die Elementargeister, also brechen wir auf!“ sagte der Zauberer und ging den Gefährten voraus in den Wald hinein.
Alles anzeigenKapitel 21
(Fortsetzung)...
Unter ihnen erstreckte sich einige Meilen weit eine Tundra, die langsam und stetig anstieg, bis schneebedeckte Hänge in der Ferne erschienen. Zu ihrer Linken erstreckte sich die Tundra bis an den Horizont und auf der rechten Seite stiegen bereits nach anderthalb Meilen die westlichen Ausläufer des Gebirges vor ihnen in den Himmel.
Kalter Wind wehte ihnen entgegen und Ilfgar zog sich seinen Mantel enger um den Körper.
...
Niemand war nach einem Gespräch zumute gewesen und jeder schweifte mit seinen Gedanken tief in sich. Falions Taten hatten in jedem von ihnen eine Flut an Emotionen hinterlassen und jeder haderte mit sich selbst und dem Gedanken einem Mörder zu folgen, der sie jeden Moment in Flammen aufgehen lassen könnte. Einerseits fürchtete sich die Gruppe vor ihrem Führer und andererseits verstand sie seine Taten. Tatsächlich fanden die Gefährten es sogar richtig, was Falion getan hatte, aber ein Mord war etwas, was kein Mensch jemals gut heißen sollte.
...
Atrions Blick wanderte durch die Runde und er sah wie Elion und Sel sich gemeinsam über das Gebirge im Osten unterhielten und aufgeregt auf die schneebedeckten Gipfel zeigten. Er schaute zu Tria und Grog, die gemeinsam ihren Proviant auf dem grasigen Boden genossen und sein Blick blieb auf Ilfgar und Juna hängen, die gemeinsam nebeneinander saßen und sich leise unterhielten.
...
Alles anzeigenKapitel 22
Der gehörnte FremdeDie Sonne war bereits untergegangen, als die Gefährten zur ersten Stunde des Mondes den ersten Nadelwald erreichten. Falion hatte sie immer weiter durch die Tundra getrieben und Tria war vollkommen am Ende, sowie ihre helfenden Hände Atrion und Elion.
Innerhalb weniger Augenblicke war die Prinzessin, noch vor dem Entfachen eines Lagerfeuers, in den tiefen wohligen Schlaf gesunken und nach einem spärlichen Abendbrot aus Pökelfleisch, hatte sich Elion ebenfalls auf seinem Umhang schlafen gelegt.
Atrion knabberte lustlos und in sich gekehrt auf dem salzigen Stück Fleisch herum und starrte auf Sel, der gerade verzweifelt versuchte ein Feuer zu machen, ehe Grog ihm zu Hilfe eilte. Falion saß auf seinem Mantel, und hatte ein kleine Pfeife im Mund, an der er gedankenverloren zog und immer wieder kleine Rauchringe in die Nacht blies.
...
Atrions Kopf summte innerlich wie ein Schwarm Bienen und seine Gedanken rasten zu den Eifersuchtsgefühlen , die er keine zwölf Stunden zuvor noch empfunden hatte. Er dachte an die gemeinsame Zeit mit der jungen Bogenschützin und all die Momente, die sie miteinander geteilt hatten, ehe Ilfgar aufgetaucht war. Er wusste nicht wieso, aber Atrion war auf eine gewisse Art und Weise einfach nur zornig. Vielleicht war es seine Feigheit, die ihn Tag für Tag daran gehindert hatte, Juna zu sagen, was er für sie empfand. Oder es war der Zorn auf seine langjährige Freundin, die seit Ilfgars Auftreten kaum noch Zeit für ihn übrig hatte.
...
„Ich will wissen, ob du mein Freund bist. Ich will wissen, ob ich dir noch vertrauen kann, oder ob uns ein kaltblütiger Mörder, wie sie einer war durch die Wildnis führt. Falion, ich verdanke dir bisher mehr als nur ein Mal mein Leben und du warst für mich in der dunkelsten Stunde ein treuer Freund....“, begann Bartimus aber seine Stimme brach ab.
...
„Falion... ich, es...“
„Lass gut sein, Grog. Ich weiß, was du sagen willst, aber es wäre falsch einen Mord zu verleugnen. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mit dir nach Treno gehen und mich vor dem Rat erklären. Bis dahin aber haben wir etwas zu tun. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, sollte jeder von uns einen Haufen Schlaf gebrauchen (nicht eher bekommen?). Also leg dich hin mein alter Freund. Ich halte die erste Wache.
Morgen steht uns ein weiterer langer Marsch bevor“, lächelte Falion und ohne ein Wiederwort legte sich Bartimus Grog schlafen.
„Danke“, flüsterte er und kurz darauf war der ehemalige Kapitän unter einem Vollmond in der Tundra eingeschlafen. Falion wachte über die Gefährten und seine Pfeife blies unaufhörlich Rauchringe in die kühle Luft, die süßlich nach den Blüten der Tundra roch....
Alles anzeigenKapitel 22
(Fortsetzung)Eine gewaltige Gewitterwolke zog ihnen entgegen und schoss Blitze im Sekundentakt auf die Tundra nieder.
„Das ist ein Gewitter, Elion. Was soll damit sein? Okay, es ist beeindruckend, das gebe ich zu. Aber warum verwundert es dich so?“, schüttelte Ilfgar den Kopf und ein weiterer Blitz zuckte hinab auf die Ebenen der Tundra.
„Das ist kein Gewitter!“, hauchte der Zauberer und er ging einige Schritte auf die Unwetterfront zu.
„Natürlich ist das ein Gewitter. Was soll das sonst sein?“, gluckste Ilfgar.
„Ach ja? Und sagt mir, Bote aus Haalingar, seit wann zieht ein Gewitter gegen den Wind und ohne das Geräusch eines Donners über das Land? Und außerdem liegt dieses Gewitter viel zu tief über der Tundra.... Das ist kein irdisches Wetter. Magie wirkt in diesem Unwetter“, fauchte Falion und in seinen Augen loderte eine kleine Enttäuschung über Ilfgars Ahnungslosigkeit.
Der Bote aus Haalingar murmelte unverständliche Flüche und schüttelte unzufrieden den Kopf, während Juna schelmisch grinste und Atrion wie gebannt in das Unwetter starrte.
„Was machen wir jetzt?“, fragte er und wandte seine Augen keine Sekunde von der Gewitterfront ab.
Falion starrteinebenfalls in das Gewitter hinein, aber er schien auf dem Boden der Tundra nach etwas zu suchen. Schweigend schweiften seine Augen über die Ebene und mit einem Mal hob er seinen Stab und sprach flüsternd einige Runen.
Einige Minuten vergingen und Falion hatte seine Augen geschlossen.
...
Tria wurde inzwischen von Sel, Elion und Atrion getragen und sie stöhnte bei jeder Erschütterung schmerzhaft auf. Ilfgar und Juna bildeten die Nachhut und halfen, wo sie nur konnten, aber mit Trias Verletzung kamen sie allesamt eher mäßig voran.
Die Gewitterwolke hingegen kam unentwegt näher und die Blitze erleuchteten inzwischen jedes Mal die gesamte Tundra, während aus dem Nieselregen ein starker Schauer geworden war. Noch immer fehlten den Blitzen der Donner und Juna hatte bereits den ersten Pfeil an die Sehne angelegt, während Ilfgar seinen Schwertgriff gepackt hatte und bereit war, sich in den Kampf zu stürzen.
Plötzlich zuckte ein Blitz über ihren Köpfen hinweg und zum zweiten Mal dröhnte ein Schlag aus den Wolken herunter als der Blitz etwa vierzig Fuß hinter Juna eingeschlagen war (einschlug??).
Die Bogenschützin fuhr herum und spannte den Bogen. Sie suchte über der Tundra nach dem unbekannten Angreifer und Ilfgar stand beschützend an ihrer Seite.
„Wo ist er?“, flüsterte sie und ihre braunen Augen suchten die Ebene ab.
„Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht Mal, wie diese Gestalt aussieh....“, Ilfgars Stimme brach ab, denn in diesem Moment sprang eine gewaltige Kreatur hinter einem kleinen Hügel, etwa neunzig Fuß hinter ihnen, hervor.
In dem Licht der Blitze konnte Ilfgar den Fremden nur schwer erkennen, aber das Geschöpf war fast zehn Fuß hoch und auf seinem Kopf prangten zwei große Hörner, die zu beiden Seiten der Schläfe nach hinten abstanden. Sein Oberkörper war fast so breit wie der eines Pferdes und seine langen Beine waren elegant und muskulös. In der rechten Hand, die fast so groß war wie eine Bärenklaue, hielt das gehörnte Ungeheuer einen schwarzen Stab und in der linken Hand eine große Axt mit zwei Schneiden.
Er hob den Stab in den Himmel und ein weiterer Blitz schoss aus den Wolken herab. Krachend schlug er direkt neben Tria und ihren helfenden Trägern ein. Der Einschlag war so gewaltig, dass die vier Gefährten einfach weg geschleudert wurden und etwa acht Fuß weiter in einem Tundrabusch landeten. Tria schrievorSchmerz erfüllt auf und Juna feuerte ihren Pfeil zielgenau auf den Unbekannten ab.
Surrend flog das Geschoss auf den Kopf des Angreifers zu aber kurz bevor der Pfeil sein Ziel fand fing das Geschöpf den Pfeil mit Magie aus der Luft. Wie von Geisterhand bleib das Geschoss vor ihm stehen und drehte sich in der Luft um. Dann schoss der Pfeil auf Juna zu und nur Ilfgars schnelle Relfexe retteten das Leben der Bogenschützin, indem er den Pfeil mit seinem Schwert ablenkte.
Dann rannte der Bote aus Haallingar los und hatte schreiend sein Schwert erhoben.
„Nein“, brüllte Falion und erst jetzt hatte er schnaufend Juna erreicht. Noch bevor Falion etwas dagegen unternehmen konnte, hatte das Geschöpf Ilfgar durch die Luft geschleudert und ein grüner Flammenball traf ihn mitten auf der Brust ehe der Bote aus Haalingar regungslos liegen blieb.
...
Junawarstarrte leidend zu Ilfgar und langsam aber sicher kehrte sie zurück in die Realität.
„Ilfgar“, schrie sie und rannte los, während Falion ihr besorgt hinterherschaute.
„Falion, tu das nicht, du bist zu schwach für einen Kampf“, brüllte Grog, als er gerade versuchte Atrion aus dem Gebüsch zu befreien.
...
„Ich werde euren Körper zermalmen und euren unerwartet mächtigen Stab an mich nehmen. Ihr tragt dort eine Macht mit euch, die ihr noch nie verstanden habt,duihr (oder nur Narr!) Narr“, ergänzte er und seine Stimme war tief und dunkel.
Falion schaute auf seinen Stab und er wusste, dass er keinen einzigen Angriff zustande bringen könnte ohne dabei in Ohnmacht zu fallen. Seine Lebensenergie war an die Magie in ihm geknüpft, aber es brauchte Tage, bis sich die Magie wieder in seinem Körper regenerierte.
...
Falion ließ sich nicht aufhalten und redete ein klein wenig lauter als zuvor. Niemand in der Gruppe wusste genug über die Runensprache, als dass irgendwer eine Übersetzung parat hatte, aber einzelne Bruchstücke konnte Elion erkennen. Worte wie „Wasser“ , „Befehl“ und „Macht“ verließen Falions Mund in Runensprache und inzwischen hallte die Stimme des Zauberers laut und deutlich zu ihnen herüber.
...
Falion stand schweigend da und hatte die Augen geschlossen. Er flüsterte leise und hielt den Stab unverändert vor sich.
„Nun sterbt, ihr einfältiger Narr!“, grollte der Vorkahii und sprang auf den Zauberer zu.
Mit seinen großen Beinen war das Ungetüm losgerannt und gerade hob er die Axt zum tödlichen Schwung auf Falions Haupt nieder, als dieser den Stab auf den Boden schlug und das Wasser rief.
Alles anzeigenKapitel 22
(Fortsetzung)...
Blitzschnell verschwand die Wasserwand und übrig blieb eine Wasserkugel. Die rotierende Menge aus dem kühlen Nass hatte etwa einen Meter Durchmesser und schwebte zwischen Falion und dem Vorkahii.
Noch immer flüsterte der Zauberer Worte vor sich hin und konzentriert begann er seinen Stab langsam im Kreis zu drehen. Er malte einen perfekten Kreis vor sich in die Luft und hielt seine Hand unter das vorgestellte Bild, als ob sie tatsächlich eine Kugel zu halten hätte.
Langsam wurde die Wasserkugel größer und kleine Wasserstrahlen spritzten aus dem Boden hervor und speisten die Kugel.
Plötzlich schossen kleine Wasserbälle aus der Kugel und trafen den Vorkahii immer und immer wieder. Fluchend wich das Ungetüm zurück und mit einer kurzen Runenfolge hatte er sich einen Schutzschild errichtet.
Dann hob der Vorkahii seinen Stab und Blitze schossen auf Falion nieder. Grelles Licht erfüllte die Szene und Atrion hielt sich schützend die Hand vor die Augen.
„Nein“, schrie Tria hinter ihm, wobei ihre Stimme unter den dröhnenden Donnern kaum hörbar war.
Den Zauberer umgab inzwischen eine gewaltige Kugel aus Licht und purer Energie. Niemand von den Gefährten konnte Falion in der Magischen Blitzkugel entdecken und noch immer prasselten die Energiestöße aus den Wolken herab.
Der Vorkahii schien der Erschöpfung immer Näher zu kommen und die Blitze versiegten, während das Ungetüm siegessicher zu Falion hinüber lächelte, der noch immer unter der Kugel aus reiner Energie gefangen war.
Plötzlich schien die Kugel in sich zusammen zu fallen und das Blaue leuchten kam wieder zum Vorschein. Falion wurde wieder sichtbar und er ließ die Energie der Blitze in den Stein fließen. Wie ein Schwamm saugte das Geschenk des Thains die strahlende Magie der Blitze auf und innerhalb weniger Augenblicke war die Energie der Blitze verschwunden. Das Gesicht des Zauberers war vor Anstrengung verzerrt und er hatte seine Augen noch immer eng zusammengepresst.
Mit einer schnellen Bewegung streckte er seine Arme auf Hüfthöhe vor sich aus und die gesammte Energie der Blitze entlud sich in die Wasserkugel, die nun blitzend und zischend auf den Vorkahii zuschoss. Eine gewaltige Explosion erschütterte den Boden und das Ungetüm wurde von den Füßen gerissen. Die Wasserkugel verfolgte den Vorkahii und mit einem Mal verschlang die elektrisch geladene Kugel Falions Widersacher. Kleine Blitze zuckten in den Wassermassen und ein unterdrückter Schmerzensschrei ertönte aus ihnen. Der Vorkahii war gefangen und Falion ließ die Kugel immer weiter in den Himmel aufsteigen.
...
Falion hatte seine Runenformel unterbrochen und rannte gemeinsam mit den Anderen zu Juna, die weinend über dem leblosen Körper Ilfgars kniete. Tria humpelte hinterher und erreichte mit Sels Hilfe den regungslosen Ilfgar.
„Neeein“, schrie sie und Tränen fielen auf den Arm des Boten aus Haalingar.
„Juna, was ist? Was ist?“, fiel Atrion neben ihr auf die Knie, aber seine Frage erübrigte sich im selben Moment.
Ilfgars linker Arm stand unnatürlich schief ab und dort, wo eigentlich seine unversehrte Brust liegen sollte, klaffte eine kreisrunde schwarze Wunde. Die Luft roch nach Schwefel und verbranntem Fleisch, während die Wunde unaufhörlich qualmte.
„Er.... Er ist tod“, schluchzte Juna los und sie ließ sich an Atrions Schulter sinken.
„Nein... Das ist er nicht“, warf Falion ein und ein Hoffnungsschimmer blitzte in den Augen der Bogenschützin auf.
„Hilf ihm!“, wandte sich der Schwertkämpfer aus Aspholium an Falion, der schockiert auf die Wunde starrte.
Prüfend kniete sich der Zauberer neben Ilfgar und untersuchte vorsichtig die Wunde. Gerade, als er Ilfgars verbrannte Haut berühren wollte, zuckte ein winziger, grüner Funke auf und Falion zog schmerzerfüllt die Hand zurück.
„Ahh“, fluchte er und lutschte für einige Momente am schmerzenden Finger.
„Was ist?“, schluckte Juna und ihre Stimme war zittrig.
...
„Na dann los!! Wir müssen ihn retten... Bitte“, flehte Juna und sie versuchte Ilfgar aus eigener Kraft hoch zu hieven. Falion nickte und ließ den blauen Stein ein letztes Mal aufleuchten. Wasser quoll unter Ilfgar hervor und Juna wich erschrocken zurück. Vorsichtig hob der Zauberer seinen Stab und das Wasser unter Ilfgar bildete eine magisch verstärkte Trage.
„Wie ist das möglich?“, keuchte Elion und ein weiteres Mal am heutigen Tag hatte Falion sie alle zum Staunen gebracht.
„Ich habe keine Ahnung... Das ist Magie, werter Prinz“, lächelte der Zauberer, welcher scheinbar selbst positiv überrascht davon war, dass seine Idee funktioniert hatte.
...
Ein neues Kunstwerk... so bunt...
Freundlichst
Der Zwerg
Kapitel 25
Feuer und Wasser
Atrion hatte hervorragend geschlafen und voller guter Laune erhob er sich von seinem Nachtlager, dass er neben einem süßlich duftenden Haifonbusch errichtet hatte. Der Morgen war zwar kühl und windig, aber die ganze Nacht über hatten sie abwechselnd das Feuer bewacht und die wärmenden Flammen ließen selbst die frische Brise lauwarm in das Gesicht des Schwertkämpfers wehen.
Er schaute sich um und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, in einem schönen Garten zu sitzen. In der abendlichen Sonne und der Tatsache, dass Ilfgar dem Tode nahe stand, hatte der Schwertkämpfer den Garten nur beiläufig wahrgenommen, aber nun fiel ihm die Farbenpracht auf, die der Garten zu bieten hatte. Alle Farbe des Regenbogens und viele weitere strahlten in der Morgensonne und der süßliche Duft weckte Atrions Lebensgeister. Tief zog er den Duft in seine Nase und ihm fiel auf, dass der Geruch aus unzähligen unterschiedlichen Noten bestand. Bittere, süße, saure und fast schon ungenießbare Gerüche vereinten sich zu einem süßlichen Gemisch.
Lächelnd erhob sich Atrion und schaute auf seine Gefährten, die noch immer selig ruhig unter ihren Mänteln schliefen.
Elion und Sel hatten sich mit dem Rücken an einen kleinen Apfelbaum gelehnt und waren mit geschlossenen Augen und dem Kinn auf der Brust eingeschlafen. Grog hatte sich dicht ans Feuer gelegt und schlief mit dem Kopf auf einem Vorratsbeutel, während Tria sich gemütlich auf ihrem Umhang niedergelassen hatte und mit einer kleinen Decke über den Schultern eingewickelt auf dem Boden lag. Dann bemerkte Atrion einen leeren Schlafplatz neben ihm und seine gute Laune bekam einen kleinen Dämpfer.
Juna war nicht mehr da und der Schwertkämpfer hatte eine grobe Ahnung, wo die Bogenschützin stattdessen war.
Innerhalb weniger Augenblicke hatte Atrion seine Sachen mit gekonnten Handgriffen zusammengepackt und schlenderte gemütlich auf die Haustür zu, nachdem er einen letzten Holzscheit auf das Feuer gelegt hatte.
Er öffnete die Tür und ein weckender Geruch von Hornbeersaft strömte ihm entgegen. Saeli hatte bereits angefangen ein Frühstück zu errichten und während sie Schinken in Scheiben schnitt, pfiff sie leise ein Liedchen vor sich hin.
Verwundert blickte Atrion die Heilerin an und die einzige logische Erklärung für ihr Verhalten schien wohl mit Falion zusammen zu hängen.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte der Schwertkämpfer fürsorglich und legte seinen prall gepackten Reiserucksack neben die Tür.
„Ja“, seufzte Saeli.
„Das heißt, ihr habt Falion verziehen?“, fragte plötzlich Tria, die hinter Atrion in der Tür erschienen war.
„Ja, ich habe ihm verziehen... Naja, also ich glaube nur, dass er es nicht weiß“, grinste sie und schnitt eine weiter Scheibe ab.
„Ich werde es ihm denke ich auch nicht sagen... Noch nicht. Wichtig ist nur, dass er wieder bei mir ist“, ergänzte sie lächelnd und stellte das Brett mit den Schinkenscheiben auf den Tisch.
„Was hat er euch gesagt?“, brannte es in Tria und sie drängte sich an Atrion vorbei.
„Nun... Also eigentlich Alles. Ich brauche auch noch etwas Zeit, bis ich mit seinen neuen Fähigkeiten und seinem Wissen klarkomme, aber er war einfach ehrlich. Er hat mir alles im Feuer....“, begann Saeli zu erzählen und verschwand mit Tria im Hinterzimmer.
Atrion schaute sich nach Ilfgar um und erst jetzt bemerkte er, dass der Bote aus Haalingar nicht mehr im Bett lag.
„Wo ist Ilfgar?“, rief der Schwertkämpfer in die Richtung des Hinterzimmers.
„Hier“, antwortete eine Stimme hinter ihm.
Atrion drehte sich um und sah seinen Freund von Juna gestützt in der Tür stehen.
„Ilfgar“, lächelte Atrion und umarmte den Boten aus Haalingar freudig.
„Schön, dass du noch unter den Lebenden weilst“, ergänzte er und klopfte Ilfgar auf die Schulter.
„Naja, dank Falions Freundin.... Stimmt es, was Juna mir erzählt hat?“, flüsterte der Bote leise und scheinbar schien er zu fürchten, dass Saeli hören könnte, was er sagte.
„Nun, das hängt davon ab, was sie dir erzählt hat. Aber ja, sie ist das Mädchen, dass er vor ein paar Jahren zurückgelassen hat“, antwortete Atrion und grinste.
Dann war ihr Gespräch beendet, was überwiegend daran lag, dass Saeli in diesem Moment mit einem Wasserkrug in den Hauptraum zurückkehrte.
„Na los, setzt euch und frühstückt.... Ihr werdet eure Kraft brauchen“, sagte die Heilerin und deutete auf den reich gedeckten Tisch.
Hungrig ließ sich Atrion in den Stuhl fallen und nach und nach trudelten die anderen Gefährten ein.
Zufrieden aßen sie von dem vorzüglichen Frühstück und erzählten Saeli dabei, wie ihre Mission aussah, die sie vom Thain bekommen hatten.
„Ihr sucht also die Welt der Drachen?“, fragte die Heilerin, nachdem Atrion seine Erzählung beendet hatte.
„Ja. Naja, eigentlich folgen wir nur Falion... Er weiß ja, wo der Eingang ist“, antwortete Elion und stopfte sich ein Brot mit Speck in den Mund.
„Wo ist unser Zauberer überhaupt?“, fragte Grog und sein Blick wandte sich an Saeli.
„Nun, ich denke er wird irgendwann wieder auftauchen... Ich... Ich war vielleicht nicht sonderlich freundlich“, grinste Saeli und Tria unterdrückte ein Lachen.
Gemeinsam unterhielten sich die Gefährten über den Thain und ihre Mission, bis Falion nach einer halben Stunde eintraf.
Noch immer hielt er sich das Taschentuch an die Nase und blutüberströmt schritt er durch die Tür.
Grinsend beobachteten die Gefährten, wie der Zauberer zum nächsten Wasserbecken ging und sich das Blut vom Körper wusch.
„Alles in...“
„Wag es ja nicht... Du blöder Pirat“, unterbrach Falion Grog und die Gefährten brachen in Gelächter aus.
Der Zauberer lief fast so rot an wie das Blut aus seiner Nase und Atrion bemerkte erst jetzt, dass er Falion noch nie so gesehen hatte. Normalerweise hatten die Gefährten mehr als nur Respekt vor ihrem Führer gehabt, aber nachdem sie erfahren hatten, dass Saeli ihm die Nase gebrochen hatte, war der Großteil der Angst verflogen.
„Ihr... Argh“, fluchte Falion und verließ das Haus wieder.
Lachend blickten die Gefährten ihm hinterher.
„Gut gemacht“, grinste Grog Saeli an und eine gespielte Verbeugung ihrerseits ließ die Gefährten nur noch lauter lachen.
Nach dem Essen packte die Gruppe ihr Sachen und half der Heilerin beim Spülen des Geschirrs. Ilfgar lief einige Runden im Garten um zu prüfen, ob er mit der Wunde reisefähig war und Falion starrte zornig in den Süden, während er verzweifelt versuchte die Blutung zu stoppen.
„Hier“, sagte Saelis warme Stimme plötzlich hinter ihm und Falion verdrehte die Augen.
Die Heilerin stand mit einer Tinktur hinter ihm und lächelte amüsiert.
„Was ist das?“, grummelte der Zauberer und musterte das kleine Fläschchen.
„Das ist gegen die Blutung.... Lass mich dir helfen“, antwortete Saeli und ohne eine Antwort abzuwarten hatte sie ein wenig Tinktur auf ihren Zeigefinger geschmiert und trug sie zärtlich auf die Nase auf. Bestimmend hatte sie Falions Hand von seiner Nase genommen und hielt sie nun fest, während ihre Augen prüfend über seine Nase huschten.
„D.. Danke“, stammelte der Zauberer und ein weiteres Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„So, fast wie neu“, sagte sie schließlich und tatsächlich hatte die Magische Salbe die Blutung gestoppt. Falion spürte, wie seine Nasenknochen prickelten und er fühlte, wie der Bruch nach und nach wieder zusammenheilte.
„Du bist wunderschön.... So schön, wie an dem Tag, an dem ich dich verlassen hatte“, flüsterte er und Saelis Herz machte einen Hüpfer.
„Naja, wir beide haben uns denke ich verändert.... Aber es freut mich, dass ich dir so gut gefalle“, antwortete sie und versuchte dabei, ihre Freude zu unterdrücken.
Enttäuscht über die kühle Antwort wandte sich Falion ab und schaute weiter nach Süden, während die Heilerin glücklich grinsend zurück zum Haus ging.
Dann war die Zeit für den Aufbruch gekommen.
Die Gefährten versammelten sich im Garten und verabschiedeten sich von Saeli, während Falion schweigend auf einem Pergament herumkritzelte.
„Falion, wo müssen wir lang?“, fragte Atrion schließlich und die gesamte Gruppe wartete bei Saeli vor der Tür der kleinen Hütte.
Der Zauberer kam auf sie zu und blieb vor Atrion stehen.
„Ich werde nicht mit euch kommen... Ich habe jemandem versprochen, dass ich nie wieder weggehe und dieses Versprechen werde ich halten. Hier ist eine Karte... Ich weiß, sie ist nicht gut, aber sie wird euch zum Tor führen“, sagte Falion und drückte Atrion das Pergament in die Hand.
„Was?“, stammelte Atrion und nahm widerwillig die Karte entgegen.
Auch die anderen Gefährten waren von Falions Worten in einen schockgleichen Zustand verfallen und starrten verwirrt auf die kleine Karte in der Hand des Schwertkämpfers.
„Wie sollen wir das ohne euch finden?“, fragte Elion und in seiner Stimme lag Verzweiflung.
„Ich glaube an euch und ich bin mir sicher, dass ihr es schafft... Mein Weg aber endet hier. Ich schulde der Frau, die ich liebe ungefähr neun Jahre meines Lebens, die werde ich ihr zurückgeben“, antwortete Falion und sein Blick wandte sich zu Saeli, die schweigend hinter den Gefährten wartete. Ihr Herz raste erneut und selbst mit größten Anstrengungen konnte sie ihr lächeln nicht unterdrücken.
Eine Freudenträne rann ihr über die linke Wange, aber der Einzige, der es mitbekam, war der Zauberer. Die Anderen starrten noch immer fassungslos auf das Stück Pergament und den Zauberer.
„Ich komme mit euch“, sagte Saeli plötzlich und schnell wischte sie sich die Träne weg.
„Ihr wollt uns begleiten?“, fragte Ilfgar und Atrion wurde das Gefühl nicht los, dass der Bote aus Haalingar ein wenig Angst vor der Heilerin hatte.
„Ja... Eure Mission ist wichtig. Nicht nur für mich und euch, nein, sondern für ganz Eolond. Eine Heilerin an eurer Seite schadet da vielleicht nicht, oder?“, lächelte Saeli und hob einen kleinen Rucksack auf, der hinter einer kleinen Bank gelegen hatte.
Falion lächelte glücklich und die Gefährten nickten einverstanden.
„Nun denn, diese Karte ist dann wohl überflüssig“, sagte der Zauberer und mit einem Mal flammte das Pergament in Atrions Hand auf und war zu einem Häufchen Asche zerfallen.
„Was soll das denn?“, erschrak Atrion und im gleichen Moment bemerkte er, dass er die Hitze der Flammen nicht Mal gespürt hatte.
„Stellt euch nicht so an... Das ist nur ein bisschen Asche. Und jetzt kommt! Wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, grinste Falion und lief los.
Kapitel 25
(Fortsetzung)
Stunden waren vergangen und entgegen Atrions Erwartungen, führte Falion sie nicht zurück in die Tundra, sondern hatte den Weg in die Berge eingeschlagen.
Gut gelaunt ging er vorweg und immer wieder wandte sich sein zur Gruppe hinter ihm.
„Falion.... Warum zum Skarr müssen wir den Weg durch die Berge gehen?“, rief Elion und sprach dem Großteil der Gefährten aus der Seele.
Der Zauberer drehte sich ein weiteres Mal um und blieb stehen.
Sein Mantel wehte im starken Aufwind der Berge und seine Haare taten es ihm gleich, während der blaue Stein auf der Spitze seines Stabes aufgeregt leuchtete.
„Blickt gen Süden, junger Prinz... Dann wisst ihr, wieso“, antwortete Falion und zeigte mit dem Stab nach Rechts.
Die Gefährten drehten sich in die angedeutete Richtung und blickten zu den Ebenen der Tundra, auf denen ihnen ein allzu bekanntes Phänomen in die Augen trat.
Weit hinter den hügeligen Waldebenen, in denen auch Saelis Hütte stand, erhob sich eine Gewitterfront. Dunkel und unheilvoll zog sie über die Tundra langsam auf die Gefährten zu und schien immer wieder auf einigen Stellen zu verharren.
„Ist das...?“
„Ja, das ist er“, unterbrach Falion Juna und nickte grimmig gen Süden.
„Kommt er hier her?“, fragte Ilfgar grimmig und fasste sich unbewusst an die Brust.
„Nun, ich hoffe nicht... Der Stein leuchtet wieder und ich habe einen Schild um uns errichtet, der uns vor seinen magischen Fähigkeiten als Aufspürer schützt... Achso, und ich habe unsere Spuren zu Saelis Hütte verwischt“, lächelte Falion und die Gefährten schauten sich ungläubig um.
„Ein Schild? Ich sehe hier keinen Schild?“, rätselte Elion und der Zauberer verdrehte die Augen.
„Junger Prinz.... Ihr seid wahrlich nicht der Hellste. Ein Schild, der uns davor Schützen soll, gesehen zu werden, soll sichtbar sein?“, schüttelte Falion den Kopf und Elion lief rot an.
„Zeigt uns doch Mal eure Zauberkünste, Falion. Naja, zeigt sie mir... Wie wäre die Farbe...“, fing Saeli an und ihre Stimme blieb im Rachen stecken.
Falion hatte seinen Stab leicht auf den Boden getippt und auf einen Schlag war der unsichtbare Schild in einem dunklen Rot aufgeleuchtet. Kleine rote Fünkchen rieselten von der Schilddecke herab und setzten sich auf die Fußabdrücke der Gefährten, die kurz darauf verschwunden waren. Der Schild war etwa so groß wie die Hütte der Heilerin und umgab die Gefährten unförmig. Immer dort, wo ein Mitglied der Gruppe etwas abseits stand war die Blase ausgebeult und so war der Schild in einem groben Oval geformt, welches über den einzelnen Gefährten weitere Beulen hatte.
„Rot“, hauchte Saeli das letzte Wort und starrte begeistert um sich.
Auch die Anderen starrten staunend um sich und folgten den winzigen Funken, die ohne ein Geräusch wie Schneeflocken gen Boden fielen.
Dann verschwand die rote Farbe und sie standen wieder unter dem bewölkten Himmel.
„Das war wunderschön“, flüsterte Juna und schaute noch immer staunend um sich.
„Ja“, schloss sich Saeli an und die anderen Gefährten nickten noch immer staunend.
„Wir sollten weitergehen“, unterbrach Falion die Begeisterungsstimmung und drehte sich um.
Die Gruppe folgte dem Zauberer ohne ein Wort und bald schon bildeten sich kleine Rudel beim Aufstieg. Falion lief alleine vorweg und schwieg, während Atrion, Sel, Juna und Ilfgar gemeinsam den Hang hinauf gingen und sich unterhielten.
Tria und Saeli redeten aufgeregt miteinander und Atrion hatte die Vermutung, dass der Zauberer das Hauptthema ihrer Konversation war. Nur Elion lief alleine zwischen den beiden Gruppen und fing an auf einem kleinen Büchlein zu kritzeln.
„Was machst du da?“, ließ sich Atrion zurück fallen und schlenderte neben Elion her.
„Ich zeichne...“, antwortete er abwesend und setzte den Bleistift ein weiteres Mal auf das Papier.
„Seit wann zeichnest du?“, fragte Atrion und ungläubig versuchte er einen Blick auf das kleine Büchlein zu werfen.
„Eigentlich seit dem Tag, an dem wir beim Thain losgelaufen sind... Er hat es mir gegeben und gesagt, dass ich alles, was mich beeindruckt, was mir Angst macht, was ich erlebe, aufzeichnen soll. Keine Ahnung, wieso? Aber es gefällt mir... Gerade versuche ich die Gewitterfront zu zeichnen. Ich weiß nicht, ob ich gut darin bin, aber mich erinnern meine Zeichnungen jedes Mal an das, was hinter uns liegt“, erzählte Elion und drückte Atrion das Büchlein in die Hand.
Der Schwertkämpfer blätterte beeindruckt durch die Seiten und er war fasziniert von Elions Können und seinem Talent. Er erkannte die Schlucht von Eskhalet, die Straße von Treno und die kleine Kneipe in Treno.
„Die sind beeindruckend“, lächelte Atrion und gab Elion das Büchlein zurück.
„Danke“, sagte der Prinz und kritzelte weiter.
„Wie geht es dir?“, fragte Atrion schließlich fürsorglich und lächelte den Prinzen an.
„Gut... Die Gruppe tut mir gut. In all den Jahren als Prinz von Eolond hatte ich so gut wie keine Freunde. Hier, in der Runde der Gefährten habe ich erstmals so etwas wie Freundschaft erfahren. Abenteuer und Gefahren haben diese Menschen zusammengeschweißt und ich bin ein Teil davon... Das lässt einen einfach ein gutes Gefühl haben, neben Freunden zu stehen, die einem den Rücken freihalten, neben Freunden zu gehen, die einem helfen, das zu vergessen, was einem Schmerzen bereitet“; antwortete der Prinz und Atrion bewunderte seinen Schützling erneut.
„Du hast dich verändert“, sagte der Schwertkämpfer schließlich und klopfte Elion auf die Schulter.
„Verändert?“, schmunzelte der Prinz und in seinem Gesicht zuckte ein Lächeln.
„Nur zum Besseren... Du bist erwachsen geworden. Du hast viel dazu gelernt und Mut bewiesen“, lobte Atrion den Prinzen und geschmeichelt lief dieser ein weiteres Mal am selben Tag rot an.
„Danke“, sagte Elion erneut und grinsend malte er weiter.
Atrion beobachtete Elion noch ein paar Minuten beim Zeichnen bis die Gefährten schließlich den ersten Pass erreichten und in das Gebirge eintraten. Schnee bedeckte den steinigen Felsboden und knirschend marschierte die Gruppe nun in einer Reihe hinter Falion her.
Wind blies ihnen kalt entgegen und Atrion hatte seinen Umhang fest um sich gezogen, so wie jeder der Gefährten.
Fast eine Stunde lang kämpften sie sich durch den Schnee und den kräftigen Wind, der das Vorankommen erschwerte. Dann erreichten sie das erste Tal und Wolken hingen in dichten Nebelfahnen unter der Gruppe. Das Tal war fast vollständig mit Wolken gefüllt und über den Bergen hing eine graue und triste Wolkendecke.
Mühsam begannen sie den Abstieg und erst spät am Abend erreichten sie das schmale, waldbedeckte Tal.
„Wir brauchen eine Pause“, stöhnte Ilfgar, der mit seiner frisch kurierten Wunde den ganzen Tag über tapfer durchgehalten hatte.
Falion nickte nur abwesend und ging einige Meter in den Wald hinein, während die Gefährten ein kleines Lagerfeuer entfachten und sich ausruhten.
Saeli beobachtete den Zauberer unauffällig und kaute auf einem kleinen Stück Speck.
Den Falion, den sie vor neun Jahren verloren hatte, war kaum noch zu erkennen. Der Zauberer war größer geworden und sein Körper war muskulös. Die dunklen Haare waren fast Schulterlang und leicht gewellt, während ein ungeordneter Bart sein Gesicht bedeckte. Das Einzige, was sie an den Mann erinnerte, den sie damals gekannt hatte, war das Lächeln und seine blauen Augen, die sie so sehr an ihm liebte.
„Sag es ihm“, stichelte Tria plötzlich neben Saeli und die Heilerin wurde aus ihren Gedanken geworfen.
„Er hat mich neun Jahre lang auf die Folter gespannt und dafür habe ich ihn gehasst... Jetzt ist er wieder da und nach Allem, was ich von ihm erfahren habe, das Leid, dass er durchlebt hat... Naja jetzt liebe ich ihn noch mehr... Einfach, weil er neun Jahre lang nicht vergessen hat, wer ich bin und mich seit jeher geliebt hat. Verflucht, wie macht er das?“, fluchte die Heilerin leise und grinsend biss sie ein weiteres Stück vom Schinken ab.
„Naja, er ist ein Zauberer... Ich meine... Er könnte ja..“, neckte Tria weiter und ein saftiger Tritt gegen das Schienbein ließ sie verstummen.
Saeli mochte die junge Prinzessin. Auf ihre eigene Art und Weise besaß die junge Blondine die Fähigkeit jedem ihre Geheimnisse zu entlocken. Stundenlang hatten sich die beiden Frauen auf dem Weg über Saelis Vergangenheit unterhalten und neugierig hatte Tria ihr zugehört, Fragen gestellt und ihr von ihrer eigenen Vergangenheit erzählt. Grinsend hatte die Heilerin von Falions ersten Zaubertricks erzählt, mit denen er sich fast selbst in Brand gesteckt hatte und die beiden Frauen kicherten über die peinlichen Ausrutscher des Zauberers aus vergangenen Tagen.
„Was ist eigentlich mit dir? Gibt es in deinem Leben niemanden?“, fragte Saeli schließlich.
Trias Augen weiteten sich und ein grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„Was? Bitte... nein. Ich bin Prinzessin. Die letzten drei Jahre versuchten circa zwei Dutzend Männer um meine Hand zu halten. Es gibt so viele tolle Menschen dort draußen und ich werde sicher nicht dem erst Besten um den Hals springen“, antwortete die Prinzessin und schüttelte angewidert den Kopf.
„Nein, es gibt viele Männer die mir gefallen, aber ich stehe mehr so auf die unscheinbaren.... Intelligente Kerle, die mit ihrem Köpfchen arbeiten und nicht mit den Muskeln, die sie am Körper tragen“, ergänzte sie und schaute sich suchend unter den Gefährten um.
Saeli schaute unscheinbar zur Prinzessin hinüber und ein weiteres Mal wunderte sie sich über Tria. Entgegen ihren Erwartungen hatte die wunderschöne Blondine einen gänzlich anderen Typ von Männern im Auge, als Saeli geschätzt hätte. Tria war eine so bildhübsche und athletische Frau, dass die Heilerin an ihrer Seite bis jetzt nur einen muskulösen Krieger gesehen hatte, aber damit hatte sie am wenigsten gerechnet.
„Ach deshalb hast du also deine Glubschaugen auf meinen Zauberer geworfen“, neckte Saeli und grinste die Prinzessin an.
„Noch gehört er nicht dir“, lachte sie und Saeli stimmte ein.
Die Beiden Frauen aßen genüsslich den Schinken und unterhielten sich über Saelis Leben, während Juna und Ilfgar am Lagerfeuer saßen und schweigend beobachteten, wie Atrion gemeinsam mit Elion zeichnete. Irgendwo aus den Tiefen seiner Tasche hatte der Schwertkämpfer ein Stück Pergament gekramt und nun malte er gedankenversunken darauf herum. Sel schaute Elion interessiert über die Schulter und ließ gelegentlich einige Kommentare fallen.
Ilfgar rieb sich die Brust und obwohl er es verschweigen wollte, war seine Wunde noch nicht so verheilt, wie sie für ein solches Abenteuer eben geheilt sein sollte.
Die junge Bogenschützin neben ihm jedoch, beobachtete Atrion und noch immer schwirrte ihr die Tatsache, dass sie mit Ilfgar zusammen war und Atrion davon nichts wusste, im Kopf umher.
„Wir müssen es ihm sagen“, flüsterte sie kaum hörbar und beugte sich ein wenig zu Ilfgar hinüber.
Der Bote aus Haalingar blickte auf und schaute zu Atrion, der noch immer gedankenverloren kritzelte und dabei zufrieden lächelte.
„Nicht heute“, antwortete Ilfgar kurz darauf flüsternd.
„Er wird es nicht gut aufnehmen... Ich weiß wie viel ich ihm bedeute“, flüsterte Juna und ihre Blick traf sich mit Ilfgars.
„Deshalb sollten wir seine gute Stimmung nicht an diesem Tag dämpfen... Sieh nur“, sagte Ilfgar und nickte zu Atrion hinüber.
Der junge Schwertkämpfer war gerade mit seinem Kunstwerk fertig geworden und zeigte es glücklich Sel und Elion. Lächelnd gab er dem Prinz von Eolond das Pergament, der kurz darauf anerkennend nickte und es an Sel weitergab, der begeistert staunte und ein Lob aussprach.
„Du hast Recht“, antwortete Juna und in diesem Moment kam Falion besorgt zum Lager zurück.
„Wir sollten weiter... Etwas ist in diesen Tälern. Etwas sehr mächtiges“, brummte der Zauberer und mit einem Mal war aus der guten Stimmung eine unruhiges Umschauen geworden.
„Was hast du gesehen?“, fragte Saeli energisch und ging einige Schritte auf Falion zu.
„Ich habe nichts gesehen... Ich spüre die Magie dieses Ortes. Machtvolle Wesen, die in der Erde schlummern, Geschöpfe, die wir nicht sehen können, solange sie es nicht wollen“, antwortete er und der blaue Stein funkelte etwas heller auf.
Schleunigst hatten sie das Lager abgebrochen und waren in den Wald hinein gelaufen, während die letzten Stunden des Tageslichts dem Ende zugingen. Beunruhigt wanderten sie durch den Nadelwald und nicht selten wanderte Atrions Hand an seinen Schwertknauf. Ein Knacken im Unterholz oder ein Vogel im Geäst der Bäume war schon in der Lage, die Gefährten zusammenzucken zu lassen.
Die Sonne war inzwischen untergegangen und die Gruppe hatte das Tal zu etwa zwei Dritteln durchquert, als Falion plötzlich stehen blieb.
„Was ist los?“, flüsterte Atrion und seine Hand war wieder an seinem Schwertknauf gelandet.
Falion fuhr herum und hielt sich den Zeigefinger vor die Lippen um zu zeigen, dass die Anderen so leise wie möglich sein sollten.
Dann zeigte er zwischen den Bäumen hindurch auf eine kleine Lichtung etwa zweihundert Fuß vor sie.
Hab mal ein wenig weiter gelesen. Um genau zu sein, die nächsten beiden Posts.
Den ganzen Tag lang war er auf den Beinen gewesen und hatte dem jungen Prinzen Unterricht im Zweikampf gegeben, nun lag er erschöpft und ausgelaugt in seinem Zimmer in der Militärskaserne. Aber trotz der Anstrengungen und Mühen machte der Prinz beträchtliche Fortschritte im Führen eines Schwertes und entwickelte sich immer mehr zum treffsicheren Bogenschützen.
Das klingt riegdnwie so, als wären Bemühungen und Anstrengung beim Erlernen des Schwertkampfes eher hinderlich. Eigentlich sollte er ja Fortschritte machen, weil es anstrengend und mühsam ist. Wie wäre es deshalb mit "Allmählich trugen die Mühen und Anstrengungen Früchte, denn der Prinz machte beträchtliche Fortschritte ..."?
Blasen kamen zum Vorschein als er die Schuhe neben das Bett gestellt hatte
Das würde ich anders schreiben. So stellt ich mir als Leser unweigerlich vor, wie plötzlich blasen aufploppen, als er seine Schuhe zur Seite stellt. Selbst wenn man weiß, was gemeint ist. Im ersten Moment orientiert sich das Kopfkino sehr stark an der wörtlichen Bedeutung des Geschriebenen, weshalb ich hier lieber schreiben würde: "... als er die Socken abstreifte." So sieht man ihn gleich vor dem geistigen Auge auf der Bettkante sitzen und seine Füße inspizieren.
über die Falmer und die Verbannten.
Uh wurde hier jemand von Skyrim inspiriert?
Ich muss ja zugeben, ich hab mir meine "Fraks" ebenfalls von dort abgekupfert Aber sind auch schon ein tolles und geheimnissvolles Völkchen, muss man sagen.
Er hatte kaum vergleichbare Gegenstände oder Personen finden können die ihm bekannt vorkamen, aber im Großen und Ganzen ähnelte das Werk seiner Meinung nach einem Heer aus Soldaten vor einem Berg oder einer Stadt auf einem Hügel.
Wie wäre es an dieser Stelle mit "Ihm wollten kaum vergleichbare Gegenstände oder Personen in den Sinn kommen, die ihm bekannt erschienen ..."? Mit finden verbindet man eine Suche, wobei "in seinen erinnerungen finden" auch noch eine Alternative wäre.
Die Heerführer fühlten sich von Atrion hintergangen,
Das klingt mit dieser Formulierung, als wären die Heerführer in einer Beziehung mit Atrion und fühlen sich jetzt vernachlässigt. xD
Ich würde deshalb "Die Heerführer missbilligten Atrions ..." oder etwas in der Art schreiben.
Seine Schwertkünste haben sich verbessert, so wie seine Bogenschießerfahrungen.
Ich würde eher "Sein Umgang mit dem Schwert und dem Bogen" schreiben, dass klingt weniger umständlich und natürlicher.
„Woow“,
stammelte der sichtlich gerührte Matim vor sich hin und hob sein Holzschwert vom Boden auf.
An ein paar Stellen sind dir nach der wörtlichen Rede die Redebegleitsätze eine Zeile nach unten verrutscht.
Hinter der Stadt erstreckt sich nahtlos das Gebirge und bietet der Stadt Schutz,
Wenn du zu solch allgemeinen Beschreibungen wechselst, passiert es dir recht oft, dass du plötzlich ins Präsens wechselst. Das würde ich ausbessern.
Allgemein gefallen mir deine Beschreibungen hier viel besser, als während dem Angriff auf die andere Stadt. Es ist deutlich bildlicher gehalten, vor allem die Beschreibung der Stadt selbst, mit den Feldern, dem Gebirge usw. Wobei man dazu sagen muss, dass solche großen Kämpfe wohl eine der am schwersten zu schreibenden Szenen überhaupt sind. Ist von daher also durchaus zu verzeihen und kommt mit ein wenig mehr Übung
Und warum hab ich außerdem die Vermutung, dass Atrions Zeichenkünste noch mehr zu bedeuten haben werden?
Hey @Xarrot,
Ich freue mich über deinen Kommentar Danke für die Kritik und das Lob
Nun zu deinen Anmerkungen:
Das klingt riegdnwie so, als wären Bemühungen und Anstrengung beim Erlernen des Schwertkampfes eher hinderlich. Eigentlich sollte er ja Fortschritte machen, weil es anstrengend und mühsam ist. Wie wäre es deshalb mit "Allmählich trugen die Mühen und Anstrengungen Früchte, denn der Prinz machte beträchtliche Fortschritte ..."
Ja, ich denke damit hast du Recht... Mal schauen, ob ich deinen Vorschlag nicht sogar identisch übernehme
Das würde ich anders schreiben. So stellt ich mir als Leser unweigerlich vor, wie plötzlich blasen aufploppen, als er seine Schuhe zur Seite stellt. Selbst wenn man weiß, was gemeint ist. Im ersten Moment orientiert sich das Kopfkino sehr stark an der wörtlichen Bedeutung des Geschriebenen, weshalb ich hier lieber schreiben würde: "... als er die Socken abstreifte." So sieht man ihn gleich vor dem geistigen Auge auf der Bettkante sitzen und seine Füße inspizieren.
Mhh, ich weiß, was du meinst... Muss ich gucken, ob und wie ich das dann korrigieren will. Dadurch, dass man an sich ja versteht, was gemeint ist, bin ich nicht sicher, ob es unbedingt nötig ist.
Uh wurde hier jemand von Skyrim inspiriert?
Ich muss ja zugeben, ich hab mir meine "Fraks" ebenfalls von dort abgekupfert Aber sind auch schon ein tolles und geheimnissvolles Völkchen, muss man sagen.
Gut erkannt Ja, da hat mir Skyrim als Einfluss gedient...
Wie wäre es an dieser Stelle mit "Ihm wollten kaum vergleichbare Gegenstände oder Personen in den Sinn kommen, die ihm bekannt erschienen ..."? Mit finden verbindet man eine Suche, wobei "in seinen erinnerungen finden" auch noch eine Alternative wäre.
Möglich ist Beides... Insofern auch hier wahrscheinlich meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig das zu ändern.
Das klingt mit dieser Formulierung, als wären die Heerführer in einer Beziehung mit Atrion und fühlen sich jetzt vernachlässigt. xD
Ich würde deshalb "Die Heerführer missbilligten Atrions ..." oder etwas in der Art schreiben
Ja, das sehe ich jetzt aber genau so... Das werde ich ändern
Ich würde eher "Sein Umgang mit dem Schwert und dem Bogen" schreiben, dass klingt weniger umständlich und natürlicher.
Ja, das stimmt... Wird verbessert
An ein paar Stellen sind dir nach der wörtlichen Rede die Redebegleitsätze eine Zeile nach unten verrutscht.
Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst... Muss mal gucken, ob das bei den anderen Kapiteln genau so ist.
Wenn du zu solch allgemeinen Beschreibungen wechselst, passiert es dir recht oft, dass du plötzlich ins Präsens wechselst. Das würde ich ausbessern
Uhh, ja, da hatte mich schon Mal jemand drauf hingewiesen... Das sollte ich mal korrigieren.
Naja, daankesehr für deinen ausführlichen Kommentar
LG Lehaidin
Kapitel 25
(Fortsetzung)
Erst konnte Atrion nichts erkennen außer der Dunkelheit und die schemenhaften Umrisse der Bäume und Sträucher um sie herum, aber dann bewegte sich etwas Rötliches auf der Lichtung.
Leise ging Falion weiter auf die Lichtung zu und die Gefährten taten ihr Bestes um kein einziges Geräusch von sich zu geben. Sie waren etwa hundert Fuß vor der Lichtung als Atrion seinen Augen nicht mehr traute. Dort in der Dunkelheit des Waldes waren drei Gestalten, deren Körper rot leuchteten. Sie hatten Menschliche Silhouetten und ihre langen Beine glimmten wie die Glut eines Feuers, während ihr Oberkörper fast wie heiße Lava aussah. Ihre Köpfe waren schwarz und nur ihre Augen leuchteten in einem dunklen Rot. Die Nasenlöcher der Geschöpfe ließen beim Ausatmen kleine Funken austreten und auf den Häuptern dieser Kreaturen konnte Atrion Hörner sehen, die denen von Ziegen glichen.
Bevor einer der Gefährten die Frage aussprechen konnte, was das für Kreaturen seien, hatte Falion bereits ein weiteres Mal seine Hand mahnend vor die Lippen gehalten und leise schlich er näher an die Lichtung heran. Saeli folgte ihm und die Anderen taten es ihnen still gleich.
Je näher sie an die Kreaturen heran kamen, desto beeindruckender wurden die Geschöpfe. Sie bestanden aus heißem Feuer und die Luft, die von der Lichtung strömte roch nach Schwefel und Rauch. Gelegentlich zuckte eine Flamme über die Rücken oder den Oberkörper der drei Gestalten und nun wurde die Situation der Kreaturen langsam erkennbar.
Zwei Kreaturen standen besorgt über der Dritten, die scheinbar verwundet auf dem Boden lag. Atrion kniff die Augen zusammen und er entdeckte einen uralten Dolch, der in der Brust des verwundeten Geschöpfes steckte. Heiße Lava trat wie Blut aus der Wunde aus und versengte den grasigen Boden der Lichtung. Kleine Rauchfaden zogen in den Himmel sobald das Blut der Kreatur den grasboden verbrannte und die beiden Kreaturen versuchten, die Blutung verzweifelt zu stoppen.
Plötzlich trat Atrion, abgelenkt von den Kreaturen, auf einen Ast und das laute Knacken hallte durch den Wald wie ein Schrei durch einen Thronsaal.
Blitzschnell waren die Geschöpfe herumgefahren und in ihren Händen erschienen wie aus dem Nichts brennende Speere. Suchend schauten sie in die Dunkelheit und Atrion verfluchte sich bereits selbst, als Falion ohne Vorwarnung auf die Lichtung zuging.
„Was... Was tust du?“, fauchte Saeli ihm hinterher, aber der Zauberer war schon zu weit weg.
Ein Feuerball von der Größe eines Kochtopfes schoss auf Falion zu aber ohne mit der Wimper zu zucken, ließ der Zauberer den Stein aufleuchten und ein Schwall Wasser fing das brennende Geschoss zischend ab.
„Er trägt ihn“, staunte das eine Geschöpf.
„Er trägt ihn“, wiederholte das Andere wie ein Echo und die unverwundeten Gestalten machten sich kampfbereit.
„Halt... Bitte. Ich will euch helfen. Euer Freund dort ist verwundet... Ich will euch nicht wehtun“, beschwichtigte Falion und hob seine Arme zum Zeichen des Friedens in den Himmel.
„Uns helfen? Du bist unser Feind... Du trägst ihn“, antwortete das erste Feuerwesen.
„Er trägt ihn“, flüsterte das Andere und ohne Vorwarnung schoss ein deutlich größerer Feuerball auf Falion zu.
Eine gewaltige Wolke aus Dampf schoss in den Nachthimmel als Falion eine kleine Wasserwand aus dem Boden hervorrief und kurz darauf schrie der Zauberer erneut:
„Halt... Bitte. Ich verspreche euch, ich bin nicht euer Feind!“
Ohne ein weiteres Wort gingen die zwei Feuerkrieger in den Angriff über und Falion parierte im letzten Moment den ersten Schlag des Speeres, während er dem anderen Speer mit einem geschickten Schritt auswich.
„Aufhören!“, brüllte Saeli, die auf die Lichtung gestürmt kam und tatsächlich hielten die Gestalten inne.
„Aufhören“, sagte sie ein weiteres Mal, als sie etwa zwanzig Fuß vor den Kämpfenden stand.
„Sie ist es“, sagte die Gestalt, deren Speer noch immer auf der Klinge von Falions Schwert lag.
„Sie ist es“, wiederholte das Feuerwesen, welches mit dem Speer im Boden gelandet war.
Dort, wo der Speer aus Feuer auf das Gras getroffen war, brannten die Halme nun rauchend und wieder zog der Geruch von verbranntem Gras über die Lichtung.
„Ihr kennt sie?“, fragte Falion und blieb dennoch kampfbereit in seiner Position.
Die Feuergestalten ignorierten den Zauberer und blieben ebenfalls kampfbereit auf ihren Positionen.
„Ihr wisst, wer ich bin?“, hauchte Saeli erstaunt.
„Ja“, nickte die erste Kreatur und ihr Gesicht schien freundlicher zu werden. Die Nasenlöcher stoben keine Funken mehr und der Atem der Kreaturen ging wieder im normalen Tempo.
„Ich kann euch helfen“, sagte die Heilerin und zeigte auf den Verwundeten.
„Ja“, nickte das Geschöpf erneut und dennoch blieben die beiden Feuerwesen kampfbereit vor Falion stehen.
Langsam schritt Saeli auf den Verwundeten zu und nach einigen Blicken auf die Wunde begann sie einige Zauberformeln in Runensprache zu sprechen. Der Dolch flog von alleine aus der Wunde und zischend schloss sich nach und nach die Wunde auf der brennenden Haut der Feuerkreatur.
Minuten vergingen und Saeli rann schweiß über die Stirn, während die Wunde immer weiter zusammen heilte.
Erschöpft ließ sich die Heilerin zurück fallen und die Wunde der Kreatur war verschlossen. Noch immer stand der Geruch von Schwefel in der Luft und Saeli stand erschöpft auf, während die Feuerkreatur noch immer bewusstlos auf dem Boden lag und das Gras um sich herum versengte.
„Seine Wunde ist verschlossen“, sagte die die Heilerin und stemmte schwer atmend die Hände in die Hüften.
„Danke, Heilerin“, sagten beide Kreaturen wie aus einem Munde und nickten höflich.
„Ich habe eine Bitte... Lasst meinen Freund gehen. Er hat euch nichts getan“, fügte Saeli hinzu und zeigte auf Falion.
„Er trägt ihn. Er trägt das Zeichen des Generals. Tausende sind ihm zum Opfer gefallen. Er ist ein Feind“, zischte eine der beiden Geschöpfe und die dunkelrot glühenden Augen ruhten auf dem Zauberer.
„Ihr irrt euch, er ist kein General und er trägt kein Zeichen. Er ist mein Freund und ein Zauberer“, versuchte Saeli die Wesen zu beruhigen und ging langsam auf sie zu.
„Bitte“, hauchte sie und berührte Falions Arm.
„Er ist ein Feind“, sagte der Erste.
„Er ist ein Feind“, wiederholte der Andere und grimmig hielten sie ihre Waffen auf den Zauberer gerichtet.
„Lasst ihn gehen“, sagte plötzlich der Verwundete, der sich gerade vom Boden erhob.
„General“, sagten die beiden Feuerkrieger und gingen auf die Knie.
„Danke“, sagte Saeli und sie verbeugte sich zaghaft.
„Ich habe zu danken... ihr habt mein Leben gerettet. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, General, aber ihr tragt das Zeichen unserer Feinde und seid mit euresgleichen auf unserem Territorium“, antwortete der General der Feuerwesen.
„Was? Ich bin kein General, was heißt Euresgleichen ? Ich verstehe das nicht?“, stammelte Falion und ließ seinen Stab sinken.
„Nun, ihr tragt den Stein des Wassers. Das magische Juwel des Kriegsherren der Wasservölker. Ihr seid ihr General... Und was Euresgleichen angeht... Sie stehen hinter euch“, erklärte der Generas des Feuervolkes und Falion drehte sich verwirrt um.
Aus den Wäldern hinter ihnen traten vier blaue Gestalten.
Ihre Beine bestanden aus nassem Schlamm und ihre Oberkörper waren aus Wasser geformt. Dort, wo ihr Herz saß, befand sich ein blaues Licht und die Köpfe der Kreaturen waren aus solidem Flusssteinen. Die Augen leuchteten hellblau und auf ihren Häuptern hing Haar aus Algen herab, während zwei kleine Hörner an ihren Schläfen entsprangen, die Ähnlichkeit mit denen eines Steinbocks hatten.
Langsam kamen die vier Gestalten auf Falion zu und fielen vor ihm auf die Knie.
„General“, sagten sie aus einem Munde und ihre Stimmen klangen wie ein sanftes Flüstern.
Fassungslos starrte Falion auf die Kreaturen vor ihm und drehte sich ahnungslos zu dem General der Feuerwesen um.
„Ich bin nicht ihr General.... Ich verstehe das nicht“, stammelte er und zuckte verwirrt mit den Schultern.
„General... Wir sind kampfbereit. Sagt uns einfach, wann wir den Incendi den Hintern versohlen sollen“, sagte eines der Wassergeschöpfe und urplötzlich tauchten Langschwerter in den Händen der Wasserwesen auf. Blau schimmerten die Waffen des Geschöpfe und sie bestanden aus einer Art nassem Kalkstein,
„Halt! Ich verstehe das nicht... Bitte, kann mir hier irgendjemand, der nicht darauf aus ist sich gegenseitig zu töten erklären, was gerade passiert“, brüllte Falion und der Zauberer verlor ein wenig die Fassung.
„Ihr tragt den Stein des Wassers. Damit seid ihr der Kriegsherr der Völker des Wassers. DerAkvasi. Seit Jahrhunderten befinden sich die Völker der Elemente im Krieg und erst seit dem Vertrag bestehen feste Grenzen zwischen unseren Stämmen. Nun wurde eine Grenze überschritten und auf euch wartet der Tod. Ihr habt unser Territorium betreten und laut den Gesetzen des Vertrags blüht euch nun der Tod“, erklärte der General und zog gemeinsam mit seinen beiden Kriegern die Waffen.
Huhu @Lehaidin
Kapitel 24, Fortsetzung:
Mit sechzehn Jahren hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und noch immer erinnerte sie sich an ihr rasendes Herz, ihre zitternde Stimme und die schönen blauen Augen Falions. Sie erinnerte sich an den Kuss, den er ihr kurz darauf gab und an ihr Knie, die unter dem Kuss ganz wackelig geworden waren. Sie erinnerte sich an seine kräftigen Arme, die sie festhielten und sie erinnerte sich daran, dass sie der glücklichste Mensch auf Erden gewesen war.
Aww, wie schön Und dann geht der Depp einfach, ja zefix. Wat für n Idiot. Das braucht doch jahrelange Liebe und Unzertrennbarkeit! (und dann eine Märchenhochzeit )
Insgesamt fand ich den Teil von Kapitel 24 gut gelungen. Deine Beschreibungen sind ja eh immer toll
Aber ich finde, (und das ist das einzige Aber, das ich habe) du hättest am Ende des Parts noch n bisschen mehr die Gefühle, vor allem die von Falion, beschreiben können. Weil das "Und zum ersten Mal seit neun Jahren war sie glücklich." von Saeli ist echt wunderschön ( ) und der Leser kann sich alles vorstellen (vor allem ich als Frau), aber Falion sitzt einfach nur da und starrt in den Himmel xD Wie? Was fühlt er?
Verstehst du? Die ganze Zeit geballte Gefühle, den ganzen Part über, und dann sitzt er einfach nur da am Schluss Aaaaah!
Aber das ist nur meine persönliche Meinung xD Wenn´s dir so passt, dann lass es so
Oh und jetzt wollte ich eigentlich gleich noch weiterlesen, aber ich muss Kuchen backen.
Daher mehr zu den anderen Parts später
LG
Blue