Meister des Chaos I - Schwerter und Zorn

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 20.190 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. März 2019 um 09:22) ist von Lukosamurai.

  • Sei immer willkommen @Blindseher und danke für die motivierenden Worte! :)

    Aber in den meisten Städten kommt oberhalb der Burg nichts mehr.

    Was ja auch Sinn macht, um eine Burg strategisch Sinnvoll zu platzieren. Nun ist es aber ja so, dass Himmelstein eine Stadt ist, die sich an ein Gebirge schmiegt - der höchste Punkt ist auf dem Gipfel, und der ist viel zu weit weg. Man ist also gezwungen, einen Standort für die Burg auszuwählen, der militärisch noch sinnvollerweise erreicht werden kann. Bei der Treppe, die Gwerion und Taoreth hinaufsteigen, ist dies nicht der Fall. Dazu sei gesagt, dass der Aufstieg tatsächlich durch die Burg führt, also ohnehin hin nicht zu einem Vorteil für Belagerer genutzt werden könnte. Vielleicht erwähne ich das noch.

    Nischen als Mobiliar?
    Und direkt danach, über ihren Dächern?
    Den Dächern der Nischen?

    Ups, Mobiliar passt wirklich nicht. Und ich meine natürlich "über ihren Köpfen"!!! XD

  • Hallöchen @Lukosamurai, :hi1:

    ich schau mal in deine Geschichte rein.

    Überhaupt würde Großmama niemals Geschenke von den heimtückischen Elben annehmen!

    Die Elben sind die Bösen in der Geschichte :(.
    Feedback im Spoiler :)

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    Den Prolog finde ich gut, aber vielleicht ein bisschen zu kurz und langweilig. Es kommen mehr nur so Informationen und Informationen...
    Zur Weltkarte: Sehr schön. Ich finde es gut wie sie aufgebaut ist z.B mit den Bäumen et cetera.

    Klappentext: Weckt Interesse dieses (wäre es ein Buch) zu lesen. Genau die richtige Länge finde ich. Kurz und knackig :thumbsup:

    Alternativer Prolog: Also den "normalen" Prolog würde ich bevorzugen, denn er gefällt mir einfach besser vom Aufbau und Inhalt her.

    Zu Kapitel 1:

    Schöner Anfang ist es auf jeden Fall. Spannung wird direkt aufgebaut und es wird nicht lange "um den heißen Brei geredet", so mag ich das!
    Der Charakter der uns vorgestellt wird ist sehr interessant. Und in der Situation, in der er sich befindet, umso interessanter. :) Fazit: Guter Anfang, da ausreichend Spannung meiner Meinung nach aufgebaut wird, und man sich einige Fragen stellt wieso, weshalb, warum...
    Mit dienen Schreibstil komme ich zurecht. Es hat sich flüssig lesen lassen und so gut wie alle deiner Satzkombinationen waren passabel-gut-sehr schön.

    Da der Anfang mich bereits angesprochen hat, werde ich zu gegebener Zeit weiterlesen^^.

    :chaos::smoker:

  • Hallo @Lukosamurai

    Du hast gut formulierte Beschreibungen, inhaltlich jedoch ist mir das hier aufgestossen:

    Der Raum, den er betrat, ähnelte Gwerions Behausung, mit dem Unterschied, dass er der einzige zu sein schien, kein Feuer ihn erhellte und er spartanisch eingerichtet war: wenige Nischen, die jedoch mit Holzläden verschlossen waren, stellten die gesamte Einrichtung dar.

    Mit anderen Worten: Seine Behausung ist wie die von Gwerion, nur ganz anders :D
    Spass beiseite. Vielleicht habe ich ja ein falsches Bild von Gwerions Behausung, aber hier würde ich diese Ähnlichkeit entweder weglassen oder aber verdeutlichen, warum die sich ähnlich sein sollen (wie in meinem vorherigen Post schon angemerkt, fehlt die Beschreibung von Gwerions Zimmer an entsprechender Stelle, daher kann der Leser keine besonders gute Vorstellung davon haben).

    Zu diesem Magier: Ehrlich gesagt fürchte ich, diese Gestalt kann euch noch zum Verhängnis werden. Magier mit Superkräften wirken zwar immer ziemlich cool, aber sie lassen über kurz oder lang dennoch die Frage aufkommen, warum andere Menschen in der Geschichte sich überhaupt noch die Mühe machen, selbst etwas zu tun. Offenbar kann der Magier die Gedanken der Feinde lesen und sie mit einem Fingerschnippen töten. Alles, was man braucht, ist ein Gefangener, der dann alle Verstecke ausplaudert (ob er will oder nicht und Folter braucht man auch nicht, denn es reicht ja, dass man ihn dazu bringt, an die Verstecke und Geheimsignale etc. zu denken), dann teleportiert man sich dort hin und löscht alle mit einem Feuerball aus. Ende der Geschichte. Solche Figuren sind heikel. Zu mächtige Charaktere bedürfen eines ebenbürtigen Gegenspielers, aber das macht alle Aktionen der kleinen Leute wie Taoreth einer ist, eigentlich überflüssig. Das einzige, was da raushelfen kann, ist etwas, was die Macht dieser Charaktere erheblich schwächt - z.B. wenn er nur eine begrenzte Energie für Magie aufwenden kann und sich danach sozusagen erst mal "erholen" muss. Dann ist jedoch fraglich, warum er derartig viel Energie verpulvert, nur um eine alte Frau zu retten, die keinerlei strategische Bedeutung hat (jedenfalls keine, die der Leser kennen würde). Verstehst du, was ich meine?

  • Hi Katharina,

    bezüglich Telzions "Behausung" hast du Recht. Was ich mit Ähnkichkeit meinte, war lediglich das "Stein- und Nischenkonzept". Ich werde die Ähnlichkeit weniger betonen. In Kapitel 2 habe ich gestern übrigens etwas gewerkelt: Gwerions Haus wurde besser beschrieben.

    Telzions Kräfte scheinen in dem Kap etwas übermächtig, allerdings liegt all dem ein ausgeglichenes, relativ hartes Magiesystem zugrunde, wie sich noch zeigen wird.

    Ja... und Telzions Motive, Taoreth zu helfen? Kühle Berechnung, Hass auf die Kirche, geheimes Hintergrundwissen oder einfach Hilfsbereitschaft? Das bleibt hier (noch) euch überlassen. ;)

  • Telzions Kräfte scheinen in dem Kap etwas übermächtig, allerdings liegt all dem ein ausgeglichenes, relativ hartes Magiesystem zugrunde, wie sich noch zeigen wird.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man da sehr sorgsam arbeiten sollte, sonst geht so ein Schuss schnell nach hinten los. Wenn ihr meint, ihr habt das alles bedacht, dann ist's ja gut. Dann lehn ich mich zurück und warte, was da kommt.

    Ja... und Telzions Motive, Taoreth zu helfen? Kühle Berechnung, Hass auf die Kirche, geheimes Hintergrundwissen oder einfach Hilfsbereitschaft? Das bleibt hier (noch) euch überlassen.

    Seine Motive muss ich hier noch gar nicht erfahren. :) Ich kann da durchaus warten und der Geschichte folgen. Ich meinte nur, dass zumindest euch diese Motive klar sein sollten (also vielleicht mehr als nur, dass der halt zu den good guys gehört), damit das ganze nicht irgendwann zu unglaubwürdig wird. Und das alles eben vor dem Hintergrund des Magiekonzepts. Wenn euer Konzept nämlich beinhaltet, dass er, um bei meinem Beispiel zu bleiben, eine bestimmte Menge Energie zur Verfügung hat, die er erst mal wieder regenerieren muss, dann muss er einen verdammt guten Grund haben. Niemand wirft eine Napalmbombe auf den Unterschlupf einer Gangsterbande, um eine einzelne, ihm völlig unbekannte Person zu retten, wenn er einfach mit zwei, drei Helfern die Bude stürmen und alle Gangster einfach abknallen könnte.
    Ich kenne die Gründe des Magiers und euer Magiekonzept nicht und will damit nicht sagen, dass die Sache schlecht geplant ist. Aber es birgt die Gefahr schnell unglaubwürdig zu werden. Gwerion selbst hat anfangs zu Taoreth gesagt, er wäre mit dem Schwert auf die beiden losgegangen. Allzu übermächtig stellt er sie sich also nicht vor. Da fragt man sich als Leser eben schon ein bisschen, warum er nicht einfach einen befreundeten Krieger (von denen sollte er ja wohl genug kennen) gebeten hat mitzukommen, um den beiden ein bisschen Angst zu machen. Stattdessen holt er sich dann aber sozusagen einen Attentäter. Das wirkt erst mal einfach zu dick aufgetragen. Aber wie gesagt, wenn ihr euch was dabei gedacht habt, will ich ganz still sein und lass das eben erst mal auf mich zukommen ^^

  • Zu Kapitel 3

    @ Katharina:

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    AAH, nein ... riesen Missverständnis! :D Mit "euch" meinte ich am Ende meines letzten Postings einfach alle, die gerade mitlesen. Bleiben wir doch gerne beim "Du". ^^ (Ausführliche Antwort folgt im Edit, musste das hier nur schnell aufklären)

    Edit:

    Niemand wirft eine Napalmbombe auf den Unterschlupf einer Gangsterbande, um eine einzelne, ihm völlig unbekannte Person zu retten, wenn er einfach mit zwei, drei Helfern die Bude stürmen und alle Gangster einfach abknallen könnte.

    Also ... um ehrlich zu sein hört sich das doch arg nach Telzion in "modern" an. ;)

    Gwerion selbst hat anfangs zu Taoreth gesagt, er wäre mit dem Schwert auf die beiden losgegangen. Allzu übermächtig stellt er sie sich also nicht vor. Da fragt man sich als Leser eben schon ein bisschen, warum er nicht einfach einen befreundeten Krieger (von denen sollte er ja wohl genug kennen) gebeten hat mitzukommen, um den beiden ein bisschen Angst zu machen. Stattdessen holt er sich dann aber sozusagen einen Attentäter. Das wirkt erst mal einfach zu dick aufgetragen.

    Nun, es geht Gwerion immerhin nicht bloß darum, die beiden Menschen zu finden, sondern auch Taoreths Großmutter. Außerdem bezweifle ich, dass sich in Himmelstein professionelle Soldaten oder gar Ritter finden ließen, die Gwerion gegen die Kirche Isgaads zur Seite stehen würden, aber das nur am Rande. ^^

    Zitat von Katharina

    Aber wie gesagt, wenn ihr euch was dabei gedacht habt, will ich ganz still sein und lass das eben erst mal auf mich zukommen

    ich poste gleich das nächste Kapitel, nur nochmal (ordentlich) drüber lesen. ^^

    4 - Geplante Improvisation

    Kaum hatte Taoreth die Augen geschlossen, blitzte es wieder grell auf. Als er sie hoffnungsvoll wieder öffnete, musste er sich erstmal an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Das runde, kleine Gemäuer, dessen Decke kegelförmig spitz zulief, war nur minimal beleuchtet – eine einzelne Talgkerze am anderen Ende des Raumes spendete flackerndes, jedoch spärliches Licht. Es war noch dunkler, als unter dem Sternenhimmel.
    Die flackernde Leuchtquelle enthüllte zahlreiche bedrohlich wirkende Werkzeuge, die in offenen Fässern und Halterungen an der Wand aufbewahrt wurden oder ohne Ordnung auf dem Boden verstreut herum lagen. Teilweise waren sie voller Blut. In der Mitte stand ein länglicher Holztisch, etwas lag darauf, unter einem schmutzigen Tuch verdeckt – Großmama!
    Mit einem Ruck riss Taoreth das Tuch herunter, doch zum Vorschein kamen nur ein paar Jutesäcke voller Stroh.
    „Runter!“, schrie Gwerion mit aller Kraft und riss Taoreth mit zu Boden, wo er schmerzhaft aufkam. Im Augenwinkel nahm er wahr, wie sich die Augen des Magiers panisch weiteten, dann hörte er mehrere klackende Geräusche, gefolgt von kurzem Zischen, hohlem Klirren und mehreren dumpfen Aufschlägen. Etwas spritzte ihm ins Gesicht, wie feiner Sprühregen, doch viel wärmer … Blut? Bevor er diesen Gedanken zu ende spinnen konnte, verlor er das Bewusstsein.

    *

    Als er seine Augen öffnete, war über ihm der Sternenhimmel. Links neben sich hörte er Gwerion und den Magier fluchen.
    „Verdammt. Halt endlich still! Da kommt immer noch Blut!“
    Als Taoreth sich aufrichtete, entdeckte er die beiden auf einer Strohmatratze – sie waren in seinem Zuhause. Der alte Magier lag halbsitzend auf einigen Stoffbündeln und blutete stark aus einer Schulterwunde, Gwerion stand daneben. An dessen rechter Wade befand sich eine längliche, etwa fingerdicke Verletzung – sie war notdürftig mit den breiten, noch immer herumliegenden Gürtelschnallen der toten Tempelkrieger abgebunden worden. Gwerions Aufmerksamkeit schien jedoch dem Magier zu gelten. Beide waren sie blutdurchtränkt und der alte Mann atmete schwer.
    Ein Schwindelgefühl kam in Taoreth auf, er stemmte die Arme in den Boden, um nicht gleich wieder hinzufallen.
    „Ich hoffe, das war der letzte Stofffetzen. Ich muss den Bolzen jetzt herausziehen… glaube ich. Du blutest nicht mehr so stark.“
    „Mach langsam … sonst …“
    Der Rest ging in einem kurzen, kreischenden Schrei unter, als Gwerion schon begann, den Bolzen herauszuziehen.
    Taoreth begann, eine flehentliche Isgaad-Bitte aufzusagen.
    „Hältst du wohl die Klappe?“, schnaufte der Zauberer heiser, was dazu führte, dass ein weiterer, kleiner Schwall Blut aus seiner Wunde quoll. Erschrocken hielt Taoreth inne.
    Endlich hatte Gwerion den Bolzen entfernt. Zum Glück hatte er keine Widerhaken! Der Dunkelhaarige benutzte dann das Schwert der Templerin Ellea, um ein Stück von seinem grauen Mantel abzuschneiden und damit die Schulterwunde zu verbinden.
    „Danke“, nötigte sich Telzion ab, „Wir müssen hier sofort weg. Ich habe keine Kraft mehr übrig, uns irgendwohin zu teleportieren.“
    „Was ist überhaupt passiert?“, endlich konnte Taoreth etwas sagen.
    „Ich habe diesen Templer – Hernan – unterschätzt. Offenbar war er gar nicht so dumm, denn als ich in seinen Gedanken las, um den Aufenthalt deiner Großmutter herauszufinden, dachte er an eine Falle für Magier – wahrscheinlich war sie sogar speziell für mich. Diese verfluchten Isgaad-Verehrer werden immer besser. Armbrustschützen sollten den Rest erledigen, doch zum Glück zielten sie lausig und ich konnte uns herausteleportieren – mit allerletzter Kraft: Für mehr Magie reicht es erstmal nicht mehr. Nach Himmelstein jetzt, schnell!“
    „Moment noch!“, Taoreth sprang endlich auf, rannte zur Kochstelle der Hütte – einem kleinen Steinkamin auf Hüfthöhe – und griff weit in sie hinein. Er ertastete weiches Leinen. Erleichtert holte er den Beutel hervor, der leise klimperte. „Silberstücke“, sagte er nur, woraufhin selbst Gwerion eine Braue hob.

    Telzion musste sich auf Gwerion stützen, während die drei gen Nordosten aufbrachen. Der überraschend zügig schreitende Magier hatte die Augen aufgerissen und starrte ausdauernd ins Sternenzelt, während er seine Lippen ständig bewegte, doch Taoreth konnte die gemurmelten Worte nicht verstehen. Er wagte es auch nicht, das einseitige Gespräch zu unterbrechen. So schwieg er, als er hinter seinem besten Freund und dem mysteriösen Mann hinterherschlich.
    Er fühlte sich ausgegrenzt und nutzlos, allein mit seinen Gedanken. Ob wenigstens Isgaad sie hörte? Eine Weile lang hoffte er auf ein Zeichen von ihm, doch nichts geschah: Er musste ohne göttlichen Beistand mit der Situation fertig werden. Somit verließ er sich auf seinen eigenen Willen, er durfte nicht verzweifeln. Nicht noch einmal wollte er hilflos beistehen, während andere taten, was er nicht konnte. Er fasste diesen Entschluss mit festem Vorsatz, doch fühlte er sich noch immer einsam.
    Als sie zum zweiten Mal in dieser Nacht am Stadttor ankam, hatte eine andere Wache Dienst. Erst jetzt beendete der Zauberer sein Himmelsstarren und die Lippenbewegungen. Es waren gleich zwei junge Männer, die sie durch einen Sehschlitz im Tor beäugten.
    „Kein Einlass nach Mitternacht!“, blaffte einer schroff, der andere grinste frech.
    „Ihr seid wohl neu“, lächelte Gwerion versöhnlich, „Die Stadt steht doch seit Zyklen allen Menschen offen, solange sie keinen Ärger machen.“
    „Keinen Ärger, wie?“ Der Grinser hatte eine auffällig nasale Stimme. Erst jetzt fiel Taoreth wieder ein, dass sie drei mit Blut befleckt waren und Telzion dazu eine auffällige, bestickte Robe trug.
    „Also …“
    Doch Telzion ließ Taoreth nicht reden. „Ich bin ein harmloser, alter Mann mit meinen zwei Söhnen, wir tragen einfache Bauernkleidung und möchten unser Heim in der Stadt aufsuchen.“ Die Stimme des Magiers war tief und unnatürlich monoton. Verzauberte er die Wachen?
    „Was sagtet Ihr?“
    „Ich sagte: Wir möchten jetzt endlich nach Hause. Mein Weib macht sich bestimmt schon Sorgen wegen ihrer Söhne.“
    Die Gesichter der Wachen wurden eine Spur weicher, doch sie beide schüttelten den Kopf. Der Grinser, der jetzt kaum noch grinste, sagte: „Bei Isgaad, wir wollen, aber wir dürfen euch nicht hereinlassen. Vor einer Stunde erst kam der Befehl aus der Hauptstadt: Nach Mitternacht in allen Provinzhauptstädten kein Einlass bis zum Sonnenaufgang. Nennt mir die Adresse Eures Hauses, ich werde Eurem Weib ausrichten, dass Ihr sicher in einem der Gehöfte vor der Stadt untergekommen seid.“
    „Das ist ja …“, Telzion bäumte sich seltsam auf und machte ein zorniges Gesicht, „Das ist ja unerhört! Seit wann werden rechtschaffende Bürger nicht mehr in ihr eigenes Heim gelassen? Ich werde mich bei Meneldus über dich beschweren, Jungchen. Was kümmern den Fürsten plötzlich Anordnungen aus der Hauptstadt? Glaubt ihr, er würde dies gutheißen? Und was noch? Achja, du willst mein Weib besuchen? Einem jungen Lüstling wie dir verrate ich sicher nicht ihre Adresse … Ich … ich muss mich beruhigen.“ Er war gar kein schlechter Schauspieler.
    „Ich …“ Der Nicht-Mehr-Grinser zögerte, sah sich kurz um, und sprach dann leise weiter: „Ich bin mir nicht sicher, ob Meneldus hier noch das Sagen hat … offiziell läuft alles in seinem Namen, aber seitdem gestern hier eine Kompanie Tempelritter einquartiert wurde … Verflucht! Verschwindet jetzt und kommt morgen wieder.“ Der Sehschlitz wurde ohne Abschied zugeschoben.
    „Das war knapp“, seufzte der alte Telzion, offenbar erleichtert, auch wenn seine einschüchternden Sorgen- und Zornesfalten kaum abnahmen. „Fast wären wir in die Stadt hineinspaziert.“
    „Ich verstehe nicht …“, wagte Taoreth nur zu flüstern.
    „Gwerion!“, ertönte die entnervte Stimme des Magiers.
    „Taoreth. Die Stadt ist nicht sicher. Du hast doch gehört, dort wurden Tempelritter einquartiert, das bedeutet, es wird in Zukunft so einige ‚Prozesse‘ gegen Ketzer und Ungläubige geben. Die Priester wollen ihre Macht sichern und werden ihre ärgsten Konkurrenten - Magier und Adel - nicht schonen. Sie werden die Bibliothek meines Vaters finden und … Nun, die ist nun wohl für immer verloren“, Gwerion ballte die Fäuste und sah zu Boden.
    „Pah – die meisten Adeligen arbeiten freudig mit den Templern zusammen, solange diese für sie die Steuern eintreiben und mit ihren Inquisitoren nicht in den Freudenhäusern mit vergoldeter Fassade auftauchen, sondern nur in den dreckigen Bordellen der Armen … Wir Magier lassen uns da nicht so leicht locken – wir haben Prinzipien. Seht euch den Fürsten als Beispiel an: Früher hat er Bürger dieser Provinz vor solchen Prozessen geschützt, doch wie es scheint, muss ich mal ein Wörtchen mit ihm reden.“
    „Und … was machen wir jetzt?“
    „Wir sind jetzt auf der Flucht ... Aber wir schaffen das schon, ich habe viele Bücher über Menschen auf der Flucht gelesen.“ Gwerion schien sich fast ein wenig zu freuen.
    „Einfältiger Bücherwurm. Weder du, noch diese schreibenden Träumer haben eine Ahnung, wie es ist, auf der Flucht vor dem Tempel zu sein. Das einzige, wovon du Ahnung hast, Gwerion, sind Frauenkörper … oh, Weine und romantische Geschichten.“
    „Und ich weiß ein Schwert gut zu führen!“, lächelte Gwerion.
    „Narr!“, entfuhr es Telzion, „Glaubst du, im Fechten eine Chance gegen einen Tempelritter zu stehen? Diese Krieger werden von Geburt an mit verschiedenen Waffen trainiert, sie verbringen zwölf Jahre ihres Lebens mit nichts anderem als Kampfsport, Betstunden und Ausdauertraining in eigens für diesen Zweck errichteten Ordensschulen. Du könntest genauso gut mit einem Zahnstocher gegen sie antreten. Jetzt sei nicht beleidigt, du weißt, dass ich Recht habe. Unsere einzige Chance ist es, uns zu verstecken, möglichst weit weg von allen Hauptstädten zu fliehen und in einem kleinen, unauffälligen Dorfe zur Ruhe zu kommen. Ich werde den Wein dieser Stadt vermissen … Vielleicht fliehen wir in den Süden des Reiches, dorthin, wo er angebaut wird …“
    „Ich will aber keinen … Wein. Und schon gar nicht in irgendeinem Dorf alt werden. Ich wäre der einzige jüngere dort, umgeben von alten Weibern!“
    „Taoreth sagt es: Wir wollen noch Abenteuer erleben!“, sprang ihm Gwerion zur Seite.
    „Das werdet ihr, und danach werdet ihr froh sein, in einem Dorf umgeben von alten Weibern alt werden zu können. So“, der Magier atmete auf, „Ich denke, das wird für eine kurze Teleportation zum Fürsten reichen – keine Sorge, er wird mich anhören. Außerdem brauche ich ein paar Sachen aus meiner Höhle … Ich kann ja nicht die ganze Zeit in einem blutigen Nachtrock herumlaufen.“
    Bevor Gwerion oder Taoreth etwas sagen konnten, war der Zauberer verschwunden, bloß ein leichter Luftzug, dann wies nichts mehr darauf hin, dass er vor kurzem noch hier war. Ein ferner Knall – wie ein Donnern – ertönte in der Stadt, gefolgt von Stille.
    „Ich mag diesen arroganten, alten Burschen nicht“, entfuhr es Taoreth.
    „Ich auch nicht … so sehr. Aber im Moment … im Moment sind wir wohl auf ihn angewiesen, wenn wir deine Großmutter finden wollen. Verdammt …“, für einen Moment wirkte der Dunkelhaarige fast ein wenig hilflos, „Wir hätten einfach nichts unternehmen sollen. Es wird bald bekannt werden, dass zwei Tempelritter durch einen Magier getötet wurden – dann wird in der Stadt, womöglich im gesamten Reich, die Hölle ausbrechen. Es liefert dem Tempel eine perfekte Rechtfertigung, noch exzessiver gegen sogenannte Hexer, Ketzer und andere Freigeister vorzugehen. Wir haben alles nur noch schlimmer gemacht …“
    „Hm.“ Taoreth dachte kurz nach. „Ich denke nicht, dass wir uns durch solche Gedanken von einem gerechten Kampf abhalten lassen sollten. Dann hätten die Templer doch endgültig gesiegt. Wer nachdenkt, wird ihre perfide Herrschaftsweise durchschauen, egal, ob mit oder ohne ‚Mordskandal‘.“
    „Ich … bin sprachlos, Tao! Du hast natürlich Recht. Ich dachte nur nicht, dass du … weil …“
    „Weil ich an Isgaad glaube? Deswegen bin ich doch kein abergläubisches, folgsames Schaf! Spätestens seit heute wird mir einiges klar, was den Tempel angeht.“
    „Ich habe dich wohl unterschätzt.“ Gwerions fast schwarze Augen funkelten hoffnungsvoll und er lächelte ihn an, was Taoreth mit Stolz erfüllte.
    Plötzlich fuhr eine ohrenbetäubende Druckwelle durch Taoreths Glieder, als ein weiß-leuchtender Umriss erschien. Das gleißende Weiß wurde schnell zu einem glühenden Rot, bevor es erlosch. Als seine Augen sich wieder an die Dunkelheit angepasst hatten, erkannte er den Magier. Er sah in seiner einfachen Lederhose und einem Stoffhemd geradezu komisch aus, nicht zuletzt, da letzteres sein kreisrund hervorstehendes Bäuchlein nur unzureichend verbarg. Von seinen Verletzungen war nichts zu erkennen, und über seinen Schultern hing mit zwei Kordschnüren befestigt ein Jutesack.
    „Gute Neuigkeiten“, lächelte Telzion, was seiner ewigen Stirnfalte nichts anhaben konnte, „Fürst Meneldus ist sich treu geblieben: Wir werden nur für ein paar Wochen auf einem der Gehöfte untertauchen müssen. Danach werden wir wieder in die Stadt können. Ihr werdet sehen!“
    „Und was ist mit Großmama?“
    Niemand antwortete.

    Zu Kapitel 5

  • So, nach endlosem Herumdoktern an der Urversion des Textes, hier Kapitel 5 meiner Geschichte. Viel Vergnügen! :) Wie immer freue ich mich über jegliches Feedback, gerne auch kritisch.

    Zu Kapitel 4

    5 - Improvisierte Pläne

    Der Hof Elchbrunn lag in Sichtweite von Himmelstein in einer Flussschleife der Lea. Es war eher ein kleines Dorf als ein großes Gehöft und bestand aus drei Wohnhäusern, einem halben Dutzend Scheunen und mehreren Ställen. Der Meisterbauer, ein junger Mann mit auffälligem Buckel, der mit seiner Familie das größte Haus bewohnte, zeigte sich empört über die neue Eingangssperre nach Mitternacht und nahm Telzion und dessen zwei „Söhne“ bereitwillig auf.
    Sie wurden großzügig auf einen üppigen Mitternachtsschmaus im recht geräumigen Küchenraum des Haupthauses eingeladen, an dem sogar die beiden untersetzten Frauen des Bauers teilnahmen. Nachdem sie genug von dem dunklen Brot, der fettigen Butter und dem würzigen Käse hatten, wurde sogar Wein in einer Eisenkaraffe herumgereicht. Selbst Taoreth, der bis dahin noch nie Alkohol probiert hatte, nahm einen Schluck. Er schmeckte betörend süß und hinterließ ein klebriges Gefühl im Gaumen – es war bestimmt nicht der beste. Trotzdem bedankte er sich artig, wie auch Gwerion und Telzion, für Speise und Trank.
    „Das ist doch selbstverständlich!“, kicherte die Frau links des Meisterbauern, die stämmigere der beiden, „Und so oft haben wir ja hier keine Gäste aus der Stadt. Da muss man die Gelegenheit nutzen, um mit dem Vorurteil aufzuräumen, hier auf den Feldern herrschte Hunger, Elend und Eigennützigkeit.“
    „Ich zeige euch jetzt, wo ihr schlafen könnt“, meinte ihr Mann gut gelaunt und griff nach einer Talglampe, um ihnen den Weg zu leuchten. Sie folgten ihm zunächst durch einen kurzen Korridor und dann nach oben über eine steile Treppe, die kaum eine bessere Leiter war. Das Dachgeschosszimmer, in dem sie schließlich ankamen, bot gerade genügend Platz, dass sie nicht aufeinanderliegen mussten.
    „Bittesehr, das Heiligtum meiner Kindheit“, grinste ihr Gastgeber, „Ich lasse Minuette noch einige Decken holen, gute Nacht schonmal!“
    Taoreths Schädel brummte noch immer von den Ereignissen des Umlaufs - sofort sank er auf die eine Strohmatratze nieder und verfiel in tiefen Schlaf. Draußen kündigte sich ein wütender Herbsturm an, doch er störte seine Ruhe nicht.
    Als er nach vielen, konturlosen Träumen aufwachte, waren Gwerion und Telzion schon in ein leises Gespräch versunken.
    Diesmal war er fest entschlossen, Telzion endlich mit der Frage zu konfrontieren, was es bedeutete, mondaffin zu sein.
    „Ah, guten Morgen. Oder sollte ich eher sagen: Guten Umlaufsmitt?“, grinste sein dunkelhaariger Freund fröhlich, während Telzion ihn mit seiner strengen Falte bloß anstarrte – seltsam abwesend. In dem spärlichen Licht, welches aus einem winzigen Holzladen im schrägen Dach fiel, wirkte das Gesicht des Magiers wie das einer Eule.
    „Ehm … Was ist eigentlich Mondaffinität? Bin ich ein Magier?“
    „Später, Tao. Wir haben gerade Dringenderes zu besprechen: So, wie es aussieht, kann unser Blitzkünstler hier, seitdem er heute aufgestanden ist, keine Magie mehr wirken. Kein Gedankenlesen mehr, haha!“
    „Das ist kein Spaß, Gwerion!“ Der Magier war kreidebleich. „Die Wunde heilt gut, ich konnte noch Magie wirken, als sie schlimmer war, daran kann es also nicht liegen. Das lässt nur den Schluss zu, dass der Bolzen vergiftet war – mit einem besonders heimtückischen Gift, dass erst nach ein paar Stunden wirkt, offenbar speziell gegen Magier. Ich fühle mich auch nicht gut … wir müssen dringend einen Heilkundigen aufsuchen! Doch nicht irgendeinen Quacksalber, sondern einen, der sich auskennt. Hmm …“
    Die Situation war besorgniserregend, denn in die Stadt konnten sie erstmal nicht gelangen. Gwerion und Telzion wurden dort sicherlich schon gesucht.
    „Was zum Zarkas…“, Telzion, der bisher gesessen hatte, versuchte, sich in der winzigen Dachkammer aufzurichten, doch fehlte ihm dafür anscheinend die Kraft. „Meine Beine gehorchen mir nicht mehr! Helft mir!“
    Doch nichts half. Egal, wie sehr sie sich auch anstrengten, den Magier hochzuhieven. Seine Beine baumelten nutzlos herab und Telzion war zu gewichtig, um durch zwei Jungen ohne Hilfsmittel dauerhaft getragen werden zu können.
    „Mei … Meie Thunge!“, kam es von Telzion, der nun, hilflos auf dem Boden sitzend, mit den Armen unkoordiniert herumwirbelte, „Ih ka meie Thunge nithtmehr spüre!“ Nackte Panik stand dem Magier ins Eulengesicht geschrieben.
    „Wir bringen dich in die Stadt!“, beschwor ihn Gwerion.
    „Neiiin! Thu hrefährich. Brie mi thu de Eiben!“
    „Wir können nicht einfach in die Elbenwälder hineinspazieren. Du weißt, dass die Elben ihre Grenzen scharf bewachen“, warf der Dunkelhaarige ein.
    „Zhie weren mir hefen. Ghaub mir.“
    Taoreth verstand nicht, wie der Magier zu den Elben wollen konnte: „Seid ihr verrückt geworden? Wir reden hier von Elben. Dienern von Zarkas! Die mit ihrer Magie für schlechte Ernten und Krankheiten sorgen, die Neugeborene stehlen und durch ihre eigenen ersetzen, die mit Kobolden bösartige Streiche und …“
    „We isch kötte, wür isch em ei Bizz i de Wascheropf scheuer!“
    „Was Telzion damit sagen möchte“, mischte sich Gwerion dazwischen, „ist, dass das bloß Kindermärchen sind. In Wirklichkeit verhalten sich die meisten Elben sehr friedfertig.“
    „Oh! Wirklich? Dann hast du also schonmal einen getroffen?“
    „Naja … nicht wirklich. Aber ich habe von ihnen gelesen. Sie sind angeblich ein sehr naturverbundenes Volk, sehr primitiv. Sie kleiden sich in unbearbeitete Felle und hangeln sich bei der Jagd von Baum zu Baum, aber einem Menschen sollten sie nichts tun.“
    Der Magier keuchte plötzlich in Atemnot – nein, er lachte! Er lachte lange und unkontrolliert, mit zuckenden Schultern und mit einem plötzlichen Husten als Finale. „Isch bi ei bischen verwuner, ass deie Büfer geauscho schech sin, wie ie Tempeschue! Scheich Thunge!“, fluchte er, womit sein plötzlicher Anflug von Heiterkeit endgültig verschwunden war.
    „Ich … würde Elben schon gerne sehen“, wurde Taoreth plötzlich klar, „Aber ich werde auch Großmama nicht im Stich lassen. Ich muss nach ihr suchen, und am besten kann ich das in Himmelstein.“
    „Unsinn, Tao. Wo willst du überhaupt wohnen? In meinem Haus ist es viel zu gefährlich und in deiner alten Waldhütte erst recht. Wir können von Glück reden, wenn unser Gastgeber uns mit etwas Proviant für die Reise zu den Elbenwäldern versorgt. Außerdem wird Telzion dir sicher bei deiner Suche helfen, sobald er wieder bei Kräften ist. Wenn ich es mir recht überlege: Für ein paar Stücke vom Silber deiner Großmutter wird man uns hier großzügig ausstatten – wir können es bis zur Grenze schaffen!“
    Das alles klang einleuchtend, doch irgendwie hatte Taoreth den Verdacht, dass es Gwerion bloß darum ging, Abenteuer zu erleben. Außerdem schien es zweifelhaft, ob der alte Telzion je wieder würde zaubern können.
    Doch genau darauf musste er hoffen. Er stand außerdem in der Schuld des Magiers, auch wenn dieser mit seinem Versuch, seine Großmutter zu befreien, bisher erfolglos geblieben war.
    „Also gut – gehen wir zu den Elben.“

    Zu Kapitel 6

  • Hallo @Lukosamurai

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    Mir will scheinen, du schreibst dich allmählich ein. Der Stil ist jedenfalls flüssig und liest sich gut. Ein paar mehr Beschreibungen fände ich persönlich schön, aber das ist Geschmackssache und offenbar willst du eher flott die Handlung voranbringen. Das ist natürlich legitim. Also von der sprachlichen Seite habe ich nichts auszusetzen :)

    Was allerdings den Inhalt betrifft, muss ich sagen, macht die Geschichte bereits ihrem Titel alle Ehre (beabsichtigt?) Es ist nicht so, dass ich nicht mehr durchsehen würde, was passiert, aber inzwischen sind in meinen Augen die Handlungen von sämtlichen Hauptcharakteren nicht mehr ganz nachvollziehbar, was vielleicht auch daran liegen kann, dass alles zu schnell passiert. Bevor ich ins Detail gehe, würde ich also gerne wissen, was das eigentlich für eine Geschichte werden soll. Ist das eher seichte Unterhaltung oder willst du eine tiefgründige, komplexe Geschichte schreiben? Beides ist für mich okay und ich lese in jedem Fall weiter, aber von deiner Antwort würde abhängen, wie sehr ich das Geschehen hier auseinandernehme.

  • Hey @'Katharina

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    Danke für dein Review ^^

    aber inzwischen sind in meinen Augen die Handlungen von sämtlichen Hauptcharakteren nicht mehr ganz nachvollziehbar,

    Meinst du, dass du nicht verstehst, was sie tun, oder, dass du nicht verstehst, warum sie tun, was sie tun? Ich habe den leisen Verdacht, dass du Kapitel 4 (welches bloß im Edit an eine Antwort auf ein altes Review hochgeladen wurde) nicht gelesen hast, kann das sein? Dann jedenfalls könnte ich deine Verwirrung verstehen ^^"

    Ist das eher seichte Unterhaltung oder willst du eine tiefgründige, komplexe Geschichte schreiben?

    Es ist sicherlich teilweise beides. Es gibt freilich so einige Elemente in der Story, die den Leser ... aus der Bahn werfen könnten. Im nächsten Kapitel wird klar, was ich meine. :D

    Das Ironische ist, dass ich diese Geschichte nur angefangen habe, um genau die von dir aufgeworfenen Verständnisprobleme anzugehen. Vorher nämlich hatte ich eine Geschichte in derselben Welt von viel größerem Ausmaß, mit Dutzenden Handlungssträngen und mehreren Hauptcharakteren. Genau das hat dazu geführt, dass der Leser den Überblick bald verlor, und so beschloss ich, eine Geschichte in dem Format einer Heroes Journey zu schreiben, also eher auf einen Charakter konzentriert.

    Das heißt übrigens nicht, dass ich keine Nebenhandlungsstränge haben werde. :)

    Jedenfalls: Sowohl bloß "seichte Unterhaltung" als auch eine tiefergründige Geschichte sollte inhaltlich Sinn machen, also nimm die Geschichte ruhig in jedem Fall nach Lust und Laune (nicht) auseinander. ^^ Ich kann, ohne alles zu verraten, nämlich erstmal nicht viel mehr über die Natur der Geschichte sagen.

    LG

    Lukosamurai

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    Das 4. Kapitel hab ich schon gefunden (hab's allerdings erst mal tatsächlich übersehen, aber mir kam der Sprung dann doch komisch vor, also hab ich noch mal hochgescollt ^^ ).

    Vielleicht warte ich erst mal ein wenig ab, wohin du uns mit der Geschichte führst. Einige Dinge ergeben vielleicht irgendwann Sinn. Ausserdem ist es vermutlich leichter vor dem Hintergrund des Gesamtbildes zu sagen, welche Dinge sich nicht so gut einfügen. Manchmal sind es ja auch nicht Logikfehler an sich, sondern der Autor hat irgendwelches Wissen beim Leser vorausgesetzt, welches der Leser noch gar nicht haben kann...

  • Hi hi hi,

    ich bin auch wieder da.
    War ein paar Tage beschäftigt, werde später deine neuen Teile lesen und noch mal kommentieren.

    Freu mich drauf ;)

    Zu Kapitel 4:

    Habe nun die 4 gelesen und finde es im Grunde gut. Ein paar Hinweise von mir:
    - Ich finde die Beschreibung der Ausbildung der Tempelritter steht dem doch recht simplen und fachlich mangelhaften Verhalten der beiden Tempelritter Ellea und Hernach etwas entgegen. Mir scheint, dass zu ihren Aufgaben unter anderem die Jagd und der Kampf gegen Magier gehört? Wenn das so ist, dann fand ich ihr Verhalten als sie den Magier trafen (mit gezücktem Schwert auf ihn zu stürmen und sich n Feuerball einfangen) nicht so glaubwürdig. Ich hatte damals noch nichts dazu gesagt, weil ich noch nicht wusste was für eine Art Gruppe diese Templer darstellen werden. Die Armbrustschützen, die in einem geschlossenen Verlies scheinbar recht gut daneben schießen (die imperialen Strumtruppen lassen grüßen) verstärken meinen Eindruck dahingehend noch.
    Du kennst die Templer am Besten und wirst wissen ob sie eher eine Elitetruppe oder Söldnerbande darstellen sollen. Das bisherige Verhalten führt bei mir zumindest zur Assoziation "Söldnerbande" ;)
    Das ist auch schon alles was mir dazu aufgefallen war.

    Morgen lese ich die 5.
    Danke für die Geschichte :)

    Einmal editiert, zuletzt von Blindseher (13. Januar 2019 um 17:56)

  • Hey @Blindseher

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    Schön, dass das Kap insgesamt gefällt. Die 1. Szene sollte allerdings weniger die Inkompetenz der Templer, als vielmehr die Macht des Magiers demonstrieren. Ellea hatte wohl gehofft, den Magier zu überraschen, indem sie den Abstand zwischen der Hütte und ihm möglichst schnell überwindet. Mal schauen, ob und wie ich das noch deutlicher mache. ^^ In der "Falle" reagierte immerhin Gwerion sehr schnell, und Telzion wurde eher gut getroffen.

    Aber ja: Es bleibt im Moment noch offen, in welchem Ausmaß und welche Teile der Tempelritterschaft sich auf Zaubererjagd spezialisiert haben.

    LG

  • Ellea war also dumm und ist nun tot.
    Harte Welten diese Fantasywelten manchmal ;)

    Ich bin Dir noch die 5 schuldig, klappt aber Heute leider doch nicht mehr, meine Zeit rennt mir davon.
    Ich vertraue mal darauf das sie auch in den nächsten Tagen noch da ist ;)

    Alles Gute bis dahin

  • Grüß Dich,

    ich habe nun auch die fünf gelesen und die missliche Lage des Zauberers gefällt mir sehr.
    Es gefällt mir, wenn nicht immer alles so leicht von statten geht.
    Tolle Namen haben die Figuren. Klingen recht fremd, wie in einer anderen Welt ;)

    Es ist ein Stück weit wie Katharina sagt, die Handlung wird teilweise in echt taffem Tempo voran gedrückt.
    Ich fände es nicht schlecht, wenn dann und wann auch mal ein paar ruhigere Momente kämen, in denen man beispielsweise die Umgebung mal genauer beschrieben kriegt oder den Gedankengängen einer Figur weiter folgen kann.

    Davon ab alles gut :)

  • Weiter geht's! Ich hoffe, ihr werde mit den nächsten Kapitel nicht zu sehr aus der Bahn geworfen. VIel Spaß! :)

    Zu Kapitel 5

    6 - Große Jagd

    Die große Wüste, den 292., 1292 Neues Zeitalter

    Kajim lag – aufs Äußerste gespannt – auf dem Bauch, denn heute hatte er eine große Heldentat vor. Er war fast vollständig mit Sand bedeckt und sein helles Fell eignete sich ebenfalls hervorragend als Tarnung. Der mit seinen dreiundzwanzig Zyklen noch junge Lutin hielt seine raubtierhaften Augen halb geschlossen und bewegte seine Pupillen nicht. Der Späher-Vogel könnte es bemerken.
    Aufmerksam beobachtete er, wie der Glücksvogel sich der Wasserstelle näherte. Glücksvögel oder Wüstenläufer, wegen ihrer Größe auch Riesenvögel genannt, waren vorsichtige Tiere und nur selten aggressiv. In Herden reisten sie durch die Wüste. Zwar konnten sie nicht fliegen, jedoch überaus hoch springen und durch die Lüfte segeln. Mit ihren schweren, leicht gekrümmten Stummelschnäbeln und fingerlangen Krallen konnten sie durchaus gefährlich werden für Kajims Volk: die Lutin, die von anderen Spezies auch Zwerglinge oder Fuchsbolde genannt wurden. Er selbst war ein Jäger: Er hielt sich sogar für einen der geschicktesten seines Volkes.
    Das Vogelexemplar drehte seinen Kopf in alle Richtungen, witterte anscheinend noch keine Gefahr, wollte aber auch noch keine Entwarnung geben. Mit einem Mal wand sich der Kopf des Wesens, dessen langer Hals von einem fast kreisrunden Körper abging, in Kajims Richtung. Über diesen Vogel würden keine Lieder geschrieben werden, befand der junge Lutin: Das Exemplar war zu klein, zu alt, zu blass – keiner Heldensaga würdig. Er würde auf die Herde warten müssen. Als der Wüstenläufer sich mit wippendem Kopf dem Strauch näherte, unter dem sich der Jäger eingegraben hatte, musste Kajim ein Fluchen unterdrücken.
    Er schaffte es, ruhig zu atmen und nicht zu blinzeln. Nur mit größter Beherrschung gelang es ihm, ein Zucken der Schwanzspitze zu unterlassen. Mittlerweile waren die handtellergroßen, weiß-gelblichen Federn des Riesenvogels einzeln erkennbar, die den ganzen Körper nur mit Ausnahme des Schnabels bedeckten. Fast schon glaubte Kajim, in den dunklen, erfahrenen Augen des Vogels so etwas wie Misstrauen zu erblicken, als dieser den Kopf schräg legte und sein Versteck anstarrte.
    Schade, dann war das große Vorhaben gescheitert, doch wenigstens könnte er diesen minderen Riesenvogel erlegen. Doch da drehte sich der Wüstenläufer um, breitete seine kurzen Flügel aus und lief flatternd auf die Sanddüne nördlich der Wasserstelle zu.
    Ein breites Grinsen erschien auf dem fuchsartigen Gesicht, als der Lutin das Lasso vorbereitete: Der Vogel würde der Herde Entwarnung geben und er, Kajim, würde als der größte Held der Lutin Unsterblichkeit erlangen.
    Nicht lange, nachdem der Riesenvogel hinter der Düne verschwunden war, wirbelte in der Entfernung Sand auf, und eine Herde von etwa drei Dutzend Glücksvögeln kam die Hügelkuppe herabgestürmt. Wie eine gelbe Flutwelle sprinteten und segelten die Vögel die Düne herab, bis sie sich gemächlich bei der Oase niederließen, hier etwas Grünes zu picken fanden, dort endlich Wasser schöpften. Die Kleinsten von ihnen waren etwa so groß wie Kajim, während die Größten ihn um mehrere Köpfe überragten. Des Jägers besonderes Interesse galt einem Vogel, der fast doppelt so groß war, wie er selbst. Sein Fell war schwarz, was sehr selten war, weshalb man schwarze Riesenvögel auch Pechvögel nannte.
    Kajim indes fand Schönheit in der schwarzen Eleganz des Vogels, der offenbar das Leittier der Herde war. Würdevoll schritt der Wüstenläufer als erster an die Wasserstelle heran und streckte seinen langen Hals, um mit dem Schnabel ins kühle Nass zu tasten. Er schien die Oberfläche des Wassers bloß anzukratzen und drang nicht tief ein. Die Begegnung mit ihm war geradezu schicksalhaft, der Fuchsbold würde lange nach passenden Worten suchen, um seine Gefühle für zukünftige Lutingenerationen festzuhalten. Doch zunächst musste er schnell handeln, noch bevor der noch zu werdende tapfere Begleiter seiner Heldengeschichte ausgetrunken hatte.
    Ohne einen weiteren Gedanken an Zukunftsträume zu verschwenden, warf Kajim noch im Liegen sein Lasso. Sofort zuckte der Kopf des schwarzen Riesenvogels nach oben – direkt in die Schlinge. Der Jäger war blitzschnell aufgestanden und zog die Schlinge zu, während er sich selbst Schritt für Schritt seiner „Beute“ näherte. Panik brach unter einzelnen Vögeln aus, die kreischend in alle Richtungen davonstoben und -sprangen.
    Der Aufruhr verbreitete sich, bis schließlich die ganze Herde betroffen war. Die Vögel versuchten, in alle Richtungen zu fliehen und erzeugten dabei ein lautes, gefiedertes Chaos, das an Lärm und Unordnung keinem Schlachtfeld nachstand. Der schwarze Leitvogel gab einen krächzenden Befehl von sich. Er gab damit die Fluchtrichtung an. So würde er sichergehen, dass seine Herde zusammenblieb, selbst jedoch nicht entkommen. Er wollte sich für seine Artgenossen opfern – freilich nicht ohne Kampf.
    Der schwarze Vogel warf sich, wie wildgeworden, herum und zerrte an dem Lasso, versuchte, das Seil erst mit seinen Krallen, dann mit seinem Schnabel zu durchtrennen, doch Kajim verhinderte dies durch geschicktes Ziehen in den richtigen Momenten. Der Jäger wollte das Tier jedoch nicht töten, weshalb er nicht zu stark an der Schlinge zog. Schon jetzt röchelte und krächzte der Vogel bedenklich.
    Als Kajim bei dem schwarzen Wüstenläufer angekommen war, wich er nur knapp einem senkrechten Schnabelangriff aus, und nutzte die Gelegenheit stattdessen, sich durch Packen des Halses auf das Tier hinauf zu schwingen. Mit der Linken warf er ein zweites Seil um den Schnabel des Vogels, welches er sogleich festzurrte. Panisch vollführte der Vogel wilde Tänze im Sand, um Kajim abzuwerfen, doch dieser klammerte sich fest an den langen Hals des Tieres. Schließlich warf sich der Vogel in seiner Verzweiflung auf den Rücken, um Kajim unter seinem Gewicht zu begraben.
    Doch dieser hatte mit einem solchen Verhalten gerechnet, weshalb er zielsicher absprang. Noch während er landete, warf Kajim eine dritte Schlinge nach den beiden nun freistrampelnden Beinen des liegenden Vogels. Mit aller Kraft zog er daran, doch die Beine von Glückvögeln waren trotz ihrer dürren Form kräftig und so war es nicht leicht für den Jäger, die Schlinge zuzuziehen. Kajim hechelte vor Anstrengung, doch der Kampf dauerte nicht lange: Nach einer letzten Kraftaufwendung gaben die Muskeln des Wüstenläufers schließlich nach und die Schlinge zog sich zu. Zwar war der Vogel kräftiger als der Lutin, doch sich der Schlinge eines einmal umgelegten Lassos zu widersetzen war wesentlich schwerer, als diese zuzuziehen.
    Erleichtert löste Kajim die Schlinge, welche um den Hals des Vogels lag und band stattdessen die Beinfesseln mit der Schnabelfessel zusammen. So „verpackt“ schleifte Kajim den Vogel zu seinem Wüstenschlitten, den er in einem anderen Strauch verborgen hatte, lud ihn darauf und band ihn fest. Beruhigend strich Kajim dem immer noch aufgeregten Vogel über den Kopf. „Entschuldigung, mein Großer, aber du wirst sehen: Es wird uns beiden gefallen!“, lächelte der Fuchsbold und machte sich auf den Weg.
    Die Kufen des Schlittens hatte Kajim bei einem Verzauberer seines Volkes erworben: Sie waren angeblich abriebfest und stießen Sand ab. Tatsächlich geriet Kajims Schlitten im Wüstensand nicht ins Trudeln und er konnte den Riesenvogel vergleichsweise mühelos hinter sich herziehen. Nach ein paar Stunden würde der schwarze Vogel sich beruhigt haben und nach ein paar Umläufen würde Kajim auf ihm reiten können, so hoffte er. Damit würde er sogar in Yomin einiges an Aufsehen erregen – von der jährlich stattfindenden Versammlung der Lutinstämme ganz zu schweigen. Erneut grinste der junge Lutin und strich sich zufrieden mit der rechten Hand über seine beiden aufrechtstehenden Ohren. Der Stamm und Firiya würden Augen machen.

  • Hey there,

    hab mich auch mal durch die bisherigen Kapitel gelesen und bisher hat es mich leider noch nicht wirklich gepackt. Ich glaube das liegt vor allem daran, dass du sehr hastig durch die Story stolperst. Generell veröffentlichst du deine Kapitel ja sehr schnell und ein bisschen bekomme ich den Eindruck, dass du Quantität über Qualität setzt. Ich kenn das von meinen früheren Schreibarbeiten auch noch, da war man so gepackt von den eignen Ideen und wollte Welt, Handlung und Charaktere schleunigst weiter entwickeln und ließ im Eifer ein bisschen die Sorgfalt vermissen. Über jeden Teil noch ein zweites Mal rüberzulesen, bevor du ihn postest, würde das sicher enorm verbessern.

    Dein Schreibstil wird mit der Zeit auf jeden Fall sicherer, aber weil du dich so beeilst, hab ich hier und da das Gefühl, dass die Handlung Inkonsistenzen aufweist. Ich geb dir gleich noch ein paar Beispiele.

    Positiv finde ich dein Talent für Umschreibungen und Situationen. Du erschaffst mit knappen Worten ein ganz gutes Gefühl für die Umgebungen, könntest das allerdings mit ein paar mehr Wörtern glaube ich noch gut ausbauen. Besonders gefallen hat mir die Stelle, wo Taoreth am Fluss entlang zu seinem Freund läuft.

    Ein paar weitere lose Anmerkungen (ich hab mir jetzt nicht die Arbeit gemacht, alles zu notieren ;) )

    Spoiler anzeigen

    Im ersten Kapitel erwähnst du den "Teufel". Deine Welt hat doch aber ein eigenes Pantheon? Entspricht der Teufel diesem Gott Zarkas? Wenn ja, könnte man das vielleicht noch deutlich machen.

    Warum kichern die Soldaten, nachdem sie ihn davonjagen? Selbst wenn sie "hämisch lachen" würden, weil sie einfach grundschlecht sind, ist da "Kichern" vielleicht nicht das passende Wort.

    Wie diese beste Freundschaft zwischen einem Adligen und einem Waisenkind zustande kommt, würde mich doch interessieren. Selbst wenn beide Waisen sind, sind Berührungspunkte keineswegs selbstverständlich, in unserer Welt gar unmöglich. Da es ja deine Welt ist, kann es durchaus gehen, aber ich vielleicht erklärst du es dennoch einmal an anderer Stelle, da man sonst leicht skeptisch wird. Ebenso -> woher kennt Gwerion den Magier?

    Die Stelle wo Telzion das erste mal auftaucht ist etwas unsauber geschrieben. Zum einen habe ich das mit der Illusion erst nicht ganz verstanden, weil du die Pronomen nicht ganz eindeutig verwendet hast. Mit folgendem Satz "Der Raum, den er betrat, ähnelte Gwerions Behausung, mit dem Unterschied, dass er der einzige zu sein schien, kein Feuer ihn erhellte und er spartanisch eingerichtet war" Meinst du sicherlich, dass die Behausung nur aus einem Raum besteht, aber das ist mir beim Lesen nicht klar geworden. Und wie hat man nachts ohne Feuer Licht im Mittelalter? Wenn hier Magie im Spiel ist, sollte man das vllt gesondert erwähnen.

    Der Zauberer scheint doch sehr gefährlich allmächtig zu sein und scheinbar fällt Zauberei in dieser Welt auch nicht zwingend mit Weisheit zusammen ;) Telzion verhält sich ja doch recht stürmisch und macht eher alles schlimmer als besser.

    Als sie sich dann zu dem Fallenraum teleportieren ist es so dunkel, dass es dunkler ist als "unter dem Sternenzelt". (Kein Wunder, dass die Schützen dann so schlecht schießen. Stehen die da im Übrigen den ganzen Tag rum und warten, bis ein Magier sich da hin teleportiert?)
    Obwohl es so dunkel ist erkennt Taoreth recht viel in dem Raum, sogar dass dort Blut in den Schalen ist (und nicht nur eine dunkle Flüssigkeit - ohne Licht ist Wasser auch schwarz), das leuchtet mir nicht ganz ein. (Haha, Wortwitz :P) Auch frag ich mich hier, wieso Taoreth und Gwerion danach gleich als Gesuchte gelten und fliehen müssen? In dem kurzen Augenblick kann es den Schützen ja kaum möglich gewesen sein, sie zu identifizieren? Der Zauberer hingegen ist auffällig, das verstehe ich.
    Was sind im Übrigen "lidlose Fässer"?

    Warum verpulvert Telzion so übermäßig viel Energie für eine Sache, die ihn gar nicht persönlich tangiert, so dass er dann schon nicht mehr Teleportieren kann? Nur weil er die Kirche nicht mag? Der Mann ist wohl ein bisschen zu hitzig bei der Sache.

    Wieso treiben Templer die Steuern ein und nicht die gewöhnliche Stadtwache?

    Und wieso spricht Taoreth Telzion nicht gleich auf die Mondaffinität an, während alle noch wach sind, sondern wartet bis zum nächsten Tag? Hier helfen vielleicht ein, zwei zusätzliche Sätze, wie bspw, dass er zu müde war oder ähnliches.

    Der Part mit dem Lutin gefällt mir dann schon wesentlich besser. Man weiß zwar noch nicht, was für eine Rolle er in der Geschichte spielen wird, aber der Teil ist viel ruhiger geschrieben und besser ausgestaltet. Auch die Absatzstruktur ist besser gelungen und du machst viel weniger Tipp- und Schreibfehler. Insofern hier ein großes Plus und ich hoffe du behältst diesen Schreibstil bei und wendest ihn dann auch auf die Hauptgeschichte an.

    Im Großen und Ganzen hat deine Geschichte durchaus Potential, aber mein Eindruck bleibt, dass du dich zu sehr hetzt. Mit der Story, als auch mit der handwerklichen Umsetzung. Ich würde empfehlen, vielleicht nochmal über die ersten fünf Parts rüberzulesen und sie ein bisschen zu korrigieren und auszubessern, dann würde ich auch gerne alle nochmal lesen und einzelnes Feedback dazugeben.
    Ansonsten lass dir am besten ein wenig mehr Zeit in Zukunft beim Schreiben, dann wird das schon super ;)

  • @Lukosamurai

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    Aha, da bekommen wir also noch einen anderen Strang der Geschichte zu lesen :)

    Ich weiss nicht, aber das hat sich jetzt für mich um einiges besser gelesen als alles vorher - ich will nicht sagen, dass alles vorher schlecht war, aber irgendwie war mir die Handlung da zu hektisch. Hier haben wir jetzt plötzlich eine Situation, in die ich mich total hineinversetzen kann, auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie sie sich in den Rest der Geschichte fügt (muss ich ja auch noch nicht). Die Fuchsbolde (<- geniale Wortschöpfung übrigens) werden als neue Rasse eingeführt, genauso wie ich es gerne lesen würde :) Statt einen Infodump an den Anfang zu setzen, lässt du die Merkmale dieses Volkes einfach am Rande in den Text einfliessen, und das kontinuierlich, so dass sich das Bild nach und nach verfeinert - wunderbar! Wir kriegen auch die Umgebung vor Augen gehalten und lernen diese Vögel kennen (die ich mir ungefähr wie eine grosse Ausgabe dieses Vogels vorstelle - weiss nicht, ob das stimmt :biggrin:) Ich hab das jedenfalls alles wunderbar vor Augen.

    Ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

    und streckte seinen langen Hals mit dem Schnabel voran ins kühle Nass.

    Wahrscheinlich streckte er nur den Schnabel ins Wasser, nicht den Hals...

    Ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, wie er die Magie dieser ersten Begegnung eines zukünftigen, legendären Duos in seiner Biographie ausführen sollte,

    Das fand ich ein bisschen aus dem Stil ausgebrochen. Ich verstehe, dass es seine Motivation ist, ein Held seines Volkes zu werden, aber der Satz schien mir hier irgendwie ein bisschen unpassend oder zu verschroben für den doch sehr einfachen Stil vorher. Ich kann's gerade nicht so festmachen, was mich daran stört.

    Ach ja und "Pechvogel", ernsthaft? ^^ (besonders, da die ja eigentlich Glücksvögel heissen) Na ja, passt hier ja sozusagen im doppelten Sinne :D

    Die Kufen des Schlittens hatte Kajim bei einem Verzauberer seines Volkes erworben: Sie waren angeblich abriebfest und stießen Sand ab.

    Die Erklärung klingt irgendwie zu technisch, finde ich. Lass doch dem Leser ein wenig Zauber und belass es dabei, dass es ein Wüstenschlitten ist, der es ermöglicht, den Vogel mühelos hinter sich herzuziehen. Wenn du Angst hast, technisch versierte Leser nörgeln hier, dann gib dem Schlitten noch irgendeinen zauberhaft klingenden Namen, dann kannst du dich darauf rausreden, dass es eben ein Zauber-/Märchenschlitten ist :)

    Ach ja, und ist eine Vogelgruppe nicht ein Schwarm und keine Herde?

  • @aval.b.bado

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    Hey. :)

    Danke für das konstruktive Feedback, es hat mir einiges klar gemacht. :)

    Im ersten Kapitel erwähnst du den "Teufel". Deine Welt hat doch aber ein eigenes Pantheon? Entspricht der Teufel diesem Gott Zarkas? Wenn ja, könnte man das vielleicht noch deutlich machen.

    Um genau zu sein erwähnt Taoreth den "Teufel". :) Wenn das Verwirrung angesichts des alternativen Prologs auslöst, ist das nicht unbedingt erklärungsbedürftig, wie ich finde.

    Über jeden Teil noch ein zweites Mal rüberzulesen, bevor du ihn postest, würde das sicher enorm verbessern.

    Hey, hab ich getan, es werden in Zukunft mindestens drei Mal ^^".

    Warum kichern die Soldaten, nachdem sie ihn davonjagen? Selbst wenn sie "hämisch lachen" würden, weil sie einfach grundschlecht sind, ist da "Kichern" vielleicht nicht das passende Wort.

    Ich finde, es ist ein sehr passendes Wort: Unter Kichern verstehe ich ein unterdrücktes, hohes Lachen.

    Es sind Menschen, und als Menschen will ich die Templer beschreiben, nicht als grundschlechte, geübt in tiefer Stimme lachende Antagonisten. Ihr Lachen an dieser Stelle ist eben etwas kindischer. :)

    Da es ja deine Welt ist, kann es durchaus gehen, aber ich vielleicht erklärst du es dennoch einmal an anderer Stelle, da man sonst leicht skeptisch wird. Ebenso -> woher kennt Gwerion den Magier?

    Hmm, alles zu seiner Zeit. Vielleicht denke ich nochmal darüber nach, diesen Zeitpunkt etwas nach vorne zu verschieben. Andererseits gibt es immerhin zahllose Möglichkeiten, wie Gwerion den Magier kennengelernt haben könnte und noch zahlreichere, wie Taoreth und Gwerion sich kennengelernt haben könnten, wobei freilich der Standesunterschied auch in Himmelstein ein Problem gewesen sein könnte.

    Und wie hat man nachts ohne Feuer Licht im Mittelalter?

    "kein Feuer" war insoweit missverständlich, es sollte nicht das Vorhandensein einer anderen Lichtquelle implizieren. :)

    Der Zauberer scheint doch sehr gefährlich allmächtig zu sein und scheinbar fällt Zauberei in dieser Welt auch nicht zwingend mit Weisheit zusammen

    Spoiler: Allmächtig ist er bei weitem nicht. Und dass Zauberei und Weisheit nicht zusammenfallen, ist hoffentlich kein Kritikpunkt? ;)

    Stehen die da im Übrigen den ganzen Tag rum und warten, bis ein Magier sich da hin teleportiert?

    Das ist wieder eine Sache, die ich nicht wirklich für inkonsistent halte. Die Frage ist, ob sie erklärungsbedürftig ist. Ich finde, nicht, und lasse lieber den Leser eigene Schlüsse ziehen. Bei der Welt habe ich mir immerhin schon Gedanken gemacht - sinnvolle gar, möchte ich meinen. Eine Idee: Vielleicht haben die Templer Schichten. Durch diese ganze "Eine Falle mit hohem Personalaufwand für einen, bestimmten Magier"-Sache sollte eigentlich die Seltenheit magisch Affiner bzw. Einzigartigkeit Telzions demonstriert werden, aber stattdessen sehen alle sowohl ein Problem in der Übermacht Telzions als auch in dem hohen Aufwand, den die Templer offenbar betreiben, ihn zu besiegen.

    Mein Punkt ist: Wenn man schon findet, er sei viel zu mächtig, sollte man dann nicht wenigstens anerkennen, dass es Sinn macht, wenn hoher Aufwand nicht gescheut wird, ihn zu besiegen?

    Obwohl es so dunkel ist erkennt Taoreth recht viel in dem Raum, sogar dass dort Blut in den Schalen ist (und nicht nur eine dunkle Flüssigkeit - ohne Licht ist Wasser auch schwarz), das leuchtet mir nicht ganz ein.

    Eigentlich gut, dass das auffällt. Taoreth kann vielleicht nicht ohne Grund überraschend gut in dem Raum sehen. Muss man alles erklären: "Er hatte besonders scharfe Augen weil ..."?

    "lidlose Fässer"

    Fässer ohne Deckel. Ich bin davon ausgegangen, dass "Lid" auch allgemeiner angewendet werden kann, wie im Englischen. Ich überarbeite das beizeiten.

    Auch frag ich mich hier, wieso Taoreth und Gwerion danach gleich als Gesuchte gelten und fliehen müssen?

    Dass Taoreth zum Zeitpunkt als gesucht gilt, wüsste ich. ^^" Telzion und Gwerion gelten als gesucht, oder welche Stelle meinst du? Bezüglich des Magiers sollte der Grund klar sein und Gwerion ist bekanntlich Besitzer einer gewissen Bibliothek, wegen der, wie explizit erwähnt wird, die Templer nicht sonderlich erfreut wären. Warum Taoreth dagegen nicht in die Stadt gehen sollte, wird ebenfalls explizit erklärt.

    Warum verpulvert Telzion so übermäßig viel Energie für eine Sache, die ihn gar nicht persönlich tangiert, so dass er dann schon nicht mehr Teleportieren kann? Nur weil er die Kirche nicht mag? Der Mann ist wohl ein bisschen zu hitzig bei der Sache.

    Dieselbe Frage habe ich Katharina schon beantwortet. Kurz: Auch hier respektiere ich die eigenen Schlussfolgerungen des Lesers, was nicht heißt, dass die Frage nicht befriedigend beantwortet werden soll.

    Wieso treiben Templer die Steuern ein und nicht die gewöhnliche Stadtwache?

    Ich schätze, du ahnst bereits, was ich hierzu zu sagen habe: Auch diese Frage halte ich für (noch) nicht klärungsbedürftig. ;)

    Und wieso spricht Taoreth Telzion nicht gleich auf die Mondaffinität an, während alle noch wach sind, sondern wartet bis zum nächsten Tag? Hier helfen vielleicht ein, zwei zusätzliche Sätze, wie bspw, dass er zu müde war oder ähnliches.

    Der dafür in Betracht kommende Zeitraum wäre der Weg von den Stadtmauern zum Hof Elchbrunn. Davor passiert einfach viel zu viel. Aber hier gebe ich dir Recht: Ein paar zusätzliche Worte würden nicht schaden. Mal schauen, ob und wann ich das einbaue.

    Tipp- und Schreibfehler

    Solche gerne immer aufzeigen, falls es nicht zu große Mühe macht. ^^ Nichts ist mir selbst ärgerlicher, sind es denn wirklich so viele?

    @Katharina

    Spoiler anzeigen


    Freut mich erstmal, dass Kajims Geschichte gut ankommt. Das Ironische ist, dass ich dieses spezifisches Kapitel gerade zum Beginn meiner Geschichtenschreibung geschrieben habe. Offenbar sollte ich doch wieder zu meinen alten Gewohnheiten zurückkehren. xD

    Wahrscheinlich streckte er nur den Schnabel ins Wasser, nicht den Hals...

    Oh, ups. Ja, wahrscheinlich. ;)

    Das fand ich ein bisschen aus dem Stil ausgebrochen.

    Da gebe ich dir Recht. ^^

    Die Erklärung klingt irgendwie zu technisch, finde ich.

    Also... Diese spezifische Story soll gerade kein "weiches" Magiesystem haben, z.B. wie in "Der Herr der Ringe", wo Gandalfs Fähigkeiten z.B. kaum eingeschätzt werden können, noch weniger die von den anderen Maiar wie z.B. Sauron oder Saruman. (Im Film werden sie freilich schön veranschaulicht ;) ) Technik und Magie sind also in Vyr kein Widerspruch, was, wie mir natürlich bewusst ist, etwas von dem Geheimnisvollen wegnimmt. Vorteile gibt es aber auch, wie ich finde, nämlich größere Glaubwürdigkeit und präzisere Lesererwartungen. ^^ (jaja, von Glaubwürdigkeit spricht der Richtige.)

  • Hallöchen @Lukosamurai, :hi1:

    es geht bei deiner Geschichte ja wirklich schnell weiter. :thumbsup:
    Dann habe ich wieder die überarbeitete Version zu lesen * freu^^ *


    Feedback und Anmerkungen


    Der Taoreth umgebende Roggen hatte einen leichten, angenehmen Geruch, dezent gewürzt nur durch den von Ochsenschweiß und Flussmoos.


    Also ob Ochsenschweiß jetzt angenehm ist würde ich infrage stellen^^, bei den Flussmoos kann ich es ja verstehen.

    Gwerion, der eilig zwischen den viele Nischen mit Kleidung hin und her lief, zuckte mit den Schultern, „Naja, alle interessanten zumindest

    Ein Fehler war doch noch im dem Part^^ "den vielen Nischen"
    und noch eine Frage, du schreibst groß, obwohl du nur etwas eingeschoben hast, warte ich schau in Phis Kommasetzung, aber müsste es nicht klein sein ?

    Er wird großem Eifer dabei sein. Gehen wir!“

    Ein "mit" würde ich hier ergänzen. Hört sich um einiges besser an :hmm:


    Also der Herr, dieser Teil lies sich recht flüssig und größtenteils angenehm lesen. Einige Sätze waren grenzwertig (Schachtelsätze), aber du hast sie gut "gebildet", von daher ging das. Aber wenn du noch einen besseren Ausgleich zwischen Sätzen finden würdest, die 5 Zeilen gehen und die 1 Zeile gehen, wäre das um einiges schöner zu lesen. Aber das ist nur Futzelkram^^.


    Zum Inhalt: Ahaa, er hat mächtige Verbündete. Bin gespannt wer das sein wird, den er ihm vorstellen wird. Schön das sein Freund ihm hilft^^. Von der Idee her finde ich es bis jetzt sehr gut und werde natürlich weiter dranbleiben. Weiter so :thumbsup:


    LG, Liki

    :chaos::smoker:

  • @Kleiner Liki

    Spoiler anzeigen

    Hey, danke für das Feedback. ^^ Im Einzelnen:

    Ochsenschweiß: Ist ja nicht der Hauptbestandteil des Geruchs. Du musst dir das etwa so vorstellen, wie Chilli als Würze: Niemand isst gerne Chilli pur, aber in der richtigen Dosis ist es gern gesehen. Und selbst dann ist es Geschmackssache. Es wird ja aus der Sicht Taoreths geschrieben, er findet den Geruch angenehm. Es ist also in Ordnung, wenn nicht alle diese Einschätzung teilen. xD

    "den vielen Nischen"

    Gutes Auge. Danke! ;)

    aber müsste es nicht klein sein ?

    Entweder das, oder das Komma wird schlicht zu einem Punkt gemacht. Dann geht's auch. Danke ^^

    Ein "mit" würde ich hier ergänzen.

    Würde ich auch, wenn ich denn auch die Wörter tippen würde, die ich schreiben will. 8| Nochmal danke, bin echt froh, wenn andere Fehler entdecken, die ich offenbar nach mehrmaligem Korrekturlesen noch übersehe. ^^"

    LG