Bizarres in 'Herr der Ringe'

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.502 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2020 um 16:37) ist von Thorsten.

  • Nachdem wir grade mal wieder die Filme anschauen - eine kleine Sammlung an Dingen die im Buch Sinn ergeben, im Film aber ueberhaupt nicht.

    Faramir's taktisches Geschick

    Wir sehen Faramir am Ende von Teil II als Kommandierenden in Osgiliath - das Ostufer ist schon von Sauron's Truppen ueberrannt, Gondor haelt das Westufer. Was sollte Faramir in dieser Situation tun - und was tut er?

    Offensichtlich ist die Stadt strategisch fuer Gondor wertlos - niemand wohnt da, es gibt keine Vorraete, der Schutz den die Ruinen bieten ist ueberschaubar. Das einzige was sie fuer Sauron interessant macht, ist die Bruecke - da soll naemlich schweres Belagerungsgeraet drueber (man sieht das in Teil III) das von der Breite passgenau auf die Bruecke ausgelegt ist. Fuer Faramir sollte es daher in No-Brainer sein die Bruecke zu zerstoeren.

    Zumindest im Film ist das Gelaende um die Stadt auch gut einzusehen - der einzige Angriff den Sauron machen kann ist ueber den Fluss. Darauf koennte man sich vorbereiten - Palisaden aus Truemmern errichten die das Ufer schuetzen, Katapulte auf den Fluss richten und - mein Favorit - grosse Oelkessel stromaufwaerts die man bei Bedarf ins Wasser kippt und anzuendet. Viele Bogenschuetzen hinter den Palisaden. Bei einem Angriff ueber den Fluss (die Bruecke sollte ja schon zerstoert sein...) - frueh mit Katapulten und Boegen zu schiessen beginnen - praktisch schon beim ersten Kontakt - die Orks um jeden Meter kaempfen lassen - wenn die Vorhut an Land ist und unter Beschuss vor Palisaden steht, das Oel anzuenden um den Nachschub zu unterbinden, die Verwirrung nutzen um mit Katapulten an Floessen zu versenken was geht - und dann mal schauen wie viele Orks noch Lust haben weiter zu machen.

    Was tut er statt dessen? Nichts waere noch eine milde Beschreibung. Die Bruecke steht. Keine Palisaden. Kein Pfeilhagel auf die Floesse die kommen - die Truppen warten in aller Ruhe ab. Greifen sie an als die Orks anlanden? Nee, die warten bis die erste Welle an Orks an ihnen vorbei sind - so dass sie dann zwischen zwei Gruppen von Orks eingeschlossen sind und auch wirklich jeden taktischen Vorteil den sie irgendwann mal hatten eingebuesst haben. Es ist nicht ganz ein Befehl an die Truppen sich in ihre eigenen Schwerter zu stuerzen, aber kommt der Sache nahe.

    (Man darf anmerken dass er spaeter den Befehl erhaelt, Osgiliath zurueckzuerobern. Denethor befiehlt ihm aber nie, das durch einen Kavallerieangriff auf eine befestigte Stellung zu tun. Was genau der Plan der Reiter waere wenn sie die Stellungen der Orks erreichen bleibt ja offen... die Orks selbst scheinen ueber diese hirnrissige Angriffstaktik ja auch ueberrascht zu sein, sie selbst sind ja an recht kompetente Fuehrung gewoehnt. Die Wahl genau dieser Selbstmordtaktik darf also schon Faramir angelastet werden).

    Man kann daher irgendwie verstehen dass Denethor sich Boromir als Kommandanten der Truppe zurueckwuenscht... Faramir ist im Film nicht nur der ungeliebte kleine Bruder der vom Vater schlecht behandelt wird, sondern er ist tatsaechlich unfaehig in einem Mass dass man sich fragt warum er jemals irgendjemanden kommandieren durfte.

    (Das ist leider 180 Grad von Faramir im Buch - den ich als Charakter, anders als den weinerlichen Stuemper im Film - immer mochte - der ist ein eher gelehrter Typ der aber in der Not durchaus auch ein faehiger Kommandant ist und eine leidlich wirksame Verteidigung organisiert.)

  • Éowyn, die frustrierte Feministin

    "Die zwei Türme" ist ein Buch aus den 50er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Tolkien war auch nur ein Kind seiner Zeit - niemand hätte es ihm verübelt, wenn sein Frauenbild von damals nicht den Zahn der heutigen Zeit getroffen hätte. Niemand hätte aufgeschrien und ihn als Sexisten beschimpft, wenn seine Protagonisten der Meinung gewesen wären, Frauen hätten im Krieg nichts verloren und man kann die Film-Éowyn schon verstehen, die frustriert ist von der Männerwelt, die sie absolut nicht am Krieg teilnehmen lassen möchte und ihr stattdessen aufträgt, sich um die Frauen und Kinder zu kümmern. Wie demütigend.

    Aber Moment mal - hatte Tolkien tatsächlich dieses Bild von Éowyn und der Welt, in der sie sich bewegte?

    Ein Blick in dieses alte, verstaubte Buch, dass jetzt auch schon siebzig Jahre auf dem Buckel hat, zeigt uns eine ganz andere Person und eine andere Gesellschaft. Als König Théoden die Leute nach Helm's Deep führt, lässt er seine Nichte Éowyn zurück und gibt ihr den Auftrag, eine Heerschau durchzuführen und ihn in Dunharrow wiederzutreffen - mit dem Heer, das sie für ihn zusammengestellt hat. Okay, genaugenommen ist es nicht Théoden selbst, der auf die Idee kommt. Genaugenommen überlegt er erst noch, wen er mit der Aufgabe betrauen könnte, denn sein treuer Neffe Éomer (dazu wird Thorsten noch etwas schreiben) muss mit ihm nach Helm's Deep reiten. Théodens eigene Leute schlagen ihm schließlich Éowyn vor, der sie - laut ihrer eigenen Worten - alle folgen würden.

    Wir erleben Éowyn hier also tatsächlich als Schildmaid Rohans, eine fähige Anführerin, deren Kompetenz von keinem der Herren im Heer in Zweifel gezogen wird. Sie wird die neue Kommandantin des neuen Heeres, welches Rohan in den Krieg schicken wird - eine Aufgabe von enormer Verantwortung.

    Warum reitet Éowyn dann trotzdem heimlich und als Soldat verkleidet mit den Rohirrim in die Schlacht? Traut ihr wirklich keiner zu zu kämpfen? Es stellt sich heraus, dass sie hier offenbar doch ein bisschen einem Traum erliegt, mit den Männern in den Kampf reiten zu können. So fortschrittlich war Tolkien hier dann doch nicht, dass er eine Gesellschaft entworfen hätte, in der es keine Rollenverteilung der Geschlechter gegeben hätte ;) Frauen gehören eben normalerweise nicht in die Schlacht. Dass Éowyn hier so viel Verantwortung übertragen wurde hat wahrscheinlich auch viel mit ihrer Abstammung zu tun und der Tatsache, dass sie derartige organisatorische Dinge von klein auf gelernt hat. Dass sie den Männern dennoch nicht ganz gleichgestellt ist, äußert sie in einem schwachen Moment, als sie Aragorn darum bittet, sie mitzunehmen auf die Pfade der Toten. Aragorn lehnt dies vehement ab, aber nicht etwa weil sie eine Frau ist, sondern weil sie das Kommando über Rohans Heer hat. Übersetzung: Wir sind im Krieg. Du hast einen Posten in diesem Krieg. Und du darfst deinen Posten nicht einfach verlassen (das dürfte auch kein Mann, wenn er an ihrer Stelle stünde!). Hier zeigt sich Éowyn ein bisschen beleidigt und argumentiert, dass es immer nur die Männer sind, die heroische Taten vollbringen dürfen. Das ist ein wenig kindisch, daher meine Vermutung dass sie hier ein Heldenbild vor Augen hat, vermutlich gründend auf Geschichten aus der Kindheit, dem sie gerne auch einmal gerecht werden würde. Dass die Aufgabe, die ihr hier bereits übertragen wurde, eben auch nicht von jedem Mann mal eben gemeistert werden kann, verliert sie etwas aus den Augen. Als sie später mitreitet, ist ihre Aufgabe im Grunde erfüllt: sie hat das Heer zusammengestellt und organisiert, jetzt reiten alle in die Schlacht und sie muss zurückbleiben. Das ist ihre einzige Chance, doch mal mitzuspielen und sie kann ja nicht viel verlieren: was nützt es zurückzubleiben, wenn vielleicht keiner zurückkehrt?

    Was wurde jetzt im Film aus dieser durchaus fähigen, etwas eigenwilligen Schildmaid gemacht?

    Zunächst mal fällt auf, dass wir Éowyn im Film kein einziges Mal irgendeine kompetente Handlung ausführen sehen. Man sieht sie tatsächlich nur einmal ein Schwert schwingen. Laut ihren eigenen Worten gegenüber Aragorn sind die Frauen Rohans geübt in solchen Dingen und haben gelernt, sich zu verteidigen. Nun ja, entweder hat sie Aragorn hier angeschwindelt oder Rohan bildet seine Frauen zwar aus, hat dann aber keine Lust sie tatsächlich im größten Notfall auch einzusetzen: bei der Schlacht um Helm's Deep werden sogar Greise und Kinder eingezogen, aber keine einzige Frau!

    Aber Éowyn macht auch sonst keinen besonders kompetenten Eindruck in irgendeiner Hinsicht: ihr wird gesagt, sie soll sich um die Frauen und Kinder kümmern und das einzige, was man sie machen sieht ist, ein Kind zu trösten. Wo ist die Organisatorin in der Notunterkunft, die von erhobener Position aus andere anweist, Decken zu verteilen, Vorräte zu rationieren und Kranke zu versorgen? Ihr größter Einsatz ist, dass sie "in die Höhlen" ruft, als praktisch schon alle auf dem Weg dorthin sind.

    Auf dem Weg nach Helm's Deep bekommt Éowyn es nicht mal hin, eine genießbare Suppe zu kochen - der absolute Tiefpunkt in ihrer Charakterisierung. Hier sind die Filmemacher offenbar der Vorstellung der neumodischen Feministin erlegen, die so damit beschäftigt ist, möglichst wenig einem Rollenbild zu entsprechen, dass sie es rein aus Prinzip schon immer abgelehnt hat, Kochen zu lernen. Andererseits bin ich ziemlich sicher, dass praktisch jeder Krieger von Rohan in der Lage ist, seine Sachen selbst zu flicken und sich aus den mitgeführten Notrationen eine Suppe zu kochen, die man nicht gleich wieder ausspeien möchte. Éowyn kann offenbar nicht mal das und man beginnt zu verstehen, warum ihr keiner irgendwas zutraut...

    Tja, was soll ich sagen? Tolkien hat hier in den 1950er Jahren eine kompetente Anführerin erschaffen, die man sich durchaus zum Vorbild zu nehmen bereit ist. Im Film des 21. Jahrhunderts wurde daraus eine weinerliche Emanze, die sich zwar die ganze Zeit beschwert, dass sie keiner Ernst nimmt, die aber auch an keiner Stelle die Gelegenheit bekommt (oder wahrnimmt) sich zu beweisen. Stattdessen schmachtet sie die meiste Zeit nur Aragorn hinterher und schafft es nicht mal ihrem Bruder eine zu knallen (oder auch nur ein einziges Gegenwort hervorzubringen) als dieser ihr sagt, Krieg sei Männersache. Echt schade, dass eine der wenigen starken weiblichen Rollen so degradiert wurde.

  • Éomers eigenartiges Verhalten

    Im Film treffen wir Éomer in Edoras, als er von Grima, der sich eine Unterschrift des Koenigs ergattert hat, verbannt wird. Wir wissen ueber die Situation

    a) es ist Krieg - Theoden's Sohn ist getoetet worden, Orks durchstreifen das Land

    b) Grima regiert de facto in Rohan - und Éomer weiss es - es scheint sogar allgemein bekannt zu sein

    c) Grima steht auf Éomers Schwester- und Éomer weiss es

    Als Gandalf in den Thronsaal zu Edoras tritt wird offenbar dass

    d) praktisch niemand der Wache des Koenigs haelt zu Grima, ausser seinen vier Handlangern hat er keinen Rueckhalt

    Nach der Verbannung und Theoden's Heilung erfahren wir, dass sich Éomer mit 1000 Mann im Norden aufhaelt und erst mal unerreichbar ist - zurueckgeblieben sind in Edoras weniger als 300 Bewaffnete (darueber lamentiert Legolas spaeter mit 300 gegen 10.000) - ganz offensichtlich sind die allermeisten Soldaten eher bereit Éomer zu folgen als Grima.

    Wenn man ueber diese Konstellation mal nachdenkt, draengen sich natuerlich ein paar Fragen auf.

    Einmal - warum hat Éomer nicht einfach seine 1000 Mann genommen und Grima und seine vier Schergen rausgeworfen? Dass sein Onkel hier manipuliert und gefangen gehalten wurde, hat er ja nun mitbekommen - ebenso wie der Rest von Edoras.

    Aber nehmen wir mal an dass ein wie auch immer geartetes Ehrgefuehl ihn daran hindert einen Staatsstreich zu machen. Dann bleibt die Frage:

    Warum zieht er mitten im Krieg den Grossteil der Armee ab und laesst Edoras und seinen Onkel schutzlos?

    Vielleicht ist er sauer auf seinen Onkel wegen der Sache mit der Verbannung - aber - seine Schwester ist auch in Edoras - und da nicht nur den Orks, sondern auch Grima eher hilflos ausgeliefert. Dass er in dieser Situation einen Egotrip macht und das Heer daran teilhaben laesst (die vermutlich auch Familie in dem nun von Truppen entbloessten Edoras haben) ist dann doch eigenartig.

    Also - vielleicht nicht gaenzlich unplausibel, aber weder seinen Ruf als treuer Neffe noch seinen Ruf als Ehrenmann kann er so behalten - sein Verhalten ist irrational und gefaherlich.

    Im Buch taucht das Problem nicht auf, denn Éomer wird da in Edoras eingekerkert. Das Heer ist (unter Fuehrung von Erkenbrand) abwesend, weil es im Kampf gegen Sauron's Invasion steht und nach der letzten Schlacht zerstreut wurde und sich erst neu sammeln muss. Éomer beginnt daher erst in Helm's Deep damit, das Kommando zu uebernehmen, und hier sind auch gute 1000 Soldaten der Garnison (unter Fuehrung von Gamling) die durch 1000 Mann aus Edoras und Umgebung verstaerkt werden - zu keinem Zeitpunkt ist Edoras also praktisch entbloesst, und niemand zieht absichtlich das Heer von einem strategisch wichtigen Punkt ab.

  • Plaene die funktionieren koennten...

    Geht jetzt ein bisschen ueber den Film raus, die Haelfte der folgenden Ideen koennte man auch Tolkien vorlegen - aber - versetzen wir und mal in die Rolle von Gandalf, Elrond, Galadriel und den anderen Huetern von Mittelerde die - seit den Geschehnissen im Hobbit - ahnen dass die Sache mit Sauron nochmal ein Nachspiel haben wird. Und dann spaeter in Rivendell zusammensitzen und beraten was mit diesen Ring passieren soll.

    Ausser dem sehr weit hergeholten Gambit dass Frodo den Ring vernichten kann - was haetten sie anderes tun koennen?

    1) 'Imagine we'd have walked all the way!' - 'Yeah, one of us might have died!'

    Wir wissen (weil es passiert) dass Gwaihir und seine Adler die Reichweite haben um mit Gandalf als Passagier zum Mt. Doom zu fliegen. Sauron's Luftverteidigung am Ende besteht aus den Reittieren der RInggeister - aber zum Zeitpunkt der Beratung in Rivendell sind die Ringgeister zu Fuss unterwegs nach Hause- klitschnass und etwas... desorientiert - weil sie grade in den Wassern des Bruinen gespuelt wurden.

    Keine Lufverteidigung ueber Mordor, freier Flug fuer Gwaihir und seine Adler von Rivendell direkt zu Mt. Doom mit Gandalf und einem Hobbit mit dem Ring als Passagier - nach einem ereignislosen Flug, ein Wurf in den Krater, ein Glitzern, und auf dem Rueckflug bewundern beide den Einsturz von Barad Dur - Ende.

    2) The power of pure Green

    Wir sehen dass im Film das Heer der Toten die verbliebenen Armeen von Mordor vor Gondor innerhalb von 2 Minuten erledigt (die Muehe und die Verluste des Heers von Rohan waren sozusagen... ueberfluessig...) - nachdem die Korsaren auch schon von ihnen erledigt worden sind.

    Nun weiss ja Gandalf von Anfang an dass Aragorn sein Joker fuer 'Uebernimm die Herrschaft ueber Gondor' ist - und Aragorn weiss es auch. Irgendjemand in Rivendell muss eigentlich auch ueber die Armee der Toten Bescheid wissen. Im Film wird angedeutet dass es Anduril ist das die Toten von der Rechtmaessigkeit von Aragorn's Anspuch ueberzeugt - aber - sie haben ja Narsil's Scherben in Rivendell - und Elrond kann schmieden.

    Was spricht also dagegen, das Schwert gleich zu schmieden und statt Aragorn mit Frodo in die Pampa zu schicken dafuer zu sorgen dass er moeglichst schnell die Hilfe der Toten rekrutiert, sich dann zum Koenig von Gondor ausruft, Sauron in einer Feldschlacht stellt und ihm dann eine boese, gruen wabernde Ueberraschung bereitet?

    (Funktioniert im Buch nicht, da die Toten da nicht so maechtig sind...)

    3) Money money money...

    Der Grund warum Gandalf in den Hobbit-Filmen die Zwerge unterstuetzt ist, dass der Reichtum und die Ressourcen von Erebor nicht an Sauron gehen, sondern in den Haenden der Guten landen. Wir haben gesehen dass es richtig viel Geld in Erebor gibt (genug um in Gondor eine Hyperinflation auszuloesen...).

    Nachdem sie jetzt schon so viel Muehe aufgewendet haben um den Berg in die richigen Haende zu bekommen - was spricht eigentlich dagegen mit einem kleinen Teil dieses Goldes aus dem Sueden und Osten eine richtig grosse Soeldnerarmee aufzustellen - und Sauron einfach zu ueberbieten - so dass er nur noch seine Orks hat, und die gegen eine Horde wuetender Mumakil losschicken kann?

    (Geht im Buch nicht, weil Gandalf da nicht den Zwergen hilft um einen Plan Sauron's zu durchkreuzen, sondern im 'Hobbit' ueberhaupt nur von 'Necromancer' die Rede ist).

    4) The Art of Diplomacy

    Es faellt irgendwie auf dass praktisch alle Menschen (die Wildlinge, die Sued- und die Ostlaender als auch die Korsaren) sich - statt mit Gondor und Rohan - mit den Orks verbuenden wollen.

    Wirft irgendwie die Frage auf - warum?

    Wir bekommen eine partielle Antwort darauf in Saruman's Ansprache zu seinem neuen Heer - offensichtlich haben viele Staemme schlechte Erfahrungen mit Rohan gemacht. Man darf vermuten dass die stolzen Numenorer aus Gondor auch die anderen Menschen Mittelerdes als ein bisschen primitiv verachtet haben - aber dass die wirklich alle lieber bei den Orks mitmachen? Das wuerde mir als Stewart of Gondor dann doch zu denken geben...

    Irgendwas ist da in den letzten Jahrzehnten in den internationalen Beziehungen massiv aus dem Ruder gelaufen - und vielleicht haette man als Gandalf nach den Geschehnissen im Hobbit all diese Jahre (immerhin zwei Generationen) Zeit gehabt, da ein bisschen was zu reparieren.

    So ein bisschen selbstverschuldet ist der Mangel an willigen Verbuendeten wohl schon.

    (Und das geht auch ans Buch - Tolkien scheint bei allem Heroismus irgendwie die Idee der friedlichen Konfliktloesung nicht so im Kopf gehabt zu haben - nicht mal die Noldor haben's ja geschafft irgendwie friedlich an Schiffe ranzukommen um nach Mittelerde zu schippern, sondern die mussten auch ein bisschen die Teleri ermorden.)