Hallo ihr lieben,
dies wird also nun mein Debüt hier im Forum und da ich noch nicht so lange wieder schreibe, hoffe ich, habt ihr Nachsicht mit mir.
Manchmal habe ich eigenartige aber auch einprägsame Träume die ich oft versuche nach dem Aufwachen aufzuschreiben. Meist sind es nicht mehr als nur einzelne Szenen die sich nicht wirklich zu einer ganzen Geschichte zusammen setzten lassen wollen. Aber da ich diese "Geschichten" trotzdem gerne mit euch teilen möchte, nehme ich mir hier die träumende Katze (ja das bin ich selbst) zur Hilfe. In Zukunft werden hier also immer mal wieder kleinere Kurzgeschichten veröffentlicht, zu denen ich gerne eure Meinung hätte. In welchen Abständen das passiert kann ich euch leider nicht sagen, da es ja immer auf meine Träume ankommt und auch zu den Genres kann ich nicht viel sagen. Klar werde ich (Thema treu) nur Fantasy Geschichten posten, aber ob die nun high, low, dark oder glitzernd bunt mit Weltraumäffchen werden, kann ich nicht beschwören, deswegen auch im Bereich Sonstiges.
Aber jetzt erstmal genug von mir und los geht´s mit meinem ersten Traum, einer Vampirgeschichte.
Was uns verbindet…
Die drei Männer standen sich gegenüber, jeder Muskel ihrer Körper zum Zerreißen gespannt. Keiner ließ den anderen aus den Augen, nur darauf wartend, dass einer sich bewegte. Diese Stille durchbrach einzig das Wimmern einer Frau aus dem Hintergrund, aber es reichte aus, um die Aufmerksamkeit des menschlichen Jägers, wenn auch nur für kurz, auf sich zu lenken.
Bei dem Gedanken daran, wie unachtsam der Mensch war, huschte ein leichtes Lächeln über die Züge des Vampirs. Blitzschnell ging er zum Angriff über, doch der wurde genauso schnell von seinem anderen Gegner verhindert, der die Gedanken seines Gegenübers erahnt hatte. Die Klaue des Werwolfes grub sich dabei tief in die Seite des Vampirs und riss ein großes Stück Fleisch aus seinem Körper. Blut spritze durch die Gegend und die Wucht des Schlags schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Benommen und schmerzerfüllt glitt er zu Boden, während die Wunde bereits begann, sich zu schließen.
Ein Schrei durchtrennte die Dunkelheit, die sich um den Untoten herum gebildet hatte und verschärfte seine Sinne wieder auf das Hier und Jetzt. Nicht eine Sekunde zu früh erkannte er, wie sich erneut die klauenbeschwerte Pranke seines unmenschlichen Jägers auf ihn zu bewegte. Im letzen Augenblickt wehrte er diese mit seinem eigenen Arm ab, winkelte die Beine an und setzte mit einem kräftigen Tritt nach, um seinen Gegner von sich wegzubringen. Als der Werwolf durch den Konterangriff einige Schritte rückwärts stolperte, nutzte der Vampir die Gelegenheit, um sich wieder aufzurichten. Mit einem Satz sprang er über den feindlichen Körper und landete direkt hinter ihm, um ihn mit einem gezielten Stoß gegen dieselbe Wand zu befördern, an der er gerade noch gelehnt hatte.
Wieder zerteilte ein Schrei aus in diesem verlassenen Haus die Nacht, gefolgt von einem unterdrückten Knall und wieder durchschoss ein Schmerz den Vampir. Nun hatte er den Fehler der Unachtsamkeit begangen, indem er nicht mehr auf den Menschen geachtet hatte. Denn dieser hatte seine Chance genutzt und seine Waffe gezogen.
Um den erneuten Angriffen des Wolfsmenschen auszuweichen und um seiner Verwundung etwas Zeit zum Heilen zu verschaffen, wich er weiter vor den Prankenhieben zurück. Er spürte, wie der Schmerz ihn durchflutete und fühlte gleichzeitig das Jucken, das durch die heilende Wunde verursacht wurde. Dieses Kribbeln breitete sich in seinem ganzen Bauch aus und verlieh ihm mehr und mehr eine unmenschliche Schnelligkeit, mit der er weiter auswich. Auch der menschliche Jäger schien das zu bemerken. Er blickte erst von dem Vampir auf die Frau, die neben ihm kniete und dann wieder zurück und mit wutverzerrtem Gesicht spie er:
>> Du wirst bereuen, dass du von ihr getrunken hast, Monster! <<
Er ging auf seinen Feind zu und in der Bewegung griff er nach dem Gewehr, das über seiner Schulter hing.
Der ersten Ladung Silber konnte der Untote ohne Mühe entgehen, als erneut ein greller Schrei von der Frau zu hören war. Sowohl Vampir als auch Mensch blickten nun mit Entsetzten zu ihr und erkannten, dass der Werwolf die Frau mit einer Klaue umschlungen hielt, während die andere an ihrer Kehle ruhte.
>> Was tust du da? Das war nicht Teil unserer Abmachung, lass sie los! <<, schrie der Jäger seinem unmenschlichen Partner entgegen.
Diese Ablenkung kam dem Gejagten allerdings ganz recht. Er nutzte sie, um wieder anzugreifen, doch noch im Sprung vernahm er das Flehen der Frau.
>> Neeeeeiiiinnn! <<, schrie sie angsterfüllt.
Doch es war zu spät. Im Sprung sah er, wie der Mensch sich zu ihm umdrehte, das Gewähr im Anschlag und diese Ladung Silber traf ihn genau. Die Kraft des Schusses warf ihn zurück und ließ ihn durch das hinter ihm gelegene Geländer brechen.
Ein lautes Krachen war zu vernehmen und kleine sowie große Holzstücken flogen um ihn herum, als er vom obersten Stock aus hinunterstürzte.
>> Und jetzt lass meine Tochter los, verflucht noch mal. <<, hörte er noch die Stimme über sich sagen, bevor er wieder, diesmal wegen des Schmerzes in seiner Brust, die Besinnung verlor.
Wieder vernahm er die weibliche Stimme in der Dunkelheit. >> Bitte, bitte tu ihm nichts. <<
Dieses herzzerreißende Flehen brachte den Vampir wieder zu Bewusstsein und er wollte gerade die Augen öffnen. Eher noch brachten ihn jedoch der beißende Schmerz in seiner Brust und sein kehliger Schrei dazu, die Augen weit aufzureißen. Mit vom Schmerz verschleierten Blick, erkannte er, dass der Werwolf über ihn gebeugt war und sich dessen messerscharfe Finger in seinen Brustkorb gebohrt und um sein Herz gelegt hatten.
>> Ich will ja schließlich, dass du es mitbekommst, wenn ich dich umlege <<, grinste ihn sein Feind frech und überheblich an.
Erneut erklang das Wimmern und Betteln der Frau, doch diesmal mischte sich auch Wut und Verzweiflung darunter. Verschwommen blickte der Untote in die Richtung, aus der die Laute kamen. Er sah, dass es diesmal der Vater war, der seine eigene Tochter in einem eisernen Griff festhielt. Als ihr Blick und der des Vampirs sich trafen, begann sie um sich zu treten und zu beißen, um sich aus dem Griff zu befreien. Aber es half nichts.
Er streckte die vor Schwäche zitternde Hand nach ihr aus und flüsterte ihren Namen. Lautlos formten seine Lippen noch die Worte: ich liebe dich, während ihr unaufhörlich die Tränen über das Gesicht liefen und sie ihm ein letztes Lächeln schenkte. In diesem Moment schloss sich die Klaue des Werwolfes fester um das Herz des Untoten und mit einem Ruck riss er es heraus.
Nun war es an der Frau einen quälenden Schrei auszustoßen, indem sie all ihren Schmerz herausschrie, bevor sie im Griff des Vaters zusammensackte und bitterlich weinte. Die Klagelaute der Frau ignorierend, erhob sich der Werwolf derweil von dem leblosen Körper und schritt langsam zu einem Fenster in seiner Nähe.
>> Glaubst du, uns hat jemand gehört? <<, fragte der Mann, als seine Tochter wieder begann, sich in seinen Armen zu winden. Dieses Mal jedoch ließ er sie gewähren, da keine Gefahr mehr bestand und gab sie frei. Schluchzend stürzte sie zu ihrem Geliebten, um auf seiner Brust weinend zusammenzubrechen.
Der Mann gesellte sich nun ebenfalls zu seinem teilweise tierischen Freund ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Gemeinsam überzeugten sie sich davon, dass sie nicht plötzlich von einem Einsatztrupp der Polizei überrascht werden würden. Außer den gewöhnlichen Geräuschen war allerdings nichts zu vernehmen. Abgesehen jedoch von einem undefinierbaren, leisen, schlürfenden Geräusch. Beide Jäger blickten sich fragen an, in der Hoffnung, der andere kenne den Ursprung und wie ein Blitz kam beiden die Erkenntnis fast gleichzeitig.
>> Das Blut! Sie trinkt sein Blut! <<, rief der Wolfsmensch geschockt aus und hechtete auf die Trauernde zu, um sie noch rechtzeitig von dem Leichnam wegzuziehen. Mit einer Hand griff er nach ihr und hob sie hoch über sich, damit sie sich nicht wehren konnte. Doch es war zu spät. Er sah zu wie ihre Pupillen sich verfärbten und ihre Zähne sich verformten. Das Nächste, was er spürte, war, wie sich ihre Hand durch seinen Brustkorb bohrte. Doch er hatte Glück, sie verfehlte sein Herz um Haaresbreite. Mit aller Kraft schleuderte er sie sofort von sich, um zu verhindern, dass sie die Gelegenheit bekäme, ihren Fehler zu korrigieren.
Obwohl sie hart auf den Boden aufprallte, rappelte sie sich dank des Vampirblutes, das ihr nun die Kraft verlieh, schnell wieder auf. Plötzlich war ein Klicken zu vernehmen und die Vampirin schaute zu ihrem Vater, der nun mit dem Gewehr auf sie zielte.
>> Bitte, zwing mich nicht das zu tun <<, flehte er seine Tochter mit erstickter Stimme an. Er hatte sich vom Fenster weg und bis an die nächstgelegene Wand zurückgezogen.
Ihr Blick veränderte sich und unsicher fragte sie: >> Vater? <<
>> Ja meine Tochter, ich bin es. <<
Er ließ seine Waffe sinken. Genau darauf hatte sie gehofft. Ihr Blick verfinsterte sich erneut und sie stürmte auf ihn zu. Mit aller Kraft schlug sie mit der Faust auf seinen Schädel ein, welcher durch den Aufprall explodierte. Stücke von Knochen und Hirn stoben durch die Luft und Blut verteilte sich an der dahinter liegenden Wand, während der Körper zuckend zu Boden fiel. Nun stand nur noch sie dort, ihre Faust bis tief in die Wand gerammt.
Es sah aus, als würde ihr Arm im Mauerwerk feststecken, also beschloss der übrig gebliebene Jäger, den Augenblick zu nutzen und sie anzugreifen. Doch da zog sie ihren Arm bereits wieder zurück. In der Hand hielt sie ein großes Stück Rohr, welches sie einfach scheppernd zu Boden fallen ließ. Die feine Nase des Wolfes verriet ihm den Sinn dahinter noch vor seinen Gedanken, als er den ausströmenden Gasgeruch bemerkte. Obwohl das Haus schon lange leer stand, hatte man wohl vergessen, das Gas abzustellen. Dumme und nachlässige Menschen, ging es ihm durch den Kopf.
>> Netter Versuch Kleine, aber so schnell ersticke ich bestimmt nicht. <<
Auch wenn ihm die Wunde in der Brust zu schaffen machte, so war er sich dennoch sicher, dass er nicht gegen einen Frischlingsvampir verlieren würde, also machte er sich erneut zum Angriff bereit.
>> Was uns verbindet, wird uns töten. Das hat mein Liebster einmal zu mir gesagt. << Trotz ihrer leisen Stimmte erreichte ihn das Gesagte dennoch klar und deutlich.
>> Was …? <<
Weiter kam er nicht, als sie sich plötzlich mit dem Gewehr in der Hand umdrehte und auf ihn schoss. Die Kugel erreichte ihn nur Augenblicke bevor ihn auch die Hitze und die Flammen der Explosion erreichten und ihn in einen brennenden Schmerz hüllten.