Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.398 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2017 um 10:45) ist von Windweber.

  • Am Fluss

    Ein kleines Es, es sitzt am Fluss
    und überlegt, ob's sterben muss.
    Hat es noch Sinn? Sag du es mir,
    es selbst hat keine Ahnung.

    Es hat ein Ziel, es kennt den Weg,
    doch fehlt der Mut zum ersten Schritt.
    Es hat gesät, versucht zumindest,
    Freundschaft, Liebe, Zweisamkeit.
    Doch aus der Saat, nichts ist gewachsen,
    nur Missgunst, Zweifel, Einsamkeit.
    Doch nicht die Saat, es selbst war schuld.
    Mit großer Hast und falscher Pflege,
    zerstörte es die sanften Triebe.

    Trotzdem will es weiter kämpfen, weiter sähen, weiter lieben.
    Um welchen Preis, für welches Ziel?
    Ein kleines bisschen Hoffnung?
    Es wird nicht los die schweren Ketten,
    wie tief sind diese Narben?
    Es hat sie gern und hasst sie doch,
    es ist in sich gespalten.

    Ein kleines Es, es sitzt am Fluss,
    und überlegt, wohin es muss.
    Gibt es ein Ziel? Sag du es mir,
    es selbst hat nur die Hoffnung.

    Unbroken - Everthing that is, is alife

    2 Mal editiert, zuletzt von Orban (22. Juli 2015 um 18:12)

  • Z1: am Fluss
    Beim Lesen hab ich mir einen alten Mann vorgestellt, der am Ende seines Lebens steht und zurück auf seine Kinder blickt und sieht, wie sie sich um sein Erbe streiten. Zumindest die ersten Zeilen passen dazu sehr gut.
    Aber es gibt sicher viele Interpretationsmöglichkeiten.

    Ein wirkliches tolles Gedicht! Erregt es doch gut Gefühle der Hilflosigkeit, des Verlorenseins, dem romantischen Suchen nach der blauen Blume / nach dem Ziel.

    Liebe Grüße

    Leiard

  • Freud mich das es gefällt :)
    Es ist interessant andere Interpretationen zu hören, den das eigene Bild, dass ich dabei vor Augen hatte, war ein anderes.

    Unbroken - Everthing that is, is alife

  • Mit großer Hasst

    Hast ^^
    Hasst=3. Person Singular von "hassen"

    *Klugscheißmodus aus*

    Ich habe mir ehrlich gesagt nur einen kleinen Haufen mit Augen vorgestellt und in jeder Zeile hatte es eine andere Farbe XD
    Aber der Haufen sah niedlich aus! Also das ist jetzt echt nicht negativ gemeint, es klingt nur behämmert. Außerdem tut das dem Sinn des Gedichtes ja auch keinen Abbruch :)
    Mir gefällt vor allem die Botschaft, dass man sich auch mal an die eigene Nase packen sollte und man selbst etwas ändern muss, statt immer die Fehler bei anderen zu suchen! :thumbup:
    Und die Erfahrung die das kleine Es sammelt. Ich würde mir da ehrlich gesagt KEINEN alten Mann vorstellen, sondern einen sehr jungen (wenn es denn überhaupt ein Mann sein muss). Einen Mann, der eben noch keine Erfahrung hat und sie nun sammelt, indem er Fehler macht und sie erkennt und nicht aufgibt, sondern versucht es besser zu machen und so sein Ziel zu erreichen ^^
    Außerdem auch sehr schön das postiv anklingende Ende ^^

    Lg Miri

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Geändert ;)


    Interessant, eine solch positive Interpretation hätte ich nicht erwartet, aber schön, dass man es so auch sehn kann und es gefallen hat :)

    Unbroken - Everthing that is, is alife

  • Oh, ich glaube, dass ich dieses Gedicht von dir noch nicht kenne!

    Ist gut geworden, sehr gut sogar!
    Bin echt begeistert! :D

    Jedoch glaube ich, dass das mit einer gewissen Hintergrund Story verknüpft ist.
    Sodass ich mir etwas ganz spezielles vorstellen muss, was mit "Es" gemeint ist.

    Bin sehr stolz auf dich! <3

    Alles kann Kunst sein, sogar du selbst!

    Also los, mach dich zu einem Kunstwerk! <3