Clíodhna - die Hexe von Gleann an Phéine

Es gibt 121 Antworten in diesem Thema, welches 38.378 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2023 um 14:45) ist von Thorsten.

  • Clíodhna - die Hexe von Gleann an Phéine ist eine Fantasy-Serie (derzeit auf 12 Folgen angelegt) die ich als Teil von HakalaFilm (einer winzigen Produktionsfirma) mitproduziere, und die ich hier gerne vorstellen und mit euch diskutieren wuerde. Ich denke, ich fang' erst mal mit dem Setting und ein paar Eindruecken an.

    Das Setting ist eine keltisch-angehauchte Fantasy Welt, ein Tal im hohen Norden in dem die alten Maechte noch lebending sind und ein unbedachter Schritt einen Wanderer in die Anderswelt entfuehren kann. Dort liegt das Dorf Gleann an Phéine, zu dessen Dorfhexe Clíodhna wird als ihre Vorgaengerin Fionnula stirbt. Clíodhna kommt eigentlich aus dem Sueden, aber als Hexe spuert sie, dass es nun an sie faellt, die Verantwortung ueber das Tal (Mensch und Natur) zu uebernehmen und das Gleichgewicht zu bewahren.


    Die Bewohner des Dorfes hingegen finden es nicht immer einfach, sich nach der Greisin Fionnula an eine junge Hexe und ihre neuen Ideen zu gewoehnen...

    Das Tal

    Gleann an Phéine ist ein weites Tal, von hohen Bergketten eingerahmt. Der Talboden ist huegelig und dicht bewaldet, die tiefsten Stellen sind von Sumpf durchzogen.

    Hier sind zwei Eindruecke von Sommer und Winter:

    Das Dorf

    Im Dorf selbst leben etwa 120 Menschen (und wir versuchen auch immer, etwas von ihrem Alltagsleben zu zeigen). Es gibt eine Taverne, einen Schmied, reichere Familien die sich Pferde zum Pfluegen halten koennen und aermere, die das von Hand tun muessen.

    Caradoc, ein fahrender Haendler, bricht mit seinem Packpferd auf:

    Dorfbewohner bei der Heuernte:

    Pfluegen mit dem Pferd:

    Clíodhna und R

    Als Hexe ist Clíodhna nicht nur fuer das Gleichgewicht im Tal verantwortlich, sondern sie begleitet die Dorfnewohner auch als spirituelle Fuehrerin durch die Feste des Jahres. Ein guter Sinn fuer Humor hilft ihr, mit widrigen Umstaenden und kaltem Klima zurechtzukommen. Trotz ihrer jungen Jahre gebietet sie ueber machtvolle Magie.


    Clíodhna spricht einen Bannzauber:

    Ein Ritual, um die Seele eines Toten in die Anderswelt zu geleiten:

    Rórdán, der Gehilfe des Schmieds, ist der de-facto Buettel des Dorfes und wird gerne von den Dorfaeltesten geschickt, um mit heiklen Situationen umzugehen. Daher ist er der erste, der diie 'neue' Hexe kennenlernt. Neben der Arbeit in der Schmiede (die ihn nicht so begeistert wie der Schmied das gerne haette) ist er auch ein faehiger Spurenleser und Jaeger, der das Tal gern durchwandert:


    Magie

    Die Magie, die wir im Film zeigen ist recht keltisch angehaucht (an vielen Stellen verwenden wir auch (alt)-irische Texte und historische Zauberformeln) Trotz unseres ueberschaubaren Etats - wir koennen Magie in Bildern (ich mache recht viel mit 3d Computergraphik - das hilft).

    Ein bannendes Pentagramm wird vollendet

    Eine Vision in einer Wasserschale:

    Wer sind wir und warum machen wir das?

    Im engeren Sinn sind HakalaFilm meine Frau Katharina und ich, im weiteren Sinn helfen Familie, Freunde und Nachbarn mit (wen auch immer wir dafuer begeistern koennen - unser mittelfinnisches Dorf ist gluecklicherweise sehr bereitwillig dabei, uns alte Gebaeude zur Verfuegung zu stellen oder Handwerk vor der Kamera vorzufuehren).

    Hier ist ein Bild von Cast und Crew von einem Sommerdrehtag mit Pferd - alle Schauspieler in Kostuem, Pferdetrainerin und Regisseurin nicht (ich hinter der Kamera).


    Wir produzieren den Film weil wir es faszinierend finden, dass wir eine Fantasy-Geschichte so erzaehlen koennen, weil es ein tolles Gefuehl ist, die verzauberte Stimmung in der Natur im genau richtigen Moment in eine Geschichte einfangen zu koennen, weil es spannend ist zu sehen wie sehr subtile Dinge wie Schnitt und Kamerafuerhung die Szene gestalten koennen - und weil wir Fantasy Fans sind.

    Und wo kann man das alles sehen?

    Wer nicht warten will bis sich die einzelnen Episoden hier vorstelle (und rausfinde ob und wie man im Forum YouTube embedded zeigen kann) hier ist der HakalaFilm YouTube Kanal auf dem die ersten zwei fertigen Episoden und die Teaser fuer 1-3 zu finden sind.

    Und jetzt?

    Wir bringen uns das Film-machen selbst bei - wir wissen wie eine Szene auf uns wirkt, aber wie wirkt sie auf andere? Was beruehrt euch, was langweilt euch? Was bleibt unerklaert? Sagt uns, wie etwas auf euch wirkt!

    Interessiert es jemanden wie wir bestimmte Dinge machen - fragt was euch dazu interessiert!

    • Offizieller Beitrag

    Hallöchen Thorsten,

    Ich habe mir jetzt mal die erste Folge reingezogen, und durchaus ein paar kleine Anmerkungen.

    Zu Beginn ist in der Musik ein Knacken + Tonversatz zu hören, vermutlich durch den Schnitt? Es ist jetzt nicht immens, dennoch hört man die abhackte Melodie, der Fluss ist gestört.

    Kostüme sind schön, allerdings für die eisige Gegend dennoch zu dünn, behaupte ich. In solch kalter Region erwarte ich eher "fellige" Kleidung.

    Ich weiß, Kamera + Schnee ist nicht ganz leicht, aber manche Szenen sind doch sehr dunkel im Verhältnis zu anderen Szenen(Einstellungen), aber vielleicht lässt sich da ja noch bisschen was machen?

    Welche Sprache spricht sie in ihren Ritualen?

    Bzgl. Wolf habt ihr doch einen kleinen Fehler gemacht. Denn Wölfe lassen ihre Beute tatsächlich liegen. Sie schleppen sie nicht weg. Ein Rudel frisst dort, wo die Beute gerissen wurde, und lässt alles, was für sie nicht verdaulich oder nahrhaft ist, liegen.
    Ein einzelner Wolf reißt grundsätzlich gar nix, höchstens Kleintiere.
    Und woher weiss sie, dass der Wolf gerissen hat, die Beute hat liegen lassen und ein anderes Tier sie weggeschleppt hat?

    Zum Inhalt selbst: die Idee wird übermittelt, und doch finde ich, dass mehr nichtssagende Szenen drin sind, als sagende. Z.B. am Anfang das mit den Kaninchen. Die Szene war viel zu lang, da sie keine wesentliche Handlung hat, hingegen die Aufklärung dass sie nicht die ehrwürdige Mutter ist, sondern jemand anderes, zu kurz- zu wenig Information, zu wenig background. Über den hauptcharakter erfahren wir eigentlich gar nix, ausser dass sie nicht von da kommt und als Hexe bezeichnet wird...
    Dann guckt sie in ihre wasserschale, geht zu diesem Ort, den sie darin sah, spricht ein Ritual.... Feind besiegt, Wolf wieder lieb, das Dorf gerettet.

    Hmmmm.

    Daher... weniger Veranda fegen, weniger Kaniggel zutexten, mehr Handlung/Aufklärung zum Problem, bei dem sie um Hilfe gebeten wird (Und das auch noch voll uneigennützig tut!)

    Aber grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht, positiv auch, dass ihr einen Wolfshund für den Wolf genommen habt - denn da haben ja auch schon große Firmen versagt.
    Musikalisch habe ich nix zu meckern. Ton war auch klar, und man kann sie gut verstehen. Kameraführung war soweit auch gut.

    Natürlich war das jetzt nur die erste Folge einer Serie, und mit Sicherheit klärt sich einiges noch auf. Gerade was die Protagonistin angeht, denn der Titel lässt ja erahnen, dass es um sie geht.
    Und mit Sicherheit erfährt man dann auch, wieso sie da ist, und wer genau sie ist.
    Dennoch hätte ich mir gerade für die erste Folge mehr gewünscht, um Neugier zu wecken. Jetzt gerade ist es für mich doch recht schwer einzuschätzen.

    Trotzdem: ihr habt da im grossen und ganzen eine echt gute Arbeit abgeliefert. Und man merkt die Mühe, die ihr euch gegeben habt.
    Ich müsste das natürlich erstmal nachmachen ;)

    LG,
    Ruka

  • Oooookay... Ich hab jetzt mal kurz in den "Blut im Schnee" reingeschaut und in den zweiten Teil "Nichts ist vergessen". Wirklich nur die Anfangssequenzen. (Für mehr hab ich grad den Kopp nicht frei.)

    Was mir persönlich auffällt, ist das große Augenmerk auf "Wir zeigen die Natur und das Leben im Dorf". Das ist für eine "Geschichte", die in der heutigen Zeit entsteht, ungewöhnlich. Als Filme-Gugger ist man Action gewohnt und auchn bissle Haudrauf... Ich gebe zu, bei "Blut im Schnee" war der Beginn für mich (!!!) ziemlich langatmig. Ich bin bis zu der Stelle gekommen, an der die Frau den Büttel in die Hütte bittet zum Tee. Dann hat mein Hirn abgeschaltet. Das täte es bei einer spannenden Story nicht (Entschuldigung). Es hat mich nicht in die Geschichte reingezogen...
    Beim andren Teil hat mich irritiert, dass die ganze Zeit nur "Naturgeräusche" zu hören waren und dann plötzlich, unvermittelt und vor allem aus unerfindlichem Grunde bei 4:12 setzt Musik ein... das hat mir angedeutet, dass jetzt die "Geschichte" anfängt, tat sie aber nicht. Es waren nur weitere Szenen aus dem Dorfleben zu sehen... Das irritiert und lenkt ab. Wieder jetzt nur von mir gesprochen.
    Was mich noch mehr irritiert hat: Was bitte tut die Frau bei 5:03 ? Sie schippt Schnee, so sieht es zumindest für mich aus. Aber es wirkt irgendwie eigentümlich (auch, dass der Weg vom Schmied (in der Szene vorher?) wohl offenbar auch nicht beräumt/geschippt ist. Wird der Schmied so selten gebraucht, dass es nicht lohnt, den Weg zu räumen? Hat den Weg, den die Frau schippt, noch niemand beräumt (sieht nicht aus wie ein "schon mal geschippt aber wieder draufgeschneit", einfach unberührt...) Außerdem werden bei 3.§4 (beim Umschwenken der Szene von past auf present) schmelzende Eiszapfen gezeigt, es wird also Frühling (??)...
    Ach, und bei 5:24 bricht die Musik plötzlich wieder ab... sagte ich schon, dass ich irritiert bin?


    Ich glaub, ich gugg mir das noch mal an einem wachen Tag an... Aber hey! Du wolltest "Eindrücke" wissen. :huh:


    (Ach, noch ein "Ach"! X/ "Nichts ist vergessen" würde ich persönlich nicht unbedingt mit "Truth from beyond" übersetzen... )


    Die Edit hat gesehen, dass jemand schneller war:

    Ich müsste das natürlich erstmal nachmachen

    Wieso? Ich kann auch keine Eier legen (und niemand erwartet das von mir) und darf trotzdem äußern, wenn eines nicht mehr gut ist... oder?

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

    Einmal editiert, zuletzt von Cory Thain (23. September 2018 um 19:02)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Cory Thain

    Wieso? Ich kann auch keine Eier legen (und niemnand erwartet das von mir) und darf trotzdem äußern, wenn eines nicht mehr gut ist... oder?

    von mir aus, dennoch finde ich darf man die Arbeit trotzdem loben, auch wenn sie nicht perfekt ist, und die Handlung vielleicht hier und da daneben gegriffen hat.
    Also: Doch! Denn ich Urteile über eine Arbeit, die ich selbst nie getätigt habe und keine Ahnung habe, was alles machbar und umsetzbar ist, bei einem solch schmalen Budget!

  • Natürlich darfst/sollst Du loben, wenn Du was lobenswertes siehst. Das ist immer noch besser, als ständig zu nörgeln. Aber zu sagen "ich dürfte das eigentlich nicht, ich kanns ja auch nicht" ist die falsche Herangehensweise. Man kann auch eine Meinung haben (dürfen), wenn man das "was auch immer" selber nicht beherrscht. Wie gesagt: Ich kann auch keine Eier legen... ^^

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Erst mal Danke fuer die langen Rueckmeldungen - und ja, das ist fuer much voellig okay wenn ein Eindruck auch nicht so gut ist - Geschmaecker sind verschieden, und bei manchem denke ich mir inzwischen auch 'haette man besser machen koennen' und mache das jetzt bei Folge 3 und 4 so (3 ist grade in post-production, 4 wird gedreht).

    Was mir persönlich auffällt, ist das große Augenmerk auf "Wir zeigen die Natur und das Leben im Dorf". Das ist für eine "Geschichte", die in der heutigen Zeit entsteht, ungewöhnlich. Als Filme-Gugger ist man Action gewohnt und auchn bissle Haudrauf...

    Ja - wir haben uns bewusst entschieden eine langsame, manchmal meditative Aesthetik zu machen und viel Bilder wirken zu lassen. Das ist nicht jedermann's Ding, das weiss ich schon. Gibt's bei Buechern auch - manche kommen mit Tolkien's seitenlangen Landschaftsbeschreibungen klar, andere finden es langweilig und wuenschen sich dass er mal zum Punkt kommt und was passert.


    Zu Beginn ist in der Musik ein Knacken + Tonversatz zu hören, vermutlich durch den Schnitt? Es ist jetzt nicht immens, dennoch hört man die abhackte Melodie, der Fluss ist gestört.

    Das ist irgendwie ein audio/video sampling Ding von dem Video-codec - auf DVD kommt das wieder ganz anders raus. Aus irgendwelchen Gruenden hat ein Schnitt im Videostream codec-abhaengige Auswirkungen auf den audio-stream, obwohl der erst ganz am Ende dazugemischt wird. Muss ich technisch passen, ich hab' keine Ahnung wie ich den codec ueberzeuge das zu lassen.

    Ein einzelner Wolf reißt grundsätzlich gar nix, höchstens Kleintiere.


    Ja, eben - es ist halt kein Wolf, sondern ein Geist der einen Wolf besessen hat - das ganze Verhalten kommt ihr ja auch un-woelfisch vor.

    Und woher weiss sie, dass der Wolf gerissen hat, die Beute hat liegen lassen und ein anderes Tier sie weggeschleppt hat?

    Sie kann Spuren im Schnee lesen :) (Wir haben das tatsaechlich gefilmt wo sich zwei Spuren gekreuzt hatten...)

    Dann guckt sie in ihre wasserschale, geht zu diesem Ort, den sie darin sah, spricht ein Ritual.... Feind besiegt, Wolf wieder lieb, das Dorf gerettet.

    Ja... das ist ein bisschen ein Huhn und Ei Problem - wie machen wir einen guten Film? Indem wir viele Leute ueberzeugen dass sie mitmachen und uns unterstuetzen und lernen. Wie kommen wir dahin? Indem wir einen Film machen den wir anderen zeigen koennen und an dem wir die Ablaeufe lernen koennen.

    Also, anders als bei einer kommerziellen Serie werden die Folgen bei uns jedesmal aufwaendiger und technisch besser - dramaturgisch waere ein moeglichst aufwaendiger Pilotfilm am besten, aber wir haben jetzt erst die Bekanntheit und Unterstuetzung dass wir ernsthaft ueber Szenen mit 30 Leuten vor der Kamera nachdenken.

    Sprich - ich teile deine Ansicht da schon teilweise - ich bin mit vielem in der ersten Episode auch nicht zufrieden wenn ich mir das heute anschaue.

    Beim andren Teil hat mich irritiert, dass die ganze Zeit nur "Naturgeräusche" zu hören waren und dann plötzlich, unvermittelt und vor allem aus unerfindlichem Grunde bei 4:12 setzt Musik ein... das hat mir angedeutet, dass jetzt die "Geschichte" anfängt, tat sie aber nicht.

    Naja, davor ist jemand umgebracht worden... das gehoert schon zur Geschichte, auch wenn dabei keiner gesprochen hat.

    "Nichts ist vergessen" würde ich persönlich nicht unbedingt mit "Truth from beyond" übersetzen... )


    Auf Finnisch heisst er 'kuolleen kuiskaus' Das Fluestern des Toten :D Wir haben in jeder Sprache (auch mit Muttersprachlern) diskutiert ob der Titel so 'funktioniert' und vor allem, ob es schon bekannte Werke gibt die den Titel in der Sprache haben. Also - das sollen keine Uebersetzungen sein, sondern der Titel ist in jeder Sprache neu gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, eben - es ist halt kein Wolf, sondern ein Geist der einen Wolf besessen hat - das ganze Verhalten kommt ihr ja auch un-woelfisch vor.

    Sie kann Spuren im Schnee lesen (Wir haben das tatsaechlich gefilmt wo sich zwei Spuren gekreuzt hatten...)

    Aus der Szene geht aber nicht hervor, dass sie Aufgrund des untypischen Verhaltens einen bösen Geist im Wolf vermutet. Und sie sagt: "Ein Wolf würde seine Beute nicht einfach liegen lassen." <-- Doch! Und zwar aus mehreren Gründen, die deshalb kein untypisches Verhalten des Wolfes sind. Allein daraus ergibt sich eben keine Eindeutigkeit, dass eine "böse Macht" im Spiel ist.
    Dass der Wolf von einem bösen Geist besessen ist, erfährt man erst, wenn sie ihr Ritual abhält.

    Also, anders als bei einer kommerziellen Serie werden die Folgen bei uns jedesmal aufwaendiger und technisch besser

    Natürlich, man wächst ja mit den Aufgaben. Auch unsere Geschichten sind nicht nach dem ersten Durchlauf fertig und bessern sich erst nach zig Überarbeitungen und gutem Feedback :)

  • Aus der Szene geht aber nicht hervor, dass sie Aufgrund des untypischen Verhaltens einen bösen Geist im Wolf vermutet.

    Da hast Du recht. Sie macht vorher im Gespraech sehr klar dass sie es komisch findet dass ein einzelner Wolf umhergeht, und stellt fest dass Woelfe nicht versuchen, in Huetten zu kommen. Am Ende der Szene hofft sie, dass es nur eine Krankheit ist und dass nichts dunkleres am Werk ist.

    In der Szene mit dem Blut (Johannisbeersirup) im Schnee wird sie dann direkt bedroht und realisiert, mit was sie es in Wahrheit zu tun hat, aber es wird nocht nicht ausgesprochen - das passiert erst in Szene 8 (wo sie mit der Katze redet) - da faellt der Satz 'Wir jagen einen Geist, weisst Du?' - und ab da kann der Zuschauer es eigentlich wissen.

    Aber ich nehme jetzt mal an dass Du Dich fuer Woelfe begeisterst und deshalb mehr darueber weisst als wir, und dass die Sache mit dem getoeteten aber nicht gefressenen Beutetier vermutlich ein Fehler war :)

    So, noch ein paar andere Fragen/Kommentare zu denen mir gestern die Zeit gefehlt hat:

    Kostüme sind schön, allerdings für die eisige Gegend dennoch zu dünn, behaupte ich.


    Da haben wir schon eine Weile nachgedacht und experimentiert. Cliodhna ist nicht aus der Gegend, die ist aus dem Sueden und voellig unpassend gekleidet (und stur genug sich durch huefttiefen Schnee ohne Schneeschuhe zu kaempfen) - das wird ihr Rordan spaeter noch mal an den Kopf knallen.

    Wir mussten Katharina nach dem Dreh mit mehreren Waermflaschen und einem Fussbad auftauen...

    Rordan's Kleidung ist fuer das Wetter ganz in Ordnung (wenn's nicht um die -20 ist, bei -10 fuehlt man sich da drin recht wohl solange man nicht rumsteht kann ich aus Erfahrung sagen). Das mag einem in Deutschland komisch vorkommen, aber der Koerper gewoehnt sich ganz gut an Kaelte und produziert seine eigene Waerme - kein Witz, aber am Ende des Winters ist 0 Grad ein Wetter in dem man hier schon mal bei Sonne im T-Shirt draussen steht.

    Welche Sprache spricht sie in ihren Ritualen?

    Irisch wenn der Spruch von uns ist, Alt-Irisch wenn wir tatsaechlich was passendes in einem alten Spruechebuch (Carmina Gadelica) finden konnten.

    Und das auch noch voll uneigennützig tut!

    Sie ist die Dorfhexe - es ist ihre Aufgabe das Gleichgewicht zu bewahren, und ein Geist der das Dorf heimsucht stoert das Gleichgewicht - die Dorfbewohner haben in diesem Fall die berechtigte Erwartung, dass die Hexe sich der Sache annimmt (hexische Philosophie wird in spaeteren Folgen noch mehr eroertert - das ist ein Thema das uns wichtig ist und das wir immer wieder aufnehmen).

    schmelzende Eiszapfen gezeigt, es wird also Frühling (??)...

    Da laecheln alle Skandinavier - ja, was den Film ueber zu sehen ist - das ist unser Fruehling. Im Winter schmilzt der Schnee nicht, da sammelt sich alles an bis dann manchmal ueber ein Meter liegt - im Fruehling wird es tagsueber ueber 0 Grad und der Schnee schmilzt langsam (die Leute im Film sind auch meistens im Hemd draussen - es war wirklich recht warm). Es dauert hier bis manchmal Mitte Mai dass der letzte Schnee weg ist - und wenn die Erde mal frei zu sehen ist, dann explodiert die Vegetation foermich - innerhalb einer Woche sind wir von kahl auf Sommer.

    Das ist die Idee hinter der Szene - es wird warm, man kann mit vielen Arbeiten Beginnen - Wege zu den Weiden freiraeumen, Zaeune ziehen, Reparaturen beginnen - denn wenn es gruen wird geht alles ganz schnell und die Arbeit muss schon gemacht sein.

  • So, und nochmal in eigener Sache, ein bisschen ueber die Ideen hinter der Serie.

    Wie oben schon erwaehnt, die Mainstream-Sehgewohnheiten sind heute so dass man schnelle Schnitte macht, die Leute mir viel Action abholt und wenig Leere im Plot laesst (und Mainstream ist hier nicht negativ gemeint, das ist Mainstream weil viele Leute genau das toll finden, das ist getestet und funktioniert).

    Als wir angefangen haben darueber zu spinnen dass wir einen Fantasy-Film machen koennten war relativ schnell klar - diese Mainstream Aesthetik brauchen wir eigentlich gar nicht anfangen - im schlimmsten Fall sieht es aus wie eine Bande von Laiendarstellern, im besten Fall denkt sich jeder der Matrix gesehen hat 'Naja, ganz nett, geht aber viel besser' Nur, das kostet dann richtig.

    Unsere Chance und unser Risiko sind dass wir Independent sind - wir koennen es uns leisten was anderes zu machen, unseren ganz eigenen Erzaehlstil zu finden.

    Dazu kommt, dass Magie ein Thema ist dass mich an Fantasy immer fasziniert hat - das wird zwar viel anhand von 'was kann ein Magier' abgearbeitet, aber mich interessiert 'was denkt ein Magier'. Davon ist eher selten was zu finden.

    Also haben wir uns entschlossen, dass unsere Erzaehlform ueber Magie sein soll - Magie koennen wir in geheimnisvollen Landschaften und leicht verfremdeten Bildern einfangen, wir koennen hoffen, die Stimmung zu trasnportieren.

    Fuer eine Hexe haben wir uns von Wicca inspirieren lassen - 'A witches bible' von Janet und Stewart Farrar ist ein Fuellhorn von Beschreibungen von Ritualen und hexischer Philosophie, und wie Cliodhna denkt und handelt ist sehr daran angelegt.

    Wichtige Themen die sich durch die Serie durchziehen sind zum Beispiel der Jahreskreis - wie veraendert sich die Natur, wie ist das Werden und Vergehen? Die Dorfbewohner feiern die Jahreskreisfeste mit der Hexe, von Beltaine zum Beispiel wird noch zu reden sein.

    Ein anderes Thema ist Gleichgewicht - Cliodhna sieht sich dem Gleichgewicht verpflichtet, nicht dem Wohlergehen der Dorfbewohner, und auch davon wird man noch hoeren.

    Fuer den ersten Teil haben wir uns gedacht dass wir versuchen das mal einzufangen - zeigen wir mal ein ganzes magisches Ritual und nicht nur den Lichtblitz den Gandalf innerhalb einer Sekunde produziert - versuchen wir das mal, denn sowas ist in einer Serie sonst nicht zu sehen, da koennen wir mal was neues zeigen.

    Unsere Erzaehlweise ist dann so dass wir viel Stimmung durch die Bilder transportieren wollen - wir zeigen die Natur, weil es um Naturmagie geht, was die Dorfbewohner im Laufe der Jahreszeiten tun ist ein Bild des Jahreskreises, wir versuchen, die Praesenz von Naturmaechten durch leicht verfremdete Naturszenen spueren zu lassen.

    Dieses Erzaehlen in Bildern ist jetzt nicht ganz neu - der Klassiker der mir dazu einfaellt ist '2001 - A Space Odyssey' wo ich mir beim ersten Mal anschauen (genau wie Cory Thain bei uns) staendig gedacht habe 'wann geht das jetzt los????' Ich hab' den Film zu jung gesehen und erst ein paar Jahre spaeter begriffen wie ich ihn anschauen muss.

    Aber das ist unsere Hoffnung - dass wir keinen (minderwertigen) Aufguss von etwas zeigen was es schon gibt, sondern dass wir mit dem Fokus auf Magie und Atmosphaere was zeigen koennen was man wo anders eben nicht so sehen kann - und dass sich der eine oder andere nach der ersten Irritation ueber diese Erzaehlform darauf einlassen kann und unser Thema auf diese Weise erleben kann.

    Ja - das jedenfalls ist der Hintergrund und die Idee hinter der Art wie und was wir erzaehlen.

    (Wir sind nicht Stanley Kubrick, also, es kann auch einfach danebengehen, muss man so sagen - auch Katharina hat heute frueh zugestimmt dass die Kaninchenszene keine starke Szene ist und wir sie so nicht mehr machen wuerden... Und wir koennen halt nicht einfach zurueck und muessen damit leben dass der Rest der Welt uns beim Lernen zusehen kann...)

  • Hey Thorsten,

    ich habe mich mal ein bisschen durch die Folgen geklickt, die schon online sind und habe hier und da ein paar Minuten angeschaut. Ich habe zwar mit einer Episode angefangen und wollte sie durchsehen, aber irgendwie hat es nicht gereicht, um mich dabeizuhalten. Trotzdem wollte ich dir gerne ein bisschen Feedback geben, weil ich mich in der Materie ganz gut auskenne (bin angehende Ton-/Bildingenieurin).

    Zum Anfang der ersten Episode: Nachdem ich auch hier ein bisschen gelesen habe, wo ihr mit dem Projekt hinwollt, fand ich ihn für einen Laienfilm recht gelungen. Das Intro gefällt mir gut. Es zeigt, wo wir uns befinden (wirklich schöne Landschaften habt ihr da), stellt schonmal kurz die Charaktere vor, auch wenn wir noch nichts über sie wissen und ist mit passender Musik hinterlegt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass das Intro auch musikalisch beendet wird und das Lied nicht einfach rausgefadet wird. Das wirkt etwas holprig und das zieht sich auch durch die Szenen der ersten beiden Folgen, die ich gesehen habe. Der Einsatz der Musik wirkt eher zufällig als gewollt.
    Wo kommt denn eigentlich eure Musik her?

    Ja - wir haben uns bewusst entschieden eine langsame, manchmal meditative Aesthetik zu machen und viel Bilder wirken zu lassen.


    Epische Landschaften, meditative Bilder - ok. Wenn das Bild steht, kommt eure Intention schon ganz ordentlich rüber, aber die Fahrten und Schwenks sind euch noch nicht so richtig gelungen. Ich weiß, ihr habt kein super teures Equipment und ich meine, du hättest irgendwo gesagt, dass das eins eurer großen Probleme sei (sorry, wenn ich da Quatsch erzähle), aber meiner Erfahrung nach ist das nicht das entscheidende.
    Wenn ihr einen ruhigen, meditativen Eindruck erwecken wollt, darf da bei solchen Bildern nichts wackeln, der Schwenk muss schön langsam und gleichmäßig sein. Das kann man alles üben. In der ersten Folge relativ am Anfang hattet ihr eine Szene, wo ihr mit der Kamera einem Pfad im Schnee folgt, da sieht man deutlich, dass jemand mit Kamera gelaufen ist. Bei solchen Sachen würde ich mir dann Alternativen suchen, wenn ihr merkt, es wackelt zu viel.
    Insgesamt kam bei mir jedenfalls noch nicht die meditative Ruhe an, sondern sogar oft etwas Langeweile. Denn auch, wenn ihr wenig Tempo haben wollt, muss jedes Bild etwas beinhalten, worauf der Zuschauer sich konzentrieren kann. Das muss nichts wildes sein, aber es darf eben kein Pfad im Schnee sein, auf dem rein gar nichts passiert.

    Zu der ersten Szene mit der Hexe möchte ich gerne noch kurz auf Handlungsachsen eingehen, bzw. euch nahelegen, euch mit dem Thema mal zu befassen, weil es sehr irritierend und vor allem unprofessionell wirkt, wenn ihr ohne Grund über die Achse springt.
    Die Achse, die ihr mit der Kamera nicht überschreiten solltet ist die Linie zwischen den beiden Personen. Habt ihr euch einmal für eine Seite entschieden, bleibt auch da, egal aus wie vielen verschiedenen Blickwinkeln ihr die Szene gefilmt habt.
    Das coolste Beispiel (wie ich finde) für einen sehr gelungenen Achsensprung ist übrigens die HdR-Szene, in der sich Gollums zwei Persönlichkeiten streiten und nachher die eine den anderen verjagt.

    Mit welchem Programm schneidest du und machst du Farbkorrekturen? Wenn nicht, ich kann da DaVinci Resolve sehr empfehlen. Das Programm ist kostenlos und super, um sich in die Materie ein bisschen einzuarbeiten. Und da ihr ja keine aufwändige Kinoproduktion macht, wird es für eure Zwecke auch auf jeden Fall genügen. Jedenfalls kann man mit Farbkorrektur auch viel an der Atmosphäre schrauben und es verschafft dem Film ein einheitliches Element.

    Noch kurz zum Ton (obwohl das eigentlich mein Spezialgebiet ist). Bei den Dialogen finde ich ihn sehr gut. Mit was arbeitet ihr da?
    Die Soundeffekte könnten besser sein. Ich denke da vor allem an das Stapfen im Schnee und den Wolf ganz am Anfang von Folge 1. Da habe ich echt lange gebraucht, bis ich erkannt habe, dass das ein Knurren sein soll. Und für den Schnee könntet ihr euch auch, wenn ihr wollt, die Mühe machen und die Schritte nachvertonen. Wenn da noch so ein Schauspieler im Bild rumläuft ist es schließlich schwer, mit der Angel schön das Knirschen aufzunehmen. Das kann man aber gut auch ohne Kamera machen und später die Schritte anlegen.

    Puh, ich merke gerade, dass ich noch ganz viel erzählen könnte und eigentlich am liebsten mit einsteigen würde, weil ich es großartig finde, dass ihr euch so ein großes, anspruchsvolles Projekt vorgenommen habt. Also, ich hoffe, ich bin mit meinen Anmerkungen nicht zu sehr ins Detail gegangen, oder hab dir tausend Sachen erzählt, die du schon wusstest. Wenn ihr euch wirklich das Filmemachen selber beibringen wollt, dann hoffe ich, ich konnte ein paar sinnvolle Anstöße geben :)

    Übrigens fand ich die Kaninchenszene gar nicht schlecht. Sie erzählt sowohl etwas über das Leben der Hexe im Dorf und andererseits erfahren wir durch die Gespräche mit den Kaninchen, dass sie woanders herkommt und dass es da wärmer ist. Das wirft Fragen auf und charakterisiert die Figur schonmal ein bisschen. Die Szene hätte nur etwas kürzer sein können.

    • Offizieller Beitrag

    Sie ist die Dorfhexe - es ist ihre Aufgabe das Gleichgewicht zu bewahren

    Das geht leider nicht hervor, zumindest ist dahingehend nirgends was bei mir hängen geblieben. Noch dazu: Sie ist doch gerade erst "neu", und schon so stark integriert, dass sich das Dorf ihrer annimmt, ohne dass sie sich beweisen muss?

    Es taucht auch mal kurz so eine "alte Irre" auf, ich vermute, dass sie die alte Hexe ist, die der Schmiedhelfer zunächst erwartet hatte? Man kann es sich denken, aber wie gesagt, es geht halt nicht hervor.

    Als wir angefangen haben darueber zu spinnen dass wir einen Fantasy-Film machen koennten war relativ schnell klar - diese Mainstream Aesthetik brauchen wir eigentlich gar nicht anfangen

    Wir sind nicht Stanley Kubrick, also, es kann auch einfach danebengehen, muss man so sagen

    Ich glaube auch nicht, dass einer erwartet, dass ihr direkt einen Hollywood Blockbuster dahinlegt ^^ Ist auch in diesem Budget- plus Erfahrungsbereich gar nicht möglich.
    Noch dazu ist kein Meister vom Himmel gefallen. Ich glaube auch, dass sich eure Filmchen mit jedem Mal steigern und besser werden. Denn man kann nur lernen, wenn man Fehler macht, oder etwas daneben geht.

    Meine Kritik ist auch nicht so gemeint, dass sie eure Filmkunst zerschmettern soll. Mich interessiert tatsächlich nur der Plott und wie er rübergebracht wird.
    Grundsätzlich habe ich Folge 1 verstanden, aber mir war das zu wenig. Es darf ja ruhig sein, aber der Zuschauer darf auch nicht einschlafen während man in einer Sequenz die Schneebehangenen Berge zeigt, oder das Innere des Waldes.

    Auch die Szene, wo sie ihn zu sich hinein bittet - es dauert zu lang, bis die Konversation startet...halt ne, die haben sich anscheinend ja schon unterhalten - und da war die Pause der Konversation einfach zu groß. Zumal sie ganz seelenruhig einen Tee macht, wir jeden einzelnen Schritt sehen, während sie schweigen. Ihre Mimik verrät nicht, dass sie sich Gedanken macht, über das, was er ihr bereits erzählt hat.
    Also entweder sie "antwortet" früher (der Fokus kann dabei ja trotzdem auf der Schale liegen, in die sie das Wasser kippt), oder ihr lasst deutlicher hervorgehen, dass sie von ihm bereits Informationen bekommen hat, über die sie sich Gedanken macht. Es ist nicht zu erkennen, dass sie schon paar Minuten da sitzen.

    Das sind Kleinigkeiten, aber sie fallen ins Gewicht.

    auch Katharina hat heute frueh zugestimmt dass die Kaninchenszene keine starke Szene ist und wir sie so nicht mehr machen wuerden

    Übrigens fand ich die Kaninchenszene gar nicht schlecht. Sie erzählt sowohl etwas über das Leben der Hexe im Dorf und andererseits erfahren wir durch die Gespräche mit den Kaninchen, dass sie woanders herkommt und dass es da wärmer ist. Das wirft Fragen auf und charakterisiert die Figur schonmal ein bisschen. Die Szene hätte nur etwas kürzer sein können.

    Diese Szene ist auch nicht schlimm, oder schlecht, nur eben zu lang. Sie muss die Kaninchen nicht 5 mal Fragen ob sie Hunger haben^^
    Was die allerdings über sich selbst preisgibt, DAS ist das Relevante. Und auch, dass die Kaninchen auf ein fremdes Geräusch reagieren und sie wachsam werden lassen. Wobei ich mich da gefragt habe, auf welches Geräusch sie reagiert haben? Denn das klang jetzt nicht nach dem Schmiedehelfer, der da erst hinter den Bäumen hervorgestapft kommt, als sie rauskommt, um nachzusehen.


    Sie macht vorher im Gespraech sehr klar dass sie es komisch findet dass ein einzelner Wolf umhergeht, und stellt fest dass Woelfe nicht versuchen, in Huetten zu kommen. Am Ende der Szene hofft sie, dass es nur eine Krankheit ist und dass nichts dunkleres am Werk ist.

    Ja, sie äußert da nur, dass sie hofft, dass es nicht so ist. Es bestätigt sich aber zunächst nicht , bzw. erst sehr spät. Natürlich erkennt man als Zuschauer da schon: "Ok, böser wolf, böse Macht - sie wird ihn vernichten/austreiben/besiegen". Aber ich habe da auf die Eindeutigkeit gewartet. Wie gesagt, das, was gemeint ist, kommt rüber, aber nur sehr schwach und undeutlich.

    das passiert erst in Szene 8 (wo sie mit der Katze redet) - da faellt der Satz 'Wir jagen einen Geist, weisst Du?' - und ab da kann der Zuschauer es eigentlich wissen.

    Ich gebe zu, ich habe ihr bei dieser Szene kein Gehör geschenkt. Mein Fokus lag auf der Katze :whistling:

    Aber ich nehme jetzt mal an dass Du Dich fuer Woelfe begeisterst und deshalb mehr darueber weisst als wir, und dass die Sache mit dem getoeteten aber nicht gefressenen Beutetier vermutlich ein Fehler war

    zum ersten Teil des Satzes: Wie kommst du denn darauf ? :whistling:
    zum zweiten Teil des Satzes: Die Sache mit dem getöteten, aber nicht gefressenem Beutetier war nicht der Fehler. Es war nur nicht überzeugend.
    Ein toter, gerissener Bär wäre authentisch gewesen, um die Abnormalität deutlicher zu machen, oder eine ganze Herde Schafe, die einfach nur gekillt und zerissen wurde (letztere ohne großen Aufwand zu inszenieren wird schwierig, ich weiß).
    Allerdings muss man aber auch wissen, welche Intentionen der böse Geist hat? Er tötet Menschen, wie Tiere. Einfach so? :hmm: Wer ist dieser Geist?
    Oder ist das einfach nur eine verstorbene Seele, die zu Lebzeiten schon gerne aus Spaß an der Freud' gemetzelt hat?


    Ich werde mir aufjedenfall auch den zweiten Teil reinziehen, wenn ich dazu komme. Ebenso interessiert es mich durchaus, wie ihr und eure Filmchen sich weiter entwickeln :)

  • Also, erst mal auch von der Regisseurin (die das als Gast mitliest) - wir finden beide das Feedback das wir hier bekommen wertvoll und sind sehr beeindruckt wie sachlich hier Kritik geaeussert und begruendet wird.


    Ich hätte mir nur gewünscht, dass das Intro auch musikalisch beendet wird und das Lied nicht einfach rausgefadet wird.

    Wir auch.

    Musik ist... schwierig. Ich hab' das erst jetzt duch das Filmemachen schaetzen gelernt. Wir wollen nicht stehlen, also brauchen wir Material das uns entweder fuer den Film gemacht wird oder CC-0 oder CC-Attribution lizensiert ist - oder mit unserem Budget bezahlbar ist. Nach zwei Wochen Suche durch verschiedene Musikarchive - man findet sehr wenig.

    Was wir jetzt haben ist ein absoluter Gluecksgriff - Damiano Baldoni hat die Stuecke als CC-Attribution auf freemusicarchive.org zur Verfuegung gestellt, ich finde vieles melodisch sehr komplex und ansprechend und es passt von der Stimmung zu unseren Bildern. Nur - es ist halt bestehende Musik.

    Wir versuchen so weit es geht die Schnitte auf die Musik anzupassen, oder ein Thema zu verlaengern indem wir es wiederholen, aber das hat Grenzen. Das Original ist 4:30 lang, das ist zu viel fuer ein Intro. Um das wirklich musikalisch zu beenden muesste Damiano das fuer uns machen - ich hab' ihm auch geschrieben und ihm einen Anteil and DVD-Erloesen angeboten wenn er so mit ins Projekt kommen mag, aber - kein Interesse. Versteh' ich auch, und ich bin ihm dankbar dass wir seine Musik uberhaupt verwenden duerfen, aber ein fuer uns produziertes Intro das an der richtigen Stelle wirklich aufhoert - geht halt nicht ohne einen Komponisten. Und bezahlen kann ich keinen.

    Wenn ihr einen ruhigen, meditativen Eindruck erwecken wollt, darf da bei solchen Bildern nichts wackeln, der Schwenk muss schön langsam und gleichmäßig sein. Das kann man alles üben.

    Wieder Zustimmung - das nervt mich auch manchmal.

    Ich hab's jetzt nicht in der Praxis probiert, aber ich stelle mir vor wenn ich eine richtig schoen schwere Kamera haette statt einen compact-Camcorder dann wuerde das Bild viel ruhiger bleiben auch wenn ich mich gleich bewege - einfach der Massentraegheit wegen. Und wenn der Zoom-Knopf weniger empfindlich waere, dann waere das auch leichter zu machen.

    Das sind so die Dinge die ich mir fuer die uebernaechste Kamera wuensche (die naechste Kamera wird eine Dronenkamera damit wir ein bisschen Landschaft aus der Luft machen koennen...)

    Ich denke wir werden graduell besser und ich verstehe auch besser was der elektronische Bildstabilisator tut, aber... ich denke ein ordentliches Gewicht in der Hand waere gut.

    (Ein anderes Problem ist dass wenn ich in der Szene zu sehen bin, schon mal jemand anderes mit weniger Uebung die Kamera hat...)

    weil es sehr irritierend und vor allem unprofessionell wirkt, wenn ihr ohne Grund über die Achse springt.


    Danke - das ist echt ein guter Denkanstoss!


    Mit welchem Programm schneidest du und machst du Farbkorrekturen?

    Ich bin ein Anhaenger der OpenSource Philosophie und arbeite unter Linux - da gibt's eigentlich nur pitivi, was seine Macken hat, aber mit ein bisschen Ueberzeugungsarbeit normalerweise ueberredet werden kann zu tun was ich will.

    Ich mach eigentlich ueber jede Szene standardmaessig gamma, balance und tint um das Bild gleichmaessiger und interessanter zu bekommen, je nach Bedarf dann auch noch andere - aber manchmal ist das Ausgangsmaterial schon so belichtet dass Korrektur einfach Grenzen hat.

    Bei den Dialogen finde ich ihn sehr gut. Mit was arbeitet ihr da?


    Heh, beim Ton waren wir sehr naiv - wir haben erst halb durch die erste Folge realisiert dass das mit dem Mikro in der Kamera gar nicht geht.

    Die Dialoge sind alle ins headset eingesprochen, und dann mit audacity durch einen noise-Filter gejagt und je nach Distanz und Umgebung sind die hohen Frequenzen teilweise weggefiltert und ein reverb kommt dazu (ich habe zwei Tage alles moegliche Material zur Psychoakustik gelesen um rauszufinden wie das Ohr eigentlich Entfernungen schaetzt, denn mit headset klang das natuerlich erst viel zu nah... dann bin ich auf diese Filter-Kombination gekommen)

    In der ersten Folge ist der Ton von Schritten meistens Original. Wir haben dann graduell mehr Foley eingebaut, in manchen Szenen in der zweiten Folge sind die Schritte schon alle nachvertont (die Effekte wieder unter einer entsprechenden Linzenz aus Sound-Datenbanken im Internet)..

    Wir ruesten graduell auf - dank einer gewissen Bekanntheit haben wir jetzt jemanden gefunden der mal beim finnischen Fernsehen gearbeitet hat und eine recht ansehnliche tragbare Tonausruestung hat und uns unterstuetzen wird, das heisst wir werden wieder mehr versuchen direkt am Set aufzunehmen (mit Richtmirkophon) oder, wenn wir nachvertonen, den Ton 'im Studio' mit ordentlicher Ausruestung zu machen (da haben wir aber grade mal erste Tests hinter uns).

    Puh, ich merke gerade, dass ich noch ganz viel erzählen könnte und eigentlich am liebsten mit einsteigen würde, weil ich es großartig finde, dass ihr euch so ein großes, anspruchsvolles Projekt vorgenommen habt.


    :)

    Wir sind mal zusammen gesessen und haben rumgesponnen was wir anders machen wuerden wenn wir 10.000 Euro haetten, 100.000 Euro, eine Million, zehn Millionen...

    Unser gemeinsamer Wunsch fuer 10.000 war, jemanden anzuheuern der tatsaechlich weiss wie man Ton ordentlich macht statt selber rumzuschrauben...

    Wir sind etwa 5-10 Stunden pro Minute des Films bei der Arbeit, und einen nennenswerten Teil davon verbringe ich damit Ton nachzuproduzieren - was meistens mit 'das ist jetzt so gut wie ich das hinbekomme, sorry' endet...

    Also, wenn Du das ernst meinst - Du rennst offene Tueren ein.

  • Das geht leider nicht hervor, zumindest ist dahingehend nirgends was bei mir hängen geblieben. Noch dazu: Sie ist doch gerade erst "neu", und schon so stark integriert, dass sich das Dorf ihrer annimmt, ohne dass sie sich beweisen muss?

    Es taucht auch mal kurz so eine "alte Irre" auf, ich vermute, dass sie die alte Hexe ist, die der Schmiedhelfer zunächst erwartet hatte? Man kann es sich denken, aber wie gesagt, es geht halt nicht hervor.


    Das sind alles Dinge die wir spaeter noch ausfuerlich erklaeren werden (den ganzen Hintergrund in die erste Folge zu packen waere ein bisschen viel gewesen).

    Das Setting ist dass es in jeder Region eben 'die Hexe' gibt. Wenn eine alte Hexe stirbt, spuert das irgendwo anders eine junge Hexe die noch keinen 'eigenen' Wohnort hat und macht sich auf die Wanderschaft. Cliodhna hat die alte (Fionnula) noch ein paar Wochen gepflegt und von ihr Ratschlaege bekommen (daher die Rueckblenden).

    Das Dorf weiss dass die alte Hexe tot ist, aber auch dass eine neue Hexe da sein muss (so ist es immer gewesen...) - aber nicht wie die neue Hexe so ist. Also lassen sie sie erst mal in Ruhe - aber da gibt es jetzt dieses Problem, also schicken die Dorfaeltesten eben erst mal vorsichtig Rordan, um vorzufuehlen ob sich die Hexe nicht um diese Wolfsattacken kuemmern will. Rordan weiss nicht was er erwarten soll, also spricht er sie halt so an wie er es von Fionnula gewohnt ist, was Cliodhna recht lustig findet.

    Wie gesagt, vieles davon wird spaeter noch viel erzaehlt oder in Ruckblenden gezeigt (und wenn Cliodhna und Rordan sich mal besser verstehen dann wird sie ihm auch erklaeren wir das funktioniert).


    Wobei ich mich da gefragt habe, auf welches Geräusch sie reagiert haben? Denn das klang jetzt nicht nach dem Schmiedehelfer, der da erst hinter den Bäumen hervorgestapft kommt, als sie rauskommt, um nachzusehen.


    Du hoerst den nicht an der Stelle, aber die Kaninchen (die hoeren ziemlich gut). Und das Geraeusch das Du hoerst, ist die Art wie die Kaninchen Alarm schlagen - mal kraeftig auf dem Boden klopfen um den Rest der Schar zu alarmieren. Also weiss Cliodhna von den Kaninchen, dass irgendwas draussen passiert.

    (Ja, gut - da muss man jetzt was ueber Kaninchen wissen um das schaetzen zu koennen :) )

    zum ersten Teil des Satzes: Wie kommst du denn darauf ?

    Just a wild stab in the dark...

    Allerdings muss man aber auch wissen, welche Intentionen der böse Geist hat? Er tötet Menschen, wie Tiere. Einfach so? Wer ist dieser Geist?
    Oder ist das einfach nur eine verstorbene Seele, die zu Lebzeiten schon gerne aus Spaß an der Freud' gemetzelt hat?

    Wir unterscheiden zwischen 'Geist' (eine bewusste Manifestation von Naturmaechten aus der Anderswelt) und 'Seele' (ein toter Mensch, der nicht rituell in die Anderswelt zum Kessel der Wiedergeburt geleitet wurde).

    ich denke, ausserhalb des keltischen Settings wuerde man ihn vielleicht eher einen Daemon nennen..

    Die Sache mit der Seele wird eigentlich in Folge 2 ganz gut beschrieben.

    Also, hier ist es etwas zerstoererisches was vor Zeiten unter den Wurzeln eines Baumes gefangen wurde und was jetzt freigekommen ist und zwischen Anderswelt und Welt umherstreifen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Das sind alles Dinge die wir spaeter noch ausfuerlich erklaeren werden (den ganzen Hintergrund in die erste Folge zu packen waere ein bisschen viel gewesen).

    Natürlich soll nicht alles in der ersten Folge erklärt werden. Abgesehen davon, dass es gar nicht alles darein passen würde, ohne den Zuschauer mit Infos zu töten, soll ja Spannung aufgebaut und gehalten werden. Das geht ja nur, wenn man nur Häppchenweise Infos wirft.
    Aber diese Häppchen müssen halt richtig geworfen werden^^

    Du hoerst den nicht an der Stelle, aber die Kaninchen (die hoeren ziemlich gut). Und das Geraeusch das Du hoerst, ist die Art wie die Kaninchen Alarm schlagen - mal kraeftig auf dem Boden klopfen um den Rest der Schar zu alarmieren. Also weiss Cliodhna von den Kaninchen, dass irgendwas draussen passiert.

    Aaaaah. Doch, das ist mir durchaus bekannt. Allerdings hab ich das Geräusch jetzt keinem Kaniggel zugeordet, sondern wie ein Poltern von draußen. Vielleicht ein kaninchen in dem Moment dabei zeigen, wie es das macht, damit es deutlicher wird?

    Die Sache mit der Seele wird eigentlich in Folge 2 ganz gut beschrieben.

    Dann zieh ich mir die mal rein die Tage :D

    Also, hier ist es etwas zerstoererisches was vor Zeiten unter den Wurzeln eines Baumes gefangen wurde und was jetzt freigekommen ist und zwischen Anderswelt und Welt umherstreifen kann.

    Ich bleib einfach mal dran. Interessant klingt es aufjedenfall mal.

  • Doch, das ist mir durchaus bekannt. Allerdings hab ich das Geräusch jetzt keinem Kaniggel zugeordet, sondern wie ein Poltern von draußen. Vielleicht ein kaninchen in dem Moment dabei zeigen, wie es das macht, damit es deutlicher wird?

    Die fiesen Tiere halten sich nie ans Drehbuch... 8)

    Ernsthaft, bei Tieren ist immer gaaanz viel Geduld und eine Gute Portion Glueck noetig - und dann muessen wir aus der Stunde Filmmaterial das beste nehmen was halt da ist. In dem Fall waren wir froh, dass wir den Alarm ueberhaupt auf Film hatten und alle reagieren, Katharina hat da geistesgegenwaertig einfach den Text gewechselt damit es dann passt.

  • Musik ist... schwierig. Ich hab' das erst jetzt duch das Filmemachen schaetzen gelernt. Wir wollen nicht stehlen, also brauchen wir Material das uns entweder fuer den Film gemacht wird oder CC-0 oder CC-Attribution lizensiert ist - oder mit unserem Budget bezahlbar ist. Nach zwei Wochen Suche durch verschiedene Musikarchive - man findet sehr wenig.

    Jo, da hast du recht, frei verfügbare und auch noch passende Musik zu bekommen ist wirklich schwierig. Wenn man nicht komponieren kann, dann muss man sehen, wo man bleibt. Und mit der Komposition ist es ja nicht getan, wenn mans ordentlich machen will, irgendwer muss das ganz ja auch einspielen.

    Ich hab's jetzt nicht in der Praxis probiert, aber ich stelle mir vor wenn ich eine richtig schoen schwere Kamera haette statt einen compact-Camcorder dann wuerde das Bild viel ruhiger bleiben auch wenn ich mich gleich bewege - einfach der Massentraegheit wegen. Und wenn der Zoom-Knopf weniger empfindlich waere, dann waere das auch leichter zu machen.

    Das hat weniger mit dem Gewicht der Kamera (natürlich spielt das auch eine Rolle), als mit dem Stativ zu tun. Ich weiß ja nicht, was ihr da habt, aber es gibt Schwenkköpfe mit vernünftigen Gegengewichten auch schon zu günstigen Preisen.
    Beim Zoom muss ich dir recht geben, das finde ich selbst bei hochwertigen Kameras oft
    echt schwer.

    Ich mach eigentlich ueber jede Szene standardmaessig gamma, balance und tint um das Bild gleichmaessiger und interessanter zu bekommen, je nach Bedarf dann auch noch andere - aber manchmal ist das Ausgangsmaterial schon so belichtet dass Korrektur einfach Grenzen hat.

    Ok, mit piviti kenne ich mich nicht aus, aber das klingt schonmal gut. Mit Farbkorrektur kann man halt nicht nur korrigieren, sondern auch gestalten, was ich persönlich viel wichtiger finde.

    Wir sind mal zusammen gesessen und haben rumgesponnen was wir anders machen wuerden wenn wir 10.000 Euro haetten, 100.000 Euro, eine Million, zehn Millionen...

    Ach, ich finde, darüber sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Klar gehts auch ums Geld, aber ich bin ein Anhänger der Theorie, dass man auch mit wenig Mitteln ein sehr gutes Ergebnis produzieren kann, man muss nur wissen, wie. Es gibt bei uns Leute, die schwören darauf, wenn eine Orchesteraufnahme nicht mit mindestens 30 Stützmikros gemacht wird, kann die auch nichts werden. Ich (und auch einige andere) behaupte, das geht mit zwei Mikros genauso gut. Es ist nur im Vorfeld mehr Arbeit. ;)

  • So, dann fang' ich mal an unsere Filme einen nach dem anderen vorzustellen.

    Hier ist der teaser fuer den ersten Teil (ein bisschen ueber eine Minute lang).

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    Kommentar von HakalaFilm:

    Wir haben den Clip eigentlich als so etwas wie unsere erste Visitenkarte gemacht. Fuer ein Filmprojekt brauchen wir ja alles moegliche an Hilfe - Drehorte, Schauspieler, Kostueme... Die meisten Leute reagieren ein bisschen komisch wenn man sie 'einfach so' auf einen Film anspricht den man machen will (selbst in Finnland mit seiner hohen Toleranz fuer Verruecktheiten aller Art). Der Grund ist aber nicht, dass sie die Sache insgesamt komisch finden, sondern dass sie bei 'Film' sofort Urlaubsvideos im Kopf haben die die Tante unbedingt zeigen musste...

    Also, uns ging es darum dass wir hier einfach ein bisschen Handwerkszeug zeigen koennen - das Compositing fuer die Bergketten im Hintergrund zum Beispiel, recht schnelle Schnitte die mehr oder weniger im Rhythmus der Musik gemacht werden, interessante Kamerabewegungen, Spezialeffekte wie die Vision in der Schale,... die Idee war, dass Leute sehen koennen dass wir kein Urlaubsvideo machen, sondern dass die Idee Potential hat, dass wir ganz gute Sachen machen koennen wenn man uns laesst.

    Der Clip selbst ist von den Bildern nicht so beeindrueckend wie wir es jetzt machen koennten - aber er hat seinen Zweck erfuellt, statt die zwei-Personen Show die wir an disem Zeitpunkt waren koennen wir jetzt schon Gruppen von Statisten in den Hintergrund stellen, bei Bedarf haben wir jemanden fuer Tonaufnahmen vor Ort,...

    Drehgeschichten:

    Fuer das Ziehen des bannenden Pentagramms haben wir einen herrlichen Hexendolch von einer guten Freundin ausgeliehen, die diese Waffe selber als Geschenk von einem Dolchmacher (der 'puukko' ist so eine traditionell finnische Sache) bekommen hat - ein handgefertigtes Einzelstueck, ich hab' keine Ahnung was man dafuer bezahlen muesste wenn man es kaufen wuerde, aber ich vermute jetzt mal mindestens 1000 Euro.

    Damit am Guertel von Cliodhna haben wir also die Szenen wo Cliodhna durch den Wald laeuft um dann den Ritualplatz zu erreichen und ihren Kreis zu ziehen. Alles ist fertig, Katharina ist in der Mitte des Kreises, die Kamera laeuft, Katharina steht im Kreis, tastet am Guertel rum, schaut mich ploetzlich bleich an und fragt: 'Wo ist der Dolch???'

    Uns beiden geht der gleiche Gedanke durch den Kopf - wir haben grade vorher gedreht wie sie duch huefttiefen Schnee stapft. Hektisch rennen wir zum anderen Drehort zurueck, wuehlen mit den Haenden durch den Schnee - kein Dolch. Wir schauen uns an - wie erklaeren wir das unserer Freundin?

    Auf die geringe Chance dass der Dolch schon vor der Szene aus dem Guertel gerutscht ist untersuchen wir dann noch den Kofferraum des Autos - und da ist das verdammte Ding. Erleichterung bei allen...

    ***

    Die Szene wo sich der Dorfbewohner in die Huette fluechtet haben wir bei -16 Grad gedreht - die Idee war, dass er ja nur kurz zum Holz holen unterwegs ist und deshalb recht leicht gekleidet - und meistens war's nicht so schlimm, weil viel rennen involviert war. Nach einer Weile ist's aber dann doch unangenehm wenn man die Szene 12 Mal wiederholt.

    Auf dem Rueckweg im Auto clicke ich mich durch das Material auf der Kamera, und im letzten Teil wo er auf die Huette zurennt beginnt jede Szene mit 'Cut' und endet mit 'Action' - und es ist nur zu sehen wie wir diskutieren wie wir den naechsten take versuchen. Der take selbst ist nicht drauf...

    Rekonstruktion der Ereignisse: Bei der Kaelte hat die Kamera auf einen Knopfdruck nicht reagiert, Katharina dachte sie war aus und hat sie dann immer angeschaltet wenn sie sie ausschalten wollte und umgekehrt.

    Also haben wir zu Hause einen heissen Tee getrunken und sind seufzend zurueck gefahren und haben das Ganze nochmal gemacht.

  • Hier ist unser zweiter Teaser - urspruenglich war er mehr fuer die ganze Serie geplant als fuer die zweite Episode, aber die Bilder die wir fuer die zweite Episode hatten waren so viel besser dass das meiste Material daher gekommen ist, und im Endeffekt stellt er so ein bisschen die zweite Episode vor.

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    Kommentar von HakalaFIlm:

    Mit den Bildern die wir hier zeigen bin ich eher zufrieden als beim ersten Teaser - ein paar (grade die wackelige Einstellung) wuerde ich anders machen), aber vieles faengt das Dorf wie wir es zeigen moechten schon ein - wir zeigen Huetten, mehrere Dorfbewohner, man bekommt den Eindruck dass da tatsaechlich ein Ort ist wo Menschen etwas arbeiten, das Licht ist hell und die Szenen wirken viel waermer als im Winter. Ungefaher bei 1:05 ist die Szene in de Cliodhna ein Totenritual abhaelt, intern 'cathedral in the forest' genannt - die ist komplett ungeplant entstanden, ich wollte eigentlich in eine ganz andere Richtung filmen als gegen die Sonne - bis ich realisiert habe dass das eine absolut geniale Einstellung gibt wenn sozusagen Cliodhna vom Licht der Anderswelt umstahlt wird. Im fertigen Film haben wir dann auch eine passende Musik fuer die Szene gefunden, und das ist meiner Meinung nach bis heute eine der staerksten Szenen geworden die wir gemacht haben.

    Drehgeschichten:

    Wir haben das meiste Material fuer den Film gemacht als Katharina's Schwester und ihr Freund auf Urlaub hier waren, und dann auch zum ersten Mal die Kinder groesser eingesetzt. Die ganze Sache artete aus bis wir einen detaillierten Drehplan hatten, die Woche war genau durchgetaktet wer wann welches Set vorzubereiten hat und wer wann wo am Dreh ist. Ich bin mir nicht sicher ob der Urlaub sehr erholsam war...

    ***

    Wir wollten dass der Film eine Fruehlingsstimmung (arktischer Fruehling, nicht deutscher) bekommt. Eine Woche vor Drehbeginn - dichtes Schneetreiben. In den naechsten Tagen immer wieder Schneeschauer. Ich hatte gehofft dass wenigstens die Baeume schneefrei werden, da reichen ein paar Stunden ueber Null - aber immer wieder faellt neuer Schnee (in Finnland schmilzt der letzte Schnee irgendwann im Mai, und bis Juni hinein hab' ich schon Schneeschauer erlebt... - kann also passieren).

    Dann kommen die beiden an - und wir haben fast eine Woche ununterbrochen Sonne, nur ein Vormittag war ein bisschen wolkiger. Schoen wenn das Wetter beim Film mitmacht...

    ***

    Die meiste Zeit war's draussen eigentlich warm - so um die Null, in der Sonne knapp drueber. Nur bei den Tavernenszenen mit mir und Murf war das Problem, wir mussten die drin machen, in dem alten Ferienhaus einer Nachbarin. Das war, wie das hier hat so ist - recht gut isoliert, Haelt das Haus warm wenn man heitzt, aber wenn man nicht heizt, dann haelt die Isolierung das leider kalt. Drin war's -12 Grad - einmal war die Szene in leichten Hemden bekleidet ziemlich unangenehm, und zum anderen sieht man den Atem in der kalten Luft. Aergerlich - aber wir mussten die Szene eben zu dem Zeitpunkt machen.

  • Kleiner Hinweis (der wahrscheinlich zu spät kommt, der Teaser ist ja schon fertig?!)

    "nach einer Geschichte von " wird besser mit "based on a story by" übersetzt. ;) Vielleicht für den nächsten Teaser?

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?