Ich glaube jeder hier kennt das Problem:
Am Anfang einer Geschichte möchte man dem Leser die Welt, in der diese spielt, näherbringen. Bei Fantasy gibt es natürlich besonders viel zu erzählen. Schließlich hat man eine bunte, lebendige, oft auch komplexe Welt erschaffen und möchte sie erklären.
Aber da man dem Leser die Welt bekanntlich lieber zeigen sollte, als ihm nur davon zu erzählen (Stichwort: Show, don’t tell) steht man bei so manchem Geschichten-Einstieg vor einer Herausforderung. Und so kommt es manchmal dazu, dass gerade am Anfang einer Geschichte der Leser in einer ganzen Fülle von Informationen erstickt wird.
Geschichtenanfänge wie zum Beispiel:
„In der Welt Tukadil leben die Foires, das sind Wesen die gerne unglaublich viele Informationen über alle mögliche aufnehmen. Deswegen haben sie Ohren groß wie Satellitenschüsseln. Und dann gibt es noch die Magils, die mögen die Foires nicht so gern und irgendwann hat es da auch einmal einen Krieg gegeben. Das war aber alles bevor der böse Utga nach Tukadil kam…“ lese ich persönlich nicht so gern, weil ich es wahnsinnig ermüdend finde, erstmal die Völker und Geschichten der Welt durchzukauen, bevor überhaupt irgendeine Handlung passiert.
Ich mag es eher, wenn man erstmal ein Stück lesen muss, und sich die Welt nach und nach wie ein Puzzle zusammenbaut. Natürlich sind ein paar Grundinfos, die zu Beginn der Geschichte in die Handlung eingewebt werden, nicht schlecht, einfach um den Leser nicht völlig zu verwirren und ihm ein grobes Weltverständnis zu ermöglichen.
Bei meiner neuesten Geschichte habe ich ein wenig Angst, dass ich es mit den eingewebten Infos am Anfang übertrieben habe. Handlung findet schon statt, allerdings wird diese immer wieder kurzweilig von subtilen „Erklärungen“ unterbrochen, um dem Leser unterschwellig zu erklären, warum gerade was passiert und was davon wichtig ist.
Man kann es sich in etwa vorstellen, dass verschiedene Dinge, die passieren oder worauf der Protagonist sein Augenmerk richtet, von diesem für den Leser bewertet bzw. beleuchtet werden.
Bsp: "Der Magil betrachtete die absurd großen Ohren des Foire und ein ungutes Gefühl überkam ihn. Einer Rasse, die anatomisch darauf ausgelegt war, Informationen wie Luft einzusaugen, konnte er nicht trauen…“
Wie gesagt, gerade bei Fantasy und erfundenen Rassen sollte man dem Leser ja schon ein grobes Bild vorzeichnen, damit er die Welt und die Kreaturen begreifen kann. Denn zu wenig Informationen lassen eine eigentlich bunte Welt meiner Meinung nach auch schnell grau erscheinen...
Wie seht ihr das?
Habt ihr auch manchmal Schwierigkeiten eure Welt, egal ob Politik, Rassen, Landschaften, Religion etc. in angemessen großen Stückchen zu erklären?
Und falls ja, wie löst ihr dieses Problem?