[Ultra-Shortie (sf)] Matrix

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.606 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juli 2017 um 17:18) ist von Aztiluth.

  • Matrix


    "Cora-Kind!" Das blonde Mädchen sah von seinem Buch auf: "Ja, Papa?" "Komm, Kleines, wir haben einen Termin im Institut!" Der Mann sah
    wohlwollend zu, wie Cora gehorsam aufstand und die Jacke überzog.
    "Gehen wir ins Labor, Papa?" "Nein, mein Kleines, Professor Abernathy will uns sprechen!" "Uns?" vergewisserte sich das Mädchen. "Ja, uns!
    Komm!" Der Mann nahm sie an die Hand wie ein kleines Kind, obwohl Cora bereits 17 war. Schweigend verließen sie den Raum und gingen durch
    lange, dunkle Korridore.

    Vor der Tür des Professors blieben sie stehen, und aus einem Reflex heraus strich der Mann dem Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das
    Mädchen lächelte und der Mann fragte sich, woher sie das wohl hatte. Dann wischte er den Gedanken beiseite und klopfte an die Tür. "Herein!"
    sagte eine tiefe Männerstimme.
    Professor Abernathy wuchtete seine 3 Zentner Gewicht aus dem Stuhl und ging mit einem strahlenden Lächeln auf die Eintretenden zu. "Ah, ah,
    Doktor Mulhouse! Wie schön sie zu sehen! Wann trafen wir uns das letzte Mal, hm? Vor 4 Jahren? Nein, nein 5 sind es! Ja, 5! Eine lange Zeit ...
    hm, hm! Und das ist wohl das..." "Das ist Cora!" unterbrach ihn der Mann. Abernathy stutzte und nickte dann: "Cora also! Hübscher Name!
    Cora!" Cora schenkte dem fetten Mann ein offenes Lächeln, was den seine Schweinsäuglein zusammkneifen ließ. "Setz dich doch ... hm, Cora! Du
    weißt ... hm ... warum du hier bist?" "Nein, Herr Professor!" Die Freundlichkeit auf dem fetten Gesicht erstarb jäh. "Sie haben ihr nichts
    über ihre Aufgabe gesagt, Mulhouse?" fauchte er den Mann an. Cora schob sich zwischen die Männer: "Doch, das hat er! Ich glaubte nur, ihre
    Frage bezöge sich auf den Besuch hier bei ihnen!" Abernathy zwinkerte mit den Augen: "Was soll das? Wer hat dich aufgefordert zu reden, hm?
    Halt die Klappe und setz dich!"

    Cora sah hilfesuchend zu ihrem Vater. "Setz dich, Kleines! Ich regele das!" sagte der beruhigend. Das Mädchen setzte sich nur zögernd.
    "Sie ist unverschämt!" fauchte Abernathy. "Sie entspricht genau ihren Anforderungen!" hielt der Mann dagegen. "Sie redet ungefragt!" sagte
    Abernathy, als sei das ein Verbrechen. "Das tun Menschen nun mal!" erwiderte der Mann. "Und überhaupt ..." Abernathy unterbrach sich und
    seufzte: "Ich fürchte, sie sieht viel zu gut aus!" Jetzt lächelte der Mann: " Den Phänotyp haben sie selbst gewählt!" "Damals war ich noch
    jung!" Abernathy seufzte noch einmal und schob sich dann hinter seinen Schreibtisch. "Also, Cora ... du weißt, was auf dich zukommt?" "Ich ...
    soll bei einem Raumfahrtprogramm eingsetzt werden!" sagte das Mädchen vorsichtig. Abernathy nickte: "Ja, tja ... ich hoffe, Du bist gut
    vorbereitet. Der Start der Starqueen wurde vorgezogen!"
    "Vorgezogen?" fragten Cora und ihr Vater gleichzeitig. "Ja!" bestätigte Abernathx, "morgen ..." Er reichte einen Stapel Fotos über den Tisch: "Hier, Cora,
    das sind die Männer, mit denen du fliegen wirst!" "Morgen schon!" sagte Cora, während sie sich die Bilder ansah. "Ja!" bestätigte Abernathy,
    "sei morgen früh um sechs hier, ich bring dich zum Schiff!"


    Der Mann und das Mädchen gingen schweigend die langen Korridore entlang. Es war ein anderes Schweigen als noch vor einer Stunde, ein bedrücktes,
    trauriges. Erst in ihrem Quartier redete der Mann. "Ich werde dich vermissen!" sagte er. Cora sah zu ihm hoch und lächelte leicht: "Ich dich auch,
    Vater!"
    Der Mann ließ sich auf einen Stuhl sinken und sah zu, wie Cora ihre Sachen zusammenpackte. Das Buch, in dem sie vorhin gelesen hatte, einen
    Pullover, eine Hose, ihre Aufzeichnungen über ihre biogenetischen Experimente ...


    Am nächsten Morgen war Cora verschwunden. Nur eine kleine Holo-Statue, die sie auf den Tisch gestellt hatte, zeugte davon, daß sie überhaupt
    hier gewesen war. Der Mann aktivierte den Videoschirm an der Wand und setzte sich an seinen Schreibtisch. Doch er arbeitete nicht sondern
    starrte nur vor sich hin. Erst abends, als in den Nachrichten vom geglückten Start der Starqueen berichtet wurde, blickte er auf. Er sah
    Cora neben den fremden Männern stehen und lächelnd in die Menge winken. Dabei war er sich sicher, daß sie nur ihm winkte. "Leb wohl, Cora!"
    sagte er in den leeren Raum und schaltete den Videoschirm ab.


    Dann stand er auf und öffnete seinen Safe. Aus einer großen Anzahl schwarzer Kistchen nahm er wahllos eines heraus, trug es zum Tisch und
    öffnete es. Liebevoll betrachtete er den biotronischen Chip, der matt im Schwarz der Kiste glänzte, und sagte feierlich:
    "Ich taufe dich auf den Namen Coremma."

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Wenn jemand redet und es fängt danach jemand anderes an zu reden sollte man einen Absatz machen... ich hab da manchmal völlig überlesen das da jemand anderes gesprochen hat... wenn du das noch ändern würdest wäre das ganze übersichtlicher und besser zu lesen :D

    Ansonsten finde ich das ganze mit der KI auch ziemlich cool... vor allem wohin wollen sie und warum erschafft man eine KI? Ich will mehr wissen!

    • Offizieller Beitrag
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    grün - Vorschläge
    Lila - Rechtschreibung
    blau - Absätze

    Eine interessante kleine Geschichte. Das könnte durchaus der Einstieg zu etwas Größerem werden. Zum Beispiel als Prolog. Sie wirft Fragen auf und behandelt ein schönes Thema.
    Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig für mich, weil doch recht wenig beschrieben wird. Das hätte durchaus mehr sein können, obwohl es zum Thema der Geschichte durchaus passt. Allerdings bietet gerade das Thema auch wieder eine Menge Stoff, mehr zu beschreiben.

    An und für sich, aber keine schlechte Geschichte? Kommt da noch mehr, oder wars das?

    Ein paar Sachen habe ich allerdings zu bemängeln.

    1. Bei Sprecherwechseln in der Wörtlichen Rede fängt man am Besten immer wieder am Zeilenanfang an. Das erleichtert das Lesen und macht deutlich, dass der Sprecher gewechselt hat. So überliest man das schnell.

    2. Absätze: Hat die Wörtliche Rede einen nachgestellten Begleitsatz, wird dieser mit einem Komma abgegrenzt.

    3. Absätze: beginnt ein neuer Gedanke oder Sinnzusammenhang, wird ebenfalls ein Absatz gesetzt.

    LG, Kyelia



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Spoiler anzeigen

    Sind glaube ich ein paar Sachen drin, die Kyelia schon angemerkt hatte :)
    Wobei ihr in ihrem 3 Punkten voll zustimme :)

    Der Mann nahm sie an die Hand wie ein kleines Kind, obwohl Cora bereits 17 war.

    8| Das kam unerwartet.
    "Das Mädchen" und "gehorsam" deuten auf eine 5-Jährige hin XD
    Im ersten Absatz redet sie auch so, wie ich finde.
    Erst im Büro von Abernathy wirkt sie älter :)
    Aber ich denke das war beabsichtigt ^^

    Professor Abernathy wuchtete seine 3 Zentner Gewicht

    Zahlen von 1-12 werden im Fließtext aufgeschrieben.
    Das erhöht den Lesefluss :)

    Vor 4 Jahren? Nein, nein 5 sind es! Ja, 5! Eine lange Zeit ...

    siehe oben

    "Sie haben ihr nichts
    über ihre Aufgabe gesagt, Mulhouse?" fauchte er den Mann an.

    Kein Absatz

    "Doch, das hat er! Ich glaubte nur, ihre
    Frage bezöge sich auf den Besuch hier bei ihnen!"

    kein Absatz

    Er reichte einen Stapel Fotos über den Tisch: "Hier, Cora,
    das sind die Männer, mit denen du fliegen wirst!"

    kein Absatz

    "Ja!" bestätigte Abernathy, (Punkt)
    "sei
    (Groß) morgen früh um sechs hier, ich bring dich zum Schiff!"

    Der Mann und das Mädchen gingen schweigend die langen Korridore entlang. Es war ein anderes Schweigen als noch vor einer Stunde, ein bedrücktes,
    trauriges

    kein Absatz

    Ich hab jetzt nicht alles rausgesucht. Mir ist aber wie Kyelia aufgefallen, dass du die Kommas bei den nachgestellten Sätzen vergisst :)
    Also "Blabla" Komma sagte er ^^
    Aber gut, ich muss nicht widerkäuen ^^

    Das Ende finde ich ... gruselig.
    Da wohnt er sich 17 Jahre mit Cora zusammen, scheint wie ihr Vater zu sein und kaum ist sie weg züchtet er eine Neue, die wahrscheinlich auch ins All geschossen wird ... X/

    Ich finde auch, dass es ein gelungener Einstieg für mehr wäre :)
    Was sind das für Experimente und so Zeug ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • "Ja!" bestätigte Abernathx, "morgen ..."

    Keiner Tippfehler, keine Ahnung ob es schon bemerkt wurde ^^

    1. Bei Sprecherwechseln in der Wörtlichen Rede fängt man am Besten immer wieder am Zeilenanfang an. Das erleichtert das Lesen und macht deutlich, dass der Sprecher gewechselt hat. So überliest man das schnell.

    Bitte, beachten! Vor allem, wenn der Dialog länger ist wird es sehr verwirrend mit der Zeit. Absätze erleichtern das Lesen ziemlich.

    Ansonsten eine super Geschichte!
    Die Künstliche KI, die Menschlich sein soll. Erinnert mich sehr Stark an das Alien Universum, in dem die Androiden auch nicht von Menschen zu unterscheiden sind.
    Wächst sie noch weiter im All?
    Ist sie dafür da, das Raumschiff instand zu halten? Ich hoffe wirklich, ihre Zwecke dienen nicht anderer Natur... X/

    Mehr von der Geschichte wäre cool, aber ich finde die besondere stärker der Story liegt vorallem darin, dass sie so kurz ist. Man erfährt fast alles nur aus einer einzelnen Szene. Ich würde keine weiteren Handlungsstränge mit einbauen oder Fortsetzungen, nur vielleicht diese Geschichte etwas länger gestallten. Vielleicht den Tages Ablauf von Cora in ein, zwei Absätzen zusätzlich erleutern. Mehr Beschreibungen und genaueres über ihre Aufgabe.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!