Krieg der Wandlung

Es gibt 209 Antworten in diesem Thema, welches 52.058 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. April 2015 um 10:55) ist von Kisa.

  • Kyelia: Prinzipiell gesehen hast du natürlich Recht mit der Wunde, aber du musst auch bedenken, dass Cino ein Werwolf ist. die haben immer wesentlich bessere Heilungsfähigkeiten als Menschen. Mag sein dass ich das hätte noch etwas deutlicher ausführen können, aber so ist es von mir zumindest gemeint.
    Jennagon: Du und deine Religion! Ich könnte dir mal eben aus dem Stehgreif sechs verschiedene Bücher aufzählen in der der Begriff der Seelengefährtin fällt und diese Bücher gehören alle in die Sparte der Fantasy. Außerdem klingt Gefährtin immer so langweilig. zumal ich natürlich noch nen unterschied treffen muss zwischen der Leibesbeziehung von Lira und Cino und der einen oder anderen die ich noch geplant habe, die aber nicht so intensiv ablaufen wird, wenn sie denn ins Rollen kommt.
    Alopex Lagopus: Klar die wenigen Worte bringen jetzt keine Revolution ins Rollen, aber ich habe in den zwei letzten Abschnitten schon erwähnt, dass es auch unter den Werwölfen zwei verschiedene Fraktionen gibt. Die einen stehen loyal hinter Lucan und die anderen wollen nicht mal in die Nähe von ihm kommen. Ich habe ja noch nicht beschrieben was Cino in seiner Freizeit macht, wenn er nicht den Befehlen seines Vaters folgt..... habe ich aber noch vor in den nächsten Abschnitten zu erklären, keine Sorge :D

    LG
    Kisa

    Ein neues Kapitel nimmt Gestalt an.
    Hoffentlich gefällt es euch!
    PS: Wir befinden uns wieder in Liras Perspektive
    Viel Spaß beim lesen :D


    Kapitel 10
    Zurückgekehrt

    Nachdem mich Kolibri wieder alleine gelassen hatte, versuchte ich noch ein wenig zu schlafen, um den Heilungsprozess schneller voranzutreiben. Ich schlief den kompletten restlichen Tag, vielleicht auch länger, und bekam nicht mit, ob Krane noch einmal zurückkam, um nach mir zusehen.
    Als ich nun wieder erwachte und mich mit grellem Licht konfrontiert sah, welches mir direkt in die noch verschlafen zusammengekniffenen Augen strahlte, wusste ich für mich selbst, dass es mir schon wesentlich besser ging. Mein Inneres war fest davon überzeugt, dass es mir so gut ging, dass ich mich mit Krane wieder auf die Reise machen konnte.
    Da ich hier noch alleine war, ging ich davon aus, dass es noch recht früh war, oder dass alle anderen mit wichtigeren Aufgaben beschäftigt waren. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, was für Krane wichtiger sein konnte als meine Sicherheit. Immerhin nahm er seine Pflicht sehr ernst. Deshalb wunderte es mich, dass ich ihn hier nicht irgendwo schlafend in einem Stuhl vorfand, wie er über mich wachte, während ich schlief.
    Ich hievte mich aus dem Bett und zog mir meine Kleidung wieder an, während ich nach Geräuschen lauschte, die mir vielleicht verrieten, wo sich die anderen befanden. Doch leider konnte ich rein gar nichts hören, als die üblichen Waldgeräusche und das leise Herumflitzen von Tieren auf der Suche nach Nahrung. Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg um aus der kleinen Hütte herauszukommen in der ich seit fast zwei Tagen, vielleicht waren es auch schon mehrere Tage, weilte. Ich war schon länger nicht mehr an der frischen Luft gewesen und das machte sich langsam in meiner Laune bemerkbar.
    Ich trat aus der Tür und schrie überrascht laut auf, als mein Fuß ins Leere trat. Da ich mich nirgendwo festgehalten hatte, geriet ich ins Schwanken und verlor mein Gleichgewicht, sodass ich in die Tiefe stürzte.
    Mein Schrei hallte in dem fast stillen Wald sehr weit und riss augenscheinlich viele Waldelben aus dem Schlaf. Denn als ich am Boden ankam, wo ich auf meinen Füßen in geduckter Haltung gelandet war, wobei ich mir meinen rechten Fuß verstauchte, weil ich unglücklich auf den Beinen gelandet war. Als ich meinen Blick hob, sah ich wie die Waldelben angerannt kamen und vor sich hin grummelten, während sie mich mit finsteren Mienen bedachten. Sie konnten wahrscheinlich nicht verstehen warum ich so einen Krach gemacht hatte, aber ich war einfach nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sich meine Hütte in der Baumkrone eines Mammutbaums befand. Soeben war ich fast zehn Meter in die Tiefe gestürzt, ohne dass ich davon Kenntnis hatte, wo ich mich aufhielt.
    „Prinzessin?“, wandte sich Toran fragend an mich, als er sich neben mich kniete und mir aufhalf. „Ist alles okay?“

    • Offizieller Beitrag

    Ein gutes Kapitel. :D
    Lira scheint es wieder gut zu gehen.
    Das ist schön zu hören und es lässt darauf hoffen, dass ihre Reise nun weiter gehen wird. ;)

    Eine kleine Sache: Wenn Lira stolpert und überrascht darüber ist, dass ihr Fuß ins Leere tritt, dann kommt es mir etwas seltsam vor, wenn sie auf dem Boden einfach mal auf beiden Füßen landet. Zehn Meter sind zwar viel, aber ich bezweifle, dass sie ausreichend sind, damit Lira sich wieder fangen, ihren Schock überwinden und dann auf ihren Füßen landen kann. Zwar ist Lira ein Vampir aber etwas mehr Beschreibung, wie ihr das gelingt, wäre mir lieb gewesen.


    Alles andere passt aber und ich kann nicht meckern. ;)
    Ich frage mich ja wirklich, wo Krane abgeblieben ist. :huh:
    Schreib zügig weiter. ^^

    LG, Kyelia

  • Weiter geht´s...
    Aus meiner Sicht ein lustiger, aber auch aufklärerischer Teil, denn hier wird die Verbindung zwischen Vampiren, Hochelben und Waldelben noch einmal etwas deutlicher.
    Viel Spaß beim lesen :)


    Ich warf einen kurzen Seitenblick auf ihn, bevor ich mich aufrichtete und die Umstehenden musterte, die mich immer noch betrachteten, als wäre ich eine Kreuzung aus Drache und Werwolf. „Ja, mir geht´s gut“, beruhigte ich den Waldelb neben mir. „Allerdings wäre es schön gewesen, wenn einer von euch mir mitgeteilt hätte, dass ich in einer Hütte auf einem zehn Meter hohen Mammutbaum bin!“
    Toran runzelte die Stirn. „Bis heute gab es keine Veranlassung dafür dir zu sagen, wo du dich genau befindest“, rechtfertigte sich der Elb. „Davon mal abgesehen, wusstest du nicht, dass sich unsere Hütten in den Wäldern von Waldanien befinden?“
    „Ja, genau ... in den WÄLDERN. Das impliziert für mich auf dem Boden nicht in einer Höhe aus der es verdammt schmerzhaft sein kann, runter zu fallen“, erwiderte ich aufbrausend, während ich mir meinen rechten Knöchel rieb, der seit der Landung etwas schmerzte.
    Der Mann mir gegenüber zuckte nur mit den Schultern. „Es ist besser, wenn unsere Feinde nicht alle unsere Geheimnisse kennen.“
    Ich hob eine Augenbraue und sah Toran fragend an. „Ich wusste gar nicht, dass Vampire zu euren Feinden zählen“, wandte ich mich an ihn.
    Toran räusperte sich vernehmlich. „Das kommt ganz darauf an, ob du für dein Volk sprichst, oder ob noch dein Vater, gemeinsam mit Cilia, die Macht in Zadiel innehaben.“
    Jetzt war es an mir die Stirn zu runzeln. Toran verwirrte mich heute Morgen wirklich. „Mein Vater ist immer noch der Machthaber von Zadiel.“
    Der Waldelb nickte zustimmend. „Dann hoffe ich, dass er es auch noch lange Zeit bleiben wird. Aber solltest du von uns eine Positionierung in diesem Kampf zwischen Werwölfen, Vampiren und Hochelben erwarten, muss ich dich leider enttäuschen. Wir bleiben genauso neutral, wie wir es die letzten fünfundsiebzig Jahre auch waren.“
    „Das hatte ich nicht vor, aber es ist gut zu wissen, wo ihr steht“, gab ich zu, auch wenn mir seine Antwort nicht wirklich gefiel, konnte ich sie durchaus nachvollziehen. Dieser Kampf, der zwischen unseren Ländern und Arten wütete, war mehr als nur ein wenig verwirrend. Noch dazu beruhte er mittlerweile nur noch auf Hass und Rachsucht. Ich war mir nicht einmal mehr sicher, dass Lucan oder mein Vater tatsächlich noch wussten, warum dieser Kampf vor so vielen Jahren entbrannt war. „Ich bin eigentlich auf der Suche nach Krane. Weißt du wo er sich gerade aufhält?“, fragte ich Toran.
    Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen antwortete er mir: „Er hält sich gemeinsam mit einigen Waldelben im Wald auf. Sie befinden sich auf der Suche nach weiteren Eindringlingen, die eventuell von Lucan geschickt worden sind, um dich doch noch an sich zu bringen.“
    „Aha, verstehe. Dann wird er wohl so schnell nicht wieder zurückkommen, damit wir uns auf den Heimweg machen können?“, vermutete ich und fragte zugleich hoffnungsvoll, ob nicht doch noch die Möglichkeit bestand, dass ich wieder nach Hause konnte.
    Ich hatte wirklich nichts dagegen bei den Waldelben zu sein, aber ich vermisste mein Zuhause einfach. Meine Freunde. Ich hasste es mich auf solche Reisen zu Verbündeten zu begeben, weil sie meistens schief gingen und es dann nur noch länger dauerten, bis ich wieder heim konnte. Außerdem ließ ich meinen Vater nur sehr ungern so lange alleine mit Cilia. Ich vertraute meiner Stiefmutter einfach nicht genug, als dass es mich nicht misstrauisch machen würde, dass sie mich so schnell wie möglich loswerden wollte. Zudem hatte ich dafür auch schon zu viele negative Erfahrungen mit ihrem hinterlistigen und skrupellosen Charakter gemacht.
    „Ich denke nicht, dass er vor der Mittagszeit wiederkommen wird. Wenn du Glück hast, sind sie wieder da, wenn die Sonne im Zenit steht“, erklärte sich Toran entschuldigend.
    „Hm ... und was mache ich dann so lange noch?“, fragte ich mich selbst. Bis es Mittag war, würden noch Stunden vergehen, in denen ich nichts zu tun hatte, bis Krane wieder hier sein würde. Was sollte ich bloß mit so viel Zeit anstellen?
    „Du könntest dich ein bisschen umsehen. Dann würdest du vielleicht ein Gefühl für den Wald und dessen Bewohner bekommen“, schlug Toran hilfsbereit vor.
    Ich blickte ihn skeptisch an. „Du gibst mir die Erlaubnis mich in eurem Wald genauer umzuschauen und mir ein Bild von dessen Bewohnern zu machen? Das schließt euch Waldelben ein, dass ist dir doch bewusst, oder?“
    „Dessen bin ich mir bewusst, Prinzessin, aber ich vertraue darauf, dass es stimmt, was man sich von dir erzählt“, erwiderte der Elb kryptisch.
    „Was erzählt man sich denn von mir?“, fragte ich wissbegierig. Ich war wirklich gespannt, was alle von mir hielten und welche Gerüchte kursierten.
    Toran schmunzelte, bevor er mir antwortete. „Man behauptet, dass du ein vertrauensvolles Wesen bist, welches nichts Böses im Sinn hat. Dass du nur zu einem Gegenschlag ausholen würdest, sobald deine Familie, Freunde oder dein gesamtes Volk bedroht wird. Zudem wirst du als einer der gütigsten Vampire dargestellt. Außerdem heißt es, dass du den herrschenden Krieg verabscheust“, erklärte Toran, was in den Landen über mich gemunkelt wurde. „Aus diesen Gründen vertraue ich dir, Prinzessin Lira. Du wirst uns nicht ausspionieren, weil du keinen weiteren Krieg heraufbeschwören willst, sondern Frieden. Diesen wirst du nicht erreichen, wenn man dich bei der Auskundschaftung unserer Ländereien erwischt.“
    Mit großen Augen hörte ich dem Elben zu und nickte verstehend. „Ich werde dein Vertrauen in mich nicht enttäuschen“, versicherte ich Toran mit fester Stimme und machte mich auf den Weg für eine kleine Erkundungstour, die sich durch den näheren Wald bei den Hütten der Waldelben erstreckte.
    Unweit des kleinen Dorfes befand sich ein winziger See, der auf keiner Landkarte von Kanduir verzeichnet war. Er lag ruhig da, auf einer Lichtung, die von lauter uralten Bäumen umgeben war. Die Sonne brach durch das Blätterdach der Bäume hindurch und ließ das klare Wasser im See funkeln. Die Geräusche der Tiere waren leise, aber vorhanden. Es herrschte eine beruhigende Atmosphäre. Ich fand diesen Ort einfach idyllisch.
    Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen näherte ich mich dem See und beugte mich etwas hinunter, um meine Hände ins Wasser gleiten zu lassen. Ich verspürte das unwiderstehliche Gefühl eine Runde schwimmen zu gehen.
    „Hallo, Lira.“
    Ich zuckte zusammen, als ich diese tiefe, dunkle Stimme hörte, die mir eigentlich nicht vertraut sein sollte, es aber dennoch war. Mein Herz begann schneller zu schlagen wie die Flügel eines Kolibris, hektisch, eifrig. Ich war nervös und biss mir auf die Unterlippe, während ich mich langsam umdrehte und in braune Augen blickte, die ich nicht erwartet hatte so schnell wiederzusehen.
    Als sich in diesem Gesicht ein Lächeln ausbreitete, bei dem ich das Gefühl hatte, dass selbst die Sonne nicht an das Strahlend heran reichte, biss ich mir noch fester auf die Unterlippe, sodass meine spitzen Fangzähne in das weiche Gewebe meiner Lippen eindrangen und einige wenige Tropfen Blut hervor quollen.
    „Cino“, hauchte ich flüsternd.

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand das kleine Gespräch zwischen Lira und Toran wirklich gut und es hat noch mal schön das Verhältnis aller Beteiligten aufgezeigt. Lira scheint ein guter Ruf voraus zu eilen. Ich denke, dass kann ihr zukünftig nur Pluspunkte einbringen. ^^
    Krane und die anderen Waldelben sind auch ein paar Helden. Die müssen den Wald ja wirklich mit Argusaugen absuchen, wenn Cino da scheinbar gemütlich bis an Lira und das Waldelbendorf ranspazieren konnte, ohne bemerkt zu werden. :rolleyes:
    Bin ja gespannt, was die beiden jetzt so zu erzählen haben, ein wenig Erklärungsbedarf besteht ja. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht unterbrochen werden. :love:

    Zitat

    Noch dazu beruht er mittlerweile nur noch auf Hass und Rachsucht.

    beruhte

    Zitat

    Ich habe wirklich nichts dagegen bei den Waldelben zu sein, aber ich vermisse mein Zuhause einfach. Meine Freunde. Ich hasse es mich auf solche Reisen zu Verbündeten zu begeben, weil sie meistens schief gehen und es dann nur noch länger dauert, bis ich wieder heim konnte. Außerdem lasse ich meinen Vater nur sehr ungern so lange alleine mit Cilia. Ich vertraue meiner Stiefmutter einfach nicht genug, als dass es mich nicht misstrauisch machen würde, dass sie mich so schnell wie möglich loswerden wollte.

    hatte
    vermisste
    hasste
    ging
    ließ
    vertraute
    Ich glaube, du bist hier etwas in der Zeit verrutscht. ;)

    Zitat

    „Ich denke nicht, dass er vor der Mittagszeit wiederkommen wird. Wen du Glück hast, sind sie wieder da, wenn die Sonne im Zenit steht“

    wenn

    Zitat

    Die Sonne brach durch das Blätterdach(,) der Bäume hindurch und ließ das klare Wasser im See funkeln.

    Ich bin absolut keine Kommaexpertin, aber ich denke nicht, dass das Komma dahin kommt. :huh:

    Zitat

    Ich zuckte zusammen, als ich diese tiefe, dunkle Stimme hörte, die mir eigentlich nicht vertraut sein sollte.(kein Punkt, sondern ein Komma) Es es aber dennoch war. Mein Herz begann schneller zu schlagen, (kein Komma) wie die Flügel eines Kolibris(,) hektisch, eifrig.

    Wie gesagt: keine Kommaexpertin. Wenn es falsch ist, einfach ignorieren. :D

    LG, Kyelia

  • In der Hoffnung, dass ich jetz Kyelia nicht wiederhole:

    #140

    Zitat

    Nachdem mich Kolibri wieder alleine gelassen hatte, versuchte ich noch ein wenig zu schlafen, um den Heilungsprozess schneller voran zutreiben.


    voran zu treiben bzw voranzutreiben

    Zitat

    Doch leider konnte ich rein gar nichts hören, als die üblichen Waldgeräusche und das leise herumflitzen von Tieren auf der Suche nach Nahrung.


    groß

    Zitat

    Ich trat aus der Tür und schrie überrascht laut auf, als mein Fuß ins leere trat.


    groß

    Zitat

    Da ich mich nirgendwo festgehalten hatte, geriet ich ins schwanken und verlor mein Gleichgewicht, sodass ich in die Tiefe stürzte.


    groß

    #142


    Zitat

    „Man behauptet, dass du ein vertrauensvolles Wesen bist, welches nichts Böses im Sinn hat. Das du nur zu einem Gegenschlag ausholen würdest, sobald deine Familie, Freunde oder dein gesamtes Volk bedroht wird.


    dass; zudem biete es sich hier ausnahmsweise an, die beiden Sätze mit "und" zu binden ;)

    Zitat

    Ich zuckte zusammen, als ich diese tiefe, dunkle Stimme hörte, die mir eigentlich nicht vertraut sein sollte. Es aber dennoch war.


    ein satz

    Dann zu dem 10-Meter-Fall. Dass sie den so unbeschadet übersteht, okay, mag an ihrem Vampirdasein liegen, nicht schlimm. Das auf den Beinen landen, da stimme ich Kyelia zu, dass solltest du noch etwas ausformulieren.
    Dann schreibst du aber, dass ihr Schrei die Waldelben angelockt hat (die aus dem Schlaf gerissen wurden), das kauf ich dir nicht ab. Wenn sie 10 Meter tief fällt und eine Anfangsgeschwindigkeit von 0 m/s² hat, dann braucht sie für den Fall 1, 4281 sec - lange nicht genug Zeit, als dass die Elben bereits unten um sie versammelt stehen können, wenn sie zu Beginn des Falls den Schrei ausstößt. Ich schaffe es in knapp 2 Sekunden jedenfalls nicht aus meinem Bett ;)

    Jetzt bin ich aber gespannt, was sich Cino und Lira zu sagen haben und wie Cino es an den Waldelben vorbei in die Stadt geschafft hat :D

  • Alopex Lagopus: Ach, lass mich doch mit deiner Physik in Ruhe. Das ist ne Fantasy Geschichte und in meinen Story geht das :P
    Hast ja recht, vielleicht, schreibe ich das noch mal nen bisschen um....

    Tja, was wird wohl passieren... :whistling:
    Wer mich kennt, der kann es sich schon denken :D


    Ich starrte Cino vollkommen verblüfft an, wie er dastand im gleißenden Sonnenlicht in den Wäldern der Waldelben kurz nach dem er mich entführt hatte und selbst verletzt worden war.
    Als ich mir sein Gesicht genauer betrachtete, fiel mir die frische und doch schon verheilte Narbe auf, die sich durch sein gesamtes Gesicht zog. Sie begann oberhalb der rechten Schläfe und endete unterhalb seines linken Kieferknochens. Es musste unglaublich schmerzhaft gewesen sein, als er sie beigebracht bekommen hatte, aber die Wunde tat seiner Erscheinung keinen Abbruch. Durch die Narbe sah er einfach nur noch verwegener aus, als er es zuvor schon getan hatte.
    „Was machst du hier?“, fragte ich ihn und wusste dabei nicht, ob ich mich freuen sollte, dass er hergekommen war, oder ob ich wütend sein sollte, dass er vor mir stand. In meinem Inneren tobten einmal mehr die Gefühle für diesen Werwolf durcheinander. Das reinste Chaos!
    „Ich wollte dich sehen“, erwiderte er schlicht, wobei er einen Schritt weiter auf mich zu machte. Er stand nun direkt vor mir und schloss damit das helle Sonnenlicht für mich aus. Ich konnte nur noch ihn sehen und riechen. Durch seinen viel zu nahen Körper, wurde der, ihm ganz eigene Geruch von Wald und Regen noch deutlicher.
    Wie sehr ich diesen Geruch vermisst hatte ...
    Es war nun wirklich noch nicht lange her, dass ich ihn zuletzt gesehen hatte. Daher war meine Erleichterung ihn jetzt vor mir zu sehen, nicht nachvollziehbar. Zudem müsste ich eigentlich immer noch sauer auf ihn sein, weil er mich entführt hatte, aber ich war einfach nur froh ihn vor mir zu sehen. Ich konnte meine eigenen Gefühle kaum verstehen. Sie waren so widersprüchlich wie Tag und Nacht.
    „Du solltest nicht hier sein“, flüsterte ich mit fester Stimme, was auch nicht nötig war, da er so nah vor mir stand.
    Cino lächelte auf mich hinunter, als er seine Hand nach meinem Kinn ausstreckte und seine Finger langsam darüber wandern ließ. „Und warum sollte ich nicht hier sein?“, wollte der Werwolf von mir wissen.
    Ich schluckte und genoss einen kleinen Moment das Gefühl seiner sanften, schwieligen Finger auf meiner Haut. „Wenn Krane dich sieht, wird er dich umbringen, weil du mich entführt hast“, flüsterte ich erklärend und hoffte das ich diesen Moment damit nicht kaputtmachte. Es fühlte sich einfach viel zu gut an, als das ich wollte, dass dieser Moment so schnell vorüber ging.
    „Ich glaube nicht, dass er mir etwas antun wird, Lira“, entgegnete Cino, während er seine Finger von meinem Kinn zu meiner Wange gleiten ließ, dabei fuhr er meinen Wangenknochen nach.
    Ich schloss die Augen, um das Gefühl noch intensiver zu empfinden. „Wie kannst du dir da so sicher sein? Du kennst Krane nicht!“
    „Mag sein, aber ich weiß immerhin so viel, dass er dir niemals etwas antun würde“, raunte Cino leise. „Wen er mir etwas antut, verletzt er gleichzeitig auch dich, weil dir etwas an mir liegt.“
    Ich öffnete meine Augen wieder und blickte direkt in seine Seele hinein. „Du hast so viel auf dich genommen, um mich zu beschützen“, flüsterte ich und strich mit meinen Finger vorsichtig über die frische Narbe, die durch sein Gesicht führte. „Warum verlässt du dich darauf, dass Krane dir wirklich nichts tut? Immerhin wäre es seine Pflicht dich zu töten, alleine nur, weil du ein Werwolf bist.“
    „Darauf verlasse ich mich nicht“, gab Cino zurück und strich mir lächelnd eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr. „Ich vertraue darauf, dass du ihm nicht verraten wirst, dass ich hier bin. Außerdem wird er mich nicht erwischen, Prinzessin.“
    Ich schluckte erneut, als ich ihm in die Augen blickte und mir überlegte, wie einfach es doch wäre die kleine Distanz zwischen unseren Mündern zu überwinden und mir einen flüchtigen Kuss von ihm zu ergattern.
    „Kann ich dir vertrauen, dass du mich nicht verrätst?“, fragte Cino mich flüsternd.
    Ich schnappte nach Luft und versuchte eine Antwort in meinem benebelten Kopf zu formulieren. „Ja“, hauchte ich leise, während ich wie gebannt auf seinen Mund starrte, der meinem immer näher kam.
    „Gut“, raunte er flüstern, während sich auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln ausbreitete. Er neigte seinen Kopf noch ein Stückchen weiter nach unten zu mir, sodass sich unsere Lippen fast berührten, als plötzlich ein lautes Räuspern uns erschreckte und auseinander fahren ließ.
    „Ich würde mal behaupten, dass deine Instinkte nicht einmal halb so gut sind, wie du glaubst, Werwolf!“, zischte Krane, als er mit gezogenem Schwert auf uns zukam.

  • Kisa:

    Zitat

    Ach, lass mich doch mit deiner Physik in Ruhe. Das ist ne Fantasy Geschichte und in meinen Story geht das :P


    Es steht dir nach Belieben frei, die Physik in deiner Welt zu manipulieren wie es dir beliebt, das habe ich auch schon oft gemacht ^^ Der Leser muss das nur wissen, denn sonst wird er von den in dieser Welt herrschenden physikalischen Gegebenheiten ausgehen :P
    Um das in diesem Fall hinzubekommen müsstest du strenggenommen g = 9.81 m/sec² verkleinern, damit der Fall von Lira länger dauert, damit die Elben Zeit haben, aus dem Bett zu kommen. Nehmen wir an, sie sind schnell und brauchen dafür nur 30 Sekunden. Wenn Lira 30 sec braucht, um 10 Meter tief zu fallen, dann wäre g in deiner Welt 0,02222 m/sec². Das ist eine verdammt geringe Erdanziehungskraft. Wenn du das haben willst, müsstest du aber auch alles anderen verändern, zum Beispiel, dass alle deine Figuren mega hoch und weit springen können :P Du kannst so viel an deiner Physik verändern, wie du willst, aber wenn es nicht logisch bleibt, haperts bei mir beim Kopfkino, tut mir leid.
    Jetzt aber zum neuen Part:

    Zitat

    Als ich mir sein Gesicht genauer betrachtete, fiel mir die frische und doch schon verheilte Narbe auf, die sich durch sein gesamtes Gesicht zog.


    Frage dazu: Heilen Wunden bei Werwölfen schneller? Wenn das allgemein gültig und bekannt ist, verzeihe mir mein Unwissen, ich kenne mich mit diesen Fantasyrassen nicht aus, wenn nicht, solltest du das dazu sagen (selbes wie mit der Physik, solange nichts anderes gesagt wird, geht der Leser vom normalen, ihm bekannten Fall aus)

    Zitat

    „Ich wollte dich sehen“, erwiderte er schlicht, wobei er einen Schritt weiter auf mich zumachte.


    zu machte

    Zitat

    Zudem müsste ich eigentlich immer noch sauer auf ihn sein, weil er mich entführt hatte, aber ich war einfach nur froh ihn vor mir zusehen.


    zu sehen

    Zitat

    „Du solltest nicht hier sein“, erwiderte ich mit fester Stimme, die nicht sonderlich laut war, was auch nicht nötig war, da er so nah vor mir stand.


    wiederholung. Zudem etwas umständlich formuliert. Schreib doch statt erwidern einfach "flüstern" dann hast du es drin

    Zitat

    „Gut“, raunte er flüstern, während sich auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln ausbreitete.


    flüsternd

    Natürlich bleiben die beiden nicht alleine, man gönnt den beiden die Ruhe ja nicht. Du bist ziemlich gemein - das mag ich :D Ein romantischer Teil, für mich persönlich etwas zu dick aufgetragen, aber ich denke, sowas ist Geschmackssache. Ein Holzklotz ist romantischer als ich x)

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du aber schön die Schmalz-Kiste hervor gekramt. Habe ich kein Problem mit. :thumbup:
    Ich denke nicht, dass du bei der Romantik zu dick aufgetragen hast. Aber dass liegt wohl daran, dass ich ein Mädchen bin und es deshalb nicht so schlimm finde. Oder ich habe einfach schon Kitschigeres gelesen. :D
    Nein, also ich für meinen Teil, fand den Abschnitt wirklich gelungen. Meiner Meinung nach passt da einfach alles, auch, dass Krane wie aus dem Nichts erscheint und die ganze Romantik damit flöten geht.
    :thumbsup:

    LG, Kyelia

  • Huiii, da hab ich auch endlich wieder aufgeschlossen!
    Ich muss schon sagen, bei ca. 2 Post pro Tag muss man schon einiges nachholen, wenn man mal ein paar Tage nicht da ist ;)
    Bin mittlerweile schwer beeindruckt von der Entwicklung, die du in dieser Geschichte gemacht hast 8|
    Mittlerweile lässt dir genügend Zeit, beschreibst alles sehr lebhaft und akkurat, sodass mein Kopfkino reibungslos mitläuft.
    Vor allem die Dialoge in den letzten Teilen waren wirklich wirklich gut :thumbsup:

    Was den Storyverlauf angeht bin ich ein bisschen bei Alopex, insgesamt entwickelt sich das ganze mit Seelenverwandtschaft etc. ein bisschen zu sehr in die romantische Richtung, aber wie er muss auch ich zugeben, dass das vermutlich Geschmackssache ist...und ein bisschen mehr Romantik kann wohl an und für sich nie schaden ;)
    Also ruhig immer weiter so, ich bleib auf jedenfall dabei!

    Aus einer großen Gesellschaft heraus
    ging einst ein stiller Gelehrter nach Haus.
    Man fragte: "Wie sind sie zufrieden gewesen?"
    "Wärens Bücher", sagte er, "ich würd' sie nicht lesen."

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Dr. Strangelove: Alopex Lagopus: Romantik muss ja mal nen bisschen rein kommen, sonst wird es langweilig, außerdem ergebene sich daraus teilweise echt gute Szenen und ihr könnt mir glauben und ich habe schon wesentlich kitschigere Sachen geschrieben und bin mehr in Detail gegangen. Wenn der erste Kuss bevorsteht, müsst ihr da auch noch mal durch, aber erstmal bleibt die Romantik nen kleiner Abstecher. :D
    Aber ihr habt sicher Recht, dass Romantik immer im Auge des Betrachters liegt. Hoffe ihr seid nicht enttäuscht von mir, ich bin nun mal nen romantisch veranlagtes Mädchen :P
    Kyelia: Danke für das bestärkende Feedback. Mädels müssen in ihren romantischen Vorstellungen zusammenhalten :D

    Kapitel 11
    Aufgeflogen


    Ich riss die Augen weit auf, als ich Krane erkannte, der aus den Schatten der sonnenbeschienen Bäume auf die kleine Lichtung trat, auf der sich Cino und ich befanden. Mein Blick klebte förmlich an seinem gezogenen Schwert, sodass ich die gespannten Bogensehnen kaum bemerkte. Doch als ein Pfeil nur knapp an mir vorbei sauste und sich vor Cinos Füßen in den Boden bohrte, wurde ich mir auch der Waldelben bewusst, die sich zu uns gesellt hatten.
    Es schien so, als hätte die kleine Gruppe von Waldelben, die auf der Suche nach weiteren Eindringligen ihr Land durchkämmte, auch einen gefunden. Den einen, den sie niemals entdecken sollten.
    Ich weiß nicht, ob meine nächste Reaktion schlau war oder einfach nur dumm, aber ich handelte instinktiv. Ich machte einen Schritt und stellte mich schützend vor Cino, sodass Kranes Schwertspitze direkt auf meine Kehle zeigte.
    „Geh mir aus dem Weg, Lira!“ Krane wandte sich mit einer Stimme an mich, die er sonst nur nutzte, um seine Soldaten zu kommandieren, wenn sie sich in einer Schlacht befanden.
    Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. Erwartete er wirklich, dass ich mich einem seiner Befehle unterwarf, wenn ich es schon bei meinem eigenen Vater nicht tat?
    „Ich meine es ernst, Lira, geh mir aus dem Weg!“
    Cino legte seine großen Hände auf meine Schulter, als wollte er mich hinter sich schieben, damit ich nicht mehr in der Schussbahn war, was eigentlich ziemlicher Quatsch war, da wir von den Bogenschützen der Waldelben eingekesselt waren. Wir, beziehungsweise er, konnte nirgendwo hin.
    Ich schüttelte Cinos Hände ab und sah Krane mit einem stechenden Blick an. „Du vergreifst dich im Ton“, entgegnete ich mit leiser, aber fester Stimme an meinen Freund gewandt.
    „Ich habe die Pflicht von deinem Vater übertragen bekommen, dich mit meinem Leben zu beschützen. Da kann ich es nicht billigen, dass du dich in der Gesellschaft eines Werwolfs, eines Feindes, aufhältst!“
    Ich kniff meine Augen zusammen und wusste, dass die nächsten Worte absolute Tiefschläge waren, aber ich hatte eine Übermacht gegen mich, die ich wohl kaum alleine bezwingen konnte. „Dann ist es tragisch, dass es unseren Feinden gelungen ist, mich zu entführen, während du dafür sorgen solltest, dass ich in Sicherheit war. Mein Vater wird es gar nicht gerne sehen, dass dir dies passiert ist, weil du diese Hochelbin gerettet hast.“
    Krane schluckte und sah mich mit weit aufgerissenen grauen Augen an, wobei er sein Schwert ein kleines bisschen sinken ließ. Allerdings nicht weit genug, als das ich nicht mehr Gefahr lief, durchbohrt zu werden. „Du hast mir die Erlaubnis dazu gegeben.“
    Ich nickte zustimmend. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du deine Pflicht nicht erfüllt hast“, erwiderte ich sachlich.
    Die Augen meines kämpferischen Freundes wurden immer schmaler, je mehr sich sein Körper verspannte. Er hob die Spitze seines Schwertes wieder auf die Höhe meiner Kehle. „Geh mir aus dem Weg!“, forderte er mich auf seinem Befehl folge zu leisten. „Hätte er uns nicht angegriffen, wärst du nicht entführt und fast getötet worden. Wir würden uns schon längst auf dem Weg nach Hause befinden. Er ist an allem Schuld!“ Krane hatte sich in diese Tatschen vollkommen hineingesteigert. Auch wenn er mit seinen Anschuldigungen im Recht war, konnte ich nicht zulassen, dass er Cino umbrachte.
    Das würde ich nicht überleben.
    „Nimm dein Schwert runter, Krane!“ Zum ersten Mal in meinem Leben ließ ich die Macht meiner Blutlinie in meiner Stimme mitschwingen, damit sich Krane nicht meinem Befehl widersetzten konnte. Er sollte mich zwar beschützen, aber ich war immerhin noch die Prinzessin und zukünftige Königin von Zadiel.
    „Zwingst du mich?“
    Meine Stimme wurde immer drohender, je länger Krane zögerte meinem Befehl zufolgen. „Ich zwinge dich nicht. Ich habe dir einen Befehl erteilt, Soldat!“
    Der Krieger knurrte unwillig, ließ sein Schwert aber sinken, während ich weiterhin schützend vor Cino stand, dem die ganze Angelegenheit offensichtlich überhaupt nicht gefiel.

    • Offizieller Beitrag

    Da hat Lira aber wirklich mal ihre Stimme gegen Krane benutzt, während ich Cino wohl die Zunge abgebissen hat. Der sagt gleich gar nichts mehr. :D nun gut, das ist vielleicht auch besser so.
    Nun gut, Krane hat sein Schwert zwar gesenkt, aber ich bezweifle, dass er einfach so nachgeben wird. Ich denke zwar nicht, dass Cino Lira noch etwas antun wird, aber es ist immerhin Kranes Aufgabe sie zu beschützen. Eine ziemlich verzwickte Situation für den Soldaten. 8|
    Da frage ich mich ja, was jetzt wird und LIra die anderen überreden will. Im Dorf der Waldelben wird Cino wohl kaum willkommen sein. :huh:
    Ich bleibe gespannt.
    :D

    LG, Kyelia

  • Lira kann ganz schön biestig sein :D Anstatt es erstmal mit Logik zu versuchen und Krane zu erklären, dass Cino ihr das Leben gerettet hat und kein Feind ist :D Naja, so denken eher analytisch veranlagte Kerle wie ich, ihre Varainte funktioniert ja auch. Krane versucht doch nur seinen Job zu machen, sie spielt ihm da ganz schön übel mit. Gelungener Part, weiter so :thumbup:

  • So jetzt geht es herrisch weiter mit unserer Vampirprinzessin!
    Viel Spaß beim schmökern :D


    Mit wütender Stimme wandte ich mich jetzt an die Waldelben, die immer noch mit gespannten Bogensehnen auf uns zielten. „Legt die Waffen nieder!“ Sie hörten meinen Befehl zwar, reagierten aber nicht. Ich wusste, dass ich keine Autorität bei den Elben war und demnach auch keinen Gehorsam von ihnen fordern konnte, aber ich musste es immerhin versuchen. „Zieh deine Bogenschützen zurück, Toran!“, herrschte ich den Elb an, der zuvor noch so freundlich zu mir gewesen war und jetzt unter dem Blätterdach der Bäume hervor trat und sich mit verschränkten Armen neben Krane stellte. Offensichtlich war er auch nicht der Ansicht, dass ich vernünftig handelte.
    „Nein“, war Torans schlichte Antwort.
    Ich kniff die Augen zusammen und fixierte den Waldelben mit meinem finsteren Blick aus funkelnden eisblauen Augen. „Was?“, zischte ich aufgebracht.
    Der Elb zuckte lässig mit seinen breiten Schultern. „Ich kann ihnen nicht befehlen die Bogen zu senken. Sie zielen auf den Feind, der sich Zugang zu unserem Territorium verschaffen hat.“
    „Er hat doch nichts gemacht“, protestierte ich vehement und wusste, dass ich hier nicht mit logischen Argumenten aufwarten konnte, zumal ich nicht einmal gute Argumente hatte. Ich verließ mich auf meine Gefühle und es gab keine Garantie, dass diese nicht trügerisch waren, aber ich vertraute meinem Bauchgefühl und meinem viel zu schnell klopfendem Herzen.
    „Er hat dich entführt“, mischte sich Kranes wütende Stimme ein. Er hatte ebenfalls seine muskulösen Arme vor der Brust verschränkt und sah mich an, als wäre ich ein aufsässiges, kleines Kind, welches einen Trotzanfall hatte.
    Ich fixierte meinen Freund mit funkelnden Augen. „Aber nicht auf dem Boden der Waldelben!“
    „Das macht keinen Unterschied“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme, die dafür sorgte, dass sich alle Elben auf der Lichtung anspannten. „Cino, Sohn von Lucan, hat sich Zugang zu unserem Territorium verschafft, obwohl er weiß, dass es als feindliche Handlung angesehen wird. Uns bleibt keine andere Wahl, als ihn gefangen zunahmen und den Rat entscheiden zulassen, was mit ihm geschieht“, erklärte Kolibri mit eiskalter Stimme, während sie eine kleine Handbewegung machte und die Bogenschützen die Pfeile sinken ließen.
    Ganz offensichtlich hatte ich das Machtverhältnis der beiden Geschwister fehl interpretiert. Kolibri war diejenige, die mehr Einfluss hatte von ihnen beiden. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.
    „Du kannst ihn nicht gefangen nehmen“, protestierte ich laut und sah die Heilerin mit einem wütenden Blick an.
    „Kann ich sehr wohl und habe es gerade getan“, verlautbarte Kolibri und ließ Cino von zwei Waldelben festnehmen, die ihn von mir wegführten.
    Mit entsetzten Blick schaute ich den Waldelben nach, die Cino wegführten. Er darf nicht sterben! Nicht wegen mir! Das werde ich nicht zulassen!


    PS: Bevor ihr euch über die fehlende Reaktion von Cino aufregt, die kommt erst im nächsten Teil :D Da müsst ihr leider bis morgen warten...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich verließ mich auf meine Gefühle und es gab keine Garantie, dass diese mich nicht trogen, aber ich vertraute meinem Bauchgefühl und meinem viel zu schnell klopfendem Herzen.

    trogen? Kenn ich nicht O.o Vielleicht lieber: betrogen ?

    Immer ruhig mit den jungen Pferden, Lira. Noch hat ja keiner beschlossen, dass Cino sterben muss. Obwohl ich fast der Meinung bin, dass auf das Betreten des feindlichen Territoriums nicht gerade ein Kaffeekränzchen steht. :huh:
    Bin wirklich gespannt, wie es wohl weiter geht und hoffe, Lira und Cino bekommen die Chance sich zu erklären. ^^
    Bitte beeile dich. :D
    LG, Kyelia

  • Ich finde, Lira reagiert ein wenig wie ein trotziges Kind, dass der Ansicht ist, ihm gehören alle Sachen auf dem Spielplatz und jeder hätte sich nach ihr zu richten. Wenn sie so weiter macht, sorgt sie nur dafür, dass sie von den Elfen baldd nicht mehr ernstgenommen wird und sich den Ruf einspielt, nur nach ihren Gefühlen zu handeln - was für eine zukünftige Herrscherin nicht unbedingt günstig ist :huh:
    Sie wird schon wissen was sie tut :D

  • Jetzt kommt ein neuer Teil, der euch hoffentlich gefällt. :D
    Wie versprochen ein weiterer Part aus Cinos Sicht.
    Ist zwar etwas kurz, aber er sollte seinen Zweck erfüllen :)


    Cino machte keinen großen Aufstand und folgte den bewaffneten Waldelben, die ihn wegführten. Er hatte niemals vorgehabt sich erwischen zulassen oder Lira in Schwierigkeiten zu bringen. Er wollte sie nur sehen und sie nicht dazu zwingen sich zwischen ihm und ihren Freunden zu entscheiden, aber ganz offensichtlich war es auf nichts anderes hinausgelaufen.
    Die Elben führten ihn durch den Wald, wobei er das Rascheln der Blätter wahrnahm. Er wusste, dass er nicht alleine war. Seine wenigen Verbündeten, die ihm teilweise heimlich aus Valdurin gefolgt waren, huschten im Wald herum, um zu verfolgen, wohin er gebracht wurde. Er konnte sich immerhin sicher sein, dass er nicht sterben würde. Bevor dies geschah, würden die abtrünnigen Werwölfe eingreifen und ihn befreien.
    Auch wenn dieses Eingreifen dazu führen würde, dass er wieder von Lira getrennt wurde, konnte er ihr immerhin heimlich folgen, ohne dabei Gefahr zulaufen sein Leben zu verlieren. Er würde seine Gefährtin nicht mehr aus den Augen lassen.

  • Joa, hab ich nicht viel zu zu sagen, außer, dass ddu diesen Part ruhig mit dem nächsten hättest verbinden können, er ist doch arg kurz.
    Aber gut ist er auch :)

  • Alopex Lagopus: Ja, hätte ich machen können, aber im nächsten Teil, gibt es wieder eine Änderung der Perspektive und das wäre dann doch vielleicht nen bisschen verwirrend geworden

    Noch ein Teil, weil der letzte so kurz war...


    Ich war wütend. Unglaublich wütend. Wie konnten sie ihn nur gefangen nehmen? Er hatte nichts verbrochen.
    Gut, geschenkt. Cino hatte mich entführt und unerlaubt das Territorium der Waldelben betreten, damit verstieß er gegen Regeln, die ungeschrieben aber allseits bekannt waren.
    Ich konnte ja irgendwo nachvollziehen, warum und wieso Kolibri und Toran so handelten wie sie es taten. Trotzdem musste es mir nicht gefallen, dass Cino wie ein Schwerverbrecher behandelt wurde.
    Ohne Krane eines Blickes zu würdigen, stapfte ich hinter den Waldelben her, die Cino wegführten. Toran und seine Schwester Kolibri liefen beide vor mir, um sicherzustellen, dass ich nicht auf dumme Gedanken kam, während Krane hinter mir her hetzte und fluchte wie ein Verrückter.
    „Bleib sofort stehen, Lira!“, schrie mein Beschützer aufgebracht.
    „Nein!“, herrschte ich ihn wütend an, während ich mit einer raschen Drehung zu ihm herum wirbelte. „Hör endlich auf mich herumzukommandieren zu wollen, Krane!“
    Mein Freund war zu mir aufgeschlossen und ragte jetzt über mir auf. „Du benimmst dich, wie ein Kleinkind, das nicht seinen Willen bekommt.“
    Ich hob skeptisch die Augenbraue. „Dasselbe gilt für dich!“, wies ich ihn zurecht.
    „Ich habe mich aber nicht mit dem Feind verbrüdert!“
    Ich zuckte bei seinen harschen Worten zusammen. Ich hatte mich zwar nicht mit Cino verbrüdert, aber ich empfand etwas, was ich nicht fühlen sollte. Genau das war der springende Punkt, der mir noch große Schwierigkeiten bereiten würde und das nicht nur bei Krane und meinen Freunden, sondern auch gegenüber meiner Familie. Cilia würde geradezu darüber herfallen, wie ein Schwarm Heuschrecken.
    „Das habe ich auch nicht, aber ...“, versuchte ich mich zu verteidigen, aber Krane ließ mich nicht einmal aussprechen.
    „Du brauchst und kannst dich gar nicht verteidigen. Man hat es eben gesehen. Du hast dich beschützend vor ihn gestellt, damit hast du deine Stellung zu ihm schon abgegeben, Lira.“
    „Aber diese Situation unterscheidet sich doch völlig von den anderen“, protestierte ich vehement und sah Krane dabei mit funkelnden eisblauen Augen an.
    Der Vampirkrieger schüttelte mit geschlossenen Augen seinen Kopf. „Das hier unterscheidet sich nur insofern, als dass Cino dich nicht entführt hat, sondern unerlaubt ins Gebiet vorgedrungen ist, welches er nicht betreten darf.“
    „Ja, aber ...“
    „Lass es einfach Lira. Du kannst nichts mehr für ihn tun, was du nebenbei bemerkt, auch gar nicht machen sollst. Überlass es den Waldelben ihr Urteil zu fällen. Es ist ihr Land und sie haben die Entscheidungsgewalt, der auch du dich unterwerfen musst.“
    Mit wütender Miene blickte ich Krane hinterher, wie er den Waldelben zurück in ihr Dorf folgte. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und trottete ihnen mit hängendem Kopf hinterher.
    Wie sollte ich darauf vertrauen, dass dieses Verfahren mit rechten Dingen ablief? Ich sollte Fremden vertrauen, die über das Leben meines Gefährten entschieden? Auch wenn Cino theoretisch gesehen mein Feind war, konnte ich über meine Gefühle für ihn nicht hinweg sehen. Ich würde einiges riskieren, um ihn vor dem Tod zu beschützen. Ähnlich wie er mir zur Flucht verholfen hatte, würde jetzt auch ich handeln, wenn sich die Möglichkeit ergab. Das hatte ich für mich beschlossen. Ganz unabhängig von dem Urteil der Elben.

    • Offizieller Beitrag

    Oh gleich zwei Teile O.o
    Da der eine Teil ja wirklich ziemlich kurz ist, werde ich mich daran auch gar nicht großartig aufhalten. Er ist schön geschrieben, aber doch relativ kurz. :hmm: Nun ja, immerhin weis ich nun, dass auch noch andere Werwölfe in der Nähe sind. ;)
    Die letzten Worte von Lira im zweiten/letzten Teil bereiten mir irgendwie Bauchschmerzen. :S Hoffentlich verrennt sie sich nicht in irgendwas, was ihr später mal noch leid tun könnte. Ich halte es eher für keine gute Idee sich in das Urteil der Elben einmischen zu wollen. :S

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    Wie konnten sie ihn einfach nur gefangen nehmen?

    ich würde das "einfach" lieber raus nehmen, weil es sonst klingt, als wäre es Lira lieber gewesen, sie hätten mehr gemacht, als ihn NUR gefangen zu nehmen.

    Zitat

    Toran und seine Schwester Kolibri liefen beiden vor mir, um sicherzustellen, dass ich nicht auf dumme Gedanken kam, während Krane hinter mir her hetzte und fluchte wie ein Verrückter.

    beide


    Zitat

    „Bleib sofort stehen, Lira!“, schrie mein Beschützer aufgebracht hinter.

    hinter? hinter was? Ich würde es ganz weg lassen.

    Nun ja, ich bin gespannt, wie es weiter geht.
    Schreib schnell weiter.
    LG, Kyelia

  • Ja, hätte ich machen können, aber im nächsten Teil, gibt es wieder eine Änderung der Perspektive und das wäre dann doch vielleicht nen bisschen verwirrend geworden


    Leerzeile hilft. So wird es dann ja auch im Buch aussehen ;)

    Zitat

    Toran und seine Schwester Kolibri liefen beiden vor mir, um sicherzustellen, dass ich nicht auf dumme Gedanken kam, während Krane hinter mir her hetzte und fluchte wie ein Verrückter.


    beide

    Zitat

    Mein Freund war zu mir aufgeschlossen und ragte jetzt über mir auf. „Du benimmst dich, wie ein Kleinkind, das nicht seinen Willen bekommt.“


    Endlich spricht es mal einer aus :thumbsup:

    Oje, Lira ist so blind vor lauter Gefühlen, die bringt es noch fertig, den Waldelben mit Krieg zu drohen, wenn sie Cino nicht gehen lassen :S
    Guter Teil :thumbsup: