Das Ritual Der Wanderschaft

Es gibt 868 Antworten in diesem Thema, welches 193.731 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2018 um 18:40) ist von Tariq.

  • Hach, alle haben so viel Lob, und lassen die Formsachen mich erledigen, damit ich meckern muss, was? :P

    „Ich schaffe das schon Onyx, kein Problem“, stöhnte er.


    Vor Onyx ein Komma

    „Vergiss es Onyx, das Ding lässt sich nicht ziehen


    hier auch

    „Er ist … er ist ...“, stotterte Lola beeindruckt.
    „Ein Arsch!“, Cloud.


    Da fehlt ein Verb

    Unter ihrem Blick, der sich nicht beirren ließ von Cloud, brach plötzlich der Himmel ein Stück weit auf und tauchte Onyx in einen Sonnenstrahl.


    Da verwirrt mich die Satzstellung etwas. Beim zweiten Mal lesen hatte ich es dann.
    Unter ihrem Blick, der sich nicht von Cloud beirren ließ ...

    Seegras passt aber auch als Antwort auf Ferdas Frage :D Eigentlich eine gewitzte Antwort, um nicht das andere S-Wort sagen und zugeben zu müssen, dass Onyx besser geeignet ist als er ;)

    • Offizieller Beitrag

    Lola versuchte mit all ihrer Kraft die Verschlüsse Onyx näher zu bringen und hoffte inständig, dass sie ihren Mund nicht zu voll genommen hatte.
    „Lass es, das schaffst du nicht“, sagte Onyx, aber Lola zerrte und zerrte weiter.
    Plötzlich verwandelten sich Lolas Arme. Wellenartig breiteten sich schwarze Schuppen über ihren Oberkörper aus, die im Licht grünlich schimmerten. Die Seile knarrten und dann plötzlich … Klack … saß alles wie es sollte. Die Enden waren ineinander verkeilt und stolz sah sich Lola ihr Werk an.
    „Das war doch gar nicht so schwer“, stöhnte sie, während Onyx sie verwirrt ansah. Ja, Onyx sah sie verwirrt an, denn Lolas gesamter Oberkörper glich der Haut eines Fisches.
    „Ehm, deine Arme und … und ...“
    „Was denn? Wha ...“, schrie sie zuletzt und versuchte ihre Arme zu verbergen, ehe sie sich panisch in ihr Gesicht fasste, welches aber noch genauso aussah wie zuvor. Die Wandlung zur Nymphe mochte sie nicht, es trieb ihr immer die Schamröte ins Gesicht, denn jeder starrte sie dann an, wenn er nicht umgehend schreiend davonlief.
    „Glotz doch nicht so!“, brüllte Lola Onyx aus heiterem Himmel an und fuhr herum. Mit großen Schritten lief sie unter Daig heraus und verwandelte ihr Oberkörper zurück.
    „Was hab ich denn jetzt falsch gemacht?“, murmelte Onyx, als Daig seinen Kopf zu ihm drehte.
    „Man schaut einer Frau nicht auf ihre Schuppen, das weiß doch echt jeder“, antwortete sein Cousin.
    „Na, das kann ja heiter werden“, stöhnte Onyx, der bei Frauen schon in so manches Fettnäpfchen getreten war. Nicht zuletzt in seiner Heimatstadt, kurz vor seiner Abreise.
    „Sind wir fertig?“, fragte Ferda und holte zusammen mit Cloud ihre Taschen.
    Sie verstauten alles im Korb und Daig legte sich noch einmal flach hin, damit alle über seinen Rücken einsteigen konnten.
    Als alle sich im Korb befanden, musste Daig sich eine freie Fläche suchen, denn der Platz hinter der Schenke reichte nicht aus, um sich in die Lüfte zu bewegen. Deshalb lief er nach vorne, um die Straße zu nutzen. Unter seinen kurzen, aber gefährlichen Klauen begann der ganze Korb zu wackeln. Die vier hatten alle Mühe, im Korb nicht umher geworfen zu werden.
    Ferda versuchte irgendwo Halt zu finden, genauso wie alle anderen.
    „Da wird man ja seekrank“, moserte sie laut und ergriff schnell einen der Pfosten, die das Dach hielten. Cloud schrie wie ein Mädchen und krallte sich an den gegenüberliegenden Pfosten fest. Alle nutzen diese schmalen Baumstämme, um nicht herauskatapultiert zu werden.
    „Ich hasse das Fliegen! Hatte ich das schon erwähnt?“, wimmerte der Schwertkämpfer und getraute sich nicht einmal, so lange sie noch am Boden waren, seine Augen aufzumachen.
    Als Daig einen Satz über die Pferdetränke machte, verlor Lola ihr Gleichgewicht, das Holz entglitt ihr und sie taumelte nach hinten. Doch ehe sie über die geflochtene Brüstung stürzen konnte, ergriff sie eine Hand und zog sie zu sich. Onyx erwischte gerade noch ihren Arm und stellte sie direkt vor sich, genau zwischen seine Arme, damit sie nicht wieder durch den Korb fiel.
    „Aufpassen, Nymphe“, brummelte er dabei, während Lolas Gesicht feuerrot wurde. Sie befand sich in seiner unmittelbaren Nähe und konnte sich nicht einmal bedanken, da ihr Kopf zwar den Dank aussprach, aber ihre Stimme versagte. Schelmisch begann Ferda zu grinsen, als sie ihren Bruder so dastehen sah. Sollte sie es riskieren? Einen einzigen Blick in seine Zukunft? Die Götter befragen, wie das ausging? Nein, das durfte sie nicht, aber sie wollte so gerne. Sie hatte es ihm versprochen. Onyx wollte nicht wissen, was ihn erwartete, und sie hätte ihre Klappe nicht halten können, hätte sie etwas gesehen, was vielleicht am Anfang von etwas stand.
    „Ich hätte Lola auch retten können, wenn mir nicht so schlecht werden würde“, gluckerte Cloud und stieß einmal auf. Ferda wurde von ihm aus ihren Gedanken gerissen und sah zu ihrem Cousin hinüber, der allmählich gräulich grün anlief.
    „Kotz ja nicht in den Korb, du Mädchen“, warnte sie ihn.
    Dann war es geschafft, Daig stand auf der Straße und begann seine riesigen Schwingen auszubreiten.
    „Alle jetzt gut festhalten!“
    Alle hielten sich am Korb fest, außer Lola, diese hakte sich automatisch in Onyx rechten Arm ein und sah zu, wie sich Daigs Schwingen anfingen, sich zu bewegen. Sie merkte erst gar nicht, woran sie sich festhielt, erst als sich die Temperatur änderte und sie die graue Haut spürte, die zu Stein geworden war, wurde es ihr bewusst. Erschrocken ließ sie ihn los und griff nach dem Korb.
    Ich hab ihn angefasst. O bei den Göttern, ich hab ihn berührt.
    Lolas Gesichtsfarbe nahm noch einmal eine Schippe purpur zu und ihre Hände begannen unkontrolliert zu schwitzen. Wie sollte sie ihn dazu bewegen, sie allein nur zu mögen, wenn er sich hinter Stein versteckte? Der Fluch verbot ihr darüber zu sprechen. Sie konnte niemanden sagen, dass sie an den Stein gekettet war. Jede Wassernymphe wusste, sie würde sich umgehend in Meeresschaum auflösen, wenn auch nur ein Wort dahingehend über ihre Lippen kam. Aber sie brauchte Hilfe. Sie kannte Onyx doch kein Stück. Sie nicht, aber sie kannte mittlerweile jemanden, der ihn vielleicht besser kannte, als er sich selbst. Ferda …

  • Hach, alle haben so viel Lob, und lassen die Formsachen mich erledigen, damit ich meckern muss, was?


    :cookie:

    Spoiler anzeigen

    Lola versuchte mit all ihrer Kraft die Verschlüsse Onyx näher zu bringen und hoffte inständig, dass sie ihren Mund nicht zu voll genommen hatte.


    Da stolperte ich leider am Anfang, zumal jemandem etwas näherbringen auch als Wissenvermittlung verstanden wird. Lola versuchte mit all ihrer Kraft, die Verschlüsse zu Onyx zu bringen und hoffte...

    „Glotz doch nicht so!“, brüllte Lola Onyx aus heiterem Himmel an und fuhr um.

    herum

    Mit großen Schritten lief sie unter Daig heraus und wandelte ihr Oberkörper zurück.

    verwandelte ihren

    „Na, dass kann ja heiter werden“, stöhnte Onyx,


    das

    Oben angekommen, musste Daig sich eine freie Fläche suchen, d


    ? Das hört sich so an, als wäre auch Daig oben angekommen? Als alle oben angekommen waren, musste .....

    gefährlichen Klauen, begann der ganze Korb zu wackeln


    das Komma weg

    Die vier hatten alle Mühe im Korb nicht umher geworfen zu werden.


    packs dahin, hinter Mühe

    Cloud schrie wie ein Mädchen und krallte sich an den gegenüberliegenden Pfosten fast.

    fest

    Sie versprach es ihm.

    Sie hatte es ihm versprochen.

    „Ich hätte Lola auch retten können, wenn mir nicht so schlecht werden würde“, gluckste Cloud

    ...wenn mir nicht immer so schlecht werden würde - gluckste heißt ugs auch lachen, ich würd gluckerte nehmen

    Ferda wurde von ihm aus ihren Gedanken gerissen


    durch ihn, er spricht sie ja nicht direkt an

    Alle hielten sich am Korb fest, außer Lola, diese hakte sich automatisch in Onyx´s rechten Arm ein und sah zu, wie sich Daigs Schwingen anfingen zu bewegen.


    das s weg - wie Daigs Schwingen anfingen, sich zu bewegen.

    Ferda als künftige Beraterin in Onyx´ Liebesleben - dass ich mir jetzt die Hände reib, kannst du dir ja vorstellen. 8o
    Ansonsten ist das ne echt gute Gurkentruppe :rofl:
    Das Chaos pur. :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • :P Danke melli :D

    Das kann ja heiter werden, Cloud wird schon schlecht bevor es überhaupt richtig losgeht :cursing:
    Und bei Onyx und Lola sehe ich eine Story voller Peinlichkeiten auf uns zukommen. Wie schön ^^

    • Offizieller Beitrag

    Ein etwas längerer Post, aber ich hoffe ihr verzeiht mir, da ich die Szene nicht mittendrin kaputtreißen wollte :D


    Daig rannte los und es wurde erst so richtig holprig. Für Cloud kaum noch auszuhalten.
    „Ich will nach Hause zu meiner Mama“, brüllte er, woraufhin ein weiteres Aufstoßen seine Stimme erstickte.
    Der Drache erhob sich in die Lüfte, und unten blieben die erstaunten Menschen zurück, die das Schauspiel beobachteten. Mit kraftvollen Schlägen, gewann Daig an Höhe, während der Wind durch das lange Haar von Ferda und Lola peitschte. Cloud krümmte sich lieber am Boden zusammen und stand Todesängste aus. Der Schwertkämpfer hatte sich das alles leichter vorgestellt und hielt nichts von großen Höhen. Nach wenigen Minuten durchbrachen sie die dichte Wolkendecke und wurden von der Sonne geblendet. Daig spielte mit dem Himmel. Er stieg schnell in die Höhe und ließ sich dann immer wieder im Sinkflug fallen. Lola genoss immer diese Manöver, dass wusste er, da es sie irgendwie den Göttern näher brachte, aber vom Meer entfernte, vor dem sie ihr Vater immer gewarnt hatte. Selbst Ferda jubelte und bewegte ihre Arme synchron zu Daigs Schwingen.
    „O bei den Göttern, ich muss sterben“, schrie Cloud zwischen die heiteren Gemüter, die sich davon aber nicht den Spaß verderben ließen. Onyx sagte zu all dem gar nichts, konnte er ja auch nicht, er stand immer noch an gleicher Stelle und mimte den Gargoyle. Lola wandte sich unter seinen steinernen Armen hindurch und hangelte sich selbstsicher zu Ferda, die in Richtung Heimat schaute, welche sich immer weiter entfernte.
    „Und wie findest du das Fliegen?“, schrie Lola zwischen den peitschenden Wind.
    „Es ist großartig! Man ist hier oben so frei.“
    „Ich glaube, damit sind wir aber allein“, erwiderte Lola und sah zum zusammengekauerten Cloud, der ängstlich auf dem Boden herumkroch.
    „Und dein Bruder ist auch nicht gerade begeistert, wie mir scheint“, lenkte Lola geschickt das Thema in seine Richtung.
    Ferda sah zu Onyx und schüttelte mit ihrem Kopf.
    „Ach, der hat bestimmt Spaß. Der tut nur immer so.“
    „Wirklich?“, fragte Lola ungläubig.
    „Wenn ihm etwas unangenehm ist, nimmt er diese Form an, damit man seine Reaktion nicht sieht, das ist ein alter Hut. Das hat sein Onkel auch immer gemacht. Die sind sich manchmal ziemlich ähnlich.“
    „Wie ist sein Onkel denn?“
    „Warum willst du das wissen?“, fragte Ferda mit einem süffisanten Lächeln. „Frag lieber Cloud, der besagte Onkel ist sein Vater.“
    Lola drehte sich erneut zu Cloud, der sich so langsam getraute aufzustehen.
    „Was ist mit meinem Vater?“, wimmerte er und hielt sich mit wackligen Knien an der Brüstung fest.
    „Lola interessiert sich für unsere Familiengeschichte.“
    „Aha, mein Vater ist ein … alter Zausel, der einem nichts gönnt. Einmal hatte ich ihn nach etwas Gold für den Jahrmarkt in unserer Stadt gefragt, da hat er sich doch glatt in Stein verwandelt und sich so lange nicht aufgetaut, bis der Jahrmarkt vorbei war.“
    „Und so ist Onyx auch?“, wunderte sich Lola.
    „Was Onyx? Nee, der ist … oder war mal anders“, dementierte Cloud.
    „Jetzt bin ich verwirrt“, jammerte Lola leise und sah ein, dass ihr anscheinend niemand wirklich helfen konnte.
    „Lola ...“, setzte Ferda neu an. „Onyx ist schüchtern. Er muss oft erstmal ins kalte Wasser gestoßen werden, um aufzutauen“, beendete sie ihren Satz und grinste wieder so hinterlistig daher.
    „Schüchtern also?“
    Cloud lachte oder versuchte es zumindest.
    „Ja … der ist so verklemmt, wie es ein Felsbrocken nur sein kann.“
    Lola dachte nach, aber so wirklich auf eine Lösung kam sie nicht. Vielleicht musste sie Geduld haben, aber das bedeutete Zeit, die sie nicht hatte.

    Nach einigen stillen Stunden wurde Daig langsam müde. Er hielt zwischen den Wolken Ausschau nach einem geeigneten Lager für alle. Vorzugweise mit fließendem Wasser, einem Wald und genug Fläche zum Landen.
    Auf Anhieb war das nicht zu finden, bis er einen kleinen Berg erspähte, an dessen Fuß ein riesiger See lag.
    „Ich lande jetzt, alle festhalten“, sagte er und begann hinunter zu fliegen.
    „Bitte nicht schon wieder!“, schrie Cloud.
    „Seht mal, da unten ist ein See. Da können wir uns unser Abendessen angeln“, freute sich Ferda, die das Angeln liebte, allerdings nicht das damit verbundene Schweigen.
    „Ihr esst Fische?“, schrie Lola mit entsetztem Gesichtsausdruck, dass Ferda fast das Herz stehen blieb.
    „Was … äh, also … wir müssen ja nicht!“, stotterte das junge Orakel.
    „War nur ein Scherz“, schlichtete Lola und fing an zu lachen.
    „Nicht schlecht, Nymphe, du hast mich echt dran gekriegt“, gab Ferda ebenfalls lachend zu.
    „Aber ihr müsst nicht mühselig angeln gehen, dass erledige ich für euch.“
    Lola lief an das andere Ende des Korbes, wo Onyx immer noch steinern stand und in seiner Position verharrte.
    „Daig?“, schrie Lola. „Willst du direkt am Ufer lagern?“
    „So hatte ich es geplant!“, antwortete er.
    „Dann schick mich angeln!“
    „Alles klar.“
    Daig sauste geradewegs auf den See zu, während sich die anderen angestrengt festhalten mussten. Lola sprang aus dem Korb und balancierte, trotz des Windes, auf Daigs Hals entlang.
    „Was macht sie denn da?“, schrie Cloud im tosenden Gegenwind. „Ist die irre?“
    „Da fragst du die Falsche“, brüllte Ferda zurück und beobachtete Lola dabei, wie sie die Hörner am Kopf von Daig erreichte, und dieser kurz vor der Wasseroberfläche wieder gerade flog. Sie hielt sich am rechten Horn fest, woraufhin er seinen Kopf etwas zur Seite neigte, damit ihre Finger über das Wasser gleiten konnten.
    „Du wirst fallen!“, schreckte Ferda auf und rannte auch auf die andere Seite des Korbes, genauso wie Cloud, der plötzlich seine Angst verlor, als er Lola bei ihrem waghalsigen Vorhaben beobachtete.
    Lola fasste abrupt ins Wasser und hielt den ersten Fisch in Händen, den sie umgehend in den Korb warf. Dann wechselte sie die Seite und machte das Gleiche noch einmal. Wieder warf sie den Fisch den anderen zu, aber anstatt, dass ihn jemand fing, flog er gegen Onyx.
    Der Gargoyle taute auf und hielt verwirrt den Fisch in Händen.
    „Was ist denn hier los?“, knurrte er und Cloud zeigte auf Lola.
    „Was macht sie denn da?“
    „Sie angelt!“, brabbelte sein Cousin verwirrt.
    Lola drehte sich kurz zu den anderen und lächelte.
    „Keine Angst, Daig und ich sind ein gutes Gespann.“
    Dann lehnte sich wieder zum Wasser. Daig neigte seinen Kopf, aber schleuderte ihn gleich wieder auf die andere Seite, wodurch Lola in die Luft katapultiert wurde. Sie drehte Schrauben und landete mit einem gezielten Kopfsprung im Wasser.
    „Hör auf, du verletzt sie noch“, schrie Ferda, aber Daigs donnernde Stimme lachte nur.
    „Lola und ich sind Bruder und Schwester. Drache und Nymphe, beides von den Göttern erschaffene Wesen. Ich bewohne den Himmel, sie das Wasser. Glaub mir, ich verletzte sie nicht!“
    Daig wendete in einem schnellen Bogen, und kaum dass sie an der Stelle ankamen, an der Lola ins Wasser eingetaucht war, entsprang dort eine riesige Wasserfontäne. Lola wurde vom See wieder ausgespuckt und von Daig aufgefangen. Sie landete wieder zwischen seinen Hörnern und warf erneut Fische in den Korb.
    „Jetzt von weiter oben!“, befahl die Wassernymphe.
    Daig schoss in die Luft und Lola klettterte auf seine Schnauze.
    „Das reicht! Komm sofort wieder in den Korb! Das kann man sich ja nicht mit angucken!“, spielte sich Onyx plötzlich als Aufpasser auf, aber Lola lächelte ihm nur zu und streckte ihm frech die Zunge heraus. Verdutzt wandte er sich an seine Schwester.
    „Lacht sie mich etwa aus?“
    „Nein, Onyx, sie lacht mit dir … mit dir.“
    „Nein, nein. Ich bin mir sicher, sie lacht über mich. Wir müssen ihrem Vater ja erklären, dass sie sich beim Angeln das Genick gebrochen hat.“
    „Ich denke nicht, dass das passieren wird“, murmelte Cloud und zeigte wieder auf Lola, die sich auf Daigs Schnauze stellte und im Rückwärtssalto nach unten sprang. Daig wendete wieder und flog spiralförmig um sie herum, während sie sich im freien Fall blitzschnell drehte. Kurz vor der Wasseroberfläche war wieder Halt für den Drachen, aber Lola tauchte ein.

  • Spoiler anzeigen

    Lola genoss immer diese Manöver, dass wusste er, da es sie irgendwie den Göttern näher brachte, aber vom Meer entfernte, vor dessen sie ihr Vater immer gewarnt hatte.


    dem

    Einmal hatte ich ihn nach etwas Gold für den Jahrmarkt, in unserer Stadt gefragt


    kein Komma

    Lola dachte nach, aber so wirklich auf eine Lösung kam sie nicht. Vielleicht musste sie Geduld haben, aber das bedeutete Zeit, die sie nicht hatte.


    brauchte

    Nach einigen stillen Stunden, wurde Daig langsam müde.


    kein Komma

    Auf Anhieb war das nicht zu finden, bis er einen kleinen Berg erspähte, an dessen Fuß ein riesiger See entlang lief.


    lief beinhaltet Bewegung (wie z.B. in einem Fluß), ein See liegt eher (fauler Sack)

    Ihr esst Fische?“, schrie Lola mit entsetzten Gesichtsausdruck, dass Ferda fast das Herz stehen blieb.


    mit so entsetztem Gesichtsausdruck,

    Ausgerechnet Cloud hat Höhenangst - Nomen est Omen passt hier nicht wirklich :rofl:
    Auch das ist ein gute - Laune - verbreit - Teil und das Kopfkino schnurrt durch. :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Onyx ist schüchtern, so so :D Ich hielt ihn einfach nur für wortkarg oder etwas brummig, aber anscheinend lag ich da falsch ^^

    • Offizieller Beitrag

    Während ihres Wasserspieles, vergaßen sie fast die anderen, die sich mittlerweile an den Korb klammerten, wie Waisenkinder an ein Stück Brot. Jetzt erst flog Daig auf das Ufer zu und setzte zur Landung an. Die drei im Korb waren noch nie so froh, festen Boden unter ihren Füßen zu spüren.
    Als ihr Vetter endlich gelandet war, taumelten sie nach draußen und verschnauften umgehend am Ufer des Sees.
    „O, was is´mir sch-schlecht“, stotterte Cloud und hielt sich seine Hände vor den Mund.
    „Ich glaub, ich habe einen Drehwurm“, lallte Ferda, aber hätte das jederzeit wiederholt. Onyx lief zum Flussufer hinunter, während Daig die Klammern des Korbes mit seinen Klauen selbstständig löste. Vorsichtig ließ er diesen von seinen Rücken gleiten, bevor er sich zurück in seine menschliche Gestalt verwandelte und dank der Drachenmagie nicht nackt dastand, sondern bekleidet wie zuvor.
    Als sich alle einigermaßen gefangen hatten, starrten alle auf den See.
    „Und wo ist sie nun?“, fragte Cloud benommen und schwankte immer noch von einer Seite zur Nächsten.
    „Keine Sorge, ihr geht es gut. Wasser ist ihr Element und solche Sachen machen wir bereits seit unserer Kindheit. Oder lasst es mich anders formulieren, seitdem ich einen Menschen tragen kann.“
    „Das war eine super Vorstellung. Das schlägt jedes Puppentheater in Sona“, jubelte Ferda. Onyx brummelte nur vor sich hin und Daig stellte sich neben ihn.
    „Macht sich da etwa jemand Sorgen um unsere kleine Nymphe?“, fragte Daig und ließ seine strahlend weißen Zähne aufblitzen.
    „Nein!“, erwiderte Onyx kalt. „Du hast uns nur alle in Gefahr gebracht mit deinen Kunststückchen. Ihr mögt das ja gewohnt sein, aber uns kann so etwas das Genick brechen.“
    Daig musste gestehen, dass sein Cousin damit nicht ganz unrecht hatte, aber es ging alles gut aus, daher wollte er daran keinen Gedanken verschwenden. Außerdem hatten die anderen ihren Spaß gehabt, abgesehen von Cloud, dessen Gesichtsfarbe immer noch etwas blass war.
    „Jetzt übertreib mal nicht, Vetter“, antwortete Daig daher unüberlegt, weshalb Onyx ihn am Kragen seines Hemdes schnappte und anhob.
    „Hey!“, brüllte Cloud.
    Erschrocken rannten er und Ferda auf die beiden Streithähne zu. Eine hitzige Situation entstand, als plötzlich alle vom Plätschern des Wassers abgelenkt wurden.
    Unweit von ihnen kehrte Lola zurück zur Gruppe. Ihr Kopf stieg zuerst aus dem Wasser und sie schien nicht zu schwimmen. Mit geschlossenen Augen tauchte sie auf, aber ihr Augenaufschlag wäre Grund genug gewesen, eine Armee von Männern zum Schweigen zu bringen. Schritt für Schritt lief sie, einer Göttin gleich, aus dem See. Ihr schwarzes Haar umspielte ihre Schultern, während ihr nasses, schulterfreies Kleid jede Rundung ihres Körpers betonte. Wie winzige, silbern glitzernde Perlen, tropfte das Wasser von ihr und rahmte sie in einen hellen Lichtkegel ein.
    Daig kannte diesen Anblick und war immun gegen ihren Zauber, der eigentlich keiner war, aber die anderen waren es nicht. Selbst Ferda klaffte die Kinnlade regelrecht nach unten, aber sie fing sich schnell wieder, immerhin war sie eine Frau. Onyx ließ Daig wieder auf den sandigen Boden zurück, und dieser richtete erst einmal seine Kleidung.
    „Schlag mich!“, hauchte Cloud und Ferda kam augenblicklich seiner Bitte nach, aber er beschwerte sich nicht einmal, als ihre Faust seine Schulter traf.
    Onyx Arme wurden grau und seine jüngere Schwester ahnte, was er wieder tun wollte. Mit einem großen Schritt neben ihn, sah sie ihn von unten heraus an und drohte leise:
    „Wenn du dich jetzt in Stein verwandelst, erzähle ich allen, dass du bist du fünf warst, regelmäßig ins Bett gemacht hast!“
    Abrupt stoppte seine Verwandlung und Lola setzte ihren ersten Fuß an Land. Paarweise hielt sie noch einmal insgesamt vier Fische in ihren Händen und warf sie Daig zu.
    „Das dürfte wohl für ein Abendessen ausreichen“, sagte sie lächelnd und schritt an den anderen vorbei. Daig nickte und ging zum Korb, um die anderen Fische zu holen.
    „Ich glaub, ich sollte jetzt auch ganz, ganz dringend baden gehen!“, seufzte Cloud Lola hinterher, als Onyx dadurch aus seiner eignen Starre erwachte.
    „Na, da ich helfe dir doch“, antwortete er gereizt und schnappte sich seinen Cousin. Mit wenig Kraftaufwand, warf Onyx Cloud ohne viele Worte in den See. Der Schrei des Schwertkämpfers erweckte die Aufmerksamkeit aller, aber mittlerweile war das Geschrei von irgendwem schon nichts Besonderes mehr, so dass sich alle nach einem kurzem Blick wieder herumdrehten. Dabei lächelte Lola Onyx an, dessen Gesicht sich verfinsterte.
    Onyx fuhr zu seiner Schwester herum und hielt sie kurz zurück.
    „Ich habe mich geirrt, wir sollten die Wassernymphe doch zurückbringen“, widersprach er seiner vorherigen Zustimmung. „Sie wird uns nur Schwierigkeiten machen.“
    Ferda sah ihren Bruder erschrocken an, aber ihr Gesichtsausdruck erhellte sich umgehend wieder.
    „Ja, Onyx. Ich stimme dir zu“, antwortete sie in einem merklich sarkastischen Tonfall. „Ich sehe es schon kommen, wenn eine mächtige Armee wildgewordener Barbaren auf uns zugerannt kommt und Lola sie mit einem Augenaufschlag zu willenlosen Kreaturen macht. Das ist wirklich gefährlich. Dein Schlagarm könnte darunter leiden, wenn alle … Moment, Onyx, du kämpfst ja gar nicht. Das ist aber dumm. Dann macht sie uns doch keine Probleme. Oder befürchtest du, dass sie dir Schwierigkeiten bereiten könnte … irgendwie?“
    „Das glaube ich kaum!“, antwortete Onyx emotionslos.
    „Siehst du, dann ist doch alles bestens.“
    Ferda lief kopfschüttelnd weiter, während Onyx nur ein tiefes Knurren hervorbrachte. Natürlich ahnte er, dass diese Wassernymphe ihm Schwierigkeiten bereiten würde, aber wahrscheinlich anders als gedacht. Sie schien um Abenteuer nicht verlegen zu sein, dabei ersuchte Onyx nur das Jahr unbeschadet zu überstehen, damit er nach Hause konnte. Dort, wo seine neu errichtete Schmiede auf ihn wartete, sein neues Heim, endlich hinaus aus dem elterlichen Schoß.
    Aber nein, ihm wurde aufgetragen den Beschützer für seine Schwester zu spielen, gerade als er beschloss, das Kämpfen an den Nagel zu hängen.

  • Vorsichtig ließ er diesen von seinen Rücken gleiten, bevor er sich zurück in seine menschliche Gestalt verwandelte und danke der Drachenmagie nicht nackt dastand, sondern bekleidet wie zuvor.


    dank

    Außerdem hatten die anderen ihren Spaß, abgesehen von Cloud, dessen Gesichtsfarbe immer noch etwas blass war.


    Falsche Zeit, du brauchst PQP
    Außerdem hatten die anderen ihren Spaß gehabt

    Onyx Arme wurden grau und seine jüngere Schwester ahnte, was er wieder tun wollte. Mit einem großen Schritt neben ihn, sah sie ihn von unten heraus an und drohte leise:
    „Wenn du dich jetzt in Stein verwandelst, erzähle ich allen, dass du bist du fünf warst, regelmäßig ins Bett gemacht hast!“


    Jetzt bin ich etwas verwundert 8| Ich dachte, Ferda wollte nicht in Onyx´ Zukunft schauen. Wieso also hindert sie ihn plötzlich an der Verwandlung, hat sie vorher doch auch nicht gemacht ?(

    Ansonsten Top :thumbsup: Lola geht ja sofort auf´s Ganze 8| aber vermutlich verschreckt sie Onyx auf diese Weise eher ^^ Hätte Levia sie mal an Cloud gebunden, dann hätte sie leichtes Spiel gehabt ^^

  • Scheinz ist Onyx für Lolas Reize nicht empfänglich. Da wird sie aber ein Problem kriegen. :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Tolles Kopfkino :thumbsup: Ach der Onyx wird auch noch sehen, wie hübsch seine Lola ist. Da bin ich ganz zuversichtlich ^^

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigen Minuten kam Cloud wieder aus den Wasser getrottet und warf seinem Cousin nur wütende Blicke zu. Er lenkte sich von seiner Wut ab, indem er nach Essbarem suchte, Lola und Ferda erklärten sich bereit Feuerholz zu besorgen.
    Onyx und Daig sollten derweil die Zelte aufstellen.
    Gesagt, getan. Binnen einer Stunde, und dank der Arbeitsteilung, konnten sie pünktlich zum Sonnenuntergang mit dem Essen beginnen.
    Cloud stellte sich dann demonstrativ vor die Feuerstelle und imitierte einen Nieser, wobei Flammen aus seiner Faust schossen und das Lagerfeuer entzündeten. Lola applaudierte lautstark zu diesem kleinen Kunststück, woraufhin er sich verneigte und hinsetzte. Alle nahmen sich einen der geangelten Fische zur Hand, die gesammelten Pilze und Früchte von Cloud und hielten sie ins Feuer.
    Ruhe kehrte ein. Sie aßen so lange, bis sie alle satt waren und es blieb sogar noch einiges übrig. Kindheitsgeschichten wechselten die Erzähler und es wurde sogar viel gelacht, naja abgesehen von Onyx, der sich enthielt und mit geschlossenen Augen gegen einen Baustamm lehnte.
    Lola und Daig saßen Rücken an Rücken und lauschten den Erzählungen der anderen beiden.
    „So nun seid ihr dran“, sagte Ferda. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“
    „Ich sagte doch, ihr Vater ist unser Hofschmied. Eines Tages brachte er sie mit. Ich glaube da warst du fünf oder nicht?“, wandte sich Daig fragend an Lola und diese nickte.
    „Und du sieben. Das ist jetzt schon dreizehn Jahre her“, antwortete sie kichernd.
    „Und dann wurdet ihr ein Paar?“, fragte Cloud daraufhin – nur mal sicherheitshalber, um alles auszuschließen, was noch nicht erfragt wurde. Lola und Daig lachten laut.
    „Nein, niemals. Wir waren von Anfang an wie Bruder und Schwester“, dementierte Daig lautstark. „Außerdem ist das bei Wassernymphen nicht so einfach. Sie verlieben sich nur einmal im Leben. Wäre doch ziemlich schockierend, wenn ich sie zur Frau nehmen würde und eines Tages muss ich sie hergeben, weil sie ansonsten stirbt, wenn ihre Liebe unerfüllt bleibt. Da bin ich froh, dass ich sie nur als Schwesternersatz sehe.“
    „Ist das so? Du musst wirklich sterben, wenn deine Liebe unerfüllt bleibt?“, fragte Ferda schockiert. Lola schluckte einmal fest. Das die Unterhaltung auch gerade diese Richtung einschlagen musste. Ihr Vater hätte niemals, vor Daig, mit dem Fluch anfangen sollen. Denn das, was für ihren Vater gut ausging, schien bei ihr andere Formen anzunehmen.
    „J-ja“, stotterte sie unsicher, da sie nicht wusste, wie viel sie in ihrer derzeitigen Situation verraten durfte.
    „Und wie weißt du, dass du verliebt bist?“, fragte Ferda neugierig weiter.
    „Das weiß man eben“, tat Lola dieses Thema patzig ab. Ihr kam es nicht vor wie Liebe, sondern wie eine Bürde, die sie dazu zwang, ständig die Nähe des Steinriesen zu suchen, auch wenn er abweisend war.
    „Sagt mal, habt ihr auch so einen pelzigen Belag auf der Zunge oder geht es nur mir so?“, unterbrach Cloud die anderen und wischte sich mit seiner flachen Hand über seine herausgestreckte Zunge. Umgehend fingen alle an zu schmatzen, aber konnten nicht den gleichen Geschmack feststellen, allerdings andere Symptome.
    Zum gleichen Zeitpunkt riss Onyx seine Augen auf und starrte geradeaus zu seinem Zelt.
    „Ich dachte, es sei mir noch schummerig vom Flug, aber jetzt wo Cloud es sagt, fühle ich mich irgendwie komisch“, jammerte Ferda und ließ sich zurückfallen, aber fing dann plötzlich an zu kichern.
    „Da ist doch gerade ein Zwerg zwischen meine Kleidung gekrabbelt!“, blökte Onyx und kroch auf allen Vieren zu seinem Zelt.
    Lola und Daig starrten sich an und ahnten Schlimmes. Sie untersuchten augenblicklich das Essen.
    „Ich weiß nicht, ich glaub mir wächst ein Pelz auf meiner Zunge, guck mal“, quatschte Cloud erneut dazwischen und streckte, so weit er konnte, Lola die Zunge heraus.
    „Nein, Cloud, da ist kein Pelz. Irgendetwas stimmt mit unserem Essen nicht“, erwiderte sie genervt und begann sich die Pilze anzusehen. Am Fisch konnte es nicht gelegen haben, dass waren einfache Forellen und die anderen Früchte sahen harmlos aus.
    „Cloud, was waren das für Pilze?“, fragte Lola.
    „Kaine Ahnun, Bilze ebm. Jetz guck doch ma aupf meinär Sunge.“
    „Da ist nichts, Cloud. Du hast nur irgendwelche giftigen Pilze gesammelt. Du bildest dir das alles ein!“, schrie sie und Daig ergriff Lolas Arm.
    „Was ist, wenn wir auch anfangen so zu spinnen?“, flüsterte er und legte ihr Augenmerk auf Onyx, der wie wild seine Klamotten aus seiner Tasche schmiss.
    „Komm raus, Zwerg, ich hab dich gesehen!“, drohte dieser ins Nichts und warf dann die ganze Tasche beiseite, ehe er in sein Zelt stürmte.
    „Ich finde dich ja doch!“
    Ferda lachte immer noch und konnte gar nicht damit aufhören.
    „Stellt euch mal vor, eine Wassernymphe verliebt sich in meinen Bruder, die kann gleich ihr Testament machen“, grölte sie und krümmte sich bereits vor Lachen.
    „Das würde nicht einmal eine Wassernymphe mitmachen. Der überrollt jede Frau mit seiner Eifersucht. Versteht ihr? Überrollen? Wegen Stein!“, wetterte sie weiter und Lolas Gesicht erhellte sich. Sie alle standen unter Drogen. So konnte sie Fragen stellen, ohne das jemand bewusst etwas merkte, zumindest solange, bis sie nicht noch anfing sich von Ast zu Ast zu schwingen. Sie sah Daig an und wollte gerade etwas zu ihm sagen, als dieser nur seine Augen verdrehte und stur umfiel. Er atmete noch, aber wurde von den Pilzen schlafen geschickt.
    Lola kroch zu Ferda.
    „Wie meinst du das? Eifersüchtig?“, fragte sie leise, während im Hintergrund Cloud immer noch seine Zunge untersuchte.
    „Na ganz einfach. Mein Bruder ist ein Drache im Tonladen. Immer wenn es nach Ärger roch, konnte man sicher sein, er war schon da. So viele Ermahnungen der Stadtwache, hatte noch niemand vor ihm kassiert. Und Ermahnungen nur, weil sie ihn einmal in den Knast steckten, der daraufhin nicht mehr stand.“
    „Er war schon im Gefängnis?“, wiederholte Lola erschrocken.
    „Er wäre es immer noch, wenn unser Vater nicht der Vater wäre. Das ehemalige jungfräuliche Orakel und Mitstreiter im letzten großen Krieg. Einer der Helden von Aona. Und wie gesagt, das Gefängnis stand danach nicht mehr“, antwortete Ferda weiterhin lachend.
    „Er. Ist. Ein. Verbrecher?“
    „Nein!“, antwortete Ferda plötzlich langezogen und mit hörbar tieferer Stimme. „Er reagiert nur manchmal über … häufig, oft. Zumindest früher einmal, als er jünger war. Du siehst ja, wie er jetzt ist. Die Ruhe selbst.“ Ferda japste nach Luft und das Lachen erstickte ihre Stimme. Lola blickte dann zu Onyx hinüber, der gerade dabei war, sein Zelt zu zerlegen, nur weil er immer noch den imaginären Zwerg suchte.
    „Mein Vater wird begeistert sein“, sprach sie zu sich selbst, als plötzlich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen wurden. Nicht sie fand es lustig, aber anscheinend hatten die Pilze die gleichen Auswirkungen bei ihr, wie auch bei Ferda. Ungehindert fing sie auch an zu lachen. Sie setzte sich direkt neben das Orakel und beide Frauen lachten um die Wette.
    „Du magst meinen Bruder, oder? Ich merke das doch, auch ohne meine Kräfte.“
    „Ich finde ihn zum Schreien!“, antwortete Lola winselnd, um nicht zu sehr ins Detail zu gehen.
    „Was macht er überhaupt?“
    „Der sucht immer noch den Zwerg in seinem Zelt.“
    „Man, ist der doof“, schrie Ferda.
    „Ja, ich weiß“, bestätigte Lola.
    „Der Zwerg ist doch vor ein paar Minuten an uns vorbeigerannt“, posaunte Ferda lachend heraus.

  • hahahahahaaaa - :rofl: :rofl:
    Das Kopfkino dabei ist göttlich! :thumbsup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Ja, die stehen eindeutig etwas unter Pilzen ^^ Cloud ist wirklich ziemlich einfältig und ... simpel ^^ Und dann darf er noch mit Feuer spielen, Oha ^^
    Wieder ein sehr heiterer Teil, der für Gute Laune sorgt :)

    • Offizieller Beitrag

    *Dieser Teil enthält Elemente der Urgeschichte, die zusammen mit einer Freundin verfasst hatte. Ich reiße sie nur kurz an, hoffe man riecht die Lunte etwas. ;)


    Die Wirkung der Pilze hielt bloß zwei Stunden an, aber danach herrschte eine peinlich berührte Stille. Jeder schämte sich und ihre Schädel brummten. Onyx musste sein Zelt erneut aufbauen, als er irgendwann erkannte, dass es keinen Zwerg gab. Da saßen sie nun alle wieder, alle um das Feuer herum, und keiner wusste was er sagen sollte. Außer einer ...
    „Wusstet ihr eigentlich ...“, setzte Daig lautstark an, „... dass eure Eltern, Lolas Eltern gerettet hatten? Damals, aus den Fängen des Nymphendorfes?“ Cloud, Ferda und Onyx sahen Lola fragend an.
    „Deine Eltern sind Loreley und Benno?“, fragte Ferda erstaunt. Natürlich kannten allen drei jede einzelne Heldentat ihrer Eltern. Lolas Eltern waren ein Paar, als sie auf die Helden von Aona trafen. Ihre Mutter war bereits an ihren Vater gebunden, doch die anderen Nymphen wollte ihre Schwester nicht gehen lassen und nahmen ihren Vater gefangen. Sie folterten ihn, aber ließen ihn am Leben. Als auf ihrer Wanderschaft dann, die Eltern der drei vorbeikamen, verhalfen sie Loreley und Benno zur Flucht. Baldur, Clouds Vater, riet ihnen zu den Drachen des Nordens zu fliehen, weit weg vom Meer, wo sie keine Nymphe jemals gefunden hatte.
    „Dann sind wir ja irgendwie alle miteinander verbunden. O, mich würde es freuen, deine Eltern einmal kennenzulernen und ihre Version der Geschichte zu hören“, schwärmte Ferda, aber Daig fuchtelte wild im Hintergrund mit seinen Armen herum.
    „Da musst du meinen Vater fragen, meine Mutter starb vor vielen Jahren.“
    Lautlos schlug sich Daig seine rechte Hand gegen seine Stirn.
    „Entschuldige, das ahnte ich nicht, und das sagt das Orakel“, gab Ferda ironischerweise zu und lachte gespielt.
    „Ist nicht schlimm, wirklich nicht. Ich kenne die Geschichten auch, falls ihr Fragen habt. Jeder stirbt einmal. Früher … oder noch früher. Aber ihre Stimme und ihr Aussehen bleiben mir ewig im Gedächtnis, hoffe ich zumindest.“
    Cloud sah Lola mitleidig an, während Onyx ins Feuer starrte. Die Stimmung ging buchstäblich den Bach runter, als Lola etwas einfiel.
    „Wisst ihr eigentlich, wie meine Mutter eure Eltern dazu bekommen hat, ihr zu helfen?“
    „Sie hat sie aus dem Gesang der anderen Nymphen gerettet“, sagte Cloud.
    Lola nickte.
    „Aber wisst ihr auch wie?“
    „Nein“, antworteten Ferda und Cloud mit einer Stimme. Onyx wandte seinen Blick vom Feuer ab und sah Lola an. Er wusste wie, anscheinend als einziger seiner Sippe, abgesehen von seinem Vater, der ja damals das Orakel war. Loki nervte seinen Sohn ständig damit und an jedem Jahrestag, an der sich diese Geschichte abgespielt hatte.
    „Sie zitierte Verse, die aus einem alten Lied der Nymphen stammten, ein Duett der Gebundenen, und sie waren stärker als der hypnotische Gesang der anderen Nymphen. Somit war meine Mutter auch ein Stück weit eine Heldin“, rühmte Lola sich damit und setzte sich mit stolz geschwollener Brust ans Lagerfeuer.
    „Wie lauten denn die Verse?“, wollte Cloud wissen und Lola sackte wieder in sich zusammen.
    „Ich kenne nur noch den Teil der gebundenen Nymphe, aber nicht mehr den des Mannes, der um die Nymphe kämpft … es ist schon zu lange her, leider.“
    „Das macht doch nichts, dann lässt du den anderen Teil eben weg“, ermutigte Daig seine Freundin dazu die Versen aufzusagen.
    „Ich weiß nicht, dass ist nur ein albernes Lied, alt, simpel und unvollständig.“
    „Komm schon!“, flehte Ferda inständig. „Bitte.“
    Lola gab nach, aber spürte deutlich den Kloß in ihrem Hals. Es zu singen wäre ihr unmöglich gewesen, außerdem wusste sie nicht, ob sie damit ihre neuen Freunde unabsichtlich beeinflusst hätte.
    Deshalb sagte sie die Verse einfach auf, aber mit einer deutlichen Demut in ihrer Stimme, allein ihrer Mutter zu liebe. Für sie bedeuteten diese immer mehr, als nur der simple Text eines uralten Liedes, dessen Schreiber niemand kannte. Lola wollte es mit ihrer kargen Erinnerung nicht zerstören.

    „Sehe dich, ich sehe dich,
    ist das Meer auch noch so stürmisch,
    ich sehe nur dich

    Weine um dich, ich weine um dich,
    jede Nymphenträne so bitterlich,
    ich weine sie für dich

    Mein Ende naht ...“

    Lola wartete kurz die Reaktion der anderen ab.
    „Weiter weiß ich es leider nicht“, sagte sie dann und seufzte einmal tief.
    „Das klingt auch furchtbar traurig“, antwortete Cloud und stocherte im Feuer herum.
    „Blute“, räusperte sich Onyx.
    „Was?“, fragte Lola und sah ihn mit großen Augen an.
    „Es geht weiter mit: Blute“, wiederholte er und Ferda glaubte sich verhört zu haben.
    „Wenn er jetzt den Rest kennt, geh ich in den See und ertränke mich“, flüsterte Cloud mürrisch seiner Cousine zu.
    „Du kennst es?“, hakte Lola genauer nach und Onyx setzte sich gerade hin.
    „Ja ich kenne es. Mein Vater hat es mir oft vorgesagt, eigentlich jedes Jahr“, tat er sein Bekenntnis ab und wollte es damit gut sein lassen, aber dafür hätte er damit nicht anfangen dürfen. Jetzt wollte jeder wissen, wie es weiterging.

  • Onyx ist gruselig o.o

    Liebe Jen, du begeisterst mich immer mehr mit deiner Story :thumbup: meine Sorge bezüglich Cloud scheint ja net allzu berechtigt gewesen zu sein.. immerhin ist er ein Depp ;) Ein liebenswerter Depp, aber ja ^^

    Immer weiter so :love:


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • „Ich weiß nicht, dass ist nur ein albernes Lied, alt, simple und unvollständig.“


    simpel ;)

    Wow, langsam wird es für mich schwieriger, durch die riesige Sippschaft durchzsteigen ^^ Loki ist also Onyx Vater und demnach auch der von Ferda (die beiden waren doch die Geschwister, oder :huh: ?) Das heißt, wenn Cloud Onyx´ Cousin ist, dann ist Baldur Lokis Bruder. Mehr hab ich bis jetzt nicht wirklich im Kopf, Familienbande sind für mich immer kompliziert zu durchschauen, vor allem meine eigenen ^^

    Tja, und da hat Onyx sich doch selber in eine Sackgasse "geredet". Er ist wirklich viel gesprächiger geworden. Mal sehen, ob Lola ihn noch auftaut ;)

  • Spoiler anzeigen

    dass eure Eltern, Lolas Eltern gerettet hatten?


    gerettet haben und kein Komma

    Lolas Eltern waren ein Paar, ihre Mutter an ihren Vater gebunden, doch die Nymphen wollte ihre Schwester nicht gehen lassen und nahmen Benno gefangen, folterten ihn, als auf ihrer Wanderschaft, die Eltern der drei vorbeikamen und ihnen zur Flucht verhalfen.


    ....doch die Nymphen wollten ihre Schwester nicht gehen lassen, nahmen Benno gefangen und folterten ihn, als auf ihrer Wanderschaft die Eltern der drei vorbeikamen....

    rühmte Lola sich damit und setzte sich mit stolz geschwollener Brust ans Lagerfeuer.


    rühmte Lola sich und setzte sich mit stolz geschwellter Brust ans Lagerfeuer

    ermutigte Daig seine Freundin dazu die Versen aufzusagen.


    Verse, Komma hinter dazu

    Lola gab nach, aber spürte deutlich den Kloß in ihrem Hals.


    umgestellt hört es sich besser an: Lola gab nach, spürte aber..

    „Wenn er jetzt den Rest kennt, geh ich in den See und ertränke mich“, flüsterte Cloud mürrisch seiner Cousin zu.


    seiner Cousine


    Es geht heiter bis romantisch weiter :thumbsup: , aber ich muss gestehen, dass ich hier das Lesen z.T. recht mühsam fand.

    Lolas Eltern waren ein Paar, ihre Mutter an ihren Vater gebunden, doch die Nymphen wollte ihre Schwester nicht gehen lassen und nahmen Benno gefangen, folterten ihn, als auf ihrer Wanderschaft, die Eltern der drei vorbeikamen und ihnen zur Flucht verhalfen. Auf Baldurs Rat hin, Clouds Vater, flohen sie zu den Drachen, weit weg vom Meer, wo sie keine Nymphe jemals gefunden hatte.


    Die Stelle hier zum Beispiel. Die ist irgendwie ruckelig und ungeschmeidig, vllt hättest du da besser mehrere Sätze draus gemacht.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker