Return to the Roots - Rückkehr zu den Wurzeln

Es gibt 225 Antworten in diesem Thema, welches 45.557 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. November 2014 um 09:40) ist von Sabrina.

    • Offizieller Beitrag

    Applaus,... Applaus

    Wie schaffst du es immer dieses Level zu halten,... ich finde den Kram den ich verzapfe grundsätzlich mies oder es schreit nach Verbesserungen.
    Ich fange an diese Story wirklich zu lieben. Klar,... hin und wieder sind ein paar Rechtschreibfehler drin, aber die übersehe ich meist, da ich davon ausgehe, du weißt wie man Worte richtig schreibt und das diese Sachen beim Schriebfluss passieren.

    Die Formulierungen:

    Seine Stimme war rau und versagte ihm den Dienst. Er hatte bereits zuviel von seinen Gefühlen Preisgegeben.


    Gerade so stellen nehme ich mir immer zum Beispiel, da mir solche Beschriebungen fehlen,... oder ich komm nicht drauf es so zu formulieren. Erste Sahne (wie der Hesse sagt)

    Weiter bitte,...

  • Haaaach....*seufz*, es ist einfach nur schön :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Marion war verletzt und verwirrt gleicher Maßen. Nie hatte sie sich vorstellen können, dass Robert noch Gefühle für sie hegte. Sie hatte angenommen im Laufe der Zeit wären seine Gefühle für sie weniger geworden. Sie hatte sich geirrt! Geirrt, wie in vielen Dingen ihres Lebens. Ihrer Kehle entrang sich ein Schluchzen. Sie sah noch einmal Roberts flehenden Gesichtsausdruck vor sich. Soviel Liebe stand darin. Liebe, die sie nicht erwidern konnte. Die Erkenntnis schmerzte und führte ihr damit auch vor Augen, dass sie Robert nie richtig geliebt hatte. Er war damals ein Fels in der Brandung gewesen, an den sie sich mit verzweifelter Kraft geklammert hatte, nur um nicht unterzugehen. Er hatte ihr die Stärke gegeben sich mit Robins Tod abzufinden. In die Zukunft zu schauen und Robins Vermächtnis weiterzuführen, den Kampf gegen alle Ungerechtigkeit. Robert hatte es nicht verdient jemanden zu lieben, der seine Liebe nicht erwidern konnte. Und warum? Sie gestand es sich ein. Weil sie noch immer Robin liebte, nach wie vor. Über den Tod hinaus. Er war ein Teil von ihr. Damals auf der Anhöhe, als er ihr und Much das Leben rettete, indem er seines opferte, war nicht nur er gestorben, sondern auch ein Teil von ihr. Marion achtete nicht auf den Weg den sie nahm. Sie stolperte tiefer in den Wald. Die Verzweiflung trieb sie vorwärts. Mit tränenverschleierten Blick sah sie nicht die hoch stehenden Wurzeln. Ihr Fuß verfing sich in einer. Sie landete hart auf den Knien. Schluchzend rollte sie sich in ihrem Schmerz zusammen. Schon sehr lange hatte sie diesem Schmerz so nachgegeben. Ihr fehlte einfach die Kraft die Gefühle zurück zu halten. Noch einmal durchlebte sie die letzten Augenblicke auf der Anhöhe. Sie presste die Augen zusammen atmete in heftigen kurzen Stößen bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigten. Vor ihren Augen entstand sein Gesicht. Robin, der sie mit schräg gelegtem Kopf musterte. Seine grünen Augen funkelten belustigt, so als wollte er sagen, na komm schon Marion. Es ist alles halb so schlimm! So hatte er es immer getan, bevor er ihr aufhalf und sie in den Arm nahm. Sie sehnte sich nach seinen Armen, seinem Schutz und der Geborgenheit die er ausstrahlte. Nach einer Weile ließ der Schmerz etwas nach und sie richtete sich auf. Es war Zeit zurück ins Dorf zu gehen. Vor ihrer ersten Begegnung mit Robert graute es ihr aber es war unumgänglich ihm zu begegnen. Wie würden sie jetzt miteinander umgehen?

    Auf dem Weg durch die dichten Zweige, hörte sie eine wohlbekannte Stimme. Sie erkannte Johns dunkle Bassstimme. Sein Tonfall war leise aber eindringlich. Marion spähte durch die Zweige. In einiger Entfernung erkannte sie Johns große bärenhafte Gestalt. Seine ganze Körperhaltung war angespannt. Marion ahnte, dass die Anspannung an dem Mann lag, mit dem er sich gerade unterhielt. Der Hauptmann! Man hatte ihn an einen Baum gefesselt. Marion sah nur das seitliche Profil von ihm und wieder machte ihr Herz einen Satz. Nein! Rief sie sich zu Ordnung. Vielleicht hatte Tuck doch mit seiner Vermutung Recht. Sie hatte Robins Tod nie überwunden und sah in dem Hauptmann jetzt mehr Ähnlichkeit als eigentlich vorhanden war. Mit einer schnellen Bewegung teilte sie die Zweige. Beide Köpfe ruckten in ihre Richtung. „Marion!“ Johns Hände umklammerten den Stab den er hielt. Er runzelte die Stirn und musterte sie besorgt. „Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?“ Vorsichtshalber wischte sie noch einmal über die Augen. „Ja, John!“ Sie spürte den fragenden Blick des Hauptmanns von der Seite. Und obwohl sie es sich fest vorgenommen hatte nicht auf ihn zu reagieren, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Sie atmete tief durch ehe sie seinem durchdringenden Blick begegnete. Grün, wie das Grün der ersten Blätter im Frühling... Ein warmer Schauer rann ihr das Rückgrat hinunter. Und eine ganze Horde an Schmetterlingsflügeln in der Magengegend brachten sie vollends aus dem Gleichgewicht.
    Ihr Blick glitt weiter über sein Gesicht, verweilte an den entstellenden Narben. Sie hörte wie er scharf die Luft einsog und dann den Kopf abwendete. Ein seltsamer Stich durchfuhr ihre Brust, als sie das sah. John räusperte sich in ihrem Rücken. Sie drehte sich zu ihm. „Robert sagt, es wird Zeit zum Aufbruch, Marion!“ Mit dem Kopf deutete er Richtung Dorf. Marion folgte mit dem Blick der Richtung. Einer der es nicht besser wusste, konnte nicht mehr erkennen, dass noch von einiger Zeit ein Kampf hier getobt hatte. Die Dörfler und Outlaws hatten ganze Arbeit geleistet. In ihrem Rücken machte sich John an den Fesseln des Hauptmanns zu schaffen. Er fesselte dem Gefangenen die Handgelenke auf den Rücken. Das Ende des Seils, dass er noch daran band, behielt er fest in der Hand. Durch die Art der Fesselung musste der Gefangene vorgehen.„Dann wollen wir mal!“ Gab John das Zeichen. Marion schluckte. Sie konnte nicht erklären warum aber am liebsten hätte sie John das Seil entrissen und dem Mann damit zur Flucht verholfen. Andererseits wollte sie endlich Gewissheit haben. Wissen wer dieser Mann war, der sie so aus dem Gleichgewicht brachte. Warum fühlte sie sich zu ihm hingezogen, lag es nur an seiner Ähnlichkeit mit Robin. In diesem Moment drehte er den Kopf und ihre Blicke trafen sich. Grünes Feuer, so hatte sie es genannt. Dieser Mann empfand mehr für sie als er zugeben wollte. Dieser Blick hatte es offenbart und das löste in Marion ein warmes Gefühl aus, das anwuchs größer wurde sich in ihrer Brust ausbreitet. Es ließ selbst dann nicht nach, als sie schon lange den Blickkontakt beendet hatten. Sie musste mehr heraus finden! Doch wer würde ihr dabei helfen? Marion viel nur ein Name ein der das vielleicht konnte. Herne!

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Simon hielt den Kopf gesenkt und achtete auf den unebenen Pfad. Unterdessen ließ er seine Gedanken fieberhaft arbeiten. Seit er in Nottingham angekommen war, seit dem schien alles schief zu gehen. Seine Kopfschmerzen, die Anfälle, seine Träume alles hatte sich verschlimmert. Zuvor war es nur selten dazu gekommen, doch jetzt? Er wusste dass die Anfälle von innerer Anspannung ausgelöst wurden. Von Ereignissen oder Orten... Konnte es sein, dass die Bilder seine verschütteten Erinnerungen waren? Erinnerungen, an sein vergangenes Leben? Bisher hatte er diesen Gedanken verdrängt, doch jetzt gefesselt, zur Untätigkeit verdammt, verstärkten sie sich. Er hörte die Stimmen der Männer um sich. Sie hatten ihn in die Mitte genommen. Eine Flucht war somit unmöglich, selbst wenn er sich aus den Fesseln befreien könnte. Er wusste wenn er jetzt den Kopf hob und in ihre Gesichter sah würde er blanken Hass erkennen. Diese Männer hassten ihn! Oder sie hassten viel mehr das wofür er als Normanne stand. Knechtschaft, Frondienst, Hunger, Gewalt und noch vieles mehr. Und tief in seinem Innern spürte er, aufsteigende Wut. Aber nicht auf diese Männer sondern auf den Sheriff, der das den Menschen antat. „He, du da, pass doch auf!“ Simon wurde von einem der Kerle angerempelt. Er strauchelte konnte sich aber noch Abfangen. Er sah in das junge Gesicht, der ihn höhnisch angrinste. Ärger stieg in Simon hoch, doch er drängte die Wut zurück. Was sollte es bringen? Er atmete tief durch und erhielt einen neuen Rempler dieses Mal von der anderen Seite. Simon unterdrückte sein drohendes Knurren, er schaffte es aber nicht ganz „Hörst du das? Fast wie ein Wolf! Weist du Normanne, was wir im Dorf mit Wölfen tun? Wir graben ein Loch. Tief! Dann spitzten wir Pflöcke an und rammen sie tief in die Erde am Boden des Lochs. Und dann? Dann legen wir den Köder und warten ab. Was meinst du Normanne, willst du der Wolf oder der Köder sein?“ Soviel Hass! Tief in seinem Innern fühlte Simon einen schmerzhaften Stich. Er hielt dem Blick des jungen Mannes stand, der jetzt kaum eine Armlänge von ihm entfernt stand. Sein Blick veränderte sich. Er wurde zu Much. Der Gedanke ließ ihn zusammenzucken Muchs Gesicht ein rothaariger Jungen an Marions Seite. Soviel Angst stand ihm im Gesicht. Er hatte geahnt was er vor hatte.. Das Bild veränderte sich Muchs ängstliche Züge verschmolzen mit dem hasserfüllten Gesichtszügen des Jungen der jetzt vor ihm stand. Simons empfand keine Wut mehr sondern nur noch Mitgefühl mit dem jungen Burschen. „Warum empfindest du solchen Hass? Was haben sie dir angetan?“ Es war eine ruhig gestellte Frage, die alle anderen in seiner Umgebung verstummen ließen. Selbst die Waldgeräusche traten in den Hintergrund. Der junge Mann war wie erstarrt, ehe er die Fäuste ballte. „Mein Vater! Sie haben ihn einfach abgeschlachtet. Weil er die Abgaben nicht aufbringen konnte.... Sie haben ihn liegen lassen auf dem Weg. Einfach so....“ Die Augen des jungen Mannes waren weit aufgerissen, so als wenn er noch einmal das alles durchlebte. „Sie haben uns zurück gehalten. Keiner durfte ihm helfen... Wir haben zugesehen wie er verblutete...“ Unterschiedlichste Gefühle verzehrten das junge Gesicht. „Jetzt wisst ihr es! Ich werde immer euch Bastarde bekämpfen! Immer solang ich lebe!“ Seine Begleiter traten an seine Seite und legten ihm tröstend ihre Hände auf die Schultern. „Schon gut, Mat. Er ist die Sache nicht wert.“ Näher kommende Schritte ließen Simon in die Richtung sehen. Der Anführer der Outlaws näherte sich ihrer kleinen Gruppe. „Was ist hier los? Gibt es Schwierigkeiten, Mat?“ Dabei richteten sich seine zu Schlitzen verengten Augen auf Simon. „Nein!“ „Gut, dann trennen sich jetzt unsere Wege! Geht zurück in eure Dörfer! Verhaltet euch ruhig. Ich schicke euch eine Nachricht wenn sich alles beruhigt hat. Ich kümmere mich weiter um den Gefangenen!“ Mit diesen Worten streckte er die Hand nach dem Seil aus. Für einen kurzen Sekundenbruchteil spielte Simon mit dem Gedanken zu fliehen, doch wo hin? Der Sheriff würde nicht zögern, ihn als Sündenbock hinzustellen. Es gab kaum Überlebende und ob diese nach Nottingham gelangten, um seine Version der Geschichte zu bestätigen, war mehr als unwahrscheinlich. Also folgte er seiner Intuition die ihm riet, sich ruhig zu verhalten und abzuwarten was die Outlaws weiter mit ihm vorhatten. Er erhaschte einen Blick auf Marion. Es gab da noch einen Grund weswegen er bleiben wollte. Und der war sie!

    Es ging nur langsam voran. Nachdem sich die jungen Männer aus den umliegenden Dörfern von ihrer Gruppe getrennt hatten, schlug Robert den dicht bewachsenen Trampelpfad tiefer in den Sherwood ein. Er überließ die Führung Nasir und ließ sich weiter zurückfallen, bis zum Ende des Zugs. Er musste nachdenken. Der Kampf und die anschließende Auseinandersetzung mit Marion hatte ihn ausgelaugt. Er fühlte sich müde, leer, ausgebrannt. Und wieder einmal stellte er sich die Frage, wozu er das alles tat. Im Grunde wusste er die Antwort. Für Marion! Wäre er ihr nicht damals begegnet in Huntington und hätte sie nicht seine Hilfe gebraucht als Owen of Klam sie entführte, wäre er heute Earl, Earl of Huntington. Sie war der Grund gewesen, dass er Hernes Ruf doch noch folgte, Robins Nachfolge angetreten hatte und auch nach Marions Befreiung weiter machte. Sie war für alles der Grund. Natürlich war es schon immer sein Ziel gewesen, für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch sein Vater der Earl, hatte seinem rebellischem Sohn klargemacht, das er auch als Earl viele gute Dinge für die Menschen tun kann. Robert war bereit gewesen und dann war er Marion begegnet. Hatte das Leuchten in ihren Augen gesehen, wenn sie von Robin sprach. Es gab kein zurück, er hatte sich bereits in sie verliebt. Und in ihm war der Wunsch geboren, dasselbe Leuchten in ihren Augen zu sehen, wenn sie ihn ansah. Nein, das hatte er nicht erreicht. Gestand er sich jetzt verbittert ein. Er hatte immer an zweiter Stelle gestanden. Hinter Robin! Es war vorbei! Sie würde nicht mehr zu ihm kommen. Sie war nur noch da, weil es zu gefährlich war, ins Kloster zurück zu kehren. Ansonsten wäre sie schon längst gegangen. Zurück zu ihrem Leben hinter Klostermauern. Zu einem Leben ohne ihn! Seine Brust schmerzte bei dem Gedanken, wie hatte er nur denken können, das sie noch etwas für ihn empfindet. Welch ein Irrtum! Wie so vieles zuvor..
    Er schüttelte leicht den Kopf und wendete sich anderen Gedanken zu. Der Gefangene..
    War er wirklich der Hauptmann des Sheriffs? Der „Schlächter von Lincolnshire“? Dem Aussehen nach zu schließen könnte er es gut möglich sein. Groß gewachsen, dunkle schulterlange Haare, ein schlanker wenn auch muskulöser Körperbau. Er hatte die katzengleiche Art registriert, als er zum Kampf überging. Die Art wie er seinen Gegner taxierte. So kämpften nicht Normannen. Man brachte ihnen eine andere Art des Kämpfens bei. Selbst die Art wie er sein Schwert beherrschte, hob ihn von anderen Kämpfern ab. Ihm viel wieder ein, wie Marion von ihm gesprochen hatte. Ihre Stimme hatte dabei gebebt. Er zog die Augenbrauen zusammen. Was hatte das zu bedeuten? Er drehte den Kopf und begegnete dem Blick klarer grüner Augen die ebenfalls auf ihn gerichtet waren. Sekundenbruchteile später senkte sich der dunkelhaarige Schopf. Doch es hatte ausgereicht, die unterschiedlichsten Emotionen darin zu sehen. Ärger, Interesse und Neugier. Das Letztere überraschte Robert am meisten und er nahm sich vor, sobald sie ins Lager kamen, den Mann genauer in Augenschein zu nehmen.

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  • Sie musste zu Herne! Das war sicher. Der Gedanke war Glasklar in Marions Kopf. Herne war derjenige gewesen, der sowohl Robin wie auch anschließend Robert berufen hatte. Er hatte damals Robin geleitet. Ihm in schwierigen Situationen geholfen, er würde wissen und er würde ihr raten. Mehr als einmal hatte sie Hernes Magie erlebt. Der Herr der Bäume, wie er von den Dörflern verehrt wurde, war mehr als nur eine Legende. Die Magie von Herne dem Herrn der Bäume schaffte vieles woran sie jetzt noch nicht zu glauben wagte.
    Nimm dich zusammen, Marion. Du hast auch damals gehofft, das Herne das unmögliche schafft. Damals hat dich Herne enttäuscht. Erwarte nicht zu viel von ihm! Der Gedanke war ernüchternd. Es war abwegig, gerade zu gefährlich, zu viel von ihm zu erwarten. Sie musste sich die Tatsachen vor Augen führen. Robin war Tod! Gestorben auf der Anhöhe! Und was immer es war, was sie in dem Hauptmann wiedererkannte und was sie zu ihm hinzog, er war nicht Robin!
    Doch zu erst musste sie Herne finden. Und das war gar nicht so einfach. Sie wusste in welchem Teil des Waldes Hernes Höhle lag. Allerdings hatte sich der Wald in den letzten Jahren verändert. Sie zweifelte ehrlich gesagt daran, den Weg dorthin finden zu können. Robert zu Fragen stand außer Frage. Nicht nach ihrer letzten Auseinandersetzung. Ob Herne kommen würde, wenn Sie ihn rief? Marion zweifelte daran. Sie zermarterte sich den Kopf und achtete dabei nicht auf eine hoch stehende Wurzel. Will fing sie gerade noch auf als sie strauchelte. „Marion, alles in Ordnung?“ Er sah ihr mit gerunzelter Stirn ins Gesicht. Sie wich seinem forschenden Blick aus. „Ja! Ich .. danke dir!“ Will hielt sie weiterhin fest, bis Marion wieder den Blick hob. Ein leichtes schiefes Grinsen erhellte seine Züge. „Du hast es noch nie gekonnt!“ Ärger stieg in ihr auf. „Was meinst du?“ Sie machte sich von ihm los. „Lügen, man sieht es dir an der Nasenspitze an. Das hat auch Robin immer gesagt...“ Er brach ab und in seinen Augen stand einen Moment der Schmerz. „Sorry... Ich hab nicht nachgedacht!“ Das Grinsen wirkte wie weg gewischt. Jetzt war er wieder der harte unnahbare Scarlet. Wie würde er reagieren wenn sie ihn nach dem Hauptmann fragte? Was er für einen Eindruck er auf ihn machte? Ob auch er diese Ähnlichkeit sah? Sie unterdrückte die Worte, Will würde sie für verrückt halten. Scarlet hatte sich abgewannt um den anderen zu folgen, doch einer Eingebung folgend, hielt sie ihn zurück. „Wann hast du Herne das letzte Mal gesehen?“ Überrascht drehte er sich zu ihr um. „Herne? Meinst du etwa den Kerl mit dem Hirschgeweih auf dem Kopf?“ Sein ironisches Grinsen, war wieder in sein Gesicht zurück gekehrt und Marion war froh darüber. „Ja, denn!“ „In den letzten Monate nicht... Robert war einige Male bei ihm. Da musst du ihn fragen.“ „Nein!“ Das Wort war schneller heraus als geplant. Seine Augen blitzten. „Ah, ihr habt miteinander geredet! Und?“ „Was?“ Marion wurde nun wirklich ärgerlich. „Habt ihr das geklärt?“„Ich wüsste gar nicht, dass es was zu klären gab!“ „Marion!“ Er stöhnte auf und sah zum Himmel. „Ich will verdammt sein!“ „Sei vorsichtig mit dem was du dir wünschst, Will Scarlet. Manches Mal geht es in Erfüllung!“ „Ah, die Nonne meldet sich zu Wort!“ „Ja, ich bin Nonne, wenn du nichts dagegen hast!“ Marion konnte sich nicht beherrschen und stampfte nicht gerade Damenhaft mit dem Fuß auf. „Doch, habe ich!“ Beide sahen sich jetzt wütend an. „Wenn du es so genau wissen willst. Ich habe das mit Robert geklärt, wenn es dich auch gar nichts angeht, William Scatchlock. Und jetzt “, sie drehte das Gesicht zur Seite „geh mir aus dem Weg!“ Will sah noch das feuchte Glänzen in ihren Augen.

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  • Tuck wurde mit der Zeit die er wartete, immer nervöser. Er machte sich Sorgen. Sorgen, um Marion, Robert und die Anderen. War Roberts Plan nicht aufgegangen? War etwas schief gelaufen? Die Stille des Waldes zerrte an seinen Nerven. Um sich abzulenken, hatte er aus den letzten Resten, einen Eintopf gekocht. Der Kochtopf hing über der Feuerstelle. Mit dem Löffel rührte er die Suppe durch und schnupperte. Hinter ihm räusperte sich jemand. Tuck ließ vor Schreck beinahe den Holzlöffel fallen. Er wirbelte herum und keuchte. „Will, bei allen Heiligen! Willst du mich gleich unter die Erde bringen?“ Will grinste ihn nur an. „Wieso? Haben wir dich beim essen gestört? Das riecht gut!“ Genießerisch schnupperte Will an dem Kessel. „Beim Essen gestört, so so. Ich bin vor Angst um euch beinah gestorben! Wo ist Marion?“ „Keine Sorge, Tuck. Sie ist unverletzt! Also kein Grund das Essen kalt werden zu lassen.“ Er griff nach den Holzschalen neben dem Feuer. Tuck war viel zu abgelenkt um Will darauf hinzuweisen, dass es für alle reichen sollte. Besonders da er Marion gerade entdeckte. Ihre Kleidung war schmutzig an manchen Stellen zerrissen aber mehr Sorge bereitete Tuck dieser nachdenkliche Gesichtsausdruck. Den kannte er zu genüge. Und das bedeutete, dass sein Schützling etwas plante, fragte sich nur was? Er nickte Robert zu, der an ihm vorüber ging. Roberts verschlossene Miene sprach Bände. Etwas war in den letzten Stunden zwischen Marion und Robert passiert. Robert folgte ein dunkelhaariger Mann. Man hatte ihm die Handgelenke vor der Brust zusammen gebunden. Er trug die Farben Nottinghams. Tuck wollte bereits zum Feuer zurück gehen, als der Mann den Kopf hob. Sein Gesicht war schmal mit ausgeprägten Wangenknochen. Dunkle Augenbrauen, schmale Lippen die jetzt zusammengepresst waren. Ein entschlossener Zug lag um seinen Mund. Doch das was Tuck dazu bewegte scharf den Atem einzuziehen, waren seine Augen. Grün! Umrandet mit einem dunklen Ring der beinahe schwarz wirkte. Goldene Funken blitzten darin, ehe er den Kopf abwendete. Doch die Zeit hatte für Tuck ausgereicht die ganze Entstellung des Gesichts zu erkennen. Drei wulstige Narben verliefen quer über sein Gesicht. Und gaben ihm ein entstellendes Aussehen. Eine verlief von der rechten Schläfe bis zum Nasenbein. Die zweite nahm ihren Anfang oberhalb seines linken Ohrs und zog sich quer über die Stirn ehe Sie im Haaransatz verschwand. Die dritte und weitaus schlimmste zog sich quer über seine obere Gesichtshälfte. Tuck schluckte. Kein Wunder das man diesem Mann den Beinahmen „Teufel“ gegeben hatte. „Der Schlächter von Lincolnshire.“ Er flüsterte es mehr zu sich selbst und unterdrückte den Wunsch sich zu bekreuzigen. Sollte man den Gerüchten glauben, war er ein wahrer Teufel. Allerdings wurde Tuck das Gefühl nicht los, dass der Mann etwas ausstrahlte, was ihm vertraut vorkam. Er kam nur im Moment nicht drauf, was es war. Er schaute zu, wie Robert den Dunkelhaarigen an einen Baumstamm in der Nähe fesselte. Der Mann hielt weiterhin den Kopf gesenkt, so dass sein Haar ihm ins Gesicht viel und einen Großteil der Narben verdeckte. Mit solchen Entstellungen zu Leben, war nicht gerade leicht. Und vielleicht war das der Grund, für seine schrecklichen Gräueltaten. Mit einem Seufzer wendete sich Tuck wieder dem Kessel zu.

    Simon hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Irgendwann in der Nacht hatte er den Kampf gegen seine Müdigkeit verloren. Dämmriges Licht kroch über den Waldboden, als er die Augen wieder öffnete. Seine Handgelenke schmerzten von den einschneidenden Stricken. Man hatte ihn an den Stamm einer Eiche gefesselt. Die abnorme Haltung der Arme schmerzte in den Schultergelenken. Er lehnte sich mit dem Oberkörper zurück an den Stamm und entlastete somit die Schultergelenke. Geräusche drangen zu ihm. Schritte, das rascheln von trockenem Laub, leise Stimmen die sich unterhielten. Er hörte den Wind in den Blättern. Die Geräuschkulisse war seltsam vertraut und bewirkte ein seltsames Kribbeln in seiner Magengegend. Ein anderes Geräusch trat in den Vordergrund. Näher kommende Schritte! Er schaute hoch und erkannte dass es der Mönch war, der auf ihn zuging. Die braune Kutte die er trug, hatte schon bessere Tage erlebt. In der Hand hielt er einen Becher. Zwei Schritt von ihm entfernt blieb der Mönch stehen. Das gutmütige rundliche Gesicht passte nicht so ganz, zu den sehr vorsichtig blickenden Augen. Ja Mönch, es ist besser Abstand von einem Teufel zu halten. Dachte Simon in einem Anfall von Bitterkeit. „Ah, ihr seid wach und habt sicher Durst!“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. Der Mönch schaute ihn abwartend an. Wartete er auf eine Antwort? Oder wartete diese Mönch darauf, dass er sich in den Fesseln aufbäumte wie ein tollwütiges Tier, mit dem man ihn häufig verglich? Simon fühlte wie seine Abneigung gegen alles Geistliche die Oberhand gewann. Sie waren doch alle gleich! Diese Pfaffen und Äbte! Scheffelten sich das Geld armer Leute in die Taschen, die eh nichts hatten. Wollten den Menschen weismachen, das einem durch klingende Münzen die Sünden vergeben sei, die sie hier auf Erden taten. Das war der wahre Abschaum! Es stieg ihm die Galle hoch, wenn er an den Mönch dachte, der ihn damals vor vielen Jahren hatte pflegen sollen. Simon hatte an diese Zeit, so gut wie keine Erinnerung aber das stand ihm noch vor Augen, als wäre es erst gestern gewesen.

    „Warum tut ihr das für solch einen Abschaum? Er wird so und so nicht überleben! Lohnt es die Mühe und euer Geld? Gebt es lieber der Kirche! Dort ist es sicher aufgehoben und ihr habt ein Werk Gottes getan und auch zur Rettung euer Seele.“ Simon konnte das klingen von Münzen hören. Ganz in seiner Nähe. Gerne hätte er gesehen wer da sprach, doch er war zu schwach den Kopf zu drehen oder die Lider zu öffnen. Er dämmerte in einem Zustand des Schmerzes und der Qualen dahin und wünschte sich nicht zum ersten Mal den Tod. Warum kann ich nicht sterben? Doch etwas hielt ihn am Leben. Ein Gedanke der verschüttet unter Zentner schweren Lasten irgendwo ruhte. Sein Grund weiter zu leben. Doch so sehr er sich den Kopf auch zermarterte, in seinem Hirn war nur Leere, Dunkelheit und Schmerz.
    Simon schluckte hart bei der Erinnerung und nickte dem Mönch der vor ihm stand zu. Der nahm es als zustimmende Geste und kam näher. „Hier!“ Er hielt Simon den Becher an die Lippen. Gierig trank er den verdünnten Wein. Viel zu schnell war der Becher leer. Der Mönch trat zurück aber er machte keine Anstalten wieder zum Feuer zu gehen. Simon konnte seinen Blick auf sich gerichtet fühlen und wieder gewann die Wut die Oberhand. „Was?“ Es hörte sich an wie ein Knurren. „Stimmen die Geschichten? Ihr seid doch der Hauptmann des Sheriffs?“ Die erste Frage überraschte ihn. Noch nie hatte jemand die Geschichten bezweifelt. Die Gräueltaten des „Schlächters von Lincolnshire“, besonders wenn man seine Entstellungen sah. Wer wie ein Teufel aussah, musste auch teuflische Taten begehen. Das war die Denkungsart der Leute. Er schenkte dem Mönch ein zynisches Lächeln. „Zweifelt ihr daran? Dann macht mich los und ich werde es euch beweisen!“ Der Mönch wich nicht zurück, sondern runzelte nur nachdenklich die Stirn. „Diese Narben? Woher habt ihr sie?“ Simon zuckte zusammen. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Er senkte instinktiv den Kopf damit ihm das Haar ins Gesicht viel und es einen Großteil der Narben verdeckte. „Von einem Kampf!“ „Ihr müsst schwer verletzt gewesen sein. Ein Wunder das ihr es überlebt habt…“ Der Mönch sprach mehr zu sich selbst als zu ihm. „Das hat der Mönch auch gesagt und das ich das Geld und die Mühe nicht lohne!“ Die hasserfüllten Worte waren schneller heraus, als es Simon bewusst war. Die Verbitterung machte seine Stimme scharf. Dieses mal war es der Mönch, der zusammen zuckte. Dennoch hatte er sich schnell wieder gefasst. Mit einem Räuspern meinte er. „In Gottes Herde gibt es viel zu oft schwarze Schafe. Das ist mit ein Grund warum ich hier bin.“ Simon hob noch einmal den Kopf an um seinen Blick zu begegnen. „Ihr habt mir meine Frage noch nicht beantwortet. Stimmen die Geschichten?“ Simon erwiderte lange seinen Blick. Wog dabei ab, ob er die Wahrheit sagen sollte und entschied sich schließlich dafür. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Der Mönch hatte es verstanden den um seine Mundwinkel zuckte es leicht, ehe er ihm zunickte. „Ich werde euch etwas zu essen bringen!“ Simon sah dem Mönch hinterher. Vielleicht musste auch er, sein Ansichten ändern.

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  • Super geschrieben, Sabrina. Man riecht beim Lesen förmlich das Essen aus dem Kessel. Weiter so!!

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Marion erwachte in den frühen Morgenstunden. Das erste schwache Licht schien durch die Blätter der Baumkronen. Sie blieb reglos liegen und lauschte auf die Geräusche in ihrer Umgebung. Das Rascheln der Blätter in der Baumkrone über ihr. Irgendwo im Unterholz knackten leise Äste. In einiger Entfernung hörte sie leise Schnarchgeräusche und sie musste widerwillig lächeln. Die Glut des Feuers zischte, ansonsten war es still. Sie hatte gestern bis spät in die Nacht überlegt, wie es ihr gelingen sollte, den Weg zu Hernes Höhle zu finden. Aber so sehr sie auch nachdachte, es blieb nur ein Weg. Sie musste zumindest einen der Gefährten ins Vertrauen ziehen. Ihre Wahl war dabei auf John gefallen. Der gutmütige Hüne würde ihr zuhören, besser als Tuck und geduldiger als Will. Robert kam von vornherein nicht in Frage. Much hingegen... Er war die zweite Möglichkeit sollte John sich weigern ihr den Weg zu zeigen. Sie war noch einmal eingenickt. Der Essensduft, der ihr in die Nase stieg, weckte sie zum zweiten Mal an diesem Morgen. Die Geräuschkulisse war um einiges lauter und sie verzog das Gesicht. „Ah na endlich! Ich dachte schon du willst auch den Mittag verschlafen!“ Tucks Stimme vibrierte vor Erheiterung.
    „Verdammt!“ Mit der Hand beschattete sie ihre Augen, da die hoch stehende Mittagssonne sie blendete. Sie stemmte sich hoch. Jeder Knochen im Körper schien zu schmerzen. Mühsam unterdrückte Marion ein Aufstöhnen. Die Standpauke von Tuck am gestrigen Abend hatte ihr bereits gereicht. Er brauchte nicht noch Recht zu behalten mit seiner Voraussage. Sie strich sich die wirren Locken aus dem Gesicht und gähnte undamenhaft. Tuck schnalzte missbilligend mit der Zunge. Eine alte Angewohnheit die er nie abgelegt hatte. Sie quittierte es mit einem Lächeln. Ihr Blick glitt durchs Lager. Sie sah nur Nasir, der am Feuer saß und seine Krummschwerter mit einem Schleifstein schärfte. Als er ihren Blick spürte, sah er hoch. Ein unmerkliches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Die schwarzen Augen blitzten, ansonsten sagte er nichts. Marion nickte ihm zu und er murmelte ein Wort in seiner fremdländischen Sprache. Tuck ging zu dem Kessel über dem Feuer und schnupperte. „Kaninchen! Was kann es besseres geben?“ Auf Anhieb fielen Marion einige Gerichte ein, doch sie schwieg. Auf eine Diskussion über Essgewohnheiten wollte sie sich nicht einlassen. „Wo ist John?“ „Mit Robert und Will auf Jagd. Much hält Ausschau nach ihnen! Sie müssten bald zurück sein.“ Tuck schöpfte etwas von dem Kaninchenragout in eine Holzschale und stand brummend auf. Einer Eingebung folgend griff sie danach. „Für wen ist das?“ Tuck hob überrascht eine Augenbraue. „Der Gefangene...“. „Das mach ich!“ Ihre impulsive Antwort ließ Tuck aufschauen. Das war eine einmalige Gelegenheit, ungestört mit dem Hauptmann zu reden. Vielleicht erhielt sie auf diese Weise mehr Informationen über ihn. Tuck sah sie immer noch perplex an. Sie nutzte seine Sprachlosigkeit aus und nahm ihm die Schale aus der Hand. Als sie sich eilig umdrehte, begegnete sie einem dunklen Augenpaar, das sie vom Feuer aus beobachtete. Nasir sah sie einen Moment lang scharf an, ehe er ihr leicht mit dem Kopf zunickte. Sie verstand es auch ohne Worte, als sein Einverständnis.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (4. November 2013 um 07:21)

  • Weiterhin sehr gut. Wie gehts denn weiter? :D

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

    • Offizieller Beitrag

    Und WEEEEITER?

    Einverständnis und nun????
    Du hältst gerne an spannenden Stellen an,... einerseits für die Spannung gut, aber andererseits für den Leser schade. :D
    Ein paar Rechtschreibfehler haben sich wieder eingeschlichen, aber wer bin ich schon da was zu sagen. In meinen Texten tummeln die sich auch wie auf einem freien Basar, wenn ich im Schreibfieber bin ;)

    Bin wie immer gespannt auf mehr und die Sicht aus Marion gefällt mir immer sehr gut. Sie ist eine starke Frau mit eigenen Idealen. Fernab der höfischen Dame, das finde ich super.

    LG
    Kadjen

  • Danke melli und danke Kadjen das ihr mir ein Feedback gebt, dass ist immer sehr wichtig!
    Um die Rechtschreibfehler auszumerzen wäre es gut wenn du mir sie nennst Kadjen, dass würde schon helfen.

    Marion ist auch eine meiner Lieblingscharaktere gerade weil sie sehr vielseitig ist. Nicht nur ne Dame sondern sie hat auch eine wilde Seite die sie öfters zeigt, mit vielen Gefühlen die sie offen zeigt. Aber auch Will Scarlet und natürlich Robin sind sehr starke Charaktere die ich gerne schreibe.
    Ach ja Robin...Seufz ich komm nicht los. Ist wie ne Droge für mich! :love::love:

    Im Gehen glättete Marion ihre Kleidung. Die weite Hose und das unförmige Hemd, was sie von Much geliehen hatte, verbargen ihre weiblichen Rundungen und zum ersten Mal, seit sie im Lager war, störte sie das. Mit jedem Schritt in seine Richtung begann ihr Herz heftiger zu pochen. Seine Haltung, die Art, wie er mit gesenktem Kopf am Baumstamm lehnte, all das erinnerte sie an eine andere Szene. Vor ihren Augen sah sie Robin in einer ähnlichen Körperhaltung, gefesselt im Kerker. Affkamp am Felsen, der Name brachte eine Flut an Erinnerungen und Gefühlen mit sich. Nur wenige Wochen nachdem sie von dort in den Sherwood zurückgekehrt waren, hatte der Sheriff ihnen den Hinterhalt in Wickham gestellt. Marion war stehen geblieben. Der Gefangene war nur wenige Schritte von ihr entfernt. Noch immer zeigte er keinerlei Anzeichen, dass er sie gehört hatte. Die dunklen Haarsträhnen waren ihm in die Stirn gefallen und verdeckten einen Großteil seines Gesichts. Ihr Blick glitt tiefer. Über seine breite Brust, die schmalen Hüften, den Gurt den er dort trug. Seine Oberschenkel zeichneten sich unter dem Stoff der engen Beinlinge ab. Durch das ständige Reiten war seine Muskulatur stark entwickelt. Seine Füße steckten in geschnürten Stiefeln die ihm bis zur Wade reichten. „Gefällt Euch, was Ihr so eingehend betrachtet? Ich dachte Ihr wäret Nonne….“ Seine Stimme jagte ihr einen warmen Schauer durch den Körper und sie schluckte hart. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Marion war sich sicher nicht antworten zu können, dennoch klang ihre Stimme fester als gedacht. „Ihr zieht die falschen Schlüsse! Ich bring euch lediglich das Essen.“ Nur jemand der Marion sehr gut kannte, konnte das leichte Beben in ihrer Stimme hören. Sie reckte das Kinn kämpferisch nach vorn und ging auf ihn zu. „Wo ist der Mönch?“ Es klang irritiert, beinahe wütend. Für einen Moment zögerte Marion. Doch dann gab sie sich einen Ruck und trat einen weiteren Schritt näher. Endlich konnte sie seine grünen Augen zwischen den dunklen Strähnen hervor blitzen sehen. Es rieselte warm über ihr Rückgrat. „Falls ihr Tuck meint, er hat noch andere Dinge zu tun. Außerdem wollte ich Euch etwas fragen.“ Er verengte seine Augen zu Schlitzen. „Schickt man neuerdings Nonnen, um Gefangene auszuhorchen?“ Seine Stimme troff vor Verachtung. Marion hielt unwillkürlich die Luft an. Dieser sarkastische Tonfall in seiner Stimme weckte ihre Wut. Sie funkelte ihn herausfordernd an. „Niemand hat mich geschickt! Ich kam um… um euch zu danken. Aber wie ich sehe…“ Sie reckte das Kinn angriffslustig nach Vorne. „Seid ihr auch nicht besser, als all die anderen Normannen, die ich kenne. Ihr, ihr…“ Marion suchte nach Worten. „Mein Name ist Simon.“ Irritiert schüttelte Marion den Kopf. Er hatte sich aufgerichtet und nun konnte sie ungehindert von Haaren sein Gesicht betrachten. Seine Gesichtsform war schmal, er hatte eine ausgeprägte Nase, schmal geschwungene Brauen über grünen ausdrucksstarken Augen. Sie versank in diesem Grün. Marion versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Er war nicht länger wütend, eher abwartend. „Entschuldigt bitte, aber ich wollte nicht…“ Der Ton seiner Stimme und wie er sie anschaute machten weitere Worte unnötig. „Das ich euch so sehe? Gefesselt, nicht war?“ Das Funkeln in seinen Augen nahm zu. Es verriet Marion auch ohne seine Antwort, dass sie Recht mit ihrer Vermutung hatte. Ihm war es peinlich, so hilflos zu sein. Und das machte ihn wütend. So hätte auch Robin in dieser Situation reagiert. „Ja aber woher wisst ihr…“ Er schüttelte leicht den Kopf. Wieder dieser warme Schauer. Der kleine Hoffnungsfunke loderte zur Flamme auf. Alles an ihm erinnerte sie an Robin. Die Art, wie er redete und dabei die Augenbrauen hoch zog. Wie es um seine Mundwinkel zuckte. Das kleine Grübchen im Kinn. Alles verstärkte diesen Eindruck.
    Nein, du musst dir sicher sein, rief sie sich zur Ordnung. Frage ihn das, was du ihn fragen wolltest. Denk dran, er ist immer noch ein Fremder für dich! Doch es war bereits zu spät! Magisch fühlte sie sich von ihm angezogen. Von seinem Blick, diesen unverwechselbaren grünen Augen in denen jetzt goldene Funken stoben… Ihr Mund war trocken und sie leckte sich unbewusst über die Lippen. Er hatte es gesehen, denn es bildeten sich kleine Lachfältchen, um seine Augenwinkel. Marion fühlte die Hitze, die in ihre Wangen stieg. Seine Augen waren auf ihre Lippen gerichtet und unwillkürlich trat sie einen Schritt näher. Marion fühlte sich dabei in eine andere Zeit versetzt. Der Tag, an dem sie Robin das erste Mal begegnet war. Damals in Nottingham in ihrem Gemach, als er auf der Flucht vor den Soldaten des Sheriffs, ihr begegnet war. Dieser kurze Augenblick, hatte ihr ganzes Leben verändert. Verändert, für immer.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • ;( ...was wollte sie ihn denn fragen?? ;(

    Immer diese Unterbrechungen ;(

    Im gehen glättete Marion ihre Kleidung.


    Im Gehen

    Mit jedem Schritt in seine Richtung, begann ihr Herz heftiger zu pochen.


    ohne Komma

    Seine Haltung, die Art wie er mit gesenktem Kopf am Baumstamm


    ein Komma fehlt hinter "Art"

    „Gefällt euch was ihr so eingehend betrachtet?


    ein Komma fehlt hinter"euch", außerdem wird "Ihr/Euch" als Anrede groß geschrieben

    konnte das leichte beben in ihrer Stimme hören.


    Beben

    Es klang irritiert beinahe wütend.


    Komma hinter irritiert

    Außerdem, wollte ich euch etwas fragen.


    kein Komma in dem Satz

    Dieser sarkastische Tonfall in seiner Stimme, weckte ihre Wut.


    in dem auch nicht

    heraus fordernd


    herausfordernd

    Ihm war es Peinlich, so hilflos zu sein.


    peinlich

    Der kleine Hoffnungsfunke, loderte zur Flamme auf.


    kein Komma

    Alles an ihm, erinnerte sie an Robin.


    kein Komma

    Damals in Nottingham, in ihrem Gemach, als er auf der Flucht vor den Soldaten des Sheriffs, ihr begegnet war.


    ...., als er ihr auf der Flucht vor den Soldaten des Scheriffs begegnet war. (hört sich besser an, find ich)

    ;)

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • @Sabrina:

    Jo, habe nun den zweiten Teil deines ersten Kapitels gelesen.
    Er gefiel mir deutlich besser als der erste Teil. Die Beschreibungen und Handlungen kannst du sehr gut mit deinen Sätzen wiedergeben, sodass im geistigen Auge des Lesers ein Film entsteht. Mit Simon hast du einen interessanten Charakter erschaffen, und durch die Beschreibungen, wie z.B. sein entstelltes Gesicht, ist man als Leser interessiert mehr zu erfahren.

    Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dir aufzeige, wo Kommata in deinen Sätzen fehlen. Ich bin selbst kein Experte, aber ich hoffe, ich kann dich damit unterstützen.

    Die folgenden Sätze habe ich schon mit Kommata berichtigt. Falls mir selbst ein Fehler unterlaufen ist und es jmd. merkt, dann natürlich Bescheid sagen.

    Zitat

    Die Narben waren im Laufe der Zeit zu seinem Markenzeichen geworden, ebenso wie die Maske, die er ihretwegen trug.

    Zitat

    Er mied die Menschen genauso, wie Sie ihn fürchteten.

    Zitat

    Dann ging er zur Tür, zog den schweren Eisenriegel zurück, denn er extra hatte anbringen lassen, und riss die Tür auf.

    Zitat

    Er würde wissen, wenn jemand in seiner Abwesenheit die Kammer betreten hatte.

    Zitat

    Er musste zugeben, dass Nottingham Castle nicht viele Schlupfwinkel besaß, wo sich ausgebrochene Gefangene verbergen konnten.

    Zitat

    Es wurde noch nicht einmal gefragt, was Sie auf der Burg wollten.

    Zitat

    Als Hauptmann gehörte es zu seinen Aufgaben, den Sheriff, wie auch die Burg, vor Gefahren zu schützen.

    Zitat

    Weder hier, als auch außerhalb der Burg.

    Zitat

    Er zwang den Soldaten in die Richtung zu schauen, wo die Magd noch immer zitternd am Boden lag.

    Zitat

    Und glaub mir, ich bin ein guter Reiter!

    Im folgenden Satz fehlte auch ein Komma, gleichzeitg hab ich eine Stelle berichtigt:

    Zitat

    Benommen wollte der Soldat sich losreißen, doch als er erkannte, wer ihn da im Griff hielt, erlahmte seine Gegenwehr und seine Augen weiteten sich.

    Berichtigte Stellen in folgenden Sätzen, habe ich dick markiert:

    Zitat

    Sie verdeckte den Großteil seines entstellten Gesichts.

    Zitat

    Mehr Sorge bereiteten ihm die Nachlässigkeit der Wachen am Tor, denen die Aufgabe zuviel jeden zu kontrollieren der die Burg betrat oder verließ.

    Zitat

    Er hatte dies am gestrigen Tag im Schutz der Mauer beobachtet.

    Zitat

    Eine Magd sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, sonst hätte eins der Pferde sie niedergetrampelt

    Zitat

    Konnten diese Kerle denn nicht aufpassen?

    LG
    Kiwi

  • Das Wechselbad der Gefühle, wollte kein Ende nehmen. Er atmete flach und stoßweise. Sein Kopf schmerzte und er kämpfte um im hier und jetzt zu bleiben. Seine Instinkte rieten ihm, dass es wichtig war, was diese Frau zu ihm sagte. Sein Mund war staubtrocken. Obwohl ein kühler Wind ging, rann ihm der Schweiß das Rückgrat hinunter. Sie war noch einen Schritt näher getreten. Ihre Augen hielten seinen Blick gefangen. Ihre sonst blassen Wangen waren rosig überhaucht und ihre Augen leuchteten intensiv. Ihre Lippen glänzten feucht und er ertappte sich bei dem Gedanken, wie sie wohl schmeckten. Er fühlte sich, unwiderstehlich von dieser Frau angezogen. So, als wäre sie bereits ein Teil von ihm... Er schluckte, versuchte sich zusammen zu reisen. Sie war eine Nonne! Ihre Berührung an seiner Wange war zart, federleicht, dennoch empfand es Simon, wie ein Schlag in die Magengrube. Das Gefühlschaos löste eine neue Welle an Bildern aus, die vor seinen Augen in Zeitraffer aufblitzten. So schnell in ihrer Abfolge, dass er sie kaum erkennen konnte. Doch eines konnte er erkennen, dass es jedes Mal diese Frau war, die er sah! Als sehr junge Frau, kaum dem Kindesalter erwachsen, lächelnd auf einer Wiese mit Blumenkranz im Haar. Ein anderes Mal mit konzentrierter Miene, den gespannten Bogen im Anschlag. Mit rotgeweinten Augen, denn Blick voller Angst und Schmerz auf ihn gerichtet. Irgendwann war die Abfolge der Bilder zu Ende.
    Er hatte die Augen geschlossen. Nicht länger fühlte er ihre Hand, an der Wange. Hatte er sich die Berührung nur eingebildet? Es gab nur eine Möglichkeit, dass heraus zu finden. Langsam öffnete er die Lider und begegnete ihrem fragenden Blick.
    „Simon... Was..?“ Eine scharfe Falte stand zwischen ihren Augenbrauen. „Geht es euch gut?“ Simon räusperte sich, ehe er antwortete. „Es ist nichts..“ Seine Stimme war tiefer als sonst. Ihre Augen wurden schmal. „Warum lügt ihr mich an? Ich kann sehen, dass eben gerade etwas geschehen ist. Ihr habt Schmerzen! Ich kenne mich aus, mit Kräuter….“ Ihre schönen Augen flehten ihn an, ihre Hilfe anzunehmen. „Danke, aber Kräuter werden nichts dagegen ausrichten.“ „Weshalb seid ihr so sicher?“ „Weil ich bereits vieles probiert habe und keines der Kräuter Wirkung zeigte, gegen.... gegen mein Leiden.“ In ihren Augen blitzte es auf.
    Ehe er wusste was sie vorhatte, berührte sie ihn erneut, dieses Mal ein seiner Narben. Er zuckte zurück. „Diese Narben.... Wie ist das passiert?“ Jetzt lag ein beben in ihrer Stimme. Simon durchlitt für einen Moment eine ganze Palette an Gefühlen. Wut, Schmerz, Angst, Verwirrung und Trauer. Er überlegte einen Moment, ob er ihr die Wahrheit sagen sollte. Das er sich an nichts erinnern konnte, weder an das, noch an sein früheres Leben. Er entschied sich aber dagegen. „Ein Kampf!“ Sie schwieg auf seine Worte. Da er den Kopf abgewandt hatte, konnte er nicht sehen, wie sie auf seine Antwort reagierte. Umso intensiver zuckte er zusammen, als sie dieses Mal sein Kinn umfasste und seinen Kopf zu sich drehte. Ruhig begegnete sie seinen Augen. „Mich stören eure Narben nicht. Sie gehören zu euch, Simon.“ Er fühlte ein warmes Kribbeln in der Magengrube. Er sah weder Abscheu noch Ekel in ihrem Blick. Noch nie hatte er sich so danach gesehnt, eine Frau in die Arme zu nehmen. Sie zu beschützen, sie zu küssen... Er hatte den Blick auf ihre Lippen gesenkt. Sie beugte sich ihm entgegen. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie voneinander, als ein schriller Pfiff die Stille durchschnitt.

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    • Offizieller Beitrag

    Sie beugte sich ihm entgegen. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie voneinander, als ein schriller Pfiff die Stille durchschnitt.

    Wenn da jetzt nicht steht, dass es nur die Wasserkanne auf dem Herd war,...werd ich sauer :D
    Das darf ja wohlnmicht wahr sein,... nicht nur, dass gerade an so einer Stelle stopp gemacht wird,.. NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE auch noch gestört werden. Ich könnte heulen :D

    Die Gefühle von Simon finde ich gut beschrieben, man kann förmlich seinen inneren Kampf ertasten.
    Und nun muss ich warten wie es weiter geht,...

  • Der Warnpfiff von Much, dass sich jemand dem Lager näherte, wirkte wie ein kalter Guss auf Marion. Sie fuhr zurück, richtete sich auf und blickte über die Schulter ins Lager. Der Baum, an dem man Simon gefesselt hatte, lag etwas höher als das Lager selbst. So konnte sie die Lichtung gut überblicken. Ein zweiter Pfiff folgte dem ersten. Von rechts näherten sie sich dem Lager. Dort bewegten sich die Zweige, ehe sie von Männerhänden endgültig geteilt wurden. An den Gelenkstulpen erkannte Marion Will. Ihm folgte John mit finsterer Miene. Als letztes kam Robert. Much blieb weiterhin auf Posten. Marion atmete auf. Sie hatte bis jetzt ihre innere Anspannung nicht gemerkt, deswegen war ihre Erleichterung, jetzt da sie es bemerkte, umso größer. Sie waren zurück und ihnen war nichts passiert! Mit verengten Augen studierte sie Johns angespannte Miene. Unverletzt? Sie hatte ihre Zweifel. Die Art, wie er die rechte Schulter mit der anderen Hand umklammert hielt, verhieß nichts Gutes. Ein Geräusch in ihrem Rücken erklang und sie schaute zurück. Ruhig begegnete er ihrem Blick. Aber ihr entging nicht die wiedergewonnene Distanziertheit ihr gegenüber. Sie seufzte. Dabei hatten sie sich beinahe geküsst… Ihre Lippen prickelten, als sie sich an seinem brennenden Blick erinnerte. Doch der Moment war unwiderruflich vorbei. Aber es war nicht umsonst gewesen, wie ihr ein warmer Schauer verdeutlichte. Sie hatte nun die Antwort auf ihre Frage. Er war Robin, jetzt war sie endgültig davon überzeugt! Er war es, dass spürte sie ganz genau! So viele Parallelen konnten einfach kein Zufall sein, oder? Aber wenn er tatsächlich Robin war, warum erinnerte er sich dann nicht an sie? Mit gerunzelter Stirn musterte sie sein narbiges Gesicht. War es nur Wunschdenken, reine Fantasie? Konnte er wirklich den Hinterhalt überlebt haben? Wo war er dann all die Jahre gewesen? So viele Jahre waren vergangen. Jahre, in denen sie um ihn getrauert hatte. Jahre, die für immer verloren waren. Und jetzt stand sie kaum zwei Schritt von ihm entfernt, doch er erkannte sie nicht. Der Schmerz, der Marion jetzt durchfuhr, schnitt wie eine Klinge in die Brust. In ihrem Rücken erklangen näherkommende Schritte und sie riss sich gewaltsam los. „Marion?“ Tucks Stimme war leise und rau. „Ich komme…“ Das seltsame, taube Gefühl in ihrem Innern verursachte ein Schwindel und sie schwankte. Tuck stützte sie und er nahm ihr die Schüssel aus den tauben Fingern. Ihre Blicke begegneten sich. „Es ist schon gut.“ Auch ihre Stimme hörte sich anders an als sonst. Höher, atemlos. Tucks Sorgenfalten vertieften sich. Er warf dem Gefangenen einen scharfen Blick zu. „Nein, nein, es ist nicht seine Schuld… Tuck. Ich denke ich bin nur erschöpft.“ Sofort glätteten sich seine Stirn. „Das ist auch kein Wunder, meine Blume. Du musst deine Kräfte schonen. Leg dich ein wenig hin. Ich mach dir einen Kräutersud!“ Der Eifer eines Heilers glänzte in seinen Augen. Er führte sie die Anhöhe hinunter bis zu ihrem Lager, dann machte er sich an die Arbeit. Marion schaute Tuck hinterher und lächelte. Sie liebte diesen dickleibigen Mönch, den sie bereits von Kindesbeinen an kannte. Er mochte seine Fehler haben, aber sein Herz saß am rechten Fleck. Noch einmal schaute sie den Hügel hinauf. Als schattenhafter Umriss war seine Gestalt zu erkennen. Allein so wie er an dem Stamm lehnte, den Kopf gesenkt, die Hände gefesselt, ließ ihr Herz vor Glück zerspringen. Was spielte es für eine Rolle, wo er die letzten Jahre gewesen war? Oder wie er den Hinterhalt überlebt hatte? Irgendwie würde sie es schaffen, dass er sich wieder an alles erinnerte. Robin, ihr Robin lebte und nur das war das Einzige was jetzt zählte!

    KadjenDas war wirklich nicht meine Absicht dich im Regen stehen zu lassen. Leider schreibe ich zu Zeit an einigen Sachen und das ist wirklich Schreibarkord. Ich will Zuschlag!!! :thumbsup: Das macht dieses Forum und seine Geschichten. Sie sind sehr Ideen fördernd. Und süchtig machend!
    Genauso wie eure Feedbacks! :love:

    So ich holle Kadjen ein Warnpfiff von Much ist Grund genug die Szene zu unterbrechen, Grins! :D
    Hab den Abschnitt ein bisschen umgeschrieben das das Ende nicht offen bleibt übers WE.
    Kann ja euch sehr gut verstehen aber es muss doch spannend bleiben, sonst liest doch keiner weiter! :D

    Schönes WE :love:

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (4. November 2013 um 07:41)

  • Zur gleichen Zeit in Nottingham..

    Es herrschte eine seltsame Stille in der Halle, als der Soldat seinen Bericht beendet hatte. Mit gesenktem Kopf stand er unterhalb des Holzpodests und wartete auf weitere Befehle des Sheriffs. Da der Trupp überfällig war, der die Steuern in den Dörfern eintreiben sollte, hatte der Sheriff in den frühen Morgenstunden die Order gegeben einen weiteren Trupp loszuschicken um ihn zu suchen.
    Die Stille täuschte. Kaum einer wagte in die Richtung des Sheriffs zu sehen. Mit auf den Rücken verschränkten Händen stand er an der vordersten Kante des Podests. Man sah deutlich in welcher Stimmung der Sheriff war. Seine zu Schlitzen verengten Augen waren auf den Soldaten gerichtet. Keiner in der Halle wollte jetzt an dessen Stelle sein. „Und Ihr habt keine Kampfspuren in Wickham entdeckt? Sie sind also einfach so vom Erdboden verschwunden?“ Der Soldat duckte sich wie unter einem Schlag. „My Lord Sheriff“, begann er mit bebender Stimme, „natürlich werden wir….“ Der Soldat war auf die Reaktion des Sheriffs nicht gefasst und fuhr deswegen mit einem Schreckenslaut zurück, als dieser mit einem Satz vor ihm landete. „Das werdet Ihr, so war ich der Sheriff von Nottingham bin!“ Seine Stimme steigerte sich mit jedem Wort bis er den Mann anschrie. „Ihr werdet jeden einzelnen Stein umdrehen wenn es nötig ist. Traut euch nicht zurück ohne Ergebnisse! Sonst werdet Ihr baumeln, Mann! Dafür werde ich sorgen! Und nun verschwindet aus meinen Augen!“ Guy of Gisburne sah dem Mann hinterher. Mit gespreizten Fingern fuhr er sich durchs blonde Haar. War er denn nur von Idioten umgeben? Wie es den Anschein hatte waren es mehr als gedacht! Tölpel, das hatte es zu seiner Zeit als rechte Hand des Sheriffs nicht gegeben. Er richtete sich kerzengerade auf. Ihm war etwas eingefallen. War nicht sein ehemaliger Hauptmann Simon of Lincoln ebenfalls dem Trupp unterstellt? Zu seinem Unwillen hatte sich dieses Narbengesicht schnell in die Rolle des einfachen Soldaten geschickt. Er hatte mit mehr Widerstand gerechnet. Doch nach den ersten Tagen war die Rollenverteilung klar. Nur manchmal, wenn er ihn bei den Übungen im Hof beobachtet hatte, fielen ihm Gesten auf die eher zu einem Hauptmann als zu einem einfachen Soldaten passten. Welch ein Zufall, dass ausgerechnet er dem Trupp unterstellt war, der jetzt als verschollen galt. Vielleicht war es doch kein Zufall? Aber was konnte schon ein einzelner Mann gegen einen ganzen Trupp schwerbewaffneter Soldaten tun? Der Gedanke trieb ihm die Zornesröte ins Gesicht. Auf seltsame Art und Weise fühlte sich Gisburne an einen anderen Mann erinnert. An seinen Erzfeind Robin of Locksley genannt Robin Hood. Mögen die Würmer ihn fressen!

    „My Lord!“ Er fuhr herum. Sein Haushofmeister Master Carington neigte den Kopf. „Es sind Reiter angekommen…“ Die Art wie die Stimme des Manns dabei bebte zeigte Guy mehr, als Worte es konnten, um wen es sich bei den Reitern handelte. Seine Stimmung hob sich augenblicklich. Der Trupp Söldner war eingetroffen. Gerade zum richtigen Zeitpunkt! Mit ihrer Hilfe würde er dem Spuk „Robin Hood“ ein Ende setzen. Ein für alle Mal. „Ich komme!“

    Guy straffte die Schultern, ehe er durch den Durchlass in den Hof trat. Schon von weitem hörte er den Lärm. Die derben Flüche, unterbrochen von Befehlen, das Wiehern von Pferden und das Gejohle der Männer. Er musste breit Grinsen. Für einen Moment fühlte er sich in eine andere Zeit versetzt. Jahre zurück, als er schon einmal die Hilfe von Söldnern in Anspruch genommen hatte. Damals war sein Plan gescheitert, doch dieses Mal würde er anders an die Sache heran gehen. Er war reifer nicht mehr so naiv wie damals und er hatte nun auch andere Mittel die ihm als Sheriff zur Verfügung standen. Innerhalb der nächsten Tage würde das Problem „Robin Hood“ erledigt sein. An die zwanzig Männer bevölkerten den Burghof. Stallknechte versuchten vergeblich die nervösen Pferde in die nahe gelegenen Ställe zu führen. Dabei scheute ein grauer Wallach und stieg. Er keilte mit den Vorderläufen aus. Schreie wurden laut. Einer der Männer ein großer Dunkelhaariger, der seinen Helm unter den Arm trug, trat aus dem Pulk der Männer und pfiff durch die Zähne. Das Pferd rollte zwar immer noch mit den Augen aber es stieg zumindest nicht mehr. Guy nickte anerkennend. „Ein schönes Tier!“ Der Dunkelhaarige musterte ihn von Kopf bis Fuß. Diese Musterung hatte etwas sehr provozierendes. Seine anfänglich ablehnende Haltung änderte sich, als er die Kette und den kostbaren Umhang erkannte. „My Lord Sheriff?“ Guy nickte. „Wir stehen zu euren Diensten!“ Damit neigte er leicht spöttisch lächelnd den Kopf. „Das will ich wohl hoffen, bei der Summe die ihr für eure Dienste verlangt.“ „My Lord wir sind es wert!“ Er drehte sich halb zur Seite und deutete mit ausgestrecktem Arm auf seine Männer. „Dafür bekommt ihr die besten Söldner Frankreichs!“ Guy ließ seinen Blick über die schwerbewaffneten Männer wandern. Manche trugen Schwerter und Messer im Gurt. Andere eisenbewehrte Keulen und Äxte. Wiederrum andere hielten Speere in den Händen. Ihre Gesichter waren vernarbt, gegerbt von Wind und Wetter, einige noch so jung dass man ihnen nicht zutraute zu kämpfen. Anscheinend konnte man ihm den Zweifel vom Gesicht ablesen, den der Anführer winkte die Jüngsten aus dem Pulk heraus. „Ihr wollt sicher eine Kostprobe ihres Könnens? Nicht wahr, mein Sheriff?“ Auf ein stummes Nicken von Guy nickte er einem großen Hageren zu. Dieser löste eine Schnalle seines Gurts und zog von seinem Rücken eine Armbrust. Sie war anders gebaut, als eine englische Armbrust zu deren Spannung man einen Hebel brauchte. Diese konnte der junge Mann von Hand spannen. Guys Aufmerksamkeit wurde von einer Bewegung auf der Brustwehr auf sich gezogen. Dort erkannte er einen der Söldner. Mit zusammen gekniffenen Augen erkannte Guy den Apfel den dieser hoch hielt. Im nächsten Moment verließ der Bolzen, mit einem leisen Zischen die Armbrust und teilte den Apfel in der Mitte. Guy stand vor Staunen der Mund offen. „Das ist….“ „Sein Name ist Pepe und er kommt aus der Bretagne. Wir haben ihn durch Zufall in einem Dorf entdeckt. Er ist ein Meisterschütze!“ Das Johlen der Männer gab dem Dunkelhaarigen recht. „Sollen auch die anderen…“ Guy schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin überzeugt. Stärkt euch an meiner Tafel. Zur gegebener Zeit, weihe ich euch in meine Pläne ein.“ Robin Hood ist Geschichte, dachte Guy mit einem grimmigen Lächeln.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (4. November 2013 um 07:59)

  • Hach, Sabrina...du kriegst das Kopfkino wie immer sehr schnell ans Laufen. Spannend! :thumbsup:

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • „Wie ist das passiert?“ Mit vorsichtigen Berührungen versuchte Marion, dass Ausmaß von Johns Verletzung festzustellen. Die Freunde hatten ihm geholfen den Fellüberwurf abzustreifen. Darunter war die Haut blutverschmiert. Sie konnte den tiefen Schnitt oberhalb der rechten Schulter sehen, wo ihn die Klinge verletzt hatte. „Wildhüter!“ Zischte Will zwischen aufeinander gebissenen Zähnen hervor. „Wir haben Sie zu spät bemerkt.“ Die Art wie Robert das sagte verdeutlichte Marion, dass er sich die Schuld daran gab. Für einen Moment begegnete sich ihr Blick, dann drehte er den Kopf zur Seite. Er ist Schuld? Dabei war Robert übervorsichtig was solche Dinge anging. „Verdammt, verdammter Mist!“ Will hieb wütend auf einen Stamm ein. „Will…“ „Nein, dieses Mal nicht Tuck! Es muss gesagt werden! Diese Sache ist nur passiert weil…“ Er blickte Marion und anschließend Robert wütend an. „Weil Ihr nicht offen miteinander redet!“ Betroffene Stille legte sich auf die Lichtung, nur Johns schwere Atemzüge waren zu hören. Marion ließ die Hände sinken und begegnete Wills wütenden Blick. „Und worüber sollten wir deiner Meinung nach offen reden, Will?“ Will streckte die Arme zum Himmel und knurrte. „Grrr!“ „Marion hat Recht es ist alles gesagt!“ Roberts Stimme war tonlos, was im grasen Gegensatz zu seiner Mimik stand wo sich jede Gefühlsregung abzeichnete. „Euch ist einfach nicht zu helfen! Aber ich sage euch eins.“ Mit drohendem Gesicht schaute er erst zu Robert dann zu Marion. „Wenn das so weiter geht werde ich den Sherwood verlassen! Ich riskier nicht mein Leben nur weil Robert nicht bei der Sache ist. Dieses mal waren es Wildhüter, dass nächste Mal können es Männer des Sheriffs sein!“ Seine ganze Haltung machte deutlich wie ernst es Will damit war. Er sich um und ging zum Feuer, dabei fluchte er leise vor sich hin. Marion brauchte einen Moment ehe das zittern ihrer Hände nachließ. Erst dann kümmerte sie sich weiter um Johns Verletzung. „Er hat Recht! Und das wisst Ihr beide. So kanns nicht weiter gehen, Robert.“ Johns Stimme war ruhiger aber dennoch entschlossen. „Ich weiß…“ Marion suchte seinen Blick über Johns Kopf hinweg. „In Zukunft wird ich mich zusammenreißen.“ Dieses Mal wendete er nicht den Kopf ab. „Freunde?“ Fragte Marion leise. Es zuckte um seine Mundwinkel. Sie sah das aufglimmen in seinen Augen. „Freunde!“ „ Dank sei dem Herren, Armen.“ Fügte Tuck mit einem breiten Grinsen hinzu.

    Simon gingen die widersprüchlichsten Gefühle durch den Kopf. Weder der Mönch noch die Frau waren zurückgekommen, so überließ er sich seinen Gedanken. Noch nie solange er sich zurück erinnern konnte, hatte eine Frau solche Gefühle in ihm geweckt. Es machte ihm Angst nur wusste er nicht warum. Gut sie war Nonne, noch dazu Angelsächsin soweit er es wusste aber der Standesunterschied störte ihn nicht. Vielmehr verwirrten ihn seine eigenen Gefühle, jedes Mal wenn er sie sah. Eines wusste er mit absoluter Sicherheit, sie war die Frau in seinen Traumbildern. Wenn er die Augen schloss und sich konzentrierte, konnte er sich an ihr Gesicht erinnern. Versuchte er aber weiter zu gehen, stieß er auf eine Mauer. Etwas hielt ihn ab diese Grenze zu überschreiten. Etwas was ihn daran hinderte weiter zu denken… Der Kopfschmerz war mit jedem Versuch die Mauer zu durchbrechen, stärker geworden. Ein Schmerz den er kannte, nur dieses Mal stemmte er sich nicht dagegen, sondern ließ die Bilder zu.
    Die Lichtung auf der er stand war in düsteres Licht getaucht. Vereinzelte Buchen unter dicht belaubten Linden umgaben ihn. Nach dem Licht zu urteilten war es früher Morgen oder später Abend. Er schaute sich um und erblickte die schattenhafte Gestalt zwischen den Bäumen, die näher kam. Es war wie ein Traumgebilde. Den Mythen und Sagen entsprungen. Der Gehörnte! Er kannte die Legenden um den Herrn der Bäume. Wächter des Waldes und allen Lebewesen, die im Wald lebten. Beim näherkommen erkannte er, dass es ein Mann in einem weiten Umhang war. Das Gesicht wettergegerbt, faltig mit schlohweißem Haar. Blaugraue klare Augen sahen ihn ernst an. „Ihr habt mich gerufen. Und hier bin ich.“ Sprach Simon ihn an. Der Umhang, dass war erst jetzt aus der Nähe erkennbar, bestand aus Stoffstreifen die übereinandergelegt den Mantel ergaben. Der Gehörnte öffnete segnend die Arme. „Dunkle Wolken ziehen auf. Die Finsternis wird versuchen dir Albion zu nehmen. Lass es nicht zu. Du musst wachsam sein, Behüteter. Dieses Schwert besitzt Kräfte, die in den falschen Händen Zerstörung und Finsternis in die Welt bringen. Du bist sein Hütter, beschütze es mit deinem Leben.“ Der Gehörnte zog einen Gegenstand aus dem Umhang hervor. Licht spiegelte sich in der Klinge und er schloss für einen Moment geblendet die Augen. „Dies ist Albion! Eines der sieben Schwerter Waylands. Geschmiedet im Feuer des Lichts und der Finsternis. Wache darüber mein Sohn!“ Mit diesen Worten umhüllte die Gestalt Nebenschwaden und er war auf der Lichtung allein. Das Schwert steckte vor ihm im Gras. Seine Finger schlossen sich um den Griff. Er hatte das Gefühl etwas Lebendiges in den Fingern zu halten. Dieses Schwert gehörte zu ihm, erkannte er verblüfft. „Albion!“ Der Name drang in sein Bewusstsein und löste eine neue Fülle an Bildern aus. Er stand einem finster dreinblickenden Mann gegenüber. Er erkannte in ihm eine jüngere Ausgabe des Sheriffs wieder. „Du wirst sterben!“ Schrie der andere und beide Klingen trafen aufeinander. Um sie herum tobte der Kampf. Er sah aus den Augenwinkeln mehrere Männer, die mit Soldaten kämpften. Sie kämpften für Ihn! Er war ihr Anführer und sein Name war…? Da war sie wieder diese Barriere, die Mauer. Er drängte dagegen und schaffte es die verschwimmenden Bilder zu halten. Die Stimme seines Gegners klang bereits verzehrt aber Simon konnte die Worte noch verstehen. „Du wirst sterben, Hood! Und zwar noch heute!“ „Hood?“ Die Szene löste sich mit einen mal auf und er keuchte. Schweiß rann in seine Augen, er versuchte sich darüber zu wischen, konnte es aber nicht. Ein Gefühl der Panik überrollte ihn. Seine Hände waren gefesselt? Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Wunsch, sich loszureißen. Er atmete stoßweise und sein Hemd klebte nass an seinem Körper. „Albion…“ Er flüsterte rau den Namen. „Herne…?“ Er war zu verwirrt um mit den Worten etwas anzufangen. Er fühlte sich elend und seine Beine zitterten so stark, dass er ohne die Fesseln zusammen gebrochen wär. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück an den Stamm und konzentrierte sich auf seine Atemzüge. Langsam beruhigte sich sein Puls. Der Schweiß trocknete auf der Haut zurück blieb ein dumpfes Gefühl in seiner Magengrube. Und doch war etwas anders als die Male zuvor. Er konnte sich an alles erinnern, was er gesehen hatte. Sonst schwand die Erinnerung aus seinem Bewusstsein jetzt jedoch nicht. Wenn er die Augen schloss, konnte er den Gehörnten immer noch vor sich sehen. „Herne…?“ Murmelte er seinen Namen. Abermals runzelte er die Stirn. Guy of Gisburne hatte mit ihm gekämpft und in Hood genannt. Stück um Stück fügte sich alles zu einem Bild zusammen. Aber es war zu unglaublich, als es ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Es konnte einfach nicht sein! Sein Kopf schmerzte erneut, als er näher kommende Schritte hörte. Es war nicht wichtig wer es war. Am Besten er stellte sich schlafend. Doch sein Gegenüber hatte etwas dagegen, den eine Faust landete hart in seinem Magen.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^