Schnee

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.743 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Oktober 2017 um 14:21) ist von Windweber.

  • Schnee fällt unbemerkt und sacht,
    deckt die Welt, die Erde zu,
    fällt in weiß bewölkter Nacht,
    alles liegt in stiller Ruh.

    Flocken fallen, schweben leis',
    tanzen sanft zur Erde nieder.
    Farben wandeln sich zu weiß,
    und man spürt das Atmen wieder.

    Rein und unberührt am Morgen,
    liegt die weiße Decke dort.
    Unsere Welt fühlt sich geborgen,
    Friede herrscht an diesem Ort.

    3 Mal editiert, zuletzt von Shaylee (2. Januar 2017 um 14:28)

  • und man spürt das Atmen wieder.

    Besser kann man Winter nicht beschreiben. Ja, genauso fühlt es sich an: Man SPÜRT, wie man atmet.

    Schnee fällt leise, stumm und sacht,

    Die Zeile stört mich allerdings. Vielleicht wegen dem "leise, stumm", weil es doppelt gemoppelt ist. Vor allem, weil drei Zeilen drunter dann auch noch die "stille Ruh" kommt. Und noch eine Zeile drunter fallen die Flocken leise.
    Natürlich kann man es nicht weg lassen, weil das ja mit DAS Zeichen für den Winter ist: Kein Blätter rauschen, kein Vogelgesang, weniger Menschen auf der Straße etc. Aber vielleicht kannst du trotzdem das ein oder andere Wort durch etwas ersetzen, was nicht still/leise/Ruhe/... ist?

    Abgesehen von der großen Stille finde ich das Gedicht wunder-, wunderschön. Beim Lesen hatte ich einen Frieden in mir, weil ich mir diese Szenerie so gut ausmalen konnte (bei uns war heute auch erster Schnee). Beide Daumen hoch :thumbsup:


    EDIT: Nachdem ich dein anderes Gedicht grade gelesen habe, weiß ich zumindest, wo die Ruhe herkommt :D Die hast du wohl von dort mit hierher genommen, wobei ich finde, dass es im anderen Gedicht wunderbar als Stilmittel passt, hier aber eher nicht ^^

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Liebe Phi,

    ja, das stumm stört mich auch, aber ich habe das mit dem Rhythmus nicht anders hinbekommen, wenn also irgendjemandem etwas anderes einfällt, dann bitte immer her damit :D
    Ansonsten freut es mich sehr, dass das Bild und die Stimmung angekommen sind und die Ruhe spürst :)

    lg
    Shaylee

    Phi: Hah! Warte - ein Geistesblitz!

  • @Shaylee Vielleicht, wenn du in Richtung "der erste Schnee" gehst? Also "Der erste Schnee fällt stumm und sacht" z.B. Oder du nimmst still UND stumm raus: "Schnee fällt unbegreiflich sacht" oder sowas?

    Sometimes, you read a book and it fills you with this weird evangelical zeal, and you become convinced that the shattered world will never be put back together unless and until all living humans read the book.

  • Liebe @Phi

    Das hat mir geholfen! Ich glaube, so jetzt gefällt mir die erste Zeile gut. Vielen, vielen Dank <3

  • Mir hat das Gedicht von allen deinen Gedichten bis jetzt am Besten gefallen ^^
    Bestimmt, weil es mal nicht so düster und traurig ist, sondern, obwohl das Thema der Winter ist, gemütliches Kaminfeuer- und Lindtschokoladenwerbungfeeling verströmt :)
    Kritikpunkte habe ich eigentlich keine ^^ Rhythmus und Reimschema waren super und das Versmaß gleichmäßig :thumbsup:

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Liebe Miri,

    dankeschön.
    Jaaaa, ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Plötzlich war alles so friedlich und warm in mir und dieses Gedicht entstand. Ich war ein bisschen erschrocken. ;) Muss nun aufpassen, dass mir das nicht öfter passiert. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich nur noch fröhliche Gedichte schreiben würde? :rofl:

    Nein, ehrlich, es freut mich sehr, dass es dir gefällt.
    Lieben Gruß
    Shaylee