Eine Katze träumt (Kurzgeschichten)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juni 2017 um 18:45) ist von Cory Thain.

  • Hallo ihr lieben,

    dies wird also nun mein Debüt hier im Forum und da ich noch nicht so lange wieder schreibe, hoffe ich, habt ihr Nachsicht mit mir. ^^

    Manchmal habe ich eigenartige aber auch einprägsame Träume die ich oft versuche nach dem Aufwachen aufzuschreiben. Meist sind es nicht mehr als nur einzelne Szenen die sich nicht wirklich zu einer ganzen Geschichte zusammen setzten lassen wollen. Aber da ich diese "Geschichten" trotzdem gerne mit euch teilen möchte, nehme ich mir hier die träumende Katze (ja das bin ich selbst) zur Hilfe. In Zukunft werden hier also immer mal wieder kleinere Kurzgeschichten veröffentlicht, zu denen ich gerne eure Meinung hätte. ;) In welchen Abständen das passiert kann ich euch leider nicht sagen, da es ja immer auf meine Träume ankommt und auch zu den Genres kann ich nicht viel sagen. Klar werde ich (Thema treu) nur Fantasy Geschichten posten, aber ob die nun high, low, dark oder glitzernd bunt mit Weltraumäffchen werden, kann ich nicht beschwören, deswegen auch im Bereich Sonstiges.
    Aber jetzt erstmal genug von mir und los geht´s mit meinem ersten Traum, einer Vampirgeschichte.


    Was uns verbindet…


    Die drei Männer standen sich gegenüber, jeder Muskel ihrer Körper zum Zerreißen gespannt. Keiner ließ den anderen aus den Augen, nur darauf wartend, dass einer sich bewegte. Diese Stille durchbrach einzig das Wimmern einer Frau aus dem Hintergrund, aber es reichte aus, um die Aufmerksamkeit des menschlichen Jägers, wenn auch nur für kurz, auf sich zu lenken.
    Bei dem Gedanken daran, wie unachtsam der Mensch war, huschte ein leichtes Lächeln über die Züge des Vampirs. Blitzschnell ging er zum Angriff über, doch der wurde genauso schnell von seinem anderen Gegner verhindert, der die Gedanken seines Gegenübers erahnt hatte. Die Klaue des Werwolfes grub sich dabei tief in die Seite des Vampirs und riss ein großes Stück Fleisch aus seinem Körper. Blut spritze durch die Gegend und die Wucht des Schlags schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Benommen und schmerzerfüllt glitt er zu Boden, während die Wunde bereits begann, sich zu schließen.

    Ein Schrei durchtrennte die Dunkelheit, die sich um den Untoten herum gebildet hatte und verschärfte seine Sinne wieder auf das Hier und Jetzt. Nicht eine Sekunde zu früh erkannte er, wie sich erneut die klauenbeschwerte Pranke seines unmenschlichen Jägers auf ihn zu bewegte. Im letzen Augenblickt wehrte er diese mit seinem eigenen Arm ab, winkelte die Beine an und setzte mit einem kräftigen Tritt nach, um seinen Gegner von sich wegzubringen. Als der Werwolf durch den Konterangriff einige Schritte rückwärts stolperte, nutzte der Vampir die Gelegenheit, um sich wieder aufzurichten. Mit einem Satz sprang er über den feindlichen Körper und landete direkt hinter ihm, um ihn mit einem gezielten Stoß gegen dieselbe Wand zu befördern, an der er gerade noch gelehnt hatte.
    Wieder zerteilte ein Schrei aus in diesem verlassenen Haus die Nacht, gefolgt von einem unterdrückten Knall und wieder durchschoss ein Schmerz den Vampir. Nun hatte er den Fehler der Unachtsamkeit begangen, indem er nicht mehr auf den Menschen geachtet hatte. Denn dieser hatte seine Chance genutzt und seine Waffe gezogen.
    Um den erneuten Angriffen des Wolfsmenschen auszuweichen und um seiner Verwundung etwas Zeit zum Heilen zu verschaffen, wich er weiter vor den Prankenhieben zurück. Er spürte, wie der Schmerz ihn durchflutete und fühlte gleichzeitig das Jucken, das durch die heilende Wunde verursacht wurde. Dieses Kribbeln breitete sich in seinem ganzen Bauch aus und verlieh ihm mehr und mehr eine unmenschliche Schnelligkeit, mit der er weiter auswich. Auch der menschliche Jäger schien das zu bemerken. Er blickte erst von dem Vampir auf die Frau, die neben ihm kniete und dann wieder zurück und mit wutverzerrtem Gesicht spie er:
    >> Du wirst bereuen, dass du von ihr getrunken hast, Monster! <<
    Er ging auf seinen Feind zu und in der Bewegung griff er nach dem Gewehr, das über seiner Schulter hing.
    Der ersten Ladung Silber konnte der Untote ohne Mühe entgehen, als erneut ein greller Schrei von der Frau zu hören war. Sowohl Vampir als auch Mensch blickten nun mit Entsetzten zu ihr und erkannten, dass der Werwolf die Frau mit einer Klaue umschlungen hielt, während die andere an ihrer Kehle ruhte.
    >> Was tust du da? Das war nicht Teil unserer Abmachung, lass sie los! <<, schrie der Jäger seinem unmenschlichen Partner entgegen.
    Diese Ablenkung kam dem Gejagten allerdings ganz recht. Er nutzte sie, um wieder anzugreifen, doch noch im Sprung vernahm er das Flehen der Frau.
    >> Neeeeeiiiinnn! <<, schrie sie angsterfüllt.
    Doch es war zu spät. Im Sprung sah er, wie der Mensch sich zu ihm umdrehte, das Gewähr im Anschlag und diese Ladung Silber traf ihn genau. Die Kraft des Schusses warf ihn zurück und ließ ihn durch das hinter ihm gelegene Geländer brechen.
    Ein lautes Krachen war zu vernehmen und kleine sowie große Holzstücken flogen um ihn herum, als er vom obersten Stock aus hinunterstürzte.
    >> Und jetzt lass meine Tochter los, verflucht noch mal. <<, hörte er noch die Stimme über sich sagen, bevor er wieder, diesmal wegen des Schmerzes in seiner Brust, die Besinnung verlor.

    Wieder vernahm er die weibliche Stimme in der Dunkelheit. >> Bitte, bitte tu ihm nichts. <<
    Dieses herzzerreißende Flehen brachte den Vampir wieder zu Bewusstsein und er wollte gerade die Augen öffnen. Eher noch brachten ihn jedoch der beißende Schmerz in seiner Brust und sein kehliger Schrei dazu, die Augen weit aufzureißen. Mit vom Schmerz verschleierten Blick, erkannte er, dass der Werwolf über ihn gebeugt war und sich dessen messerscharfe Finger in seinen Brustkorb gebohrt und um sein Herz gelegt hatten.
    >> Ich will ja schließlich, dass du es mitbekommst, wenn ich dich umlege <<, grinste ihn sein Feind frech und überheblich an.
    Erneut erklang das Wimmern und Betteln der Frau, doch diesmal mischte sich auch Wut und Verzweiflung darunter. Verschwommen blickte der Untote in die Richtung, aus der die Laute kamen. Er sah, dass es diesmal der Vater war, der seine eigene Tochter in einem eisernen Griff festhielt. Als ihr Blick und der des Vampirs sich trafen, begann sie um sich zu treten und zu beißen, um sich aus dem Griff zu befreien. Aber es half nichts.
    Er streckte die vor Schwäche zitternde Hand nach ihr aus und flüsterte ihren Namen. Lautlos formten seine Lippen noch die Worte: ich liebe dich, während ihr unaufhörlich die Tränen über das Gesicht liefen und sie ihm ein letztes Lächeln schenkte. In diesem Moment schloss sich die Klaue des Werwolfes fester um das Herz des Untoten und mit einem Ruck riss er es heraus.

    Nun war es an der Frau einen quälenden Schrei auszustoßen, indem sie all ihren Schmerz herausschrie, bevor sie im Griff des Vaters zusammensackte und bitterlich weinte. Die Klagelaute der Frau ignorierend, erhob sich der Werwolf derweil von dem leblosen Körper und schritt langsam zu einem Fenster in seiner Nähe.
    >> Glaubst du, uns hat jemand gehört? <<, fragte der Mann, als seine Tochter wieder begann, sich in seinen Armen zu winden. Dieses Mal jedoch ließ er sie gewähren, da keine Gefahr mehr bestand und gab sie frei. Schluchzend stürzte sie zu ihrem Geliebten, um auf seiner Brust weinend zusammenzubrechen.
    Der Mann gesellte sich nun ebenfalls zu seinem teilweise tierischen Freund ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Gemeinsam überzeugten sie sich davon, dass sie nicht plötzlich von einem Einsatztrupp der Polizei überrascht werden würden. Außer den gewöhnlichen Geräuschen war allerdings nichts zu vernehmen. Abgesehen jedoch von einem undefinierbaren, leisen, schlürfenden Geräusch. Beide Jäger blickten sich fragen an, in der Hoffnung, der andere kenne den Ursprung und wie ein Blitz kam beiden die Erkenntnis fast gleichzeitig.
    >> Das Blut! Sie trinkt sein Blut! <<, rief der Wolfsmensch geschockt aus und hechtete auf die Trauernde zu, um sie noch rechtzeitig von dem Leichnam wegzuziehen. Mit einer Hand griff er nach ihr und hob sie hoch über sich, damit sie sich nicht wehren konnte. Doch es war zu spät. Er sah zu wie ihre Pupillen sich verfärbten und ihre Zähne sich verformten. Das Nächste, was er spürte, war, wie sich ihre Hand durch seinen Brustkorb bohrte. Doch er hatte Glück, sie verfehlte sein Herz um Haaresbreite. Mit aller Kraft schleuderte er sie sofort von sich, um zu verhindern, dass sie die Gelegenheit bekäme, ihren Fehler zu korrigieren.
    Obwohl sie hart auf den Boden aufprallte, rappelte sie sich dank des Vampirblutes, das ihr nun die Kraft verlieh, schnell wieder auf. Plötzlich war ein Klicken zu vernehmen und die Vampirin schaute zu ihrem Vater, der nun mit dem Gewehr auf sie zielte.
    >> Bitte, zwing mich nicht das zu tun <<, flehte er seine Tochter mit erstickter Stimme an. Er hatte sich vom Fenster weg und bis an die nächstgelegene Wand zurückgezogen.
    Ihr Blick veränderte sich und unsicher fragte sie: >> Vater? <<
    >> Ja meine Tochter, ich bin es. <<
    Er ließ seine Waffe sinken. Genau darauf hatte sie gehofft. Ihr Blick verfinsterte sich erneut und sie stürmte auf ihn zu. Mit aller Kraft schlug sie mit der Faust auf seinen Schädel ein, welcher durch den Aufprall explodierte. Stücke von Knochen und Hirn stoben durch die Luft und Blut verteilte sich an der dahinter liegenden Wand, während der Körper zuckend zu Boden fiel. Nun stand nur noch sie dort, ihre Faust bis tief in die Wand gerammt.
    Es sah aus, als würde ihr Arm im Mauerwerk feststecken, also beschloss der übrig gebliebene Jäger, den Augenblick zu nutzen und sie anzugreifen. Doch da zog sie ihren Arm bereits wieder zurück. In der Hand hielt sie ein großes Stück Rohr, welches sie einfach scheppernd zu Boden fallen ließ. Die feine Nase des Wolfes verriet ihm den Sinn dahinter noch vor seinen Gedanken, als er den ausströmenden Gasgeruch bemerkte. Obwohl das Haus schon lange leer stand, hatte man wohl vergessen, das Gas abzustellen. Dumme und nachlässige Menschen, ging es ihm durch den Kopf.
    >> Netter Versuch Kleine, aber so schnell ersticke ich bestimmt nicht. <<
    Auch wenn ihm die Wunde in der Brust zu schaffen machte, so war er sich dennoch sicher, dass er nicht gegen einen Frischlingsvampir verlieren würde, also machte er sich erneut zum Angriff bereit.
    >> Was uns verbindet, wird uns töten. Das hat mein Liebster einmal zu mir gesagt. << Trotz ihrer leisen Stimmte erreichte ihn das Gesagte dennoch klar und deutlich.
    >> Was …? <<
    Weiter kam er nicht, als sie sich plötzlich mit dem Gewehr in der Hand umdrehte und auf ihn schoss. Die Kugel erreichte ihn nur Augenblicke bevor ihn auch die Hitze und die Flammen der Explosion erreichten und ihn in einen brennenden Schmerz hüllten.

    Der Schlüssel zu einer fremden Welt ist das Lesen...
    ...die Tür zu ihr ist das Buch...
    ...das Land dahinter sind die Wörter...
    ...und der Weg dahin sind meine Gedanken und meine unendliche Phantasie.

    Einmal editiert, zuletzt von NekoMimi Alice (9. Juni 2016 um 23:49)

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    An den Kommas musst du noch arbeiten, da sind einige Fehler drin. Vor allem bei Wörtern, die du anscheinend für Einschübe hälst, machst du gerne ein paar Kommas zu viel:
    [...]flehte er seine Tochter mit erstickter Stimme an. <- Das ist kein eingeschobener Nebensatz, sondern gehört vollkommen zum Hauptsatz dazu. Dementsprechend wird es auch nicht mit Kommas getrennt. "mit erstickter Stimme" ist ja kein ganzer Satz, der für sich allein stehen könnte, da kann man stellen wie man will :D

    Mir ist es schwer gefallen, der Handlung zu folgen. Da hier 3 Männer rumtänzeln, die sich alle irgendwie gegenseitig jagen, bringt mir ein "der Gejagte", ein "er" etc. im ersten Moment nicht wirklich viel. Vielleicht könntest du doch über Namen nachdenken oder es anderswie deutlicher machen?

    Ansonsten eine nette, spannende und ationgeladene Szene. Du bringst es gut rüber, wie verzweifelt die Frau ist und auch die Kaltheit des Werwolfes ist gut rübergebracht. Ich freu mich auf deinen nächsten Traum :D

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Dank dir liebe Phi für dein Kommi. Ich bin froh das die Geschichte doch jemanden (irgendwie) gefallen hat, ich hatte nämlich erst die Angst das ich gar kein Talent zum schreiben habe oder die Szene etwas zu blutig und brutal geworden ist. XD Aber keine Sorge mehr kommt ganz bestimmt.

    Deine Korrektur hab ich auch gleich umgesetzt. Hoffentlich hab ich dabei nichts vergessen. :whistling:

    An den Kommas musst du noch arbeiten, da sind einige Fehler drin

    Jup definitiv! :thumbsup: Ich muss gestehen Kommas und ich sind richtige Erzfeinde, wir hassen uns bis aufs Blut. XD Und das ich die Geschichte zwischen 4 Uhr und 7 Uhr morgens geschrieben habe hat wahrscheinlich sein übriges getan. :lol:
    Kennst du einen guten Trick um Kommasetzung zu üben?

    Da hier 3 Männer rumtänzeln, die sich alle irgendwie gegenseitig jagen, bringt mir ein "der Gejagte", ein "er" etc. im ersten Moment nicht wirklich viel.

    Das war auch so meine Befürchtung. Wenn ich die Geschichte im Kopf durchgehe weis ich wer gerade handelt und wer nur dumm in der Ecke steht, aber wie mache ich das dem Leser klar ohne in jedem zweiten Satz "der Vampir" und co. zu schreiben? :hmm: Ich hab schon versucht etwas Abwechslung rein zubekommen in dem ich mal Vampir und mal Untoter oder mal Werwolf und mal Wolfsmensch (hach ich mag das Wort XD) genutzt habe. Beim ersten Entwurf hatte ich ungelogen in jeder zweiten Zeile das Wort Vampir. :patsch:

    Vielleicht könntest du doch über Namen nachdenken oder es anderswie deutlicher machen?

    Auf Namen hatte ich um ehrlich zu sein mit Absicht verzichtet. Einerseits weil ich es immer so schlimm finde mir Namen auszudenken und andererseits weil ich so eine Art Distanz schaffen wollte. Aber da mir auch nicht wirklich einfällt wie ich das anders machen soll werde ich mir wohl die Namenssache nochmal überlegen. ^^

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  • Es ist gut geschrieben, textlich habe ich nichts zu meckern und auch die Stimmung kommt gut rüber. :thumbup:
    Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht so die Vampir Romantikerin bin. Das Setting erinnert entfernt etwas an Twilight. ;)

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Das Setting erinnert entfernt etwas an Twilight.

    Na ein Glück bin ich nicht nachtragend, sonst würde ich dir das jetzt übel nehmen. :diablo: Nur Scherz. :friends:
    Ich werde zwar versuchen in Zukunft auch andere Sachen zu posten aber da mich Vampire (und damit meine ich echte, mitunter blutrünstige Vampire und keine laufenden Discokugeln) und der Tod sehr geprägt haben, kann es durchaus passieren das meine Geschichten etwas düster und Vampirlastig sind.
    Aber ich glaub ich weiß schon welche Geschichte als nächstes kommt. Da werden vielleicht die Tierliebhaber eher auf ihre Kosten kommen. ;)

    Auf jeden Fall freue ich mich das dir die Geschichte trotz der Blutsauger (Hah! Blutsauger das Wort kann ich ja auch noch für Vampir verwenden! 8o ) dennoch gefallen hat.

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    Wie ich ja bereits gesagt habe folgt diesmal etwas für die Tierliebhaber. Die Protagonisten der kleine Story sind ausschließlich Tiere... ok im Grunde genommen gibt es auch nur zwei Char´s. XD Das ganze ist schon etwas älter, zwar wurde alles nochmal überarbeitet, aber da ich gerade erst wieder anfange mich mit Kommas zu beschäftigen wird noch einiges an Fehlerchen drin stecken. :whistling: Die Geschichte ist in sich abegschlossen und ist diesmal auch nicht so aktiongeladen oder romantisch angehaucht wie die erste. :D
    Jetzt aber erstmal genug gelabert, hier nun die versprochene Tierstory. ^^

    Träume eines Katers


    Einmal schlief ein alter Kater während eines heftigen Regenschauers in einem hohlen Baumstamm einer längst gefallenen Eiche. Sein Schlaf war nicht sehr tief und Träume hatte er schon seit Jahren keine mehr. So geschah es, dass ihn das Zwitschern eines kleinen Vogels weckte. Das kleine gefiederte Ding kämpfte mit gebrochenem Flügel vor dem Versteck des Katers gegen den peitschenden Wind und eiskalten Regen und starrte dabei unentwegt gen Himmel.
    Zuerst überlegte der Kater ob er es, auf seine alten Tage hin, versuchen sollte nach dem Spatz zu schnappen, doch zu lange hatte er nicht mehr gejagt. Seine Krallen waren bereits stumpf, seine Ohren halb taub und seine ganze Kraft, mit der er sich in seiner Jugend gerühmt hatte, verblasst. So saß er einfach weiter in dem hohlen Stamm und beobachtete den Vogel in aller Ruhe.

    Nach einer Weile tat ihm das Mühen des kleinen Kerls leid und er überlegte sich, ob er ihn nicht zu sich ins Trockene holen sollte. Er bezweifelte allerdings, dass dieser sich freiwillig einfach so neben den Kater legen würde, also überlegte er, was er zu dem Kleinen sagen konnte.
    Als er sich schließlich davon überzeugt hatte, dass er wohl gehört, aber nicht gesehen würde, er wollte den Spatz ja nicht auch noch erschrecken, begann er zu sprechen:
    „Ich bin kein Feind und du brauchst mich nicht zu fürchten, aber ich schaue dir schon eine ganze Weile zu, wie du da im Regen sitzt und verzweifelt gegen den Wind ankämpfst und frage mich nun, warum du dir eigentlich keinen Unterschlupf suchst?“
    Das Vögelchen antwortete jedoch nicht, sondern schaute weiter trotzig nach oben. Der Kater fragte sich, ob er vielleicht wegen des tosenden Windes nicht gehört wurde und fragte erneut nur etwas lauter, doch als ihn auch diesmal nicht geantwortet wurde, stimmte ihn das mürrisch. Langsam kroch er ein Stück weiter hinaus und rief ärgerlich:
    „Was sitzt du einfach nur da und tust nichts? Was denkst du denn, wird passieren, wenn du immer nur nach Oben schaust, fliegen wirst du davon auch nicht mehr können!“
    Wieder geschah nichts und wütend gab der Kater auf, schloss seine Augen und versuchte weiterzuschlafen.

    Doch der Gedanke an das Vögelchen ließ ihn einfach nicht los, so öffnete er erneut ein Auge um zu schauen ob das kleine Ding immer noch dort saß. Nicht wirklich davon überrascht, dass sich nichts verändert hatte, wurde nun doch seine Neugierde geweckt und er richtete noch einmal seine volle Aufmerksamkeit auf es. Wieder vergingen einige Augenblicke, in denen er nur beobachte. Er war sich sicher, dass er schon längst bemerkt wurde, aber vielleicht konnte ihn der Vogel ja doch nicht hören.
    Einen Versuch mache ich noch, dachte sich der Kater und kroch soweit aus dem Baumstamm, dass seine Nase vom Regen ganz nass wurde. Nun, als er erneut in den Wind rufen wollte, drehte der Spatz plötzlich den Kopf zu ihm und Blickte ihn geradewegs an.
    „Auch wenn ich selbst nicht mehr in den Himmel fliegen kann“, sagte es mit seinem klangvollen, hohen Stimmchen, „kann ich doch noch immer vom Fliegen träumen. Und vielleicht sogar, erinnern sich meine Brüder und Schwestern dort oben an mich und kommen zu mir um mich zu besuchen.“
    Der alte Kater verstand sehr gut, was der Vogel damit meinte, auch wenn er selbst schon lange nicht mehr träumte, so erinnerte er sich dennoch gut daran, wie er früher stets auf der Lauer gelegen hatte und der Rausch der Jagd nach Mäusen und anderem Getier sein Blut in Wallungen gebracht hatte.
    „Kleines Vöglein, dürfte ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte der Kater, so beruhigend und freundlich schnurrend er nur konnte. „Meine alten Pfoten wollen mich so recht nicht mehr tragen, träumen kann ich nicht mehr und meine Erinnerungen an die Jagd werden auch von Tag zu Tag blasser. Deswegen bitte ich dich, gutes, liebes Vöglein, bitte träume du doch für mich von der Jagd. Du kannst es dir auch gern hier bei mir im Trockenen gemütlich machen, ich verspreche dir, dass dir nichts geschehen wird.“
    „Die Jagd ist schön, fast so schön wie das Fliegen, deswegen werde ich das gerne für dich tun“, antwortete der Spatz und blickte wieder in Richtung Himmel.
    Der Kater lächelte sanft, sah er doch, dass sein neuer gefiederter Freund immer noch fror, so stand er auf, ging aus dem hohlen Stamm um sich sachte neben das Vögelchen zu legen und den kleinen Körper vorsichtig an seinen zu drücken. Er wollte ihm etwas Wärme gegen den kalten Regen spenden, während dieser für ihn von der Jagd auf Würmer träumte, auch wenn Katzen eigentlich keine Würmer mochten, aber das wollte er ihm nicht verraten.
    So verbrachten die beiden aneinandergekuschelt noch einige Stunden bis der Wind irgendwann abflaute und der Regen in einen leichten Niesel überging und schließlich ganz aufhörte.

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    Einmal editiert, zuletzt von NekoMimi Alice (18. Juni 2016 um 22:31)

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    Einmal schlief ein alter Kater während eines heftigen Regenschauers in einem hohlen Baumstamm einer längst gefallenen Eiche. Sein Schlaf war nicht sehr tief und Träume hatte er schon seit Jahren keine mehr. So geschah es, dass ihn das Zwitschern eines kleinen Vogels weckte. Das kleine gefiederte Ding kämpfte mit gebrochenem Flügel vor dem Versteck des Katers gegen den peitschenden Wind und eiskalten Regen und starrte dabei unentwegt gen Himmel.Zuerst überlegte der Kater ob er es, auf seine alten Tage hin, versuchen sollte nach dem Spatz zu schnappen, doch zu lange hatte er nicht mehr gejagt. Seine Krallen waren bereits stumpf, seine Ohren halb taub und seine ganze Kraft, mit der er sich in seiner Jugend gerühmt hatte, verblasst. So saß er einfach weiter in dem hohlen Stamm und beobachtete den Vogel in aller Ruhe.

    Nach einer Weile tat ihm das Mühen des kleinen Kerls leid und er überlegte sich, ob er ihn nicht zu sich ins Trockene holen sollte. Er bezweifelte allerdings, dass dieser sich freiwillig einfach so neben den Kater legen würde, also überlegte er, was er zu dem Kleinen sagen konnte.
    Als er sich schließlich davon überzeugt hatte, dass er wohl gehört, aber nicht gesehen würde, er wollte den Spatz ja nicht auch noch erschrecken, begann er zu sprechen:
    „Ich bin kein Feind und du brauchst mich nicht zu fürchten, aber ich schaue dir schon eine ganze Weile zu, wie du da im Regen sitzt und verzweifelt gegen den Wind ankämpfst und frage mich nun, warum du dir eigentlich keinen Unterschlupf suchst?“
    Das Vögelchen antwortete jedoch nicht, sondern schaute weiter trotzig nach oben. Der Kater fragte sich, ob er vielleicht wegen des tosenden Windes nicht gehört wurde und fragte erneut nur etwas lauter, doch als ihn auch diesmal nicht geantwortet wurde, stimmte ihn das mürrisch. Langsam kroch er ein Stück weiter hinaus und rief ärgerlich:
    „Was sitzt du einfach nur da und tust nichts? Was denkst du denn, wird passieren, wenn du immer nur nach Oben schaust, fliegen wirst du davon auch nicht mehr können!“
    Wieder geschah nichts und wütend gab der Kater auf, schloss seine Augen und versuchte weiter zu schlafen.

    Doch der Gedanke an das Vögelchen ließ ihn einfach nicht los, so öffnete er erneut ein Auge um zu schauen ob das kleine Ding immer noch dort saß. Nicht wirklich davon überrascht, dass sich nichts verändert hatte, wurde nun doch seine Neugierde geweckt und er richtete noch einmal seine volle Aufmerksamkeit auf es. Wieder vergingen einige Augenblicke, in denen er nur beobachte. Er war sich sicher, dass er schon längst bemerkt wurde, aber vielleicht konnte ihn der Vogel ja doch nicht hören.
    Einen Versuch mache ich noch, dachte sich der Kater und kroch soweit aus dem Baumstamm, dass seine Nase vom Regen ganz nass wurde. Nun, als er erneut in den Wind rufen wollte, drehte der Spatz plötzlich den Kopf zu ihm und Blickte ihn geradewegs an.
    „Auch wenn ich selbst nicht mehr in den Himmel fliegen kann“, sagte es mit seinem klangvollen, hohen Stimmchen, „kann ich doch noch immer vom Fliegen träumen. Und vielleicht sogar, erinnern sich meine Brüder und Schwestern dort oben an mich und kommen zu mir um mich zu besuchen.“
    Der alte Kater verstand sehr gut, was der Vogel damit meinte, auch wenn er selbst schon lange nicht mehr träumte, so erinnerte er sich dennoch gut daran, wie er früher stets auf der Lauer gelegen hatte und der Rausch der Jagd nach Mäusen und anderem Getier sein Blut in Wallungen gebracht hatte.
    „Kleines Vöglein, dürfte ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte der Kater, so beruhigend und freundlich schnurrend er nur konnte. „Meine alten Pfoten wollen mich so recht nicht mehr tragen, träumen kann ich nicht mehr und meine Erinnerungen an die Jagd werden auch von Tag zu Tag blasser. Deswegen bitte ich dich, gutes, liebes Vöglein, bitte träume du doch für mich von der Jagd. Du kannst es dir auch gern hier bei mir im Trockenen gemütlich machen, ich verspreche dir, dass dir nichts geschehen wird.“
    „Die Jagd ist schön, fast so schön wie das Fliegen, deswegen werde ich das gerne für dich tun“, antwortete der Spatz und blickte wieder in Richtung Himmel.
    Der Kater lächelte sanft, sah er doch, dass sein neuer gefiederter Freund immer noch fror, so stand er auf, ging aus dem hohlen Stamm um sich sachte neben das Vögelchen zu legen und den kleinen Körper vorsichtig an seinen zu drücken. Er wollte ihm etwas Wärme gegen den kalten Regen spenden, während dieser für ihn von der Jagd auf Würmer träumte, auch wenn Katzen eigentlich keine Würmer mochten, aber das wollte er ihm nicht verraten.
    So verbrachten die beiden aneinandergekuschelt noch einige Stunden bis der Wind irgendwann abflaute und der Regen in einen leichten Niesel überging und schließlich ganz aufhörte.

    Hallo xD
    Zuerst einmal: Wow, tolle Geschichte, gutes Thema ;D
    Ich frage mich zwar, ob ein Kater dann die Beute wirklich einfach so gehen lassen würde bzw. ein Vogel so schnell Vertrauen zu einem Räuber fasst, aber in deiner Geschichte ist mir das eigentlich gar nicht aufgefallen. Ich muss auch sagen, dass ich von katzigem Verhalten echt keine Ahnung habe, aber wenn ich da so unsere mörderischen Nachbarkatzen anschaue xD

    Aber vor allem der letzte Abschnitt hat mir echt gut gefallen. Das gemeinsame Träumen finde ich echt interessant.
    Zuerst hatte ich ja ehrlich gesagt erwartet, dass er ihn dann doch frisst, aber das Ende gefällt mir viel besser.

    Joar...sonst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, da es keinen Kritikpunkt gibt xD

    Lg Nyneve


    Glem mig
    Og la' vær' at fiks' et smadret glas
    Min hånd ville stadig mærke revnerne

    Se frem, vi ka' hurtigt ende rundt i ring
    Ærligt, var vi kun bundet sammen af drømmene

  • Was uns verbindet...

    Bei manchen Szenen kommt man erst später drauf welcher Jäger welchen bekämpft was ein bisschen hinderlich für den coolen Kopfkino-Kampf im Van Helsing Stil ist

    In die Geschichte werden wir sehr schnell eingeworfen und beginnt genau so schnell mit einer Szene die auch aus dem wilden Westen stammen könnte.
    Drei Personen stehen sich gegenüber und eine Frau wimmert irgendwo im Hintergrund, spätestens ab dort hat man eben dieses Westerngefühl und plötzlich macht das ganze eine Wendung und man ist einem Kampf Mensch vs. Werwolf vs. Vampir.

    Dieser Kampf ist, finde ich, sehr gut geschrieben, löst Kopfkino aus und erinnert an einen Kampf ala Van Helsing.
    Man fragt sich auch in welcher Beziehung der Mensch und der Vampirzu der Frau stehen... der Werwolf war für mich irgendwie nicht ganz so gut dargestellt... Hätte vielleicht noch eine Beziehung zu dem Jäger Menschen haben sollen... Warum hilft er ihm? Kann man sich aber auch einfach selbst ausmalen.
    Zurück zum wesentlichen. Während man die coolen Kampfszenen ansieht / liest kommt immer wieder diese Frage nach der Beziehung auf und das wird auch schon bald relativ stimmig aufgelöst.
    Kurz vor dem Ende verwandelst du diesen Action-Kampf gleich in ein Drama und kurz vor dem Ende haben wir sogar noch Splatter ala Helsing (Anime) mit dabei.

    Sehr cooler actionreicher Traum mit düsterem Ende.


    Träume eines Katers

    ganz nette Geschichte, auch wenn es total kitschig und leicht unrealistisch ist, aber so sind Träume halt und das find ich dann auch wierder gut

    Träume weiter kleiner Vogel und vielleicht wird dein Traum irgendwann in Erfüllung gehen und träume auch schön für den sanftmütigen Jäger weiter

    Und du Alice geh schlafen und schau mal was du in deinem Wunderland noch so findest :D

  • Hab grade beide Geschichten gelesen. Sehr gut gemacht! (Wenn ich beim Lesen keine Schreib- und Kommafehler registriere, fesselt mich der Inhalt.)

    Freu mich auf mehr!

    (Soll ich noch Korrektur-Lesen? :huh: )

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?